[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen bahnartigen oder aus einer Bahn gewonnenen
Einlagestoff mit quer zur Bahnrichtung sich ändernder Sprungelastizität zur Verstärkung
eines Textilzuschnittes, vorzugsweise der Vorderpartie eines Bekleidungsstückes. Derartige
Einlagestoffe werden in den zu verstärkenden Gegenstand durch Einbügeln (Einfixieren)
oder Einnähen eingesetzt.
[0002] In ihrer Sprungelastizität zonenförmig abgestufte Einlagestoffe, die als Mehrbereichseinlagen
bezeichnet werden, sind bekannt. Sie bestehen aus Geweben oder Webwirkwaren, wie sie
in EP 00 80 946 beschrieben sind, und besitzen Zonen oder Bereiche mit unterschiedlicher,
abgestufter Sprungelastizität. Die Einlagestoffe werden in Bahnen angefertigt, woraus
die Einlageteile für die einzelnen Kleidungsstücke, beispielsweise für das Vorderteil
eines Kleidungsstückes, derart herausgeschnitten werden, daß sie in der späteren Verbindung
mit dem Vorderteil des Kleidungsstückes in dessen Schulterbereich die stärkste Sprungelastizität,
im Brustbereich eine abgeschwächte Sprungelastizität und im Schoßbereich die niedrigste
Sprungelastizität besitzen.
[0003] Überwiegend werden derzeit Mehrbereichseinlagen der sog. Kettversion benutzt, bei
welcher von Stufe zu Stufe variierende Kettfäden Verwendung finden und die erzeugten
Warenbahnen vom einen Rand bis zur Warenbahnmitte oder bis zum anderen Warenbahnrand
in der Sprungkraft zonenförmig abgestuft sind. Die Einlagezuschnitte werden daraus
in Querrichtung ausgeschnitten, wie das in Abb. 1 dargestellt ist.
[0004] Die Einlagestoffe können einseitig rasterförmig mit Schmelzkleber beschichtet sein
und werden dann nach dem Zuschnitt auf das zu verstärkende Teil, z. B. auf das ebenfalls
zugeschnittene Vorderteil eines Kleidungsstückes aufgebügelt (auffixiert). In einer
ebenfalls angewandten Arbeitstechnik näht man unbeschichtete gewebte Einlagestoffe
mit derartiger Abstufung der Sprungelastizität, hier in kräftigerer Ausführung, ein.
[0005] Die einbügelbaren gewebten oder webgewirkten Einlagestoffe haben die weiter unten
näher beschriebenen Nachteile und erreichen nicht die Qualität früher benutzter Mehrbereichseinlagen
der sog. Schußversion, bei welcher die Schußfäden abgestuft waren und die zonenförmigen
Abstufungen in Warenbahnrichtung erfolgten. Wegen legetechnischer Probleme beim Zuschneiden
von Einlagebahnen der Schußversion findet dieses Einlagematerial trotz seiner qualitativen
Vorzüge praktisch keinen Einsatz mehr.
[0006] Der Hauptnachteil der bekannten gewebten und webgewirkten Mehrbereichsanlagen beruht
darauf, daß die gewünschte Abstufungsintensität, d. h. der gewünschte Umfang der Abstufung
der Sprungelastizität, zwischen den Zonen, die für den Schoß-, Brust- und Schulterbereich
des Vorderteils eines Kleidungsstückes bestimmt sind, nicht voll erreicht werden kann.
Bei gewünschter kräftiger Ausführung der Schulterbereichszone ist die Schoßzone besonders
bei den gewebten Mehrbereichseinlagen zu stramm. Versucht man, die Schoßzone dadurch
weicher zu gestalten, daß dünne Kettfäden in geringerer Kettdichte eingesetzt werden,
entstehen beim rasterförmigen Aufbringen des Schmelzklebers Beschichtungsprobleme
und beim späteren Aufbügeln auf den Vorderteilzuschnitt schlägt die Klebemasse durch
die Einlage durch, wodurch die Anfertigung des Kleidungsstückes unerträglich erschwert
wird und auch spätere Futterverklebungen auftreten können. Eine gewisse Abschwächung
dieser Mängel ist durch Verwendung von Webwirkeinlagen erreicht worden, ohne jedoch
der Wunschvorstellung der Konfektionsindustrie hinsichtlich des Umfangs der zonenweisen
Abstufung der Sprungelastizität voll nachkommen zu können.
