[0001] Die Erfindung betrifft eine Muldenmangel mit
a) mindestens zwei beheizten Mulden, in die jeweils eine Walze eintaucht;
b) mindestens einer zwischen den zwei Mulden angeordneten, die Wäschestücke überleitenden
Brücke;
c) einer Führungseinrichtung, welche die Wäschestücke auf dem Weg zwischen dem Mangspalt
des ersten Walzen-Mulden-Paars und dem Mangspalt des zweiten Walzen-Mulden-Paars
über die Brücke führt.
[0002] Bei allen derzeit in Gebrauch befindlichen Mehrmuldenmangeln ist eine Vielzahl paralleler,
endloser Bänder um die Walzen und Brücken herumgeschlungen. Diese Bänder werden in
entsprechenden Rollen, von denen mindestens eine gleichzeitig als Spannvorrichtung
ausgebildet ist, seitlich geführt. Sie sorgen dafür, daß die aus dem Mangspalt zwischen
der in Förderrichtung vorne liegenden Walze und der zugehörigen Mulde austretenden
Wäschestücke glatt auf die dahinter angeordnete Brücke überführt und dann ebenso glatt
und stoßfrei in den Mangspalt zwischen der in Förderrichtung hinten liegenden Walze
und zugehörigen Mulde eingeleitet werden. Diese bekannten, im allgemeinen Gebrauch
befindlichen Mangelbänder haben jedoch den entscheidenden Nachteil, daß sie verhältnismäßig
leicht reißen. Angesichts der Vielzahl verwendeter Mangelbänder kommt es daher in
relativ kurzen Abständen zu einem Stillstand der gesamten Maschine; es muß dann das
jeweils gebrochene Mangelband neu eingefädelt und verknotet werden. Ein weiterer Nachteil
der bekannten Mangelbänder besteht darin, daß sie sich auf den Wäschestücken abdrücken.
[0003] Die DE-PS 33 29 949 beschreibt eine Muldenmangel der eingangs genannten Art, bei
welcher die einzelnen Mangelbänder durch ein Führungstuch ersetzt sind, welches sich
über die gesamte Breite der Muldenmangel erstreckt. Das Führungstuch wird dabei gegen
Auswanderungstendenzen durch eine elektrisch gesteuerte Führungseinrichtung stabilisiert.
Diese bekannte Muldenmangel vermeidet zwar die mit den häufigen Rissen der schmalen
Mangelbänder verbundenen Nachteile, ist jedoch in der Konstruktion verhältnismäßig
aufwendig. Gewisse Probleme ergeben sich darüber hinaus mit dem hohen Beanspruchungen
ausgesetzten Material des Führungstuches sowie mit "Wassermarken" auf den bearbeiteten
Wäschestücken.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Muldenmangel der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß sie ohne Mangelbänder und auch ohne breites Führungstuch
auskommt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Führungseinrichtung umfaßt:
d) an der Auslaufseite des Mangspaltes jedes Mulden-Walzen-Paars eine Abstreifeinrichtung,
welche mit definierter Kraft gegen die Mantelfläche der zugeordneten Walze andrückbar
ist;
e) für jede Brücke eine diese Brücke umlaufende Fördereinrichtung, auf welche die
Wäschestücke von der Abstreifeinrichtung aufgelegt und durch welche sie dem Mangspalt
des nachgeschalteten Walzen-Mulden-Paares zugeführt werden.
