(19)
(11) EP 0 367 085 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.05.1990  Patentblatt  1990/19

(21) Anmeldenummer: 89119798.0

(22) Anmeldetag:  25.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E02B 5/08, E02B 8/02, E03F 5/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 31.10.1988 DE 3836983
06.10.1989 DE 3933462

(71) Anmelder: Botsch, Bertram, Dipl.-Ing.
W-7500 Karlsruhe 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Botsch, Bertram, Dipl.-Ing.
    W-7500 Karlsruhe 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Fördern von Rechengut


    (57) Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Fördern von Rechengut (10) auf einem teilweise in eine Abwasserströmung einge­tauchten in Strömungsrichtung geneigten Rechenrost (6) angegeben, welcher gegebenenfalls eine anschließende Rechenschürze (33) auf­weist, wobei das Rechengut (10) zu einer am oberen Rand des Rechen­rostes (6) bzw. der Rechenschürze (33) liegenden Abwurfstelle mit Hilfe einer in einer periodischen Eingriffsbewegung zwischen die Stäbe des Rechenrostes (6) eingreifenden Harkenvorrichtung (20, 21, 22), geführt wird. Das Kennzeichnende der Erfindung wird darin gesehen, daß das Rechengut (10) durch nacheinanderfolgende Übernahme aus aneinander anschließenden Förderstrecken gleichzeitig in mindestens zwei Förderstrecken gefördert wird. Die bevorzugte konstruktive Lösung besteht darin, daß mindestens zwei in Förderrichtung in Abstand angeordnete, mit einem gemeinsamen Bewegungsantrieb miteinander verbundene Harkenteile (21,22;30,35,36,37,38) vor­gesehen sind, die gleichzeitig, gleichgerichtete translatorische Bewegungen ausführen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Fördern von Rechengut auf einem teilweise in eine Ab­wasserströmung eingetauchten, in Strömungsrichtung geneigten Rechenrost, gegebenenfalls mit anschließender Rechenschürze, zu einer am oberen Rand des Rechenrostes bzw. der Rechen­schürze liegenden Abwurfstelle mit Hilfe einer in einer periodischen Eingriffsbewegung zwischen die Stäbe des Rechenrostes eingreifenden Harkenvorrichtung, mittels derer das Rechengut längs einer Förderstrecke periodisch zusammen­gehäuft wird.

    [0002] Eine solche Vorrichtung dient der Entnahme und dem Heraus­fördern von Rechengut aus dem Abwasser. Hierbei wird das am Rechenrost festgehaltene Rechengut periodisch durch eine Harkenvorrichtung entlang einer Förderstrecke von unten nach oben geführt. Die gesamte Länge der Förderstrecke ist durch die Länge des Rechenrostes und durch die Länge der gegebenen­falls anschließenden Rechenschürze gegeben.

    [0003] Bei einer bekannten Harkenvorrichtung nach der DE-PS 16 58 096 bzw. nach der entsprechenden US-PS 3 591 006 ist die Antriebs­periode durch die Länge der Förderstrecke und die Förderge­schwindigkeit bestimmt. Da die Fördergeschwindigkeit nicht über ein gegebenes Maß hinaus vergrößert werden kann, wird besonders bei langen Förderstrecken die Antriebsperiode sehr groß, und damit ergibt sich auch ein Anwachsen der zu fördern­den Rechengutmenge, die sich innerhalb dieser Antriebsperiode am Rechenrost gesammelt hat.

    [0004] Zu große Rechengutansammlungen am Rechenrost können diesen teilweise blockieren, so daß der hydraulische Durchfluß nicht mehr gewährleistet ist. Bei maximaler hydraulischer Belastung treten häufig auch maximale Rechengutmengen auf, und die Blockierung des Rechenrostes durch Rechengut kann kritische Be­triebszustände herbeiführen. Außerdem erfordert die Ab­räumung des Rechenrostes und der gegebenenfalls daran an­schließenden Rechenschürze in einem einzigen Bewegungsab­schnitt des Harkenteils einen erheblichen Bauaufwand hin­sichtlich der Harkenantriebsvorrichtung und bedingt eine freie Ausfahrhöhe über den Abwurfpunkt, welche nur mit einer entsprechenden Gebäudehöhe und damit durch unwirtschaftlichem bauseitigem Aufwand erreicht werden kann.