[0007] Es ist bisher bei Webwirkwaren noch nicht gelungen, die gewünschte hohe Abstufungsintensität
zu erzeugen und gleichzeitig das Einlagematerial hinreichend krumpfstabil zu machen.
Bei hinreichend guter Abstufungsintensität besitzen die webgewirkten Mehrbereichseinlagen
eine sehr hohe Krumpfanfälligkeit, besonders bei Waschvorgängen, wobei die in Längsrichtung
eingearbeiteten versteifungsgebenden sogen. Stehfäden häufig schlingenförmig auswandern.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen in seiner Sprungelastizität abgestuften
Einlagestoff zu schaffen, der eine hohe Abstufungsintensität hat, ohne daß überhöhte
Kettkrumpferscheinungen auftreten.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Einlagestoff aus einem
Gewirk aus maschenbildenden Kettfäden, einem darin eingebundenes zusätzlichen Fadensystem,
dessen Sprungelastizität quer Bahnrichtung sich ändert, sowie einem mit dem Gewirk
und dem zusätzlichen Fadensystem verbundenen bzw. zwischen dem Gewirk und dem zusätzlichen
Fadensystem eingebetteten Faservlies gebildet wird.
[0010] Überraschenderweise wird hierdurch eine hohe Abstufungsintensität erreicht, ohne
daß überhöhte Kettkrumpferscheinungen auftreten.
[0011] Das Einlagematerial ist vorzugsweise rasterförmig mit Schmelzkleber beschichtet,
kann aber auch unbeschichtet eingesetzt werden.
[0012] Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den dem Patentanspruch 1 nachgeordneten
Ansprüchen.
[0013] Verschiedene Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Abbildungen näher beschrieben. Darin zeigen
Abb. 1 eine schematische Darstellung eines Abschnittes einer Bahn einer Mehrbereichseinlage
mit Kennzeichnung der Zuschnitte zur Verwendung als Verstärkung für die Frontpartie
eines Sakkos oder Mantels.
Abb. 2 eine erste Ausführungsform der Erfindung mit einem Netzwerk in Trikotbindung
und einem zusätzlichen Stehfadensystem mit Darstellung der schrittweisen Zusammensetzung
in den Teilbereichen a, b und c,
Abb. 3 eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit zusätzlichen geraden Stehfäden
mit Darstellung der schrittweisen Zusammensetzung in den Teilbereichen a, b und c,
Abb. 4 eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit einer Variante bezüglich der
Einbindung der Stehfäden mit Darstellung der schrittweisen Zusammensetzung in den
Teilbereichen a, b und c,
Abb. 5 eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit Darstellung der schrittweisen
Zusammensetzung in den Teilbereichen a, b und c,
Abb. 6 den Gegenstand einer der vorangehenden Abbildungen im verschweißten Zustand
im Querschnitt und
Abb. 7 eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit Darstellung der schrittweisen
Zusammensetzung in den Teilbereichen a, b und c.
[0014] Bei der verhältnismäßig einfachen Ausführungsform nach Abb. 2 kann die Einlage gemäß
Abb. 2a aus einer Trikotbindung der maschenbildenden Kettfäden 1 bestehen, wobei die
Maschen in Bahnrichtung in Form von Maschenstäbchen 2 und in Querrichtung in Form
von Maschenreihen 3 angeordnet sind. Seitwärtige Flottierfäden 4 der Kettfäden binden
Stehfäden 8 von stufenweise unterschiedlicher Sprungelastizität ein. Die eingebundenen
Stehfäden 8 winden sich abwechselnd von der einen zur anderen Seite der Maschenstäbchen
2. Abb. 2b zeigt, wie ein Vlies 5 zwischen den durchgezogen markierten Stehfäden 8
und Flottierfäden 4 der Oberseite und den punktiert markierten Maschenstäbchen 2 der
Unterseite eingebettet ist. Abb. 2c schließlich deutet noch die rasterförmig aufgetragene
Beschichtung 6 an, die sich sowohl auf der Oberseite wie auf der Unterseite befinden
kann.
[0015] Bei der Ausbildung der Abstufung der Sprungelastizität kann man beispielsweise eine
Abstufung innerhalb der in Abb. 1 von oben nach unten verlaufenden, nur abschnittsweise
dargestellten Warenbahn 10 vornehmen, wobei in Abb. 1 die zonenförmig steigende Dichte
der in Bahnrichtung orientierten Längsstriche 11 die Zunahme der Sprungkraft vom Rand
zur Mitte andeutet. Die Linien 12 markieren in diesem Ausführungsbeispiel zwei Ausschnitte
zur Bildung von zwei Mehrbereichseinlagen für die Vorderpartie eines Sakkos oder Mantels.
[0016] Bei der Fertigung der Mehrbereichseinlagen kann die zonenförmige Zunahme der Sprungkraft
dadurch erreicht werden, daß die Faserstärke der Stehfäden 8 des Stehfadensystems
verändert wird. In Abb. 1 kann beispielsweise die Faserstärke der Stehfäden an den
Rändern 10a und 10b der Warenbahn 10 sehr klein sein und beispielsweise bei 1,2 dtex
liegen und die der Stehfäden in der Warenbahnmitte 10c sehr groß, beispielsweise bei
100 dtex. Auch durch Senkung und Anhebung der Stehfadenstärke (Fadenstärke an den
Rändern gering, in der Mitte hoch) kann die Abstufung erreicht werden und schließlich
ist dies auch in geringerem Umfang möglich durch Änderung der Garndrehung, der chemischen
Natur des Fasermaterials und der Textur der Fasern der Stehfäden 8.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, die in Abb. 3 gezeigt ist, ist
es aber auch möglich, zwischen den sogenannten Kurzschußstehfäden 8 der Abb. 2 noch
weitere Stehfäden 9, die nicht um die Maschenstäbchen 2 gelegt sind, einzubinden.
Gemäß Abb. 3b werden diese gerade eingelegten Stehfäden 9 auf der Warenbahnvorderseite
von den Flottierfäden 4, die zwei benachbarte Maschenstäbchen 2 verbinden, und dem
dahinter eingebetteten Vlies 5 festhalten.
[0018] In diesem Fall befindet sich die rasterförmige Beschichtung 6 auf der Vorderseite
der Warenbahn, um ein Auswandern der geraden Stehfäden 9 zu verhindern.
[0019] Die weitere Ausführungsform gemäß Abb. 4 stellt eine Variante bezüglich der Einbindung
der Kurzschuß-Stehfäden 8 dar. Die Kurzschuß-Stehfäden 8 werden hier abwechselnd um
das eine und das jeweils benachbarte Maschenstäbchen 2 gelegt und von deren seitwärts
abzweigenden Flottierfäden 4 festgehalten. Das nach Abb. 4b erzeugte Gewirke mit Stehfäden
8 und eingelegtem Vlies 5 und das nach Abb. 4c mit der rasterförmigen Beschichtung
6 versehene Gebilde behält in Längsrichtung eine gewisse Dehnelastizität bei, was
etwaige spätere Krumpfdisharmonien zum Oberstoff ausgleicht. Die Beschichtung 6 kann
sich bei dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen Mehrbereichseinlage auf beiden
Seiten befinden. Auch hier kann die zonenförmige Abstufung der Sprungelastizität in
gleicher Weise wie bei der Einlage nach Abb. 2 vorgenommen werden.
[0020] Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 5 besteht ebenfalls die Möglichkeit, zwischen
den Kurzschußstehfäden 8 der Asuführungsform nach Abb. 4 noch weitere Stehfäden 9,
hier als Kurzschußstehfäden, einzubetten. Abb. 5b zeigt das erzeugte Gewirke mit Stehfäden
8, 9 und Vlies 5 und Abb. 5c das beschichtete Gebilde. Da die Einbindung der zwischenliegenden
Kurzschußstehfäden 9 stärker ist als bei der Ausführungsform nach Abb. 3, ist die
Beschichtung auf beiden Seiten ausführbar. Bevorzugt wird aber die Beschichtung auf
der Kurzschußstehfadenseite durchgeführt.
[0021] Schließlich besteht auch noch die Möglichkeit, unterschiedliche Einbindungsarten
der Stehfäden 8 miteinander zu kombinieren. Z.B. wird bei einer hierauf abgestellten
weiteren Ausführungsform der Erfindung für die Schoßbereichszone der Einlage für ein
Kleidungsstück die Einbindungsart weichgedrehter dünnfädiger Stehfäden 8 nach Art
der Ausführungsform gemäß Abb. 5 vorgesehen, während für die Brust- und Schulterbereichszonen
der Einlage für ein Kleidungsstück die Einbindungsart von Stehfäden 8 mit starker
Drehung und kräftiger Faserstärke nach Art der Ausführungsform gemäß Abb. 3 vorgesehen
wird. Die Faserstärken der verwendbaren Stehfäden 8 sind in sehr weitem Bereich, z.
B. von 1 bis 30 dtex, variierbar, wobei die feineren Faserstärken in erster Linie
für den Schoßbereich, die gröberen in erster Linie für den Schulterbereich vorzusehen
sind. Die Garnstärke kann von 50 bis 1500 dtex variieren, und es können Stapelfasern,
Endlosfasern und Multifilfäden Verwendung finden. Das Fasermaterial kann aus Baumwolle,
Zellwolle und Synthetik bestehen. Auch der Einsatz von Wolle und Haaren, die beide
vorzugsweise antifilzbehandelt sind, ist möglich. Auch Kräuselgarne können zur Erzeugung
besonderer Weichheit im Schoßbereich vorgesehen werden. Die Garne können als Einfachgarne
und als Zwirne bzw. Umwindungsgarne benutzt werden. So können beispielsweise sehr
kräftige Garne, die aus wenigen Kapillaren bestehen, mit sehr feinem Garn umsponnen
sein.
[0022] Das Basis-Netzwerk, welches die Stehfäden 8, 9 und das Vlies 5 miteinander verbindet,
kann unterschiedlich gebunden sein. Außer Trikotbindung ist beispielsweise auch eine
Tuchbindung oder eine Kombination von Trikot- und Tuchbindung mit einer Fransenbindung
möglich, welch letztere selbst kein Netzwerk ausbildet. Auch andere bekannte Bindungsarten
sind geeignet.
[0023] Die Kettfäden 2 des Basisnetzwerkes bestehen vorzugsweise aus Synthetik-Multifilgarnen
einer Fadenstärke von 30 bis 50 dtex und einer Faserstärke von 1 bis 4 dtex.
[0024] Das im Basisnetzwerk eingebettete Vlies 5, das frei von Bindemittel-Imprägnierungen
gehalten wird, besteht vorzugsweise aus einem punktverschweißten Vlies mit einem hohen
Faseranteil von über 75% an Synthetikfasern, wie Polyester- oder Polyamidfasern, die
unter Anwendung von höherem Druck und höherer Temperatur miteinander verschweißt werden
können. Dabei wird eine geringe Vliesfaserstärke gewählt, sie kann zwischen 0,9 und
3,3 dtex liegen. Die punktförmige Verschweißung 6 kann in regelmäßiger oder in unregelmäßiger
Anordnung (Wirrpunktanordnung) ausgeführt sein. Die Anzahl der Verschweißungspunkte
liegt bevorzugt im Bereich zwischen 30 und 80 Punkten/cm² und als Prozentanteil der
Verschweißungsfläche an der Gesamtfläche des Vlieses 5 genügen bereits 4 - 10 %, um
das Vlies unter optimaler Aufrechterhaltung der Weichheit des Verbundes, der für den
Schoßteil bestimmt ist, zu verfestigen.
[0025] Wie üblich, wird die Verschweißung mit einer beheizten Stachelwalze und einer glatten
beheizten Gegenwalze ausgeführt, deren Temperaturen sich nur geringfügig unterscheiden
und in der Nähe des Temperaturwertes für den Schmelzbeginn liegen. Die Preßflächen
der Stacheln besitzen rechteckige, quadratische oder Rautengestalt.
[0026] In Abb. 6 ist ein derartig verschweißtes Vlies im Querschnitt skizziert.
[0027] Im Zusammenhang mit der Erfindung sind außer punktverschweißten Synthetikvliesen
auch Vliese einsatzfähig, die auf mechanischem Weg vorverfestigt wurden, z.B. wasserstrahlverfestigte
Vliese, welche eine ziemlich starke Verschlingung der Fasern besitzen. Weniger vorzuziehen
sind Nadelvliese, da sie bei der vorgesehenen Vliesstärke von 15 - 50 g/m² eine verminderte
Faserverschlingung besitzen und manchmal zu Pillingbildung Anlaß geben können.
[0028] Bei Verwendung mechanisch vorverfestigter Vliese ist auch der Einsatz von Baumwolle,
Zellwolle, Acrylfasern u.a. möglich.
[0029] Es ist auch möglich, erfindungsgemäße Verbundstoffe in ähnlicher Weise mit Schußfäden
zu versehen, wie dies in der EP-PS 01 19 754 beschrieben ist. Um eine Krumpfanfälligkeit
solcher Produkte zu vermeiden, wird ein Schußfadenmaterial verwendet, das eine Stärke
von 75 bis 310 dtex besitzt und entweder einen Anteil von Synthetikfaser enthält oder
ausschießlich daraus besteht. Beispielsweise sind Schußgarne aus Mischungen von Baumwolle
bzw. Zellwolle und Polyesterfasern, Acrylgarnen und Synthetik-Stretchgarnen, z.B.
Stretchgarne aus reinem Polyester, besonders geeignet. Letztere erzeugen oder behalten
die sicherheitssteigernde Dehnelastizität in Schußrichtung bei.
[0030] Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 7 ist ein System von quer zur Bahnrichtung verlaufenden
Schußfäden 13 auf der Rückseite des Verbundes zwischen dem Vlies 5 und den Stehfäden
8, 9 eingebettet.
[0031] Die Beschichtung kann bei den erfindungsgemäßen Mehrbereichseinlagestoffen mit üblichen
Schmelzklebemassen, wie Copolyamiden und Polyestern, im Siebdruck, Tiefdruck oder
Streudruck ausgeführt sein. Auch eine Kombination von Siebdruck und Streudruck nach
dem sogenannten Duo-Beschichtungsverfahren ist möglich. Ebenso ist eine Kombination
mit einer Rollcoater-Beschichtung ausführbar. Die Rasteranordnung kann regelmäßig
oder in wirrer Anordnung sein. Die aufsitzenen Beschichtungshäufchen können Punkt-
und Stäbchenform besitzen. Vorzugsweise wird eine Punktbeschichtung verwendet. Die
Anzahl der Beschichtungshäufchen liegt, wie üblich, zwischen ca. 15 und 150 Punkten/cm².
Die Auftragsmenge kann zwischen 12 und 25 g/m² liegen, Rückschlagsprobleme haben sich
bei den erfindungsgemäßen Mehrbereichseinlagen nicht gezeigt.
[0032] Anstelle einer stufenförmigen Änderung der Sprungelastizität über den Querschnitt
der Bahn hinweg kann auch eine stetige Änderung der Sprungelastizität vorgesehen werden.
[0033] Erfindungsgemäße Einlagestoffe sind nicht nur Verstärkung von Front- oder anderen
Partien von Kleidungsstücken geeignet, sondern auch zur Verstärkung von Textilien
für andere Anwendungszwecke geeignet, z. B. im Dekorationsbereich.
1. Bahnartiger oder aus einer Bahn gewonnener Einlagestoff mit quer zur Bahnrichtung
sich ändernder Sprungelastizität zur Verstärkung eines Textilzuschnittes, vorzugsweise
der Vorderpartie eines Bekleidungsstückes, dadurch gekennzeichnet, daß er ein Gewirk aus maschenbildenden Kettfäden, ein darin eingebundenes zusätzliches
Fadensystem, dessen Sprungelastizität quer Bahnrichtung sich ändert, sowie ein mit
dem Gewirk und dem zusätzlichen Fadensystem verbundenes bzw. zwischen dem Gewirk und
dem zusätzlichen Fadensystem eingebettetes Faservlies enthält.
2. Einlagestoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprungelastizität des zusätzlichen Fadensystems zur Bildung unterschiedlicher
Bereiche quer zur Bahnrichtung sich stufenweise ändert.
3. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Fadensystem durch Stehfäden (8) gebildet ist.
4. Einlagestoff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung von Bereichen unterschiedlicher Sprungelastizität Stehfäden (8) unterschiedlicher
Faserstärke Verwendung finden.
5. Einlagestoff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung von Bereichen unterschiedlicher Sprungelastizität Stehfäden (8) von
unterschiedlich starker Drehung Verwendung finden.
6. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprungelastizität der Stehfäden (8) vom Rand der Bahn zu deren Mitte hin
zunimmt.
7. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stehfäden (8) durch seitwärtige Flottierfäden (4) der maschenbildenden Kettfäden
(1) eingebunden sind.
8. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stehfäden (8) sich abwechselnd von der einen zur anderen Seite der Maschenstäbchen
(2) des Gewirks winden.
9. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stehfäden (8) abwechselnd um das eine und das andere von jeweils zwei benachbarten
Maschenstäbchen (2) des Gewirks gelegt sind.
10. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den um Maschenstäbchen (2) gelegten Stehfäden (8) des Stehfadensystems
zusätzliche, nicht um die Maschenstäbchen gelegte Stehfäden (9) eingelegt sind.
11. Einlagestoff nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Stehfäden (9) von den zwei benachbarte Maschenstäbchen (2) verbindenden
Flottierfäden (4) und dem dahinter eingebetteten Vlies (5) gehalten werden.
12. Einlagestoff nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Stehfäden (9) durch Kurzschußstehfäden gebildet sind.
13. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (5) zwischen den Stehfäden (8) des Stehfadensystems und den Flottierfäden
(4) des Gewirks einerseits und den Maschenstäbchen (2) des Gewirks andererseits eingebettet
ist.
14. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (5) vorgefestigt ist.
15. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (5) frei von Bindemittel-Imrägnierungen ist.
16. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (5) einen Faseranteil von über 75 % an Synthetikfasern, z. B. Poyester-
oder Polyamidfasern, hat, die miteinander verschweißt sind.
17. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserstärke des Vlieses (5) zwischen 0,9 und 3,3 dtex liegt.
18. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewirk Trikotbindung oder eine Kombination von Trikotbindung und Tuchbindung
mit einer Fransenbindung hat.
19. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfäden (1) des Gewirks aus Synthetik- oder Multfilgarn der Fadenstärke
von 30 bis 50 dtex und der Faserstärke von von 1 bis 4 dtex bestehen.
20. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er neben dem Gewirk, dem Vlies und dem Stehfadensystem ein Schußfadensystem (13)
enthält, welches vorzugsweise zwischen dem Vlies (5) und den Stehfäden (8) eingebettet
ist.
21. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er rasterförmig mit Schmelzklebemassen (6), wie Copolyamiden oder Polyestern,
beschichtet ist.
22. Einlagestoff nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (5) mit dem Gewirk punktverschweißt ist.
23. Einlagestoff nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß die rasterförmige Beschichtung (6) Rechteck, Quadrat- oder Rautenform hat.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Bahnartiger oder aus einer Bahn gewonnener Einlagestoff mit quer zur Bahnrichtung
sich ändernder Sprungelastizität zur Verstärkung eines Textilzuschnittes, vorzugsweise
der Vorderpartie eines Bekleidungsstückes, welcher Einlagestoff ein Gewirk (1, 2,
3) aus maschenbildenden Kettfäden mit darin eingebundenen zusätzlichen Stehfäden (8)
sowie ein mit dem Gewirk (1, 2, 3) und den zusätzlichen Stehfäden (8) verbundenes
bzw. zwischen dem Gewirk und den Stehfäden (8) eingebettetes Faservlies (5) enthält,
wobei die in Bahnlängsrichtung verlaufenden Stehfäden in Bahnquerrichtung unterschiedliche
Sprungelastizität haben,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stehfäden (8) durch seitwärtige Flottierfäden (4)
der miteinander verbundenen maschenbildenden Kettfäden (1) eingebunden sind.
2. Einlagestoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Faservlies (5) ein
bindemittelfreies, Synthesefasern enthaltendes Faservlies ist.
3. Einlagestoff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Faservlies (5) einen
Faseranteil von über 75 % an Synthesefasern, z.B. Polyester- oder Polyamidfasern hat,
die miteinander verschweißt sind.
4. Einlagestoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung von Bereichen
unterschiedlicher Sprungelastizität Stehfäden (8) unterschiedlicher Faserstärke Verwendung
finden.
5. Einlagestoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung von Bereichen
unterschiedlicher Sprungelastizität Stehfäden (8) von unterschiedlich starker Drehung
Verwendung finden.
6. Einlagestoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprungelastizität
der Stehfäden (8) vom Rand der Bahn zu deren Mitte hin zunimmt.
7. Einlagestoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stehfäden (8) sich
abwechselnd von der einen zur anderen Seite der Maschenstäbchen (2) des Gewirks winden.
8. Einlagestoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stehfäden (8) abwechselnd
um das eine und das andere von jeweils zwei benachbarten Maschenstäbchen (2) des Gewirks
gelegt sind.
9. Einlagestoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den um Maschenstäbchen
(2) gelegten Stehfäden (8) des Stehfadensystems zusätzliche, nicht um die Maschenstäbchen
gelegte Stehfäden (9) eingelegt sind.
10. Einlagestoff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Stehfäden
(9) von den zwei benachbarte Maschenstäbchen (2) verbindenden Flottierfäden (4) und
dem dahinter eingebetteten Vlies (5) gehalten werden.
11. Einlagestoff nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Stehfäden (9) durch Kurzschußstehfäden gebildet sind.
12. Einlagestoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (5) zwischen
den Stehfäden (8) des Stehfadensystems und den Flottierfäden (4) des Gewirks einerseits
und den Maschenstäbchen (2) des Gewirks andererseits eingebettet ist.
13. Einlagestoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Faservlies (5) vorgefestigt
ist.
14. Einlagestoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserstärke des
Faservlieses (5) zwischen 0,9 und 3,3 dtex liegt.
15. Einlagestoff nach Anspruch 1, daudrch gekennzeichnet, daß das Gewirk (1, 2, 3)
Trikotbindung oder eine Kombination von Trikotbindung und Tuchbindung mit einer Fransenbindung
hat.
16. Einlagestoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfäden (1) des
Gewirks aus Synthetik- oder Multifilgarn der Fadenstärke von 30 bis 50 dtex und der
Faserstärke von 1 bis 4 dtex bestehen.
17. Einlagestoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er neben dem Gewirk
(1, 2, 3), dem Faservlies (5) und dem Stehfadensystem ein Schußfadensystem (13) enthält,
welches vorzugweise zwischen dem Faservlies (5) und den Stehfäden (8) eingebettet
ist.
18. Einlagestoff nach Anspruch 1 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Faservlies
(5) mit dem Gewirk 1, 2, 3) punktverschweißt ist.
19. Einlagestoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
er rasterförmig mit Schmelzklebermassen (6), wie Copolyamiden oder Polyestern, beschichtet
ist.
20. Einlagestoff nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die rasterförmige Beschichtung
(6) Rechteck, Quadrat- oder Rautenform hat.