[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Beschneiden
von Druckprodukten gemäss den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Mehrlagige, insbesondere ein- oder mehrfach gefaltete Druckprodukte, z.B. Zeitschriften,
müssen im allgemeinen auf mindestens einer, meist jedoch auf zwei oder drei Seiten
beschnitten werden. Bei der industriellen Fliessfertigung solcher Druckprodukte, welche
in der Regel in Form eines Schuppenstromes von der Rotationspresse weggefördert werden,
besteht das Bestreben, den Schneidvorgang in den dynamischen Produktionsprozess zu
integrieren, d.h. bei voller Rotationsleistung (z.B. 80'000 Exemplare pro Stunde)
zu schneiden.
[0003] Es sind bereits verschiedene solche Schneidvorrichtungen bekannt. So zeigen beispielsweise
die CH-PS 650 967 und die EP-PS 0 017 878 je eine Einrichting zum seitlichen Beschneiden
von Papierbogen, bei welchen die in Form eines Schuppenstromes anfallenden Papierbogen
auf einem ebenen Förderband gegen ein oder mehrere rotierende Schneidmesser transportiert
und von diesen seitlich beschnitten werden. Obwohl auf solche Weise in der Regel
akzeptable Schneidresultate erzielt werden, sind diese Einrichtungen mit einigen
Nachteilen behaftet. So erweist es sich als schwierig und aufwendig, die einzelnen
Druckprodukte im Schuppenstrom genau auszurichten. Zudem entsteht beim Schuppenstrom
ein Hohlraum zwischen den einzelnen Produkten und der Unterlage, was vor allem bei
dickerem Schneidgut zu einem Einreissen der Schneidkanten, insbesondere der ersten
Blätter, und zu unregelmässigen Schneidspuren führt. Sollen die Produkte nicht nur
auf den zur Förderrichtung parallelen Seiten beschnitten werden, so muss der Schuppenstrom
um 90° umgelenkt oder die Druckprodukte müssen einzeln gedreht werden, was einer optimalen
räumlichen Anordnung der Fertigungsstrasse entgegensteht und technisch aufwendig ist.
[0004] In der Erkenntnis, dass ein Beschneiden im Schuppenstrom mit verschiedenen Nachteilen
verbunden ist und in der Regel den Anforderungen an einen hochqualitativen Schnitt
nicht genügt, hat die Anmelderin bereits früher Lösungen vorgeschlagen, bei denen
die Druckprodukte nicht im Schuppenstrom geschnitten werden.
[0005] In diesem Zusammenhang zeigt die CH-Patentanmeldung 4876/85-4 eine Einrichtung zum
dreiseitigen Beschneiden von Druckprodukten mit einem endlos um zwei Antriebsräder
umlaufenden Pfad mit einer Anzahl Abteile, welche zur Aufnahme je eines Druckproduktes
bestimmt sind. Entlang den geraden Partien des umlaufenden Pfades sind drei Schneidvorrichtungen
mit einer Mehrzahl paarweise parallel zum Pfad umlaufender Schneid- und Gegenmesser
angeordnet, an welchen die Druckprodukte vorbeigeführt und entsprechend beschnitten
werden. Grundsätzlich wird auf diese Weise selbst bei dicken Druckprodukten ein guter
Schnitt erzielt. Als nachteilig erweist sich hingegen, dass die für den exakten Schnitt
unabdingbare präzise gerade Führung des umlaufenden Pfades technisch eher aufwendig
ist und dass die Schneidvorrichtungen relativ wartungsintensiv sind.
[0006] Eine weitere Vorrichtung gemäss der CH-PS 583 611, mit welcher die Druckprodukte
einzeln beschnitten werden, umfasst ein rotierendes Zellenrad, dessen einzelne Zellen
je zur Aufnahme eines Druckproduktes bestimmt und mit über gemeinsame Steuerkurven
betätigbaren beweglichen Messern und mit diesen zusammenwirkenden Gegenmessern versehen
sind. Diese Einrichtung ist verhältnismässig kompliziert in der Konstruktion und dementsprechend
aufwendig im Unterhalt.
[0007] Insgesamt zeigt sich, dass die bekannten Schneidtechniken bei dynamischen Hochleistungsprozessen
den qualitativen Anforderungen nicht oder allenfalls zum Preis eines grossen konstruktiven
Aufwandes gerecht werden. Jedenfalls werden niemals solche Schnittqualitäten erzielt,
wie in statischen oder alternierenden Verarbeitungsprozessen, wo man hochentwickelte
Schneidtechniken kennt, mit welchen durch eine ausgeklügelte Führung der Schnittkräfte
vorzügliche Resultate erzielt werden. So werden z.B. ganze Papierpacken, welche auf
einer festen, als Gegenmesser wirkenden Unterlage ruhen, durch ein Schwing- oder Fallmesser,
welches das Produkt auf einer genau definierten Bahn (z.B. logarithmierende Form)
schneidet, mit hervorragender Genauigkeit zugeschnitten.
