[0001] Die Erfindung betrifft ein Stromversorgungssystem mit mindestens zwei Netzteilen,
deren Ausgänge parallel geschaltet sind und die gemeinsam eine Last speisen, wobei
die Ausgangsleistung des jeweiligen Netzteils abhängig von der insgesamt an die Last
abzugebenden Leistung sowie von einem jeweils vorgegebenen Anteil an der Gesamtleistung
eingestellt wird.
[0002] Zur Versorgung hochwertiger elektronischer Geräte wie beispielsweise Rechenanlagen
oder Telekommunikationsanlagen mit elektrischer Energie werden häufig zwei oder mehrere
Netzteile parallel geschaltet, um das Gerät oder allgemein die Last bei Ausfall eines
der Netzteile alternativ aus den anderen zu speisen. Dadurch ist gewährleistet, daß
die Spannungs- oder Stromversorgung empfindlicher Geräte auch in kritischen Betriebsphasen
ohne Unterbrechung erfolgt. Unter Netzteilen sind hierbei sowohl Strom- als auch Spannungsversorgungsmodule
zu verstehen, deren Primärenergie entweder einem Wechselstromnetz einer Gleichspannungs-
oder Gleichstromquelle entnommen wird.
[0003] Bei der Stromversorgung aus mehreren parallel geschalteten Netzteilen können grundsätzlich
zwei Betriebsmöglichkeiten unterschieden werden. Eine erste besteht darin, im Normalbetrieb
nur ein Netzteil zu aktivieren, das die volle Leistung an die Last liefert, während
die anderen Netzteile als Leistungsreserve vorgesehen sind und passiv bleiben und
erst im Fehlerfall zugeschaltet werden. In diesem Falle wird das aktive Netzteil hoch
beansprucht, was das Risiko eines Ausfalls erhöht. Bei der zweiten Betriebsmöglichkeit
wird die insgesamt an die Last abzugebende Leistung gleichzeitig auf mehrere Netzteile
verteilt, wobei die Leistungsaufteilung nach einem vorgegebenen Schlüssel erfolgt.
Im allgemeinen wird dabei eine gleichmäßige Belastung der Netzteile angestrebt. Wenn
durch einen Defekt eines dieser Netzteile ausfällt, wird die Leistungsaufteilung entsprechend
geändert. Diese Betriebsmöglichkeit hat den Vorteil, daß die Netzteile im Normalbetrieb
nur mit einem Bruchteil ihrer Nennleistung belastet werden, wodurch lastabhängige
Faktoren, die die Funktionstauglichkeit eines Netzteils beeinträchtigen können,
einen geringen Einfluß auf die Lebensdauer der Netzteile haben.
[0004] Obwohl ein Stromversorgungssystem aus Sicherheitsgründen mit mehreren Netzteilen
ausgestattet ist, ist seine Zuverlässigkeit nur dann voll gegeben, wenn alle Baugruppen
einwandfrei arbeiten. Dies bedeutet, daß bereits bei Ausfall eines der Netzteile
die Funktionstüchtigkeit des Stromversorgungssystems eingeschränkt ist und das defekte
Netzteil repariert oder gegen ein neues ausgetauscht werden muß. Die mittlere Zeit
zwischen zwei Ausfällen eines Stromversorgungssystems ist nach statistischen Überlegungen
direkt abhängig von der Ausfallwahrscheinlichkeit seiner einzelnen Baugruppen, d.h.
von der Ausfallwahrscheinlichkeit und Zuverlässigkeit der Netzteile.
[0005] Aus der Zuverlässigkeitstechnik ist bekannt, daß die mittlere Zeit zwischen zwei
Ausfällen oder mittlere Brauchbarkeitszeit eines Netzteils mit zunehmender thermischer
Belastung überproportional verkürzt wird. Die sich daraus ergebende maximale mittlere
Brauchbarkeitszeit eines Stromversorgungssystems wird wegen der Abhängigkeit von
der Ausfallwahrscheinlichkeit der einzelnen Netzteile demnach dann erreicht, wenn
die Belastung der einzelnen Netzteile im Mittel minimal ist. Aus diesen Gründen hat
auch die oben beschriebene zweite Betriebsmöglichkeit des Stromversorgungssystems
eine größere mittlere Brauchbarkeitszeit als die erstgenannte.
[0006] Bei bekannten Stromversorgungssystemen wird aus diesen Überlegungen heraus die Gesamtbelastung
auf mehrere Netzteile durch Stromaufteilung verteilt. Hierzu wird der an die Last
abgegebene Gesamtstrom, der zeitlich starken Schwankungen unterliegen kann, bestimmt
und auf die Netzteile nach einem vorgegebenen Verhältnis aufgeteilt. Normalerweise
erfolgt eine Aufteilung in gleiche Teile. Erzeugen die Netzteile nur eine Ausgangsspannung,
so wird durch das Aufteilen des Stromes auch die Gesamtleistung im gleichen Verhältnis
aufgeteilt. Erzeugen die Netzteile jedoch jeweils mehrere Ausgangsspannungen, so
ist für jede Spannung eine separate Leistungsaufteilung der Netzteile durch Stromaufteilung
vorzunehmen, wodurch der Aufwand an Steuerung sehr groß wird.
