[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum Fassen von Edelsteinen, insbesondere
von Brillanten in Edelmetallen oder deren Legierungen, wobei der Edelstein von dem
die Fassung bildenden Material wenigstens bereichsweise umgriffen wird und wobei der
Edelstein unter Druck in eine Bohrung, deren Durchmesser geringfügig kleiner ist als
der Außendurchmesser des zu fassenden Edelsteines, soweit eingepreßt wird, bis die
äußeren Randbereiche des Edelsteines unter dem Oberflächenniveau des Fassungsmetalles
liegen.
[0002] Es sind eine Reihe von Verfahren bekannt, Edelsteine zu fassen, etwa durch Einsetzen
in vorbereitete kronenförmige Fassungselemente, die nach außen weisende Krampen tragen,
die nach Fassung des Edelsteines diesen bereichsweise außen umgreifen, wie dies beispielsweise
in der US-A-2 533 870 beschrieben ist. Eine im wesentlichen maschinelle Art der Vorbereitung
derartiger Kronen zeigt die DE-A-32 37 490, eine im Prinzip gleiche Fassungsart ist
in der FR-A-2 579 428 beschrieben.
[0003] Die FR-A-2 428 990 zeigt ein zur maschinellen Fassung von Edelsteinen geeignetes
Verfahren, bei dem eine querschnittlich im wesentlichen U-förmige Schiene Aufnahmenuten
für Randbereiche der geschliffenen Edelsteine aufweist. Die Edelsteine werden in dieser
Schiene hintereinander aufgereiht, maschinell wird dann das durch die Nut geschwächte
Material um die Randbereiche der zu fassenden Edelsteine herumgebogen. Die Fassung
eines Einzelsteines in ähnlicher Ausgestaltung zeigt die alte französische Patentschrift
450 811.
[0004] Das Fassen eines Edelsteines mittels eines Gesenkes in einen vorbereiteten Sitz,
bei dem dann später auch über ein Gesenk die oberen geschlitzten Randbereiche des
Fassungsmateriales umgebogen werden, zeigt die DE-A-19 64 487. Eine ähnliche Fassungsart
zeigt die US-A-4 761 865.
[0005] Gegenüber diesen bekannten Verfahren zeigt die GB-A-2 079 140 oder die EP-A-0 221
248 der Anmelderin ein weiterentwickeltes Verfahren zur Fassung von Edelsteinen in
Rohrabschnitten. Bei diesen bekannten Verfahren wird ein Edelstein in einen Rohrabschnitt
eingesetzt, der im Innendurchmesser geringfügig größer ist als der Außendurchmesser
des Edelsteines. Nunmehr wird über ein Gesenk das Rohrmaterial in sich verjüngender
Weise verformt, derart, daß es um die Randbereiche des zu fassenden Edelsteines herum
gequetscht wird, wodurch der Stein sicher und fest in dem Rohrabschnitt gehalten wird.
[0006] Bei dem Versehen von Zifferblättern mit beispielsweise Brillanten ist es bekannt,
die Brillanten in in einem gewissen Maß im Randbereich federnde Ausnehmungen einzusetzen
und diese dann anzureiben. So beispielsweise die EP-A-0 306 425 oder die gattungsbildende
DE-A-33 07 817. Das maschinelle Anreiben eines auf einem Bett in einer Bohrung auflagernden
Steines zeigt die FR-A-1 506 317.
[0007] Es gibt Einsatzgebiete, in denen rohrförmige Fassungen weniger geeignet sind, etwa
Fassungen in Aufnahmebohrungen von Ringschienen oder insbesondere in dünnen Schmuckmetallblechen.
Hier läßt sich eine Gesenkverformung nicht mehr vornehmen. Aus der DE-A-33 07 817
ist es bekannt, einen Edelstein in eine besonders gestaltete Bohrung eines Zifferblattes
einzusprengen, in der Weise, daß sich das Randmetall federnd um den zu fassenden Brillanten
legt. Dort ist allerdings nicht erkannt worden, daß der Edelstein selbst ein Werkzeug
darstellen kann.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Lösung, mit der auf maschinelle
Weise Edelsteine, insbesondere Brillanten, gefaßt werden können, wobei die maschinellen
Vorbereitungen auf ein Mindestmaß reduzierbar und damit der Fassungsvorgang beschleunigbar
ist.
[0009] Mit einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß dabei vom Edelstein das Bett selbst geformt wird und das von oben
die äußeren Randbereiche des zu fassenden Steines mittels Metallmateriales angerieben
wird.
[0010] Mit diesem Verfahren wird z.B. die Vorbereitung eines Bettes für den Edelstein entbehrlich
gemacht, da dieser beim Eindrückvorgang in das Edelmetall sich sein Bett selber schafft.
