[0001] Die Erfindung betrifft eine Kreiselpumpe für die Förderung von Sprengstoffschmelzen,
insbesondere solche mit einem hohen Feststoffanteil nicht schmelzbarer energiereicher
Sprengstoffe.
[0002] Bei der Herstellung gegossener Sprengladungen für Artilleriemunition, Raketengefechtsköpfe,
Minen, Bomben usw. besteht in zunehmenden Maße die Notwendigkeit, das gut schmelz-
und gießbare Trinitrotuluol durch nicht schmelzbare energiereichere Sprengstoffe,
wie z.B. Hexogen und Octogen zu ersetzen. Dabei ist man einerseits bestrebt, den Anteil
der schmelzbaren Komponente Trinitrotoluol (TNT) soweit wie möglich abzusenken,
andererseits diesen Anteil aber nur soweit abzusenken, daß die Gießbarkeit des Sprengstoffgemisches
erhalten bleibt. Feststoffanteile von 60 Gew.% und mehr kommen dabei zur Anwendung.
[0003] Beim Fördern derartiger Sprengstoffschmelzen mit einem hohen Anteil an nicht schmelzbaren
energiereicheren Feststoffen mittels Pumpen besteht die Gefahr, daß der in der Schmelze
suspendierte Feststoff beim Durchgang durch die Pumpe durch Scherkräfte beansprucht
und/oder eine Veränderung der Korngrößenverteilung des suspendierten Feststoffes in
der Schmelze herbeigeführt wird, was außer einer unerwünschten Veränderung des Verhaltens
der Sprengstoffmischung die Gefahr von Explosionen zur Folge hat. Diese Gefahr ist
insbesondere auch dann, wenn eine Sprengstoffschmelze dieser Art mittels einer Pumpe
unter Vakuum aus einem Behälter zu einer weiteren Verarbeitungsstelle gefördert werden
soll, gegeben, wenn der Behälter weitgehend leergepumpt ist und die restliche Sprengstoffschmelze
mit verhältnismäßig großer Beschleunigung aus dem Behälter herausgepumpt wird.
[0004] Um dieser Gefahr zu begegnen, werden hochwertige Sprengstoffschmelzen gravimetrisch
gefördert, d.h. die Sprengstoffschmelzen werden unter Ausnutzung ihrer Sinkgeschwindigkeit
entsprechend ihrer Schwere in vertikaler Richtung von oben nach unten gefördert. Entsprechend
werden die Verfahrensschritte des Herstellens, nämlich Mischen und Konditionieren
der Schmelze, des Bereithaltens der Schmelze zum Gießen und des Gießens der Ladungen
fortlaufend von oben nach unten, also übereinander angeordnet. Bei den bekannten Anlagen
zur Herstellung von gegossenen Sprengladungen für Artilleriemunition, Raktengefechtsköpfe,
Minen, Bomben usw. sind dadurch aber sehr aufwendige hohe Gebäude erforderlich. Dazu
kommt, daß wegen des aus Sicherheitsgründen erforderlichen Nachbarschaftsschutzes
entsprechend hohe Umwallungen vorgesehen werden müssen, die höher als die Gebäude
ausgeführt werden müssen und die daher sehr aufwendig und teuer sind. Nachteilig bei
diesen Anlagen ist darüberhinaus die verhältnismäßig schlechte Zugänglichkeit, insbesondere
im Falle der Notwendigkeit von Reparaturen.
[0005] Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, die Herstellung gegossener Sprengladungen
für Artilleriemunition, Raketengefechtsköpfe, Minen, Bomben usw. aus hochwertigen
Sprengstoffschmelzen mit einem hohen Anteil an nicht schmelzbaren energiereichen Sprengstoffen,
wie z.B. Hexogen und Octogen zu vereinfachen und zu verbilligen.
[0006] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch eine Kreiselpumpe nach Anspruch 1
und deren Verwendung nach Anspruch 11. Zweckmäßige weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Kreiselpumpe sind in den Ansprüchen 2 bis 10 beschrieben.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Kreiselpumpe mit einem an sich bekannten,
mit seinen offenen Förderschaufeln jedoch nach oben gerichteten und außerhalb des
Förderstroms angeordneten Freistromlaufrad, das mit dem Pumpengehäuse einen seitlichen
Ringspalt und einen unterhalb des Laufrades befindlichen Freiraum bildet, der über
die von unten nach oben schräg radial auswärts gerichteten Laufradbohrungen mit dem
Förderraum bzw. den Laufradschaufelzwischenräumen verbunden ist, wird in vorteilhafter
Weise eine schonende Förderung der Schmelze gewährleistet, wobei gleichzeitig sichergestellt
ist, daß weder die Korngröße der Feststoffteilchen in der Schmelze durch Scherkräfte
noch die Kornverteilung in der Schmelze verändert wird.