[0006] Mit der vorliegenden Erfindung wird erstmals der bisher allgemein verfolgte Gedanke
verlassen, die Wäschestücke durch die gesamte Muldenmangel hindurch von einer endlosen
Führungseinrichtung begleiten zu lassen. Stattdessen bleiben die Wäschestücke im
Mangspalt der einzelnen Walzen-Mulden-Paare ohne gesonderte Führung, wodurch Markierungen
auf der Wäsche vollständig vermieden werden. Die an der Mantelfläche der Walzen anhalftenden
Wäschestücke werden dann durch die Abstreifeinrichtung von der Mantelfläche gelöst
und auf eine gesonderte Fördereinrichtung gelegt. Diese Fördereinrichtung umschlingt
dabei nur die zwischen den benachbarten Walzen-Mulden-Paaren angeordnete Brücke und
hat ausschließlich die Aufgabe, die Bewegung der Wäschestücke zwischen den beiden
Walzen-Mulden-Paaren zu besorgen. Sind dann die Wäschestücke in den Mangspalt des
nachgeschalteten Walzen-Mulden-Paares eingeführt, benötigen sie dort keine gesonderte
Führungseinrichtung mehr.
[0007] Bei einer erfindungsgemäßen Muldenmangel finden sich also keinerlei textile, endlose
Führungseinrichtungen, die sich gemeinsam mit der Wäsche durch die Muldenmangel bewegen.
Brüche schmaler Mangelbänder werden ebenso vermieden wie Führungsprobleme an breiten
Führungsbändern.
[0008] Wenn, wie im Anspruch 2 beschrieben, die Abstreifeinrichtung mehrere nebeneinander
liegende, am Gestell angelenkte Klappen umfaßt, können Ungleichheiten des Walzendurchmessers
bzw. der Walzenoberfläche in axialer Richtung leichter ausgeglichen werden als bei
Verwendung einer einzigen, sich über die gesamte axiale Länge der Walze erstreckenden
Abstreifeinrichtung.
[0009] Von besonderem Vorteil ist, wenn jeder Abstreifeinrichtung mindestens ein Fluidkolben
zugeordnet ist, dem Fluid unter regelbarem Druck von einer Fluidversorgung zuführbar
ist. Auf diese Weise läßt sich die Anpreßkraft der Abstreifeinrichtung gegen die
Walzenoberfläche auf einen Wert einstellen, der einerseits gerade ausreicht, die
Wäschestücke zuverlässig abzulösen, andererseits die Walzenoberfläche nicht unnötig
verschleißt.
[0010] Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung ist die Fluidversorgung von einer elektrischen
Steuereinheit gesteuert, an welcher die jeweils bearbeitete Wäscheart von der Bedienungsperson
eingebbar ist und die hiernach die wäschespezifischen Betriebsparameter aus einem
inneren Speicher abruft und als elektrische Signale bereitstellt. Mit der Eingabe
der Wäscheart, welche ohnehin (z.B. zur Bestimmung der Arbeitsgeschwindigkeit) erforderlich
ist, kann somit automatisch die richtige Anpreßkraft der Abstreifeinrichtungen festgelegt
werden.
[0011] Jede Fördereinrichtung, welche um eine Brücke herumgeführt ist, sollte mit einer
Geschwindigkeit betrieben werden, die geringfügig größer als die Umfangsgeschwindigkeit
der vorgeschalteten Walze ist. Hierdurch wird sichergestellt, daß die aus dem vorgeschalteten
Mangspalt austretenden Wäschestücke, die von der Abstreifeinrichtung abgelöst und
auf die Fördereinrichtung gelegt sind, dort keine Falten werfen; durch die etwas höhere
Bewegungsgeschwindigkeit der Fördereinrichtung werden die Wäschestücke vielmehr faltenfrei
gezogen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert;
die einzige Figur zeigt schematisch die Seitenansicht einer Zweimuldenmangel (vordere
Seitenwand abgenommen).
[0013] Die dargestellte Zweimuldenmangel enthält in einem Gestell 1 in bekannter Weise zwei
beheizte Mulden 2, 3, zwischen denen eine Brücke 4 angeordnet ist. In die mulden 2,
3 taucht jeweils etwa mit der Hälfte ihres Umfanges eine hohle Walze 5, 6 ein, die
mit einer nicht dargestellten Wrasen-Absaugvorrichtung versehen ist. Die Walzen 5,
6 sind an ihren Mantelflächen mit einer federnden Auflage versehen, die durch ein
Walzentuch abgedeckt sein kann.
