[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum Reinigen von Gegenständen mit umweltgefährdenden
Lösungsmitteln, insbesondere Halogenkohlenwasserstoffen, in einem während des Reinigungsvorganges
im wesentlichen geschlossenen System.
[0002] Lösungsmittel können durch unsachgemäße Lagerung, Handhabung, Transport oder unsachgemäße
Rückführung nach deren Verunreinigung entweder zu Aufbereitungsanlagen oder zu einer
Lagerung zu erheblichen Umweltgefährdungen führen, etwa wenn sie verschüttet werden
und dann ins Erdreich oder ins Grundwasser gelangen. Besonders gefährliche Stoffe,
wie Hallogenkohlenwasserstoffe (HKW), haben umgekehrt für die Industrie hervorragende
Lösereigenschaften, sie sind auch deswegen beliebt, weil sie unbrennbar sind. Gleichwohl
hat der Gesetzgeber deren Einsatz nur in sehr beschränktem Umfange zugelassen, etwa
in der Weise, daß lediglich 10 l pro Arbeitsplatz zur Verfügung stehen dürfen.
[0003] Es sind insbesondere Kaltreinigungssysteme auf der Basis organischer Lösungsmittel
bekannt, bei denen die Abtrocknung der Lösungsmittel über Luft erfolgt. Dabei ist
es einigen Systemen bekannt, die Luft über Aktivkohlefilter zu leiten, eine Abgabe
an die Umgebung ist gleichwohl nicht mit Sicherheit vermieden. Die Schwachpunkte bekannter
Verfahren oder Vorrichtung liegen daher in der Handhabung, der Aufbewahrung und dem
Transport derartiger Lösungsmittel.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eier Lösung, mit der der Transport
und insbesondere die Handhabung derartiger Lösungsmittel vereinfacht wird, wobei
gleichzeitig die Gefährdung von Mensch und Umwelt auf das geringstmögliche Maß reduziert
bzw. vollständig vermieden und mit der insbesondere eine otpimale Ausnutzung und Rückgewinnung
des Lösungsmittels erreicht wird.
[0005] Mit einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß aus einem großvolumigen Vorratstank an Lösungsmittel ein Teil
dieses Lösungsmittels in einen Bearbeitungsraum gefördert wird, daß nach folgend die
zu reinigenden Gegenstände mit dem im Bearbeitungsraum befindlichen Lösungsmittel
benetzt und durch dieses gereinigt werden,nach einem oder mehreren Reinigungsvorgängen
das Lösungsmittel aus dem Bearbeitungsraum in eien Auffangtank zurückgefördert und/oder
vor Entnahme der gereinigten Gegenstände die Gasathmosphäre im Bearbeitungsraum gefiltert
und gereinigt wird.
[0006] Mit der Erfindung wird erreicht, daß insbesondere Kaltreinigungsverfahren praktisch
in einem geschlossenen System durchgeführt werden. Eine Belastung der Umgebung, insbesondere
der Umgebungsluft, wird damit vermieden. Ein ganz besonderer Vorteil der Erfindung
liegt in der optimalen Ausnutzung eines Lösungsmittels durch die Teilentnahme bzw.
die portionsweise Entnahme von Lösungsmittel aus dem Vorratstank für frisches Lösungsmittel,
der Bereithaltung dieses Lösungsmittels im Bereich des Bearbeitungsraumes solange
bis es so stark verschmutzt ist, daß es einer Regenerationzugeführt wird. Ist dieser
Verschmutzungsgrad erreicht, kann es in den zweiten Tank zurückgefördert werden.
Damit wird erreicht, daß für den Benutzer des Systems immer ein vergleichsweise resines
oder ganz reines Lösungsmittel zur Verfügung steht.
[0007] In Ausgestaltung ist vorgesehen, daß dem Bearbeitungsraum zugeordnete, wenigstens
zwei Vorratskammern für im wesentlichen verschmutztes Lösungsmittel einerseits und
reines Lösungsmittel andererseits eingesetzt werden, wobei eien Vorwaschstufe mittels
des verschmutzten Lösungsmittels einer Hauptwaschstufe vorgeschaltet wird. Diese
Ausgestaltung macht insbesondere wirtschaftliche Verfahrensführungen möglich und
geht behutsam mit den Mengen an Lösungsmitteln um, wobei die Häufigkeit zur Regenerierung
verschmutzter Lösungsmittel zusätzlich reduziert wird. Statt zwei Vorratskammern
können auch mehrere entsprechende Vorratskammern vorgesehen sein, die jeweils ein
zur Behandlung notwendiges Volumen an Lösungsmittel aufnehmen können. Dabei kann
stufenweise der Verschmutzungsgrad in den Kammern je nach Vorwaschstufenanzahl höher
liegen, mit dem am stärksten verschmutzten Lösungsmittel wird in einer Vorwaschstufe
vorgewaschen, mit dem nachfolgenden, etwas saubereren Lösungsmittel eine zweite Vorwaschstufe
durchgeführt bis schließlich mit dem saübersten Lösungsmittel die Endreinigung erfolgt.
Ist in der stärkstverschmutzten Stufe der Verschmutzungsgrad so hoch, daß eine Vorwäsche
damit nicht mehr sinnvollerweise durchgeführt werden kann, wird dann diese letzte
Lösungsmittelmenge in den Auffangtank zurückgefördert und eine ganz reine, frische
Menge an Lösungsmittel dem System wieder zugeführt.
[0008] An dieser Stelle sei auf einen ganz besonderen Vorteil der Erfindung hingewiesen,
der darin besteht, daß Vorratskammern auch mit chemisch ähnlichen Stoffen zur Applikation
gefüllt sein können. So kann etwa zunächst eine Reinigung von Werkstücken erfolgen
und nach Beendigung des Reinigungsvorganges aus der Applikationskammer etwa ein Korrosionsschutzmittel
auf die gereinigten Gegenstände aufgebracht werden oder ein Trennmittel oder eine
Lackbeschichtung, eine Kleberbeschichtung od. dgl., ohne daß die zu behandelnden
Gegenstände aus dem System entfernt werden müß ten.
[0009] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß bei Reinigung der Gasatmosphäre des
Bearbeitungsraumes eine Rückgewinnung des vergasten Reinigungsmittels und ggf. eine
Rückleitung des Kondensates in einen der vorratsbehälter vorgenommen wird. Auch
diese Verfahrensweise trägt zur Wirtschaftlichkeit bei, da im Gasraum vorandenes
Lösungsmittel zurückgewonnen wird. Dabei wird selbstverständlich dem Ziel der Erfindung
in besonders günstiger Weise Rechnung getragen, nämlich die Umwelt nicht mit derartigen
Lösungsmitteln zu belasten, diese werden vollständig zurückgewonnen.
[0010] Zur Lösung der oben bezeichneten Aufgabe sieht die Erfindung auch eine Vorrichtung
vor, die mit zwei größervolumigen Vorratstanks für Lösungsmittel und einem Handhabungsbehälter
für aktuell zu gebrauchendes Lösungsmittel kleineren Volumens ausgerüstet ist.
[0011] Eine derartige Vorrichtung hat den Vorteil, daß zwar größere Mengen an Lösungsmittel
zur Verfügung stehen, gleichzeitig aber gewährleistet werden kann, daß nur ein kleinvolumiger
Vorrat für den Benutzer aktuell zur Verfügung steht, daß also bei unsachgemäßer Handhabung
selbst kleine Mengen nicht verschüttet werden können.
[0012] In Ausgestaltung ist vorgesehen, daß dem Handhabungsbehälter ein Auffangtank für
verbrauchtes Lösungsmittel zugeordnet ist, wobei Vorratstank, Handhabungsbehälter
und Auffangtank wirkmäßig gekoppelt sind.
[0013] Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß dem Handhabungsbehälter
wenigstens zwei Vorratskammern für saüberes bzw. geringfügig verschmutztes Lösungsmittel
einerseits und für stärker verschmutztes Lösungsmittel andererseits zugeordnet sind.
Hiermit ergeben sich die weiter oben beschriebenen Vorteile, nämlich daß immer nur
kleine, gerade für die Reinigung benötigte Mengen an stark oder wenigster stark verschmutzten
Lösungsmitteln im Reinigungsystem zur Verfügung stehen und erst dann eine Rückleitung
eines stark verschmutzten Lösungsmittels aus einer der Vorratskammern erfolgt, wenn
eine Vorreinigung mit diesem verschmutzten Lösungsmittel nicht mehr notwendig ist,
vielmehr das verschmutzte Lösungsmittel einer Regenerierung zugeführt werden muß.
Damit ergibt sich eine optimale Ausnutzung des Lösungsmittels.
[0014] Mit dieser Ausgestaltung läßt sich erreichen, daß z.B. der Handhabungsbehälter zunächst
mit der ihm zugeordneten Menge an Lösungsmittel geflutet und nach entsprechenden
Behandlungszyklen und damit entsprechender Verschmutzung des Lösungsmittels dieses
dann in den Auffangbehälter abgelassen werden kann. Nun kann der Handhabungsbehälter
erneut mit frischem Lösungsmittel geflutet werden. Die wirkmäßige Zwangskopplung der
Behälter ermöglicht eine Steuerung in der Weise, daß ein Rückfluß von verbrauchtem
Lösungsmittel in frisches Lösungsmittel ebenso vermieden wird, wie etwa eine Überfüllung
des Handhabungsbehälters.
[0015] Um einen definierten Füllstand an Lösungsmittel im Handhabungsbehälter zu erreichen,
sieht die Erfindung auch eine Überlaufleitung zum Auffangtank vor. Damit wird erreicht,
daß z.B. bei einer zu großen Füllmenge mit frischem Lösungsmittel das überschüssige
Lösungsmittel direkt in den Auffangtank leitet, d.h., daß auch so die Gefahr vermieden
ist, daß beispielsweise der Handhabungsbehälter überläuft.
[0016] Um zu verhindern, daß Lösungsmittel in unnötiger Weise am Arbeitsplatz verschüttet
oder vertropft wird, sieht die Erfindung auch vor, daß der Handhabungsbehälter mit
einer Abtropfzone und/oder einer Überlaufrinne bzw. Abtropfrinne versehen ist. Die
Abtropfzone kann so gestaltet sein, daß das Lösungsmittel direkt zurück in den Handhabungsbehälter
tropft oder aber direkt in den Auffangtank.
[0017] Mit den Merkmalen der oben beschriebenen Vorrichtung, nämlich den Überlauf und den
Abtropfzonen, kann erreicht wer den, daß auch eine halboffene Hand- und Bearbeitungsweise
möglich wird, nämlich dann, wenn gewährleistet ist, wofür der Überlauf sorgt, daß
weniger als 5 L Lösungsmittel im Bearbeitungsraum zur Verfügung stehen. Hier kann
per Hand etwa mit geöffnetem Deckel gereinigt werden, nach einer gewissen Ruhezeit
auf der Abtropfzone kann dann das gereinigte Teil entnommen werden, ohne daß es zur
Belastung der Umgebungsluft mit Lösungsmittel kommt.
[0018] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Gasraum des Handhabungsbehälters
mit einem Umluftreinigungsgerät versehen ist, dieses ist insbesondere dann vorgesehen,
wenn auch größervolumige Behandlungsräume vorgesehen sind, die während der gesamten
Bearbeitungszeit zwangsgekoppelt geschlossen sind.
[0019] Zur Erhöhung der Wirkung des Behandlungsmittels sieht die Erfindung auch vor, daß
in dem Handhabungsbehälter eine Umwälzeinrichtung und/oder eine Sprüheinrichtung
und/oder eine Ultraschallschwingeinrichtung vorgesehen ist, d.h. Hilfsmittel, die
für sich gesehen in anderem Zusammenhang bekannt sind. Die Erfindung sieht auch vor,
daß die beiden Vorratstanks auf einer Förderpalette angeordnet sind und/oder, daß
der Handhabungsbehälter mit der Förderpalette und den darauf angeordneten Tanks einstückig
ausgebildet ist.
