[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schmiervorrichtung für die Wanderdeckelanordnung
einer Karde, bei der die Wanderdeckel von zwei an den Stirnseiten der Karde angeordneten
und an den Enden der Wanderdeckel angreifenden Ketten in einer Schleife bewegt und
mindestens im Bereich des Tambours durch ortsfeste Führungen geführt werden, entlang
welcher Gleitflächen der Deckel gleiten.
[0002] Da die Qualität der Führungen und die Gleitflächen der Wanderdeckel den Abstand zwischen
den Spitzen der Nadelgarnituren der Wanderdeckel und der Nadelgarnitur des Tambours
bestimmen, ist es wünschenswert jegliche Abnützung der Führungen bzw. der Gleitflächen
zu unterbinden, da solche Abnutzung zu einer Veränderung der eingestellten Abstände
führt. Die Abnutzung der Führungen bzw. der Gleitflächen kann u.a. durch Schmiermittelzugabe
wesentlich verringert werden. Die Zufuhr von Schmiermitteln ist jedoch äußerst schwierig,
da die so dosierte Menge von Schmiermittel pro Zeiteinheit sehr genau bestimmt werden
muß, um einerseits Schmiermittelüberschuß, andererseits Schmiermittelmangel und daherrührende
Abnutzung der Führung und der Gleitflächen zu vermeiden. Überflüssiges Schmiermittel
ist aus mehreren Gründen unerwünscht. Zum einen besteht die Gefahr des Kontaminierens
des sehr feinen Faserflors, zum anderen neigen Schmiermittel dazu, Staub und Flugfasern
zu binden, was schließlich zu einem Festsetzen der Wanderdeckelanordnung bzw. einer
Überbelastung derselben führen kann.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schmiervorrichtung zu schaffen,
die bei preiswerter Herstellung über lange Zeit wartungsfrei und zuverlässig arbeitet,
vor allem in dem Sinne, daß die zudosierte Menge an Schmiermittel pro Zeiteinheit
über einen langen Zeitraum in vorgegebenen Grenzen gehalten werden kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß auf beiden Seiten der Wanderdeckelanordnung
mindestens ein Schmiermittelbehälter vorgesehen ist; daß zur dosierten Schmierung
der Gleitflächen ein drehbares, dem jeweiligen Schmiermittelbehälter zugeordnetes
Übertragungselement sowohl mit dem Schmiermittel als auch mit den Gleitflächen in
Berührung kommt; und daß ein das Übertragungselement antreibendes Zahnrad vorgesehen
ist, das von der jeweiligen Kette angetrieben ist.
[0005] Wenn die Wanderdeckel an beiden Enden jeweilige innere und äußere Gleitflächen aufweisen,
sind für die inneren und äußeren Gleitflächen vorzugsweise getrennte Schmiermittelbehälter
und Übertragungssystem vorgesehen, wobei jedes Übertragungssystem aus einem Übertragungselement
und einem diesem zugeordneten Zahnrad besteht.
[0006] Durch die Verwendung eines Übertragungselementes läßt sich in Verbindung mit der
durch den Kettenantrieb gesteuerten Bewegung eine präzise Dosierung des Schmiermittels
erreichen. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegt das Schmiermittel
in Form von Graphitstäben, insbesondere mit einem Bindemittel, beispielsweise Wachs,
gebundenen Graphitstäben vor.
[0007] Durch gezielte Auswahl des Bindemittels kann die Härte der Graphitstäbe so gewählt
werden, daß nur sehr kleine Mengen durch das Übertragungselement abgenommen und auf
die Gleitflächen übertragen werden. Bei einem festen Schmiermittel wie einem Graphitstab
ist das Übertragungselement vorzugsweise eine drehbar montierte Bürste, deren Borstenspitzen
den Graphit vom Graphitstab abtragen und auf den Gleitflächen übertragen.
[0008] Diese Ausführung hat den besonderen Vorteil, daß die Drehgeschwindigkeit der Bürste
so gewählt werden kann, daß die Borstenspitzen den abgetragenen Graphit nur mit einer
Art Tupfen in minimalen Mengen auf die Gleitflächen übertragen, d.h. es liegt kein
zu großer Unterschied zwischen der Umfangsgeschwindigkeit der Borstenspitzen und
der Bewegungsgeschwindigkeit der Gleitflächen an der Bürste vorbei vor.