[0008] Hier will die vorliegende Erfindung Abhilfe schaffen. Sie stellt sich die Aufgabe,
ein zuverlässiges und präzises Verfahren und eine einfache, wartungsfreundliche und
kostengünstige Vorrichtung zu schaffen, mit welchen ein hochqualitatives Beschneiden
von mehrlagigen Druckprodukten in kontinuierlichen Durchlauf-Prozess, insbesondere
einem Hochleistungs-Fertigungsprozess, ermöglicht wird. Diese Aufga be wird durch
die kennzeichnenden Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0009] In herkömmlichen dynamischen Schneidprozessen werden - wie vorangehend dargestellt
- entweder die Druckprodukte kontinuierlich bzw. einzeln einer Schneideinrichtung
zugeführt, bei der Messer und Gegenmesser ortsfest sind, oder es besteht eine Vielzahl
sich zumindest zeitweise mit dem Druckprodukt bewegender - ebenfalls aus Messer und
Gegenmesser bestehender - Schneideinrichtungen. Diese bekannten Schneideinrichtungen,
ob orstfest oder mitlaufend, bestehen also immer aus im wesentlichen zwei Teilen,
nämlich einem Messer und einem Gegenmesser, welche einander paarweise und fest zugeordnet
sind. Die Erfindung beschreitet hier grundsätzlich neue Wege, indem sie die herkömmliche
Einheit Messer-Gegenmesser auflöst, die beiden Messerteile unabhängig voneinander
anordnet und bewegt, wobei der eine Messerteil relativ zum Schneidgut fest ist und
sie jeweils bloss vorübergehend in einen definierten Schneideingriff bringt. Dadurch
wird ein dem oben erwähnten statischen Verfahren vergleichbares Schneidverfahren in
einen dynamischen Prozess integriert.
[0010] Die wesentlichen Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, dass einerseits der
für einen dynamischen Hochleistungsprozess erforderliche Durchsatz realisiert und
gleichzeitig durch die relativ zum Schneidgut festen Messerteile (vorzugsweise Gegenmesser)
eine mit statischen Schneidverfahren vergleichbare Schnittqualität erzielt wird. Durch
geeignete Wahl und Anordnung der zweiten Messerteile (vorzugsweise Schneidmesser)
wird es möglich, je nach Beschaffenheit, Grösse und Dicke der zu beschneidenden Druckprodukte,
die Schnittkurve ähnlich wie bei den oben erwähnten statischen Schneideinrichtungen
so festzulegen, dass über die ganze Schnittkante eine optimale Verteilung der Schneidkräfte
resultiert. Dadurch werden die qualitativen Vorteile eines statischen und die leistungsmässigen
Vorteilen eines dynamischen Schneidprozesses vereint. Zudem können durch entsprechende
Anordnung von drei Schneidmessern die Druckprodukte in einem einzigen Durchlauf auf
drei Seiten beschnitten werden, ohne dass eine Umlenkung des Produktestroms erforderlich
wäre.
[0011] Im folgenden soll eine Ausführungsform der Erfindung anhand von ausgewählten Zeichnungen
näher erläutert werden. Dabei zeigt:
Fig. 1a eine Prinzipskizze des erfindungsgemässen Verfahrens, wobei der räumliche
Ablauf von der Seite betrachtet wird;
Fig. 1b die Prinzipskizze der Fig. 1a von oben betrachtet;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemässen
Vorrichtung;
Fig. 3 eine abgewickelte Darstellung der Vorrichtung von Fig. 2;
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemässen Vorrichtung;
Fig. 5 zwei Darstellungen zur Erläuterung des Einflusses der Anordnung der Schneidmesser
auf die Schneidkräfte;
Fig. 6 eine Darstellung zur Erläuterung des Einflusses der Anordnung der Schneidmesser
auf die Schnittgeometrie;
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführung der Erfindung zum mehrseitigen
Beschneiden von Druckprodukten;
Fig. 8 anhand einer Reihe von Zeichnungen eine mögliche Ausgestaltung und Funktionsweise
der einzelnen Zellen einer erfindungsgemässen Vorrichtung;
Fig. 9 eine Einrichtung zur seitlichen Ausrichtung der Druckprodukte in den Zellen
der erfindungsgemässen Vorrichtung;
Fig. 10 eine der Figur 9 entsprechende Darstellung aus einem anderen Blickwinkel;
Fig. 11 eine vergrösserte Darstellung der Zusammenwirkung der Zellen mit den Schneidmessern;
und
Fig. 12 eine Einrichtung zur radialen Ausrichtung der Druckprodukte in den Zellen
der erfindungsgemässen Vorrichtung.
[0012] Die Figuren 1a und 1b zeigen das Prinzip des erfindungsgemässen Verfahrens. In der
Figur 1a wird der räumliche Ablauf von der Seite betrachtet, Figur 1b zeigt zum besseren
Verständnis denselben Ablauf von oben. Phase I stellt die beispielsweise in Form eines
Schuppenstromes 1 geförderten, einander also teilweise überlappenden Druckprodukte
2 dar, wie sie üblicherweise von einer Rotationspresse weggefördert werden. Der Schuppenstrom
wird aufgelöst, wobei jedem einzelnen oder, wie in der Darstellung, mehreren Druckprodukten
gemeinsam ein erster, sich mit den Druckprodukten mitbewegender Messerteil 3 zugeordnet
wird (Phase II). Selbstverständlich können bereits die im Schuppenstrom 1 angeförderten
Druckprdoukte je mehrere Elemente umfassen. Die in der Figur mit 2 bezeichneten Druckprdoukte
können also durchaus aus mehreren Einzelprodukten, z.B. übereinanderliegenden Zeitschriften
oder ineinander gesteckten Teilen einer Zeitung, bestehen. Ist in der Folge von "Druckprodukt"
die Rede, so sind darunter grundsätzlich eines oder mehrere (eventu ell nur vorübergehend)
zu einer Einheit zusammengefasste Einzelprodukte zu verstehen.
[0013] Die Druckprodukte und das zugehörige erste Messerteil 3 werden entlang einer vorgesehenen
Schnittkante 4 ausgerichtet und in Anlage gebracht (Phase III) und an einem zweiten
Messerteil 5 vorbeigeführt. Dabei werden das erste 3 und das zweite Messerteil 5
in Schneideingriff gebracht, so dass die Druckprodukte 2 entlang der vorgesehenen
Schnittkante 4 beschnitten werden (Phase IV). Das zweite Messerteil 5 wird in der
Figur 1 als ortsfstes, rotierendes Schneidmesser dargestellt.
[0014] Selbstverständlich liegt es innerhalb des Bereichs der Erfindung, dem zweiten Messerteil
eine andere Form und Funktionsweise zu geben. So kann das zweite Messerteil z.B. als
stationäre, nicht rotierende Klinge oder ebenfalls als bewegliches, nicht ortsfestes
Messerteil ausgebildet sein. Obwohl das mitlaufende Messerteil 3 vorzugsweise als
Gegenmesser und das Messerteil 5 als eigentliches Schneidmesser ausgebildet ist, sind
deren Funktionen natürlich auch austauschbar. Ebenso spielt es für das hier beschriebene
Verfahren keine Rolle, ob die Druckprodukte als Schuppenstrom oder in einer sonstigen
Anordnung zugefördert werden. So kann es durchaus sein, dass die Druckprodukte bereits
einzeln oder in Gruppen aus einem vorangehenden Arbeitsprozess angeliefert werden.
[0015] Die Druckprodukte werden vorteilhafterweise so am Messerteil 5 vorbeigeführt, dass
die Seitenkante nach dem Beschneiden im wesentlichen rechtwinklig zur Fläche des
Druckproduktes verläuft.
[0016] Anhand von Figur 2 soll nun eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemässen
Vorrichtung zum dreiseitigen Beschneiden von mehrlagigen Druckprodukten beschrieben
werden. Um die wesentlichen Punkte hervorzuheben, beschränkt sich die Figur dabei
auf eine weitgehend schematische Darstellung. Ein um eine ortsfeste Achse 13 umlaufender
Trommelrotor 11 ist auf seiner Peripherie mit einer Vielzahl von vorzugsweise radial
angeordneten, seitlich und gegen aussen geöffneten Zellen 12 versehen. Die mehrlagigen
Druckprodukte 2, welche in Form eines Schuppenstromes in Richtung des Pfeiles A zugefördert
werden, werden durch eine Zufördereinrichtung (nicht dargestellt) je in eine dieser
Zellen eingelegt. Die in den Zellen 12 befindlichen Druckprodukte werden aufgrund
der Rotation des Trommelrotors 11 zuerst an einer ersten ortsfesten Schneideinrichtung
14 vorbeigeführt, mit welcher z.B. die dem Beobachter abgewandte Seitenkante beschnitten
wird. Anschliessend wird mittels einer zweiten Schneideinrichtung 15 die dem Beobachter
zugewandte Seitenkante der Druckprodukte beschnitten. Die Schneideinrichtungen 14
und 15 sind im gewählten Beispiel als scheibenförmige rotierende Schneidmesser ausgebildet.
Zuletzt wird mittels einer dritten Schneideinrichtung 16, z.B. einer Schneidwalze,
die Oberkante der Druckprodukte beschnitten, worauf die nun dreiseitig beschnittenen
Druckprodukte durch eine (nicht dargestellte) Wegfördereinrichtung den Zellen 12 entnommen
und in Richtung des Pfeiles B weitergefördert werden.
[0017] Die Zellen 12 des Trommelrotors 11 sind untereinander durch vorzugsweise radial
verlaufende Zellenwände 31 abgetrennt. Die Zellenwände sind dabei entweder mit je
drei, mit den Schneideinrichtungen 14, 15 und 16 zusammenwirkenden Gegenmessern versehen
oder direkt als Gegenmesser ausgestaltet. Eine detaillierte Ausführungsform wird
nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren 8 bis 12 beschrieben:
[0018] Im Unterschied zu anderen denkbaren Varianten einer Realisierung des beanspruchten
Verfahrens, besteht der Vorteil der hier beschriebenen konkreten Ausführung grundsätzlich
darin, dass sich mit dem Trommelrotor auf einfache Art und Weise eine definierte und
präzise Führung der mit den ortsfesten Schneidmessern zusammenwirkenden Gegenmesser
und dadurch eine gleichbleibende Schnittqualität realisieren lässt. Je grösser die
Anzahl der Zellen des Trommelrotors ist, desto höher ist, gleichbleibende Drehgeschwindigkeit
vorausgesetzt, die Förderleistung der Vorrichtung. Obwohl also zur Durchführung des
Verfahrens grundsätzlich eine einzige Zelle genügen würde, wird für die konkrete Vorrichtung
eine Mehrzahl solcher Zellen bevorzugt.
[0019] Hinsichtlich der erwähnten Zu- und Wegfördereinrichtungen, welche die Schnittstellen
zwischen der erfindungsgemässen Vorrichtung und dem restlichen Produktionsprozes bilden,
kann auf bekannte Konstruktionen (z.B. auf den in der CH-Patentanmeldung 4 876/85-4
gezeigten Überkopfförderer) verwiesen werden, welche je nach den konkreten Erfordernissen
und Applikationen der Topologie des Umfeldes angepasst werden können.
[0020] Figur 3 zeigt die Vorrichtung von Figur 2 in einer Abwicklung, wobei die Förderrichtung
durch einen Pfeil angedeutet ist. Die in die Zellen 12 eingelegten und diese seitlich
überragenden, unbeschnittenen Druckprodukte 2 werden z.B. mittels einer seitlichen
Kulisse 17 in den Zellen 12 positioniert, um eine definierte Lage der Druckprodukte
- insbesondere der vorgesehenen Schnittkanten 4, 4′ - in bezug zur Zellenwand 31,
welche hier zugleich als Gegenmesser wirkt, und zum Schneidmesser 14 zu schaffen.
Selbstverständlich können weitere Kulissen (auf der andern Seite der Druckprodukte
oder vor dem zweiten Schneidmesser 15) angeordnet werden. Die Druckprodukte können
auch in ihren Zellen durch eine Klemmvor richtung derart fixiert werden, dass sie
nicht mehr verschoben werden, bis sie das zweite Schneidmesser 15 passiert haben.
[0021] Eine ähnliche Vorrichtung wie die vorangehend besprochene ist in Figur 4 dargestellt.
Dabei wird die Funktion der Schneidmesser 14 und 15 durch seitlich des Trommelrotors
11 angeordnete rotierende Schneidwalzen 18 und 19 wahrgenommen. Die Drehachsen dieser
Schneidwalzen werden vorzugsweise senkrecht zur Rotationsachse 13 angeordnet, jedoch
derart, dass sie diese nicht schneiden, so dass- betrachtet man ein einzelnes Druckprodukt
- dieses nicht gleichzeitig auf einer ganzen Seitenkante, sondern vielmehr kontinuierlich
und in analoger Weise wie bei den oben erwähnten Schneidmessern 14 und 15 vom einen
Ende der Seitenkante zum andern geschnitten wird. In der gewählten Darstellung werden
die Seitenkanten der Druckprodukte demzufolge von innen gegen aussen geschnitten.
[0022] Selbstverständlich können die in der Darstellung an verschiedenen Orten vorgesehenen
Schneideinrichtungen 14, 15 und 18, 19 auch gegenüberliegend angeordnet sein, der
Vorder- und Hinterkantenschnitt also gleichzeitig erfolgen. Die Pfeile A und B sowie
die Angabe der Drehrichtung des Trommelrotors 11 sind nicht zwingend. Die Vorrichtung
kann also auch im umgekehrten Sinn betrieben werden.
[0023] Hervorzuheben ist, dass die Erfindung es ermöglicht, insbesondere die seitlichen
Schneideinrichtungen 14, 15 und 18, 19 so anzuordnen, dass diese optimal ausgenutzt
werden, indem - wie in Figur 2 dargestellt - ein einzelnes Schneidmesser gleichzeitig
mit drei oder vier Druckprodukten in Eingriff steht. Die Kante eines Druckproduktes
wird zudem kontinuierlich von einem Ende zum andern geschnitten (hier von innen gegen
aussen), was eine hohe Schnittqualität begün stigt. Die Schneidwalze 16 ist auf ihrer
Oberfläche z.B. mit spiralförmigen Schneidkanten versehen, so dass die Druckprodukte
unter einem der Steigung der Spirale entsprechenden, ähnlich günstigen Schneidwinkel
wie bei den kreisförmigen Schneidmessern geschnitten werden.
[0024] Der vorangehend in Zusammenhang mit den Schneidmessern und Schneidwalzen verwendete
Begriff "ortsfest" schliesst natürlich nicht aus, dass die Schneideinrichtungen in
bezug zum Trommelrotor je nach Druckprodukt und gewünschtem Schnitt verstellbar sind.
Gemeint ist vielmehr, dass sich die Position der Schneideinrichtungen während des
Betriebes nicht ändert.
[0025] Die Figuren 5a und 5b zeigen schematisch, wie durch geeignete Anordnung des Schneidmessers
in bezug zum Trommelrotor 11 sowie durch Wahl der Rotationsrichtung die auf die Druckprodukte
wirkenden Schneidkräfte beeinflusst und ausgenutzt werden können. In Figur 5a befindet
sich die Drehachse des Schneidmessers 14 relativ nahe, in einem Abstand a, bei der
Rotationsachse 13 des Trommelrotors 11. Die Druckprodukte werden auf diese Weise
kontinuierlich von innen gegen aussen (bezogen auf den Trommelrotor) geschnitten.
In der Figur 5b ist das Schneidmesser um eine Distanz b nach aussen verschoben. Die
Druckprodukte werden in diesem Fall kontinuierlich von aussen gegen innen geschnitten.
Durch Aenderung der Drehrichtungen des Trommelrotors und/oder der Schneidmesser können
Richtung und Betrag der auf die Druckprodukte einwirkenden Schneidkräfte F₁ (tangential)
und F₂ (radial) je nach Applikation variiert werde. Durch geeignete Wahl dieser Schneidkräfte
werden die Druckprodukte in der Zelle 12 automatisch fixiert.
[0026] Anhand der Figur 6 erkennt man den Einfluss der Anordnung der Schneidmesser auf die
Schnittgeometrie. Ein einzelnes Druckprodukt 2, welches sich auf der Peripherie des
Trommelrotors 11 befindet, der sich mit konstanter Winkelgeschwindigkeit Ω dreht,
bewegt sich an seinem äusseren Ende E
n mit einer grösseren Geschwindigkeit als an seinem der Drehachse 13 zugewandten inneren
Ende E₁. Es besteht ein vom Abstand von der Drehachse abhängiges, lineares Geschwindigkeitsprofil:
v
i = r
i·Ω. Beim Schneidvorgang an der ersten Schneidvorrichtung 14 (entsprechend derjenigen
von Figur 5a) wird das Druckprodukt zuerst an seinem inneren Ende E₁ durch den Punkt
S₁ des Schneidmessers 14, zuletzt an seinem äusseren Ende E
n durch den Punkt S
n geschnitten. Der Schnittwinkel α₁ bei S₁ ist dabei bedeutend flacher als der Schnittwinkel
α
n bei S
n. Beim Schneidvorgang an der zweiten Schneidvorrichtung (entsprechend derjenigen
von Figur 5b) wird das Druckprodukt von aussen gegen innen (von E
n, S
n′ gegen E₁, S₁′) geschnitten. Dabei ist der Schnittwinkel α
n′ bei S
n′ bedeutend flacher als der Schnittwinkel α₁′ bei S₁′. In beiden Fällen ist jedoch
die Geschwindigkeit des Druckproduktes bei S
n grösser als bei S₁ (v
n > v₁). Durch geeignete Positionierung des Schneidmessers 14 lassen sich also Schnittwinkel
und Schnittgeschwindigkeit jeweils den spezifischen Gegebenheiten und Ansprüchen
entsprechend wählen, um eine geeignete Schnittgeometrie und damit eine optimale Schnittqualität
zu erreichen. Durch eine geeignete Kombination und Variation von (α
i, v
i) über die gesamte Schnittkante lassen sich, ähnlich wie bei den eingangs erwähnten
statischen Schneidverfahren, dem Schneidgut angepasste Schnittkurven (z.B. logarithmierende
Kurven) realisieren.
[0027] Selbstverständlich wird die Schneidgeometrie auch durch die Gestaltung der Schnittkanten
der Schneidmesser beeinflusst. Zudem kann durch Vergrösserung/Verkleinerung des Schneidmessers
die Veränderung des Schneidwinkels zwischen S₁ und S
n beeinflusst werden (α
i als Funktion von r
i).
[0028] Von Bedeutung in allen Ausführungen ist die Anordnung der Schnittflächen der Schneidvorrichtungen
bezüglich der auf der kreisförmigen Bahn befindlichen Druckprodukte. Die Schnittfläche
der Schneideinrichtungen entspricht im Falle der Schneidmesser 14 bzw. 15 gerade
der Ebene des Schneidmessers. Im Falle der zylindrischen Schneidwalzen 16, 18 bzw.
19 entspricht die Schnittfläche der Tangentialfläche zu derjenigen Mantellinie der
jeweiligen Schneidwalze, welche am nächsten bei den Druckprodukten liegt. Selbstverständlich
sind noch weitere mögliche Schneideinrichtungen (z.B. rotierende Drähte) denkbar,
mit denen die Seitenkanten der vorbeigeführten Druckprodukte in kontinuierlicher
Weise beschnitten werden können.
[0029] Anstelle von zylinderförmigen Schneidwalzen können auch andere geometrische Formen
zum Einsatz gelangen. So ist es denkbar die seitlichen Schneidwalzen 18 bzw. 19 z.B.
nicht zylindrisch, sondern kegel- respektive kegelstumpfförmig auszuführen.
[0030] Die zylinderförmige Walze 16, deren Drehachse zur Erzielung eines senkrecht zu den
Seitenkanten verlaufenden Kopfschnittes parallel zur Rotationsachse 13 des Trommelrotors
11 angeordnet ist, bewirkt, dass die Kopfkante eines Druckproduktes im wesentlichen
gleichzeitig auf ihrer ganzen Länge beschnitten wird. Soll auch die Kopfkante kontinuierlich
vom einen Ende zum andern geschnitten werden, kann anstelle der dargestellten zylindrischen
Schneidwalze ein anderer rotationssymmetrischer Körper gewählt werden, dessen Drehachse
leicht schräg zur Rotationsachse 13 verläuft. Unter der Annahme, dass die Kopfkante
der Druckprodukte parallel zur Rotationsachse 13 des Trommelrotors 11 verlaufen soll,
müssen diejenigen Punkte, in welchen die Schneideinrichtung das Druckprodukt jeweils
schneidet, von der Rotationsachse 13 gleich beabstandet sein. Der geometrische Ort
aller dieser Schnittpunkte einer einzigen Kante entspricht einem Ausschnitt aus einer
Helix, welche bei leichter Schrägstellung der Drehachse durch einen ebenen Ellipsenausschnitt
angenähert werden kann. Der Ellipsenausschnitt entspricht dann einer Mantellinie des
Rotationskörpers der Schneideinrichtung.
[0031] Eine erweiterte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung ist in Figur
7 dargestellt. Die Vorrichtung besteht zunächst aus einem ersten Trommelrotor 11,
sowie zwei seitlich angeordneten rotierenden Schneidmessern 14 und 15, wie dies bereits
in Zusammenhang mit der Figur 2 beschrieben worden ist. Anstatt die Druckprodukte
nach dem Passieren der beiden Schneidmesser 14 und 15 direkt wegzufördern, werden
sie einem zweiten, im wesentlichen analogen Trommelrotor 21 mit Zellen 22 übergeben.
Die Drehachse 23 des Trommelrotors 21 steht dabei vorzugsweise senkrechte zur Drehachse
13 des ersten Trommelrotors 11. Im zweiten Trommelrotor 21 kann nun durch ein weiteres
Schneidmesser 24 die dritte - im Normalfall die zum Falz bzw. Bund parallele - Kante
der Druckprodukte beschnitten werden, so dass mit dieser Vorrichtung die mehrlagigen
Druckprodukte in einem einzigen Durchlauf auf drei Seiten beschnitten werden können,
wobei die Vorteile eines Schneidmessers gegenüber einer Schneidwalze zum tragen kommen.
[0032] Anhand von Figur 8 soll nun eine bevorzugte Ausgestaltung und Funktionsweise der
einzelnen Zellen des Trommelrotors erläutert werden. Dabei ist die Darstellung so
gewählt, dass vier verschiedene Situationen a) bis d) je aus zwei verschiedenen Blickrichtungen
gezeigt werden: die rechte Zeichnung zeigt jeweils eine Zelle 12, bei der die Betrachtungsrichtung
parallel zur Drehachse 13 des Trommelrotors 11 verläuft, während die linke Zeichnung
dieselbe Zelle aus der Richtung des Pfeiles D zeigt.
[0033] Figur 8a zeigt eine Zelle 12, welche durch zwei im wesentlichen radial orientierte
Zellenwände 31 gebildet und durch diese zugleich von den benachbarten Zellen abgetrennt
wird. Die Zellenwände 31 sind so ausgestaltet, dass sie gleichzeitig auf drei Seiten
als Gegenmesser dienen. Die Zelle ist mit einer Klemmeinrichtung 32 versehen. Diese
befindet sich in Figur 8a im inaktiven Zustand, in welchem sie beispielsweise in einer
entsprechend ausgebildeten Vertiefung der Zellenwand 31 ruht, so dass das Druckprodukt
2 in die Zelle eingelegt werden kann. Eine Richteinrichtung 33 dient dazu, das Druckprodukt
2 in der Zelle 12 so zu verschieben und auszurichten, dass es die für den nachfolgenden
Schneidvorgang erforderliche Position einnimmt. Die Richteinrichtung 33 ist hier bloss
schematisch dargestellt. Denkbar ist irgendeine Anordnung, welche ein Ausrichten
der Druckprodukte in den Zellen ermöglicht, z.B. eine feste Kulisse, ein umlaufendes
Riemenband, Stössel, etc. (hiezu wird auf die Figuren 9, 10 und 12 verwiesen). Form
und Grösse der Klemmeinrichtung 32 werden vorteilhafterweise so gewählt, dass ihre
Aussenkanten im wesentlichen mit denjenigen der Zellenwand 31, d.h. mit den Kanten
der Gegenmesser übereinstimmen. Dadurch wird, wenn die Klemmeinrichtung im aktiven
Zustand ist, d.h. das Druckprodukt 2, wie dies Figur 6b zeigt, zwischen der Klemmeinrichtung
32 und der Zellenwand 31 festgeklemmt ist, ein einwandfreier Schneidvorgang gewährleistet,
da das Druckprodukt entlang der ganzen zu beschneidenden Kante (in Fig. 8b ist der
abzuschneidende Teil schraffiert dargestellt) fixiert ist.