[0014] An der in der Zeichnung linken Stirnseite ist eine Aufgabestation 7 vorgesehen,
an welcher die Wäschestücke in die Muldenmangel eingeführt werden. Die Aufgabestation
7 umfaßt ein Förderband bzw. mehrere parallele Fördergurte 8, die von einer Antriebsrolle
9 in Bewegung gesetzt wird (werden).
[0015] In ähnlicher Weise ist über die Brücke 4 bzw. um diese herum eine Fördereinrichtung
10 in Form eines Bandes oder wiederum einer Mehrzahl paralleler Gurte gelegt, die
ihrerseits von einer Antriebswalze 11 im Sinne des Pfeiles in der Zeichnung in Bewegung
gesetzt werden kann.
[0016] Schließlich findet sich am Auslauf der in der Zeichnung rechten Walze 6 eine Entnahmestation
12 für die behandelte Wäsche, welche ein im dargestellten Sinne umlaufendes Förderband
13 sowie eine Antriebswalze 14 umfaßt. Die Wäsche wird vom Förderband 13 auf ein weiteres
Förderband 15 übergeben und von diesem einer nachgeschalteten Maschine, beispielsweise
einer Faltmaschine, zugeführt.
[0017] Im Austrittsbereich des Spaltes zwischen der ersten Mulde 2 und der zugeordneten
Walze 5 ist eine Abstreifeinrichtung 16 vorgesehen, welche mit einer unteren Kante
an der Mantelfläche der Walze 5 an liegt. Diese Abstreifeinrichtung 16 umfaßt mehrere
klappenartige Abstreifer, die nebeneinander senkrecht zur Zeichenebene über die Gesamtbreite
der Maschine hinweg am Gestell 1 angelenkt sind. Die Anpreßkraft wird durch pneumatische
Kolben 17 bestimmt, welche am einen Ende am Maschinengestell 1 und am anderen Ende
an der Abstreifeinrichtung 16 bzw. den einzelnen Klappen angelenkt sind. Die Pneumatikkolben
17 sind über eine schematisch gestrichelt dargestellte Pneumatikleitung 18 mit einer
Druckluftversorgung 19 verbunden. Diese wieder erhält über eine Leitung 20 elektrische
Signale von einer Steuereinheit 21, an welcher die Bedienungsperson die jeweilige
Wäscheart eingehen kann. Die Steuereinheit 21 regelt neben dem kor rekten Anpreßdruck
der Abstreifeinrichtung 16 noch weitere wäscheartspezifische Betriebsparameter der
gesamten Muldenmangel, die im vorliegenden Zusammenhang ohne Interesse sind.
[0018] Am Ausgang des Spaltes zwischen der zweiten, in der Zeichnung rechts dargestellten
Mulde 3 und der zugehörigen Walze 6 ist ebenfalls eine Abstreifeinrichtung 22 angeordnet,
deren Aufbau mit demjenigen der Abstreifeinrichtung 16 übereinstimmt. Die Abstreifeinrichtung
22 besteht also insbesondere wieder aus mehreren nebeneinander angeordneten, am Gestell
1 angelenkten Klappen, die durch Pneumatikkolben 23 mit der richtigen Kraft gegen
die äußere Mantelfläche der Walze 6 angedrückt werden. Die Pneumatikkolben 23 sind
über die gestrichelt dargestellte Pneumatikleitung 24 mit der Druckluftversorgung
19 verbunden.
[0019] Die beschriebene Zweimuldenmangel arbeitet wie folgt:
[0020] Zu Beginn der Arbeit gibt die Bedienungsperson an der Steuereinheit 21 die Wäscheart
ein. Hierauf stellt die Steuereinheit 21 die zur Bearbeitung dieser Wäsche geeigneten
Parameter, im vorliegenden Zusammenhang den richtigen Anpreßdruck der Abstreifeinrichtungen
16 und 22 her. Die Wäschestücke werden auf die Fördereinrichtung 8 der Aufgabestation
7 aufgelegt und in den Spalt zwischen der ersten Mulde 2 und der zugeordneten Walze
5 eingeführt. Dort werden sie in bekannter Weise vorgeglättet und vorgetrocknet.
