[0001] Die Erfindung betrifft einen höhenverstellbaren, rechteckigen Podestbock, welcher
mit gleichartigen aneinanderreihbar ist zum Aufbau höhenvariabler, in sich abstufbarer
Theaterbühnen, Saalböden od. dgl., mit einem eine Plattform tragenden Oberrahmen,
der an seinen Eckbereichen über vier Scheren abgestützt ist, von denen jeweils ein
Scherenschenkel zusammen mit einem durch eine Rastfeder belasteten Rastzapfen an mit
Rastöffnungen versehenen Längsholmen des Oberrahmens verschiebbar ist, wobei die
Rastzapfen an ihrem rückwärtigen Ende an Führungsprofilen parallel zu den Längsholmen
verschiebbar, aber axial gefesselt sind und wobei die Führungsprofile quer zu den
Längsholmen um den Verstellweg der Rastzapfen bewegbar an der Unterseite der Plattform
gelagert und gegen die Kraft der Rastfedern verstellbar sind.
[0002] Ein derartiger Podestbock ist durch die DE-PS 31 00 163 bekannt. Bei ihm erfolgt
die Betätigung der federbelasteten Rastzapfen, bzw. die Einwärtsbewegung der Führungsprofile,
mittels eines um eine vertikale Achse drehbaren Doppelhebels, an dessen gegenläufigen
Enden die Führungsprofile über ein Übertragungsgestänge angelenkt sind. Der Doppelhebel
kann dort motorisch drehangetrieben sein. Bei einer Betätigung von Hand wird durch
eine Plattformöffnung hindurch ein kurbelartiger Drehschlüssel auf die Welle des Doppelhebels
aufgesteckt, so daß durch Drehen der Kurbel die Rastzapfen entriegelt und der Oberrahmen
für eine Höhenverstellung freigegeben werden kann. Dadurch ist es möglich, nebeneinander
angeordnete Podestböcke ohne Herausnahme aus dem Verbund in ihrer Höhe zu verstellen,
was aber trotz der üblichen Federunterstützung noch eines gewissen Kräfteaufwandes
bedarf.
[0003] Eine kräftemäßig bessere Höhenverstellbarkeit ist bei dem durch die DE-PS 33 09 203
bekannten Podestbock gegeben, bei welchem die Entriegelung der Rastbolzen mittels
langer Betätigungsstangen erfolgt, die durch Plattformdurchbrüche hindurch auf entsprechende
Ansatzenden von unterhalb der Plattform angeordneten Verstelleinrichtungen aufgesteckt
werden und die zwecks Entriegelung der Rastzapfen lediglich zu den schmalen Stirnenden
der Podestböcke hingezogen werden müssen. Die Stangen sind dabei in der Art eines
Bajonettverschlusses mit den Ansatzenden der Verstelleinrichtung zugfest gekoppelt,
so daß eine Höhenverstellung der Plattform unmittelbar über die Zugstangen vorgenommen
wird, wobei die Bedienungspersonen auf benachbarten Podestböcken stehen. Bei diesem
bekannten Podestbock umfaßt die Verstelleinrichtung verhältnismäßig lange, zu den
Rastzapfen verlaufende Bowdenzüge, die aber vielfach nicht erwünscht sind. Dies gilt
insbesondere für überhohe Podestböcke gemäß der DE-OS 34 12 549.3. Bei dem dortigen
Podestbock sind die vier Scheren auf vier Längsholme verteilt und können somit die
beweglichen Schenkel jeweils über die gesamte Länge eines Längsholmes hinwegfahren,
wozu entsprechend lange Bowdenzüge erforderlich sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen, bowdenzugfreien Podestbock
derart weiter zu entwickeln, daß er innerhalb eines Verbundes mühelos und gefahrlos
von oben her entriegelt, in die gewünschte Höhenstellung gebracht und dann wieder
verriegelt werden kann.
[0005] Der Podestbock nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsprofile
jeweils über Parallelogrammlenker an plattformseitigen Lagerstellen angelenkt und
über Zuglaschen an ein zentrales, in Richtung auf eine Querseite des Oberrahmens hin
anziehbares Verstellglied angeschlossen sind.
[0006] Durch diese Maßnahme ist erreicht, daß nunmehr die zur Entriegelung der Rastzapfen
erforderliche Einwärtsbewegung der Führungsprofile mittels jeweils nur einer von
der Bedienungsperson auf sich zuzuziehenden Betätigunsstange vorgenommen werden kann,
wobei die Verstelleinrichtung sich durch einen sehr robusten und sehr leichtgängigen
Aufbau aus im wesentlichen nur Zuglaschen und Lenkern auszeichnet. Die Verstelleinrichtung
kann in dem vom Oberrahmen umschlossenen Raum untergebracht werden, so daß sie die
Mindeststapelhöhe eines vollständig zusammengelegten Podestbockes nicht erhöht. Die
im wesentlichen nur auf Zug beanspruchte Verstelleinrichtung kann mit relativ leichten
Bauteilen realisiert werden, so daß sich das Gesamtgewicht des Podestbockes nicht
wesentlich erhöht.
[0007] Nach weiteren Merkmalen der Erfindung kann vorgesehen werden, daß an das Verstellglied
unterhalb seines Werkzeugansatzes ein längeneinstellbares Zugglied angeschlossen ist,
welches an seinem innenliegenden Ende ein Anschlußelement für die zu den Führungsprofilen
führenden Zuglaschen aufweist. Mit diesem längeneinstellbaren Zugglied, bei dem es
sich zweckmäßigerweise um eine Spindel handelt, kann der Verstellweg der Führungsprofile
bequem auf den Schwenkweg der aufzusteckenden Betätigungsstange derart abgestimmt
werden, daß die Führungsprofile gerade nur etwas mehr als den für die Entrastung erforderlichen
Weg beschreiben.
[0008] Die Erfindung ist mit besonderem Vorteil anwendbar bei einem Podestbock mit vier,
jeweils nur über eine der Scheren abgestützten Längsholmen. In Ausgestaltung der Erfindung
werden bei einem solchen Podestbock vier einwärts schwenkbare Führungsprofile vorgesehen,
von denen die beiden äußeren jeweils zwischen einem äußeren und einem inneren Längsholm
an der Plattformunterseite über Parallelogrammlenker gelagert sind und über je eine
Zuglasche an die Außenschenkel eines etwa E-förmigen, um seinen Rückenschenkel schwenkbaren
Anschlußelementes angelenkt sind, mit dessen Mittelschenkel das Zugglied verbunden
ist. Mit diesem E-förmigen Anschlußelement werden die beiden innenliegenden Längsholme
an ihrer Unterseite umgriffen, wodurch jedoch die Mindeststapelhöhe des Podestbockes
nicht erhöht wird, da solche Podestböcke beim vollständigen Zusammen legen nur mit
ihren äußeren Längsholmen auf fußseitige Rahmenteile auftreffen, während der Fußrahmen
im Bereich der innenliegenden Längsholme offen belassen ist.
[0009] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 In einer perspektivischen Darstellung einen ersten Typ eines Scherenpodestbockes,
der mit einer Entriegelungsvorrichtung zur Freigabe für eine Höhenverstellung auszurüsten
ist,
Fig. 2 den Podestbock nach Fig. 1 in Draufsicht und mit einer schematisch dargestellten
Entriegelungseinrichtung nach der Erfindung,
Fig. 3 in einer Teildraufsicht den Eckbereich III des Podestbockes nach Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine Teildraufsicht auf eine der Schlittenbaugruppen in Fig. 2,
Fig. 6 eine Seitenansicht gemäß der Blickrichtung VI in Fig. 5,
Fig. 7 in einer perspektivischen Darstellung einen Hoch-Podestbock gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei die Entriegelungseinrichtungen schematisch
dargestellt sind,
Fig. 8 in einer vergrößerten Darstellung in Draufsicht den Teilbereich VIII in Fig.
7 und
Fig. 9 einen Schnitt gemäß der Linie IX-IX in Fig. 8.
[0011] Der Podestbock nach den Figuren 1 bis 6 besteht in seinem Grundaufbau aus ei nein
eine Plattform 1 - nur teilweise strichpunktiert angedeutet - tragenden Oberrahmen
2, einen Unterrahmen 3 und vier, an den Podestbockecken angelenkten, Y-förmigen Scheren
4, wobei der längere, von der Ecke des Unterrahmens 3 ausgehende Scherenschenkel 5
jeweils an einen Schlitten 6 angelenkt ist, von denen je zwei auf einem der Seitenholme
7, 8 geführt sind. Die Schlitten 6 tragen jeweils einen durch eine Druckfeder 9 belasteten
Rastzapfen 10, der in verriegelter Stellung in eines der an den Längsholmen 7, 8 vorgesehenen
Löcher 11 eingerastet ist. An die rückwärtigen Enden der Rastzapfen 10 sind jeweils
Zugglieder in Form von Seilen oder Stangen 12 angeschlossen, die an ihrem anderen
Ende mit einer Doppel-Zwillingsrolle 13 verbunden sind, die in C-Profilführungsschienen
14, 15 laufen.
[0012] Die C-Führungsprofile 14, 15 sind an ihren Enden jeweils über Parallelogrammlenker
16, 17, 18, 19, an plattformseitigen Lagerstellen 20 angelenkt, die beim Ausführungsbeispiel
an Querversteifungsstreben 21 des Oberrahmens 2 ausgebildet sind. Die C-Führungsprofile
14, 15 sind ferner über zwei V-förmig angeordnete Zuglaschen 22, 23 über ein bolzenartiges
Anschlußelement 24 an ein zentrales Zugglied 25 angeschlossen, welches seinerseits
mit einem um eine untere Achse 26 verschwenkbaren Verstellglied 27 verbunden ist,
auf dessen oberes Ansatzende 28 eine Betätigungsstange durch eine Aussparung 29 der
Plattform 1 hindurch aufsteckbar ist. Die Lenker 16 bis 19 sind einerseits von den
C-Führungsprofilen 14, 15 aus nach außen gerichtet und andererseits zur Seite des
Verstellgliedes 27 hin gerichtet, so daß bei einem Schwenken des Verstellgliedes
27 in Richtung des Pfeiles 30 die Führungsschienen 14, 15 translatorisch aufeinander
zugeschwenkt werden, wobei die Zugseile 12 die Rastbolzen 10 aus den Verriegelungsöffnungen
11 herausziehen, so daß der Podestbock für eine Höhenverstellung freigegeben ist.
[0013] Wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich ist, ist das Zugglied 25 als eine Spindel
ausgeführt, die mehr oder weniger weit in einen an das Verstellglied 27 angeschlossenen
Bügel 31 eingeschraubt werden kann, um so eine Anpassung des Verstellweges der Führungsprofile
14, 15 an den Weg des Verstellgliedes 27 vornehmen zu können.
[0014] Beim Ausführungsbeispiel nach den Figuren 7 bis 9 weist der Podestbock-Oberrahmen
32 vier parallele Längsholme 33, 34, 35, 36 auf, an denen jeweils eine der vier Scheren
37 angelenkt ist derart, daß der jeweils längere Scherenschenkel 38 über die gesamte
Länge des zugeordneten Längsholmes hinwegfahren kann. Für die beiden auf den inneren
Längsholmen 34, 35 verfahrbaren Schlitten 39 ist die Entriegelungseinrichtung gemäß
dem ersten Ausführungsbeispiel verwendet, wobei diese Entriegelungseinrichtung über
die in Fig. 7 links gezeigte Betätigungsstange 40 betätigbar ist. Für die auf den
beiden äußeren Längsholmen 33, 36 laufenden Schlitten 41 sind zwei weitere C-Führungsprofile
42, 43 vorgesehen, die jeweils zwischen einem äußeren Längsholm und einem inneren
Längsholm über je zwei Parallelogrammlenker 44, 45, 46, 47 plattformseitig angelenkt
sind. Das Verstellglied 48 ist bei diesem Ausführungsbeispiel über ein Zugglied 49
an das obere Ende des Mittelschenkels 50 eines etwa E-förmigen Anschlußelementes
51 angeschlossen, dessen Rücken 52 aus einer Welle besteht, die in ihrem mittleren
Bereich über eine Gabel 53 plattformseitig abgestützt ist, die unter den beiden innen
liegenden Längsholmen 34, 35 hindurch verläuft und mit ihren Außenschenkeln 54, 55
diese jeweils hintergreift. Die freien Enden der Außenschenkel sind jeweils über
eine Zuglasche 56 an die C-Führungsprofile 42, 43 angelenkt. Wird mittels der Betätigungsstange
57 das Verstellglied 48 in den Fig. 7 bis 9 nach rechts hin verschwenkt, schwenken
die C-Profile 42, 43 wiederum einwärts und entriegeln dabei die an sie axial gefesselten
Rastzapfen.