[0034] Mittels einer weiteren Richteinrichtung 34 wird das Druckprodukt 2 nach dem Beschneiden
der ersten Seitenkante bei gleichzeitigem leichten Lösen der Klemmeinrichtung 32 auf
das zweite Schneidmesser (nicht dargestellt) ausgerichtet, worauf die Klemmeinrichtung
wieder aktiviert und die zweite Seitenkante beschnitten wird. In gleicher Weise wird
das Druckprodukt anschliessend z.B. mittels einer weiteren Richteinrichtung 35 in
der Zelle 12 zentriert und so ausgerichtet, dass die Aussenkante beschnitten werden
kann.
[0035] Bei der vorangehend beschriebenen Vorrichtung weisen die Zellen eine bestimmte, nicht
veränderbare Grösse auf, während die Druckprodukte in den Zellen verschoben und auf
die Schneideinrichtungen ausgerichtet werden. Denkbar ist jedoch auch eine Lösung,
bei welcher die Grösse der Zellen variabel ist, sodass die Vorrichtung auf das jeweilige
Format der zu verarbeitenden Druckprodukte einstellbar ist. Ebensogut könnten die
Zellen auch mit separaten, z.B. verstell- und/oder austauschbaren Gegenmessern versehen
werden. Denkbar ist es auch, die Zellen z.B. mit Schneidklingen zu versehen und ortsfeste
Gegenmesser zu verwenden. Die hier dargestellte Ausführungsform stellt lediglich eine
bevorzugte Variante dar, welche sich durch besondere Einfachheit der Konstruktion
und entsprechende Robustheit auszeichnet.
[0036] Figur 9 stellt einen teilweisen Schnitt durch die erfindungsgemässe Vorrichtung dar,
welche vorzugsweise mit einem Gehäuse 50 versehen ist, und zeigt eine mögliche Ausgestaltung
einer Richteinrichtung. Die Förderrichtung ist mit einem Pfeil angedeutet. Jede der
Zellen 12 weist einen beweglichen seitlichen Stössel 41 auf. Die Stössel 41 wirken
mit einer ortsfesten Kulisse 45 zusammen, wodurch eine seitliche Verschiebung der
Stössel 41 und dadurch eine entsprechende Verschiebung der in den Zellen befindlichen
Druckprodukte 2 resultiert. Die Stössel 41 sind an ihrem der Kulisse 45 zugewandten
Ende zur Minimierung der Reibungsverluste z.B. mit Rollen 42 versehen, wobei durch
die Rückstellkraft einer Feder 43, welche mit einer seitlichen Blende 44 des Trommelrotors
zusammenwirkt, für einen einwandfreien Kontakt zwischen Stössel und Kulisse gesorgt
ist. Am Ende der Kulisse - d.h. wenn das Druckprodukt 2 sich in der gewünschten Lage
befindet - wird der Stössel 41 durch die Feder zurückgestellt und die Klemmeinrichtung
32 aktiviert, welche nun das Druckprodukt fixiert, während es am Schneidmesser 14
vorbeigeführt wird. Ergänzend zeigt Figur 10 im wesentlichen einen Schnitt entlang
der Linie E-E der Figur 9, wobei die Betrachtungsrichtung der Förderrichtung entgegengesetzt
ist.
[0037] Figur 11 zeigt ein vergrössertes Detail einer Zelle mit einem Druckprodukt 2 unmittelbar
vor dem Eingriff des Schneidmessers 14. Deutlich erkennbar ist hier, wie die Zellenwand
31 gleichzeitig als Gegenmesser für das Schneidmesser 14 wirkt.
[0038] Eine Variante zur Ausrichtung der Druckprodukte vor dem Beschneiden der Aussenkante
durch eine Schneidwalze 16 (z.B. in einer Anordnung gemäss Figur 2) ist in Figur
12 als teilweiser Schnitt durch das Trommelgehäuse 50 in Seitenansicht dargestellt,
wobei die Förderrichtung durch einen Pfeil angegeben ist. Die Klemmeinrichtung 32
wird dabei vorübergehend gelöst, so dass die Druckprodukte unter Ausnützung der Schwer-
und/oder Fliehkraft gegen eine ortsfeste oder mitlaufende Kulisse 47 bewegt werden
und so eine definierte Position einnehmen, worauf die Klemmeinrichtung wiederum aktiviert
wird.
