[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Herstellungsverfahren für zeolithhaltige
Granulate mit ausgeprägtem Adsorptionsvermögen für flüssige bis wachsartige Wirkstoffe.
Die Granulate zeichnen sich durch eine hohe Dichte, d. h. ein Schüttgewicht zwischen
750 und 1 000 g/l (Gramm pro Liter) aus und eignen sich zum Einsatz in Wasch- und
Reinigungsmittel.
[0002] Durch Sprühtrocknung von wäßrigen Aufschlämmungen hergestellte, feinpulvrige Zeolithe
und Salze von (co-)polymeren Carbonsäuren enthaltende Granulate sind aus der DE-A-33
16 513 bekannt. Sie weisen ein Schüttgewicht von lediglich 560 - 610 g/l auf. Eine
Lehre des Inhalts, daß derartige Granulate als Trägermaterial für flüssige bis wachsartige
Waschmittelbestandteile brauchbar sind, ist diesem Dokument nicht zu entnehmen. Granulate,
die Zeolithe, Salze (co-)polymere Carbonsäuren und zusätzlich geringe Mengen an Alkalimetallsilikaten
enthalten und als Trägermaterial für flüssige Waschmittelbestandteile, insbesondere
Nonionics dienen, sind in der DE-A-34 44 960 beschrieben. Das Schüttgewicht dieser
durch Sprühtrocknung hergestellten Granulate beträgt maximal 700 g/l und liegt vorzugsweise
zwischen 500 und 650 g/l. Dokument EP-A-149 264 lehrt, daß man für den gleichen Zweck
handelsübliche sprühgetrocknete Zeolithe bzw. deren Gemische mit anorganischen Salzen,
wie Natriumsulfat, verwenden kann. Das Schüttgewicht dieser Sprühpro dukte liegt
im Bereich von 400 - 600 g/l. Aus EP-A-21 267 sind Agglomerate mit einem Gehalt an
Zeolithen und Alkalisilikaten bekannt, die ein Schüttgewicht von 300 - 700 g/l aufweisen.
Zu ihrer Herstellung wird ein trockenes Vorgemisch aus Zeolith und Alkalimetallsilikat
(Mischungsverhältnis 1 : 1 bis 1 : 8) in einem Granulator mit Wasser besprüht und
agglomeriert, worauf das überschüssige Wasser bis auf einen Restanteil von weniger
als 5 Gew.-% durch Trocknung entfernt wird. Die Granulate eignen sich ebenfalls zum
Adsorbieren flüssiger Waschmittelbestandteile, insbesondere von Nonionics. Nachteilig
ist vor allem ihr hoher Gehalt an stark alkalisch reagierenden Alkalisilikaten, die
ihren Einsatz in neutral bis schwach alkalisch reagierenden, für empfindliche Textilien
geeigneten Waschmitteln stark einschränkt und überdies den Anteil des Ionenaustausch-fähigen
Zeoliths vermindert. Außerdem lassen sich nach den Lehren dieses Dokumentes keine
Schüttgewichte von über 700 g/l erzielen.
[0003] Durch die vorliegende Erfindung werden die aufgezeigten Nachteile beseitigt und die
Herstellung von Granulaten mit hohem Schüttgewicht und hohem Anteil an ionenaustauschenden
Bestandteilen ermöglicht.
[0004] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Granulaten mit einem
Gehalt an feinkristallinem Zeolith, Natrium- oder Kaliumsalzen polymerer bzw. copolymerer
Carbonsäuren und Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß man (a) in einer ersten Mischstufe
eine homogene, pulvrige Mischung aus Zeolith und dem Salz der (co-)polymeren Carbonsäure
herstellt, dieses Gemisch (b) in einer zweiten Misch- und Granulationsstuffe agglomeriert
und (c) das erhaltene Agglomerat bis zum Erreichen eines gut rieselfähigen Granulates
mit einem Schüttgewicht von 750 - 1 000 g/l nachtrocknet.