Dabei wird Material von der Bohrlochinnenwand vor dem sich eindrückenden Edelstein
hergetrieben, derart, daß ein Auflagewulst entsteht, der exakt den Außenkonturen des
jeweils individuellen Edelsteines entspricht. Wird nun im zweiten Arbeitsgang von
oben Material über Randbereiche des Edelsteines gerieben, so sitzt der Edelstein völlig
fest in seiner Fassung. Dabei kann erreicht werden, daß nur ganz minimale Randbereiche
vom Fassungsmetall übergriffen werden, so daß optisch praktisch der gesamte Stein
zur Wirkung kommt.
[0011] In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß in ein Schmuckblech eine Mehrzahl von
Löchern eingebracht wird, deren Durchmesser geringfügig kleiner ist als der Außendurchmesser
des zu fassenden Steines, diese danach gemeinsam in die Löcher des Schmuckbleches
über einen Preßstempel eingetrieben und die freien oberen Bereiche der äußeren Kontur
nachfolgend angerieben werden. Damit lassen sich maschinell eine Vielzahl von Schmucksteinen
fassen, insbesondere in dünnen Blechen, ohne daß es dazu spezieller Fassungselemente
bedarf, etwa kleiner zylindrischer Zusatzfassungen.
[0012] Eine Vielzahl von Schmucksteinen zu fassen, und zwar nach einer Fassungsart, wie
sie eingangs bereits zum Stand der Technik beschrieben ist, zeigen die US-A-2 181
573 und die US-A-2 858 597.
[0013] In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß Edelsteine unterschiedlicher Schliffarten,
wie beispielsweise Brillant, Baguette, Navette und Carré, in die Schmuckmetalle eingepreßt
und nachfolgend verrieben werden.
[0014] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in:
- Fig. 1
- eine vereinfachte Schnittdarstellung einer Vorrichtung nach der Erfindung zum Fassen
eines Einzelsteines vor Beginn des Absenkvorganges des Steines,
- Fig. 2
- in gleicher Darstellung die Vorrichtung nach Beendigung des Absenkvorganges sowie
in
- Fig. 3
- den Schritt des Anreibens des Schmucksteines;
- Fig. 4
- die vereinfachte Schnittdarstellung einer Vorrichtung zur Fassung einer Mehrzahl von
Schmucksteinen,
- Fig. 5
- die Position des Stempels oberhalb einer Mehrzahl von Schmucksteinen etwa in der Position
gemäß Fig. 1 sowie in
- Fig. 6
- das Anreiben eines Einzelsteines etwa in der Darstellung gemäß Fig. 3.
[0015] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Vorrichtung in unterschiedlichen Positionen
trägt ein Schmuckmetall 1 mit einer Bohrung 2 in die ein Brillant 3 eingesetzt werden
soll. Der Brillant 3 weist einen größeren Außendurchmesser "a" auf, als der Innendurchmesser
"b" der Bohrung 2. Gegenüber der mit 4 bezeichneten Tafel des Brillanten 3 ist ein
Preßstempel 5 vorgesehen, unterhalb des Edelmetalles 1 ist eine ansonsten nicht näher
dargestellte Auflage 6 angedeutet.
[0016] Wird nun der Preßstempel 5 gemäß Pfeil 7 nach unten bewegt so treibt er nach Anlage
auf der Tafel 4 des Brillanten 3 diesen in das Bohrloch 2, wobei die äußeren Randbereiche
geringfügige Mengen an Edelmetallmaterial vor sich her treiben, derart, daß sich ein
umlaufendes Auflagebett im Metall einprägt, wie dies durch die kleinen Pfeile 8 in
Fig. 2 angedeutet ist. Nach Entfernen des Stempels 5 kann nun von oben Material mit
Hilfe eines Reibwerkzeuges 9 über den Oberbereich des Brillanten gerieben werden.
Dieses Material ist in Fig. 3 mit 10 bezeichnet. Damit sitzt der Brillant 3 völlig
fest in der Fassung.
[0017] In den Fig. 4 bis 6 ist die Fassung einer Mehrzahl von Brillanten 3a wiedergegeben.
Die funktionsmäßig gleichen Elemente nach der Anordnung gemäß den Fig. 1 bis 3 sind
in den Fig. 4 bis 6 mit den gleichen Bezugsziffern versehen mit dem Kleinbuchstaben
"a" angegeben.
[0018] So wird dort auf einer Unterlage 6a ein Edelmetallblech 1a aufgelegt wird einer über
einen nicht näher dargestellte Verstiftung 11 fixierten Bohrschablone 12 versehen
und Bohrlöcher 2a eingebracht.
[0019] Nachdem die Brillanten 3a gemäß Fig. 5 in die Bohrlöcher 2a eingelegt wurden, wird
ein Preßstempel 5a abgesenkt und die Brillanten mit ihren entsprechenden Tafeln soweit
abgesenkt bis sich der Preßstempel 5a auf der Oberfläche des Bleches 1a auflegt.
[0020] Diese Situation ist in Fig. 6 wiedergegeben.
[0021] Erkennbar weist der Edelstein 3a einen Außendurchmesser auf, der geringer ist als
der Innendurchmesser "c" der Bohrung 13 der Unterlage 6a. Damit wird erreicht, daß
der Edelstein 3a zunächst beim Anpressen Material, mit 8a bezeichnet, vor sich her
treibt um sich so selbst den unteren Bereich seines Bettes zu bilden. Ist der Absenkvorgang
beendet kann dann in der in Fig. 6 wiedergegebenen Weise Material von oben übergerieben
werden, um den festen Sitz des Edelsteines im Blech 1a zu gewährleisten. Es sei bemerkt,
daß die entsprechenden Verhältnisse gerade der Metallwulste 8a in Fig. 6 übertrieben
dargestellt sind, um das Wesen der Erfindung deutlich werden zu lassen.
1. Verfahren zum Fassen von Edelsteinen, insbesondere von Brillanten in Edelmetallen
oder deren Legierungen, wobei der Edelstein (3,3a) von dem die Fassung bildenden Metall
(1,1a) wenigstens bereichsweise umgriffen wird und wobei der Edelstein unter Druck
in eine Bohrung (2,2a), deren Durchmesser geringfügig kleiner ist als der Außendurchmesser
(a) des zu fassenden Edelsteines (3,3a), soweit eingepreßt wird, bis die äußeren Randbereiche
des Edelsteines unter dem Oberflächenniveau des Fassungsmetalles (1,1a) liegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß dabei vom Edelstein das Bett selbst geformt wird und daß von oben die äußeren
Randbereiche des zu fassenden Steines mittels Metallmateriales angerieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in ein Schmuckblech (1a) eine Mehrzahl von Löchern (2a) eingebracht wird, deren
Durchmesser geringfügig kleiner ist als der Außendurchmesser des zu fassenden Steines
(3a), diese danach gemeinsam in die Löcher des Schmuckbleches über einen Preßstempel
(5a) eingetrieben und die freien oberen Bereiche der äußeren Kontur nachfolgend angerieben
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Edelsteine unterschiedlicher Schliffarten, wie beispielsweise Brillant, Baguette,
Navette und Carré, in die Schmuckmetalle eingepreßt und nachfolgend angerieben werden.
1. A method of setting precious stones, in particular brilliants, in precious metals
or alloys thereof, wherein the precious stone (3, 3a) is embraced at least in a region-wise
manner by the metal (1, 1a) forming the setting and wherein the precious stone is
pressed under pressure into a bore (2, 2a) whose diameter is slightly smaller than
the outside diameter (a) of the precious stone (3, 3a) to be set, until the outer
edge regions of the precious stone lie beneath the surface level of the setting metal
(1, 1a), characterised in that in that operation the bed itself is formed by the precious
stone and that the outer edge regions of the stone to be set are rubbed against from
above by means of metal material.
2. A method according to claim 1 characterised in that a plurality of holes (2a) whose
diameter is slightly smaller than the outside diameter of the stone (3a) to be set
are provided in a jewellery metal plate (1a), the stones are thereafter jointly driven
into the holes in the jewellery metal plate by way of a pressing ram (5a) and the
metal is then rubbed against the free upper regions of the outer contour.
3. A method according to claim 1 or claim 2 characterised in that precious stones cut
in different ways such as for sample brilliant, baguette, navette and carré are pressed
into the jewellery metals and the metals are then rubbed against same.
1. Procédé de sertissage de pierres précieuses, en particulier de brillants, dans des
métaux précieux ou leurs alliages, la pierre précieuse (3, 3a) étant enchâssée, au
moins par zones, par le métal (1, 1a) constituant la monture et la pierre précieuse
étant enfoncée sous pression, dans un perçage (2, 2a), dont le diamètre est légèrement
inférieur au diamètre extérieur (a) de la pierre précieuse (3, 3a) à sertir, jusqu'à
ce que les zones marginales extérieures de la pierre précieuse se trouvent sous le
niveau de la surface du métal de monture (1, 1a), caractérisé en ce que le lit de
sertissage est formé par la pierre précieuse même et en ce que les zones marginales
extérieures de la pierre à sertir sont recouvertes par le haut au moyen du matériau
métallique.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, dans une tôle pour bijoux
(10) est réalisée une pluralité de trous (2a), dont le diamètre est légèrement plus
petit que le diamètre extérieur de la pierre à sertir (3a), les pierres à sertir étant
ensuite enfoncées conjointement dans les trous de la tôle pour bijoux, par l'intermédiaire
d'un poinçon d'enfoncement (5a), et les zones supérieures libres du contour extérieur
étant ensuite recouvertes.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que des pierres précieuses
de différents types de poli ou taille, telles que par exemple du type brillant, baguette,
navette et carré, sont enfoncées dans les métaux pour bijoux et le recouvrement de
partie supérieure étant opéré ensuite.