[0009] Bei dieser Ausführung kann das Zahnrad an der Drehachse der Bürste koaxial zu dieser
befestigt sein. Diese Ausführung ist sehr einfach zu realisieren, zudem das Zahnrad
und die Bürste mit vergleichbaren Durchmessern angefertigt werden können, so daß die
erwünschte Geschwindigkeitsanpassung erfolgt.
[0010] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform dieser Art ist die Oberflächengeschwindigkeit
der Bürste etwas kleiner gewählt als die Bewegungsgeschwindigkeit der Gleitflächen
an dieser vorbei und liegt vorzugsweise im Bereich von 50 bis 95% und insbesondere
bei etwa 90% dieser Bewegungsgeschwindigkeit der Gleitflächen.
[0011] Durch die unterschiedliche Geschwindigkeit entsteht ein gewisser Schlupf zwischen
den Borstenspitzen und den Gleitflächen, was für die Schmierung der Gleitflächen günstig
ist. Gleichzeitig wird durch die Borstenspitzen überschüssiges Schmiermittel von den
Gleitflächen entfernt, so daß die Gleichmäßigkeit des Schmierens sichergestellt
wird. Der erwünschte Schlupf läßt sich dadurch erreichen, daß die Gleitflächen radial
innerhalb des Teilungskreises des Zahnrades mit der Bürste in Berührung treten.
[0012] Eine besonders besonders bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß
der Behälter ein rohrförmiges Teil aufweist, das zur Aufnahme des Graphitstabes ausgebildet
ist, daß das rohrförmige Teil mit einem Stöpsel verschließbar ist und daß eine Schraubendruckfeder
zwischen dem Stöpsel und dem Graphitstab zur Vorspannung dieses in Richtung der Bürste
angeordnet ist, wobei die Schraubendruckfeder so ausgelegt ist, daß die Federvorspannung
über ihren Federweg zumindest im wesentlichen konstant bleibt.
[0013] Zum Auswechseln des Graphitstabes, was in der Praxis relativ selten vorkommt, ist
es nur erforderlich, den Stöpsel und die Feder zu entfernen und den neuen Stab einzusetzen,
wonach Feder und Stöpsel in das rohrförmige Teil eingeführt werden können.
[0014] Alternativ hierzu kann der Behälter eine zylindrische, den Graphitstab unter Federdruck
enthaltende Patrone sein, die über einen Schnellverschluß, beispielsweise einen Bajonettverschluß
mit einem rohrförmigen Teil der Schmiervorrichtung verbindbar ist. Hierdurch läßt
sich das Auswechseln des Graphitstabes sehr schnell vollziehen.
[0015] Bei diesen Ausführungsformen ist das rohrförmige Teil zur Aufnahme der Bürste und
ihrer Drehachse vorzugsweise gabelförmig ausgebildet. Diese Ausbildung ist sehr einfach
zu realisieren und bringt eine zuverlässige Halterung sowohl der Drehachse als auch
der Bürste, zudem die Drehachse an zwei beabstandeten Stellen in den einzelnen Schenkeln
der Gabel gelagert bzw. gehalten ist.
[0016] Die Gelenkachsen der Kette sind vorzugsweise hohl, so daß sie sich mindestens einseitig
über die Kettenglieder hinaus erstrecken und über durch die Gelenkachsen verlaufende
Schrauben an den Wanderdeckeln befestigt sind, wobei das Zahnrad mit den sich über
die Kettenglieder hinauserstreckenden Teilen der Gelenkachsen oder mit an diesen
montierten Buchsen in Berührung kommt.
[0017] Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung von Graphitstäben als Schmiermittel beschränkt.
Beispielsweise ist auch die Verwendung von Öl als Schmiermittel möglich und in diesem
Fall ist das Übertragungselement ein Rad, das innerhalb des das Öl enthaltenden Gehäuses
drehbar gelagert ist; und es ist mindestens ein mit der Oberfläche des Übertragungselementes
und die Dicke der von diesem getragenen Ölfilm begrenzendes Organ vorgesehen. Das
Organ ist vorzugsweise durch eine Rolle gebildet.
[0018] Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen 14 bis 20 zu entnehmen.
Die Vorspannung gemäß Anspruch ls stellt sicher, daß das Übertragungsrad stets mit
einem zumindest im wesentlichen konstanten Druck gegen die Gleitflächen gedrückt ist,
was einer gleichmäßigen Übergabe vom Schmiermittel zugute kommt.
[0019] Die Dichtlippen gemäß Anspruch 18 sind insbesondere wichtig, weil diese nicht nur
einen unerwünschten Austritt von Öl, sondern auch die Verunreinigung des Öls durch
Staub und dergleichen verhindern.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert in welcher zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Wanderdeckelanordnung,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der mit dem Pfeil II angedeuteten Schmiervorrichtung
in Fig. 1,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Ansicht der Schmiermittelvorrichtung II der Fig.
1 und zwar in der Schnittebene III-III,
Fig. 4 eine teilweise geschnittene Ansicht einer weiteren Schmiervorrichtung der Fig.
1, die für die Schmierung der Innengleitflächen zuständig ist, wobei die Darstellung
entsprechend den Pfeilen IV-IV in Fig. 1 vorgenommen ist,
Fig. 5 eine Ansicht entsprechend der Fig. 1, jedoch von einer alternativen Ausführung
mit Ölschmierung,
Fig. 6 eine vergrößere Darstellung des Bereiches VI der Fig. 5,
Fig. 7 eine Schnittdarstellung der Schmiervorrichtung für die Außengleitflächen der
Wanderdeckel der Fig. 5 entsprechend der Schnittebene VII-VII in Fig. 5, und
Fig. 8 eine schematische Darstellung der Schmierung der Innengleitflächen der Wanderdeckel
der Fig. 5 und zwar entsprechend der Schnittebene VIII-VIII in Fig. 5.
[0021] Die Fig. 1 und 5 zeigen Seitenansichten der Wanderdekkelanordnung einer Karde, wobei
die Ausführung nach Fig. 1 eine Schmiervorrichtung mit Graphit als Schmiermittel
und die nach Fig. 5 eine Schmiervorrichtung mit Öl als Schmiermittel darstellt.
[0022] Wie insbesondere aus Fig. 5 hervorgeht, gibt es eine Vielzahl von Wanderdeckeln 11
(von denen nur einige gezeigt sind), die sich in Richtung senkrecht zu der Zeichnungsebene
der Fig. 1 und 5 im wesentlichen über die gesamte Breite der Karde erstrecken. Jeder
Wanderdeckel ist an seinen beiden Enden an jeweiligen umlaufenden Ketten 12 befestigt,
wovon nur eine Kette in den Fig. 1 und 5 gezeigt ist. Die Wanderdeckel sind über Schraubbolzen,
die die hohlen Gelenkachsen zwischen den einzelnen Ketten durchsetzen, an den Ketten
12 befestigt.
[0023] Jeder Wanderdeckel trägt an seiner äußeren Fläche 15 eine Nadelgarnitur 16, die nur
in den Fig. 3, 4, 7 und 8 ersichtlich ist, jedoch nicht in den Fig. 1 und 5, wobei
während der Umlaufbewegung der Ketten und den Wanderdeckeln in der Pfeilrichtung 17
diese Nadelgarnituren an entsprechenden Nadelgarnituren des Tambours 18, der sich
in Pfeilrichtung 19 dreht, vorbeilaufen. Die gestrichelte Linie 21 gibt die Bahn der
geometrischen Achsen der Gelenkbolzen 13 der Ketten 12 während der Umlaufbewegung
an. Insbesondere muß der kreisförmige Bereich 22 dieser Bewegungsbahn 21 zwischen
den beiden Umlenkrädern 23, 24 genau vorgegeben werden, damit die Nadelgarnituren
der Wanderdeckel den erwünschten Abstand zu den Nadelgarnituren des Tambours einhalten.
Dies wird durch kreisförmige Führungen an beiden Seiten der Karde erreicht, wobei
die Führung 25 nur schematisch in Fig. 1 und 5 angedeutet ist.