[0020] Weitere Vorteile der vorbeschriebenen Vorrichtung sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß eine Beschränkung an hochwertigen Lösungsmitteln, die allerdings umweltgefährdend
sind, am Arbeitsplatz nicht mehr vorgenommen werden muß. Durch eine Zwangskopplung
ist eine stets sichere Handhabung des Lösungsmittels gewährleistet, so daß es zu
keiner Belastung von Mensch und Umwelt, insbesondere beim Befüllen und Entleeren
des Handhabungsbehälters kommt. Es steht immer frisches Lösungsmittel zur Verfügung,
das in kleinen Mengen benutzt werden kann. Die Frisch- und Altstoffe können in einfachen
Transportsystemen zum Endverbraucher geführt werden, ohne daß dieser damit in Berührung
kommt, insbesondere ist für eine sorgfältige Aufbewahrung der umweltgefährdenden
Altstoffe im Auffangbehälter gesorgt.
[0021] Durch das im wesentlichen vollständige Auffangen der Altstoffe können die Lösungsmittel
optimal wieder aufbereitet werden, d.h. auch insoweit ist für eine Entlastung der
Umwelt gesorgt, die Aufbereitungsbetriebe können darüber hinaus die im Lösungsmittel
befindlichen Rückstände beseitigen.
[0022] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in der einzigen Figur eine Seitenansicht einer größervolumigen Vorrichtung
nach der Erfindung.
[0023] Die allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung weist auf einer Transportpalette 2 einen
größervolumigen Vorratstank 3 für Lösungsmittel, einen Auffangtank 4 für verbrauchtes
Lösungsmittel sowie einen allgemein mit 5 bezeichneten Handhabungsbehälter, der
im dargestellten Beispiel auf einem Troggestell 6 oberhalb des Vorratstanks 3 und
des Auffangtanks 4 angeordnet ist, auf.
[0024] Der Handhabungsbehälter 5 ist im dargestellten Beispiel als geschlossenes Gehäuse
7 mit einem Deckel 8 ausgebildet. Der Handhabungsbehälter 5 weist im Bodenbereich
zwei Vorratskammern 3a und 4a auf, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, daß es sich
auch um mehr als zwei solcher Vorratskammern handeln kann. Diese Vorratskammern weisen
ein Volumen auf, das ausreicht, um jeweils eine Lösungsmittelmenge, ob verschmutzt
oder weniger verschmutzt oder rein, aufzunehmen, die fi!r den gesamten Bearbeitungsvorgang
ausreicht.
[0025] Im Inneren des Handhabungsbehälters 5 befindet sich das zu behandelnde, mit 9 bezeichnete
Werkstück. Zur Füllstandsregulierung ist im Handhabungsbehälter 5 wenigstens ein
Überlaufstutzen 10 vorgesehen.
[0026] Der Vorratstank 3 ist über eine Kupplung 11 und ein Kupplungsrohr mit dem Handhabungsbehälter
5 verbunden. Neben dem Überlauf 10 kann der Handhabungsbehälter 5 auch mit einer
weiteren Kupplung 12 im Kupplungsrohr mit dem Auffangtank 4 gekoppelt sein. Die Kupplungen
11 und 12 können elektrisch mit einem nicht näher dargestellten Computer verbunden
sein.
[0027] Im Inneren des Behälters 5 ist eine Sprüheinrichtung 14 mit Sprühdüsen 15 vorgesehen,
um die zu behandelnden Werkstücke zu besprühen. Das versprühte Lösungsmittel wird
über eine Abtropfzone bzw. den geneigten Boden 16 in die jeweiligen unteren Vorratskammern
3a bzw. 4a des Behälters 5 zurückgeleitet, der Füllstand läßt sich ebenso über Schaugläser
17 überwachen, wie die Sprühtätigkeit über Schaugläser 18, was in den Figuren nur
angedeutet ist.