1. Höhenverstellbarer, rechteckiger Podestbock, welcher mit gleichartigen aneinanderreihbar
ist zum Aufbau höhenvariabler, in sich abstufbarer Theaterbühnen, Saalböden od. dgl.,
mit einem eine Plattform tragenden Oberrahmen, der an seinen Eckbereichen über vier
Scheren abgestützt ist, von denen jeweils ein Scherenschenkel zusammen mit einem durch
eine Rastfeder belasteten Rastzapfen an mit Rastöffnungen versehenen Längsholmen des
Oberrahmens verschiebbar ist, wobei die Rastzapfen an ihrem rückwärtigen Ende an Führungsprofilschienen
parallel zu den Längsholmen verschiebbar, aber axial gefesselt sind und wobei die
Führungsprofile quer zu den Längsholmen um den Verstellweg der Rastzapfen bewegbar
an der Unterseite der Plattform gelagert und gegen die Kraft der Rastfedern verstellbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß de Führungsprofile (14, 15) jeweils über Parallelogrammlenker
(16 bis 19) an plattformseitigen Lagerstellen (20) angelenkt und über Zuglaschen
(22, 23) an ein zentrales, in Richtung auf eine Querseite des Oberrahmens (2) hin
anziehbares Verstellglied (27) angeschlossen sind.
2. Podestbock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellglied (27)
ein am unteren Ende schwenkbar gelagerter Verriegelungshebel ist, auf den eine Betätigungsstange
(40) durch eine Plattformaussparung (29) hindurch aufsteckbar ist.
3. Podestbock nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an das Verstellglied
(27) unterhalb seines Werkzeugansatzes (28) ein längeneinstellbares Zugglied (25)
angeschlossen ist, welches an seinem innenliegenden Ende ein Anschlußelement (24)
für die Zuglaschen (22, 23) aufweist.
4. Podestbock nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußelement (24)
aus einem Lagerbolzen besteht, an dem V-förmig die zwei zu den beiden Führungsprofilen
(14, 15) verlaufenden Zuglaschen (22, 23) angelenkt sind.
5. Podestbock nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Podestbock
mit vier, jeweils nur über eine der Scheren (37) abgestützten Längsholmen (33 bis
36) vier einwärts schwenkbare Führungsprofile (14, 15, 42, 43) vorgesehen sind, von
denen die beiden äußeren (42, 43) jeweils zwischen einem äußeren (33 bzw. 36) und
einem inneren Längsholm (34 bzw. 35) an der Plattformunterseite gelagert sind und
über je eine Zuglasche (56) an die Außenschenkel (54) eines etwa E-förmigen, um seinen
Rückenschenkel (52) schwenkbaren Anschlußelementes (51) angelenkt sind, an dessen
Mittelschenkel (50) das Zugglied (49) angeschlossen ist.
6. Podestbock nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die den innenliegenden
Längsholmen zugeordneten Führungsprofile über Zuglaschen ebenfalls an den Mittelschenkel
des E-förmigen Anschlußelementes angeschlossen sind.
7. Podstbock nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Stirnende des Podestbockes
je eine über eine Stange (40, 57) betätigbare Entriegelungseinrichtung vorgesehen
ist, von denen eine den beiden innenliegenden (14, 15) und die andere den beiden außenliegenden
Führungsprofilen (42, 43) zugeordnet ist.
8. Podestbock nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rastzapfen (10) rückwärtig jeweils über ein Seil (12) an eine Doppel-Zwillingsrolle
(13) angeschlossen sind, welche in einem zum Rastzapfen hin offenen C-Führungsprofil
(14, 15, 42, 43) laufen.