[0005] Die Granulate, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden, enthalten
im allgemeinen (bezogen auf wasserfreie Substanz) 60 - 80 Gew.-% Zeolith, 2 - 15 Gew.-%
eines Natriumsalzes (co-)polymerer Carbonsäuren und 15 - 25 Gew.-% Wasser einschließlich
des an den Zeolith gebundenen Wassers. Als wasserfreier Zeolith wird in diesem Falle
ein bei Glühtemperatur entwässerter Na-Zeolith verstanden. Granulate mit einem Gehalt
an 62 - 75 Gew.-%, insbesondere 65 - 70 Gew.-% an Zeolith (wasserfrei gerechnet) und
4 - 12 Gew.-%, insbesondere 5 - 10 Gew.-% Na-Salz (co-)polymerer Carbonsäuren (Wassergehalt:
Differenz bis 100 Gew.-%) sind bevorzugt.
[0006] Zwecks Herstellung der Granulate geht man zweckmäßigerweise von sprühgetrocknetem,
feinpulvrigem Zeolith aus, der im allgemeinen einen Wassergehalt von 17 - 25 Gew.-%,
vorzugsweise 19 - 22 Gew.-% aufweist. Dieses Wasser schließt Konstitutionswasser und
anhaftende Feuchtigkeit ein. 70 - 95 Gew.-teile, vorzugsweise 75 - 93 Gew.-teile
und insbesondere 80 - 90 Gew.-teile dieses wasserhaltigen Zeoliths werden in einer
Mischvorrichtung mit 2 - 12 Gew.-teilen, vorzugsweise 4 - 10 Gew.-teilen und insbesondere
5 - 8 Gew.-teilen des Natriumsalzes der polymeren bzw. copolymeren Carbonsäure zu
einem homogenen Pulvergemisch vereinigt. Zwecks Agglomerierung werden unter ständigem
weiteren Mischen 15 - 25 Gew.-teile, vorzugsweise 18 - 23 Gew.-teile Wasser zugemischt.
Vorzugsweise wird das Wasser mittels Düsen auf das in Bewegung gehaltene Pulvergemisch
aufgesprüht und dieses bis zur Ausbildung körniger Agglomerate mechanisch weiterbearbeitet.
[0007] Das noch feuchte aber bereits rieselfähige Agglomerat wird anschließend getrocknet,
beispielsweise mit heißer strömender Luft bzw. mit heißen Verbrennungsgasen, wobei
die Trocknung so weit geführt wird, bis das in der Granulationsstufe zugesetzte Wasser
bis auf einen Anteil von weniger als 5 Gew.-teilen, vorzugsweise weniger als 3 Gew.-teilen
entfernt ist. Zusätzlich können bei der Trocknung noch weitere Wasseranteile, die
ursprünglich mit dem Zeolith bzw. einem nicht wasserfrei eingesetzten (co-)polymeren
Salz eingebracht wurden, entfernt werden. Derartige "übertrocknete" Granulate können
anwendungstechnische Vorteile aufweisen, beispielsweise beim Zusatz zu Waschmitteln,
die feuchtigkeitsempfindliche Wirkstoffe enthalten. Vorzugsweise sollte jedoch die
Entwässerung des Zeoliths nicht unter einen Wassergehalt von 18 Gew.-% getrieben werden,
um eine Aktivitätsverminderung zu vermeiden. Zweckmäßigerweise liegt der Wassergehalt
der Granulate in einem Bereich, bei dem das Wasserbindungsvermögen des Zeoliths weitgehend
abgesättigt ist, d. h. bei dem der Zeolith einen Wassergehalt von insgesamt 19 - 22
Gew.-% (einschließlich Konstitutionswasser) besitzt.
[0008] Geeignete Zeolithe sind solche vom Zeolith A-Typ. Brauchbar sind ferner Gemische
aus Zeolith NaA und NaX, wobei der Anteil des Zeoliths NaX in derartigen Gemischen
zweckmäßigerweise unter 30 %, insbesondere unter 20 liegt. Geeignete Zeolithe weisen
keine Teilchen mit einer Größe über 30 µm auf und bestehen zu wenigstens 80 % aus
Teilchen einer Größe von weniger als 10 µm. Ihre mittlere Teilchengröße (Volumenverteilung,
Meßmethode: Coulter Counter) beträgt 1 bis 10 µm. Ihr Calciumbindevermögen, das nach
den Angaben der DE 24 12 837 bestimmt und auf wasserfreie Substanz bezogen wird,
liegt im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g.
[0009] Beispiele für die in den Granulaten enthaltenen homopolymeren und/oder copolymeren
Carbonsäuren, vorliegend als wasserlösliche Salze, von denen die Natriumsalze bevorzugt
werden, sind Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure und Polymaleinsäure, Copolymere der
Acrylsäure mit Methacrylsäure oder Maleinsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylether
bzw. Vinylethylether, ferner mit Vinylestern, wie Vinylacetat oder Vinylpropionat,
Acrylamid, Methacrylamid sowie mit Ethylen, Propylen oder Styrol. In solchen copolymeren
Säuren, in denen eine der Komponenten keine Säurefunktion aufweist, beträgt deren
Anteil im Interesse einer ausreichenden Wasserlöslichkeit nicht mehr als 50 Molprozent,
vorzugsweise weniger als 30 molprozent. Als besonders geeignet haben sich Copolymere
der Acrylsäure bzw. Methacrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, wie sie beispielsweise
in EP 25 551 B1 näher charakterisiert sind. Es handelt sich dabei um Copolymerisate,
die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure bzw. Methacrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure
enthalten. Besonders bevorzugt sind solche Copolymere, in denen 45 bis 85 Gew.-% Acrylsäure
und 55 bis 15 Gew.-% Maleinsäure anwesend sind. Das Molekulargewicht der homo- bzw.
copolymeren Polycarboxylate beträgt im allgemeinen 2 000 bis 150 000, vorzugsweise
5 000 bis 100 000.
[0010] Handelsübliche Salze (co-)polymerer Carbonsäuren in pulvriger Form enthalten vielfach
Feuchtigkeitsanteile von 5 - 15 Gew.-%. Dieser Wasseranteil wird in die Berechnung
der Wasserbilanz eingebracht, bzw. die in die Granulierstufe eingebrachte Wassermenge
kann um diesen Anteil reduziert werden. Rechnerisch ist der Anteil der Salze bei der
Herstellung der Mittel bzw. bei der Zusammensetzung der fertigen Granulate auf wasserfreies
Salz zu beziehen.
[0011] Die Granulierung kann in üblichen Misch- und Granuliervorrichtungen diskontinuierlich
oder kontinuierlich durchgeführt werden. Geeignet sind z. B. Granuliervorrichtungen,
die aus einem horizontal angeordneten oder gegen die Horizontale geneigten, zylindrischen
Behältern bestehen, in deren Längsachse eine mit Mischwerkzeugen und Förderschaufeln
ausgerüstete Welle rotiert. Die Zuführung des Wassers kann durch in der Wandung oder
an der hohlen Welle angebrachte Sprühdüsen erfolgen. Sofern kontinuierlich gearbeitet
wird, können zwei hintereinander geschaltete Mischer verwendet werden, wobei im ersten
Mischer die Herstellung des trocknen Vorgemisches und im zweiten Mischer die Granulierung
unter Wasserzusatz erfolgt. Ein kontinuierliches Arbeiten ist auch in einem Mischer
möglich, wobei in einer ersten Mischstrecke die Pulverströme vereinigt und homogenisiert
werden und das Gemisch nach dem Weitertransport in einer nachfolgenden Mischstrecke
mit Wasser behandelt und agglomeriert wird. Das Nachtrocknen kann durch Einleiten
heißer Gase in einer dritten Mischstrecke z. B. einer Wirbelschicht, oder auch nach
dem Austragen der Granulate aus dem Mischer beispielsweise in einer Rüttelstrecke,
einem Freifalltrockner oder auch in dünner Schicht auf einem Transportband erfolgen.
Abschließend werden Grob- und Feinanteile abgesiebt. Die Grobanteile werden gemahlen
und dem Produkt zugemischt, Feinanteile bzw. Staub in die Granulation zurückgeführt.
[0012] Die Granulate weisen ein Schüttgewicht von 750 - 1 000 g/l, meist ein solches von
800 - 950 g/l auf. Auf Grund ihrer dichten Packung und ihres geringen Porenvolumens
ist ihr Aufnahmevermögen für flüssige bzw. pastenförmige Waschmittelbestandteile,
insbesondere Nonionics, gegenüber spezifisch leichteren Trägerkörnern etwas vermindert,
beträgt jedoch immer noch 15 bis maximal 20 Gew.-% ohne nennenswerte Beeinträchtigung
der Rieselfähigkeit. Dieses angesichts der hohen Packungsdichte immer noch überraschende
hohe Adsorptionsvermögen reicht für die üblichen Anwendungsgebiete, insbesondere für
einen Einsatz als Mischungskomponente in Wasch- und Reinigungsmitteln, vollkommen
aus.
[0013] Überraschend ist ferner, daß die Granulate ungeachtet ihrer hohen Packungsdichte
und ihres hohen Gehaltes an wasserunlöslichen Bestandteilen in kaltem Wasser schnell
und vollständig zerfallen und in den Einspülvorrichtungen von Waschautomaten keine
Rückstände hinterlassen, d. h. sie besitzen ein sehr gutes Einspülvermögen. Diese
vorteilhafte Eigenschaft macht sich auch nach dem Imprägnieren mit Nonionics sowie
im Gemisch mit anderen pulverförmigen Waschmittelkomponenten bemerkbar.
[0014] Die Granulate können mit beliebigen flüssigen oder pastenförmigen bzw. fettartigen
Waschmittelbestandteilen imprägniert werden, die auf anderen Wegen nicht oder nur
unter Wirkungsverlust in übliche pulverförmige bzw. granulare Wasch- oder Reinigungsmittel
eingearbeitet werden können. Hierzu zählen Schauminhibitoren, insbesondere Paraffinkohlenwasserstoffe,
Silikone, Silikonharze und von langkettigen Fettsäuren abgeleitete Bis-acyl-alkylendiamine
sowie deren Gemische. Weitere adsorbierbare Wirkstoffe sind Fettsäurealkylolamide
und kationische Weichmacher, wie langkettige Fettreste aufweisende quartäre Ammoniumsalze,
ferner fettlösende Lösungsmittel, wie Terpene. Bevorzugt werden die Granulate als
Trägerkörner für nichtionische Tenside eingesetzt. Dies ist ein weiterer Aspekt der
Erfindung.
[0015] Geeignete nichtionische Tenside sind Alkoxylierungsprodukte mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen
im hydrophoben Rest und 3 bis 20 Glykolethergruppen. Hierzu zählen Ethoxylierungsprodukte
von Alkoholen, vicinalen Diolen, Aminen, Thioalkoholen, Fettsäureamiden und Fettsäuren.
Weiterhin sind Alkylphenolpolyglykolether mit 5 bis 12 C-Atomen im Alkylrest und 3
bis 10 Ethylenglykolethergruppen brauchbar. Ebenso kommen auch Blockpolymere aus Ethylenoxid
und Propylenoxid, die unter der Bezeichnung Pluronics handelsüblich sind, in Betracht.
Weiterhin können Alkylglycoside bzw. Alkylpolyglykoside sowie deren Gemische mit
den genannten Ethoxylierungsprodukten verwendet werden.
[0016] Bevorzugte Nonionics, die an dem Granulat adsorbiert sein können und mit diesem zusammen
als rieselfähiges Gemisch vorliegen, leiten sich von Alkoholen mit 12 bis 18 C-Atomen
ab, die gesättigt oder olefinisch ungesättigt, linear oder in 2-Stellung methylverzweigt
(Oxo-Rest) sein können. Ihre Umsetzungsprodukte mit Ethylenoxid (EO) bzw. Propylenoxid
(PO) sind wasserlösliche bzw. in Wasser dispergierbare Gemische von Verbindungen mit
unterschiedlichem Alkoxylierungsgrad, wobei die im folgenden angegebene Anzahl der
EO- bzw. PO-Gruppen einem statistischen Mittelwert entspricht.
[0017] Beispiele für bevorzugte ethoxylierte Fettalkohole sind C₁₂₋₁₈-Cocosalkohole mit
3 bis 12 EO, C₁₆₋₁₈-Talgalkohol mit 4 bis 16 EO, Oleylalkohol mit 4 bis 12 EO sowie
aus anderen nativen Fettalkoholgemischen erhältliche Ethoxylierungsprodukte entsprechender
Ketten- und EO-Verteilung. Aus der Reihe der ethoxylierten Oxoalkohole sind beispielsweise
solche der Zusammensetzung C₁₂₋₁₅ + 5 bis 10 EO und C₁₄₋₁₅ + 6 bis 12 EO geeignet.
Durch eine erhöhte Waschkraft sowohl gegenüber fettartigen und mineralischen Anschmutzungen
zeichnen sich Gemische aus niedrig und hoch ethoxylierten Alkoholen aus, beispielsweise
solche aus Talgalkohol + 3 bis 6 EO und Talgalkohol + 12 bis 16 EO oder C₁₃₋₁₅-Oxoalkohol
+ 5 EO und C₁₂₋₁₄-Oxoalkohol + 8 bis 12 EO. Weiterhin sind auch Ethoxylate geeignet,
die EO-Gruppen und PO-Gruppen enthalten, z. B. C₁₂₋₁₈-Alkohole der Formel R-(PO)
a-(EO)
b bzw. R-(EO)
b-(PO)
c, worin a Zahlen von 1 bis 3, b solche von 5 bis 20 und c solche von 1 bis 10 (b größer
als c) bedeuten.
[0018] Das Aufbringen der flüssigen, ggf. erwärmten Zusatzstoffe, insbesondere Nonionics
auf das Granulat kann durch Zumischen, vorzugsweise Aufsprühen erfolgen, wobei das
Trägermaterial zweckmäßigerweise durch geeignete Mischvorrichtungen in Bewegung gehalten
wird. Eine weitere Nachbehandlung des körnigen Adsorbates ist nicht erforderlich.
Allerdings kann ein mehrstündiges Ruhenlassen des Produktes bei hohen Gehalten an
aufgebrachtem flüssigen Material zweckmäßig sein, da dessen Diffusion in das Korninnere
einige Zeit in Anspruch nimmt. Die Behandlung der Granulate mit den flüssigen Zusatzstoffen
führt zu einem weiteren Anstieg des Schüttgewichtes, das bis auf Werte von über 1
000 g/l ansteigen kann.
[0019] Nach dem Aufbringen des flüssigen Zusatzstoffes können die Körner egebenenfalls noch
mit feinteiligen Pulvern bestäubt bzw. oberflächlich beschichtet werden. Hierdurch
kann die bei hohen, 15 % übersteigenden Gehalten an Nonionics die Rieselfähigkeit
verbessert und das Schüttgewicht geringfügig erhöht werden. Geeignete Puderungsmittel
weisen eine Körngröße von 0,001 bis höchstens 0,1 mm, vorzugsweise von weniger als
0,05 mm auf und können in Anteilen von 0,03 bis 3, vorzugsweise 0,05 mm bis 2 Gew.-%,
bezogen auf das mit Zusatzstoff beladene Adsorptionsmittel, angewendet werden. In
Frage kommen z. b. feinpulvrige Zeolithe, Kieselsäureaerogel (Aerosil
(R)), farblose oder farbige Pigmente, wie Titandioxid. Im allgemeinen ist eine solche
Nachbehandlung jedoch überflüssig, zumal durch sie die Lösungseigenschaften nicht
verbessert werden.
[0020] Die Waschmitteladditive können mit dem körnigen bzw. pulverförmigen Waschmittel,
beispielsweise einem Turmsprühpulver sowie dessen Gemischen mit weiteren Pulverkomponenten,
wie Persalze, Enzymgranulate, Bleichaktivatoren bzw. Entschäumer enthaltenden Granulaten,
in bekannter Weise vereinigt und vermischt werden. Das hohe Schüttgewicht und das
günstige Einspülverhalten der erfindungsgemäßen Additive überträgt sich auf diese
komplexen Gemische. In der Praxis enthalten die zusammengemischten Waschmittel im
allgemeinen 10 bis 40 Gew.-% des erfindungsgemäßen Additivs.
[0021] Die erfindungsgemäßen Granulate weisen einen anderen Kornaufbau auf als solche, die
nach konventionellen Granulierverfahren hergestellt werden. Dies läßt sich auch durch
elektronenmikroskopische Aufnahmen nachweisen. Wird, wie bei konventionellen Granulierverfahren
üblich, der pulverförmige Zeolith im Mischer vorgelegt und eine Lösung des (co-)polymeren
Salzes aufgesprüht, so entstehen Granulate, die sich äußerlich nicht von den erfindungsgemäßen
Produkten unterscheiden, außer das ihr Schüttgewicht deutlich verringert ist. Die
mit dem Rasterelektronenmikroskop erhaltenen Abbildungen zeigen Schnitte durch zwei
verschiedene Granulatkörner im Vergrößerungsmaßstab 1 : 2 500 (Abb. 1 und 2) bzw.
1 : 5 000 (Abb. 3 und 4). Beide Körner weisen die identische qualitative und quantitative
Zusammensetzung entsprechend den Angaben des Beispiels 1 auf. Die Abbildungen 1 und
3 zeigen ein Korn, bei dessen Herstellung der sprühgetrocknete Zeolith im Mischer
mit einer 25 Gew.-%igen wäßrigen Lösung des copolymeren Salzes besprüht, granuliert
und anschließend getrocknet wurde. Die Abbildungen 2 und 4 zeigen den Kornaufbau
des nach den Angaben des Bei spiels 1 hergestellten Produktes. Die Anordnung der
kubischen Zeolithteilchen in Abbildung 1 und 3 ist völlig regellos. Große Poren wechseln
mit stark verklebten, unregelmäßig aufgebauten Aggregaten. In Abbildung 2 und 4 sind
die Zeolithwürfel wesentlich dichter und gleichförmiger gepackt. Einzelne Partien
erinnern an einen Aufbau vergleichbar einem Straßenpflaster bzw. einem Mauerwerk.
Auch die Porengröße ist deutlich verringert.
Beispiel 1
[0022] Die Granulierung erfolgte in einem Mischgranulator, bestehend aus einem horizontal
angeordneten zylindrischen Mischer mit einer in der Mittelachse rotierenden, mit Mischorganen
bestückten Drehwelle (Bauart Lödige) mit einem Fassungsvermögen von 130 Litern und
einer daran angeschlossenen, mit einer Drehzahl von 1200 bis 1500 Upm betriebenen
Messermühle. In dem Mischgranulator wurden 69,5 Gew.-teile eines synthetischen, feinkristallinen,
sprühgetrockneten Zeoliths vom Typ NaA, enthaltend 20 Gew.-% gebundenes Wasser, mit
8,8 Gew.-teilen pulverförmigem Natriumsalz eines Acrylsäure-maleinsäure-copolymers
(Feuchtigkeitsgehalt 8 Gew.-%) zu einem homogenen Pulvergemisch vermischt. Das Copolymer
(Sokalan
(R) CP5 der Firma BASF, Ludwigshafen) wies ein Molekulargewicht von ca. 70 000 auf. Nach
dem Mischen, das ca. 20 sec in Anspruch nahm, wurden mittels Düsen 21,7 Gew.-teile
Wasser im Verlauf von 90 sec eingesprüht und das Gemisch unter ständigem Mischen noch
weitere 3 Minuten granuliert. Das den Mischer verlassende Granulat wurde in einer
Wirbelschicht mit heißen, strömenden Trockengasen getrocknet. Das Endprodukt wies
die folgende Zusammensetzung auf:
72,9 Gew.-% Zeolith (wasserfrei gerechnet)
9,3 Gew.-% Polymersalz (wasserfrei gerechnet)
17,8 Gew.-% Wasser
[0023] Das Wasser war praktisch vollständig an dem Zeolith gebunden, woraus sich ein Wassergehalt
des Zeoliths von 19,7 Gew.-% errechnet. Nach Absieben von ca. 15 Grobkorn ergab eine
Siebanalyse die folgende Kornverteilung (angegeben ist die auf den Sieben verbleibende
Menge in Gew.-%):
m |
1,6 |
0,8 |
0,4 |
0,2 |
0,1 |
unter 0,1 |
Gew-% |
20 |
29 |
23 |
14 |
8 |
6 |
[0024] Das Schüttgewicht des Granulates betrug 900 g/l.
[0025] Das Granulat wurde in einem Sprühmischer mit einem auf 40 °C erwärmten, flüssigen,
nichtionischen Tensid besprüht, bestehend aus einem mit 5 Mol EO umgesetzten Gemisch
von Cocos- und Talgalkohol im Verhältnis 1 : 4. Nach einer Standzeit von 1 Stunde
wiesen die Adsorbate die folgenden Schüttgewichte auf:
Beispiel |
Gew.-% Nonionic |
g/l Schüttgewicht |
1a |
2 |
960 |
1b |
6,5 |
995 |
1c |
12,3 |
1 060 |
[0026] Die mit dem nichtionischen Tensid behandelten Granulate waren gut rieselfähig und
wiesen ein einwandfreies Einspülvermögen auf und zwar sowohl als unverschnittenes
Pulver wie auch vermischt mit einem pulverförmigen Haushaltsmittel im Verhältnis 1
: 4.
1. Verfahren zur Herstellung von Granulaten mit einem Gehalt an feinkristallinem Zeolith,
Natrium- oder Kaliumsalzen polymerer bzw. copolymerer Carbonsäuren und Wasser, dadurch
gekennzeichnet, daß man (a) in einer ersten Mischstufe eine homogene, pulvrige Mischung
aus Zeolith und dem Salz der (co-)polymeren Carbonsäure herstellt, dieses Gemisch
(b) in einer zweiten Misch- und Granulationsstuffe agglomeriert und (c) das erhaltene
Agglomerat bis zum Erreichen eines gut rieselfähigen Granulates mit einem Schüttgewicht
von 750 - 1 000 g/l nachtrocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Granulat herstellt,
das (auf wasserfreie Substanz bezogen) 60 - 80 Gew.-% Zeolith, 2 - 15 Gew.-% des Natriumsalzes
der (co-)polymeren Carbonsäure und 14 - 25 Gew.-% Wasser einschließlich des an Zeolith
gebundenen Wassers enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Granulat herstellt,
das (auf wasserfreie Substanz bezogen) 62 - 75 Gew.-%, insbesondere 65 - 70 Gew.-%
Zeolith und 4 - 12 Gew.-%, insbesondere 5 - 10 Gew.-% Natriumsalz (co-)polymerer Carbonsäuren
enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man 70 - 95 Gew.-teile eines sprühgetrockneten, feinpulvrigen Zeoliths, der 15
- 25, vorzugsweise 18 - 22 Gew.-% gebundenes Wasser einschließlich Konstitutionswasser
enthält, mit 3 - 12 Gew.-teilen eines Natriumsalzes (co-)polymerer Säuren, homogen
miteinander vermischt, diese Mischung unter Zusatz von 15 - 25 Gew.-teilen Wasser
agglomeriert und durch anschließende Trocknung das in der Granulationsstufe (b)
zugeführte Wasser durch Trocknung auf einen Anteil von weniger als 5 Gew.-teilen,
vorzugsweise weniger als 3 Gew.-teilen entfernt.
5. Nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 hergestelltes Granulat, imprägniert
mit bis zu 20 Gew.-% (bezogen auf Adsorbat) mindestens eines flüssigen, pastenförmigen
oder fettartigen Waschmittelbestandteils.
6. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Imprägnierungsmittel aus
nichtionischen Tensiden besteht.
7. Verwendung eines Mittels, hergestellt gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, 5 oder 6 als Pulverkomponente in Wasch- und Reinigungsmitteln.