[0001] Die Erfindung betrifft ein Heißluftlockenstabgerät mit einem mit radial angeordneten
Zinken versehenen motorangetriebenen Lockenwickelkörper.
[0002] Ein derartiges Gerät ist aus der DE-35 29 267 A1 bekannt und dient zum Formen von
Haarlocken, wobei jeweils eine Haarsträhne motorisch auf den Lockenwickelkörper gewickelt
wird. Nach einer kurzen Behandlungsdauer der Locke mit aus dem Wickelkörper strömender
Warmluft wird der Lockenwickelkörper axial entriegelt und unter Ausübung von Zugkraft
der Locke aus dem eingewickelten Haar ausgerollt. Durch diesen Vorgang verliert die
gelegte Locke einen Teil ihrer Spannkraft, insbesondere wenn die Locke vor dem Ausrollen
des Wickelkörpers noch nicht mit dem Raumklima konditioniert ist.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Gerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zu schaffen, das den oben genannten Nachteil nicht aufweist, weiterhin vielseitige
Anwendungsmöglichkeiten eröffnet und eine einfache Handhabung bei größter mechanischer
Stabilität aufweist.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0005] Dadurch, daß der Lockenwickelkörper mit einziehbaren Zinken versehen ist, kann der
Lockenwickelkörper axial von der Haarlocke gezogen werden, wodurch diese in ihrer
ursprünglichen Form mit dem Raumklima konditionieren kann. Dadurch wird eine optimale
Spannkraft der Locke erzielt.
[0006] Ein besonders einfacher konstruktiver Aufbau eines Zinkeneinzugsmechanismus ist
dadurch gegeben, daß der Locken wickelkörper an seinem freien Ende ein Betätigungselement
für den Zinkeneinzug aufweist. Je nach Zinkeneinzugsmechanismus kann das Betätigungselement
wahlweise axial oder radial betätigbar ausgebildet sein.
[0007] Eine vorteilhafte Zusatzfunktion ist dadurch gegeben, daß das Betätigungselement
als Abteilspitze ausgestaltet ist. Dadurch kann mit dem Gerät mittels der Abteilspitze
eine Strähne abgeteilt werden. Wahlweise kann die Abteilspitze zum Betätigen des
Zinkeneinzugsmechanismus axial oder radial betätigbar ausgebildet sein.
[0008] Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten und eine einfache Handhabung des Heißluftlockenstabgeräts
sind dadurch gegeben, daß der Lockenwickelkörper mit dem Gerät axial lösbar mit einer
Kupplung verbunden ist, wodurch schnell und einfach der Lockenwickelkörper ausgewechselt
werden kann, z. B. um einen Lockenwickelkörper mit einem größeren Wickeldurchmesser
verwenden zu können.
[0009] Eine besonders einfache Handhabung zum Auswechseln der Lockenwickelkörper ist dadurch
gegeben, daß die Kupplung als Rastkupplung oder Permanentmagnetkupplung vorgesehen
ist, wodurch gleichzeitig eine Rutschkupplung realisierbar ist, die eine zu hohe Drehmomentübertragung
verhindert.
[0010] Zum Ausgleich radialer Toleranzen zwischen dem Wellenzapfen und der Antriebskupplungsscheibe
ist diese mit einer Ausgleichseinrichtung versehen.
[0011] Für eine sehr große axiale Stabilität zwischen dem Lockenwickelkörper und dem Heißluftlockenstabgerät
ist vorgesehen, daß der Lockenwickelkörper einseitig axial mit einer Welle verbunden
ist und in Nähe des Lockenwickelkörpers mit einem ersten Lager und am Wellenzapfen
mit einem zweiten Lager des Heißluftlockenstabgeräts korrespon diert. Dadurch werden
die quer zur Längsachse des Lockenwickelkörpers angreifenden Kräfte auf die beiden
Lager verteilt.
[0012] Den Zapfen mit einem Permanentmagneten zu versehen hat den Vorteil, daß im anderen
Fall, die Antriebskupplungsscheibe innerhalb des Heißluftlockenstabgeräts mit einem
Permanentmagneten zu versehen den Nachteil hätte, daß versehentlich in das Gerät hineinfallende
magnetisierbare Teile nur noch sehr schwer aus dem Gerät entnehmbar wären und damit
die Funktionssicherheit des Geräts beeinträchtigen würde.
