[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von lamellierten Magnetkernen
bzw. von lamellierten Magnetkernteilen bzw. Kompaktblechen für elektrische Induktionsapparate,
die aus dünnsten Bändern, z. B. aus amorphem Magnetmaterial, bestehen. Bei diesem
Verfahren wird durch gleichzeitiges und gemeinsames mäanderförmiges bzw. zickzackförmiges
Falten von übereinander bzw. parallel zueinander angeordneten Bändern ein I-förmiger
Bandstapel hergestellt. Derartige Magnetkerne werden bevorzugt für elektrische Übertrager,
Transformatoren und Wandler benötigt; solche Magnetkernteile bzw. Kompaktbleche sind
zur Herstellung kompletter Magnetkerne geeignet. Des weiteren betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung von Mischkernen aus amorphem oder mindestens teilweise
amorphem Magnetmaterial, wo sich das Magnetmaterial ein und desselben Magnetkerns,
Magnetkernteils oder Kompaktblechs aus Bändern unterschiedlicher Eigenschaft, z. B.
bezüglich Permeabilität, Sättigungsinduktion, Magnetostriktion oder Duktilität, bzw.
unterschiedlicher Legierung zusammensetzt.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner lamellierte Magnetkernteile bzw. lamellierte Kompaktbleche
I-förmiger Gestalt, die aus dünnen Bändern bestehen. Diese dünnen Bänder sind lagenweise
aufeinandergeschichtet und an den Enden des Magnetkernteils bzw. Kompaktblechs miteinander
verbunden, da die Lagen ebenfalls durch Faltung aus einem quasi endlosen Band erzeugt
werden, sowie entsprechende Mischkerne aus amorphem oder mindestens teilweise amorphem
Magnetmaterial.
[0003] Unter I-förmigen Bandstapeln werden Bandstapel verstanden, welche in der Draufsicht
die Form eines langgestreckten Rechtecks aufweisen.
[0004] Amorphes Magnetmaterial liegt aufgrund der bei seiner Herstellung angewandten technologischen
Prozesse in dünnen Bändern begrenzter Breite, aber praktisch unbegrenzter Länge vor.
Damit scheiden formgerechtes Schneiden und Schichten (Verschachteln) einzelner Folien
bei der Herstellung von Magnetkernen aus praktischen Erwägungen heraus aus. Die in
Dicken von etwa 0,025 mm bis 0,050 mm anfallenden amorphen Magnetbänder wurden daher
überwiegend auf gewickelt und in Form von Wickelbandkernen zur Anwendung gebracht.
Ferner ist es bekannt, diese Wickelbandkerne aufzuschneiden und als Schnittbandkerne
weiter zu verarbeiten. Während geschlossene Bandkerne für Wicklungen hoher Windungszahlen
ungeeignet sind, treten bei Verwendung von Schnittbandkernen die erforderlichen besonderen
Trennverfahren bei amorphem Material, die Probleme durch das Vorhandensein von Luftspalten
und der besondere konstruktive Aufwand für die Pressung der Magnetkernteile nachteilig
in Erscheinung (z. B. DD-A-258 355).
[0005] Des weiteren ist es zur Behebung der Verarbeitungsschwierigkeiten extrem dünner
Folien bekannt, mehrere solcher bandförmiger Folien zu Laminaten zu verbinden und
in Form von Blechen zur Verfügung zu stellen.
[0006] Diese Laminate sind für die Anwendung in Leistungstransformatoren, z. B. in Verteilertransformatoren,
geeignet (Fish, E.: Recent Developments In Low Core Loss Materials For Power Transformers.
Canadian Electrical Association Power Transformer Subsection. Montreal: Quebec 25.
03. 85). Ferner wurde bereits erwogen, Kompaktbleche durch Laminierung dünnster Folien
dadurch zu erzeugen, daß zunächst Folien zu Wickelbandkernen gewickelt und anschließend
durch Pressung zu ebenen Blechstapeln verformt werden (DD-A-317 165 4). Diese Blechstapel
haben eine I-förmige Gestalt und sind in geringer Höhe als Magnetkernteile bzw. Kompaktbleche
zum Schichten von kompletten Magnetkernen geeignet. In entsprechender Höhe können
derartig hergestellte ebene Folienstapel als I-förmige Magnetkerne Anwendung finden.
Allerdings ist hier von gewissem Nachteil, daß die Längsenden der Folienstapel eine
konvexe Gestalt aufweisen. Zur Herstellung von Magnetkernen bzw. von Magnetkernteilen
ist es ferner bekannt, Magnetbänder zu falten. So ist es bekannt, die Joche von Leistungstransformatoren,
die als Tempeltyp ausgeführt sind, durch Falten von einem oder mehreren bereitgestellten
amorphen Bändern herzustellen (EP-A1-151048). Des weiteren ist es bekannt, Magnetkerne
mit kreisringförmigem Querschnitt und einer Bauhöhe, die der Bandbreite entspricht,
dadurch zu erzeugen, daß die Bleche mit zunächst zunehmender Faltenlänge und nach
Erreichen des Kerndurchmessers mit abnehmender Faltenlänge gefaltet werden (DD-A-73
587). Dieses Verfahren ist bei den Bandbreiten, in denen zur Zeit amorphes Material
zur Verfügung steht, nur sehr beschränkt einsetzbar; außerdem entsteht kein geschlossener
Magnetkreis.
[0007] Gefaltete Bleche aus dünnen, aber nicht amorphen Magnetmaterialien zur Herstellung
von U-förmigen Kernen nach formgerechtem Schneiden sind ebenfalls bekannt (DE-A1-31
37 391). Hier werden aus einem endlosen Band rechteckförmige Blechteile ausgestanzt
und das verbleibende Band anschließend zickzackförmig gefaltet. Dieses Verfahren
ist nicht abfallfrei und hat den Nachteil, daß es pro Blech eines Stanzschnitts bedarf.