    [0005] Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, bei Anwen­dung einer Harkenvorrichtung der eingangs beschriebenen Art, die Antriebsperiode der Eingriffsbewegung wesentlich zu ver­kürzen.

    [0006] Die Lösung dieser Aufgabenstellung erfolgt gemäß der Erfin­dung dadurch, daß das Rechengut durch nacheinanderfolgende Übernahme aus aneinander anschließenden Förderstrecken gleich­zeitig in mindestens zwei Förderstrecken gefördert wird. Die aneinander anschließenden Förderstrecken können sich gegebenen­falls vorteilhaft auch gering überlappen. Eine entsprechende Vorrichtung ist erfindungsgemäß so aufgebaut, daß mindestens zwei in Förderrichtung in Abstand angeordnete, mit einem gemeinsamen Bewegungsantrieb miteinander verbundene Harken­teile vorgesehen sind, die gleichzeitig, gleichgerichtete translatorische Bewegungen ausführen. Dadurch wird das Rechen­gut in einer Antriebsperiode nur über relativ kurze Förder­strecken des Rechenrostes bzw. der Rechenschürze gleichzeitig transportiert, wobei miteinander gekoppelte Harkenteile inner­halb einer Antriebsperiode das Rechengut aus der vorangehenden Förderstrecke übernehmen und weitertransportieren.

    [0007] Bei einer solchen Ausbildung wird nicht nur die Antriebspe­riode und damit die Länge der Förderstrecke des Harkenteils wesentlich verkürzt, sondern es ergeben sich auch zusätz­liche Vorteile: Innerhalb der kürzeren Antriebs­ periode kann bei insgesamt gleichem Rechengutanfall in jeder Förderstrecke eine entsprechend geringere Rechengutmenge ge­fördert werden, und dies ermöglicht eine geringere Antriebs­leistung der Antriebseinheit der Harkenvorrichtung. Das Be­wegungsspiel verkürzt sich entsprechend auf die Länge der einzelnen Förderabschnitte. Damit entfällt die Notwendigkeit im Bereich der oberen Abwurfstelle,eine große freie Raumhöhe zum Ausfahren der Harkenvorrichtung vorzusehen. Bei den ober­halb der Abwurfstelle angeordneten Antriebselementen verkürzt sich die gesamte Bauhöhe in dem Maße der entsprechend verkürzten Längen des verkürzten Bewegungsspiels.

    [0008] Durch die Zusammensetzung der gesamten Förderlänge aus rela­tiv kurzen Förderstreckenabschnitten wird die gesamte Aus­lenkbewegung der Harkenvorrichtung wesentlich geringer, so daß lose Kabel als Energiezuführung zu den Antriebselementen möglich sind. Dies ist für den rauhen Betrieb bei Abwasser­kläranlagen besonders vorteilhaft. Außerdem ist eine Verlänge­rung oder Verkürzung der Förderstrecke durch mehrfache Ver­wendung von normierten Bauteilen, die einer einzigen Förder­abschnittslänge entsprechen, möglich. Derartige Bauteile las­sen sich dann entsprechend der jeweils vorliegenden gesamten Förderlänge zu einem längeren oder kürzeren Trageelement zu­sammensetzen, welches mit einer gemeinsamen Antriebseinheit verbunden ist.

    [0009] Vorteilhaft sind die Harkenteile in Förderrichtung in gleichem Abstand angeordnet. Dabei kann zweckmäßig der Abstand der Har­kenteile kleiner sein als die Länge der auf den geneigten Rechenrost projizierten bestimmungsgemäßen Wassertiefe.

    [0010] Ein weiterer Vorteil läßt sich gegebenenfalls dadurch er­reichen, daß der Rechenrost und/oder die Rechenschürze stufenförmig ausgebildet sind und mindestens eine Absetz­stufe derart aufweisen, daß das Rechengut von dem einen Harkenteil auf diese Absetzstufe aufgehäuft und von dem nächstfolgenden Harkenteil von dort zur Weiterförderung wieder aufgenommen wird.

    [0011] Obwohl verschiedene bautechnische Gestaltungen möglich sind, erscheint es zweckmäßig, die über Holmen als Trage­element verbundenen Harkenteile in einer seitlichen Kulis­senführung zur Steuerung der Eingriffsbewegung zu führen und den Bewegungsantrieb für die verbundenen Harkenteile zur gemeinsamen Bewegung längs einer geschlossenen Fahr­bahn auszubilden, welche mindestens einen parallel zum Rechenrost bzw. zur Rechenschürze verlaufenden Fahrbahn­abschnitt aufweist.

    [0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann es zweckmäßig sein, daß an den Endabschnitten der geschlossenen Fahrbahn Umkehrführungsteile zum Übergang von dem linearen Fahrbahn­abschnitt auf den anderen Fahrbahnabschnitt angeordnet sind.

    [0013] Die Neigung des Rechenrostes gegenüber der Vertikalrich­tung, in Strömungsrichtung betrachtet, beträgt zweckmäßig 10 - 50°, vorzugsweise 15 - 30°. Die Erfindung besitzt be­sondere Bedeutung für das Räumen von steilstehenden Rechen­rosten.

    [0014] Es kann ferner zweckmäßig sein, den Abstand von mindestens zwei benachbarten Harkenteilen 15-45 % der überstrichenen Ab­schnittslänge des Rechenrostes zu wählen; überraschenderweise bleibt das Rechengut auch auf Teilabschnitten des einge­tauchten Rechenrostes nach dessen abschnittsweisen Räumen haften.

    [0015] Ein zusätzlicher Vorteil kann u.U. dadurch erzielt werden, daß auch auf der Oberfläche der an sich ebenflächigen Re­chenschürze zusätzliche Rechenroststäbe angebracht sind. Dadurch kann die Haftfähigkeit des Rechengutes erhöht wer­den.

    [0016] Die Rechenroststäbe und/oder die anschließende Rechenschürze können zweckmäßig überlappend ausgebildet sein. Dadurch er­geben sich Absetzstufen im Bereich der sich geringfügig über­lappenden Abschnitte der Förderstrecken.

    [0017] Es kann ferner vorteilhaft sein, vorzugsweise im Bereich des Endes der Förderstrecken der Harkenteile, überfahrbare Ab­stützelemente vorzusehen, welche ein Abrutschen des bereits geförderten Rechenguts verhindern.

    [0018] Diese überfahrbaren Abstützelemente lassen sich in ver­schiedener Weise ausbilden, und zwar abhängig davon, ob sie im Bereich des Rechenrostes oder im anschließenden Bereich der Rechenschürze liegen.

    [0019] Die überfahrbaren Abstützelemente können vorteilhaft sich wenigstens über einen Teil der Förderstrecke erstreckende, ausschwenkbare Halteklappen sein, welche unter Federvor­spannung in die Ausschwenklage gedrängt werden. Die Breite der Halteklappen kann vorteilhaft die ganze Förderbreite betragen. Diese Ausbildung erweist sich besonders im Bereich der Rechenschürze zweckmäßig. Die Halteklappen können dabei zweckmäßig einen kreisbogenförmigen Ansatzteil aufweisen und damit eine Abstützfläche bilden.

    [0020] Eine andere gegebenenfalls für den Bereich des Rechen­rostes zweckmäßige Ausbildung kann zwischen die Stäbe des Rechenrostes eingreifende Schwenkfinger vorsehen, welche unter Federvorspannung in die Ausschwenklage ge­drängt werden. Diese überfahrbaren Abstützelemente bil­den eine wesentliche Sicherung gegen ein Zurückrutschen des bereits geförderten Rechengutes.

    [0021] Obwohl die Harkenteile an dem gemeinsamen Trageelement meist in Förderrichtung geneigt angeordnet sind, hat es sich durch Untersuchungen gezeigt, daß gegebenenfalls bei bestimmten Winkelstellungen des Rechenrostes dadurch eine Verbesserung erzielt werden kann, daß die Harkenteile an dem gemeinsamen Trageelement entgegen der Förderrichtung geneigt angeordnet sind.