[0024] Wie aus diesen Figuren ersichtlich ist, hat jeder Wanderdeckel zwei äußere Gleitflächen
26, 27 an jedem Ende, die entlang der Führung 25 gleiten. In entsprechender Weise
hat jeder Wanderdeckel auch zwei innere Gleitflächen 28, 29 an den inneren Enden der
Stege 31, 32, die in anderen Bereichen der Umlaufbahn an statischen Führungen 33,
die nur bereichsweise in Fig. 5 und 1 gezeigt sind, entlanggleiten. Da die Innengleitflächen
28, 29 weniger beansprucht sind als die Außengleitflächen 26, 27, sind sie etwas
schmäler ausgebildet, was insbesondere aus einem Vergleich der Fig. 3 und 4 bzw. 7
und 8 hervorgeht. Um eine ausreichende Steifigkeit der Wanderdeckel 11 sicherzustellen,
hat jeder Wanderdeckel eine sich über seine gesamte Breite erstreckende Längsrippe
34.
[0025] Wie bereits erwähnt, wird jede Kette über zwei Zahnräder 23 und 24 umgelenkt, die
sich im unmittelbaren Bereich des Tambours befinden.
[0026] Die Umlaufbewegung der Ketten in der vorgegebenen Schleife wird auch durch zwei weitere
Umlenkräder 35, 36 bestimmt. Auch die Kette auf der anderen Seite der Karde wird über
vier genauso angeordnete Umlenkräder geführt. Von den insgesamt acht Umlenkrädern
werden zwei gegenüberliegende Räder, d.h. ein Umlenkrad auf der linken Seite der Karde
und ein Umlenkrad auf der rechten Seite der Karde, synchron mittels einer durchgehenden
Welle (nicht gezeigt) angetrieben, so daß die Kettenbewegungen miteinander synchronisiert
sind und die Wanderdeckel stets parallel zu der Drehachse des Tambours liegen. Dadurch,
daß entweder die zwei Außengleitflächen oder die zwei Innengleitflächen an jedem
Ende jedes Wanderdeckels stets auf einer Führung zu liegen kommen, wird sichergestellt,
daß die Längsrippen 34 der Wanderdeckel stets senkrecht zu der örtlichen Bewegungsbahn
stehen.
[0027] Die Fig. 2 zeigt in einer vergrößerten Darstellung die Schmiervorrichtung II der
Fig. 1. Die Fig. 1 zeigt drei weitere solche Schmiervorrichtungen, wobei die mit 37
gekennzeichnete Schmiervorrichtung identisch mit der Schmiervorrichtung II, jedoch
in einer anderen Lage montiert ist. Die mit 38 gekennzeichnete Schmiervorrichtung
ist entsprechend der Schmiervorrichtung II ausgebildet, jedoch etwas kleiner dimensioniert,
da sie für die Schmierung der Innengleitflächen der Wanderdeckel zuständig ist. Die
mit 39 gekennzeichnete Schmiervorrichtung ist mit der Schmiervorrichtung 38 identisch
und zeigt lediglich eine alternative Lage derselben.
[0028] Die genaue Ausbildung der Schmiervorrichtung II wird nunmehr unter Bezugnahme auch
auf die Fig. 2 und 3 erläutert.
[0029] Die Schmiervorrichtung II besteht aus einem rohrförmigen Teil 41, in dem eine rohrförmige
Verlängerung 42 permanent befestigt ist, beispielsweise durch Schweissen. Die rohrförmige
Verlängerung 42 ist an ihrem oberen Ende mit einem Schraubstöpsel 43 verschlossen
und enthält einen Graphitstab 44, welcher mittels einer Schraubendruckfeder 45 nach
unten gedrückt wird, die sich zwischen dem Schraubstöpsel 43 und dem einen Stirnende
des Graphitstabes 44 befindet und sich gegen den Schraubstöpsel 43 abstützt. Das rohrförmige
Teil ist mit zwei Lappen 46 und 47 versehen, die zur Befestigung am Kardengestell
dienen. An seinem in Fig. 2 unteren Ende geht das rohrförmige Teil 41 gabelförmig
in zwei Schenkel 48, 49 über, die zur mittleren Längsachse des rohrförmigen Teils
bzw. der rohrförmigen Verlängerung einen stumpfen Winkel α von etwa 150
o bilden. Die beiden Schenkel 48, 49 dienen zur Lagerung einer Drehachse 51, mit der
zwischen den Schenkeln 48, 49 eine kreisförmige Bürste 52 mit Borstenspitzen 53 drehfest
befestigt ist. Die Drehachse 51 ist an einem Ende über die Stirnseite des zugeordneten
Schenkels 49 hinaus verlängert und trägt dort ein Zahnrad 54, das drehfest mit der
Achse durch eine entsprechende formschlüssige Anordnung befestigt ist. Die Drehachse
selbst ist mittels zwei Sicherungsringen 55 und 56, die in entsprechenden Umfangsnuten
der Drehachse sitzen, gegen axiales Verschieben aus den Schenkeln 48, 49 heraus gesichert.
