(19)
(11) EP 0 368 011 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.05.1990  Patentblatt  1990/20

(21) Anmeldenummer: 89118863.3

(22) Anmeldetag:  11.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65C 3/16, B65C 9/10, B65C 9/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 03.11.1988 DE 3838202
18.08.1989 DE 3927296

(71) Anmelder: KHS ETI-TEC Maschinenbau GmbH
D-40699 Erkrath (DE)

(72) Erfinder:
  • Rogall, Wolfgang
    D-5600 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Etikettiermaschine zum Etikettieren von Behältern mit durch die Behälter von einem Etikettenstapel unmittelbar entnommenen Etiketten


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Etikettiermaschine für kreiszylindrische Behälter 1, die von einem Drehtisch 3 an einer Etikettierstation 4 vorbeibewegt werden und sich dabei an der Vorderseite des Etikettenstapels 5 unter Entnahme des vorderen Etiketts 6 abwälzen. Zur Vorbereitung der Entnahme wird von einem ersten Beleimungsorgan 7 Heißleim auf die Behälter 1 aufgesprüht, so daß beim Abwälzen des Behälters 1 am Etikettenstapel 5 das Etikett 6 mit seiner Vorderkante am Behälter 1 haftenbleibt. Die Hinterkante des Etiketts 6 wird durch ein der Hinterkante des im Stapel 5 befindlichen Etiketts 6 zugeordnetes Beleimungsorgan 9 beleimt. Um eine Umstellung auf verschiedene Formate der Behälter 1 zu ermöglichen, sind der Etikettenkasten 10, das erste Beleimungsorgan 7 und das zweite Beleimungsorgan 9 auf einem gemeinsamen Schlitten 11 angeordnet, der in Richtung des Drehtisches 3 verschiebbar gelagert ist und in dieser Richtung gegen einen einstellbaren Anschlag durch eine Feder vorbelastet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Etikettiermaschine für kreiszylindrische Behälter, bestehend aus einem Drehtisch mit an seinem Rand angeordneten, drehgesteuerten Aufnahmeplätzen für die Behälter und einer an seinem Umfang positionierten Etikettierstation mit einem einen Etikettenstapel aufnehmenden Etikettenkasten, an dessen vorderseitigem Etikett jeder Behälter unter Entnahme dieses Etikettes durch den drehgesteuerten Aufnahmeplatz abgewälzt wird, und mit einem dem Etikettenkasten vorgeordneten, durch einen Fühler gesteuerten ersten Beleimungsorgan, das auf jeden vorbeibewegten Behälter Leim aufträgt, sowie mit einem auf die Hinterkante des im Etikettenkasten befindlichen vorderen Etiketts einwirkenden zweiten Beleimungsorgan.

    [0002] Etikettiermaschinen dieser Art sind bekannt. Sie dienen vor allem zur sogenannten Rundumetikettierung. Bei diesen Etikettiermaschinen wird durch das erste Beleimungsorgan Heißleim auf den Behälter aufgesprüht, wenn der diesem Beleimungsorgan zugeordnete Fühler feststellt, daß sich im Wirkungsbereich des Beleimungsorgans ein Behälter befindet. Die Drehsteuerung der Aufnahmeplätze ist so ausgelegt, daß der Behälter beim Weitertransport durch den Drehtisch mit seinem beleimten Bereich auf die Etikettenvorderkante trifft und unter der Haftwirkung des Leims das vordere Etikett nach weiterem Abwälzen an der Vorderseite des Etikettenstapels entnimmt. Die vom zweiten Beleimungsorgan beleimte Hinterkante wird dann beim weiteren Transport durch den Drehtisch von an seinem Umfang stationär angeordneten Andrückelementen angelegt.

    [0003] Voraussetzung für eine störungsfreie Etikettierung der Behälter ist die genaue Positionierung des Etikettenkastens und der Beleimungsorgane am Umfang des Drehtisches unter Berücksichtigung des Formates der zu etikettierenden Behälter. Damit mit ein und derselben Etikettiermaschine Behälter unterschiedlichen Formates etikettiert werden können, ist bei der bekannten Etikettiermaschine vorgesehen, daß die einzelnen Elemente, wie die beiden Beleimungsorgane und der Etikettenkasten, einzeln auf einem Unterbau versetzt werden können. Eine solche Umstellung auf ein anderes Format macht deshalb erhebliche Einstellarbeiten erforderlich. Da die Qualität der Etikettierung wesentlich von der genauen Positionierung des Etikettenkastens abhängt, an dessen vorderem Etikett der Behälter sich unter Entnahme des Etiketts abwälzt, bedarf es besonderer Aufmerksamkeit bei der Einstellung des Etikettenkastens. Schon bei großen Toleranzen desselben Formates machen sich Ungenauigkeiten in der Etikettierung bemerkbar. Die fehlerhafte Zuführung eines Behälters eines größeren Formates kann sogar zu einer Beschädigung der Etikettierstation führen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Umstellung der Etikettiermaschine auf ein anderes Format der Behälter zu vereinfachen. Darüber hinaus soll die genaue Einstellung weniger kritisch sein.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Etikettenkasten, das erste Beleimungsorgan mit seinem Fühler und das zweite Beleimungsorgan auf einem gemeinsamen Schlitten angeordnet sind, der auf einem Unterbau in Richtung des Drehtisches verschiebbar gelagert ist und in dieser Richtung gegen einen einstellbaren Anschlag durch eine Feder vorbelastet ist. Vorzugsweise ist der Unterbau höhenverstellbar.

    [0006] Bei der erfindungsgemäßen Etikettiermaschine ist für die Umstellung auf einen anderen Behälterdurchmesser nur ein einziger Einstellvorgang für die an der Etikettierung beteiligten Elemente, also für den Etikettenkasten und die Beleimungsorgane, erforderlich. Toleranzen im Behälterdurchmesser verkraftet die Etikettierstation ohne Schwierigkeiten, weil die gesamte mit dem Schlitten verfahrbare Einheit gegen die Kraft der Feder von dem zu etikettierenden Behälter zurückgedrängt werden kann. Deshalb kann auch eine Einstellung vorgenommen werden, bei der selbst für Behälter an der unteren Toleranzgrenze die Abwälzung am vorderen Etikett und damit eine optimale Übertragung des Etiketts gewährleistet ist. Für die Umstellung auf eine andere Behälterhöhe braucht ebenfalls nur ein Einstellvorgang an dem höhenverstellbaren Unterbau vorgenommen zu werden.

    [0007] Die Ausrichtung der Etiketten um die zur Behälterlängsachse senkrechte Achse läßt sich bei der Erfindung leicht dadurch verwirklichen, daß der Unterbau als Führung für den Schlitten eine Schiene, um die der Schlitten kippbar ist, und ein die Kippstellung begrenzendes, einstellbares Stützelement aufweist.

    [0008] Sofern mit der Etikettiermaschine auch verschieden lange Etiketten verarbeitet werden sollen - eine Forderung, die bei der Rundumetikettierung von Behältern verschiedenen Durchmessers besteht -, kann dies dadurch ermöglicht werden, daß das zweite Beleimungsorgan auf einem weiteren Schlitten angeordnet ist, der auf dem einen Schlitten seitlich verschiebbar gelagert ist.

    [0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert Im einzelnen zeigen:

    Fig. 1 eine Etikettiermaschine mit Drehtisch und Etikettierstation ausschnittweise in Aufsicht in schematischer Darstellung,

    Fig. 2 die Etikettierstation aus der Sicht des Pfeiles A der Figur 1 und

    Fig. 3 den unteren Teil der Etikettierstation gemäß Figur 1, teilweise im Schnitt, teilweise in Ansicht aus der Sicht des Pfeiles B der Fig. 1.



    [0010] Zu etikettierende Flaschen 1, die in Aufnahmeplätzen 2 eines Drehtisches 3 positioniert sind, werden von dem Drehtisch 2 an einer Etikettierstation 4 vorbeitranportiert. Die Flaschen 1 sind in den Aufnahmeplätzen 2 axial zwischen einem drehgesteuerten Teller und einem Zentrierkopf eingespannt. Auf die Flaschen 1 wird eine gesteuerte Drehbewegung übertragen, die die Flaschen 1 an der Vorderseite eines Etikettenstapels 5 zumindest in dessen vorderem Bereich abwälzen läßt, wobei das vordere Etikett 6 entnommen und um die Flaschen 1 herumgewickelt wird.

    [0011] Die Etikettierstation 4 weist in Transportrichtung der Flaschen 1 ein dem Etikettenstapel 5 vorgeordnetes Beleimungsorgan 7 auf, das aus in vertikaler Reihe angeordneten Sprühdüsen für Heißleim besteht. Mittels eines in derselben Reihe angeordneten Fühlers 8 wird festgestellt, ob sich im Wirkungsbereich des Leimauftragsorgans 7 eine Flasche 1 befindet. Bei positivem Prüfergebnis werden die Sprühdüsen 7 aktiviert und sprühen auf die Flasche 1 Leim auf. Unter Berücksichtigung der Stelle des Leimauftrags wird die Flasche 1 durch die Drehsteuerung ihres Aufnahmeplatzes 2 beim Weitertransport derart gedreht; daß die beleimte Fläche auf die Vorderkante des Etikettenstapels 5 trifft und an der Vorderseite des Etikettenstapels 5 abgewälzt wird, so daß dabei unter der Haftwirkung des Leims das vordere Etikett 6 entnommen wird.

    [0012] Dem Etikettenstapel 5 ist für die Beleimung der Hinterkante des jeweils vorderen Etiketts 6 ein weiteres Beleimungsorgan 9 zugeordnet, dessen Düse an der Vorderseite des Etikettenstapels 5 anliegt und von ihm verschlossen gehalten wird. Beim Herausziehen des Etiketts 6 erfolgt dann dessen Beleimung. Das entnommene Etikett 6 wird dann beim weiteren Transport des Drehtisches 3 durch am Transportweg angeordnete, nicht dargestellte Andrückelemente mit seiner Hinterkante an die Flasche 1 angedrückt.

    [0013] Der Etikettenstapel 5 ist in einem Etikettenkasten 10 untergebracht, der auf zwei Tragschienen 12a,12b ruht, die mit seitlichen Klemmelementen 12c,12d auf Zapfen 13a,13b des Schlittens 11 festklemmbar sind. Auf diese Art und Weise lassen sich auf dem Schlitten 11 Etikettenkästen für unterschiedlich lange Etiketten positionieren.

    [0014] Der Schlitten 11 trägt auch das erste Beleimungsorgan 7 mit dessen Fühler 8 und das zweite Beleimungsorgan 9 für die Hinterkantenbeleimung. Das zweite Beleimungsorgan 9 ist auf einem Schlitten 14 angeordnet, der auf zwei Führungsschienen 15 verschiebbar und auf diesen Führungsschienen 15 mittels eines Knebels 14a festklemmbar ist. Die seitliche Verschiebbarkeit des Beleimungsorgans 9 dient der Einstellung auf unterschiedlich lange Etiketten.

    [0015] Der den Etikettenkasten 10, das erste Beleimungsorgan 7 mit seinem Fühler 8 und den Schlitten 14 für das zweite Beleimungsorgan 9 tragende Schlitten 11 ist mittels einer seitlichen Führungsschiene 16 in Richtung des Drehtisches 3 auf einem Unterbau 17 verschiebbar gelagert. Auf der Führungsschiene 16 befindet sich eine Schraubenfeder 18, die mit einem Ende an einem Widerlager 19 auf der Führungsschiene 16 und mit ihrem anderen Ende am Unterbau 17 abgestützt ist, derart, daß der Schlitten 11 von der Feder 18 in Richtung des Drehtisches 3 vorbelastet ist. Die Position des Schlittens 11 gegenüber dem Drehtisch 3 wird durch einen mittels eines Stellknopfes 20 einstellbaren Anschlag 21 bestimmt. Aufgrund dieser Lagerung und Federbeaufschlagung kann der Schlitten 11 bei Druck auf die Vorderseite des Etikettenstapels 5 unter Zusammendrücken der Feder 18 zurückweichen.

    [0016] Die Führungsstange 16 dient gleichzeitig dem Schlitten 11 als Kipplager. An seiner der Führungsschiene 16 gegenüberliegenden Seite ist der Schlitten 11 auf einem an einem Knopf 22 einstellbaren, im Unterbau 17 sitzenden Stützelement 23 abgestützt. Auf diesem Stützelement 23 ruht der Schlitten 11 mit seinem Eigengewicht.

    [0017] Der Unterbau 17 wird von einer Stellspindel 24 getragen, die ihrerseits in einem Sockel 25 abgestützt ist. Mittels eines Stellrades 26 läßt sich die Spindel 24 verstellen und damit der Unterbau 17 höhenverstellen. Der Unterbau 17 ist mit zwei Führungssäulen 27,28 in Führungshülsen 29,30 geführt. Bei Einstellung der gewünschten Höhe des Unterbaus 17 mittels der Stellspindel 24 lassen sich die Führungssäulen 27,28 in den Führungshülsen 29,30 mittels Klemmelementen 31,32 festklemmen.


    Ansprüche

    1. Etikettiermaschine für kreiszylindrische Behälter (1), bestehend aus einem Drehtisch (3) mit an seinem Rand angeordneten drehgesteuerten Aufnahmeplätzen (2) für die Behälter (1) und einer an seinem Umfang positionierten Etikettierstation (4) mit einem einen Etikettenstapel (5) aufnehmenden Etikettenkasten (10), an dessem vorderseitigen Etikett (6) jeder Behälter (1) unter Entnahme dieses Etiketts (6) durch den drehgesteuerten Aufnahmeplatz (2) abgewälzt wird, und mit einem dem Etikettenkasten (10) vorgeordneten, durch einen Fühler (8) gesteuerten ersten Beleimungsorgan (7), das auf jeden vorbeibewegten Behälter (1) Leim aufträgt, sowie mit einem auf die Hinterkante des im Etikettenkasten (10) befindlichen Etiketts (6) einwirkenden zweiten Beleimungsorgan (9),
    dadurch gekennzeichnet, daß der Etikettenkasten (10), das erste Beleimungsorgan (7) mit seinem Fühler (8) und das zweite Beleimungsorgan (9) auf einem gemeinsamen Schlitten (11) angeordnet sind, der auf einem Unterbau (17) in Richtung des Drehtisches (3) verschiebbar gelagert ist und in dieser Richtung gegen einen einstellbaren Anschlag (21) durch eine Feder (18) vorbelastet ist.
     
    2. Etikettiermaschine nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Unterbau (17) höhenverstellbar ist.
     
    3. Etikettiermaschine nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Unterbau (17) als Führung für den Schlitten (11) eine Schiene (16), um die der Schlitten (11) kippbar ist, und ein die Kippstellung begrenzendes, einstellbares Stützelement (23) aufweist.
     
    4. Etikettiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Beleimungsorgan (9) auf einem weiteren Schlitten (14) seitlich verschiebbar gelagert ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht