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EP 0 367 859 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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02.03.1994 Patentblatt 1994/09 |
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Anmeldetag: 11.11.1988 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: B30B 11/00 |
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Verfahren zur Herstellung von formbeständigen Briketts und Brikettierpresse zur Durchführung
des Verfahrens
Method for making briquets having dimensional stability and briquetting press for
carrying out the method
Procédé pour fabriquer des briquettes ayant une stabilité dimensionnelle et presse
à briquetter pour la mise en oeuvre du procédé
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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16.05.1990 Patentblatt 1990/20 |
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Patentinhaber: Ruf, Hans |
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86874 Tussenhausen (DE) |
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Erfinder: |
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- Ruf, Hans
86874 Tussenhausen (DE)
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Vertreter: Kahler, Kurt, Dipl.-Ing. et al |
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Patentanwälte
Kahler, Käck, Fiener et col.,
P.O. Box 12 49 87712 Mindelheim 87712 Mindelheim (DE) |
| (56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A- 1 584 543 FR-A- 2 578 550
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DE-A- 3 333 766
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von formbeständigen Briketts
aus span-,faser-, staub- oder blattförmigem Pressgut mittels einer Brikettierpresse,
in der das Pressgut zunächst einem Vorverdichterkolben zugeführt und von dessen Vorpreßplatte
in einer Aufnahmekammer vorverdichtet wird und von einem hierzu rechtwinklig bewegten
Presskolben in einem Formkasten weiterverdichtet wird, sowie eine Brikettierpresse
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Ein derartiges Verfahren und eine gattungsgemäße Brikettierpresse sind aus der DE-PS
33 33 766 bekannt, wobei durch die rechtwinklig zueinander erfolgende Vor- und Hauptverdichtung
eine relativ hohe Pressdichte und Gleichmäßigkeit der Rechteckbriketts erzielt wird.
Damit wird insbesondere eine gute Stapelbarkeit der Briketts ermöglicht. Diese Brikettierpresse
wird für einen raschen Arbeitsablauf über eine Ablaufsteuerung betrieben, die über
Tastschalter die Kolbenbewegungen und - stellungen, sowie über Druckfühler den ausgeübten
Druck feststellt, um den Bewegungsablauf der Zuführ-, Vorverdichtung-, Preß-, Ausstoß-
und Formdrehvorrichtung zu koordinieren und jeweils nach Beendigung einer Arbeitsbewegung
die nachfolgende fortzuschalten.
[0003] Die erreichbare Preßleistung bei einem bestimmten Pressgut ist dabei vorwiegend von
der installierten Antriebsleistung der Brikettierpresse abhängig. Bei gleichbleibendem
Pressgut und somit bekanntem Presswiderstand kann bei vorgegebener Antriebsleistung
durch Versuche der wirkungsgradgünstigste Pressweg bzw. Kolbenhub ermittelt werden
und durch Anschläge oder Endschalter die Brikettgröße festgelegt werden.
[0004] Bei sich veränderndem Pressgut weisen derartige Pressverfahren bzw. Pressenkonstruktionen
jedoch Mängel auf, da bei schwer zu verdichtendem Gut der Presswiderstand größer als
der erreichbare Pressdruck wird und somit der Brikett nicht vollständig ausgeformt
werden kann.
[0005] Andererseits wird bei leichter zu verformendem Pressgut die festgelegte Endposition
und damit Brikettgröße ohne weiteres erreicht, jedoch bleibt damit die Pressdichte
relativ gering, so daß sich der Pressling bei relativ geringer Belastung wie z. B.
beim Stapeln, wiederauflösen kann.
[0006] Durch diese Ausführung mit gleichbleibendem Kolbenhub in Vor- und Hauptverdichtungsrichtung
wird zwar die Brikettgröße bei leichter zu verdichtendem Pressgut sicher erreicht,
jedoch die installierte Antriebsleistung nicht ausgenutzt, während bei schwerer zu
verdichtendem Pressgut die angestrebte Brikettgröße nicht erreicht wird. Dies ist
insbesondere bei dem gattungsgemäßen Kastenpressverfahren nachteilig, da bei zu langen
Briketts in Hauptverdichtungsrichtung an der Trennebene zu den Formkästen zusätzliche
Trenn- und Scherenergien aufgewendet werden müssen.
[0007] Für unterschiedliches Pressgut mit verschiedenen Presswiderständen waren bisher aufwendige
Versuche zur Ermittlung des Pressverhaltens und der sich daran anschließenden Maschineneinstellung
notwendig, um einen ordnungsgemäßen Betrieb der Brikettierpresse mit vollständiger
Ausformung sicherzustellen. Eine derartige Einstellung der Brikettierpresse zur Anpassung
an das jeweilige Material ist insbesondere bei häufigem Wechsel kaum zumutbar. Zudem
sollen im Sinne einer universellen Einsetzbarkeit auch Materialien mit sich veränderndem
Pressverhalten innerhalb einer Charge brikettiert werden, so daß eine derartige Einstellung
bereits nach einigen Preßhuben notwendig wäre.
[0008] Aus der DE-A-15 84 543 ist eine selbsttätige Regelung für Formpressen bekannt, die
insbesondere zur Herstellung von feuerfesten Steinen geeignet sein soll. Hierbei werden
Abweichungen bei den Abmessungen der Preßlinge vom Sollwert durch Korrektur der Füllmenge
oder des Füllgewichtes minimiert, indem zur Einstellung des Endvolumens oder des Preßdruckes
eine Meßvorrichtung vorgesehen ist, die mit einem Meßgerät in Verbindung steht, das
entsprechend dem geforderten Korrekturmaß eine Zuteilvorrichtung, wie eine Waage,
einen Formboden oder ein drehzahlveränderliches Zellenrad für die Preßmasse des darauffolgenden
Preßlinges verstellt. Diese Formpresse weist keinerlei Vorverdichtungsvorrichtung
auf, so daß hierdurch nur eine relativ geringe Preßdichte erreichbar ist. Aufgrund
der fehlenden Vorverdichtungseinheit ist somit diese Formpresse zum Herstellen von
formbeständigen Briketts mit hoher Dichte nicht geeignet.
[0009] Die DE-OS 30 38 839 beschreibt eine in ihrer Leistung steuerbare Brikettierpresse
nach dem Strangpressverfahren, wobei die Zuführmenge aufgrund des durch einen Drucktaster
festgestellten Maximaldrucks an der Presseinrichtung geregelt wird. Zur Anpassung
an unterschiedliches Pressgut ist der Pressdüsenguerschnitt selbständig verstellbar,
um weitgehend konstante Verdichtung und Festigkeit zu erreichen. Die vorgeschlagene
Koppelung zwischen Presshydromotor und Pressdüse ist jedoch nur bei Strangpressen
mit vertretbarem Aufwand einzusetzen.
[0010] Aus der DE-AS 12 42 497 ist desweiteren eine Brikettierstrangpresse bekannt, die
bei Veränderung der Konsistenz des Pressgutes zur Vermeidung von zu dünnen Briketts
die aus dem Presskopf austretenden Briketts in ihrer Dicke mißt und über ein Steuerorgan
den Presskolben verstellt. Neben der dabei nötigen Meßvorrichtung zur Abtastung des
Brikettstrangs ist eine aufwendige Konstruktion der Presskolbeneinheit notwendig.
Eine Übertragung der Abtastung der Brikettdicke auf ein gattungsgemäßes Kastenpressverfahren
ist durch die Vielzahl der Messungen bei einem zügigen Pressvorgang nicht denkbar
und durch die gesonderte Abtastung der einzelnen Briketts sehr aufwendig.
[0011] In der DE-AS 12 80 117 wird zur erhöhten Genauigkeit in der Brikettstärke im Hinblick
auf nachgeordnete Bündelvorrichtungen vorgeschlagen, die Brikettlänge gruppenweise
zu erfassen. Bei Abweichungen vom Sollwert wird die Rohmaterialzufuhr geregelt. Auch
diese Ausführung ist an das Strangpressverfahren gebunden und durch die nachgeschaltete
Meßvorrichtung aufwendig. Die dort vorgeschlagene Reibradmeßvorrichtung als Istwertgeber
ist zudem schlupfbehaftet und damit ungenau.
[0012] Aus der DE-OS 29 50 072 ist weiterhin eine Regelvorrichtung für Walzenpressen zur
automatischen Anpassung an Pressgutveränderungen bekannt, wobei das herangeführte
Gut vor dem Einspeisen in die Zuteilvorrichtung gewogen wird. Ein derartiges Verfahren
ist insbesondere bei sperrigen Pressgütern, wie Ästen, Reisig nicht durchführbar und
bedingt zudem eine aufwendige Wiegevorrichtung. Auch Materialien wie stark rückfedernde
Kunststoffe, insbesondere Styropor und vergleichbare Verpackungsmaterialien, lassen
sich für Recyclingzwecke mit den genannten Walzen- und Strangpressen nicht formbeständig
brikettieren.
[0013] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe Zugrunde, für unterschiedliches Pressgut eine
größtmögliche Verdichtung und zugleich Gleichmäßigkeit in der Brikettgröße bei einfacher
Ein- und Herstellbarkeit zu erreichen, wobei insbesondere zusätzliche Scherkräfte
zwischen Vor- und Hauptverdichtungs einheit vermieden werden sollen. Diese Aufgabe
wird gelöst durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1 und eine Brikettierpresse gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
2.
[0014] Durch die exakte Erfassung der Endposition der Pressplatte des. Vorverdichterkolbens
lassen sich die genannten Schwankungen im Pressgut nahezu vollständig ausgleichen
und zugleich die vorgesehene Antriebsleistung der Presse bei hohem Wirkungsgrad nutzen.
Somit wird je nach Presswiderstand des jeweiligen Pressgutes die höchstmögliche Verdichtung
bei exakt gleichbleibender Brikettgröße erreicht. Zudem wird eine automatische Anpassung
an das jeweils vorliegende Pressgut ermöglicht, wobei dessen Erfassung durch Wegaufnehmer
an Vorverdichterkolben auf einfache Weise ohne gesonderte aufwendige Meßvorrichtungen
erfolgt. Die Überwachung der Ballengröße erfolgt dabei in vorteilhafter Weise bereits
vor bzw. während des Preßvorganges und nicht erst nach dem Pressen durch gesonderte
Abtastvorrichtungen. Dadurch können sehr gleichmäßige, insbesondere für die Stapelung
geeignete Briketts erreicht werden.
[0015] Bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Verfahren und Brikettierpresse sind
in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet und werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben und erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine Seitenansicht auf eine Brikettierpresse mit zugeordnetem Steuerungsschema.
[0016] In Fig. 1 ist eine Brikettierpresse 1 dargestellt, die auf einem schematisch dargestelltem
Rahmen 2 aufgebaut ist. An Zugankern 3 ist der Presskolben 4 befestigt und mit einer
Gegenplatte 6 unter Zwischenschaltung einer schrittweise drehbaren Scheibe 5 verbunden.
Alternativ zu einer schrittweisen drehbaren Scheibe 5 kann auch ein hin- und hergehender
Schieber mit wenigstens zwei Formkästen vorgesehen sein, die wechselweise zwischen
Preßstellung in Verlängerung der Preßkolbenbahn und Ausstoßstellung bewegt werden.
In der Scheibe 5 sind mehrere Formkästen 7 vorgesehen, in denen jeweils ein Brikett
8 gebildet und zu seiner Endgröße verdichtet wird. Dies erfolgt im letzten Presschritt
mittels des Presskolbens 4 und dessen Presstößels 9, der in eine Aufnahmekammer 10
eintaucht und dabei einen Vorpressling in den Formkasten 7 verschiebt und weiterverdichtet.
Der Presstößel 9 des Presskolbens 4 weist eine Rechteckform entsprechend dem gewünschten
Brikettquerschnitt auf und wird in Abstimmung zur Scheibe 5 und einem Vorverdichterkolben
11 mit Druck beaufschlagt. Der Vorverdichterkolben 11 weist an seinem unteren Ende
eine Vorpreßplatte 12 auf, die das von einer Zuführeinrichtung 13 zugeführte Preßgut
von oben in die Aufnahmekammer 10 drückt. In Abstimmung mit dem Bewegungsablauf des
Vorverdichterkolbens 11 wird in dessen Obenstellung die Zuführschnecke 14 durch einen
Zuführmotor 15 zeitweilig, je nach notwendiger Zuführmenge, angetrieben. Über der
Zuführschnecke 14 kann desweiteren ein Rührwerk 16 vorgesehen sein.
[0017] In der derartig aufgebauten Brikettierpresse wird unter Einschalten des Zuführmotors
15 das zu pressende Material über die Zuführschnecke 14 dem Vorverdichterkolben 11
zugeführt, so daß sich die Aufnahmekammer 10 und der darüberliegende Raum 10' bis
zu einer gewünschten Höhe füllt. Nach Abschalten der Zuführeinrichtung 13 wird über
eine Ablaufsteuerung der Vorverdichterkolben 11 nach unten bewegt, bis die Vorpreßplatte
12 in die strichliert gezeichnete Endstellung 12' gelangt.
[0018] Anschließend wird durch die aus der DE-PS 33 33 766 bekannte Ablaufsteuerung der
Preßkolben 4 betätigt, so daß der Preßstößel hier nach rechts in die Aufnahmekammer
10 eintaucht und den Brikett 8 im Zusammenwirken mit dem Formkasten 7 weiterverdichtet.
Während der Zurückbewegung des Preßstößels 9 bzw. des Preßkolbens 4 dreht sich die
Scheibe 5 zum nächsten Formkasten 7 weiter, (bzw. wird ein Schieber seitlich weiterbewegt)
während der fertige Preßling 8 zum Ausstoßen freigegeben wird. Zeitgleich wird der
Vorverdichterkolben 16 nach oben bewegt und ein neuer Preßvorgang eingeleitet. Vorzugsweise
erfolgt synchron zur Preßbewegung des Preßkolbens 4 gleichzeitig das Ausstoßen des
fertigen Briketts aus der um 180° versetzten Formkammer 7 der Scheibe 5.
[0019] Während bei der DE-PS 33 33 766 zur Feststellung der Endstellung des Vorverdichterkolbens
ein Endschalter oder Druckschalter für das Fortschalten der Ablaufsteuerung vorgesehen
ist, sind hier zur Messung der jeweils gegen den Preßwiderstand des Preßgutes erreichten
Endposition des Vorverdichterkolbens Wegaufnehmer 17 am Preßkolben 4 und Wegaufnehmer
18 am Vorverdichterkolben 11 vorgesehen. Diese Wegaufnehmer 17 und 18 können sowohl
in eng beieinanderliegenden Stufen angeordnet sein, bzw. stufenlos ausgebildet sein.
Ebenso ist sowohl eine kontaktlose als auch eine kontaktbehaftete Ausführung der Wegaufnehmer
17, 18 möglich. Der Wegaufnehmer 17 ist hier als Tastschalter mit drei Stufen ausgeführt,
so daß die jeweilige erreichte Endposition des Preßkolbens 4 in drei Endstellungen
erfaßt werden kann. Ebenso könnte über ein optisches oder ein induktives Wegmeßsystem
die jeweilige erreichte Endposition stufenlos festgestellt werden oder mehr als drei
Stufen vorgesehen sein. Der Wegaufnehmer 18 ist als induktiver Wegaufnehmer mit einer
kammartigen, zusammen mit dem Vorverdichterkolben 11 bewegbaren Meßleiste 18a versehen,
die mit einem stationären Meßfühler 18b zusammenarbeitet. Beide Wegaufnehmer 17,18
sind hier mit einem Steuergerät 19, insbesondere einer speicherprogrammierbaren Steuerung
oder einer Mikroprozessorsteuerung verbunden. Erfindungsgemäß kann jedoch das Wegaufnehmersystem
17 alternativ vorgesehen sein, während die Ausführung mit Wegaufnehmersystemen sowohl
an Preßkolben 4 als auch am Vorverdichterkolben 11 eine besonders vorteilhafte Ausführung
darstellt, da hiermit die angestrebte Gleichmäßigkeit der zu pressenden Briketts in
besonders hohem Maße erreicht wird.
[0020] Das Steuergerät 19 ist ausgangsseitig mit Verstellelementen verbunden, insbesondere
einem Regelventil 20 und dem Zuführmotor 15. Das Regelventil 20 steuert den erreichbaren
Vorverdichtungsdruck des Vorverdichtungskolbens 11. Eine weitere Möglichkeit, den
Vorverdichtungsdruck zu steuern besteht darin, in einer Druckleitung 22 zum Vorverdichterkolben
11 einen Druckaufnehmer 21 vorzusehen, der ein dem Hydraulikdruck analoges Signal
abgibt und damit die Druckquelle, beispielsweise eine Verstellpumpe 23 oder das Druckregelventil
20 ansteuert.
[0021] Der Wegaufnehmer 18 an dem Vorverdichterkolben 11 kann in vorteilhafter Ausgestaltung
zugleich zur Verstellung des Vorverdichtungsdruckes die Zuführmenge der Zuführeinrichtung
durch Variation der Einschaltdauer oder Drehzahl der Zuführschnecke 14 an das vorliegende
Preßgut anpassen. Die Qualität und das Preßverhalten des jeweils vorliegenden Preßgutes
wird dabei durch den Wegaufnehmer 18 erfaßt, in dem die gegen den Preßwiderstand des
jeweiligen Preßgutes erreichbare Einpreßhöhe über die Meßleiste 18a und den Meßfühler
18b erfaßt wird. Je nach erreichter Preßhöhe in der Aufnahmekammer 10 kann somit die
Zuführmenge durch Verkürzen oder Verlängern der Zuführzeit bzw. Zuführdrehzahl verändert
werden. Ebenso kann alternativ oder Zugleich der Preßdruck des Vorverdichtungskolbens
11 z. B. bei schwerer zu verdichtendem Preßgut, wobei die Preßplatte 12 in ihrer Endstellung
eine relativ hohe Endposition einnehmen kann, erhöht werden, um die angestrebte Endposition
12' in Fig. 1 zu erreichen, da damit die Aufnahmekammer 10 bündig mit der Bewegungsrichtung
des Preßkolbens 4 abgeschlossen ist und somit keine zusätzlichen Scherkräfte auftreten.
[0022] Wird im nachfolgenden Hauptpreßhub durch das Wegmeßsystem 17 festgestellt, daß der
Preßstößel 9 bzw. Preßkolben 4 aufgrund des anliegenden Druckes weit in die Formkammer
7 eindringen kann, und damit beispielsweise der hier rechts liegende Meßwertgeber
des Wegaufnehmer 17 berührt wird, so wird durch Weiterleitung an das Steuergerät 19
und dadurch gesteuerter Vorpreßdruckerhöhung die Verdichtung des Vorpreßlings in der
Aufnahmekammer 10 erhöht. Aus der Wegmessung lassen sich somit Rückschlüsse auf die
Konsistenz bzw. Zusammensetzung des gerade verpressten Materials ziehen und damit
die für eine gleichmäßige Brikettgröße nötigen Vorpreßdrücke bzw. Zuführmengen erhöhen
bzw. absenken. Dies erfolgt in der vorher dargestellten Weise durch Erhöhung der Zuführmenge
z. B. durch verlängerte Laufzeit des Zuführmotors 15 und/oder Erhöhung des Vorpreßdruckes
des Vorverdichterkolbens 11 durch Verstellung des Regelventils 20. Durch den stärker
verdichteten Vorpreßling in der Aufnahmekammer 10 wird dann im nächsten Preßhub des
Preßkolbens 4 nur mehr die mittlere Position des Wegmeßsystems 17 erreicht, so daß
das Vorderende des Preßstößels 9 mit der Stirnebene des Formkastens 7 abschließen
würde und somit eine exakte Brikettgröße entsprechend dem Formkastenvolumen gebildet
wird.
[0023] Somit kann bei Veränderungen des Preßgutes auch innerhalb einer Befüllung beispielsweise
bei einer Mischung aus Holz- und Papierabfällen mit jeweils unterschiedlichen Preßverhalten,
innerhalb des jeweils nächsten Preßhubes diese Veränderung augenblicklich ausgeglichen
werden und somit sehr gleichmäßige Briketts hergestellt werden.
1. Verfahren zur Herstellung von formbeständigen Briketts aus span-, faser-, staub- oder
blattförmigem Preßgut mittels einer Brikettierpresse, in der das Preßgut zunächst
einem Vorverdichterkolben (11) zugeführt und von dessen Vorpreßplatte (12) in einer
Aufnahmekammer (10) vorverdichtet wird und von einem hierzu rechtwinklig bewegten
Preßkolben (4) in einem Formkasten (7) weiterverdichtet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die gegen den Preßwiderstand des Preßgutes von der Preßplatte (12) erreichte Endposition
(12') des Vorverdichterkolbens (11) gemessen wird und abhängig von der gemessenen
Endposition (12') die Zuführmenge und/oder der Vorverdichtungsdruck zu der Aufnahmekammer
(10) gesteuert wird.
2. Brikettierpresse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer Aufnahmekammer
(10), der ein von einer Zuführeinrichtung (13) mit Preßgut beschickter Vorverdichterraum
(10') vorgeschaltet ist, aus dem ein Vorverdichterkolben (11) mit einer Preßplatte
(12) das Preßgut in die Aufnahmekammer (10) drückt und mit einem senkrecht zur Bewegung
des Vorverdichterkolbens (11) hin- und herbewegbaren Preßkolben (4), der das vorverdichtete
Preßgut unter Verdrängung aus der Aufnahmekammer (10) weiter verdichtet, sowie mit
einer Ablaufsteuerung für Vorverdichter- und Preßkolben (4, 11), dadurch gekennzeichnet,
daß am Vorverdichterkolben (11) zum Erfassen der Endposition (12') der Vorpreßplatte
(12) ein Wegaufnehmer (18) vorgesehen ist, der mit einem Steuergerät (19) verbunden
ist, das mit Verstellelementen (20,15) für den Vorverdichtungsdruck des Vorverdichterkolbens
(11) bzw. Zuführmenge der Zuführeinrichtung (13) in Verbindung steht.
3. Brikettierpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement
(20) für den Vorverdichtungsdruck als Druckaufnehmer (21) in einer Druckleitung (22)
des Vorverdichterkolbens (11) ausgebildet ist und mit einem Druckregelventil (20)
in Verbindung steht.
4. Brikettierpresse wenigstens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement
(15) für die Zuführmenge als Zeitschalter für den Zuführmotor (15) ausgebildet ist.
5. Brikettierpresse wenigstens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wegaufnehmer
(18) stufenlos messend ausgebildet ist.
6. Brikettierpresse wenigstens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wegaufnehmer
(18) kontaktlos messend ausgebildet ist.
1. A method for manufacturing form-stable briquets consisting of chip-, fibre-, dust-
or leaf-shaped compressed material by means of a briquet press, wherein the material
to be compressed is first fed to a pre-compressing piston (11) to be pre-compressed
in a reception chamber (10) by a pre-pressing plate (12) of said piston (11) and is
further compressed in a forming box (7) by a press piston (4) moved in a rectangular
direction to said reception chamber (10),
characterized in that
there is measured the final position (12') reached by said pre-compressing piston
(11) against the press resistance of the compressed material from said pressing plate
(12) and the conveyed quantity and/or the pre-compressing pressure towards said reception
chamber (10) is controlled depending on said measured final position (12').