    [0022] Selbstverständlich lassen sich auch die Formen der mit einem gemeinsamen Bewegungsantrieb versehenen, miteinander verbundenen Har­kenteile entsprechend den Anforderungen des von Ihnen be­dienten Förderabschnitts unterschiedlich ausbilden. Während beispielsweise die zwischen die Stäbe des Rechenrostes ein­greifenden Harkenteile fingerförmig nebeneinanderliegend ausgebildet sein können, erscheint es zweckmäßig, die ober­halb des Rechenrostes auf der Rechenschürze bewegten Harken­ teile in Form von Abstreifleisten oder dergleichen auszu­bilden.

    [0023] Durch die Merkmale der Erfindung, und insbesondere durch die Aufteilung der gesamten Förderstrecke des Rechengutes in mehrere nacheinanderfolgende Abschnitte, wird eine wesent­lich verbesserte konstruktive Gesamtanordnung geschaffen, die an die verschiedensten anlagetechnischen Voraussetzungen leicht anpaßbar ist.

    [0024] Die Erfindung soll nachfolgend in Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert werden. Daraus er­geben sich weitere Erfindungsmerkmale; es zeigen:

    Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine Fördervorrichtung in zweistufiger Ausbildung,

    Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch eine stufenförmige Anordnung von Rechenrost und Rechenschürze,

    Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch eine Fördervorrichtung mit überfahrbaren Abstütz­elementen,

    Fig. 4 eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung aus Fig. 3.



    [0025] In Fig. 1 ist der typische Aufbau einer Rechenanlage unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Förderung von Rechengut dargestellt.

    [0026] In einem Kanal 1 fließt eine Abwasserströmung 5. Zwischen der Kanalzone 2 und dem Bedienungsflur 3 ist ein Rechen­rost 6 angeordnet, welcher über den Bedienungsflur 3 hinaus­ragt und dessen oberer Rand die Abwurfstelle bildet. Das in der Abwasserströmung enthaltene Rechengut 10 schlägt sich am Rechenrost 6 nieder und wird durch die Transportvorrich­tung zur Abwurfstelle gefördert. Das Rechengut gelangt dann an der Abwurfstelle in abgeworfenen Portionen 12 in einen Behälter 14 und bildet einen zwischengelagerten Rechengut­vorrat 13, der abtransportiert werden kann.

    [0027] Die Transportvorrichtung besteht aus einem mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten Bewegungsantrieb verbundenen Trageelement 20, an dem zwei Harkenteile 21,22 angebracht sind. Das aus Holmen rahmenartig zusammengesetzte Trageele­ment 20 führt dabei ein Bewegungsspiel entlang des Rechen­rostes 6 nach oben und von diesem entfernt nach unten durch, wobei das Trageelement 20 und der hier dargestellte unterste Harkenteil 21 nacheinander die Positionen a,b und c einnehmen. Der unterste Harkenteil 21 fördert dabei das am Rechenrost 6 niedergeschlagene Rechengut 10 bis zu der obersten Position 21a des Harkenteils 21 und bringt das geförderte Rechengut in die Zwischenposition 11. Dann schwenkt das Trageelement 20 mit den Harkenteilen 21,22 wieder in seinem Bewegungsspiel nach unten und fördert die nächste Portion Rechengut in der­selben Weise an dieselbe Stelle. Während der unterste Harken­teil 21 den beschriebenen Bewegungsablauf durchführt, ergreift der zweitunterste Harkenteil 22 gleichzeitig das von dem unter­sten Harkenteil 21 abgelegte Rechengut aus der Position 11 und führt es nach oben in die Abwurfposition. Auch dieser zweit­unterste Harkenteil 22 vollführt ein ähnliches Bewegungs­spiel wie der unterste Harkenteil 21, da beide an dem Trage­element 20 starr befestigt sind und durch dessen Bewegungs­ablauf geführt werden. Die gesamte Förderstrecke 24 ist da­bei in zwei Abschnitte eingeteilt. Der Abstand 23 der Harken­teile 21,22 muß zur Erzielung der gewünschten Übernahme klei­ner sein als das Bewegungsspiel.

    [0028] In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel reicht das Bewegungsspiel des untersten Harkenteils 21 in seiner oberen Endlage über den Wasserspiegel 4 hinaus, so daß die Posi­tion 11 des Rechengutes ebenfalls über dem Wasserspiegel 4 liegt. Bei anderen Einbauverhältnissen kann die Position 11 auch unter dem Wasserspiegel 4 liegen. Nach der Art des Re­chenguts und der Roststäbe kann dabei das Rechengut in der Position 11 liegenbleiben, bis es vom zweituntersten Harken­teil 22 erfaßt wird. Die Eintauchlänge des Rechenrostes ist mit Position 25 bezeichnet.

    [0029] In der Ausführungsform der Fig. 2 ist eine stufenförmige Aus­bildung von drei sich in ihren Endabschnitten überlappenden Rechenrostteilen 7,8,9 dargestellt, an die sich eine eben­flächige Rechenschürze 26 anschließt. Das Trageelement und die Harkenteile entsprechen in ihrer Ausführung sinngemäß der Ausbildung nach Fig. 1.

    [0030] In diesem Falle wird die gesamte Förderlänge in vier Teil­abschnitte aufgeteilt, und es sind daher vier entsprechend ausgebildete Harkenteile an einem gemeinsamen Tragelement vorzusehen. Das geförderte Rechengut wird von diesen Harken­teilen am Ende ihrer Fahrstrecken jeweils auf einer Stufe abgelegt, von dem nachfolgenden Harkenteil aufgenommen und zur nächsten Stufe gefördert.

    [0031] Fig. 3 zeigt einen aus zwei Rechenrostteilen 31,32 gestuft zusammengesetzten Rechenrost, an den sich eine ebenflächige Rechenschürze 33 anschließt.

    [0032] In dieser Ausführung sind an Trage­holmen 34 zum Eingriff in die Rechenrostteile 31,32 finger­artig ausgebildete Harkenteile 30,35,36 vorgesehen, während für den Transport des Rechengutes auf der ebenflächigen Rechenschürze 33 leistenförmige Harkenteile 37,38 verwendet werden. Diese leistenförmigen Harkenteile 37,38 sind eben­falls an den Trageholmen 34 starr befestigt.

    [0033] Der Bewegungsantrieb der Trageholme 34 und der damit ver­bundenen Harkenteile 30,35-38 erfolgt durch eine Antriebs­einheit 39, welche in einer geschlossenen schlaufenförmigen Führungsbahn 40 wandert.

    [0034] Die Antriebseinheit 39 wird durch einen Elektromotor 46 ange­trieben und bewegt sich dadurch auf der geschlossenen Füh­rungsbahn 40. Diese Führungsbahn 40 weist zwei lineare, pa­rallel zum Rechenrost bzw. zur Rechenschürze verlaufende Fahrbahnabschnitte und halbkreisförmige Fahrbahnabschnitte zur Umkehrführung auf. Dadurch werden die Trageholme 34 mit den Harkenteilen 30,35-38 in einer linearen Aufwärts­bewegung bis zum Erreichen der Endabschnitte der einzelnen Förderstrecken aufwärts geführt, beim Einlauf in das obere Umkehrführungsteil von der Oberfläche des Rechenrostes bzw. der Rechenschürze abgehoben und in linearer Abwärtsbewe­gung in die Ausgangsposition zurückgeführt, wo beim Er­reichen des unteren Umkehrführungsteils wieder ein Ab­senken der Trageholme 34 und der Harkenteile 30,35-38 zum Eingriff in den Rechenrost bzw. zum Transport innerhalb der einzelnen Förderstrecken erfolgt.

    [0035] Im Bereich des Endes der Förderstrecken der Harkenteile 37,38 sind überfahrbare Abstützelemente 41,42 vorgesehen. Diese bestehen wie in der Detailansicht Fig. 4 erkennbar, aus einem Leistenteil 43 mit angesetztem kreisbogenförmigen Ansatzteil 44 und werden durch Zugfedern 45, welche die Federvorspannung aufbringen,in die dargestellte Ausschwenklage gedrängt. Die äußere Oberfläche des kreis­bogenförmigen Ansatzteils 44 bildet in der Ausschwenklage eine Abstützung gegen das Zurückrutschen von bereits ge­fördertem Rechengut.