[0028] Der allgemein mit 19 bezeichnete Gasraum des Behälters 5 ist an eine Umluftreinigungseinrichtung
20 gekoppelt, die Luft wird über ein Sauggebläse 21, beispielsweise durch einen Aktivkohlefilter,
geleitet und in den Luftraum 19 zurückgepumpt. Dabei kann eine Kondensierungseinrichtung
für Lösungsmittel (nicht näher dargestellt) vorgesehen sein, mit einer Rückleitungsmöglichkeit
des Lösungsmittels, entweder direkt in einen der Vorratstanks 3 oder 4 oder in den
Behälter 5, wenn der Behälter 5 sehr großvolumig ist.
[0029] Sowohl der Deckel 8 als auch die Sperreinrichtungen können in der Weise elektronisch
ausgerüstet sein, daß beispielsweise nur bei vorliegender Kupplung zwischen Vorratstank
3 und Handhabungsbehälter 5 sowie Auffangtank 4 eine Freigabe der Schlösser gegeben
ist. Die Schaltung kann dabei so getroffen sein, daß beim Öffnen zunächst der Deckel
8 nur dann geöffnet werden kann, wenn die Luft im Gasraum 19 gereinigt ist, um eine
durch ein Deckelanheben entstehende Verwirbelung der Luft über der Lösungsmittelzone
zu vermeiden. Beim Schließen kann die Schaltung dann umgekehrt so getroffen sein,
daß erst bei Abdeckung des Handhabungsbehälters durch die Horizontalabdeckung 8 ein
Befüllen des Handhabungsbehälters 5 mit Lösungsmittel möglich ist.
[0030] Die Wirkungsweise der dargestellten Vorrichtung ist die folgende:
[0031] Zunächst wird das oder die zu behandelnden Werkstücke 9 in den Gasraum 19 des Behälters
5 eingebracht. Unterstellt, keiner der beiden Vorratskammern 3a bzw. 4a seien gefüllt,
so wird zunächst eine der Kammern geflutet mit einer solchen Menge an Lösungsmittel,
die für die Reinigung ausreicht. Danach wird die Verbindung zwischen dem Vorratstank
3 und dem Handhabungsbehälter 5 gesperrt.
[0032] Nunmehr wird aus der Vorratskammer 3a über die Sprüheinrichtung 15 das Werkstück
9 besprüht. Das Lösungsmittel fließt dabei immer in die Vorratskammer 3a zurück. Nach
Beendigung des Reinigungsvorganges und ggf. nach Reinigung der Luft über die Umluftreinigungsanlage
20 kann das gereinigte Werkstück 9 entnommen werden. Die Vorratskammer 3a bleibt
dabei mit dem nunmehr etwas verschmutzten Lösungsmittel gegenüber der Umgebung geschlossen.
Nach Einlegen eines wiederum zu reinigenden weiteren Werkstückes kann nunmehr eine
Vorreinigung über das Lösungsmittel in der Kammer 3a beginnen. Ist diese abgeschlossen,
nach Rücklauf alles nunmehr noch wiederum stärker verschmutzten Lösungsmittels in
diese Kammer, wird die Kammer 4a mit frischem Lösungsmittel geflutet, das Werkstück
9 kann dann mittels dieses ganz reinen Lösungsmittels endgereinigt werden.
[0033] Ist das Lösungsmittel in der Kammer 3a bzw. der Kammer 4a relativ zu dem jeweils
anderen Lösungsmittelvolumen in der anderen Vorkammer so stark verschmutzt, daß die
Nach- bzw. Endreinigung damit nicht mehr möglich ist, wird das Vorreinigungsmittel
endgültig in den Auffangtank 4 geleitet. Ist alles reine Lösungsmittel stufenweise
verbraucht, kann das System ausgewechselt und das verschmutzte Lösungsmittel regeneriert
werden. Dies gilt auch für Filter, die ebenfalls regeneriert werden können bei Rückgewinnung
des Lösungsmit tels.