[0013] Zur Versorgung des Wickelkörpers mit Heißluft ist der Lockenwickelkörper und die
Welle bis zwischen den beiden Lagern hohl ausgebildet und weist zwischen den Lagern
radial gleichmäßig verteilte angeordnete Längslöcher auf, durch die die Heißluft entlang
der Hohlwelle bis zum Lockenwickelkörper geführt wird und da von innen her nach außen
treten kann. Um beim Herausnehmen bzw. beim Auswechseln der Lockenwickelkörper bei
laufendem Gerät nicht einen Heißluftstau innerhalb des Geräts zu verursachen, ist
das erste Lager mit einem größeren Durchmesser versehen als das zweite Lager. Dadurch
kann beim Ein- oder Ausführen der Welle gestaute Heißluft zwischen dem Wellenzapfen
und dem ersten Lager ungehindert durchströmen.
[0014] Die Auswechselmöglichkeit des Lockenwickelkörpers hat zudem auch den Vorteil, daß
dieser separat durch leichte Handhabung gereinigt, desinfiziert oder auch gegen einen
defekten ausgetauscht werden kann.
[0015] Die Erfindung wird anhand von 3 Figuren näher beschrieben.
[0016] Es zeigt:
Fig. 1 einen teilweisen Schnitt durch ein Heißluftlocken stabgerät mit einer Magnetkupplung;
Fig. 2 in einem Ausschnitt eine Rastkupplung;
Fig. 3 in einer Draufsicht ein Lockenwickelkörper;
Fig. 4 einen Lockenwickelkörper gemäß der Fig. 3 jedoch mit einem größeren Wickelkörperdurchmesser
und einer Abteilspitze.
[0017] Eine Schnittdarstellung durch das erfindungsgemäße Heißluftlockenstabgerät 1 ist
in der Fig. 1 dargestellt. Der motorangetriebene Lockenwickelkörper 2 ist nur teilweise
dargestellt. Ebenso ist der Zinkeneinzugsmechanismus fortgelassen, da ein solcher
bereits in der DE-29 44 050 A1 bekannt ist und erfindungsgemäß verwendet werden kann.
Der Lockenwickelkörper 2 weist an seinem freien Ende ein hier nicht dargestelltes
Betätigungselement für den Einzug der Zinken 3 auf. Der Lockenwickelkörper 2 ist mit
dem Gerät 1 axial lösbar mittels einer Kupplung 4 verbunden, wodurch der Lockenwickelkörper
2 in Rotationen versetzt werden kann. Als Kupplung 4 kann wahlweise eine Rastkupplung
oder auch eine Permanentmagnetkupplung 5 vorgesehen werden. Die Magnetkupplung 5 besteht
lockenwickelkörperseitig aus einem Wellenzapfen mit einem eingelassenen Permanentmagneten
6 und einer magnetisierbaren Kupplungsantriebsscheibe 7, die wegen einer Zentrierfunktion
leicht hohlglockenförmig ausgebildet ist. Die Kupplung 5 wird mittels eines Motors
8 und eines Getriebes 9 angetrieben. Eine hier nicht dargestellte Heißlufteinrichtung
erzeugt bei Betrieb des Geräts Heißluft 10, wie durch die Pfeile 11 und 12 dargestellt.
Die bei den Pfeilen 11, 12 eingeblasene Kaltluft wird durch die elektrische Heizwendel
13 erhitzt und strömt durch Öffnungen 14 und 18 in eine Hohlwelle 15, die zwischen
den beiden Lagern 16, 17 radial gleichmäßig verteilt angeordnete Längslöcher 18 aufweist,
wodurch die Heißluft das Innere des hohlen Lockenwickelkörpers 2 erreichen kann und
durch Öffnungen 19 heraustreten kann, sowohl bei den freien Öffnungen 19 wie auch
bei den mit einem Zinken 3 belegten Öffnungen 19. Bei diesem Vorgang wird auch der
zylindrische Teil des Lockenwickelkörpers 2 erwärmt (und mit ihm die darauf aufgewickelte
Haarsträhne).
[0018] Das erste Lager 16 weist einen größeren Durchmesser X auf als das zweite Lager 17
mit einem Durchmesser Y.
[0019] Die Kupplung 4, 5 ist mit einer Radialspielausgleichseinrichtung 20 versehen, wodurch
größere Bautoleranzen zwischen den Achsen des Getriebes 9 und Kupplungsantriebsscheibe
7 ausgeglichen werden können. Hierzu ist die Kupplungsantriebsscheibe 7 quer zu einer
Antriebswelle 25 mit einem festen Mitnahmestift 26 versehen, der mit etwas Spiel quer
durch eine Bohrung 27 der Antriebswelle 75 verläuft. Zum Herausnehmen des Lockenwickelkörpers
2 zwecks Reinigung oder Auswechselns kann dieser leicht durch eine leichte Axialkraft
von der Kupplung 4, 5 getrennt und aus dem Gerät herausgenommen werden.
[0020] In der Fig. 2 ist in einem Ausschnitt eine entsprechende Rastkupplung 5′ dargestellt.
[0021] In der Fig. 3 ist in einer Seitenansicht der vollständige Lockenwickelkörper 2 mit
der Welle 24 dargestellt. Zum manuellen Einziehen der Zinken 3 weist der Lockenwickelkörper
2 ein Betätigungselement 22 auf, das mit einem hier nicht dargestellten Zinkeneinzugsmechanismus
derart zusammenwirkt, daß durch vorzugsweise axiales Verschieben des Betätigungselements
22 die Zinken 3 eingezogen werden können.
[0022] Der Lockenwickelkörper 2′ gemäß der Fig. 4 unterscheidet sich vom Lockenwickelkörper
2 nach der Fig. 3 dadurch, daß dieser einen größeren Wickelkörperdurchmesser aufweist
und daß das Betätigungselement 22′ zusätzlich mit einer Abteilspitze versehen ist.
In dieser Funktion eignet sich die Abteilspitze 23 besonders für eine axiale Betätigung
zum Einziehen der Zinken 3.
Bezugszeichenliste
[0023]
1 Heißluftlockenstabgerät
2 Lockenwickelkörper
3 Zinken
4 Kupplung
5 Magnetkupplung
5′ Rastkupplung
6 Permanentmagnet
7 Kupplungsantriebsscheibe
8 Motor
9 Getriebe
10 Heißluft
11 Pfeil
12 Pfeil
13 Heizwendel
14 Heizwendel
15 Hohlwelle
16 erstes Lager
17 zweites Lager
18 Längsloch
19 Öffnungen
20 Axialspielausgleichseinrichtung
21 Wellenzapfen
22, 22′ Betätigungselement
23 Abteilspitze
24 Welle
25 Antriebswelle
26 Mitnahmestift
27 Bohrung
1. Heißluftlockenstabgerät (1) mit einem mit radial angeordneten Zinken (3) versehenen
motorangetriebenen Lockenwickelkörper (2, 2′), dadurch gekennzeichnet, daß der Lockenwickelkörper (2, 2′) mit einziehbaren Zinken (3) versehen ist.
2. Heißluftlockenstabgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lockenwickelkörper (2, 2′) an seinem freien Ende ein Betätigungselement (22,
22′) für den Zinkeneinzug aufweist.
3. Heißluftlockenstabgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement (22, 22′) als Abteilspitze (23) ausgestaltet ist.
4. Heißluftlockenstabgerät nach Anspruch 1 und/oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lockenwickelkörper (2, 2′) mit dem Gerät (1) axial lösbar mittels einer Kupplung
(4, 5) verbunden ist.
5. Heißluftlockenstabgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Kupplung (4) eine Rastkupplung (5′) vorgesehen ist.
6. Heißluftlockenstabgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Kupplung (4, 5) eine Permanentmagnetkupplung (5) vorgesehen ist.
7. Heißluftlockenstabgerät nach Anspruch 4 oder Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (4, 5) mit einer Radialspielausgleichseinrichtung (20) versehen
ist.
8. Heißluftlockenstabgerät nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lockenwickelkörper (2, 2′) einseitig axial mit einer Welle (24) verbunden
ist und in Nähe des Lockenwickelkörpers (2, 2′) mit einem ersten Lager (16) und am
Wellenzapfen (21) mit einem zweiten Lager (17) des Heißluftlockenstabgeräts (1) korrespondiert.
9. Heißluftlockenstabgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (21) mit einem Permanentmagneten (6) versehen ist.
10. Heißluftlockenstabgerät nach Anspruch 4 oder/und Anspruch 5 bis Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (24) zum Wickelkörper (2, 2′) hin heißluftdurchströmbar ausgebildet
ist.
11. Heißluftlockenstabgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Lockenwickelkörper (2, 2′) und die Welle (24) bis zwischen den beiden Lagern
(16, 17) hohl ausgebildet sind und zwischen den Lagern (16, 17) radial gleichmäßig
verteilt angeordnete Längslöcher (18) aufweist.
12. Heißluftlockenstabgerät nach Anspruch 4 oder/und Anspruch 5 bis Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Lager (16) einen größeren Durchmesser aufweist als das zweite Lager
(17).
13. Heißluftlockenstabgerät nach Anspruch 4 oder/und Anspruch 5 bis Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lockenwickelkörper (2, 2′) verschiedene Wickeldurchmesser aufweisen.