(19)
(11) EP 0 367 712 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.05.1990  Patentblatt  1990/19

(21) Anmeldenummer: 89710074.9

(22) Anmeldetag:  02.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63B 49/00, B25B 7/22, B25B 27/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 03.11.1988 DE 8813761 U

(71) Anmelder:
  • Korte-Jungermann, Hans-Werner
    D-47877 Willich (DE)
  • Raiss, Enzo
    D-5300 Bonn (DE)

(72) Erfinder:
  • Korte-Jungermann, Hans-Werner
    D-4156 Wittlich 2 (DE)

(74) Vertreter: Bonsmann, Manfred, Dipl.-Ing. 
Kaldenkirchener Strasse 35a
41063 Mönchengladbach
41063 Mönchengladbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Quetschvorrichtung


    (57) Es wird eine Quetschvorrichtung zur Befestigung von hülsenför­migen Körpern an Kunststoffseilen od. dgl., vorzugsweise an Kunststoffsaiten für Tennis-, Squash-, Badmintonschläger od. dgl. beschrieben. Die Quetschvorrichtung weist zwei ge­kreuzte, gelenkig miteinander verbundene Schenkel (23) auf, deren längere Hinterteile als Griffe (4, 5) dienen und deren kürzere Vor­derteile (6, 7) als zum Umfassen des hülsenförmigen Körpers ausgebil­dete Backen gestaltet sind. Weiterhin weist die Quetschvor­richtung wenigstens einen in wenigstens einer Backe vorste­hend ausgebildeten Quetschnocken (11) auf.
    Dabei ist der Quetschnocken (11) quer zur Verschwenkebene der Schenkel konisch verlaufend gestaltet. Dadurch wird eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Quetschkraft auf den hülsenförmigen Körper erreicht, derart, daß die nach dem Quetschvorgang von dem eingedrückten Bereich des hülsen­förmigen Körpers ausgeübte Klemmkraft - gesehen von der Einmündungsstelle der Saite in den hülsenförmigen Körper - allmählich zunimmt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Quetschvorrichtung zur Befesti­gung von hülsenförmigen Körpern an Kunststoffseilen od. dgl., vorzugsweise an Kunststoffsaiten für Tennis-, Squash-, Badmintonschläger od. dgl., mit zwei gekreuzten, gelenkig miteinander verbundenen Schenkeln, deren längere Hinterteile als Griffe dienen und deren kürzere Vorderteile als zum Umfassen des hülsenförmigen Körpers ausgebildete Backen ge­staltet sind, und mit wenigstens einem in wenigstens einer Backe vorstehend ausgebildeten Quetschnocken.

    [0002] Aus dem Elektrohandwerk sind ähnliche Quetschvorrichtungen bekannt, bei denen der Quetschnocken eine sich parallel zur Gelenkachse erstreckende Oberfläche aufweist. Mit einem der­artigen Quetschnocken wird der hülsenförmige Körper in Rich­tung seiner Längsachse gleichmäßig über die Länge des Quetschnockens verformt.

    [0003] Wenn ein hülsenförmiger Körper an insbesondere Kunststoffsai­ten für Sportschläger mit einer derartigen Quetschvorrich­tung befestigt wird, besteht die Gefahr, daß bei einer starken Beanspruchung der Saite diese an der Eintrittsstelle in den hülsenförmigen Körper reißt, da die Saiten von Sportschlägern während des Spielvorganges auch quer zu ihrer Längsrichtung belastet werden und andererseits der bei Ver­wendung einer herkömmlichen Quetschvorrichtung auftretende Gesamtzug oder -druck jeweils ausschließlich oder fast aus­schließlich von dem Ende der Quetschstelle aufgenommen wird.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Quetschvor­richtung der eingangs genannten Art zum schaffen, bei der die vorgenannte Gefahr nicht auftritt bzw. wesentlich reduziert ist.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Quetschnocken quer zur Verschwenkebene der Schenkel konisch verlaufend gestaltet ist. Damit wird erreicht, daß eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Quetschkraft auf den gesamten, von dem Quetschnocken eingedrückten Bereich des hülsenförmigen Körpers erfolgt, derart, daß die nach dem Quetschvorgang von dem durch den Quetschnocken eingedruckten Bereich des hülsenförmigen Körpers ausgeübte Klemmkraft - gesehen von der Einmündungsstelle der Saite in den hülsenförmigen Körper - allmählich zunimmt. Diese sich über die Länge des Quetschbereiches vergrößernde Klemmkraft wird in einfacher Weise durch die konische Gestaltung des Quetschnockens quer zur Verschwenkebene der Schenkel erreicht. Der an einer Saite mittels der erfindungsgemäßen Quetschvorrichtung befestigte hülsenförmi­ge Körper dient dazu, die Saite in dem Rahmen eines Schlä­gers festzuhalten. Stellt man sich beispielsweise einen mit Einzelsaiten bespannten Tennisschläger vor, wobei die Einzelsaiten unter Zugspannung durch an beiden Enden der jeweiligen Saite über mit einem Kopf in dem Schlägerrah­men gehaltene, mittels der erfindungsgemäßen Quetschvorrich­tung befestigte hülsenförmige Körper gehalten sind, dann nimmt die in dem jeweiligen hülsenförmigen Körper über dessen Länge auf die festgehaltene Saite ausgeubte Klemm­kraft von der Eintrittsstelle der Saite in den hülsenförmi­gen Körper zum gegenüberliegenden Kopfende des hülsenförmi­gen Körpers hin allmählich zu. Dadurch wird die Saite in dem Eintrittsbereich des hülsenförmigen Körpers weniger durch die durch den Quetschvorgang ausgeübte Klemmkraft festgehalten als in einem weiter nach außen liegenden Be­reich.

    [0006] Dies hat zur Folge, daß quer zur Längsrichtung der Saite auf diese einwirkende Kräfte - wie sie beispielsweise bei Benutzung des Schlägers auftreten können - nicht oder zumindest nicht leicht zu einem Reißen der Saite führen.

    [0007] In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann weiterhin vorgesehen sein, daß der Quetschnocken eine konisch verlau­fende Oberfläche, konisch verlaufende Seitenflächen und konisch verlaufende Stirnflächen aufweist.

    [0008] In zweckmäßiger Ausgestaltung der Quetschvorrichtung kann weiterhin vorgesehen sein, daß die Backen im Anschluß an den den oder die Quetschnocken aufweisenden Bereich gegenüberliegende Ausnehmungen zur Aufnahme eines Kopfes des hülsenförmigen Körpers aufweisen können. Dies hat insbesondere den Vorteil, daß dadurch die Quetschvorrichtung zur Durchführung des Quetschvorganges problemlos richtig "angesetzt" werden kann.

    [0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß ein Bereich der Backen als Schneidvorrichtung ausgebildet ist. Mit einer derartigen Schneidvorrichtung kann nach Beendigung des Quetschvorganges das über das Kopfende des hülsenförmigen Körpers vorstehende Ende der Saiten abgeschnitten werden.

    [0010] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Teils eines Ausfüh­rungsbeispiels einer Quetschvorrichtung gemäß der Erfindung;

    Fig. 2 die Einzelheit II in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab;

    Fig. 3 eine Ansicht der Figur 2, gesehen aus Richtung des Pfeils III;

    Fig. 4 eine Ansicht von Fig. 3, gesehen aus Richtung des Pfeiles IV.



    [0011] Eine Quetschvorrichtung weist zwei gekreuzte und gelenkig beispielsweise über eine Niete oder Schraube 1 miteinander verbundene Schenkel 2 und 3 auf, deren längere Hinterteile 4 und 5 als Griffe dienen, und deren kürzere Vorderteile 6 und 7 als zum Umfassen eines (nicht dargestellten) hülsenför­migen Körpers ausgebildete Backen gestaltet sind. Die Backen weisen jeweils gegenüberliegend etwa halbzylindrisch gestaltete Ausnehmungen 8 und 9 zur Aufnahme eines Kopfes des zu verquetschenden hülsenförmigen Körpers auf, sowie daran anschließend - gesehen in Längsrichtung der Achse der Gelenkverbindung 1 - in dem Vorderteil 7 einen Backenbe­reich 10, der beispielsweise halbzylindrisch ausgebildet ist, und der Außenkontur der zu verquetschenden Niethülse entspricht. In dem gegenüberliegenden Backenbereich des Teiles 6 ist ein Quetschnocken 11 vorgesehen, dessen Einzelheiten weiter unten erläutert werden. Im oberen Endbereich der Vorderteile 6 und 7 ist eine Schneideinrich­tung vorgesehen, die an dem Vorderteil 6 eine Schneide 12 und dazu gegenüberliegend an dem Vorderteil 7 eine Gegenflä­che 13 aufweist. Die Schneidfläche bzw. Schneidkante 12 wird dadurch gebildet, daß der obere Endbereich des Teiles 6 eine Ausnehmung 13 aufweist. Die Seitenfläche des Teils 6 ist mit 14 bezeichnet.

    [0012] Die Innenseite des Backens 6 trägt die Bezugsziffer 15.

    [0013] Wie ohne weiteres ersichtlich ist, sind die Backen durch Verschwenken der Vorderteile 4 und 5 um die Achse des Gelenkes 1 verschwenkbar. Wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich, ist der Quetschnocken 11 quer zu der Verschwenk­ebene der Schenkel konisch verlaufend gestaltet. Der

    [0014] Quetschnocken 11 weist eine konisch verlaufende Oberfläche 16 auf, welche der Ausnehmung 10 des anderen Vorderteils 7 gegenüberliegend angeordnet ist. Weiterhin weist der Quetschnocken 11 konisch verlaufende Seitenflächen 17 und 18 und ebenfalls konisch verlaufende Stirnflächen 19 und 20 auf.

    [0015] Bei Benutzung der Quetschvorrichtung wird ein hülsenförmiger Körper, welcher an einem Stirnende einen pilzartig gestalte­ten Kopf aufweist, auf ein Kunststoffseil, beispielsweise eine Kunststoffsaite für einen Sportschläger aufgeschoben. Dann wird der hülsenförmige Körper von der Quetschvorrich­tung erfaßt, und zwar derart, daß der Kopf des hülsenförmi­gen Körpers von den Ausnehmungen 8 und 9 aufgenommen wird, und der Schaft des hülsenförmigen Körpers in dem Bereich liegt, in dem auf einer Seite der Quetschnocken 11 vorhanden ist. Durch Zusammendrücken der Backen und durch Betätigen der Griffe 4 und 5 wird der hülsenförmige Körper eingeklemmt. Dabei drückt sich der Quetschnocken 11 in den hülsenförmigen Körper ein, der durch die Formgebung der Backen in dem Quetschbereich allseitig umschlossen wird. Durch die quer zur Verschwenkebene der Schenkel konisch verlaufende Gestaltung des Quetschnockens wird erreicht, daß die durch den Quetschvorgang ausgeübte Klemmkraft in Längsrichtung der festgeklemmten Saite allmählich zunimmt, und zwar ausgehend von dem Eintrittsbereich der Saite in den hülsenförmigen Körper.


    Ansprüche

    1. Quetschvorrichtung zur Befestigung von hülsenförmigen Körpern an Kunststoffseilen od. dgl., vorzugsweise an Kunststoffsaiten für Tennis-, Squash-, Badmintonschlä­ger od. dgl., mit zwei gekreuzten, gelenkig miteinander verbundenen Schenkeln, deren längere Hinterteile als Griffe dienen und deren kürzere Vorderteile als zum Umfassen des hülsenförmigen Körpers ausgebildete Backen gestaltet sind, und mit wenigstens einem in wenigstens einer Backe vorstehend ausgebildeten Quetschnocken, da­durch gekennzeichnet, daß der Quetschnocken (11) quer zur Verschwenkebene der Schenkel konisch verlaufend ge­staltet ist.
     
    2. Quetschvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Quetschnocken (11) eine konisch verlaufende Oberfläche (16), konisch verlaufende Seitenflächen (17, 18) und konisch verlaufende Stirnflächen (19, 20) auf­weist.
     
    3. Quetschvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Backen im Anschluß an den Quetsch­nocken (11) bzw. die Quetschnocken aufweisenden Bereich gegenüberliegende Ausnehmungen (8, 9) zur Aufnahme eines Kopfes des hülsenförmigen Körpers aufweisen.
     
    4. Quetschvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bereich der Backen als Schneidvorrichtung (12, 13) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung