(19)
(11) EP 0 368 049 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.05.1990  Patentblatt  1990/20

(21) Anmeldenummer: 89119377.3

(22) Anmeldetag:  19.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B21B 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE GB IT LI SE

(30) Priorität: 10.11.1988 DE 3838113

(71) Anmelder: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT
D-40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Schlanzke, Claus
    verstorben (DE)
  • Kirchmann, Günter
    D-4030 Ratingen (DE)

(74) Vertreter: Müller, Gerd, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Hemmerich-Müller-Grosse Pollmeier-Valentin-Gihske Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kalibrierung für die Walzen von Walzgerüsten mit drei oder mehr Walzen


    (57) Zum Walzen von Vollquerschnitten, z. B. Stabstahl und Draht, erhalten die Walzen 35, 36, 37, 38 von Walzgerüsten, die drei oder mehr Walzen aufweisen, gebogene Arbeitsflächen 12, die im Walzgut, insbesondere bei einem runden Einlaufquerschnitt 15, Einbuchtungen 5b einwalzen. Mit den zwischen den Einbuchtungen befindlichen Ausbuchtungen 5a ergibt sich ein Kleeblatt-Kaliber 5. Da im Bereich der Ausbuchtungen 5a das Material durch die starke Höhenabnahme aufgrund der Arbeitsflächen 12 der Walzen mitgezogen wird, erfolgt im Bereich der Ausbuchtungen 5a eine breitungsfreie Längenzunahme ohne wesentliche Höhenzunahme


    Beschreibung


    [0001] Die Hauptanmeldung P 38 16 840.5 betrifft eine Kalibrierung für Walzen von Walzgerüsten zum Walzen von Vollquerschnit­ten, z. B. Stabstahl und Draht, die Kleeblatt-Kaliber mit gekrümmten Ausbuchtungen und Einbuchtungen innerhalb einer auch Rundkaliber umfassenden Kaliberreihe von Walzgerüsten mit drei oder mehr Walzen aufweist, die in der Kaliberreihe abwechselnd um einen halben Teilungswinkel gegeneinander ver­setzt sind, wobei die Anzahl der "Blätter" oder Ausbuchtun­gen der Kleeblatt-Kaliber die Anzahl der Walzen bestimmt und die den Teilungsebenen bzw. den Walzspalten zugeordneten Be­grenzungsflächen eines Kleeblatt-Kalibers oder Rundkalibers symmetrisch zu diesen und in einer Entfernung von der Kali­bermitte verlaufen, die gleich oder etwas größer ist als die den Begrenzungsflächen zugeordnete Umfangsfläche des Einlauf­guerschnittes bzw. des Vorkalibers.Durch eine derartige Kali­brierung können dem Walzgut wesentliche Höhenabnahmen ohne nennenswerte Breitenzunahme aufgezwungen werden, wodurch die Gefahr der Kantenrissigkeit ausgeschlossen wird.

    [0002] Da im Bereich der Ausbuchtungen der Kleeblatt-Kaliber keine nennenswerte Breitung noch Höhenabnahme stattfinden, die Be­grenzungsflächen im Bereich der Ausbuchtungen sogar unter­füllt bleiben, sieht die Erfindung vor, daß die Walzen eines oder mehrerer Kaliber der Kaliberreihe ausschließlich mit den Arbeitsflächen für die Einbuchtungen versehen sind, d. h. die Arbeitsflächen für die Ausbuchtungen im Bereich der Walzenspalte fehlen. Dies führt dazu, daß die Walzen auf ihrem Anstellweg in Richtung des Walzgutes nicht mehr durch den Kontakt von kaliberfreien Kegelflächen der Walzen be­grenzt sind. Allerdings entfällt dann die Möglichkeit, die Walzen vorzuspannen.

    [0003] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Kalibrie­rung für vier Walzen 35, 36, 37 und 38 dargestellt, die aus­schließlich mit den gekrümmten Arbeitsflächen 12 für die Ein­buchtungen 5b des Kleeblatt-Kalibers 5 versehen sind. Die den Ausbuchtungen 5a nach dem Hauptpatent zugeordneten Be­grenzungsflächen als Bestandteil des Kalibers 5 fehlen, da in dem Bereich der Ausbuchtungen 5a das Material durch die starke Höhenabnahme aufgrund der Arbeitsflächen 12 der Wal­zen mitgezogen wird, d. h. hier eine breitungsfreie Längenzu­nahme und kaum eine Höhenzunahme erfolgt.

    [0004] Die dargestellte Kalibrierung wird vorzugsweise bei einem runden Einlaufquerschnitt 15 angewendet, und zwar bei Vor­stichen.


    Ansprüche

    1. Kalibrierung für die Walzen von Walzgerüsten zum Walzen von Vollquerschnitten, z. B. Stabstahl und Draht, die Kleeblatt-Kaliber mit gekrümmten Ausbuchtungen und Ein­buchtungen innerhalb einer auch Rundkaliber umfassenden Kaliberreihe von Walzgerüsten mit drei oder mehr Walzen aufweist, die in der Kaliberreihe abwechselnd um einen halben Teilungswinkel gegeneinander versetzt sind, wobei die Anzahl der "Blätter" oder Ausbuchtungen der Kleeblatt-­Kaliber die Anzahl der Walzen bestimmt und die den Tei­lungsebenen bzw. den Walzspalten zugeordneten Begrenzungs­flächen eines Kleeblatt-Kalibers oder Rundkalibers symme­trisch zu diesen und in einer Entfernung von der Kaliber­mitte verlaufen, die gleich oder etwas größer ist als die den Begrenzungsflächen zugeordnete Umfangsfläche des Einlaufquerschnittes des Vorkalibers, nach Patentanmel­dung P 38 16 840.5,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (35, 36, 37, 38) eines oder mehrerer Kaliber der Kaliberreihe ausschließlich mit den Arbeitsflächen (12) für die Einbuchtungen (5b) versehen sind.
     
    2. Kalibrierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einem Kaliber mit ausschließlich den Arbeitsflächen (12) für die Einbuchtungen (5b) versehenen Walzen (35, 36, 37, 38) ein runder Einlaufquerschnitt (15) zugeordnet ist.
     




    Zeichnung