(19)
(11) EP 0 367 976 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.05.1990  Patentblatt  1990/20

(21) Anmeldenummer: 89118195.0

(22) Anmeldetag:  30.09.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04F 13/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 11.11.1988 DE 3838301

(71) Anmelder:
  • Lorenz, Siegfried
    D-4447 Hopsten-Schale (DE)
  • Zierer, Rudolf
    D-48599 Gronau (DE)

(72) Erfinder:
  • Lorenz, Siegfried
    D-4447 Hopsten-Schale (DE)
  • Zierer, Rudolf
    D-48599 Gronau (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. 
Postfach 34 29
D-48019 Münster
D-48019 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mit einer Oberflächenprofilierung versehene Verkleidungsplatte


    (57) Mit einer Oberflächenprofilierung (7, 8) versehene Verkleidungsplatte (1, 2).
    Die bekannten Verkleidungsplatten haben zum Abführen des im seitlichen Randbereich der Platten eindringenden Wassers eine im Rand­bereich vorgesehene Wasserführungsleiste, die das Wasser von einer Platte zur anderen Platte übergibt.
    Um eine Überfüllung der Wasserführungsleisten (9) bei einer Vielzahl übereinander angeordneter Platten zu vermeiden, erfolgt die Ableitung des Wassers aus jeder Wasserführungsleiste (9) einer Platte auf die Oberseite und dort auf die Plattenebene der benachbarten unteren Platten.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verkleidungs­platte gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

    [0002] Eine gattungsbildende Verkleidungsplatte ist aus der DE-37 11 372 A1 bekannt.

    [0003] Gegenstand dieser bekannten Verkleidungsplatte ist die Maßnahme, daß die Wasserführungsleiste derart ausgebildet ist, daß sie an ihrem freien Ende an der Unterseite der benachbarten Platte anlegbar ist und im Bereich des unteren Plattenrandes eine Entwässe­rungsöffnung schafft, wobei diese Entwässerungsöff­nung von der freien Randkante der Wasserführungslei­ste zur Plattenmitte hin versetzt ist. Das bei die­ser bekannten Anordnung in die Wasserführungsleiste eintretende Wasser kann über die Entwässerungsrinne austreten und fließt dadurch auf die Oberseite der darunter befindlichen Platte, insbesondere in die Wasserführungsleiste der anschließenden Platte.

    [0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrun­de, die bekannte Ausbildung so zu verbessern, daß eine Überfüllung der Wasserführungsleisten bei einer Vielzahl übereinander angeordneter Verkleidungs­platten vermieden wird, die Abdichtung im Bereich der rinnenbildenden Überlappung benachbarter Ver­kleidungsplatten verbessert wird und so die Gefahr des Eindringens von Wasser zur Unterseite der Ver­kleidungsplatten hin vermieden wird.

    [0005] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des kennzeichnenden Teiles gelöst.

    [0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran­sprüchen erläutert. Mit anderen Worten ausgedrückt, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß die untere Ausflußöffnung der Wasserführungsleiste und der in der Wasserführungsleiste gebildeten Rinne so gestaltet ist, daß das Wasser nicht wieder in die nächste Wasserführungsleiste der anschließenden Platte gelangt, sondern auf die äußere Plattenebene der anschließenden Platte weitergeführt wird, so daß beispielsweise auch eine Überlastung der Wasser­führungsleisten mit eintretendem Wasser mit Sicher­heit verhindert wird.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfol­gend anhand der Zeichnungen erläutert. Die Zeich­nungen zeigen dabei in

    Fig. 1 eine Ansicht auf zwei aneinander an­grenzende Plattenränder im auseinander­gezogenen Zustand zweier Verkleidungs­platten, in

    Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie 2 - 2 in Fig. 1, in

    Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie 3 - 3 in Fig. 1, in

    Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie 4 - 4 in Fig. 1 und in

    Fig. 5 eine schaubildliche Ansicht auf den unteren Plattenrand zweier aneinander angesetzter Platten.



    [0008] In Fig. 1 sind zwei Platten 1 und 2 dargestellt, die je einen oberen Plattenrand 3, einen unteren Plat­tenrand 4, einen seitlichen Plattenrand 5 sowie einen seitlichen Plattenrand 6 aufweisen. An der Oberseite der aus Kunststoff bestehenden Platten 1, 2 sind Profilierungen 7 und 8 ausgearbeitet, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Klinker­profilierung gestaltet sind, und zwar im sogenannten "Läuferverband", so daß an der Platte 1 ein relativ kurzer Überstand der Profilierungen bedingt wird. Die Profilierungen 7 der Platte 1 stehen dabei we­niger weit über den nach außen erkennbaren Platten­rand vor als die Profilierungen 8 der Platte 2, so daß auch im ineinandergesetzten Zustand ein ein­heitliches Klinkerbild geschaffen wird.

    [0009] Im Bereich des seitlichen Plattenrandes 5 ist eine Wasserführungsleiste 9 vorgesehen, die rinnenförmig ausgestaltet ist, wie dies u.a. die Fig. 2 und 3 deutlich zeigen. Die Wasserführungsleiste 9 weist dabei an ihrem freien Randbereich einen hochgestell­ten Rand 10 auf.

    [0010] Die Wasserführungsleiste ist im Bereich des oberen Plattenrandes 3 offen und am unteren Plattenrand 4 geschlossen, da im Bereich des unteren Plattenrandes 4 eine Nut 20 zur Aufnahme einer Feder 11 vorgesehen ist. Dieser geschlossene Bereich der Wasserführungs­leiste 9, der in Fig. 1 mit 12 bezeichnet ist, weist die gleiche Höhe wie die eigentliche Plattenebene 25 auf. Zusätzlich und über diese Ebene 25 des ge­schlossenen Bereiches nach vorne vorstehend ist ein Wandabschnitt 26 vorgesehen, der insbesondere deut­lich in Fig. 4 erkennbar ist.

    [0011] Der Plattenrand 6 ist als Verlängerungszunge 15 ge­staltet, wobei das freie Ende dieser Verlängerungs­zunge 15 an einer Rückkante 16 des seitlichen Plat­tenrandes 5 im ineinander eingeschobenen Zustand der Platten 1 bzw. 2 anliegt.

    [0012] Die Profilierung 7 übergreift die Verlängerungszunge 15 um ein geringes Maß und weist an ihrem freien Ende eine Stütznase 17 auf, die sich auf die Ober­seite der Verlängerungszunge 15 auflegt, während der Rand 10 der Wasserführungsleiste 9 an der Unterseite der Verlängerungszunge 15 anliegt, wie dies deutlich die Fig. 2 und 3 zeigen. Hierdurch wird ein dichtes Verklemmen der Verlängerungszunge 15 und der Wasser­führungsleiste 9 der beiden aneinander anzuschlies­senden Platten 1 und 2 erreicht.

    [0013] Die eigenliche Rinne 21 der Wasserführungsleiste 9 liegt im Abstand von der Rückkante 16, und an der Unterseite der Verlängerungszunge 15 ist eine Um­kehrleiste 24 vorgesehen, die sich in die Rinne 21 im ineinandergesetzten Zustand der beiden Platten einlegt, wie dies die Fig. 2 und 3 deutlich zeigen. Hierbei befindet sich die Umkehrleiste 24 aber im Abstand der Wandbereiche der Rinne 24 und auch im Abstand von der Bodenseite der Rinne 21, so daß Wasser um die Umkehrleiste 24 herum fließen kann. Da der Abstand aber relativ gering ist, erfolgt hier eine Druckminderung des Wassers, so daß der ggf. aufgrund von Schlagregen od. dgl. vorliegende Was­serdruck im Bereich des hochgestellten Randes 10 so gemindert ist, daß er nicht mehr ausreicht, um über diesen hochgestellten Rand 10 und der Unterseite der benachbarten Platte hindurchzudringen.

    [0014] Die Abführung des Wassers aus der Rinne 21 erfolgt über eine Wasseraustrittsöffnung 28, die durch eine Wandausnehmung 27 in der Profilierung der Platte 2 geschaffen wird.

    [0015] Dadurch, daß auch im Randbereich des geschlossenen Bereiches 12 der Wasserführungsleiste 9 ein Wandab­schnitt 26 vorgesehen ist, der über die Ebene des geschlossenen Bereiches nach vorne hin vorsteht und der sich an die Unterseite der Profilierung 8 der Platte 2 anlegt, wird hier durch die Profilierung 8 eine Wasseraustrittsmöglichkeit geschaffen.

    [0016] An der Unterseite der Platte 2 im Randbereich 6 ist außer der Umkehrleiste 24 ein durchgehender ver­stärkter Wandbereich 30 vorgesehen, an den sich - wie dies deutlich die Fig. 2 und 3 zeigen - der hochgestellte Rand 10 der Wasserführungsleiste 9 an­legt, so daß hier ein dichter Abschluß zur Untersei­te der benachbarten Platte 2 geschaffen wird.

    [0017] Bei der vorbeschriebenen Plattenanordnung wird das in die Rinne 21 eintretende Wasser nicht nur an die Oberseite der benachbarten, in vertikaler Richtung darunter befindlichen Platte geleitet, sondern zu­sätzlich aus der Rinne 21 heraus auf die Platten­ ebene 25 der Platte 2, so daß auch eine Überfüllung der Rinnen 21 bei einer Vielzahl von übereinander gehängten Platten nicht auftreten kann.

    [0018] Das freie Ende 23 der Verlängerungszunge 15 legt sich im ineinandergeschobenen Zustand der Platten 1 und 2 an die Rückkante 16 der Platte 1 an und es ist offensichtlich, daß nur unter erheblicher Druck­minderung das Wasser nunmehr durch den so gebilde­ten Spalt im Bereich der Rückkante 16 unter gleich­zeitiger Leitung in die Rinne 21 und unter weiterer Druckminderung durch Umleitung um die Umlenkleiste 24 abgeführt wird, so daß nicht mehr zu befürchten ist, daß Wasser über den hochgestellten Rand 10 an die Unterseite der Platte 2 gelangt.


    Ansprüche

    1. Mit einer Oberflächenprofilierung versehene Verkleidungsplatte mit seitlichen die benach­barte Verkleidungsplatte über- bzw. unter­greifenden Plattenrändern, einer an dem einen seitlichen Plattenrand vorgesehenen, einen an ihrem freien Ende hochgestellten Rand aufweisenden, eine Rinne bildenden Was­serführungsleiste, die materialeinheitlich an die Verkleidungsplatte anschließt und einer an dem benachbarten Plattenrand vor­gesehenen Verlängerungszunge mit einer Um­lenkleiste, die bei ineinandergesetzten Ver­kleidungsplatten zur Anlage an einer zur Plattenmitte hin gerichteten Rückkante kommt, wobei die Wasserführungsleiste an ihrem freien Ende an der Unterseite der be­nachbarten Verkleidungsplatte anlegbar ist, so daß zwischen dem hochgestellten Rand und der Umlenkleiste ein Rinnenhohlraum ent­steht, und im Bereich des unteren Platten­randes ein Entwässerungskanal gebildet ist, der eine Verbindung zwischen dem Rinnenhohl­raum und der Außenseite des unteren Platten­randes der benachbarten Verkleidungsplatte schafft und die freie Endkante der die Ver­längerungszunge des benachbarten Platten­randes übergreifende Oberflächenprofilierung mit einer nach unten abgebogenen Stütznase ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet, daß

    a) sich die Verlängerungszunge (15) mit einem über die Umlenkleiste (24) hinaus­ragenden Ende auf eine Stützleiste (22) - aber unter die Stütznase (17) - legt,

    b) der den Entwässerungskanal aufnehmende Bereich (12) der Verkleidungsplatte (1) die gleiche Höhe wie die die Basis für die Oberflächenprofilierung (7, 8) bil­dende Plattenebene (25) aufweist, aber an seinem freien Rand einen hochgestell­ten Wandabschnitt (26) aufweist, der sich an die Unterseite der Oberflächen­profilierung (8) der anzuschließenden Verkleidungsplatte (2) legt und

    c) die Oberflächenprofilierung (8) der be­nachbarten Verkleidungsplatte (2) in ihrem unteren Randbereich eine Wandaus­nehmung (27) als Wasseraustrittsöffnung (28) aufweist.


     
    2. Verkleidungsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkleiste (24) im zusammengesetzten Zustand zweier Verklei­dungsplatten (1) und (2) im Abstand von den seitlichen Begrenzungswänden der Rinne (21) und dem Boden der Rinne (21) steht.
     
    3. Verkleidungsplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkleiste (24) sich zu ihrem freien Ende hin konisch verjüngt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht