[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Magnetsystem für Schnellabschaltung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Magnetsystem ist bereits bekannt (DE-PS 20 29 607). Das in einem Kunststoffgehäuse
für Relais untergebrachte Magnetsystem besitzt einen Klappanker, der eine Ankerhalterung
in Form einer Blattfeder verwendet. Diese Blattfeder ist am Spulenkörper des Magnetsystems
befestigt, was mit einer verhältnismäßig ausgedehnten Aufhängung verbunden ist. Eine
schiebende Ankerbewegung in Längsrichtung ist die Folge und es kommt zu einem starken
Abrieb an der hinteren Schneidkante eines ersten Schenkels des betreffenden Polstücks.
Da der auf dem zweiten Schenkel des Polstücks aufgeschobene Spulenkörper ein gewisses
Spiel hat, lassen sich zudem die Maßverhältnisse nicht einwandfrei fixieren. Die für
das Zusammenspiel mit der Blattfeder wichtige Zugfeder, die bei der Klappankerbewegung
eine große Rolle spielt, ist wegen ihrer Befestigung mit einer senkrecht zur Achse
der Feder angebrachten Öseneinrichtung der Bodenplatte verhältnismäßig schwierig
zu montieren.
[0003] Ein ähnliches Magnetsystem ist ferner aus der DE-PS 20 00 138 bekannt. Auch hier
ist die Ankerhalterung als Blattfeder ausgeführt, die einerseits auf einem Polschuh
befestigt ist und andererseits mit einem Klappanker verbunden ist. Eine Schraubfeder
sorgt durch Kippen des Klappankers für die Auftrennung des magnetischen Kreises.
Das Zusammenwirken des Klappankers mit der Blattfeder und der Schraubenfeder ist aus
konstruktiven Gründen jedoch verhältnismäßig kompliziert und verlangt eine aufwendige
Justage.
[0004] Es ist ferner ein Magnetsystem für Schnellabschaltung bekannt, das als Ankerhalterung
eine Blattfeder verwendet, die mit einer kastenförmigen, auf dem freien Polstück aufsteckbaren
Verlängerung versehen ist (DE-OS 36 43 510). Ein abgebogener Teil der Blattfeder
ist mit dem Ende des über dem freien Polstück herausragenden Klappankers verbunden.
Die Herstellung der Blattfeder ist aufwendig und verlangt ein kompliziertes Biegewerkzeug.
[0005] Die zuvor beschriebenen Magnetsysteme reagieren sehr empfindlich auf Änderungen des
magnetischen Kreises, speziell auf Änderungen der Luftspaltwerte zwischen dem Polstück
und dem Klappanker. Die Luftspaltweiten zwischen den beiden Teilen des magnetischen
Kreises sind abhängig von den Oberflächen an den Berührungsstellen sowie von Partikeln,
die sich zwischen den Flächen befinden. Änderungen der Lage der Teile des magnetischen
Kreises zueinander können ebenfalls eine Luftspaltänderung hervorrufen, was durch
unterschiedliche Auflagepunkte bedingt ist.
[0006] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Magnetsystem der zuvor geschilderten
Art mit dem Ziel weiter zu entwickeln, auch nach hoher Schaltspielanzahl möglichst
gleichbleibende Ansprechwerte zu gewährleisten, wobei vorrangig eine verbesserte Ankerlagerung
erreicht werden soll. Daneben sollen die hierfür benötigten Einzelteile einfach herzustellen
sein und genaue Einbaupositionen mit einfacher Montagetechnik ermöglichen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebene
Kombination von konstruktiven Merkmalen gelöst.
[0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß die Blattfeder als ein
einfach herzustellendes Teil ausgeführt ist, welches fast ausschließlich der Ankerführung
dient, bei welcher nur Kräfte in Längsrichtung auf dem Klappanker ausgeübt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach Anspruch 1 sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Zeichnungen dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Magnetsystem für Schnellabschaltung in perspektivischer Darstellung
Fig. 2 eine Ankerhalterung für den Klappanker dieses Magnetsystems in perspektivischer
Darstellung.
[0010] Nach Fig. 1 ist das tragende Teil des Magnetsystems ein Polstück 1, von dem ein erster
Schenkel in einem kleinen Ausschnitt erkennbar ist. Auf einem zweiten Schenkel dieses
Polstücks, das nicht sichtbar ist, ist ein Spulenkörper 2 aufgesteckt, der eine Wicklung
3 trägt. Der Magnetkreis wird durch einen Klappanker 4 geschlossen, der auf beiden
Schenkeln des Polstücks im Ruhezustand aufliegt. Als Halterung für den Klappanker
4 dient eine U-förmig gestaltete Blattfeder 5, deren Schenkelenden 6 mit einem Ankerlager
7 verbunden sind, das kastenförmig gestaltet ist. Bei der gleichbleibenden Belastungsrichtung
der Ankerhalterung ist es ausreichend, wenn diese lediglich mit leichter Vorspannung
auf den ersten Schenkel des Polstücks 1 aufgesteckt wird. Eine Verschiebung kann
nicht eintreten. Hierdurch wird gewährleistet, das nach jedem Lastspiel Polstück 1
und Klappanker 4 sich an genau den gleichen Stellen wieder berühren und der Magnetkreis
jeweils wieder identische Werte erreicht.
