[0001] Die Erfindung betrifft eine Armbanduhr gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Unter Innenteile im Sinne des Patentanspruches 1 werden sämtliche Teile der Uhr
verstanden, die nicht von außen zugänglich sind. Zu diesen Teilen gehören z.B. Uhrwerk,
Werkaufnahmering, drehbare Scheibe, Kugellager, Zeigerwelle, Zeiger.
[0003] Bei einer bekannten Armbanduhr dieser Art (CH-PS 666 380 G A3) sind zwei vorzugsweise
als scheiben ausgebildete Dekorelemente mit exzentrischen Massen unabhängig voneinander,
um eine zentrale Achse frei drehbar angeordnet, in welcher Achse sich zugleich die
Zeigerwellen befinden. Dabei ist das eine Dekorelement unterhalb und das andere Dekorelement
oberhalb eines gesonderten, das Uhrwerk aufnehmenden Gehäuses angeordnet. Jede Scheibe
ist für sich an einem gesonderten Kugellager gelagert. Aufgrund der Anordnung des
Uhrwerkgehäuses oberhalb der unteren Scheibe ist eine das untere Dekorelement teilweise
verdeckende Werkhalterung erfoderlich. Überdies erfordern die zwei beweglichen Scheiben
sowie deren Lager eine derartige Bauhöhe, daß es nicht möglich ist, die Uhr flach
zu bauen, zumal aufgrund der exzentrischen Massen der Scheiben belastbare Lager erforderlich
sind. Um das unter der unteren Scheibe angeordnete Uhrwerk zu verdecken, ist ein
gesondertes Gehäuse erforderlich. Zudem ergibt sich beim Zusammenbau der Uhr eine
aufwendige Montage und die Notwendigkeit von Sonderanfertigungen von Uhrenteilen.
Bei einer weiteren bekannten Armbanduhr (CH-PS 411 428) sind verzierte Formteile
auf mehreren kugelgelagerten, konzentrischen Trägerringen angeordnet, welche ihre
Bewegungsimpulse durch die Körperbewegung der Trägerperson erhalten. Auf der nicht
sichbaren Unterfläche der Trägerringe können dabei exzentrische Massen angeordnet
werden. Eine derartige Anordnung von konzentrischen Ringen erfordert jedoch eine extreme
Bauhöhe, die das ganze Aussehen der Uhr beeinflußt.
[0004] Weiterhin ist es bekannt, bei mit einer automatischen Aufziehvorrichtung versehenen
Armbanduhren Scheiben anzuordnen, die zumindest zeitweise mit einem Uhrwerk in Verbindung
stehen (BE-PS 533 232, FR-PS 1 046 943). Derartige Scheiben sind jedoch einer freien
ungehinderten Bewegung nicht zugänglich.
[0005] Bei einer weiteren bekannten Armbanduhr (CH-PS 609 517) sind die Dekor- oder Schmuckelemente,
wie vor allem Diamenten, auf einer Bahn um das Zifferblatt angeordnet. Die jeweils
für sich beweglichen Dekorelemente bewegen sich dabei mit radialem Spiel auf der
Bahn. Die nicht exakt kreisförmige Bahn der Dekor- oder Schmuckelemente führt jedoch
zu einer raschen Abnutzung der Wandungen der Bahn. Überdies kann bei einer solchen
Ausbildung das Dekor- oder schmuckelement seine Wirkung nicht voll entfalten.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Armbanduhr der eingangs genannten
Gattung derart weiterzubilden, daß einerseits eine kostengünstige Fertigung ermöglicht
wird und andererseits die dem Blickfang dienenden Dekorelemente perfekt geführt sind,
ohne daß die Ästhetik störende Elemente vorhanden sind.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 genannten Merkmale
gelöst.
[0008] Bei einer solchen Ausbildung stören keine sichtbaren Befestigungselemente die Ästhetik
der Uhr. Zudem kann eine extrem flache, ästhetische Bauweise erreicht werden. Der
Betrachter kann äußerlich nicht feststellen, wie die drehbare Scheibe befestigt ist.
Außerdem ist der Einsatz der die Dekor- oder Schmuckelemente tragenden Scheibe sowohl
in Herren- als auch in Damen-Armbanduhren universell möglich. Überdies läßt sich die
Montage der Uhr mit wenigen Handgriffen bewerkstelligen. Nach dem Zusammenführen
von Scheibe, Kugellager und Werkaufnahmering kann das Uhrwerk und die Zeiger mit diesen
Teilen verbunden werden und diese Montageeinheit letztendlich in das Uhrgehäuse eingesetzt
werden. Aufgrund der flachen und kompakten Bauweise finden größtenteils Standardteile
Verwendung.
[0009] Dies erleichtert z.B. auch eine wasserdichte Ausführung der Uhr, da verkehrsübliche,
wasserdichte Gehäuseböden verwendbar sind.
[0010] Trotz allem führt die Beweglichkeit der Dekorelemente nicht zu einer Verringerung
der Lebensdauer der Teile der Armbanduhr.
[0011] Bei einer Ausbildung entsprechend den Ansprüchen 2 und 3 wird mit einfachen Mitteln
eine sichere Festlegung des Uhrwerkes im Gehäuse gewährleistet, ohne daß ein zusätzliches
Gehäuse erforderlich ist. Diese Ausbildung verhindert auch eine zerstörende Demontage
der Uhr, die z.B. dann zustandekommen könnte, wenn bei Reparaturarbeiten versucht
wird, das Werk alleine ohne die durch die Scheibe hindurchgreifenden Zeiger zu entfernen.
[0012] Eine Ausbildung gemäß Patentanspruch 5 stellt eine kostengünstige, einfache und dennoch
auf Dauer feste Verbindung von Werkaufnahmering, Kugellager und drehbarer Scheibe
dar. Ein Auswuchten gemäß einer Ausbildung entsprechend Patentanspruch 6 erhöht vor
allem die Lebensdauer des Kugellagers.
[0013] Durch eine Sicherungsvorrichtung entsprechend dem Patentanspruch 7 wird vorzugsweise
bei Verwendung von Diamanten als Dekor- oder Schmuckelement sichergestellt, daß selbst
bei Ausfall des Kugellagers der Diamant nicht mit dem Uhrglas in Berührung kommen
kann oder sonstige Teile der Uhr zerstört werden.
[0014] Unter Dekor- oder Schmuckelementen im obigen Sinne versteht man z.B. Email, Diamanten,
Ornamente, Verzierungen, oder ähnliches.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
Figur 1: Eine Armbanduhr mit abgenommenem Gehäuseboden im Schnitt.
[0017] Die Armbanduhr besitzt ein Uhrgehäuse 20, das nach oben durch ein Uhrglas 12 und
nach unten durch einen Gehäuseboden 19 begrenzt ist. Im Innern der Uhr befindet sich
ein Uhrwerk 22, Zeiger 23,24 mit Zeigerwellen 11,12. Eine Scheibe 15 ist um eine zentrale
Achse s-s frei drehbar an einem Kugellager 14 beweglich gelagert angeordnet. Die
Scheibe trägt Dekor-und/oder Schmuckelemente. Durch die Nabe 15c der Scheibe 15 sind
die Zeigerwellen 10,11 der Zeiger 23,24 hindurchgeführt. Das Uhrwerk 22 ist von einem
Werkaufnahmering 17 abgedeckt. Der Werkaufnahmering 17 ist mit dem Kugellager 14
und der aus Kugellager 14 abdeckenden drehbaren Scheibe 15 durch Verpressen zusammengefügt.
Die Scheibe 15 besitzt zur Entlastung der Kugellager 14 einen mittigen Massenschwerpunkt.
