[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen stehfähigen Beutel gemäss dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Aus der CH-Patentschrift Nr. 588 389 ist ein derartiger Beutel bekannt, der zwei
Beutelwände und einen Faltboden, die an den Rändern miteinander verbunden sind, aufweist.
Dieser standfähige Beutel kann zwar mit den verschiedensten Materialien befüllt werden,
hat aber den gravierenden Nachteil, dass das Ausgiessen nicht durch eine definierte
Oeffnung erfolgt. Dieser Nachteil macht sich insbesondere bei flüssigem Füllgut bemerkbar,
wobei die Schwierigkeiten bereits beim Oeffnen des Beutels auftreten und zum Entleeren
beide Hände benötigt werden.
[0003] Ziel der Erfindung ist es, unter Vermeidung der Nachteile des Standes der Technik
einen stehfähigen Beutel so zu verbessern, dass dieser mittels Einhand-Bedienung
sicher und zuverlässig entleert werden kann.
[0004] Dieses Ziel wir erfindungsgemäss mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1 erreicht.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert.
[0006] Es zeigen:
Figur 1 eine Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemässen stehfähigen
Beutels,
Figur 2 einen Schnitt entlang der Linie II - II in Fig. 1
Figur 3 einen Schnitt durch eine andere Ausfüh rungsform der Ausgiesseinrichtung
für den erfindungsgemässen Beutel,
Figur 4 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform der Ausgiesseinrichtung
für den erfindungsgemässen Beutel,
Figur 5 einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform der Ausgiesseinrichtung für
den erfindungsgemässen Beutel,
Figur 6 einen Schnitt durch eine Dosiereinrichtung für den erfindungsgemässen Beutel,
Figur 7 einen Schnitt entlang der Linie VII-VII in Figur 6,
Figur 8 eine andere Ausführungsform einer Dosiereinrichtung für den erfindungsgemässen
Beutel,
Figur 9 eine Ansicht einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemässen Beutels,
Figur 10 eine Ansicht einer weiteren Ausführungsformm des erfindungsgemässen Beutels,
und
Figur 11 einen Schnitt durch eine Ausgiesseinrichtung für den erfindungsgemässen
Beutel.
[0007] Die Figur 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemässen Beutels,
dessen Grundform aus einer Folie besteht, die so zugeschnitten wird, dass eine Vorder-
und Rückwand 1 und 2 sowie ein Faltboden 3 entstehen, die an den offenen Rändern
4 durch Schweissen, Kleben, Heissversiegeln, usw. miteinander verbunden werden, um
einen geschlossenen stehfähigen Beutel herzustellen. Der Beutel ist ferner an den
Ecken im Bereich des Faltbodens 3 jeweils mit Ecknähten 4a versehen. Die Ecknähte
4a sind unter 45° über die Ecken gelegt und verbinden jeweils nur einen Faltbodenabschnitt
mit dem unmittelbar gegenüberliegenden Abschnitt der Vorder- bzw. Rückwand. Dadurch
bilden die Aussenfaltkanten 5, 6 die Kanten auf denen der gefüllte Beutel steht.
[0008] Der Beutel ist mit einer Ausgusseinrichtung 13 versehen, die im Bereich einer Ecke
so eingeordnet ist, dass der Beutel durch Abtrennen eines Eckabschnittes geöffnet
werden kann.
[0009] Die Ausgiesseinrichtung umfasst zwei Sicken 14, die einander gegenüberliegend in
den Seitenwänden 2, 3 ausgebildet sind. Im Bereich der Ausgiesseinrichtung ist die
Naht 4 über den Eckabschnitt erweitert, wodurch die Ausgiessöffnung bei geöffnetem
Beutel lagestabil gehalten wird.
[0010] Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Beutel ist die Ausgiesseinrichtung
unter einem Winkel von 45° bezüglich der Eckränder angeordnet. Es ist aber möglich,
diesen Winkel zwischen 15° und 75° zu variieren, um durch Halten des Beutels in einer
Schräglage eine bestimmte Menge aus dem Beutel zu entnehmen. Hierbei kann es von
Vorteil sein, wenn am Beutel eine Markierung angebracht wird.
[0011] Die Figur 3 zeigt eine Ausgiesseinrichtung für den Beutel. Die Ausgiesseinrichtung
enthält ein Ausgussrohr 15, das an der dem Abschnitt mit Tragöffnung gegenüberliegenden
Seite des Beutels angeordnet ist. Das Ausgussrohr 15 ist parallel zu den Rändern
4 zwischen die Vorder- und Rückwand 2 eingelegt und wird durch ein Muster 16 von Nähten
in dieser Stellung so gehalten, dass nach dem Oeffnen des Beutels durch Aufschneiden
entlang der Linie 17 das Ausgussrohr 15 freigelegt wird.
[0012] Die Figur 4 zeigt eine andere Ausführungsform der Ausgiesseinrichtung, die wiederverschliessbar
ist. Aehnlich der Ausführungsform gemäss Figur 2 hat diese Ausgiesseinrichtung ein
Ausgussrohr 20, zwei Haltelamellen 21, die diametral gegenüberliegend am Ausgussrohr
20 befestigt sind, und einen Klappdeckel 22 mit einem Verankerungsteil 23. Die Haltelamellen
21 sind durch Nähte 24, die neben den Rändern 4 gelegt worden sind, zwischen der Vorder-
und Rückwand gehalten. Auf die gleiche Art und Weise wird der Verankerungsteil 23
am Beutel befestigt.
[0013] Gegenüber der Ausführungsform der Ausgiesseinrichtung nach Figur 4 unterscheidet
sich jene gemäss Figur 5 durch den Verschlussteil. Wir Figur 4 zeigt, ist anstelle
des Klappdeckels ein Nippel 25 vorgesehen, der in dem Ausgussrohr 20 angeordnet ist.
Dieser Nippel 25 kann einen glatten Schaft 26, der in das Ausgussrohr 20 eingesteckt
ist, oder einen Gewindeabschnitt aufweisen, der in das Ausgussrohr 20 eingeschraubt
ist. Zur besseren Handhabung ist dieser Nippel 25 mit einem Kopfteil 27 versehen.
Um ein Lecken der Ausgusseinrichtung zu verhindern ist ein Dichtungsring 28 vorgesehen,
der an der Unterseite des Kopfteils 27 eingelegt ist.
[0014] Die in Figur 6 gezeigte Ausführungsform einer Dosiereinrichtung für einen Beutel
gemäss Figur 1 umfasst eine Dosierkammer 31, einen Ausgusskanal 32 und einen Entlüftungskanal
33. Der Ausgusskanal 32 ist mit einem Verschluss gemäss Figur 4 und einer Klappe
34 versehen, über welche die Dosierkammer 31 gefüllt werden kann. Im Entlüftungskanal
33 ist ein Element 35 angeordnet, das luftdurchlässig, aber nicht flüssigkeitsdurchlässig
ist.
[0015] Wie aus Figur 7 ersichtlich, ist die Dosierkammer 31 als Beutel ausgebildet und hat
eine dem Faltboden angepasste Form, so dass dieser am Faltboden aufliegt und mit
diesem verbunden ist.
[0016] Um eine bestimmte Menge aus dem Beutel abzugeben, wird mittels Druck auf den Beutel
die Klappe 34 im Ausgusskanal 32 aufgestossen, wodurch sich die Dosierkammer 31 füllt.
Ist die Dosierkammer 31 gefüllt, wird die Klappe 34 selbständig geschlossen.
[0017] In Figur 8 ist eine andere Ausführungsform einer Dosiereinrichtung dargestellt. Hierbei
handelt es sich um einen Messbecher 41. Der Messbecher 41 ist in einem Abschnitt
44 mit Tragöffnung angeordnet. Hierzu ist im Abschnitt 5 ein Langloch 42 vorgesehen,
das nach dem Entfernen des Messbechers als Tragöffnung dient. Der Messbecher 41
wird mittels einer Abreissfolie 43 im Langloch 42 gehalten.
[0018] Der in Figur 9 dargestellte Beutel ist ähnlich der Grundausführung ausgebildet und
enthält wie dieser eine Vorder- und Rückwand 1, 2 sowie einen Faltboden 3, die an
den Rändern 4 miteinander verbunden sind.
[0019] Gegenüber der Grundausführung weist der Beutel einen Abschnitt 45 mit Tragöffnung
auf, die aus fünf Lö chern 46 gebildet ist. Hierzu sind am Zuschnitt des Beutels
symmetrisch zur Faltlinie 47 an der gleiche Seite der Vorder- und Rückwand jeweils
ein Abschnitt vorgesehen, die nach dem Falten des Zuschnittes um die Faltlinie 47
und die Aussenfaltlinie 5, 6 (es ist nur eine sichtbar) übereinander liegen. Diese
Abschnitte werden an den Rändern 48 miteinander verbunden.
[0020] Wie aus Figur 9 ersichtlich ist, sind die Ecknähte 4a an der Seite des Abschnittes
45 über diesen gelegt, die hier als Verstärkungsnähte 49 dienen, wie die Verstärkungsnaht
49 am anderen Ende. Durch diese Verstärkungsnähte 49 wird die Handhabung des Beutels
verbessert.
[0021] Um den Beutel nach dem erstmaligen Oeffnen wieder zu verschliessen, ist auf der Vorderwand
1 ein Klebstreifen 50 im Bereich der oberen Ecke angeordnet, die dem Abschnitt 5
mit der Tragöffnung gegenüberliegt. Nach dem Oeffnen des Beutels an der durch die
gestrichelte Linie 51 und das Symbol einer Schere dargestellten Stelle, kann der Beutel
durch Umlegen eines Vorder- und Rückwandabschnittes wieder verschlossen werden.
[0022] Neben der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform des Abschnittes 45 mit Tragöffnung
sind noch andere Ausführungsformen möglich. So kann die Tragöffnung auch aus zwei
Langlöcher gebildet werden. Die Verstärkungsnähte 49 im Bodenbereich können auch separat
gelegt werden und zwischen den Löchern können weitere Verstärkungsnähte gelegt werden,
um einen stabilen Griffteil zu erhalten. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen,
dass ein separates Griffteil anstelle des Abschnittes 45 mit Tragöffnung am Beutel
befestigt werden kann.
[0023] Wie Figur 10 zeigt, ist am Beutel in der Grundform eine Ausgiesseinrichtung 7 angeordnet,
die aus einem Ausgussrohr 8, einem einstückig mit dem Ausgussrohr ausgebildeten
trichterförmigen Ansatz 9 und einem Verschlussteil 10 besteht. Der trichterförmige
Ansatz 9 ist so ausgebildet, dass er sich zum Beutelinnern hin erweitert.
[0024] Die Figur 11 zeigt einen Teil eines Beutels mit einer Ausgiesseinrichtung 11, die
ähnlich der in Figur 1 dargestellten Ausgiesseinrichtung 7 ausgebildet ist und sich
lediglich durch die Ausbildung des trichterförmigen Ansatzes 12 unterscheidet.
1. Stehfähiger Beutel mit zwei Seitenwänden und einem zwischen diesen liegenden Faltboden,
wobei die Seitenwände an den offenen Rändern durch eine Längsnaht miteinander und
die Seitenwände und die entsprechenden Faltbodenabschnitte zur Verbesserung der Standfähigkeit
durch mindestens eine schräg verlaufende Ecknaht in der Ecke verbunden sind, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Ausgiesseinrichtung im Bereich einer Ecke vorgesehen ist.
2. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgiesseinrichtung durch
zwei Sicken gebildet wird, die in den Seitenwänden ausgebildet und innerhalb der Ränder
so angeordnet ist, dass durch Abtrennen des Eckabschnittes der Beutel geöffnet werden
kann, um den Beutelinhalt zu entleeren.
3. Beutel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgiesseinrichtung
in der Ecke schräg bezüglich der Ränder so angeordnet ist, dass die Ausgiessrichtung
im Bereich zwischen 15° bis 75° des Eckabschnittes liegt.
4. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgiesseinrichtung eine
Haltelamelle (21), die im Bereich der oberen Ecke zwischen den Seitenwänden angeordnet
ist, und ein Ausgussrohr (20) aufweist, das in der Haltelamelle (21) parallel zum
Seitenrand (4) angeordnet ist.
5. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgiesseinrichtung ein
Ausgussrohr (15) enthält, das durch eine Anordnung von Nähten (16) parallel zu einer
Seitenwand zwischen den Seitenwänden (1, 2) so angeordnet ist, dass der Beutel durch
einen Schnitt parallel zu der Anordnung der Nähte (16) geöffnet werden kann.
6. Beutel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Mittel zum Wiederverschliessen des
Beutels.
7. Beutel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussmittel ein Klappdeckel
(22) ist, der über ein Verankerungsteil (23) an einer Seitenwand befestigt ist.
8. Beutel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussmittel ein einschraubbarer
oder einsteckbarer Nippel (20) ist.
9. Beutel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussmittel ein Klebstreifen
(50) ist.
10. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dosiereinrichtung (31-35)
vorgesehen ist.
11. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Abschnitt
(45) mit einer Tragöffnung (46), der seitlich und parallel zu den Rändern vorgesehen
ist.
12. Beutel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschnitt (45) mit
der Tragöffnung (46) einstückig mit den Seitenwänden (1, 2) ausgebildet ist.
13. Beutel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Abschnitt (45) mit der
Tragöffnung (46) mindestens eine Verstärkungsnaht (48) vorgesehen ist, die quer zum
Abschnitt (45) liegt.
14. Beutel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass an den beiden Schmalseiten
der Tragöffnung (46) eine Verstärkungsnaht (48, 49) vorgesehen ist.
15. Beutel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschnitt (45) mit
der Tragöffnung (46) als Griffteil ausgebildet und mit mindestens einer Seitenwand
verbunden ist.
16. Beutel nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragöffnung
aus zwei Schlitzen besteht, die in einer Reihe liegend angeordnet sind.
17. Beutel nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragöffnung
aus zwei Schlitzen besteht, die in einer Reihe liegend angeordnet sind.