[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Locator für ein Crimpgerät. Unter Crimpgerät
versteht man hierbei ein Handgerät oder einen stationären Apparat zum Verpressen von
elektrischen Anschlusselementen wie Kabelschuhen u. dgl. zwecks deren Befestigung
an abisolierte Enden elektrischer Leiter.
[0002] Ein Crimpgerät weist zwei zu- und voneinander bewegbare Bakkenträger auf, in denen
je eine Arbeitsbacke angeordnet ist die ein oder mehrere Stanzelemente aufweist von
denen jedes mit dem gegenüberliegenden Stanzelement in der anderen Backe ein zusammenarbeitendes
Paar beim Verpressen eines eingeführten Anschlusselementes bildet.
[0003] Unter Locator versteht man eine am Crimpgerät vorgesehene Zusatzanordnung die zum
Zweck hat die richtige Lage des Anschlusselementes im Stanzelementpaar zu gewährleisten.
Eine vorbekannte Locatoranordnung, welche die Einstellung zweier verschiedener Lagen
ermöglicht, ist z.B. in der EP-B-125 708 der Anmelderin beschrieben. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich speziell auf einen für kleine Crimpkontakte (inkl. Steckerfahnen
und Buchsenteile) bestimmten Locator. Unter "kleiner Crimpkontakt" wird hierbei ein
Anschlusselement der z.B. auf dem Schwachstrom- und/oder Fernmeldegebiet üblichen
Grössenordnung verstanden.
[0004] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe einen Locator einfacher Konstruktion (für
eine einzige Lage) zu schaffen, bei dem das betreffende Anschlusselement sowohl stabil,
als auch - mit Hinsicht auch die im allgemeinen kleinen Abmessungen - äusserst genau
in der gewünschten Verpresslage festgehalten wird. Diese Aufgabe wird mittels eines
Locators gelöst welcher die im kennzeichnenden Teil des angeschlossenen Patentanspruchs
1 angeführten Merkmale aufweist, wobei in Unteransprüchen vorteilhafte Weiterentwicklungen
angeführt sind.
[0005] Die Erfindung soll nun an Hand beigefügter Zeichnungen, die sich auf ein Ausführungsbeispiel
beziehen, näher erläutert werden, wobei
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines an einer Crimpzange angeordneten erfindungsgemässen
Locators in Ruhelage darstellt,
Fig. 2 und 3 den gleichen Locator in zwei ersten Arbeitsphasen zeigen,
Fig. 4 ein Detail in grösserem Mass-stab darstellt,
Fig. 5 den gleichen Locator in einer abschliessenden dritten Arbeitsphase zeigt, und
Fig. 6 und 7 eine zweite und eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Locators darstellen.
[0006] Gemäss Fig. 1 weist eine näher nicht dargestellte Crimpzange 10 zwei Backenträger
11, 12 auf, die gabelförmig gestaltet sind und im Zwischenraum zwischen ihren beiden
Schenkeln jeweils eine (im dargestellten Beispiel zweiteilige) Backe 21, 22 tragen.
Jede der Backen 21, 22 weist in an sich bekannter Weise drei Stanzelemente 21A, 21B,
21C bzw. 22A, 22B, 22C auf. Jeweils zwei gegenüberliegende Stanzelemente wie 21A/22A
etc. bilden ein zusammenarbeitendes Paar, in dem ein Anschlusselement 30 an das abisolierte
Ende 31A eines elektrischen Leiters 31 (Fig. 3) durch Verpressen mechanisch angeschlossen
werden soll.
[0007] Das Anschlusselement 30 besteht aus einem Befestigungsteil 30A der in an sich bekannter
Weise zur mechanischen Verbindung mit einem elektrischen Leiter 31 - d.h. zum Verpressen
mit diesem Leiter - dient, und aus einem (im dargestellten Beispiel hohl ausgebildeten)
Kontaktteil 30B zum Herbeiführen einer elektrischen Verbindung mit einem anderen
Kontakt. Die Richtung, in der der elektrische Leiter 31 ins Anschlusselement 30 einführbar
ist (Pfeil P3 in Fig. 2 und 3), wird in der vorliegenden Beschreibung und in den angeschlossenen
Patentansprüchen als "axiale Richtung" bezeichnet.
[0008] An der einen Flanke des in der Zeichnung unteren Backenträgers 12 ist ein erfindungsgemässer
Locator 40 geradling verschiebbar angeordnet im Sinne der Pfeile P1 (Fig. 1) bzw.
