[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitsskibindung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 oder 2.
[0002] Eine derartige Skibindung ist bereits bekannt und in der AT-PS 387 151 beschrieben.
Bei dieser Skibindung wird die Kompensation des Spiels zwischen dem Bindungskörper
und der Führungsschiene dadurch erreicht, daß die Anpreßfeder bei verrastetem Bindungskörper
nach oben durchgebogen ist und mit dieser Auswölbung die Grundplatte der Bindung nach
oben drückt. Dadurch erfüllt die Anpreßfeder zusätzlich die Funktion des Spielausgleiches,
so daß bei dem Anpressen selbst im durchgebogenen Zustand der Feder ein Teil der Kraft
unwirksam ist. Es ist daher erforderlich, die Anpreßfeder starker zu dimensionieren,
um die für das Anpressen erforderliche Wirkung zu erlangen. Dadurch wird aber auch
der Kraftaufwand für das Verstellen erhöht.
[0003] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, diesen Nachteil zu beseitigen und eine Skibindung
zu schaffen, bei der eine Kompensation des Spiels zwischen dem Bindungskörper und
der Führungsschiene unabhängig von der Anpreßfeder bewirkt wird.
[0004] Ausgehend von einer Skibindung gemäß dem Oberbegriff des Ansprüches 1 oder 2 wird
diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles eines
dieser Ansprüche gelöst. Dadurch, daß die Längsrippen federnd ausgebildet sind bzw.
daß an ihrer Unterseite gewölbte Blattfedern angesetzt sind, wird der auf das Bindungsgehäuse
bzw. auf die Grundplatte ausgeübte Druck und somit der Spielausgleich unabhängig von
der Anpreßfeder immer konstant gehalten.
[0005] Durch den Gegenstand des Anspruches 3 wird der Kraftfluß von den federnden Abschnitten
bzw. den Blattfedern in den Bindungskörper verbessert.
[0006] Durch die Maßnahmen der Ansprüche 4 und 5 wird eine spielfreie Führung des Bindungskörpers
auch quer zur Skilängsachse und parallel zur Skioberseite gewöhrleistet.
[0007] Durch das Merkmal des Anspruches 6 wird die Herstellung des Federkäfigs vereinfacht.
[0008] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sicherheitsskibindung,
wobei Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht und Fig. 2 ein Querschnitt
nach der Linie II - II in Fig. 1 ist. Fig. 3 ist ein vertikaler Längsmittelschnitt
nach der Linie III - III in Fig. 4 und Fig. 4 eine Draufsicht auf den Federkäfig.
Fig. 5 zeigt eine zweite Ausführungsform in einer Darstellung ähnlich Fig. 3.
[0009] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Sicherheitsskibindung besitzt eine nach oben
offene, U-förmige Führungsschiene 2, welche mit ihrem Steg 2a auf der Oberseite eines
Ski 1 mittels nicht dargestellter Schrauben befestigt ist und auf welcher ein Bindungskörper
3 mit seiner Grundplatte 3a in Längsrichtung des Ski 1 verschiebbar geführt ist. Die
Grundplatte 3a ist in an sich bekannter Weise zur Anpassung der Bindung an unterschiedlich
lange Skischuhe in der jeweils gewünschten Lage mittels einer Verstellraste 4 festlegbar.
Die beiden Schenkel 2b der Führungsschiene 2 tragen nach innen vorspringende Flanschen
2c. Die Grundplatte 3a ist mit seitlichen Führungsflanschen 3b versehen, welche -
im montierten Zustand des Bindungskörpers 3, wie noch weiter beschrieben wird - gegen
die Flanschen 2c der Führungsschiene 2 gedrückt werden.