Der Werkaufnahmering 17 ist derart mit dem Uhrwerk 22 verbindbar, daß die Innenteile
der Uhr nur mit der Scheibe 15 aus der Uhr herausnehmbar sind. Das Uhrwerk 22 ist
vom Werkaufnahmering 17, Uhrgehäuse 20 und Gehäuseboden 19 derart umschlossen, daß
kein gesondertes Gehäuse für das Uhrwerk 22 erforderlich ist. Das Uhrwerk ist auf
seinem ganzen Umfang von einem Werkring 16 umfaßt. Der Werkring 16 besitzt eine eingeformte
Ringnut 16a, in die Rastnasen 17a des Werkaufnahmeringes eingreifen. Die Rastnasen
17a sind am äußeren Flansch 17b des Werkaufnahmeringes 17 über dessen gesamten Umfang
angeformt. Nach Einbau aller Innenteile und nach Verschließen der Uhr mittels Gehäuseboden
19 liegt der äußere Flansch 17b des Werkaufnahmeringes und damit auch die Rastnasen
17a und die Ringnut 16a derart an einer Wandung 20a des Uhrgehäuses an, daß die Rastung
festgelegt ist und daß es nicht möglich ist, das Werk aus der Uhr zu entfernen, ohne
gleichzeitig die übrigen Innenteile der Uhr auch aus der Uhr herauszunehmen.
[0018] Am Werkring 16 bzw. am Werkaufnahmering 17 sind Stützelemente 18 angeordnet, die
sich am Gehäuseboden 19 abstützen. Über diese Stützelemente 18 ist eine Stoßdämpfung
des Uhrwerks möglich.
[0019] Besonders zu erwähnen ist die Scheibenaufhängung der Scheibe 15. Ein innerer radialer
Flansch 17c des Werkaufnahmerings 17 ist mit dem äußeren Kugellagerring 14a und ein
innerer radialeter Flansch 15a der Scheibe 15 ist mit dem inneren Kugellagerring 14b
verbunden. Dadurch ist es möglich, daß auf der sichtbaren Oberfläche der scheibe
keine Kugellagerabdeckung mehr erforderlich ist. Durch das Zentrum der Scheibe treten
lediglich noch die Zeigerwellen 10,11 durch die Nabe 15c hindurch. Trotz dieser Ausbildung
ist es möglich, eine derart feste Verbindung zwischen Scheibe, Kugellager und Werkaufnahmering
zu erreichen, daß diese schwerlich von Hand getrennt werden kann. Der Aufbau dieser
Scheibenaufhängung erlaubt zudem die gewünschte flache Bauweise der gesamten Uhr.
[0020] Zur Erreichung eines mittigen Schwerpunktes ist die Scheibe 15 in bekannter Weise
ausgewuchtet. Ihre Bewegungen erfolgen aufgrund der Körperbewegungen des Trägers
der Uhr. Den Antrieb für die Bewegungen bildet dabei die Trägheitskraft der Scheibe.
[0021] Als Scheibe kann auch eine wenigstens teilweise durchsichtige Scheibe gewählt werden,
die dann die Sicht auf den aus undurchsichtigem Material gebildeten Werkaufnahmering
17 freigibt. Die Scheibe besitzt in den Außenbereichen Verstärkungen 15b, die eine
feste Unterbringung der Dekor- und Schmuckelemente erlauben.
[0022] Zur Sicherung gegen eine Beschädigung z.B. von Zeigern 23,24 oder Uhrglas 12 ist
am Uhrgehäuse 20 ein die Ablösung der Scheibe 15 in Richtung auf das Uhrglas 12 verhindernder
Rand 20b vorgesehen. Dieser Rand stört bei intakter Aufhängung die Beweglichkeit der
Scheibe 15 nicht. Lediglich bei Versagen der Scheibenaufhängung z.B. bei einem Defekt
des Kugellagers 14, verhindert dieser Rand 20b, daß sich die Scheibe selbständig macht
und durch ihre Bewegung empfindliche Teile der Uhr zerstört.
[0023] Ein wichtiger Punkt bei der Kosteneinsparung ergibt sich durch die Montage der Uhr.
Zunächst wird die Scheibe 15 mit Kugellager 14 und Werkaufnahmering 17 verpreßt. Anschließend
wird der das Uhrwerk umgreifende Werkring mit dem Werkaufnahmering über die Rastnasen
17a verbunden, wobei gleichzeitig die Zeigerwellen 10,11 durch die Nabe 15c der Scheibe
hindurchgeführt werden. Nach Montage der Zeiger 23,24 werden Scheibe 15, Werkaufnahmering
17, Uhrwerk 22 und Zeiger 23,24 mit all ihren Verbindungsteilen als eine bauliche
Montageeinheit in das Uhrgehäuse 20 eingesetzt. Abschließend muß nur noch die Uhr
mit dem Gehäuseboden 19 verschlossen werden.
1. Armbanduhr mit Uhrgehäuse (20), Uhrwerk (22), Gehäuseboden (19) mit um eine zentrale
Achse (s-s), frei drehbar in eine Kugellager (14) beweglich gelagerter Scheibe (15),
auf der Dekor-und/oder Schmuckelemente angeordnet sind und durch deren Nabe (15c)
Zeigerwellen (10,11) hindurchgeführt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß ein das Uhrwerk (22) abdeckender Werkaufnahmering (17) mit dem Kugellager (14)
und der das Kugellager (14) abdeckenden drehbaren Scheibe (15) mit mittigem Massenschwerpunkt
zusammengefügt ist, daß der Werkaufnahmering (17) derart mit dem Uhrwerk (22) verbindbar
ist, daß die Innenteile der Uhr nur mit der Scheibe (15) aus der Uhr herausnehmbar
sind, und daß Werkaufnahmering (17), Uhrgehäuse (20) und Gehäuseboden (19) ein Gehäuse
für das Uhrwerk bilden.
2. Armbanduhr nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein das Uhrwerk (22)
umfassender Werkring (16) über am Werkaufnahmering (17) über dessen gesamten Umfang
angeordnete Rastnasen (17a) mit dem Werkaufnahmering (17) verbunden ist, die nach
Einbau aller Innenteile und nach Verschließen der Uhr mittels Gehäuseboden (19) an
einer Wandung (20a) des Uhrgehäuses (20) radial bei gleichzeitiger Festlegung der
Rastung anliegen.
3. Armbanduhr nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastnasen an
einem äußeren Flansch des Werkaufnahmerings (17) angeformt sind und in eine im Werkring
(16) eingeformte Ringnut (16a) eingreifen.
4. Armbanduhr nach Patentanspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Uhr über
am Werkring (16) bzw. am Werkaufnahmering (17) angeordnete Stützelemente (18), die
sich am Gehäuseboden (19) abstützen, stoßgedämpft ist.
5. Armbanduhr nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Werkaufnahmering (17), Kugellager (14) und das Kugellager unmittelbar abdeckende,
drehbare Scheibe (15) miteinander verpreßt sind, wobei ein innerer radialer Flansch
(17c) des Werkaufnahmeringes (17) mit dem äußeren Kugellagerring (14a) und ein innerer
radialer Flansch (15a) der Scheibe (15) mit dem inneren Kugellagerring (14b) verbunden
ist.
6. Armbanduhr nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die wenigstens teilweise durchsichtige, zur Erreichung eines mittigen Schwerpunktes
in bekannter Weise ausgewuchtete Scheibe (15) die Sicht auf den aus undurchsichtigem
Material gebildeten Werkaufnahmering (17) freigibt.
7. Armbanduhr nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Sicherung gegen eine Beschädigung z.B. von Zeigern (23,24) oder Uhrglas (12)
bei Versagen der Scheibenaufhängung am Uhrgehäuse (20) ein die Ablösung der Scheibe
(15) in Richtung auf das Uhrglas (12) verhindernder Rand (20b) vorgesehen ist, der
die Beweglichkeit der Scheibe (15) bei ordnungsgemäßer Aufhängung nicht stört.
8. Armbanduhr nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Scheibe (15), Werkaufnahmering (17), Uhrwerk (22) und Zeiger (23,24) mit ihren
Verbindungsteilen eine bauliche Montageeinheit bilden.