1. Verfahren zum Beschneiden von kontinuierlich geförderten, mehrlagigen Druckprodukten
in einem Durchlauf-Prozess, dadurch gekennzeichnet, dass jedem einzelnen oder mehreren Druckprodukten (2) gemeinsam mindestens ein
erster Messerteil (3; 31) zugeordnet wird, dass der mindestens eine erste Messerteil
(3; 31) und die zugehörigen Druckprodukte (2) mit im wesentlichen gleicher Geschwindigkeit
bewegt, sowie entlang mindestens einer vorgesehenen Schnittkante (4) in Anlage gebracht
und gemeinsam an mindestens einem zweiten Messerteil (5; 14, 15, 16; 18, 19) vorbeigeführt
und mit diesem in Schneideingriff gebracht werden, so dass die Druckprodukte mindestens
entlang einer vorgesehenen Schnittkante beschnitten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von ersten Messerteilen (31) in regelmässigen Abständen auf einer
definierten Bahn bewegt werden, während die zweiten Messerteile stationär belassen
werden.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte (2) durch das ihnen zugeordnete mindestens eine erste Messerteil
(3; 31) an dem mindestens einen zweiten Messerteil vorbeigeführt werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine erste und das mindestens eine zweite Messerteil so in Schneideingriff
gebracht werden, dass die Druckprodukte kontinuierlich von einem Ende der vorgesehenen
Schnittkante zum andern beschnitten werden.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine zweite Messerteil (14, 15; 18, 19) gleichzeitig mit mehreren
ersten Messerteilen (31) in Schneideingriff gebracht wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch Aenderung der Relativposition zwischen dem mindestens einen ersten und
dem mindestens einen zweiten Messerteil eine dem zu beschneidenden Druckprodukt entsprechende
Verteilung der einwirkenden Schnittkräfte eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch Aenderung der Relativposition zwischen dem mindestens einen ersten und
dem mindestens einen zweiten Messerteil eine dem zu beschneidenden Druckprodukt entsprechende
Korrelation zwischen Schnittwinkel und Schnittgeschwindigkeit eingestellt wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte (2) rechtwinklig zu ihrer Fläche geschnitten werden.
9. Vorrichtung zum Beschneiden von kontinuierlich geförderten, mehrlagigen Druckprodukten
in einem Durchlauf-Prozess mit mehreren auf einem geschlossenen Pfad umlaufenden
Transporteinheiten zur Aufnahme von je mindestens einem Druckprodukt, dadurch gekennzeichnet, dass jede Transporteinheit (12) mindestens ein Gegenmesser (31) enthält, dass die
Vorrichtung Mittel (17; 33, 34, 35; 41, 42, 43, 44, 45; 47) aufweist, um die Druckprodukte
in den Transporteinheiten mindestens entlang einer vorgesehenen Schnittkante mit dem
mindestens einen Gegenmesser (31) in Anlage zu bringen, dass entlang dem geschlossenen
Pfad mindestens ein ortsfestes Schneidmesser (14, 15, 16; 18, 19; 24) angeordnet ist,
welches mit dem mindestens einen Gegenmesser jeder Transporteinheit so zusammenwirkt,
dass die Druckprodukte entlang der mindestens einen vorgesehenen Schnittkante beschnitten
werden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinheiten (12) auf der Peripherie einer drehbar antreibbaren Trommel
(11) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinheiten (12) durch radial zur Drehachse (13) der Trommel (11)
verlaufende Zellenwände (31) gebildet und voneinander abgetrennt sind, so dass sie
seitlich und gegen aussen im wesentlichen geöffnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zellenwände (31) direkt als Gegenmesser ausgebildet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine ortsfeste Schneidmesser als drehbar antreibbares, kreisscheibenförmiges
Messer (14, 15; 24) ausgebildet ist, dessen Rotationsachse im wesentlichen parallel
zur Rotationsachse (13) der Trommel (11) verläuft.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine ortsfeste Schneidmesser als drehbar antreibbare, kreiszylinderförmige
Schneidwalze (16; 18, 19) ausgebildet ist, deren Rotationsachse im wesentlichen parallel
oder senkrecht zur Rotationsachse (13) der Trommel (11) verläuft.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinheiten (12) Klemmeinrichtungen (32) zur Fixation der Druckprodukte
(2) entlang der jeweils zu beschneidenden Seitenkante aufweisen.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass mit den Schneid- und/oder Gegenmessern zusammenwirkende Kulissen (17, 45,
47) vorgesehen sind, mit welchen die Position der in den Transporteinheiten (12)
enthaltenen Druckprodukte (2) relativ zu den Schneid- bzw. Gegenmessern eingestellt
werden kann.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Schneideinrichtungen (14, 15, 24; 18, 19) so ausgebildet bzw.
angeordnet sind, dass sie jeweils gleichzeitig mit Druckprodukten aus mehreren benachbarten
Zellen (12) in Eingriff stehen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtungen so ausgebildet bzw. angeordnet sind, dass die Kanten
der Druckprodukte kontinuierlich von einem Ende zum andern beschnitten werden.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der ortsfesten Schneidmesser relativ zu den Gegenmessern verstellbar
ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 19, gekennzeichnet durch eine zweite drehbar antreibbare Trommel (21) mit regelmässig auf ihrem Umfang angeordneten
Transporteinheiten (22), deren Drehachse (23) vorzugsweise senkrecht zu derjenigen
(13) der ersten Trommel (11) verläuft, wobei die beiden Trommeln so angeordnet sind,
dass die Druckprodukte von den Transporteinheiten (12) der ersten Trommel (11) in
diejenigen (22) der zweiten Trommel (21) überführbar sind, sowie durch mindestens
eine mit der zweiten Trommel zusammenwirkendes ortsfestes Schneidmesser (24) zum
Beschneiden einer weiteren Seitenkante der Druckprodukte (2).