[0010] Die Grundplatte 3a besitzt zwei in einem Federkäfig 6 untergebrachte Anpreßfedern
5 und ist gegen die Kraft dieser Anpreßfedern 5 auf der Führungsschiene 2 von Skischuh
weg verschiebbar. Die Anpreßfedern 5 sind zwischen einem Ansatz 3c der Grundplatte
3a und der hinteren Querwand 6a des Feder käfigs 6 eingespannt. Die Querwand 6a hat
eine obere Begrenzungsfläche 6h. Der Federkäfig 6 ist aus Kunststoff hergestellt
und einstückig ausgebildet. Der Boden 6b des Federkäfigs 6 besteht aus drei parallel
verlaufenden Längsrippen, nämlich aus einer mittleren Rippe 6c und aus zwei seitlichen
Rippen 6e (s. Fig. 4). Zwischen den beiden seitlichen Rippen 6e und der mittleren
Rippe 6c verlaufen Aussparungen 6d, welche sich in Skilängsrichtung erstrecken. Die
beiden seitlichen Längsrippen 6e sind, wie die Fig. 3 und 4 zeigen, in einem Abschnitt
6e₁ ihrer Längserstreckung verjüngt, nach unten hin konvex gewölbt und somit federnd
ausgebildet. Die Querwand 6a des Federkäfigs 6 ist gegenüber dessen Längsrippen 6e
in zwei Abschnitten 6h₁ und 6h₂ erhöht, die die Begrenzungsfläche 6h bilden. Zwischen
den beiden Abschnitten 6h₁ und 6h₂ der Begrenzungsfläche 6h ist eine Nut 6i ausgespart.
In dieser Nut 6i ist eine Führungsrippe 3e der Grundplatte 3a geführt. Außerdem sind
an den Federkäfig 6 symmetrisch zur vertikalen Längsmittelebene zwei seitliche, in
Draufsicht etwa T-förmige, jeweils mit zwei federnden Flanschen 6f versehene Ansätze
6g angeformt.
[0011] Schiebt man die Grundplatte 3a des Bindungskörpers 3 mit ihrem Federkäfig 6 auf die
Führungsschiene 2 auf, so werden die beiden seitlichen, nach unten hin konvexen federnden
Rippen 6e des Federkäfigs gespannt. Dadurch legen sich die beiden Abschnitte 6h₁
und 6h₂ der erhöhten Begrenzungsfläche 6h der Querwand 6a an die Bodenfläche 3d der
Grundplatte 3a an und drücken diese solange hoch, bis die Führungsflanschen 3b an
den Flanschen 2c der Schiene 2 anliegen (s. Fig. 2). Der Federkäfig 6 ist mittels
der beiden Flanschen 6f seiner Ansätze 6g an den Schenkeln 2b der Führungsschiene
2 beim Verschieben der Grundplatte 3a gleitend geführt und relativ zur Führungsschiene
2 gleichzeitig zentriert
[0012] Da die Grundplatte 3a - von der Seite gesehen - in Richrung zum Skischuh hin keilförmig
verjüngt ist, nimmt der Bindungskörper 3 relativ zur Führungsschiene 2 - in Skilängsrich
tung betrachtet - eine etwas geneigte Lage ein.
[0013] Bei eingesetztem Skischuh wird der Bindungskörper 3 von den beiden Anpreßfedern 5
vorne nach oben und hinten nach unten gedrückt. Dabei werden infolge der geneigten
vorderen Stirnfläche des Ansatzes 3c die federnden Rippen 6e ihrem vorgespannten
Zustand gegenüber etwas mehr gespannt. Die durch diese Deformation hervorgerufene
Reibung ist jedoch gegenüber jener, welche durch die Reibungskräfte während des Verstellens
des Bindungskörpers 3 bei Skidurchbiegungen entsteht, zu vernachlässigen, so daß
ein Ausgleich von Skidurchbiegungen praktisch ohne negative Einflüsse auf die beiden
federnden Rippen 6e vor sich gehen kann.
[0014] Bei der in Fig. 5 dargestellten zweiten Ausführungsform der Erfindung ist die Unterseite
des Federkäfigs 6 eben ausgebildet, und die beiden seitlichen Längsrippen 6e tragen
je eine nach unten konvex gewölbte Blattfeder 6e₂, die jeweils mittels zweier Nieten
6b₁ am Boden 6b des Federkäfigs 6 befestigt ist.
[0015] Die Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten und im vorstehenden
beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr sind verschiedene Abänderungen
derselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise kann
anstelle von zwei Anpreßfedern im Federkäfig eine einzige Anpreßfeder untergebracht
sein, die von den beiden Längsrippen flankiert ist, wobei dann die mittlere Längsrippe
wegfällt.
1. Sicherheitsskibindung mit einem in Skilängsrichtung in einer Führungsschiene geführten
und mittels einer Ver - stellraste in unterschiedlichen Lagen festlegbaren Bindungskörper,
der bzw. dessen Grundplatte unter dem Einfluß mindestens einer in Skilängsrichtung
wirkenden Anpreßfeder steht, die mit einer Vorrichtung zur Kompensation eines zwischen
Bindungskörper und Führungsschiene bei nicht eingesetztem Skischuh in Höhenrichtung
vorhandenen Spiels versehen ist, wobei die Anpreßfeder in einem Federkäfig angeordnet
ist, der mit einer Querwand und mit einem Boden versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Federkäfig (6) mit mindestens zwei Längsrippen (6e) versehen ist, zwischen
denen sich mindestens eine Aussparung (6d) befindet, welche Längsrippen an den beiden
Seiten des Bodens (6b) verlaufen, in einem Abschnitt (6e₁) ihrer Längserstreckung
nach unten hin konvex ausgebildet und federnd gestaltet sind und die Grundplatte (3a)
des Bindungskörpers (3) über die Querwand (6a) des Federkäfigs (6) nach oben an die
Flanschen (2c) der Führungsschiene (2) gedrückt halten (Fig. 1 bis 4).
2. Sicherheitsskibindung mit einem in Skilängsrichtung in einer Führungsschiene geführten
und mittels einer Verstellraste in unterschiedlichen Lagen festlegbaren Bindungskörper,
der bzw. dessen Grundplatte unter dem Einfluß mindestens einer in Skilängsrichtung
wirkenden Anpreßfeder steht, die mit einer Vorrichtung zur Kompensation eines zwischen
Bindungskörper und Führungsschiene bei nicht eingesetztem Skischuh in Höhenrichtung
vorhandenen Spiels versehen ist, wobei die Anpreßfeder in einem Federkäfig angeordnet
ist, der mit einer Querwand und mit einem Boden versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Federkäfig (6) mit mindestens zwei Längsrippen (6e) versehen ist, zwischen
denen sich mindestens eine Aussparung (6d) befindet, welche Längsrippen (6e) an beiden
Seiten des Bodens (6b) verlaufen, daß die Unterseite des Federkäfigs (6) eben ausgebildet
ist,und daß an den Unterseiten der beiden seitlichen Längsrippen (6e) nach unten hin
konvex gewölbte Blattfedern (6e₂) befestigt sind (Fig. 5).
3. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querwand
(6a) eine gegenüber den Längsrippen (6e) erhöhte, aus zwei Abschnitten (6h₁ und 6h₂)
bestehende Begrenzungsfläche (6h) aufweist, welche Abschnitte (6h₁ und 6h₂) unter
dem Einfluß der federnden Abschnitte (6e₁) der Längsrippen (6e) oder der Blattfedern
(6e₂) zur Anlage an der Unterseite (3d) des Bindungskörpers (3) gelangen.
4. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
beiden Abschnitten (6h₁ und 6h₂) der Begrenzungsfläache (6h) eine Nut (6i) ausgespart
ist, in welche eine Führungsrippe (3e) des Bindungskörpers (3) eingreift.
5. Sicherheitsskibindung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Federkäfig (6) in einer Querebene desselben zwei in Draufsicht etwa T-förmige
Ansätze (6g) angesetzt sind, die federnde Flanschen (6f) tragen, welche den Federkäfig
(6) gegenüber der Führungsschiene (2) zentrieren (s. Fig. 4).
6. Sicherheitsskibindung nach einem der Ansprüche 1 oder 3 - 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Federkäfig (6) einstückig ausgeführt und aus einem elastischen Material,
vorzugsweise aus Kunststoff, hergestellt ist.