[0001] Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsringpumpe mit einem in ihrem Pumpengehäuse
drehbar gelagerten Pumpenrad gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine solche Flüssigkeitsringpumpe ist durch die EP-PS 0 138 182 bekannt. Bei Flüssigkeitsringpumpen
tritt insbesondere bei mittleren Ansaugdrücken ein sehr störendes, röhrendes Geräusch
auf, das über den Druck- bzw. Auslaßstutzen nach außen dringt. Dieses Geräusch entsteht
an den Auslaßöffnungen der Steuerscheibe, durch die das in den Schaufelzellen des
Pumpenrades eingeschlossene und verdichtete Gas rhythmisch ausgeschoben wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flüssigkeitsringpumpe der gattungsgemäßen
Art so auszubilden, daß das nach außen dringende Geräusch wesentlich reduziert wird.
[0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt nach der Erfindung durch die im Kennzeichen
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale. Durch die beschriebene Umlenkung der Betriebsflüssigkeit
wird ein fein verteilter Flüssigkeitsschleier erzeugt, der eine stark schalldämpfende
Wirkung hat.
[0005] Die gewünschte Umlenkung der Betriebsflüssigkeit wird durch eine oder mehrere sich
axial in den Druckraum erstreckende Leitflächen erreicht. Hierdurch wird gewährleistet,
daß das geförderte Gas keinen Durchtrittsweg für das Geräusch bildet, der nicht mit
einem ausreichenden Flüssigkeitsschleier erfüllt ist. Unerwünschte Drosselverluste
des verdichteten Gases werden dadurch klein gehalten, daß das Gas möglichst wenig
umgelenkt wird.
[0006] Dies wird dadurch erreicht, daß die Leitfläche die Mündungsöffnung des Druckstutzens
in axialer Richtung nur teilweise überdeckt bzw. daß sich bei der Anordnung von mehreren
Leitflächen diese sich in axialer Richtung nicht überlappen, so daß noch ein möglichst
geradliniger Weg zur Mündungsöffnung des Druckstutzens für die Gasteilchen verbleibt.
[0007] Fertigungstechnisch vorteilhaft ist es, wenn die eine Leitfläche an der Wand des
Gehäusedeckels angeformt und die weitere Leitfläche als gesondertes Bauteil am Gehäusedeckel
angebracht ist. Hierdurch werden Hinterschneidungen vermieden, die das Herstellen
des Gehäusedeckels im Gießverfahren verteuern. Ein einfaches Anbringen der weiteren
Leitfläche ergibt sich durch das Einstecken dieser streifenförmig ausgebildeten Leitfläche
in sich in axialer Richtung am Gehäusedeckel erstreckende Halteschlitze. Dabei wird
ein Festklemmen dieser weiteren Leitfläche in den Halteschlitzen dadurch erreicht,
daß diese aus einem elastischen Kunststoffstreifen besteht, dessen Länge geringfügig
größer als der geradlinige Abstand zwischen den Grundflächen der Halteschlitze ist.
Der Kunststoffstreifen muß infolge dieser Längenbemessung beim Einschieben in die
Halteschlitze etwas durchgewölbt werden, so daß er durch die dabei entstehende Spannkraft
gegen die Grundflächen der Halteschlitze gepreßt und somit in diesen festgeklemmt
wird.
[0008] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles wird der Anmeldungsgegenstand
nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
FIG 1 eine Flüssigkeitsringpumpe im Teillängsschnitt,
FIG 2 eine Draufsicht der der Steuerscheibe zugewandten Seite des Gehäusedeckels der
Flüssigkeitsringpumpe.
[0009] Mit 1 ist das Pumpengehäuse einer Flüssigkeitsringpumpe bezeichnet, in dem ein mit
Schaufeln 2 versehenes Pumpenrad 3 drehbar gelagert und über einen aus dem Pumpengehäuse
1 vorstehenden Wellenstummel 4 antreibbar ist. Auf der einen Stirnseite des Pumpengehäuses
1 ist eine Steuerscheibe 5 zwischen dem Pumpengehäuse 1 und einem das Pumpengehäuse
1 auf dieser Seite verschließenden Gehäusedeckel 6 angeordnet.
[0010] An dem Gehäusedeckel 6 sind ein Saug- und ein Druckstutzen 7 und 8 angeformt. Der
Saugstutzen 7 mündet in einen von dem Gehäusedeckel 6 und der Steuerscheibe 5 umgrenzten
Saugraum 9. Die Mündungsöffnung 10 des Druckstutzens 8 steht mit einem ebenfalls vom
Gehäusedeckel 6 und der Steuerscheibe 5 umgrenzten Druckraum 11 in Verbindung. Der
Saugraum 9 und der Druckraum 11 sind durch einen am Gehäusedeckel 6 angeformten und
gegebenenfalls unter Zwischenfügung eines Dichtelementes an der Steuerscheibe 5 anliegenden
Mittelsteg 12 druckmäßig gegeneinander abgegrenzt.
[0011] Die Steuerscheibe 5 weist bekanntlich jeweils mindestens eine Einlaß- und eine Auslaßöffnung
auf. In der FIG 2 ist die mit dem Saugraum 9 in Verbindung stehende Einlaßöffnung
13 gestrichelt dargestellt. Die in mehrere Auslaßbohrungen 14 und einen Auslaßschlitz
15 unterteilte und mit dem Druckraum 11 in Verbindung stehende Auslaßöffnung ist ebenfalls
gestrichelt im Bereich des Druckraumes 11 eingezeichnet. Die Auslaßbohrungen 14 können
in bekannter Weise durch Ventile verschlossen oder durch Ventilzungen abgedeckt sein.
[0012] An der Innenseite der Wand 6a des Gehäusedeckels 6 ist eine sich in axialer Richtung
erstreckende Leitfläche 16 angeformt. Eine weitere Leitfläche 17 ist als gesondertes
Bauteil (z.B. elastischer Kunststoffstreifen) ausgebildet und in am Mittelsteg 12
und an einem die eine Leitfläche 16 in axialer Richtung überragenden Haltesteg 18
vorgesehene Halteschlitze 19 und 20 eingesteckt. Die weitere Leitfläche 17 ist zweckmäßiger
Weise als elastischer Kunststoffstreifen ausgebildet und in ihrer axialen Länge etwas
größer bemessen als der geradlinige Abstand zwischen den Grundflächen der beiden Halteschlitze
19 und 20. Somit muß der die weitere Leitfläche bildende Kunststoffstreifen beim Einsetzen
in die Halteschlitze 19 und 20 entsprechend durchgebogen werden. Die durch das Durchbiegen
entstehende Spannkraft preßt die Seitenkanten des Kunststoffstreifens gegen die Grundflächen
der Halteschlitze 19 und 20, so daß der Kunststoffstreifen ohne weitere Befestigungsmittel
in seiner Lage durch Klemmwirkung gehalten ist.
[0013] Während des Betriebes der Flüssigkeitsringpumpe wird zusammen mit dem in den Schaufelzellen
verdichteten Gas auch ein Teil der Betriebsflüssigkeit durch die Auslaßbohrungen 14
und den Auslaßschlitz 15 ausgestoßen. Dieses Gas-Flüssigkeits-Gemisch durchströmt
den Druckraum 11 zur Mündungsöffnung 10 des Druckstutzens 8 hin. Dabei wird das Gemisch
zunächst an der weiteren Leitfläche 17, die gegenüber der am Gehäusedeckel 6 angeformten
Leitfläche 16 radial weiter innen liegt, abgelenkt. Die Flüssigkeitsteilchen behalten
dabei wegen ihrer größeren Massenträgheit gegenüber den Gasteilchen ihre axial gerichtete
Ablenkrichtung bei, bis sie an der Wand 6a des Gehäusedeckels 6 wieder in radialer
Richtung und anschließend durch die Leitfläche 16 wieder in axialer Richtung umgelenkt
werden und schließlich über die Mündungsöffnung 10 in den Druckstutzen 8 gelangen.
Der Weg der Flüssigkeitsteilchen ist durch einen gestrichelt gezeichneten Pfeil 21
dargestellt.
[0014] Die Gasteilchen werden wegen ihrer geringeren Masse und damit geringeren Trägheit
weniger stark abgelenkt und können, da sich die beiden Leitflächen 16 und 17 in axialer
Richtung nicht überlappen, relativ geradlinig an den Leitflächen 16 und 17 vorbei
zur Mündungsöffnung 10 strömen. Ihr Weg ist durch einen ausgezogenen Pfeil 22 dargestellt.
[0015] Wie aus dieser Darstellung zu erkennen ist, kreuzen die Flüssigkeitsteilchen den
Weg der Gasteilchen. Somit wird durch den aus den Flüssigkeitsteilchen bestehenden
Schleier eine Dämpfungsschicht zwischen den Auslaßbohrungen 14 und dem Auslaßschlitz
15 der Steuerscheibe 5 und der Mündungsöffnung 10 des Druckstutzens 8 erzeugt, die
die an den Auslaßbohrungen 14 und dem Auslaßschlitz 15 entstehenden Geräusche stark
dämpft. Die Dämpfungsmaßnahmen erfordern dabei nur einen minimalen Aufwand. Da die
Gasteilchen nur wenig umgelenkt werden, ergeben sich keine ins Gewicht fallenden Druckverluste.
1. Flüssigkeitsringpumpe mit einem in ihrem Pumpengehäuse drehbar gelagerten Pumpenrad,
bei welcher Pumpe an mindestens einer Stirnseite zwischen dem Pumpengehäuse (1) und
einem mit je einem Saug- und Druckstutzen (7 und 8) versehenen Gehäusedeckel (6) eine
Steuerscheibe (5) angeordnet ist, die mindestens je eine Einlaß- und eine Auslaßöffnung
(13 bzw.14,15) aufweist, wobei die Einlaßöffnung (13) im Bereich eines zwischen dem
Gehäusedeckel (6) und der Steuerscheibe (5) ausgebildeten und mit dem Saugstutzen
(7) in Verbindung stehenden Saugraumes (9) und die Auslaßöffnung (14,15) im Bereich
eines ebenfalls zwischen dem Gehäusedeckels (6) und der Steuerscheibe (5) ausgebildeten,
mit dem Druckstutzen (8) in Verbindung stehenden und gegenüber dem Saugraum (9) druckmäßig
abgegrenzten Druckraumes (11) an der Steuerscheibe (5) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mit dem verdichteten Gas zusammen ausgestoßene Teil der Betriebsflüssigkeit
auf seinem Weg durch den Druckraum (11) zum Druckstutzen (8) derart umgelenkt ist,
daß seine Strömungsrichtung (Pfeil 21) mindestens an einer Stelle im Druckraum (11)
quer zur Strömungsrichtung (Pfeil 22) des ebenfalls den Druckraum (11) zum Druckstutzen
(8) hin durchströmenden Gases verläuft und die Betriebsflüssigkeit somit den Gasstrom
durchkreuzt.
2. Flüssigkeitsringpumpen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Gehäusedeckel (6) auf der Wegstrecke von der Auslaßöffnung (14,15) bis zur
Mündungsöffnung (10) des Druckstutzens (8) in den Druckraum (11) mindestens eine in
axialer Richtung die Mündungsöffnung (10) des Druckstutzens (8) teilweise überdekkende
Leitfläche (16) vorgesehen ist.
3. Flüssigkeitsringpumpe nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine weitere Leitfläche (17) vorgesehen ist, wobei die beiden Leitflächen (16
und 17) in radialem Abstand einander gegenüberliegend und in axialer Richtung nicht
überlappend im Druckraum (11) angeordnet sind.
4. Flüssigkeitsringpumpe nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Leitfläche (16) an der Wand (6a) des Gehäusedeckels (6) angeformt ist
und die weitere auf der der Steuerscheibe (5) benachbarten Seite des Gehäusedeckels
(6) angeordnete Leitfläche (17) als gesondertes Bauteil am Gehäusedeckel (6) angebracht
ist.
5. Flüssigkeitsringpumpe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Leitfläche (17) streifenförmig ausgebildet und in am Gehäusedeckel
(6) sich in axialer Richtung erstreckende Halteschlitze (19 und 20) einsteckbar ist.
6. Flüssigkeitsringpumpe nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Leitfläche (17) als elastischer Kunststoffstreifen ausgebildet ist,
dessen Länge geringfügig größer als der geradlinige Abstand zwischen den Grundflächen
der Halteschlitze (19 und 20) ist.