(19)
(11) EP 0 368 171 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.05.1990  Patentblatt  1990/20

(21) Anmeldenummer: 89120412.5

(22) Anmeldetag:  04.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F16B 12/44, A47B 3/06, F16B 12/52
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB GR LI NL SE

(30) Priorität: 11.11.1988 DE 8814153 U

(71) Anmelder: Max Meier GmbH + Co. Metallwarenfabrik
D-7585 Lichtenau-Scherzheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Meier, Max
    D-7585 Lichtenau 2 (DE)
  • Meier, Karl-Heinz
    D-7585 Lichtenau 2 (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Ing. Heiner Lichti Dipl.-Phys. Dr.rer.nat. Jost Lempert Dipl.-Ing. Hartmut Lasch 
Postfach 41 07 60
76207 Karlsruhe
76207 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tisch


    (57) Bei einem Tisch mit einer Tischplatte und gegebenenfalls einem Rahmen sowie drei oder mehr an der Unterseite der Tischplatte (1) oder am Rahmen befestigten Tischbeinen (2) ist zur einfachen Montage der Tischbeine an der Unterseite des Tischs für jedes Tischbein eine Sockelplatte (3) befestigt und weisen die Sockelplatte und das Tischbein an dessen Kopf korrespondierende Führungen zum lösbaren Einsetzen des Tischbeins in die Sockelplatte auf und ist ferner eine das Tischbein an der Sockelplatte festlegende Verriegelung vorgesehen.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Tisch mit einer Tischplatte und gegebenenfalls einem Rahmen sowie drei oder mehr Tisch­beinen, die an der Unterseite des Tischs - an der Tisch­platte oder am Rahmen - befestigt sind.

    [0002] An die Verbindung von Tischplatte und Tischbeinen werden besonders hohe Stabilitätsanforderungen gestellt, um auch nach längerer Gebrauchsdauer ein Wackeln des Tischs zu ver­meiden. Bei Holzkonstruktionen wurden früher die Tischbeine durch formschlüssige Fügeverbindungen und Leim, in neuerer Zeit - wie auch bei Tischen aus anderen Werkstoffen - in der Regel durch Schraubverbindungen an der Tischplatte oder einem diese tragenden Rahmen befestigt.

    [0003] Die Lagerung und Präsentation preiswerter Serienmöbel, Gartenmöbel etc. in Großmöbelhäusern, insbesondere in Möbel-­Abholmärkten erfordert Möbelkontruktionen, die möglichst platzsparend verpackt untergebracht werden können. Dies hat zur Entwicklung von Montagemöbeln geführt, die in Einzel­ teilen verpackt sind und vom Käufer in Eigenarbeit zu mon­tieren sind. Bei Möbeln mit einfachen kubischen Grundformen, wie Schränken, Regalen od. dgl., ist dies relativ problem­los möglich. Bei sperrigen Möbeln mit erhöhten Stabilitäts­anforderungen, z. B. Tischen, ist diese Technik schwieriger zu verwirklichen, da es dem handwerklich nicht besonders geschulten oder begabten Käufer häufig an der Fähigkeit fehlt, drei oder mehr Tischbeine, insbesondere wenn sie, wie häufig, in einem von 90 Grad abweichenden Winkel zur Tischplatte stehen, einwandfrei zu positionieren und stand­fest zu befestigen. Zudem erfordert die üblicherweise vor­gesehene Schraubverbindung dann, wenn sie ausreichend stabil sein soll, erheblichen Kraftaufwand. Hinzu kommt, daß Tisch­platten preiswerter Möbel nicht mehr aus Massivholz, sondern Holzwerkstoffen, Faserpreßstoffen mit hohen Kunstharz­anteilen bestehen, bei denen eine nicht ganz sachgemäße Befestigung schnell zum Lösen oder Ausreißen der Verbindung führt.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tisch vor­zuschlagen, der einerseits in seinen Einzelteilen raum­sparend verpackt und somit auch raumsparend transportiert und gelagert werden kann, gleichwohl aber aus seinen Einzel­teilen von jedem Laien ohne jegliches handwerkliches Können zusammengebaut werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Unterseite des Tischs für jedes Tischbein eine Sockel­platte befestigt ist und daß die Sockelplatte und das Tisch­bein an seinem Kopf korrespondierende Führungen zum lösbaren Einsetzen des Tischbeins in die Sockelplatte aufweisen und daß eine das Tischbein an der Sockelplatte festlegende Verriegelung vorgesehen ist.

    [0006] Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung wird die Sockelplatte werksseitig an der Tischplatte oder ihrem Rahmen vormontiert. Diese Verbindung, die beispielsweise über Schrauben erfolgt, kann somit mit der erforderlichen Stabilität verwirklicht werden. Die Tischplatte mit den Sockelplatten kann zusammen mit den beigelegten Tischbeinen zu einem flachen Gebilde verpackt werden. Der Käufer braucht die Tischbeine mit ihrer am Kopf angeordneten Führung nur noch in die Führung der Sockelplatte einsetzen und anschließend verriegeln. Hierzu sind nur noch einfache und zwingend vorgegebene Handgriffe erforderlich, die kaum auch nur einer Bedienungsanleitung, geschweige denn handwerklicher Fähigkeiten bedüfen.

    [0007] In bevorzugter Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Sockelplatte zwei etwa parallel zur Tischplatte verlaufende, einander zugekehrte Führungsnuten und das Tischbein an seinem Kopf in die Führungsnuten eingreifende Führungsleisten aufweisen.

    [0008] Das Montieren der Tischbeine an der Tischplatte bzw. deren Rahmen erfordert also zunächst nur ein einfaches Einschie­ben der Führungsleisten in die Führungsnuten, wodurch die Tischbeine richtig positioniert sind, und anschließend das Fixieren mittels der Verriegelung, die in vielfältiger Art ausgestaltet sein kann, jedoch immer so gestaltet sein sollte, daß die Art ihrer Anbringung dem Laien ohne weiteres einleuchtet und die Anbringung selbst problemlos möglich ist.

    [0009] Zweckmäßigerweise ist die Ausbildung so getroffen, daß die Führungsnuten an der Sockelplatte an einer Seite unter Bildung eines Anschlags für die Führungsleisten geschlossen sind, wodurch die Endlage des Tischbeins definiert und für den Laien bemerkbar vorgegeben ist.

    [0010] Eine besonders stabile Ausführung ergibt sich dadurch, daß die Führungsnuten und die Anschläge Teile einer etwa U-förmig ausgebildeten Wandung an der Sockelplatte sind.

    [0011] Die Ausbildung der Verriegelung ist vorzugsweise so getrof­fen, daß die Sockelplatte und das Tischbein an seinem Kopf Ausnehmungen aufweisen, die in der montierten Lage des Tisch­beins miteinander korrespondieren und einen Riegel aufnehmen.

    [0012] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß an der Sockelplatte oder am Kopf des Tischbeins eine das jeweils andere Teil übergreifende Federnase angeordnet ist.

    [0013] Durch das Einrasten der Federnase bei Erreichen der Endlage des Tischbeins ist einerseits die Endlage einwandfrei vor­gegeben, andererseits wird das Erreichen der Endlage durch das Rastgeräusch akustisch wahrgenommen, so daß eine fehler­hafte Montage ausgeschlossen ist. Schließlich ist mit dem Verrasten auch sichergestellt, daß sich die Ausnehmungen in korrespondierender Lage befinden, so daß auch der Riegel einfach und einwandfrei angebracht werden kann.

    [0014] Eine in herstellungstechnischer Hinsicht besonders günstige Ausführung ergibt sich dadurch, daß die Sockelplatte mit der U-förmigen Wandung und der Federnase als einstückiges Spritz­gußteil ausgeführt ist. Dem gleichen Zweck dient die Maß­nahme, daß das Tischbein mit den Führungsleisten als ein­stückiges Spritzgußteil ausgebildet ist.

    [0015] Schließlich kann vorgesehen sein, daß am Tischbein oder an der Sockelplatte der Riegel über einen flexiblen oder ab­brechbaren Materialsteg angespritzt ist, so daß der Riegel nicht als gesondertes Bauteil der Verpackung zugegeben werden muß, sondern unverlierbar mit dem Tischbein oder mit der an der Tischplatte befestigten Sockelplatte verbunden ist. Der gesamte Montagesatz für einen erfindungsgemäß ausgebildeten Tisch besteht somit nur aus Tischplatte und Tischbeinen ohne gesondert beigelegte Verbindungsmittel.

    [0016] Nachstehend ist die Erfindung anhand einer in der Zeichnung gezeigten Ausführungsform beschrieben. In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines einzelnen Tischbeins und einer Sockelplatte nach Art eines Explosionsbildes;

    Figur 2 eine Seitenansicht von Sockel­platte und Tischbein während der Montage und

    Figur 3 eine der Figur 1 ähnliche Ansicht in der montierten Lage des Tisch­beins.



    [0017] In Figur 1 ist auszugsweise ein Tisch mit abgebrochen wiedergegebener Tischplatte 1 im Bereich einer Tischecke gezeigt. An der Unterseite der Tischplatte 1 ist in vor­gegebenen Positionen für jedes Tischbein 2 eine Sockel­platte 3 befestigt, beispielsweise mittels nicht gezeigter Schrauben, die die Löcher 4 im Randflansch 5 der Sockel­platte 3 durchgreifen und werksseitig angebracht sind.

    [0018] Die Sockelplatte 3 weist eine nach unten vorkragende U-förmig ausgebildete Wandung 6 auf, deren gegenüberliegende Schen­kel 8 innenseitig einander zugekehrte Führungsnuten 7 auf­weisen, die an ihrem einen Ende durch den U-Steg 9 unter Bildung von Anschlägen geschlossen sind.

    [0019] Das Tischbein 2 weist an seinem erweiterten Kopf 10 an gegenüberliegenden Seiten Führungsleisten 11 auf, deren Abstand und Form den Führungsnuten 7 angepaßt sind. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Führungsleisten Teile eines einfachen Randflanschs, der einstückig am Tisch­bein 2 angespritzt ist. Gegebenenfalls kann an der einen Seite, die in der Endlage des Tischbeins dem U-Steg 9 gegen­überliegt, ein hochgezogener Steg 12 angeordnet sein.

    [0020] Die Sockelplatte 3 weist an einer Anformung 13 eine Aus­nehmung 14 auf. Eine gleichartige Ausnehmung 15 ist am Tischbein 2 in einer Vertiefung 16 des Kopfs ausgeformt. Schließlich ist ein Riegel 17 vorgesehen, der eine Hand­habe 18 und ein Riegelorgan 19 aufweist. Das Riegelorgan 19 weist einen Querschnitt auf, der dem Umriß der Ausnehmungen 14 und 15 entspricht. Schließlich weist die Sockelplatte 3 an der dem U-Steg 9 gegenüberliegenden Seite eine Feder­nase 20 auf. Die vordere Stirnseite der Anformung 13 kann einen weiteren Anschlag für die Einschubbewegung der Füh­rungsleisten 11 bilden, indem der Steg 12 gegen diese Stirn­seite anläuft.

    [0021] Bei der Montage wird das Tischbein 2 mit seinen Führungs­leisten 11 in Richtung des in Figur 2 gezeigten Pfeils 21 in die Führungsnuten 7 an der Sockelplatte 3 bis zum An­schlag an deren U-Steg 9 eingeschoben. Dies geschieht am einfachsten bei auf dem Boden liegender Tischplatte 1. Bei Erreichen der Endlage rastet die Federnase 20 hinter dem hochgezogenen Steg 12 ein, so daß das Tischbein 2 in seiner Endlage fixiert ist. In dieser liegen die Ausnehmungen 14, deckungsgleich übereinander, so daß der Riegel 17 ein­gesetzt und durch Verdrehen in die Verriegelungslage ge­bracht werden kann. Das Tischbein 2 ist stabil an der Tisch­platte 1 befestigt.

    [0022] Die Sockelplatte 3 mit der U-förmigen Wandung 6, der Anfor­mung 13 und der Federnase 20 ist ebenso wie das Tischbein 2 mit dem die Führungsleisten 11 bildenden Randflansch und dem Steg 12 als einstückiges Spritzgußteil ausgebildet. Ferner kann der Riegel 17 mit dem Tischbein 2 oder der Sockelplatte 3 über einen dünnen, gegebenenfalls auch ab­brechbaren Materialsteg verbunden und mit diesem einstückig gespritzt sein.


    Ansprüche

    1. Tisch mit einer Tischplatte und gegebenenfalls einem Rahmen sowie drei oder mehr Tischbeinen, die an der Unterseite des Tischs - an der Tischplatte oder am Rahmen - befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Tischs für jedes Tischbein (2) eine Sockelplatte (3) befestigt ist und daß die Sockel­platte und das Tischbein an seinem Kopf (10) korre­spondierende Führungen (7, 11) zum lösbaren Einsetzen des Tischbeins in die Sockelplatte aufweisen und daß eine das Tischbein (2) an der Sockelplatte (3) fest­legende Verriegelung (13, 15, 17) vorgesehen ist.
     
    2. Tisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sockelplatte (3) zwei etwa parallel zur Tischplatte (1) verlaufende , einander zugekehrte Führungsnuten (7) und das Tischbein (2) an seinem Kopf (10) in die Führungs­nuten eingreifende Führungsleisten (11) aufweisen.
     
    3. Tisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsnuten (7) an der Sockelplatte (3) an einer Seite unter Bildung eines Anschlags für die Führungsleisten (11) geschlossen sind.
     
    4. Tisch nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Führungsnuten (7) und die Anschläge Teile einer etwa U-förmig ausgebildeten Wandung (6) an der Sockelplatte (3) sind.
     
    5. Tisch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Sockelplatte (3) und das Tischbein (2) an seinem Kopf (10) Ausnehmungen (14, 15) aufweisen, die in der montierten Lage des Tischbeins (2) mitein­ander korrespondieren und einen Riegel (17) aufnehmen.
     
    6. Tisch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß an der Sockelplatte (3) oder am Kopf (10) des Tischbeins (2) eine das jeweils andere Teil über­greifende Federnase (20) angeordnet ist.
     
    7. Tisch nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Sockelplatte (3) mit der U-förmigen Wandung und der Federnase (20) als einstückiges Spritz­gußteil ausgeführt ist.
     
    8. Tisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Tischbein (2) mit den Führungsleisten (11) als einstückiges Spritzgußteil ausgebildet ist.
     
    9. Tisch nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­zeichnet, daß am Tischbein (2) oder an der Sockelplatte (3) der Riegel (17) über einen flexiblen oder abbrech­baren Materialsteg angespritzt ist.
     




    Zeichnung