[0008] Für die Herstellung von Leistungstransformatoren ist es ferner bekannt, eine große
Zahl der sehr dünnen Blechlamellen zu säulenförmigen, sich selbst tragenden und formbeständigen
Blechpaketen zusammenzusetzen, wobei diese Blechpakete einen rechteckigen Querschnitt
aufweisen, aber mit unterschiedlicher Länge bereitgestellt werden. Solche Magnetkernteile
werden sodann nach Art eines Ziegelmauerwerks zu einem geschlossenen Magnetkern verarbeitet
(DE-A1-31 38 564). Besondere Angaben über die Herstellung dieser quaderförmigen Magnetkernteile
sind aus dieser Schrift nicht entnehmbar, so daß davon ausgegangen werden muß, daß
die quaderförmigen Magnetkernteile nach formgerechtem Schneiden der Einzelfolien und
deren Übereinanderschichten verklebt werden. Diese Lösung überwindet zwar den Nachteil
der großen Empfindlichkeit der dünnen Folien bei der Montage der Magnetkerne; die
Herstellung der quaderförmigen Magnetkernteile erscheint aber weiterhin problematisch,
zumindest technologisch aufwendig. Außerdem erfordert die Anwendung dieser Lehre eine
vollständig neue Kernkonstruktion.
[0009] Bei der Herstellung der beschriebenen Magnetkernteile bzw. Magnetbleche durch Zusammenfügen
dünnster Folien bedarf es besonderer Verbindungsverfahren, die insbesondere in den
Rand- bzw. Eckbereichen der Teile bzw. Bleche effektiv sein müssen. Hierfür wird die
Verwendung von Klebstoffen vorgeschlagen (DE-A1-31 38 564), die entweder die amorphen
Bänder vollständig benetzen oder punktförmig verteilte Klebestellen erzeugen (WO 86/
3314). Darüber hinaus ist zu diesem Zweck auch bekannt, auf die Oberfläche der amorphen
Folien im Temperaturbereich von 50 bis 350 Grad Celsius schmelzende Metalle aufzubringen,
die während des nachfolgenden Temperprozesses schmelzen und die Folien innig verbinden
(US-A-4 413 406).
[0010] Aus der vorstehenden Beschreibung des Standes der Technik ergibt sich die Aufgabe,
ein Verfahren, wie man ausgehend von gefalteten dünnen Magnetbändern zu L-förmigen,
U-förmigen oder geschlossenen Magnetkernen bzw. Magnetkernteilen oder auch zu Kompaktblechen
gelangt, sowie entsprechende Magnetkerne, Magnetkernteile und Kompaktbleche anzugeben.
Darüber hinaus besteht ferner die Aufgabe darin, solche Kompaktbleche vorzuschlagen,
die in einfacher Weise zu Magnetkernen verschachtelt werden können.
[0011] Ganz allgemein gilt es also, einen ökonomisch und technologisch günstigen Weg für
die Verarbeitung von dünnen amorphen oder teilweise amorphen Magnetbändern anzugeben,
die teilweise exklusive Eigenschaften aufweisen; auch kommt es darauf an, in Weiterbildung
der Grundgedanken der Erfindung Möglichkeiten zu finden, die teilweise sehr verschiedenen
Eigenschaften der amorphen Magnetmaterialien miteinander zu kombinieren.
[0012] Diese vorstehend definierte Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst. Die abhängigen Ansprüche
betreffen vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindungskonzeption.
[0013] Auch Kombinationen der einzelnen Varianten des Erfindungskonzepts gehören zum Erfindungsgegenstand.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem dünne Bänder insbesondere aus amorphem Magnetmaterial
zunächst durch mäanderartiges oder zickzackartiges Falten zu I-förmigen Bandstapeln
verarbeitet werden, ist dadurch gekennzeichnet, daß nach gleichzeitigem und gemeinsamen
Falten mehrerer parallel bereitgestellter Bänder ein zu einem Band oder zu mehreren
Bändern gehörender Teil des I-förmigen Bandstapels herausgezogen wird und anschließend
der herausgezogene Teilbandstapel zur Längsachse des verbliebenen Bandstapels geschwenkt
wird, vorzugsweise um 90°.
[0015] So kann gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung eine geradzahlige
Anzahl von Bändern gemeinsam und gleichzeitig gefaltet werden. Danach wird die einem
oder mehreren Bändern zugehörige Hälfte des I-förmigen Bandstapels herausgezogen und
um 90 Grad geschwenkt, so daß ein L-förmiger Magnetkern, ein L-förmiges Magnetkernteil
oder ein L-förmiges Kompaktblech entsteht.
[0016] Zur Herstellung eines U-förmigen Magnetkerns bzw. Magnetkernteils wird eine durch
drei teilbare Anzahl von Bändern gemeinsam und gleichzeitig gefaltet. Daran anschließend
wird ein zwei Drittel dieser Bänder entsprechender Teilbandstapel aus dem I-förmigen
Bandstapel herausgezogen und mit seiner Längsachse zur Längsachse des verbliebenen
Band stapels geschwenkt, vorzugsweise um 90°. Daran anschließend wird die einem oder
mehreren Bändern zugehörige Hälfte des geschwenkten Bandstapels wiederum teilweise
herausgezogen und wiederum um 90 Grad geschwenkt, so daß bei gleichem Drehsinn wie
bei dem vorhergehenden Schwenkvorgang ein gleichstarkes U-förmiges Teil entsteht.
[0017] In analoger Weise sind geschlossene Magnetkerne, Magnetkernteile sowie geschlossene
Kompaktbleche herstellbar, indem eine durch vier teilbare Anzahl von Bändern gemeinsam
in der oben angegebenen Weise verarbeitet wird.
[0018] In Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist es möglich, den jeweils geschwenkten
Teil des Bandstapels und/oder den verbliebenen Teil des Bandstapels in einer oder
in beiden Längsrichtungen zu verschieben, derart, daß sich anschließend die beiden
Teile ganz oder teilweise in Formschluß befinden.