[0034] Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung noch in vielfacher
Weise abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So kann beispielsweise bei
kleinervolumigen, etwa nur mit 5 l befüllbaren Bearbeitungsbehältern auf den Deckel
verzichtet werden, hier kann ggf. eine Ringabsaugung der Behälterluft vorgesehen sein
u. dgl. mehr. Die Vorrichtung kann auch dazu herangezogen werden, z.B. automatisch
arbeitende Sprühköpfe od. dgl. an Roboterarmen, die Klebstoff, Schaumstoff oder ähnliche
aushärtende Materialien zu verarbeiten haben, während der nicht aktiven Zeiten der
Sprühköpfe zu reinigen, etwa in der Weise, daß der Roboterarm über eine Schleuse in
den Gasraum 19 des Behälters 5 eingeführt wird, nach Verriegeln der Schleusen gereinigt
und ggf. mit Luft getrocknet wird und dann über die Schleuse wieder in die Arbeitsposition
verfahren werden kann, ohne daß es zu einer Umweltbelastung kommt.
1. Verfahren zum Reinigen von Gegenständen mit umweltgefährdenden Lösungsmitteln,
insbesondere Halogenkohlenwasserstoffen, in einem während des Reinigungsvorganges
im wesentlichen geschlossenen System,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus einem großvolumigen Vorratstank an Lösungsmittel ein Teil dieses Lösungsmittels
in einen Bearbeitungsraum gefördert wird, daß nachfolgend die zu reinigenden Gegenstände
mit dem im Bearbeitungsraum befindlichen Lösungsmittel benetzt und durch dieses gereinigt
werden, nach einem oder mehreren Reinigungsvorgängen das Lösungsmittel aus dem Bearbeitungsraum
in einen Auffangtank zurückgefördert und/oder vor Entnahme der gereinigten Gegenstände
die Gasatmosphäre im Bearbeitungsraum gefiltert und gereinigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Bearbeitungsraum zugeordnete, wenigstens zwei Vorratskammern für im wesentlichen
verschmutztes Lösungsmittel einerseits und reines Lösungsmittel andererseits eingesetzt
werden, wobei eine Vorwaschstufe mittels des verschmutzten Lösungsmittels einer Hauptwaschstufe
vorgeschaltet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Reinigung der Gasatmosphäre des Bearbeitungsraumes eine Rückgewinnung des
vergasten Reinigungsmittels und ggf. eine Rückleitung des Kondensates in einen der
Vorratsbehälter vorgenommen wird.
4. Vorrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit zwei größervolumigen Vorratstanks (3) für Lösungsmittel und mit einem
Handhabungsbehälter (5) für aktuell zu gebrauchendes Lösungsmittel kleineren Volumens
ausgerüstet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Handhabungsbehälter (5) ein Auffangtank (4) für verbrauchtes Lösungsmittel
zugeordnet ist, wobei Vorratstank (3), Handhabungsbehälter (5) und Auffangtank (4)
wirkmäßig gekoppelt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Handhabungsbehälter (5) wenigstens zwei Vorratskam mern (3a,4a) für saüberes
bzw. geringfügig verschmutztes Lösungsmittel einerseits und für stärker verschmutztes
Lösungsmittel andererseits zugeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handhabungsbehälter (5) mit einem zum Öffnen zwangsgesteuerten Deckel ausgerüstet
ist, wobei insbesondere eine Sperreinrichtung für den Deckel des Handhabungsbehälters
(5) vorgesehen ist, die unmittelbar wirkmäßig mit den Kupplungen (11,12) zwischen
Handhabungsbehälter (5) und Vorratstank (3) sowie Auffangtank (4) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Handhabungsbehälter (5) eine Überlaufleitung (10) zum Auffangtank (4) zur Gewährleistung
eines maximalen Lösungsmittelfüllstandes vorgesehen ist und/oder daß der Handhabungsbehälter
(5) mit einer Abtropfzone und/oder einer Überlaufrinne bzw. Abtropfrinne versehen
ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasraum des Handhabungsbehälters (5) mit einem Umluftreinigungsgerät versehen
ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Handhabungsbehälter (5) eine Umwälzeinrichtung und/oder eine Sprüheinrichtung
(15) und/oder eine Ultraschallschwingeinrichtung vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Vorratstanks (3,4) auf einer Förderpalette (2) angeordnet sind und/oder,
daß der Handhabungsbehälter (5) mit der Förderpalette (2) und den darauf angeordneten
Tanks (3,4) einstückig ausgebildet ist.