Zwischen dem Zahnrad 54 und dem Schenkel 49 befindet sich eine Scheibe 57 aus Polytetrafluoroäthylen
oder einem vergleichbaren Stoff, um Reibung in diesem Bereich zu mindern.
[0030] Das Zahnrad 54 hat Ausnehmungen 58 an seinem Außenumfang, wobei die Ausnehmungen
58 an einem Teilkreis 59 angeordnet sind mit einem Abstand, welcher dem linearen Abstand
zwischen den Gelenkbolzen 13 der Kette entspricht.
[0031] Die Fig. 3 zeigt zusätzlich das Umlenkrad 23, welches mittels einer entsprechenden
Lagerung 61 von einem rohrförmigen Achsstummel 62 des Kardengestells 60 drehbar getragen
wird. Auch das Umlenkrad 23 weist Ausnehmungen 63 auf, die im Abstand der Gelenkbolzen
13 der Ketten angeordnet sind.
[0032] Wie bereits erwähnt, ist jeder Gelenkbolzen hohl ausgebildet und wird mittels eines
durchgehenden Schraubbolzens 14 am Ende 64 eines Wanderdeckels 11 befestigt. Diese
Befestigung ist so, daß zwei zylindrische Buchsen 65 und 66 auf dem eigentlichen Gelenkbolzen
drehbar gelagert sind, wobei die Kettenglieder 67, 68 zwischen den zwei Zylinderbuchsen
65 und 66 angeordnet sind. Die Zylinderbuchsen 65, 66 greifen in die Ausnehmungen
63 des Umlenkrades 23 ein und die Buchse 65 dient auch dazu, das Zahnrad 54 anzutreiben.
[0033] Die Wanderbewegung der Wanderdeckel 11 mit den zugeordneten Ketten 12 führt somit
zu einer Drehbewegung des Zahnrades 54 und daher der Bürste 52, so daß die Borstenspitzen
Graphit vom Graphitstab 44 abtragen und an die Außengleitflächen 26, 27 übertragen.
Die Fig. 3 zeigt auch, daß der Umfang der Bürste 52, d.h. der Borstenspitzen 53 etwas
kleiner ist als der des Teilungskreises 59, so daß die Borstenspitzen sich etwas
langsamer bewegen als die Wanderdeckel selbst.
[0034] Wenn der Graphitstab 44 vollständig verbraucht ist, wird der Stöpsel 43 sowie die
Feder 45 entfernt, und ein neuer Graphitstab eingesetzt. Nach dem Wiederein setzen
der Feder 45 und des Stöpsels 43 ist die Schmiervorrichtung wieder sofort betriebsbereit.
Das Auswechseln kann auch während des Kardenbetriebes erfolgen, da eine kurze Unterbrechung
der Schmiermittelzufuhr durchaus zulässig ist.
[0035] Die Fig. 4 zeigt, wie die kleinere Schmiervorrichtung 38 zur Schmierung der Innengleitflächen
28, 29 verwendet wird. Nachdem die Anordnung die der Fig. 3 sehr ähnlich ist, und
die einzigen Unterschiede in den Abmessungen (Durchmesser und Länge des rohrförmigen
Teils und Breite der Bürste) festzustellen sind, sind für die Darstellung der Fig.
4 die gleichen Bezugszeichen verwendet worden, wie bei der Fig. 3, und die Wirkungsweise
der Ausführung gemäß Fig. 4 ist entsprechend der Beschreibung der Fig. 3 zu verstehen.
[0036] Die weitere Beschreibung befaßt sich mit einer Vorrichtung zur Ölschmierung, so
wie in den Fig. 5, 6, 7 und 8 dargestellt. Teile der Schmiervorrichtung dieser Figuren,
die Teile der Schmiervorrichtung der Fig. 1 bis 4 entsprechen, sind mit den gleichen
Bezugszeichen wie dort gekennzeichnet.