[0019] Eine weitere Verbesserung des Verfahrens besteht gemäß der Erfindung darin, die parallel
eingeführten Bänder alternierend mit unterschiedlicher Länge zu falten und die Differenz
der Faltlängen gleich oder annähernd gleich der Breite oder der doppelten Breite der
Bänder zu wählen. So entstehen Magnetkerne, Magnetkernteile oder Kompaktbleche, die
in ihren Eckbereichen genau so stark sind wie in ihren Schenkelbereichen.
[0020] Zur Herstellung sogenannter Mischkerne wird gemäß einer weiteren Fortbildung des
Grundgedankens so verfahren, daß jedes Band oder die Bänder einer oder mehrerer Gruppen
von Bändern, die insbesondere von Vorratsrollen abgenommen werden, aus amorphem Magnetmaterial
mit mindestens einer unterschiedlichen Eigenschaft bestehen. So können sich die amorphen
Magnetmaterialien auf den einzelnen Rollen beispielsweise bezüglich der Permeabilität,
der Sättigungsinduktion, der Magnetostriktion und/oder der Duktilität voneinander
unterscheiden.
[0021] Der Vorschlag, die Faltlänge innerhalb eines Bandstapels unterschiedlich lang zu
gestalten, ist gemäß einer anderen Weiterbildung auch so ausführbar, daß zunächst
mehrere Faltungen einer Länge und sodann eine gleiche oder annähernd gleiche Anzahl
von Faltungen einer anderen Länge vorgenommen werden. So entsteht ein I-förmiges,
lamelliertes Magnetkernteil bzw. ein lamelliertes Kompaktblech, dessen Stärke an
einem oder an beiden Enden auf die halbe oder annähernd die halbe Gesamtstärke reduziert
ist, wobei der Bereich reduzierter Stärke etwa der Bandbreite entspricht.
[0022] Andere Weiterbildungen des Erfindungskonzepts ergeben sich aus den folgenden Ausführungsbeispielen,
die verschiedene Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie erfindungsgemäß
gestaltete Magnetkerne, Magnetkern teile bzw. Kompaktbleche betreffen und nachstehend
anhand der Zeichnungen näher erläutert werden; es zeigen:
Fig. 1 Eine schematische Darstellung einer Anordnung, in der mehrere amorphe Magnetbänder
zunächst zusammengeführt und sodann durch Faltung zu einem I-förmigen Bandstapel verformt
werden,
Fig. 2 den gemäß Fig. 1 erhaltenen I-förmigen Bandstapel in perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 den Bandstapel nach Fig. 2 nach der Durchführung des Verfahrensschrittes des
Herausziehens eines Teilbandstapels,
Fig. 4 den Bandstapel in der Phase des Verschwenkens des Teilbandstapels,
Fig. 5 einen Ausschnitt eines gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
L-förmigen Magnetkernteils,
Fig. 6 eine prinzipielle Anordnung von Vorratsrollen, wo amorphe Magnetbänder zusammengeführt
und so gefaltet werden, daß sie einen I-förmigen Bandstapel bilden, dessen Bandenden
auf einer Seite bündig und auf der anderen Seite alternierend verkürzt sind,
Fig. 7 eine Anordnung wie in Fig. 6, bei der eine Faltung so erfolgt, daß die Bandteile
mit der kurzen Faltlänge beidseitig im Bandstapel um eine Bandbreite zurückgesetzt
sind,
Fig. 8 einen I-förmigen Bandstapel, gewonnen mit einer Anordnung nach Fig. 7, bei
dem die Hälfte des Bandstapels herausgezogen und teilweise verschwenkt wurde,
Fig. 9 ein erfindungsgemäß hergestelltes Magnetkernteil bzw. Kompaktblech, das an
allen Stellen den gleichen Querschnitt aufweist,
Fig. 10 ein erfindungsgemäß hergestelltes Magnetkernteil bzw. Kompaktblech, das aus
einem Bandstapel nach Fig. 7 gewonnen wurde und das an beiden Enden der Schenkel des
I-förmigen Teils einen Querschnitt, der um 50 % vermindert ist, aufweist,
Fig. 11 ein erfindungsgemäß hergestelltes lamelliertes Kompaktblech, dessen einzelne
Lagen an ihren Enden miteinander verbunden sind und das an seinen beiden Enden eine
annähernd um die Hälfte reduzierte Stärke aufweist,
Fig. 12a ein lamelliertes Kompaktblech nach Fig. 11 in einer schematischen Darstellung,
das nur an einem Ende des Blechs eine um die Hälfte reduzierte Stärke aufweist,
Fig. 12b ein lamelliertes Kompaktblech nach Fig. 11 in einer schematischen Darstellung,
das an beiden Enden des Blechs eine um die Hälfte reduzierte Stärke aufweist, wobei
die Bereiche reduzierter Stärke verschieden groß sind,
Fig. 12c ein lamelliertes Kompaktblech nach Fig. 1 in einer schematischen Darstellung,
das an einem Ende eine um zwei Drittel reduzierte Stärke aufweist,
Fig. 12d ein lamelliertes Kompaktblech nach Fig. 11 in einer schematischen Darstellung,
das an beiden Enden eine um zwei Drittel reduzierte Stärke aufweist,
Fig. 13 eine Vorrichtung zur Herstellung von gefalteten Bandstapeln aus verschiedenen
amorphen Bändern für die Herstellung von Mischkernen,
Fig. 14 einen Bandstapel aus verschiedenen amorphen Bändern, teilweise verschwenkt
zur Bildung eines L-förmigen Teils, dessen Schenkel unterschiedliche magnetische Eigenschaften
aufweisen,
und
Fig. 15 ein Kompaktblech mit unterschiedlicher Faltlänge, welches aus Bändern unterschiedlicher
Eigenschaften besteht.