P1′ (Fig. 3) in Richtung zu dem Backenträger 12 hin und umgekehrt. Der Locator 40
weist für jedes Stanzelementpaar wie 21A/22A ein in Richtung zu diesem Paar hin sich
erstreckendes Griffelement auf, welches zum Festhalten des betreffenden Anschlusselementes
30 gestaltet ist. Im dargestellten Beispiel sind die Griffelemente wie Finger 41A,
41B, 41C gestaltet, deren Querschnitt (siehe Fig. 4) demjenigen des Hohlraums im
Kontaktteil 30A des Anschlusselementes 30 entspricht, bzw. zumindest diesen Querschnitt
nicht überschreitet oder überragt.
[0009] Die Finger 41A-C werden von einer Platte 41 getragen, bzw. sind als Bestandteile
dieser Platte angefertigt. Die Platte 41 wird ihrerseits von einem Block 42 getragen
in dem zwei durchgehende Öffnungen vorgesehen sind, mittels welcher er an zwei im
Backenträger 12 verankerten Führungstangen 13 (Fig. 2) gleitbar gelagert ist. Es ist
offensichtlich, dass die beiden Führungsstangen 13 auch durch eine einzige Führungsstange
mit z.B. rechteckigem Querschnitt ersetzt werden können.
[0010] Die Platte 41 und der Block 42 bilden somit ein Trägerorgan für die Griffelemente
welches in axialer Richtung der Anschlusselemente geradlinig verschiebbar ist. Die
Führungsstangen 13 sind an ihren freien Enden mit Endanschlägen 13A (Fig. 2) versehen
von welchen eine ausgerückte Ausganglage des Blockes 42, und damit des ganzen Locators
40, bestimmt ist.
[0011] An der hinteren (d.h. von dem freien Ende 12A des Backenträgers 12 mehr entfernten)
Seite des Blocks 42 ist eine schräge, zum Backenträger 12 hin ansteigende Führungsbahn
oder Rampe 42C vorgesehen, und an der Crimpzange 10 - vorzugsweise an dem nicht dargestellten
Zapfen, der die beiden Backenträger 11, 12 miteinander verbindet, bzw. an einer Verlägerung
15 dieses Zapfens - ist ein Hebelorgan 14 schwenkbar angeordnet.
[0012] Das Hebelorgan 14 weist einen Hebelteil 14A und einen an die Führungsbahn 42C anliegenden
Eingriffszapfen 14B auf. Eine nicht dargestellte Feder kann das Hebelorgan 14 dauernd
in diejenige Schwenklage zwingen, in der Eingriffszapfen 14B (der vorzugsweise eine
drehbare Hülse 14B′ trägt) an die Führungsbahn 42C angedrückt wird.
[0013] Auf zumindest einer der Führungsstangen 13 ist eine Druckfeder 13B aufgezogen die
den Block 42 dauernd in die in Fig. 1 dar gestellte ausgerückte Ruhelage zwingt.
Hierbei sind die Griffelemente 41A-C nur so lang, dass sie in dieser Ruhelage des
Locators 40 vor dem Bereich der Backen 21, 22 und der Backenträger 11, 12 enden.
[0014] Die Arbeitsweise der Anordnung ist gemäss Fig. 2 bis 5 folgend. In der in Fig. 1
dargestellten geöffneten Lage der Backenträger 11, 12 und der Backen 21, 22 wird
der Hebelteil 14A des Hebelorgans 14 im Sinne des Pfeiles P2 betätigt, wodurch zufolge
des Zusammenwirkens des Eingriffszapfens 14B mit der Führungsbahn 42C der Block 42
in die in Fig. 2 dargestellte eingezogene Bereitschaftslage in maximaler Annäherung
an den Backenträger 12 gebracht wird.
[0015] In dieser Bereitschaftslage befinden sich die Griffelemente 41A-C im Raume zwischen
den geöffneten Backen 11, 12, so dass sie leicht von der entgegengesetzten Seite des
Gerätes, als wo sich der Locator 40 befindet, zugänglich sind. Demjenigen Griffelement
41C, welches dem gewählten Stanzelementpaar 21C/22C zugehört, wird ein Anschlusslement
30 zugeführt (im dargestellten Beispiel auf den Finger 41C aufgefädelt), um von dem
Griffelement festgehalten zu werden. Dann wird der Hebelteil 14A freigelassen, und
die Feder 13B führt den Block 42 in die Ausgangslage zurück (Fig. 3).
[0016] Zum Unterschied von der Situation gemäss Fig. 1 befindet sich jetzt jedoch ein Anschlusselement
30 genau in der Lage bezüglich des Stanzelementes 22C in demjenigen Backenträger
12, an welchen der Locator 40 angeschlossen ist, in der es beim Schliessen der beiden
Backen 21, 22 von diesem Stanzelement angegriffen bzw. beaufschlagt werden soll. In
dieser, im folgenden als "gewünschte Lage" bezeichneten Lage befindet sich der Kontaktteil
30A völlig ausserhalb, und der Befestigungsteil 30 vollkommen innerhalb des Wirkungsbereiches
des Stanzelementpaares 21C/22C und das Anschlusselement 30 ist hierbei auch gemäss
Fig. 4 gegenüber dem Stanzelement 22C genau zentriert (gemeinsame Symmetrieebene
E).
[0017] Höhenmässig sind hierbei die Griffelemente, im vorliegenden Beispiel also die Finger
41A-C, so gegenüber den betreffenden Stanzelementen 22A-C angeordnet, dass zwischen
den ersteren und den letzteren ein Luftspalt L besteht, der unbedeutend grösser als
die Materialdicke M des Anschlusselementes 30 ist, so dass das Anschlusselement 30
in der Situation gemäss Fig. 2 mühelos aufgefädelt werden kann, und bei der Rückführung
des Locators in die Ausgangslage nich abgestreift wird.
[0018] In dieser Lage (oder bereits in der Lage gemäss Fig. 2) wird gemäss Fig. 3 der Leiter
31 mit seinem abisolierten Ende 31A im Sinne des Pfeiles P3 in den Befestigungsteil
30B eingeführt, wonach die Crimpzange in normaler Weise betätigt wird, so dass sie
in der Lage gemäss Fig. 5 den Befestigungsteil 30B in an sich bekannter Weise verpresst.
Danach wird das Backenpaar 21, 22 geöffnet und der Leiter 31 zusammen mit dem Anschlusselement
30 aus der Zange 10 und dem Locator 40 entfernt, wodurch eine Situation gemäss Fig.
1 wiederhergestellt wird.
[0019] In Fig. 6 und 7 sind zwei Ausführungsformen 40′ bzw. 40˝ des erfindungsgemässen
Locators für Anschlusselemente 30′ , 30˝ dargestellt, deren Kontaktteile 30B′ bzw.
30˝ nicht hohl sind, so dass sie keine Finger wie 41A etc. aufnehmen können. Die
Griffelemente sind deshalb wie Öffnungen 41A′, 41B′ bzw. 41A˝, 41B˝ gestaltet, in
denen die Kontaktteile 30′, 30B˝ - vorzugsweise federnd - aufgenommen werden können.
Anstatt der Platte 41 trägt der Block 42 zwei dickere Platten 410, 411 bzw. 410′,
411′ in denen jeweils eine der betreffenden Öffnung entsprechende Vertiefung eingearbeitet
ist. Übersichtlichkeits halber sind die Platten 411, 411 abgebrochen dargestellt,
so dass die Vertiefungen in der "C-Position" sichtbar sind.
[0020] Gleich der Platte 41 in Fig. 1-5 bilden die Plattenpaare 410, 411 und 410′, 411′
in den Fig. 6 und 7 ein Plattenorgan.
[0021] Die Kontaktteile 30B˝ (fig. 7) sind selber mit federnden Elementen versehen, so
dass diese nicht auch in den Öffnungen 41A˝ etc. vorgesehen werden müssen. Dies ist
nicht der Fall dei den Kontaktteilen 30B′ (Fig. 6), und deshalb sind in den Öffnungen
41A′ etc. Federn 411A, 411B, 411C vorgesehen.
[0022] Die Platten 410, 411 bzw. 410′, 411′ sind mittels Schrauben 43 am Block 42 befestigt
und können vorzugsweise austauschbar sein indem sie gleiche äussere Dimensionen aufweisen.
[0023] Es ist offensichtlich, dass im Rahmen der Erfindung auch andere Ausführungsformen
als die beispielsweise dargestellte möglich sind. So kann z.B. der Trägerorgan der
Griffelemente und/oder dessen Antrieb anderwertig gestaltet sein. Die Platte 41 kann
beispielsweise rechtwinklig nach unten abgebogen sein, die Führungsstangen 13 können
durch im Anschluss an Öffnungen im abgebogen Teil angeschweisste Hülsen passieren,
und der Antrieb kann mittels eines exzentrischen Kammes od. dgl. geschehen.
1. Locator (40) für ein Crimpgerät (10) welches in einem Paar von- und zueinander
bewegbarer Backenträger (11, 12) ein Paar mit zumindest je einem Stanzelement (21A-C,
22A-C) versehener Backen (21, 22) aufweist, wobei einander gegenüber liegende Stanzelemente
(21A-C, 22A-C) beider Backen ein zusammenarbeitendes Paar bilden zum Verpressen von
Anschlusselementen (30), die einen Befestigungsteil (30A) und einen Kontaktteil (30A)
aufweisen, an Enden (31A) elektrischer Leiter (31), dadurch gekennzeichnet, dass
- der Locator (40) für jedes Stanzelementpaar (21A/22A, 21B/22B, 21C/22C) ein Griffelement
(41A-C) zum Festhalten des Anschlusselementes (30) aufweist;
- dieses Griffelement (41A-C) an einem Trägerorgan (41, 42) angeordnet ist, das in
axialer Richtung des Anschlusselementes (30) zwischen einer ausgefahren Ausgangslage
und einer maximal an eine Flanke eines der Backenträger (11, 12) des Crimpgerätes
(10) angenäherten Bereitschaftslage geradlinig verschiebbar ist;
- jedes Griffelement (41A-C) sich hierbei in der Ausganglage des Trägerorgans (41,
42) gänzlich ausserhalb des Bereiches der Backen (21, 22) und der Backenträger (11,
12), und in der Bereitschaftslage im Raum zwischen den geöffneten Backen (21, 22)
befindet, und
- jedes Griffelement angeordnet ist in der Bereitschaftslage des Trägerorgans (41,
42) ein festgehaltenes Anschlusselement (30) in gewünschter Lage gegenüber dem zugehörigen
Stanzelement (22A-C) zu halten.
2. Locator nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffelemente (41A-C)
als Finger gestaltet sind, deren Querschnitt nicht den Querschnitt eines Hohlraumes
im Kontaktteil (30B) eines Anschlusselementes (30) überschreitet, so dass das Anschlusselement
(30) mit seinem Kontaktteil (30B) auf das Griffelement (41A-C) aufgefädelt werden
kann.
3. Locator nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffelemente
(41A′, 41B′; 41A˝, 41B˝) als Öffnungen gestaltet sind in welchen ein nicht hohler
Kontaktteil (30B′, 30B˝) aufgenommen werden kann.
4. Locator nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (41A′,
41B′) zur federnden Aufnahme eines selbst nicht federnden Kontaktteiles (30B′) angeordnet
sind indem sie mit einem Federelement (411A-C) versehen sind.
5. Locator nach irgendeinem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerorgan als ein die Griffelemente (41A-C; 41A′, 41B′, 41A˝, 41B˝) aufweisendes
Plattenorgan (41; 410, 441; 410′, 411′) und ein dieses Plattenorgan (41; 410, 411;
410′, 411′) tragender Block. (42) gestaltet ist, der an zumindest einer im Backenträger
(12) verankerten, und winklerecht zu ihm verlaufenden Führungsstange (13), gleitbar
zwischen der Ausgangs- und der Bereitschaftslage, angeordnet ist.
6. Locator nach irgendeinem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerorgan (41, 42) eine zum Backenträger (12) hin ansteigende Führungsbahn
(42C) aufweist, und dass am Crimpgerät (10) ein Hebelorgan (14) schwenkbar angeordnet
ist welches einen Eingriffszapfen (14B) aufweist der an der Führungsbahn (42C) anliegt,
so dass beim Beaufschlagen des Hebelorgans (14) der Locator in die Bereitschaftslage
verschoben wird.
7. Locator nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Einfgriffszapfen
(14B) eine leicht drehbare Hülse (14B′) zur Berührung mit der Führungsbahn (42C) angeordnet
ist.
8. Locator nach Patentanspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte
(41) leicht austauschbar am Block (42) befestigt ist.
9. Locator nach irgendeinem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass er von einem Federorgan (13B) dauernd in die Ausgangslage gezwungen wird.