2. A briquet press for performing the method according to claim 1, containing a reception
chamber (10) having pre-coupled thereto a pre-compressing chamber (10') supplied with
material to be compressed by feeding means (13), from which pre-compressing chamber
(10') a pre-compressing piston (11) having a pressing plate (12) presses the material
to be compressed into said reception chamber (10), and containing a press piston (4)
movable in a reciprocal manner in a vertical direction with respect to the movement
of said pre-compressing piston (11), which press piston (4) further compresses the
pre-compressed material to be compressed by displacing it from said reception chamber
(10), and also containing an operation control for said pre-compressing and press
piston (4, 11),
characterized in that
at said pre-compressing piston (11) there is provided a path detector (18) for detecting
the final position (12') of said pre-pressing plate (12), which path detector (18)
is connected to a control unit (19) being in connection with shifting members (20,
15) for the pre-compressing pressure of said pre-compressing piston (11) and the conveyed
quantity of said feeding means (13), respectively.
3. The briquet press of claim 2, characterized in that said shifting member (20) for
the pre-compressing pressure is formed as a pressure receiver (21) in a pressure duct
(22) of said pre-compressing piston (11) and is in connection with a pressure-control
valve (20).
4. The briquet press at least of claim 2, characterized in that said shifting member
(15) for the conveyed quantity is formed as a timing switch for the conveying motor
(15).
5. The briquet press at least of claim 2, characterized in that said path detector (18)
is formed in a continuous measuring manner.
6. The briquet press at least of claim 2, characterized in that said path detector (18)
is formed in a contactless measuring manner.
1. Procédé pour fabriquer des briquettes présentant une stabilité dimensionnelle à partir
de matière pressée en forme de copeaux, de fibres, de poudres ou de feuils au moyen
d'une presse à briquettes, dans lequel la matière à presser est d'abord guidée vers
un piston de précompression (11) et, au moyen de la plaque de précompression (12)
de ce piston, est précomprimée dans une chambre de réception (10), le pressage se
poursuivant dans un châssis de moulage (7) au moyen d'un piston de compression (4)
qui se déplace perpendiculairement au piston de précompression, caractérisé en ce
qu'on mesure la position finale (12') du piston de précompression (11), atteinte par
la plaque de pressage (12), agissant à l'encontre de la résistance au pressage du
produit comprimé, et on règle, en fonction de la position finale (12') mesurée, la
quantité de matière introduite et/ou la pression de précompression dans la chambre
de réception (10).
2. Presse à briquettes pour la mise en oeuvre du procédé selon la revendication 1, comprenant
une chambre de réception (10) qui est précédée d'un espace de précompression (10')
alimenté en matière à presser par un dispositif d'alimentation (13) et à partir duquel
un piston de précompression (11) muni d'une plaque de pressage (12) comprime la matière
à presser dans la chambre de réception (10), et comprenant en outre un piston de compression
(4) susceptible de se déplaçer alternativement dans la direction perpendiculaire au
déplacement du piston de précompression (11), en réalisant un pressage supplémentaire
de la matière à presser pré-comprimée avec refoulement hors de la chambre de réception
(10) ainsi qu'une commande séquentielle pour le piston de précompression et le piston
de compression (4, 11), caractérisé en ce que le piston de précompression (11) comporte
un capteur de déplacement (18) pour détecter la position de fin de course (12') de
la plaque de précompression (12) et qui est relié à un appareil de commande (19) associé
à des éléments de réglage (20, 15) de la pression de précompression du piston de précompression
(11) ou, respectivement, de la quantité de matière introduite par le dispositif d'alimentation
(13).
3. Presse à briquettes selon la revendication 2, caractérisée en ce que l'élément de
réglage (20) de la pression de précompression est réalisé sous la forme d'un capteur
de pression (21) disposé sur une conduite de pression (22) du piston de précompression
(11) et relié à une valve de réglage de pression (20).
4. Presse à briquettes selon au moins la revendication 2, caractérisée en ce que l'élément
de réglage (15) de la quantité de matière introduite est réalisé sour la forme d'un
commutateur temporisé pour le moteur d'alimentation (15).
5. Presse à briquettes selon au moins la revendication 2, caractérisée en ce que le capteur
de déplacement (18) est conçu pour mesurer en continu.
6. Presse à briquettes selon au moins la revendication 2, caractérisée en ce que le capteur
de déplacement (18) est conçu pour mesurer sans contact.