[0023] In der Figur 1 sind in der Anordnung zur Erzeugung eines I-förmigen Bandstapels zunächst
4 Vorratsrollen 1, 2, 3, 4 mit Bändern aus amorphem Magnetmaterial gezeigt. Das hier
zur Anwendung kommende Magnetmaterial besteht aus Fe 80 B 14 Si6 und hat die Eigenschaft,
daß es bei der Faltung nicht bricht. Das Magnetmaterial hat eine Bandbreite von 20
mm und eine Bandstärke von 0,025 mm. Über nicht dargestellte Antriebsmittel werden
die Bänder über Führungsrollen 5, 6, 7, 8 zusammengeführt. Diese Führungsrollen können
zugleich zur Aufbringung von Substraten, zur Beschichtung u. dgl. verwandt werden.
So ist es möglich, die Führungsrollen 5 und 6, die die Bänder aus den Vorratsrollen
1 und 2 führen, als Klebevorrichtung auszubilden, die in gewissen Abständen eines
der Bänder mit einem Klebemittel betupft, was erfindungsgemäß vorteilhaft ist, da
sich diese beiden Bänder gegenseitig nicht verschieben sollen. Die gleiche Einrichtung
weist die Führungsrolle 8 auf, wodurch gewährleistet wird, daß die Bänder von den
Vorratsrollen 3 und 4 gegeneinander nicht verschiebbar sind. Um zu gewährleisten,
daß der Einfluß des aufgebrachten Klebstoffs auf den Füllfaktor der Kerne gering bleibt,
ist es möglich, den Abstand der Betupfungsstellen so zu wählen, daß pro Faltlänge
nur eine Berührung erfolgt, wobei es vorteilhaft ist, die Anordnung so auszuführen,
daß der Abstand der Betupfungsstellen ein wenig größer oder ein wenig kleiner als
eine Faltlänge ist und damit eine Verteilung des Klebstoffauftrags über die gesamte
Länge des I-förmigen Bandstapels erfolgt. In ebenfalls nicht näher dargestellter Weise
bringt die Führungsrolle 7 auf das Band von der Vorratsrolle 3 eine die Gleitfähigkeit
erhöhende, gut benetzende Flüssigkeit, z. B. Silikonöl, auf. Da es bei der Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorteilhaft ist, wenn die aneinander gut
haftenden Bänder der Vorratsrollen 3 und 4 gut verschiebbar sind, wird über die Transportrollen
9 und 10, die die Vereinigung der beiden Bänderpaare bewirken, das so hergestellte
Laminat einer Faltvorrichtung 11 zugeführt und anschließend als I-förmiger gefalteter
Bandstapel 12 aus mäanderförmig verformten Folien abgelegt. Natürlich ist die in Fig.
1 beschriebene Anordnung in vielfältiger Weise abwandelbar. Zum Beispiel wird es zweckmäßig
sein, durch Übereinanderanordnung solcher Rollen Kombinationen von mehr als zwei
Bändern miteinander zu verbinden, weil es bei der Verarbeitung vorteilhaft ist,
wenn eine geringere Anzahl von Faltungen bei gleicher Bandstapelhöhe erforderlich
ist und die zu verschiebenden Teilstapel in sich stabiler sind. Außerdem ist die in
Fig. 1 gezeigte Anordnung nur zur Erzeugung von L-förmigen Magnetkernteilen oder Kompaktblechen
geeignet. Für die Erzeugung von U-förmigen Magnetkernteilen, Kompaktblechen oder
geschlossenen Magnetkreisenwäre dagegen die Anordnung einer durch drei bzw. durch
vier teilbaren Anzahl von Bändern bzw. Bandkombinationen notwendig.
[0024] In Fig. 2 ist in nicht maßstabsgerechter Darstellung der Bandstapel, wie er in einer
Anordnung nach Fig. 1 gewonnen wird, in perspektivischer Sicht gezeigt. Gemäß der
Erfindung wird nunmehr der einem Bänderpaar, welches von den Vorratsrollen 3 und
4 stammt, entsprechenden Teilbandstapel 13 gegenüber dem Bandstapel 14 von den Vorratsrollen
1 und 2 in Längsrichtung des Bandstapels verschoben, was zu einer Anordnung gemäß
Fig. 3 führt. Dabei sind die Bänderpaare der Bandstapel 13 und 14 als einheitliches
Blech behandelt und gezeichnet. Nachdem der Teilbandstapel 13 des einen Bänderpaares,
wie in Fig. 3 gezeigt, herausgezogen ist, wird dieser, wie in Fig. 4 gezeigt, um
90 Grad zur Längsachse des Teilstapels aus dem Bandstapel 14 des anderen Bandpaares
geschwenkt, wobei die Bandstapel im Eckbereich bündig angeordnet sind. Dieser Verfahrensschritt
führt nunmehr zu einem L-förmigen Magnetkernteil, wie in Fig. 5 gezeigt.
[0025] Will man U-förmige Magnetkernteile oder Kompaktbleche erzeugen, so erfolgt dies entweder
derart, daß aus dem Gesamtbandstapel zwei jeweils einem Drittel der Bänder entsprechende
Teilbandstapel in einander entgegengesetzter Richtung der Längsachse herausgezogen
und sodann, wie anhand der Fig. 3 und 4 beschrieben, so verschwenkt werden, daß eine
U-förmige Anordnung entsteht. Es ist auch möglich, analog Fig. 3 einen zwei Drittel
der Bänder bzw. Bänderpaare entsprechenden Teilbandstapel herauszuziehen und nach
dem ersten Verschwenken um 90 Grad die Hälfte des verschwenkten Teilbandstapels erneut
herauszuziehen und den dabei resultierenden Teilbandstapel in gleicher Schwenkrichtung
wiederum um 90 Grad zu verschwenken.
[0026] Demzufolge bedarf es hierbei einer solchen Anzahl von verschwenkbaren Bändern bzw.
Bänderpaaren, die durch drei teilbar ist.