[0011] Da die Teile des Magnetkreises aus weichmagnetischem Material bestehen, welche schlechte
mechanische Eigenschaften haben, ist für ein zuverlässiges Magnetsystem eine gute
Ankerlagerung erforderlich. Hierbei ist eine Lagerkante 9 des Ankerlagers 7 so gestaltet,
daß sich bei geschlossenem Magnetkreis mit dem Klappanker 4 ein sehr kleiner Spalt
bildet. Beim Abkippen des Klappankers 4 erreicht dieser bereits nach sehr kurzem
Weg die Lagerkante 9, welche, da das ganze Ankerlager 7 aus Kunststoff hergestellt
ist, günstige Lagereigenschaften hat und somit eine Gleit bewegung mit nur sehr wenig
Abrieb ermöglicht.
[0012] Ferner besitzt das Ankerlager 7 an den Schmalseiten und an der zum Klappanker 4 gewandten
Seite zwei Stege, die der Positionierung des Ankerlagers 7 auf dem ersten Schenkel
des Polstücks 1 dienen. Damit ist gewährleistet, daß die Lagerkante 9 werkzeugmäßig
sehr genau zur Polfläche des ersten Schenkels des Polstücks 1 positionierbar ist.
Hierdurch ist im fertigen System immer eine optimale Lage der Lagerkante 9 gewährleistet.
Bei einer gleitenden Bewegung von Teilen aus weichmagnetischem Material aufeinander
entsteht relativ viel Abrieb. Gerät dieser Abrieb in den Luftspalt, ändern sich die
magnetischen Eigenschaften und somit auch die Ansprechwerte. Durch die zuvor beschriebene
Lagerung wird ein Gleiten der Metallteile aufeinander fast vollständig vermieden.
[0013] Die Verbindung der Blattfeder 5 mit dem Ankerlager 7 erfolgt auf einem Auflager 10,
das mit dem Ankerlager 7 einstückig verbunden ist. Die Verbindung dieser beiden Teile
erfolgt mittels einer Punktschweißung an den Befestigungspunkten 11.
[0014] Eine Zugfeder 12 hat die Aufgabe, den Klappanker 4 im Auslösefall zum Kippen zu bringen.
Dies geschieht dadurch, daß das Magnetfeld eines Pernamentmagneten 13 durch ein elektromagnetisches
Gegenfeld in der Wicklung 3 aufgehoben wird. Durch die Bewegung des Klappankers 4
wird ein Auslösestift 14 durch eine Kappe 16 nach außen gestoßen, um ein nicht dargestelltes
Schaltschloß zu betätigen. Die gesamte Anordnung des Magnetsystems ist auf einem
Gehäuseunterteil 15 untergebracht, das mit der Kappe 16 verschlossen wird.
[0015] In Fig. 2 sind Einzelheiten der Ankerhalterung dargestellt. Die Blattfeder 5 ist
im wesentlichen U-förmig gestaltet, wobei die beiden Schenkelenden 6 mit dem Ankerlager
7 über das Auflager 10 verbunden sind. Bei der Ankerhalterung, die aus der Blattfeder
5 und dem Ankerlager 7 besteht, handelt es sich um ein Metall-Kunststoffverbundteil.
Das Auflager 10 dient der Verbindung die ser beiden Teile, wobei mit 11 die Befestigungspunkte
für eine Punktschweißung angegeben sind. Die beiden Stege 8 des Ankerlagers 7 sorgen
für einen einwandfreien Sitz der Ankerhalterung auf dem ersten Schenkel des Polstücks
1. Die Lagerkante 9 ist bestimmend für den Punkt des Abkippens des Klappankers 4
zusammen mit der mit dem Klappanker 4 befestigten Blattfeder 5. Sowohl der Punkt des
Abkippens des Klappankers 4 als auch die Befestigungspunkte 11 liegen unmittelbar
am ersten Schenkel des Polstücks. Damit wird eine dauerhaft gleichmäßige Positionierung
des Klappankers 4 zum Polstück 1 gewährleistet.
1. Magnetsystem für Schnellabschaltung, mit einem U-förmigen und im Querschitt rechteckigen
Polstück, mit einem Klappanker und einer dazugehörigen Ankerhalterung, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerhalterung aus einer U-förmigen Blattfeder (5) und einem kastenförmigen,
auf einen ersten Schenkel des Polstücks (1) aufsteckbaren Ankerlager (7) besteht,
daß die Schenkelenden (6) der Blattfeder (5) derart mit dem Ankerlager (7) verbunden
sind, daß die Befestigungspunkte (11) der Blattfeder (5) mit dem Ankerlager (7) und
der Punkt des Abkippens des Klappankers (4) an einer Lagerkante (9) des Ankerlagers
(7) unmittelbar am ersten Schenkel des Polstücks (1) liegen.
2. Magnetsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (5) aus einem Federstahlband besteht, das mit dem Ankerlager (7)
aus Kunststoff verbunden ist.
3. Magnetsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerhalterung (5,7) ein Metall-Kunststoffverbundteil ist.
4. Magnetsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (5) mit dem Klappanker (4) einerseits und mit dem Ankerlager
(7) andererseits durch Punktschweißung miteinander verbunden sind.
5. Magnetsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ankerlager (7) an der zum Klappanker (4) gewandten Seite mit Stegen (8)
für die Positionierung auf dem Polstück (1) ausgebildet ist, wobei die Stege (8)
einen derartigen Abstand voneinander aufweisen, daß der Klappanker (4) im geschlossenen
Zustand auf den beiden Schenkeln des Polstücks (1) aufliegt und im Auslösefall berührungsfrei
zwischen den Stegen (8) bewegbar ist.
6. Magnetsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (6) der Blattfeder (5) an den schmalen Seiten des Ankerlagers (7)
berührungsfrei vorbeigeführt sind und jeweils mit einem Auflager (10) verbunden sind,
das einstückig mit dem Ankerlager (7) ausgeführt ist.