[0007] Durch die Aufteilung des Gesamtstromes auf die parallel geschalteten Netzteile ist
aber noch nicht sichergestellt, daß das Stromversorgungssystem eine geringe Ausfallwahrscheinlichkeit
hat, denn die für die thermische Belastung wesentlichen Einflußfaktoren,wie die in
Wärme umgesetzte Verlustleistung im Netzteil, die Schwankungen der Primärspannung
sowie konstruktive Einbauverhältnisse des Netzteils bleiben unberücksichtigt. Bei
ungünstigen Betriebsbedingungen der Netzteile, beispielsweise hervorgerufen durch
ungenügende Kühlung, hohe Umgebungstemperaturen oder unterschiedliche Wärmeübergangswiderstände
zwischen Wärmequellen und Wärmesenken, kann es vorkommen, daß die Netzteile auch
bei gleichmäßiger Leistungsaufteilung thermisch unterschiedlich stark beansprucht
werden und demzufolge ein erhöhtes Ausfallrisiko haben. Dies kann insgesamt zu einer
Verringerung der mittleren Brauchbarkeitszeit des Stromversorgungssystems führen.
[0008] Ein Stromversorgungssystem mit mehreren Netzteilen, deren Ausgänge parallel geschaltet
sind und die eine gemeinsame Last speisen, ist aus der Zeitschrift Electronic Design,
14. November 1985, S. 125 bis 132, bekannt. Die Ausgangsleistung des jeweiligen Netzteils
hängt bei diesem Stromversorgungssystem zum einen ab von der insgesamt an die Last
abzugebenden Leistung, die durch eine Referenzspannung vorgegeben wird, und zum anderen
von Signalen von Stromsensoren, mit denen der vom jeweiligen Netzteil zu liefernde
Anteil an der Gesamtleistung bestimmt wird. Dieses Stromversorgungssystem zeigt im
Betrieb die zuvor bereits genannten Nachteile.
[0009] Ferner ist es aus der Zeitschrift industrie-elektrik + elektronik, 1988, Nr 3, S.
54 bis 55 bekannt, die Ausgangsleistung mehrerer Schaltregler mit unterschiedlichen
Ausgangsspannungen zu begrenzen, wenn die Gerätetemperatur einen vorgegebenen Grenzwert
übersteigt. Das Gerät wird dabei an seiner thermischen Belastungsgrenze betrieben
und vor thermischer Uberlastung geschützt. Die mittlere Brauchbarkeitszeit des Stromversorgungssystems
wird dadurch nicht erhöht.
[0010] Es ist Aufgabe der Erfindung, die mittlere Zeit zwischen zwei Ausfällen von Stromversorgungssystemen
unter Einsatz einfacher Mittel zu erhöhen.
[0011] Diese Aufgabe wird für ein Stromversorgungssystem eingangs genannter Art dadurch
gelöst, daß die Ausgangsleistung des jeweiligen Netzteils zusätzlich abhängig von
seiner Temperatur geregelt wird.
[0012] Die Erfindung nutzt die Erkenntnis, daß die Ausfallwahrscheinlichkeit von Baulementen
mit steigender Temperatur exponentiell zunimmt. Besonders kritische Bauelemente in
einem Stromversorgungssystem und in den zugehörigen Netzteilen sind z.B. Leistungshalbleiter
und Ladekondensatoren. Wird deren Temperaturbelastung minimiert, so wird auch deren
Lebensdauer entsprechend erhöht, was sich auf die mittlere Brauchbarkeitszeit der
Netzteile und damit auf die des gesamten Stromversorgungssystems günstig auswirkt.
Durch die Einbeziehung der Temperatur als Kriterium bei der Leistungsaufteilung auf
die einzelnen Netzteile wird eine unerwünschte einseitige Temperaturbelastung vermieden.
Dabei wird berücksichtigt, daß die in einem Netzteil entstehende Temperatur weniger
von der abgegebenen Leistung, sondern vielmehr von der aktuellen Verlustleistung des
Netzteils, die infolge Fertigungsstreuung auch unter Geräten derselben Art schwanken
kann, sowie von den momentan herrschenden Umgebungsbedingungen abhängt.
[0013] Die Regelung der Leistungsverteilung nach der Temperatur kann kontinuierlich oder
auch intermittierend vorgenommen werden. In letzterem Fall wird die Abweichung der
Isttemperatur des Netzteils von einer Solltemperatur in vorgegebenen Zeitabständen
ermittelt, und die Ausgangsleistung des jeweiligen Netzteils wird entsprechend nachgeregelt.
Dies ist dann vorteilhaft, wenn digitale Regelungsprinzipien eingesetzt werden.
[0014] Werden im Stromversorgungssystem Netzteile derselben Art parallel geschaltet, so
ist es naheliegend, diese annähernd auf gleiche Temperaturwerte zu regeln, da auch
die Abhängigkeit der Ausfallwahrscheinlichkeit der einzelnen Bauelemente von der
Temperatur in den betreffenden Netzteilen als gleichartig vorausgesetzt werden kann.
Es ist aber auch möglich, Netzteile unterschiedlicher Art, die sich hinsichtlich ihrer
Nennleistung oder ihrer Wärmebelastbarkeit unterscheiden, zu verwenden. In diesem
Fall kann die Solltemperatur der Netzteile unter Berücksichtigung des unterschiedlichen
Ausfallrisikos der Bauelemente von der Temperatur bei verschiedenen Netzteilen voneinander
abweichen.
[0015] Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt im geringen schaltungstechnischen Aufwand
zur Realisierung der Leistungsverteilung abhängig von der Temperatur. Selbst bei
Verwendung von Netzteilen mit mehreren Ausgangsspannungen oder Ausgangsströmen muß
dieser nicht erhöht werden, da es nicht wie beim Stand der Technik erforderlich ist,
die am jeweiligen Ausgang abgegebene Leistung zu bestimmen, weil mit der Temperatur
als Regelgröße ein Parameter verwendet wird, bei dem die im Netzteil entstehende Verlustleistung
über mehrere Leistungsregler gleichzeitig integral bewertet wird. Eine getrennte
Bestimmung von Leistungsanteilen bezogen auf jeweils einen Ausgang eines Netzteils
kann somit entfallen.
[0016] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausgangsleistung des jeweiligen Netzteils abhängig vom Unterschied seiner Temperatur
und der mittleren Temperatur aller Netzteile geregelt wird. Bei dieser Ausführungsform
wird als Führungsgröße für die Regelung die mittlere Temperatur aller Netzteile verwendet,
d.h. die Leistungsabgabe von Netzteilen wird so gesteuert, daß die Netzteile mit niedrigerer
Temperatur als die mittlere Temperatur eine höhere Leistung und umgekehrt die Netzteile
mit höherer Temperatur einen entsprechend kleineren Betrag an Leistung an ihrem Ausgang
abgeben. Durch dieses Regelungsprinzip streben die Netzteile einem mittleren Temperaturwert
zu, der für eine an die Last über einen bestimmten Zeitraum abgegebene Gesamtleistung
ein Minimalwert ist. Bei Änderung des Zeitmittelwertes der Gesamtleistung, z.B. infolge
Laständerung, oder der Umgebungsbedingungen, z.B. infolge veränderter Umgebungstemperatur,
stellt sich automatisch eine neue mittlere Temperatur ein. Durch diese Art der Regelung
wird insgesamt bewirkt, daß nach Ausgleich der Regelabweichungen alle Netzteile die
gleiche mittlere Temperatur haben. Die Bauelemente der Netzteile haben somit annähernd
die gleiche Ausfallwahrscheinlichkeit, wodurch die mittlere Brauchbarkeitszeit des
Stromversorgungssystems weiter erhöht wird.
[0017] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß im jeweiligen
Netzteil die Temperatur mindestens eines Kühlkörpers erfaßt wird. Die in einem Netzteil
entstehende Verlustwärme wird normalerweise über Kühlkörper an die Umgebung abgeleitet.
Am Kühlkörper stellt sich somit ein mittleres Temperaturniveau ein, das einerseits
von der Wärmequelle, die z.B. ein Leistungshalbleiter sein kann, und andererseits
von den Umgebungsbedingungen, wie z.B. den Einbauverhältnissen, des Netzteils bestimmt
wird. Ein Kühlkörper ist deshalb besonders gut geeignet, um die charakteristischen
Temperaturverhältnisse eines Netzteils auf einfache Weise anzugeben. Bei Geräten
mit mehreren Ausgangsspannungen wird vorzugsweise ein gemeinsamer Kühlkörper für
die Leistungshalbleiter verwendet. Es genügt dann, nur dessen Temperatur zu erfassen,
um die Leistung des gesamten Netzteils regeln zu können.
[0018] Zur Temperaturerfassung ist vorzugsweise mindestens ein von einem Strom durchflossener
temperaturabhängiger Widerstand vorgesehen, dessen Spannung oder Strom als Maß für
die Temperatur verwendet wird. Diese einfache Art der Temperaturerfassung kann bereits
ausreichen, um eine Leistungsvertei lung abhängig von der Temperatur vorzunehmen,
da es hierfür nicht erforderlich ist, die Temperatur der Netzteile in Absolutwerten
anzugeben. Auch ein linearer Zusammenhang zwischen Temperatur und Widerstand muß
nicht unbedingt gegeben sein, da lediglich Temperaturunterschiede ausgewertet werden.
Solche Temperaturfühler sind in vielen Netzteilen bereits vorhanden, um eine Abschaltung
bei Überhitzung infolge Lüfterausfall oder fehlender Kühlung zu ermöglichen und können
für diese Maßnahmen verwendet werden.
[0019] Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein der Temperatur
des jeweiligen Netzteils entsprechendes Signal erzeugt wird, das auf eine Sammelleitung
ausgegeben wird, an die jedes Netzteil angeschlossen ist, und daß die Sammelleitung
in jedem Netzteil über einen Bezugswiderstand gegen Masse geschaltet ist.
[0020] Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß sich auf der Sammelleitung ein Signalpegel
einstellt, der, wie noch erläutert wird, der mittleren Temperatur aller an die Sammelleitung
angeschlossenen Netzteile entspricht. Der Signalpegel ist dabei unabhängig von der
Zahl der Netzteile, was durch die Parallelschaltung der Bezugswiderstände bewirkt
wird. Zweckmäßigerweise wird als Signal ein Stromsignal vorgesehen, dessen Amplitude
der Temperatur des jeweiligen Netzteils entspricht. Dann gilt bei einem Stromversorgungssystem,
das nur aus einem einzigen Netzteil besteht, für die Spannung U am Bezugswiderstand
R bei einem temperaturabhängigen Strom mit Amplitude I die einfache Gleichung U=R
I. Wird ein Stromversorgungssystem mit n Netzteilen verwendet, so werden auf die Sammelleitung
die Stromsignale I1, I2,..., In ausgegeben. Der sich auf der Sammelleitung addierende
Gesamtstrom ruft an den n parallel geschalteten Bezugswiderständen , die einen Gesamtwiderstand
R/n haben, einen Spannungsabfall U=(I1 + I2 + ... + In)R/n hervor. Dieser Spannungsabfall
entspricht der mittleren Temperatur aller Netzteile, die, wie bereits erwähnt, als
Führungsgröße zum Regeln der Ausgangsleistung der Netzteile verwendet werden kann.
[0021] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß eine Regeleinrichtung
vorgesehen ist, die einen Leistungsregler steuert, der die Ausgangsleistung des jeweiligen
Netzteils einstellt, und daß der Regeleinrichtung als Sollwert ein der Solltemperatur
entsprechendes Signal und als Istwert ein der Isttemperatur des jeweiligen Netzteils
entsprechendes Signal zugeführt wird.
[0022] Konventionelle Netzteile enthalten einen Leistungsregler, der die an ihrem Ausgang
gewünschte Größe, z.B. Spannung oder Strom, unabhängig von Laständerungen konstant
hält. Bei einem Netzteil, dessen Ausgangsgröße auf konstante Spannung geregelt wird,
kann ein solcher Leistungsregler aus einem Längsregler bestehen, der die Ausgangsspannung
mit einer fest vorgegebenen Sollspannung vergleicht und bei Abweichungen die Ausgangsspannung
nachstellt. Werden zwei solche Netzteile zum Speisen einer gemeinsamen Last an ihrem
Spannungsausgang parallel geschaltet, so reichen wegen der kleinen Innenwiderstände
der Netzteile bereits sehr kleine Spannungsunterschiede zwischen den Ausgangsspannungen
aus, um eine unterschiedliche Stromabgabe und damit eine unterschiedliche Leistungsaufteilung
zu bewirken. Dieser Effekt wird bei der vorliegenden Ausgestaltung der Erfindung genutzt,
indem der Regler, der eine Soll-Istwertabweichung der Temperatur feststellt, den Leistungsregler
so ansteuert, daß dieser seine Ausgangsspannung und damit seine Leistungsabgabe ändert.
Wenn beispielsweise die Isttemperatur kleiner als die Solltemperatur des Netzteils
ist, wird der Leistungsregler veranlaßt, eine höhere Spannung abzugeben. Die Folge
davon ist, daß der Ausgangsstrom des Netzteils ansteigt und damit die Verlustleistung
größer wird. Diese erwärmt das Netzteil so lange, bis die Isttemperatur gleich der
Solltemperatur und der Regelvorgang abgeschlossen ist. Bei größerer Isttemperatur
als die Solltemperatur wird ein Regelvorgang in umgekehrter Richtung gestartet. Diese
Art der Rege lung kann auf beliebig viele parallel geschaltete Netzteile angewendet
werden. Auch ist dieses Prinzip nicht nur auf spannungsgeregelte Netzteile beschränkt,
sondern ebenso für stromgeregelte Netzteile mit den entsprechend angepaßten Leistungsreglern
verwendbar.
[0023] In einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß als Sollwert die Spannung des Bezugswiderstandes
und als Istwert eine der Temperatur des jeweiligen Netzteils entsprechende Spannung
zugeführt wird. Wie bereits beschrieben, entspricht der Signalpegel der Sammelleitung
der mittleren Temperatur aller Netzteile. Durch diese Maßnahmen wird eine sehr einfache
Regeleinrichtung geschaffen, bei der die in einem Stromversorgungssystem enthaltenen
Netzteile nach Abklingen der Regelvorgänge die gleiche zu einer bestimmten Gesamtleistung
gehörende Temperatur haben.
[0024] Besonders vorteilhaft läßt sich das vorstehend erläuterte Regelprinzip verwirklichen,
wenn die Regeleinrichtung einen PI-Regler enthält, dessen Zeitkonstante größer als
die thermische Zeitkonstante des Kühlkörpers ist. Durch diese Maßnahmen wird sichergestellt,
daß der geschlossene Regelkreis auch in kritischen Betriebsphasen nicht zum Schwingen
neigt.
[0025] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung kann so aufgebaut sein, daß zum Regeln
der Ausgangsspannung oder des Ausgangsstromes des jeweiligen Netzteils eine steuerbare
Referenzspannungsquelle vorgesehen ist, die einen Sollwert erzeugt und deren Spannung
in vorgegebenen Grenzen durch die Regeleinrichtung verstellbar ist. In herkömmlichen
Netzteilen werden Referenzspannungsquellen dazu verwendet, einen genau festgelegten
Sollwert vorzugeben, auf den die Ausgangsgröße des Netzteils zu regeln ist. Durch
die Verwendung einer steuerbaren Referenzspannungsquelle, deren Spannung durch die
Regeleinrichtung verändert werden kann, ist eine besonders einfache Möglichkeit gegeben,
die Ausgangsgröße des Netzteils und damit indirekt die in ihm entstehende Wärmemenge
zu steuern. Damit kann auch die Isttemperatur des Netzteils auf vorgegebene Werte
nachgeregelt werden.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Darin zeigen :
Fig. 1 ein Stromversorgungssystem in Blockdarstellung mit drei einen gemeinsamen
Ausgang speisenden Netzteilen,
Fig. 2 eine Schaltungsanordnung zum Erfassen der Temperatur in einem Netzteil sowie
zum Regeln der Ausgangsleistung.
[0027] In Fig. 1 ist ein Stromversorgungssystem dargestellt, das aus drei gleichartig aufgebauten
Netzteilen 10, 12, 14 besteht, deren Ausgänge 16, 18, 20 miteinander verbunden sind
und gemeinsam eine Last 22 speisen. Die Last 22 kann durch ein oder mehrere beliebige
elektrische Geräte realisiert sein, jedoch ist ein solches Stromversorgungssystem
insbesondere für Anwendungen höchster Zuverlässigkeit vorgesehen, beispielsweise
im Bereich der Datenverarbeitungstechnik oder der Telekommunikationstechnik.
[0028] Die Netzteile 10, 12, 14 werden an entsprechend bezeichneten Eingängen mit einer
ungeregelten Gleichspannung Ue versorgt; es ist aber auch möglich, Netzteile zu verwenden,
die direkt an ein Wechselspannungsnetz angeschlossen werden können. Die Netzteile
10, 12, 14 sind so ausgelegt, daß bei Ausfall eines der drei Netzteile die verbleibenden
Netzteile die für die Last 22 benötigte Gesamtleistung liefern können.
[0029] Da die Netzteile 10, 12, 14 gleichartig aufgebaut sind, wird im folgenden lediglich
das Netzteil 10 ausführlicher beschrieben. Im Netzteil 10 ist ein Leistungsregler
24 angeordnet, der als Schaltregler oder als Längsregler ausgebildet sein kann.
Er erzeugt aus der ungeregelten Gleichspannung Ue eine geregelte Ausgangsspannung,
die am Ausgang 16 abgegeben wird. Der Leistungsregler 24 kann aus mehreren parallel
geschalteten Leistungshalbleitern, wie beispielsweise bipolare Transistoren, Freilaufdioden,
Entkopplungsdioden oder Gleichrichterdioden bestehen, die gemeinsam auf einen Kühlkörper
montiert sind.Dieser wird durch die Verlustleistung der Leistungshalbleiter erwärmt
und führt die Wärme an die Umgebung ab. Am Kühlkörper stellt sich nach einer Zeit,
in der Ausgleichsvorgänge der Wärmeaufnahme und der Wärmeabgabe abgeklungen sind,
eine Temperatur ein, die zwischen der Temperatur der Leistungshalbleiter und der
Umgebungstemperatur liegt. Ein Temperaturfühler 26 erfaßt die Temperatur des Kühlkörpers
und gibt am Eingang des Verstärkers 28 ein dieser Temperatur entsprechendes Signal
ab. Dieses wird am Ausgang 30 auf eine Sammelleitung 31 ausgegeben. Wie noch beschrieben
wird, stellt sich auf der Sammelleitung 31 ein Signal Us ein, dessen Pegel der mittleren
Temperatur aller an die Sammelleitung 31 angeschlossenen Netzteile 10, 12, 14 entspricht.
[0030] Das Signal Us wird an den einen Eingang der Regeleinrichtung 32 gelegt, die die aktuelle
Temperatur am Ausgang des Temperaturfühlers 26 mit dem Signal Us vergleicht. Das
Signal Us entspricht im regelungstechnischen Sinne dem Sollwert, das Signal des Temperaturfühlers
26 dem Istwert. Weichen Sollwert und Istwert voneinander ab, so gibt die Regeleinrichtung
32 ein Ausgangssignal an eine steuerbare Referenzspannungsquelle 34 ab, deren Ausgangssignal
wiederum auf den Leistungsregler 24 im Sinne einer Sollwertvorgabe einwirkt. Der
Leistungsregler 24 regelt die Ausgangsspannung an der Klemme 16 entsprechend diesem
Sollwert nach.
[0031] Zur Erläuterung der Wirkungsweise der Leistungsregelung des Netzteils 10 sei angenommen,
daß der Pegel des Signals Us größer als der Pegel des Signals des Temperaturfühlers
26 ist, d.h. die Temperatur des Kühlkörpers des Leistungsreglers 24 ist niedriger
als die mittlere Temperatur aller Netzteile. Um die Soll-Istwertabweichung auszugleichen,
ist die Verlustleistung des Leistungsreglers 24 zu erhöhen. Die Regeleinrichtung 32
erzeugt hierzu entsprechend der festgestellten Soll-Istwertabweichung ein Ausgangssignal,
das die steuerbare Referenzspannungsquelle 34 zur Abgabe einer höheren Sollwertspannung
veranlaßt. Dadurch wird beim Leistungsregler 24 ein Regelvorgang ausgelöst, der die
Ausgangsspannung an der Klemme 16 erhöht. Dies führt gleichzeitig zu einer Stromerhöhung
im Leistungsregler 24, wodurch auch seine abgegebene Leistung, die das Produkt aus
Spannung und Strom ist, ansteigt. Dieser Regelmechanismus ist so empfindlich, daß
bereits eine sehr kleine Spannungserhöhung zu einem großen Strom führen kann. Infolge
der erhöhten Leistungsabgabe erhöht sich auch die Verlustleistung des Netzteils 10,
insbesondere aber die der Leistungshalbleiter, wodurch die Temperatur des Kühlkörpers
ansteigt. Dieser Regelvorgang dauert so lange an,bis die an der Regeleinrichtung 32
vorliegende Soll-Istwertabweichung Null ist. Dies ist dann der Fall, wenn die aktuelle
Temperatur des Netzteils gleich der mittleren Temperatur aller Netzteile ist. Eine
höhere Isttemperatur als die mittlere Temperatur des Netzteils 10 löst einen Regelvorgang
aus, der in umgekehrter Richtung wirkt.
[0032] Da die von den Netzteilen 10, 12, 14 in einem Zeitabschnitt insgesamt an die Last
22 abgegebene elektrische Leistung praktisch konstant bleibt, bewirkt eine Leistungsumverteilung
von einem Netzteil zu einem anderen, daß sich auch die Temperaturen der anderen Netzteile
ändern. Die Verteilung der Lei stung auf die verschiedenen Netzteile nach dem beschriebenen
Regelprinzip bewirkt somit, daß sich nach Abklingen der Regelvorgänge eine mittlere
Temperatur aller Netzteile einstellt, die bei einem vorgegebenen Betriebszustand,
unter Einbeziehung der abgegebenen Gesamtleistung sowie der Umgebungsbedingungen,
die kleinstmögliche Temperatur einstellt.
[0033] Der Steuerbereich der Referenzspannungsquelle 34 ist auf einen Bereich eingeschränkt,
der durch Grenzwerte des Netzteils 10 vorgegeben ist, wie beispielsweise durch die
maximale Leistung sowie Strom- und Spannungsgrenzwerte. Die Regelvorgänge führen
somit zu keiner Überschreitung der maximal zulässigen Grenzwerte.
[0034] Das in Fig. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel eines Stromversorgungssystems kann auch
für Netzteile, die mehrere Spannungen erzeugen, erweitert werden. Hierzu sind im
Netzteil eine entsprechende Zahl von Leistungsreglern nach Art des Leistungsreglers
24 vorzusehen. Die Leistungshalbleiter dieser Leistungsregler sind üblicherweise auf
einem gemeinsamen Kühlkörper montiert, und die Leistungsregler werden aus einer einzigen
Referenzspannungsquelle mit Sollwerten versorgt. In diesem Fall reicht es aus, wie
bereits beschrieben, die Temperatur dieses Kühlkörpers zu erfassen und die Referenzspannungsquelle
abhängig von der Soll-Istwertabweichung der Temperatur zu steuern. Dadurch wird die
Leistungsverteilung bei Netzgeräten mit mehreren Spannungsausgängen ohne Erhöhung
des Steuerungsaufwandes möglich.
[0035] In Fig. 2 ist eine Schaltungsanordnung zum Regeln der Leistung des Netzteils 10
abhängig von seiner Temperatur in einer genaueren Darstellung wiedergegeben. Ebenso
sind relevante Teile der Netzteile 12, 14 dargestellt, an denen die Bildung der mittleren
Temperatur erläutert wird. Zur besseren Übersicht wurde auf die Wiedergabe des zum
Netzteil 10 gehörenden Leistungsreglers 24 verzichtet.
[0036] Ein temperaturabhängiger Widerstand 40 ist in einer Brückenschaltung mit Widerständen
42, 44, 46 angeordnet. Er erfaßt die Temperatur eines nicht dargestellten Kühlkörpers,
auf dem Leistungshalbleiter des Leistungsreglers 24 (siehe Fig.1) montiert sind. Der
Widerstand 40 kann auch an anderen Stellen des Netzteils 10 angeordnet sein, um ein
die Temperatur des Netzteils 10 kennzeichnendes Signal zu erzeugen. Ebenso ist es
möglich, mehrere Temperaturfühler, die nicht unbedingt temperaturabhängige Widerstände
nach Art des Widerstands 40 sein müssen, an verschiedenen Stellen des Netzteils
10 anzuordnen und deren Signale so auszuwerten, daß eine für das Netzteil charakteristische
mittlere Temperatur bestimmt wird.
[0037] Die Brückenschaltung wird aus einer geregelten Spannung Ub des Netzteils versorgt.
Ihre Diagonalspannung wird über Widerstände 48, 50 einem Operationsverstärker 52 zugeführt,
der als Differenzverstärker arbeitet und in seinem Rückkopplungszweig einen Widerstand
54 zum Einstellen des Verstärkungsfaktors hat. Die Ausgangsspannung des Operationsverstärkers
52 erzeugt einen Strom I1, der durch eine Entkopplungsdiode 56 und einen Widerstand
58 fließt und sich am Knotenpunkt 59 aufteilt. Ein Teil des Stromes wird durch einen
Bezugswiderstand 60 des Netzteils 10 geleitet, der andere Teil fließt über die Sammelleitung
31 und über parallel geschaltete Bezugswiderstände 64, 66 der Netzteile 12 und 14
gegen Masse ab. Die Bezugswiderstände 60, 64, 66 haben gleiche Widerstandswerte.
[0038] Die Temperaturerfassung in den Netzteilen 12, 14, bei denen die Ströme 12 bzw. 13
erzeugt werden, erfolgt in der gleichen Weise wie beim Netzteil 10. Im folgenden wird
gezeigt, daß bei dieser Art der Zusammenschaltung der Netzteile 10, 12, 14 über die
Sammelleitung 31 sich auf dieser eine Spannung Us einstellt, deren Pegel der mittleren
Temperatur aller an die Sammelleitung 31 angeschlossenen Netzteile entspricht.
[0039] Zum besseren Verständnis sei angenommen, daß nur das Netzteil 10 an die Sammelleitung
31 angeschlossen ist. Dann fließt durch den Widerstand 60 der volle Strom I1, dessen
Amplitude von der über den Widerstand 40 erfaßten Temperatur des Netzteils 10 abhängt.
Der vom Strom I1 hervorgerufene Spannungsabfall Us am Bezugswiderstand 60 ist somit
ein Maß für die Temperatur des Netzteils 10. Wird nun zusätzlich das Netzteil 12 an
die Sammelleitung 31 angeschlossen, so reduziert sich der Gesamtwiderstand, mit dem
die Sammelleitung 31 gegen Masse abgeschlossen ist, wegen der Parallelschaltung
der Bezugswiderstände 64, 66 auf den halben Wert. In die Sammelleitung 31 wird der
Summenstrom I = I1 + I2 eingespeist, und es stellt sich auf der Sammelleitung 31
eine Spannung Us = (I1 + I2) R/2 ein, wobei R der Widerstandswert des Bezugswiderstandes
60 bzw. 64 ist. Allgemein gilt für eine Anzahl n von Netzteilen, die auf diese Art
zusammengeschaltet sind, daß sich auf der Sammelleitung 31 eine Spannung Us einstellt,
wobei gilt
Us = (I1 + I2 + ... + In) R/n.
[0040] Der Ausdruck (I1 + I2 + ... + In) R/n stellt eine Mittelwertbildung über n Ströme
dar, wobei die Zahl n beliebig groß sein darf. Dies bedeutet, daß die Spannung Us
auf der Sammelleitung 31 unabhängig von der Zahl angeschlossener Netzteile den über
alle Netzteile gemittelten Temperaturwerten entspricht.
[0041] Über die Sammelleitung 31 erhält jedes Netzteil Informationen über die mittlere
Temperatur aller Netzteile, die als Führungsgröße oder variabler Sollwert für die
Regelung der Ausgangsleistung des jeweiligen Netzteils verwendet wird. Im Netzteil
10 wird die Spannung Us über einen Widerstand 70 einem Operationsverstärker 72 an
seinem nicht invertierenden Eingang zugeführt. Dieser Eingang ist über einen Wider
stand 74 auch mit der Spannung Ub verbunden, wodurch ein an der Entkopplungsdiode
56 entstehender Spannungsabfall ausgeglichen wird und der Arbeitspunkt am Operationsverstärker
72 eingestellt wird. Das der Isttemperatur des Netzteils 10 entsprechende Signal am
Ausgang des Operationsverstärkers 52 wird über einen Widerstand 76 an den invertierenden
Eingang des Operationsverstärkers 72 gelegt. Dieser ist als Regelverstärker mit PI-Verhalten
geschaltet, dessen Verstärkungsfaktor durch die Widerstände 78 und 80 eingestellt
wird. Das Zeitverhalten des Regelverstärkers 72 wird durch die Zeitkonstante im Rückkopplungszweig
bestimmt, die sich aus dem Kondensator 82 und dem Widerstand 78 ergibt. Die Zeitkonstante
wird so eingestellt, daß sie größer als die thermische Zeitkonstante des Kühlkörpers
des Leistungsreglers ist. Durch diese Maßnahme wird vermieden, daß der geschlossene
Regelkreis schwingt.
[0042] Dem Operationsverstärker 72 ist eine steuerbare Referenzspannungsquelle 84 nachgeschaltet,
die über einen Widerstand 86 mit der Versorgungsspannung Ue verbunden ist. Die Referenzspannungsquelle
84 erzeugt eine Sollspannung 88, die dem in Fig. 2 nicht dargestellten Spannungsregler
zugeführt wird, der die Ausgangsspannung des Netzteils 10 mit dieser Sollspannung
88 vergleicht und bei Abweichungen die Ausgangsspannung entsprechend nachregelt. Die
Referenzspannungsquelle 84 hat einen Steuereingang 90, über den die Sollspannung
88 spannungsgesteuert innerhalb enger vorgegebener Grenzen verändert werden kann.
Die einen Spannungsteiler zwischen der Sollspannung 88 und dem Bezugspotential bildenden
Widerstände 92, 94 dienen zur Grundeinstellung der Referenzspannungsquelle 84. Der
Abgriff dieses Spannungsteilers ist mit dem Steuereingang 90 und über einen Widerstand
96 mit dem Operationsverstärker 72 verbunden.
[0043] Im folgenden wird die Funktionsweise der Regeleinrichtung des Netzteils 10 in drei
Betriebsphasen erläutert. In der Betriebsphase 1 sei die Isttemperatur gleich der
mittleren Temperatur, d.h. die Pegel der Ausgangsspannung des Operationsverstärkers
52 und der Spannung Us stimmen überein. Dann liegt am Ausgang des Operationsverstärkers
72 eine durch die Ladung des Kondensators 82 bestimmte Spannung an, durch die die
Referenzspannungsquelle 84 auf einen bestimmten Wert eingestellt wird. Der ihr nachgeschaltete
Leistungsregler regelt die Ausgangsspannung des Netzteils 10 auf einen durch die
Sollspannung 88 vorgegebenen Wert, bei dem gerade so viel Verlustleistung im Netzteil
10 erzeugt wird, daß seine Temperatur genau der mittleren Temperatur aller Netzteile
entspricht.
[0044] Für eine zweite Betriebsphase wird angenommen, daß die im Netzteil erzeugte Verlustwärme
so klein ist, daß seine Isttemperatur niedriger als die mittlere Temperatur ist.
In diesem Fall wird der Operationsverstärker 72 entsprechend seinem Zeitverhalten
so gesteuert, daß an seinem Ausgang eine positivere Spannung abgegeben wird, welche
die Sollspannung 88 der Referenzspannungsquelle 84 geringfügig erhöht. Der von der
Referenzspannungsquelle 84 angesteuerte Spannungsregler wird dadurch veranlaßt, seine
Ausgangsspannung um diesen Wert zu erhöhen, wobei wegen des geringen Innenwiderstandes
des Netzteils 10 bereits eine kleine Spannungszunahme den Ausgangsstrom deutlich
erhöht. Dadurch nimmt auch die vom Netzteil 10 abgegebene Leistung zu, die das Produkt
aus Spannung und Strom ist, ebenso die Verlustleistung des Netzteils 10. Durch letztere
wird der Kühlkörper des Leistungsreglers erwärmt. Wenn dessen Temperatur die mittlere
Temperatur aller Netzteile erreicht, ist der Regelvorgang abgeschlossen.
[0045] Bei der dritten Betriebsphase, die durch eine gegenüber der mittleren Temperatur
höhere Isttemperatur gekennzeichnet ist, läuft der Regelvorgang in umgekehrter Richtung
wie für die Betriebsphase 2 beschrieben ab.
[0046] Das in den Fig. 1 und 2 gezeigte Ausführungsbeispiel eines Stromversorgungssystems
ist nur für eine Ausgangsspannung ausgelegt. Das hier beschriebene Prinzip läßt sich
aber, wie bereits erwähnt, auch auf Stromversorgungssysteme mit mehreren geregelten
Ausgangsspannungen oder Ausgangsströmen anwenden, wobei eine der Zahl der Ausgangsspannungen
bzw. Ausgangsströme entsprechende Zahl von Leistungsreglern vorzusehen ist. Die Sollwerte
können dabei aus einer einzigen Referenzspannungsquelle abgeleitet werden. Wenn die
Leistungshalbleiter der verschiedenen Leistungsregler auf einem einzigen Kühlkörper
montiert sind, so reicht es aus, die unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 beschriebene
Leistungsregelung abhängig von der Temperatur für jedes Netzteil nur einmal vorzusehen.
1. Stromversorgungssystem mit mindestens zwei Netzteilen, deren Ausgänge parallel
geschaltet sind und die gemeinsam eine Last speisen, wobei die Ausgangsleistung des
jeweiligen Netzteils abhängig von der insgesamt an die Last abzugebenden Leistung
sowie von einem jeweils vorgegebenen Anteil an der Gesamtleistung eingestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsleistung des jeweiligen Netzteils (10, 12, 14) zusätzlich abhängig
von seiner Temperatur geregelt wird.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsleistung des jeweiligen Netzteils (10, 12, 14) abhängig vom Unterschied
seiner Temperatur und der mittleren Temperatur aller Netzteile geregelt wird.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im jeweiligen Netzteil (10, 12, 14) die Temperatur mindestens eines Kühlkörpers
erfaßt wird.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Temperaturerfassung mindestens ein von einem Strom durchflossener temperaturabhängiger
Widerstand (40) vorgesehen ist, dessen Spannung oder Strom als Maß für die Temperatur
verwendet wird.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein der Temperatur des jeweiligen Netzteils (10, 12, 14) entsprechendes Signal
erzeugt wird, das auf eine Sammelleitung (31) ausgegeben wird, an die jedes Netzteil
(10, 12, 14) angeschlossen ist, und daß die Sammelleitung (31) in jedem Netzteil (10,
12, 14) über einen Bezugswiderstand (60, 64, 66) gegen Masse geschaltet ist.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Signal ein Stromsignal (11, 12, 13, 14) vorgesehen ist, dessen Amplitude
von der Temperatur abhängt.
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Regeleinrichtung (32, 72) vorgesehen ist, die einen Leistungsregler (24)
steuert, der die Ausgangsleistung des jeweiligen Netzteils (10) einstellt, und daß
der Regeleinrichtung als Sollwert ein der Solltemperatur entsprechendes Signal (Us)
und als Istwert ein der Isttemperatur des jeweiligen Netzteils (10) entsprechendes
Signal zugeführt wird.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Sollwert die Spannung (Us) des Bezugswiderstandes (60) und als Istwert
eine der Temperatur des jeweiligen Netzteils entsprechende Spannung zugeführt wird.
9. System nach einem der Ansprüche 3 bis 6 und 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (32, 72) einen PI-Regler hat, dessen Zeitkonstante größer
als die thermische Zeitkonstante des Kühlkörpers ist.
10. System nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zum Regeln der Ausgangsspannung oder des Ausgangsstroms des jeweiligen Netzteils
(10, 12, 14) eine steuerbare Referenzspannungsquelle (34, 84) vorgesehen ist, die
einen Sollwert (88) erzeugt und deren Spannung (88) in vorgegebenen Grenzen durch
die Regeleinrichtung (32, 72) verstellbar ist.
11. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Netzteil mit mehreren Ausgangsspannungen bzw. Ausgangsströmen, das
eine entsprechende Zahl von Leistungsreglern mit Leistungshalbleitern hat , die Leistungshalbleiter
zusammen auf einem Kühlkörper montiert sind.