[0027] Zur Herstellung kompletter Magnetkerne ist es möglich, zunächst einen drei Viertel
der Bänder bzw. Bänderpaare entsprechenden Teilbandstapel herauszuziehen und zu verschwenken,
anschließend einen der Hälfte der ursprünglichen Bänder bzw. Bänderpaare bzw. zwei
Drittel des herausgezogenen ersten Teilbandstapels entsprechenden Teilbandstapel
daraus herauszuziehen und zu verschwenken und sodann die Hälfte des erhaltenen zweiten
Teilbandstapels mit dem verbliebenen restlichen Bandstapel in Eingriff zu bringen,
nachdem zuvor auf einem oder zwei Schenkeln des so entstandenen Zweischenkelkerns
eine bzw. mehrere Wicklungen aufgebracht wurden.
[0028] In Fig. 6 ist nochmals eine Anordnung zur Erzeugung eines I-förmigen Bandstapels
gezeigt. Gleiche Bauteile bzw. Baugruppen tragen in Fig. 6 die gleichen Bezugszahlen
wie in Fig. 1. Mit "B" ist hier die Bandbreite der Bänder aus amorphem Magnetmaterial
bezeichnet, die auf den Vorratsrollen 1, 2, 3, 4 aufgewickelt sind. Die Faltvorrichtung
15 bewirkt hier eine derartige Faltung der Bänder, daß alternierend auf eine größere
Faltlänge L1 eine kleinere Faltlänge L2 folgt. Die Differenz zwischen großer Faltlänge
L1 und kleiner Faltlänge L2 ist dabei gleich oder annähernd gleich der Breite B der
Bänder gewählt. Die Verkürzung der Faltlänge L2 gegenüber der Faltlänge L1 erfolgt
dabei immer auf der gleichen Seite, so daß nach Ablage der gefalteten Bänder in einem
Bandstapel 16 die einen Enden des Bandstapels 16 bündig angeordnet sind, während sie
an dem anderen Ende des Bandstapels 16 alternierend um eine Bandbreite versetzt sind.
[0029] In Fig. 7 ist der Fall dargestellt, daß die Faltvorrichtung 15 die gemeinsame und
gleichzeitige Faltung so vornimmt, daß auf die große Faltlänge L3 eine kleinere Faltlänge
L4 folgt, die sich von der großen Faltlänge L3 um die doppelte Breite B unterscheidet.
Dabei erfolgt die Faltung und Ablage derart, daß die Bänder mit der kleineren Faltlänge
L4 auf beiden Seiten eines Bandstapels 17 alternierend und gleichmäßig gegenüber den
Bändern mit der großen Faltlänge L3 zurückversetzt sind.
[0030] Fig. 8 zeigt in perspektivischer Ansicht sodann den Bandstapel 17, der in einer
Anordnung nach Fig. 6 erhältlich ist. Dabei ist die Hälfte des Bandstapels bereits
in der Längsrichtung L aus dem ursprünglichen Bandstapel herausgezogen und befindet
sich jetzt in der Phase des Verschwenkens. Dieser Prozeß des Verschwenkens wird bis
zum Erreichen eines rechten Winkels zwischen den Teilbandstapeln ausgeführt und ergibt
sodann ein Magnetkernteil bzw. ein Kompaktblech, dessen sich überlappende Enden der
Teilstapel untereinander nicht formschlüssig verbunden sind.
[0031] Anhand der Fig. 9 und 10 ist deutlich erkennbar, daß das Kompaktblech sowohl in den
ganzen Schenkelbereichen, als auch in den Eckbereichen gleiche Stapelhöhe aufweist.
Allerdings unterscheiden sich die Fig. 9 und 10 von der Fig. 8 dadurch, daß die Enden
der Teilbandstapel bei den Fig. 9 und 10 miteinander formschlüssig verbunden sind.
Dies erzielt man dadurch, daß man den herausgezogenen und verschwenkten Bandstapel
nochmals in seiner neuen Längsrichtung verschiebt.
[0032] Anhand der Fig. 10 wird erkennbar, wie man aus dem Bandstapel 16 ein L-förmiges
Kompaktblech gewinnt. Dieses Teil weist wiederum in dem Eckbereich, der durch Schwenken
entstanden ist, die gleiche Stapelhöhe wie in den angrenzenden Schenkelbereichen
auf. Der Unterschied zur Fig. 9 besteht aber hier darin, daß in den Endbereichen der
Schenkel, die der Bandbreite B entsprechen, sich der Querschnitt des Schenkelendes
auf die Hälfte des Querschnitts des Schenkels verringert. Das Ende dieses Kompaktblechs
ist dabei unverformt gezeigt und erfordert zur Herstellung eines Magnetkernteils bzw.
eines Magnetkerns ein zweites, gleiches L-förmiges Teil.
[0033] Es ist auch möglich und vorteilhaft, dieses Schenkelende durch Zusammenpressen so
zu verformen, daß sich alle zugehörigen Bänder berühren, so daß das zur Ergänzung
eines geschlossenen Magnetkreises notwendige zweite L-förmige Teil einfach aufgelegt
werden kann, was den Schicht- bzw. Schachtelprozeß erleichtert.
[0034] Ferner ist es möglich, die Faltungen so durchzuführen, daß der alternierende Wechsel
von langen zu kurzen Faltlängen sowie von kurzen zu langen Faltlängen nicht wie in
den Fig. 6 und 7 gezeigt erfolgt, wo der Wechsel von Faltung zu Faltung erfolgt; vielmehr
können auch mehrere Faltungen einer Faltungslänge aufeinanderfolgen, bevor dann auf
eine andere Faltungslänge übergegangen wird. Dabei sollte die Anzahl gleicher Faltungslängen,
vorteilhaft z. B. 4 bis 12 betragen, so daß Konfigurationen entstehen, die der Verwendung
von konventionellen Transformatorenblechen entsprechen. Solche Anordnungen sind zwar
aus der Sicht optimaler Magnetfeldverläufe nicht mehr die günstigsten, haben aber
den Vorteil, daß subtile Arbeitsgänge vermieden werden.
[0035] Bei Verwendung von L-förmigen Magnetkernteilen bzw. Kompaktblechen nach Fig. 10
entsteht nach Zusammenfügen der Teile ein quadratischer Magnetkern mit einem Kernfenster
entsprechender Gestalt, während bei Verwendung des I-förmigen Magnetkernteils bzw.
L-förmigen Kompaktblechs nach Fig. 9 ein rechteckiger Magnetkern entsteht, wobei sich
der Unterschied der Seiten des Magnetkerns auf eine Bandbreite beläuft.
[0036] Eine weitere Ausführungsvariante auf der Basis gefalteter dünner Bänder aus amorphem
Material mit unterschiedlicher Faltlänge zeigt Fig. 11. Hier ist in perspektivischer
Darstellung ein als I-förmig bezeichnetes Kompaktblech gezeigt, das aus zwei Teilstapeln
18 und 19 besteht, die eine bauliche Einheit bilden. Unter I-förmigen Blechen versteht
man dabei solche, die die Form eines langgestreckten Rechtecks in der Draufsicht
aufweisen.
[0037] Das Kompaktblech besteht aus dünnen magnetischen Bändern aus amorphem Magnetmaterial.
Das Magnetmaterial besteht wiederum aus einer Legierung FE 80B14516 und hat duktile
Eigenschaften. Es weist eine Bandbreite von 20 mm und eine Bandstärke von ca. 0,025
mm auf. In einer Falteinrichtung, wie sie z. B. in Fig. 6 gezeigt ist, werden die
amorphen Bänder lagenweise so gestapelt, daß die Enden des Kompaktblechs jeweils verbunden
sind. Ferner ist das aus zwei Teilstapeln 18 und 19 gebildete Kompaktblech durch eine
Längendifferenz der Teilstapel gekennzeichnet, die an jedem Bandstapelende eine Bandbreite
beträgt. Somit entsteht an den Enden des Kompaktblechs eine Reduzierung seiner Stärke.
[0038] Die Fig. 12a - 12d zeigen in schematischen Darstellungen verschiedenartig gestaltete
I-förmige Kompaktbleche. Unterschiedlich sind die an dem Ende bzw. den Enden der
Kompaktbleche entstandenen reduzierten Stärken und/oder der Bereich der reduzierten
Stärke in Längsrichtung.
[0039] In Fig. 12a wird ein erfindungsgemäß hergestelltes Kompaktblech gezeigt, das an
dem einen Ende des Teils eine um die Hälfte reduzierte Stärke aufweist, wobei der
Bereich reduzierter Stärke in Längsrichtung des Teils einer Bandbreite entspricht.
Natürlich liegt es auch im Umfang der Erfindung, den Bereich reduzierter Stärke in
Längsrichtung des Teils um mehr als eine Bandbreite auszubilden. Dies wäre in dem
Fall günstig, wenn ein ebenfalls erfindungsgemäß hergestelltes Kompaktblech anderer
Bandbreite beim Legen eines Kerns Anwendung finden soll.
[0040] Fig. 12b zeigt ein Kompaktblech nach Fig. 12a, das an dem anderen Ende des Teils
eine um die Hälfte reduzierte Stärke aufweist, wobei der Bereich reduzierter Stärke
in Längsrichtung des Blechs eine halbe Bandbreite beträgt. Der Einsatz solcher Kompaktbleche
ist in Dreischenkelkernen vorteilhaft.
[0041] Fig. 12c stellt ein Kompaktblech dar, das an dem einen Ende eine um zwei Drittel
reduzierte Stärke aufweist, wobei der um eine Bandbreite in Längsrichtung des Teils
herausragende Teil mittig angeordnet ist.
[0042] Fig. 12d zeigt dagegen ein Kompaktblech, bei dem die in Fig. 12c dargestellte, oben
beschriebene Anordnung an beiden Enden des Kompaktblechs realisiert wurde. Diese nach
den Fig. 12c und 12d realisierten Kompaktbleche können in Kombination mit dem in Fig.
12a beschriebenen Kompaktblech zu L- und U-förmigen sowie zu geschlossenen Kernen
gelegt werden. Ferner besteht die Möglichkeit, die vorstehend beschriebenen Kompaktbleche
in der Länge zu variieren, so daß Variationen in der rechteckigen Form des Kernfen
sters möglich sind.
[0043] Im Sinne der vorstehenden Ausführungen versteht man unter einem Magnetkernteil ein
hergestelltes lamelliertes Teil aus Magnetmaterial, das sich durch seine größere Stapelhöhe
von Kompaktblechen unterscheidet, wobei aus wenigen Magnetkernteilen der komplette
Magnetkern entsteht. Dagegen wird unter einem Kompaktblech ein lamelliertes Teil aus
Magnetmaterial verstanden, das durch eine Stapelhöhe von etwa 0,3 bis 1,5 mm gekennzeichnet
ist und das zu Magnetkernen führt, wie sie bei Verwendung von konventionellen Magnetblechen
und mit einer Anordnung von zwei bis drei Blechen pro Falz entstehen.
[0044] Die vorstehend beschriebenen Lösungen eignen sich auch gut in Weiterbildung der Erfindungen
zur Herstellung von Mischkernen. Dabei versteht man unter Mischkernen lamellierte
Magnetkerne, bei denen Magnetbleche bzw. Magnetbänder mit unterschiedlichen magnetischen
oder sonstigen Eigenschaften Anwendung finden. Die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
erfolgt unter Bezugnahme auf die Fig. 13 bis 15.
[0045] In der Fig. 13 ist eine Anordnung gezeigt, die der Herstellung eines gefalteten
Bandstapels aus amorphen Bändern dient und die weitestgehend den Anordnungen der Fig.