[0021] Treten die Wäschestücke aus dem Spalt zwischen der ersten Mulde 2 und der ersten
Walze 5 aus, werden sie von der Abstreifeinrichtung 16 von der Mantelfläche der Walze
5 abgelöst und auf die Fördereinrichtung 10 gelegt, welche um die Brücke 4 im dargestellten
Sinne verläuft. Die Fördereinrichtung 10 wird dabei geringfügig schneller als die
Mantelfläche der Walze 5 bewegt. Hierdurch werden die auf die Fördereinrichtung 10
aufgelegten Wäschestücke glattge zogen; eine Faltenbildung wird hierdurch vermieden.
[0022] Von der Fördereinrichtung 10 werden die Wäschestücke in den Spalt zwischen der zweiten
Mulde 3 und der zugeordneten Walze 6 eingeführt. Dort werden sie zu Ende getrocknet
und geglättet. Am Austritt dieses Spaltes werden die Wäschestücke durch die Abstreifeinrichtung
22 von der Mantelfläche der Walze 6 gelöst und auf die Fördereinrichtung 13 der Entnahmestation
12 aufgelegt. Diese wird wiederum mit einer geringfügig größeren Antriebsgeschwindigkeit
als die Umfangsgeschwindigkeit der Walze 6 betrieben, so daß die aufgelegten Wäschestücke
glattgezogen werden.
[0023] Schließlich werden die Wäschestücke auf das Förderband 15 übergeben und von diesem
der nachgeschalteten Maschine zuführt.
1. Muldenmangel mit
a) mindestens zwei beheizten Mulden, in die jeweils eine Walze eintaucht;
b) mindestens einer zwischen zwei Mulden angeordneten, die Wäschestücke überleitenden
Brücke;
c) einer Führungseinrichtung, welche die Wäschestücke auf dem Weg zwischen dem Mangspalt
des ersten Walzen-Mulden-Paars und dem Mangspalt des zweiten Walzen-Mulden-Paars
über die Brücke führt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung umfaßt:
d) an der Auslaufseite des Mangspaltes jedes Walzen-Mulden-Paars (2, 3, 5, 6) eine
Abstreifeinrichtung (16, 22), welche mit definierter Kraft gegen die Mantelfläche
der zugeordneten Walze (5, 6) andrückbar ist;
e) für jede Brücke (4) eine diese Brücke (4) umlaufende Fördereinrichtung (10), auf
welche die Wäschestücke von der Abstreifeinrichtung (16) aufgelegt und durch welche
sie dem Mangspalt des nachgeschalteten Walzen-Mulden-Paars (3, 6) zugeführt werden.
2. Muldenmangel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstreifeinrichtung (16, 17) mehrere nebeneinander liegende, am Gestell (1)
angelenkte Klappen umfaßt.
3. Muldenmangel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Abstreifeinrichtung
(16, 17) min destens ein Fluidkolben (17, 23) zugeordnet ist, dem Fluid unter regelbarem
Druck von einer Fluidversorgung (19) zuführbar ist.
4. Muldenmangel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fluidversorgung (19) von einer elektrischen Steuereinheit (21) gesteuert ist,
an welcher die jeweils bearbeitete Wäscheart von der Bedienungsperson eingebbar ist
und die hiernach die wäschespezifischen Betriebsparameter aus einem inneren Speicher
abruft und als elektrische Signale bereitstellt.
5. Muldenmangel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Fördereinrichtung (10), welche um eine Brücke (4)
herumgeführt ist, mit einer Geschwindigkeit betrieben wird, die geringfügig größer
als die Umfangsgeschwindigkeit der vorgeschalteten Walze (5) ist.