[0037] Auch bei der Ausführung nach Fig. 5 besteht die Notwendigkeit, sowohl die Außengleitflächen
als auch die Innengleichflächen zu schmieren. In diesem Fall ist die Schmiervorrichtung
71 für die Schmierung der Außengleitflächen, die Schmiervorrichtung 72 für die Schmierung
der Innengleitflächen zuständig. Die Fig. 6 und 7 zeigen das Zusammenwirken der Schmiervorrichtung
71 mit den Außengleitflächen, während die Fig. 8 zeigt wie die Schmiervorrichtung
72 mit den Innengleitflächen zusammenwirkt. Man sieht auf Anhieb, daß die Schmiervorrichtungen
71, 72 sehr ähnlich konstruiert sind. Der einzige Unterschied liegt eigentlich in
der Ausbildung des Übertragungselementes 73, das in Fig. 8 an seinem Außenumfang wesentlich
enger ausgebildet ist als bei der Ausführung nach Fig. 7, eben um die unterschiedlichen
Breiten der Innen- und Außengleitflächen zu berücksichtigen.
[0038] Nachdem mehrere Teil der Schmiervorrichtung der Fig. 5 bis 8 gleich ausgebildet sind,
wie die der Fig. 1 bis 4, werden für diese Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet
und auf eine detaillierte Beschreibung derselben verzichtet.
[0039] Die Schmiervorrichtungen 71, 72 haben ein etwa U-förmiges Gehäuse 75, das in beiden
Fällen gleich ausgebildet ist. Diese Gehäuse beinhalten Öl als Schmiermittel, wobei
die Oberfläche des Öls in der Fig. 5 bei 76 bzw. 77 angedeutet ist. Die Höhe des Ölpegels
kann über ein automatisches Nachfüllsystem beliebiger Art konstant gehalten werden.
Auch können die Gehäuse 75 vollständig oder teilweise aus transparentem Stoff bestehen,
damit eine visuelle Überprüfung des Ölstandes möglich ist. Aufgrund der sehr kleinen
verbrauchten Ölmengen ist es auch durchaus denkbar, das Öl von Zeit zu Zeit per Hand
nachzufüllen. Die Gehäuse sind im Betrieb so angebracht, daß das darin enthaltene
Öl nicht über das offene Ende des Gehäuses ausfließen kann. Das Gehäuse selbst ist
über eine Drehachse 78 am Kardengestell drehbar befestigt und wird mittels einer
federbelasteten Befestigungsvorrichtung 49, die an einem Lappen 81 auf der anderen
Seite des Gehäuses von der Drehachse 78 angreift, in Richtung der Wanderdeckel vorspannt,
damit die hier zylindrisch gezeigte Oberfläche des Übertragungsrades gegen die Innengleitflächen
bzw. Außengleitflächen der Wanderdeckel vorgespannt wird. Zur Minimierung der Ölübertragung
kann auch die zylindrische Oberfläche des Übertragungsrades gewölbt ausgebildet werden.
Eine Verteilung des Schmiermittels entlang der Gleitflächen erfolgt dann auf natürliche
Art und Weise durch die Gleitbewegung an den statischen Führungen.
[0040] Aus Fig. 5 sieht man, daß die Befestigungsvorrichtung 79 auch nach rechts in eine
Lage 79.1 geschwenkt werden kann. In dieser Lage wird die Befestigung des Gehäuses
entriegelt, damit das Gehäuse 75 nach unten geklappt und nachgefüllt bzw. gereinigt
werden kann.
[0041] Besonders zu beachten ist, daß eine kleine Rolle 82 ebenfalls im Gehäuse drehbar
gelagert ist und zwar so, daß seine Drehachse parallel zur Drehachse des Übertragungsrades
liegt. Die Oberfläche der Rolle 82 steht mit der Oberfläche des Übertragungsrades
in Verbindung und sorgt dafür, daß nur ein sehr feiner Ölfilm auf der Außenoberfläche
des Übertragungsrades vorhanden ist, so daß die Zudosierung des Schmiermittels auf
die Gleitflächen in sehr kleinen Mengen gewährleistet ist. Die Rolle 82 könnte auch
durch ein Abstreiforgan ersetzt werden. Auf die offene Seite des Gehäuses ist sowohl
bei der Fig. 7 als auch bei der Ausführung nach Fig. 6 und 8 eine Kappe 83 aus Kunststoff
aufgesetzt, welche durch entsprechend ausgebildete Schnappvorrichtungen am Gehäuse
festgehalten wird. Wie aus der Fig. 7 zu sehen ist, besitzt diese Kappe seitlich des
Rades Dichtlippen 85, die einerseits den Austritt von Öl an dieser Stelle verhindern,
andererseits auch verhindern, daß Staub und dergleichen in den Schmiermittelbehälter
bzw. in das Gehäuse 75 eindringt. Wie auch aus Fig. 6 ersichtlich, hat die Kappe
weiter Dichtlippen 87, 88, die an der äußeren Oberfläche des Übertragungsrades anliegen
und auch hier den Eintritt von Staub und Schmutz verhindern.
[0042] Im Betrieb wird das Zahnrad von der Kette angetrieben, allerdings hier von den Zylinderbuchsen
66 und nicht von den Zylinderbuchsen 65, und treibt seinerseits über die Drehachse
51 das Übertragungsrad an. Dieses taucht unterhalb der Drehachse 51 in das Schmiermittel
ein und trägt einen Ölfilm auf seiner Oberfläche bis zu der Rolle 82 hoch, welche
durch Berührung mit der Außenoberfläche überschüssiges Öl von dieser Oberfläche wegstreift,
so daß nur eine mikroskopisch dünne Ölschicht auf der Außenoberfläche des Rades zu
den Gleitflächen hin getragen wird. Die Vorspannung der Feder 80 sorgt dafür, daß
die Oberfläche des Rades mit diesem sehr dünnen Ölfilm stets mit zumindest im wesentlichen
konstantem Druck gegen die Gleitflächen drückt, so daß eine gleichmäßige Ölübertragung
stattfindet, auch wenn die Gleitflächen selbst durch unterschiedliche Abnutzungserscheinungen
bzw. durch Toleranzen nicht genau an der gleichen Stelle gegenüber der Schmiervorrichtung
zu liegen kommen. Eine derartige Vorspannung ist bei der Ausführung der Fig. 1 bis
4 nicht notwendig, da hier die Borsten selbst eine gewisse federnde Wirkung besitzen
und somit kleine Abstandsabweichungen ausgleichen.
1. Schmiervorrichtung für die Wanderdeckelanordnung einer Karde, bei der die Wanderdeckel
von zwei an den Stirnseiten der Karde angeordneten und an den Enden der Wanderdeckel
angreifenden Ketten in einer Schleife bewegt und mindestens im Bereich des Tambours
durch ortsfeste Führungen geführt werden, entlang welcher Gleitflächen der Deckel
gleiten, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Seiten der Wanderdeckelanordnung mindestens
ein Schmiermittelbehälter vorgesehen ist; daß zur dosierten Schmierung der Gleitflächen
(26, 27, 28, 29) ein drehbares, dem jeweiligen Schmiermittelbehälter (41; 75) zugeordnetes
Übertragungselement (52; 73) sowohl mit dem Schmiermittel als auch mit den Gleitflächen
in Berührung kommt; und daß ein das Übertragungselement antreibendes Zahnrad (54)
vorgesehen ist, das von der jeweiligen Kette (12) angetrieben ist.
2. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanderdeckel
(11) an beiden Enden jeweilige innere und äußere Gleitflächen (28, 29 bzw. 26, 27)
aufweisen und daß getrennte Schmiermittelbehälter (41; 75) und Übertragungssysteme
für die innere und die äußeren Gleitflächen vorgesehen sind, wobei jedes Übertragungssystem
aus einem Übertragungselement (52; 73) und einem diesem zugeordneten Zahnrad (54)
besteht.
3. Schmiervorrichtung, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermittel
in Form von Graphitstäben (44) insbesondere von mit einem Bindemittel, beispielsweise
Wachs, gebundenen Graphitstäben vorliegt.
4. Schmiervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungselement
eine drehbar montierte Bürste (52) ist, deren Borstenspitzen (53) den Graphit vom
Graphitstab (44) abtragen und auf die Gleitflächen übertragen.
5. Schmiervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnrad (54)
an der Drehachse (51) der Bürste (52) koaxial zu dieser befestigt ist.
6. Schmiervorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächengeschwindigkeit
der Bürste (52) kleiner ist als die Bewegungsgeschwindigkeit der Gleitflächen (26,
27 28, 29) an dieser vorbei und vorzugsweise im Bereich von 50 bis 95% und insbesondere
bei etwa 90% dieser Bewegungsgeschwindigkeit der Gleitflächen liegt.
7. Schmiervorrichtung nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitflächen (26, 27, 28, 29) radial innerhalb des Teilungskreises (59)
des Zahnrades (54) mit der Bürste (52) in Berührung treten.
8. Schmiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter ein rohrförmiges Teil (42) aufweist, das zur Aufnahme des Graphitstabes
(44) ausgebildet ist, daß das rohrförmige Teil mit einem Stöpsel (43) verschließbar
ist und daß eine Schraubendruckfeder (45) zwischen dem Stöpsel (43) und dem Graphitstab
(44) zur Vorspannung dieses in Richtung der Bürste (52) angeordnet ist, wobei die
Schraubendruckfeder so ausgelegt ist, daß die Federvorspannung über ihren Federweg
zumindest im wesentlichen konstant bleibt.
9. Schmiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Behälter eine zylindrische, den Graphitstab unter Federdruck enthaltende Patrone
ist, die über einen Schnellverschluß, beispielsweise einen Bajonettverschluß, mit
einem rohrförmigen Teil (41) der Schmiervorrichtung verbindbar ist.
10. Schmiervorrichtung nach Anspruch 8 oder Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das der Bürste (52) zugewandte Ende des rohrförmigen Teils (41) zur Aufnahme der Bürste
(52) und ihrer Drehachse (51) gabelförmig (48, 49) ausgebildet ist.
11. Schmiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenkachsen (13) der Kette (12) hohl sind, sich mindestens einseitig über
die Kettenglieder hinaus erstrecken und über, durch die Gelenkachsen verlau fende
Schrauben (14) an den Wanderdeckeln (11) befestigt sind, wobei das Zahnrad (54) mit
den sich über die Kettenglieder hinauserstreckenden Teilen der Gelenkachsen oder mit
an diesen montierten Buchsen (65, 66) in Berührung kommt.
12. Schmiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schmiermittel Öl ist, und daß das Übertragungselement (73) durch ein innerhalb
des das Öl enthaltenden Gehäuses (75) drehbar gelagertes Rad gebildet ist; und daß
mindestens ein mit der Oberfläche des Übertragungselementes in Berührung stehendes
und die Dicke des von diesem getragenen Ölfilms begrenzendes Organ (82) vorgesehen
ist.
13. Schmiervorrichtung nach Anspruch 12, daß das Organ durch eine Rolle (82) gebildet
ist.
14. Schmiervorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuse (75) zumindest im wesentlichen U-förmige Gestalt aufweist, wobei die Mündung
des U-förmigen Gehäuses oberhalb der vom Gehäuse getragenen Drehachse (51) des Rades
(73) liegt.
15. Schmiervorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (75)
mit dem darin enthaltenen Übertragungselement (73) federnd gegen die Gleitflächen
(26, 27, 28, 29) der Wanderdeckel (11) vorgespannt ist.
16. Schmiervorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das U-förmige
Gehäuse (75) in der Nähe des einen Schenkels drehbar aufgehängt ist (bei 78) und daß
die Vorspannfeder (80) am anderen Schenkel angreift.
17. Schmiervorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mündung des Gehäuses durch eine aufschnappbare Kappe (83) verschlossen ist,
die eine Öffnung für einen Oberflächenbereich des Übertragungsrades aufweist.
18. Schmiervorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kappe (83) federnd gegen die Stirnseiten des Übertragungsrades (73) gedrückte
Dichtlippen (85) sowie ggf. gegen den Umfang des Übertragungsrades drückende Dichtlippen
(87, 88) aufweist.
19. Schmiervorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse mit einem automatischen Nachfüllsystem für das Öl ausgestattet ist.
20. Schmiervorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse ein Sichtfenster zur visuellen Ermittlung des Ölpegels besitzt bzw.
aus einem transparenten Stoff besteht.
21. Schmiervorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wanderdeckel innere und äußere Gleitflächen (28, 29 bzw. 26, 27) unterschiedlicher
Breite aufweisen, daß jeweilige Schmiervorrichtungen den inneren und äußeren Gleitflächen
zugeordnet sind, wobei die Gehäuse (75) dieser Schmiervorrichtungen gleich, die jeweiligen
Übertragungsräder (73) jedoch an die Breite der zugeordneten Gleitflächen (26, 27,
28, 29) angepaßt ausgebildet sind.