1 und 6 entspricht. Sie weist ebenfalls Vorratsrollen 1, 2, 3, 4 auf, die dünne Magnetbänder,
z. B. von 0,03 mm Stärke, aufnehmen. Diese Bänder werden den Vorratsrollen 1, 2, 3,
4 entnommen und über Führungsrollen 5, 6, 7, 8 in eine parallele Lage zueinander gebracht.
Dabei können bestimmte Führungsrollen wiederum zugleich dazu benutzt werden, die Bänder
kontinuierlich oder punkt- bzw. strichweise mit Klebstoff zu versehen, z. B. dann,
wenn die Bänder zu Kompaktblechen bzw. Magnetkernteilen nach Fig. 15 verarbeitet werden.
Vermittels von Transportrollen 9 und 10 werden die Bänder von den vier Vorratsrollen
1-4 zusammengefaßt und in eine Faltvorrichtung 11 eingeführt. Diese Faltvorrichtung
faltet die zusammengefaßte Bandkombination gleichzeitig und mit definierter Länge
zu einem Bandstapel 20. Es ist auch möglich, die Faltlänge wie nach Fig. 6 alternierend
zu verändern bzw. nach einer bestimmten Zahl von Faltungen die Faltlänge zu verändern,
was sodann zu einem Bandstapel nach Fig. 15 führt.
[0046] Gemäß der Weiterbildung der Erfindung wird hier aber die Bestückung der Vorratsrollen
1-4 so vorgenommen, daß es zu einer Mischung von Eigenschaften des Bandstapels bzw.
der daraus geformten Teile kommt. Werden die Rollen 1 und 2 mit Magnetmaterial gleicher
Eigenschaften bestückt - in Fig. 13 mit µ₁ bezeichnet - während die Rollen 3 und 4
ein Magnetmaterial anderer Eigenschaft aufweisen - µ₂ -, und arbeiten die Führungsrollen
5, 6 und 8 auch gleichzeitig im Sinne der Aufbringung einer Klebschicht, während die
Führungsrolle 7 ein haftminderndes Mittel aufbringt, so entsteht ein Bandstapel, der
wie in Fig. 12 gezeigt verarbeitet werden kann. Durch Herausziehen eines der Hälfte
des gesamten Bandstapels entsprechenden Teilbandstapels (vgl. Fig. 14) entsteht ein
L-förmiges Magnetkernteil bzw. ein L-förmiges Kompaktblech, dessen einer Schenkel
22 aus Magnetmaterial der Eigenschaft µ₁ und dessen anderer Schenkel 21 aus Magnetmaterial
der Eigenschaft µ₂ besteht. Dieser Mischkern weist also in Flußrichtung betrachtet
Zonen unterschiedlicher Eigenschaft auf und führt bei Materialien mit unterschiedlichem
Sättigungs- bzw. Permeabilitätsverhalten zu Scherungseffekten.
[0047] Werden hingegen die Vorratsrollen 1 und 2 sowie 3 und 4 jeweils mit Magnetmaterial
unterschiedlicher Eigenschaft bestückt oder weist sogar jede Vorratsrolle ein Magnetmaterial
unterschiedlicher Eigenschaft auf und bringen alle Führungsrollen 5, 6, 7 und 8 Klebstoff
auf, so entsteht ein Kompaktblech nach Fig. 15 mit einer resultierenden Permeabilität,
wenn sich die Einzelbänder diesbezüglich unterscheiden. Natürlich ist die Zahl der
verwendeten Vorratsrollen und die Zahl von zu Gruppen zusammengefaßten Vorratsrollen
beliebig veränderbar, womit die Kombinationsmöglichkeiten zur Zusammensetzung von
Mischkernen steigen. Zum Beispiel können die Bänder aus 3 Vorratsrollen zu einer Gruppe
zusammengefaßt werden, wobei die bei den äußeren Bänder günstige duktile Eigenschaften
aufweisen, während sich das von diesen Bändern eingeschl ossene Band in anderer Beziehung
auszeichnet. Bei geeigneter Verbindung der Bleche einer Gruppe oder eines Kompaktblechs
ist auch die Kombination von Blechen mit günstigen magnetostriktiven Eigenschaften
und solchen mit einem günstigen Verlauf der Magnetisierungskurve möglich. Ferner ist
auch der Einsatz von teilweise kristallinen bzw. sogar vollständig kristallinen Bändern
in Kombination mit amorphen Bändern möglich. Der Vorteil liegt hierbei in der erhöhten
Sättigungsinduktion des Mischkerns im Vergleich zu amorphen Kernen bei verringerten
spezifischen Ummagnetisierungsverlusten gegenüber reinen kristallinen Kernen. Für
die Mischung von Magnetmaterialien kommen also solche unterschiedlicher Legierung
als auch solche unterschiedlichster Eigenschaften bezüglich Permeabilitätsverhalten,
Sättigungs verhalten, Magnetostriktion oder unterschiedlicher Duktilität in Betracht.
Es gehört mit zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung, die verschiedenen Komponenten
in verschiedener Weise miteinander zu kombinieren.
[0048] Des weiteren hat es sich gezeigt, daß es nicht schädlich ist, wenn im Laufe des Faltvorgangs
oder bei den nachfolgenden Behandlungen der Magnetkerne, der Magnetkernteile oder
Kompaktbleche die Bänder in den Bereichen der Faltung ganz, teilweise oder hin und
wieder brechen. Vielmehr tritt dann der Vorteil ein, daß der unvermeidliche Auftrag
im Bereich dieser Zonen minimal wird.
1. Verfahren zur Herstellung von lamellierten Magnetkernen, Magnetkernteilen und
Kompaktblechen für elektrische Induktionsapparate aus dünnsten Bändern, z. B. aus
amorphem Magnetmaterial, bei dem zunächst durch gleichzeitiges und gemeinsames mäander-
bzw. zickzackförmiges Falten von übereinander angeordneten Bändern I-förmige Bandstapel
(12) hergestellt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zu einem Band oder zu mehreren Bändern gehöriger Teilbandstapel (13) des I-förmigen
Bandstapels (12) herausgezogen wird und anschließend der herausgezogene Teilbandstapel
(13) gegenüber der Längsachse des verbliebenen Bandstapels (14) geschwenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung L-förmiger Magnetkernteile eine geradzahlige Anzahl von Bändern
gemeinsam und gleichzeitig mäanderförmig gefaltet wird und die einem oder mehreren
Bändern zugehörige Hälfte des I-förmigen Bandstapels (12) als Teilbandstapel (13)
teilweise herausgezogen und mit seiner Längsachse zur Längsachse des verbliebenen
Bandstapels (14) um 90 Grad geschwenkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung U-förmiger Magnetkerne bzw. Magnetkernteile eine durch drei teilbare
Anzahl von Bändern gemeinsam und gleichzeitig gefaltet wird, daran anschließend ein
zwei Drittel dieser Bänder entsprechender Teilbandstapel aus dem I-förmigen Bandstapel
herausgezogen und mit seiner Längsachse zur Längsachse des verbliebenen Bandstapels
um 90 Grad geschwenkt wird und daran anschließend die einem oder mehreren Bändern
zugehörige Hälfte des geschwenkten Teilbandstapels wiederum teilweise herausgezogen
und um 90 Grad geschwenkt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine durch vier teilbare Anzahl von Bändern gemeinsam und gleichzeitig mäanderförmig
gefaltet wird und drei Viertel dieser Bänder entsprechende Teilbandstapel aus dem
I-förmigen Bandstapel in einer oder in beiden Richtungen sowie in der Längsrichtung
des I-förmigen Bandstapels herausgezogen und durch ein und/oder zweimaliges oder dreimaliges
Schwenken zu einem geschlossenen quadratischen lamellierten Kern zusammengesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der geschwenkte Teilbandstapel und/oder der verblie bene Bandstapel in einer
oder in beiden Längsrichtungen derart verschoben wird, daß sich die beiden Bandstapel
teilweise oder ganz in Formschluß befinden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faltung aller parallel eingeführten Bänder alternierend mit unterschiedlichen
Faltlängen (L1, L2, L3, L4) ausgeführt wird und die Differenz der Faltlängen L1-L2
bzw. L3-L4 gleich oder annähernd gleich der Breite (B) oder der doppelten Breite (B)
der übereinander angeordneten Bänder gewählt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faltung so durchgeführt wird, daß entweder einseitig oder beidseitig des I-förmigen
Bandstapels die Bänder mit der großen Faltlänge aus dem Stapel um eine Bandbreite
herausragen.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der alternierende Übergang von einer langen Faltlänge auf eine kurze Faltlänge
bzw. von einer kurzen Faltlänge auf eine lange Faltlänge nach einer Anzahl gleicher
Faltlängen durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung von Mischkernen so verfahren wird, daß jedes Band oder die Bänder
einer oder mehrerer Gruppen von Bändern, die insbesondere von Vorratsrollen abgenommen
werden, aus amorphem Magnetmaterial mit mindestens einer unterschiedlichen Eigenschaft,
z. B. bezüglich Permeabilität, Sättigung, Induktion, Magnetostriktion oder Duktilität,
bzw. unterschiedlicher Legierung bestehen.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung von Kompaktblechen, Magnetkernteilen bzw. Magnetkernen von Vorratsrollen
benachbarte Bänder mit unterschiedlichen Eigenschaften zusammengeführt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung von Magnetkernteilen oder Magnetkernen mit einer Reihenschaltung
unterschiedlicher Kernzonen von zu Gruppen zusammengefaßten Vorratsrollen benachbarte
Bänder abgenommen werden, die gleiche Eigenschaften aufweisen.
12. Verfahren zur Herstellung von lamellierten Magnetkernteilen bzw. lamellierten
Kompaktblechen I-förmiger Gestalt, die aus dünnen Bändern bestehen und durch Faltung
eines oder mehrerer Bänder erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels einer Faltvorrichtung zunächst das Band bzw. die Bänder gemeinsam in mehrere
Lagen gleicher Faltlänge zu einem ersten Teilstapel und danach mehrere Lagen mit einer
anderen Faltlänge zu einem zweiten Teilstapel gefaltet werden und die Differenz beider
Faltlängen gleich oder annähernd gleich der halben Breite des Bandes bzw. der Bänder
oder eines ganzzahligen Vielfachen n ist, wobei n im Bereich von n=2 bis n=4 gewählt
wird.
13. Lamellierte Magnetkerne, Magnetkernteile und Kompaktbleche, erhältlich nach dem
Verfahren der Ansprüche 1 bis 12.
14. Lamellierte Magnetkerne, Magnetkernteile und lamellierte Kompaktbleche I-förmiger
Gestalt, die aus dünnen Bändern, z. B. aus amorphem Magnetmaterial, bestehen, die
an den Enden des Magnetkernteils bzw. Kompaktblechs jeweils miteinander verbunden
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Magnetkernteil bzw. Kompaktblech an einem oder an beiden Enden eine reduzierte
Stärke aufweist.
15. Lamellierte Magnetkerne, Magnetkernteile bzw. lamellierte Kompaktbleche nach Anspruch
14,
dadurch gekennzeichnet,
daß ihre Stärke an einem oder beiden Enden auf die halbe oder annähernd die halbe
Gesamtstärke reduziert ist und daß der Bereich reduzierter Stärke in Längsrichtung
des Teils oder Bleches der Bandbreite oder annähernd der Bandbreite entspricht.
16. Lamellierte Magnetkerne, Magnetkernteile bzw. lamellierte Kompaktbleche nach Anspruch
14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereich reduzierter Stärke an beiden Enden in Längsrichtung des Teils oder
Bleches genau oder annähernd der doppelten Bandbreite entspricht.