    [0036] Die übrigen in Fig. 3 nicht näher bezeichneten Teile des Kanals und der Abwasserströmung entsprechend dem Ausführungs­beispiel nach Fig. 1.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Fördern von Rechengut auf einem teil­weise in eine Abwasserströmung eingetauchten, in Strömungsrichtung geneigten Rechenrost, gegebenen­falls mit anschließender Rechenschürze, zu einer am oberen Rand des Rechenrostes bzw. der Rechenschürze liegenden Abwurfstelle mit Hilfe einer in einer pe­riodischen Eingriffsbewegung zwischen die Stäbe des Rechenrostes eingreifenden Harkenvorrichtung, mittels derer das Rechengut längs einer Förderstrecke perio­disch zusammengehäuft wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Rechengut durch nacheinanderfolgende Übernahme aus aneinander anschließen­den Förderstrecken gleichzeitig in mindestens zwei Förder­strecken gefördert wird.
     
    2. Vorrichtung zur Förderung von Rechengut auf einem teil­weise in eine Abwasserströmung eingetauchten, in Strö­mungsrichtung geneigten Rechenrost, gegebenenfalls mit anschließender Rechenschürze, zu einer am oberen Rand des Rechenrostes bzw. der Rechenschürze liegenden Ab­wurfstelle mit Hilfe einer in einer periodischen Ein­griffsbewegung zwischen die Stäbe des Rechenrostes ein­greifenden Harkenvorrichtung, mittels derer das Rechen­gut längs einer Förderstrecke periodisch zusammengehäuft wird, insbesondere zur Durchführung des Ver­fahrens nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß mindestens zwei in Förderrichtung in Abstand angeordnete, mit einem gemeinsamen Bewegungsantrieb miteinander verbundene Harkenteile (21,22;30,35,36,37,38) vorgesehen sind, die gleichzeitig, gleichgerichtete transla­torische Bewegungen ausführen.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Harkenteile (30,35,36,37,38) in Förderrichtung in gleichem Abstand an einem Trageele­ment (34) angeordnet sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Abstand der Harkenteile kleiner ist als die Länge der auf den geneigten Rechenrost pro­jizierten bestimmungsgemäßen Wassertiefe.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Rechenrost und/oder die Rechen­schürze (7,8,9) stufenförmig ausgebildet sind und minde­stens eine Absetzstufe derart aufweisen, daß das Rechen­gut von dem einen Harkenteil auf dieser Absetzstufe auf­gehäuft und von dem nächstfolgenden Harkenteil von dort zur Weiterförderung aufgenommen wird.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die über Holmen (20;34) verbundenen Harkenteile in einer seitlichen Kulissenführung zur Steue­rung der Eingriffsbewegung geführt sind, und daß der Be­wegungsantrieb (39) für die verbundenen Harkenteile (35,36,37,38) zur gemeinsamen Bewegung längs einer ge­schlossenen Fahrbahn (40) ausgebildet ist, welche minde­stens einen parallel zum Rechenrost (31,32) bzw. zur Rechenschürze (33) verlaufenden Fahrbahnabschnitt auf­weist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß an den Endabschnitten der geschlos­senen Fahrbahn (40) Umkehrführungsteile zum Übergang von dem linearen Fahrbahnabschnitt auf den anderen Fahrbahn­abschnitt angeordnet sind.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Neigung des Rechenrostes gegen­über der Vertikalrichtung 10 - 50°, vorzugsweise 15 - 30° beträgt.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Abstand von mindestens zwei benachbarten Harkenteilen 15 - 45% der überstrichenen Abschnittslänge des Rechenrostes ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß auf der Oberfläche der Rechenschürze zusätzliche Rechenroststäbe angebracht sind.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Rechenroststäbe stufenförmig aus­gebildet sind.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß im Bereich der Förderstrecken der Harkenteile (37,38) überfahrbare Abstützelemente (41,42) vorgesehen sind.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn­zeichnet, daß die überfahrbaren Abstützelemente sich wenigstens über einen Teil der Förderstrecke erstrecken­de, ausschwenkbare Halteklappen (41,42) sind.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn­zeichnet, daß die überfahrbaren Abstützelemente zwischen den Stäben des Rechenrostes liegende Schwenk­finger sind.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Abstützelemente unter Federver­spannung in die Ausschwenklage gedrängt werden.
     
    16. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Halteklappen (41,42) einen kreis­bogenförmigen Ansatzteil (44) aufweisen.
     
    17. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Harkenteile an dem gemeinsamen Trageelement entgegen der Förderrichtung geneigt angeord­net sind.
     




    Zeichnung