[0008] Durch den Ringspalt wird in Verbindung mit den Laufradbohrungen erreicht, daß sich
über den ganzen Umfang des Laufrades hinweg ein ringwirbelförmiger Fluß der Schmelze
einstellt, der sicherstellt, daß der unterhalb des Laufrades befindliche Freiraum
gleichmäßig und ständig so stark durchströmt wird, daß keine Sedimentation von Feststoffteilchen
erfolgen kann.
[0009] Die ständige starke Durchströmung des Ringspaltes zwischen Freistromlaufrad und Pumpengehäuse
sorgt darüberhinaus in vorteilhafter Weise für eine hydrodynamische Zentrierung von
Laufrad und Pumpenwelle.
[0010] Der Ringspalt wie auch die Laufradbohrungen sind dabei selbstverständlich stets so
bemessen, daß die größten in der Schmelze vorhandenen Feststoffteilchen ungehindert
passieren können. Durch die erfindungsgemäße Verwendung eines insbesondere als Membranventil
ausgebildeten Absperrventils im Pumpengehäuseverschlußdeckel wird in vorteilhafter
Weise des weiteren erreicht, daß Toträume für Sprengstoffreste, die ein Auskristallisieren
der Schmelze zur Folge haben könnten, sicher vermieden werden.
[0011] Je nach dem, ob die erfindungsgemäße Kreiselpumpe zum Fördern der Schmelze nur zwischen
einzelnen oder aber zwischen mehreren oder gar allen Verfahrensschritten bei der
Herstellung von Sprengladungen Verwendung findet, läßt sich eine Verlagerung der
Verfahrensschritte in wenige oder gar in eine einzige Ebene erreichen, was zur Folge
hat, daß nur entsprechend niedrigere Gebäude und Schutzumwallungen erforderlich sind,
so daß sich der Aufwand für Gebäude und Schutzumwallungen erheblich vermindert und
gleichzeitig auch die Zugänglichkeit der einzelnen Teile der gesamten Anlage verbessert
wird.
[0012] Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel gezeigt und wird
anhand dieses im folgenden beschrieben. Es zeigen
Figur 1 in einem Axialschnitt in schematischer Darstellung die erfindungsgemäße Kreiselpumpe,
Figur 2 in einem Ausschnitt in vergrößtertem Maßstab den unteren Teil der Kreiselpumpe
und
Figur 3 einen Schnitt gemäß der Linie A-A der Figur 2.
[0013] Die vertikal angeordnete Pumpenwelle 1 ist im Lagergehäuse 2 in bekannter Weise
in den Wälzlagern 2a drehbar und in axialer Richtung fixiert gelagert. Der Antrieb
erfolgt in an sich ebenfalls bekannter Art und Weise über die Kupplung 3 durch den
Motor 4, die vorzugsweise als elastische Kupplung und drehzahlregelbarer hydrostatischer
Axialkolbenmotor ausgebildet sind. Am unteren Ende der Pumpenwelle 1 ist das Freistromlaufrad
5 befestigt. Im Falle der Verwendung der Kreiselpumpe für die Förderung von Sprengstoffschmelzen
wird das Laufrad 5 mit der Welle 1 entsprechend den einschlägigen Vorschriften verschweißt,
da Bauteile, die in Sprengstoff bzw. Sprengstoffschmelzen laufen, keine lösbaren Verbindungen
aufweisen dürfen. Das Laufrad 5 ist mit den nach oben gerichteten offenen Förderschaufeln
5a versehen. Gemäß Figur 3 sind acht Förderschaufeln vorgesehen, es könnte selbstverständlich
aber auch eine andere Schaufelzahl realisiert werden.
[0014] Mit dem Lagergehäuse 2 ist das als beheiztes doppelwandiges Rohr ausgebildete und
mittels der Ringe 22 und 23 am oberen bzw. unteren Ende verschlossene Führungsrohr
6 durch Verschraubungen verbunden. In der oberen Verschlußplatte 22 sind Anschlüsse
für den Vor- und Rücklauf des Beheizungsmediums, beispielsweise Warmwasser, vorgesehen,
die hier aber nicht näher beschrieben werden sollen. Selbstverständlich wird durch
geeignete an sich bekannte Einrichtungen dafür Sorge getragen, daß das Heizmedium
stets die gewünschte und erforderliche Temperatur aufweist. An seinem unteren Ende
ist das Führungsrohr 6 mit dem Leitring 7 und unmittelbar über diesem mit den Öffnungen
8 für den Zulauf des Fördermediums in den sich über dem Laufrad 5 befindenden Förderraum
9 versehen.
[0015] Das Pumpengehäuse 10 ist in gewohnter Weise als Spiralgehäuse ausgebildet, es könnte
aber ebenso auch kreisförmige Gestalt haben, insbesondere wenn man sich mit einem
geringeren Wirkungsgrad der Kreiselpumpe zufrieden geben kann und/oder wenn man Schmelze
mit verhältnismäßig groben Feststoffteilchen fördern will. Das Pumpengehäuse 10 ist
mit dem vollständig beheizten doppelwandigen Pumpentopf 11 verbunden, vorzugsweise
verschweißt. Die gezeigte zylindrische Form des Pumpentopfs 11 ist nur aus Gründen
der vereinfachten schematischen Darstellung gewählt, selbstverständlich kann der
Pumpentopf 11 in vielerlei Weise anders gestaltet sein und insbesondere die bei Kesseln
hinlänglich bekannten Formen aufweisen. Als Heizmedium für den Pumpentopf 11 kommen
wiederum die an sich bekannten und üblichen Medien, insbesondere Warmwasser in Betracht.
Auch hier wird durch nicht gezeigte bekannte und übliche Einrichtungen dafür gesorgt,
daß durch einen entsprechenden geregelten Zu- und Ablauf, also einen entsprechend
gesteuerten Durchlauf des Mediums, die gewünschte bzw. erforderliche Betriebstemperatur
möglichst genau eingehalten wird.
[0016] Das Führungsrohr 6 mit Lagergehäuse 2 und eingebauter Pumpenwelle 1 mit Freistromlaufrad
5 sind von oben in den Pumpentopf 11 eingesteckt und mit diesem durch Verschraubung
verbunden, wobei die Pumpenwelle 1 unter Belassung des Ringspaltes 26 mit Spiel durch
die Abdeck- und Verschlußplatte 27 hindurchgeführt ist.
[0017] Die gesamte Einrichtung, komplettiert durch die Kupplung 3 und den Antriebsmotor
4 ist in nicht gezeigter aber bekannter und üblicher Weise mittels geeigneter Rahmenbauteile
abgestützt und in ihrer Lage gehalten.
[0018] Für den Zulauf des Fördermediums ist im unteren Bereich des Pumpentopfs 11, aber
oberhalb des Laufrades 5, der durch den Pumpentopf 11 hindurchgeführte Zulaufstutzen
12 mit Absperrventil 12a und für den Austritt des Fördermediums aus der Pumpe unmittelbar
oberhalb des Laufrades 5 der wiederum durch den Pumpentopf 11 hindurchgeführte Druckstutzen
13 mit angeflanschter Abflußleitung 13a vorgesehen.
[0019] Der unterhalb des scheibenförmigen Teils 5b des Laufrades 5 zwischen diesem und
dem Pumpengehäuse 10 gebildete Freiraum 16 ist über den Ringspalt 17 zwischen Laufrad
5 und Pumpengehäuse 10 sowie die von unten nach oben schräg radial nach auswärts gerichteten
Bohrungen 18 im Laufradteil 5b mit dem Förderraum 9 der Pumpe verbunden. Die Breite
des Ringspaltes 17 und der lichte Gesamtquerschnitt der gemäß Figur 3 mittig zwischen
den Förderschaufeln 5a angeordneten Bohrungen 18 sind dabei so aufeinander abgestimmt
und die Richtung der Bohrungen 18 ist außerdem so gewählt, daß sich im Betrieb auf
den ganzen Umfang des Laufrades 5 hinweg eine gleichmäßige und kräftige ringförmige,
in den Bohrungen 18 von unten nach oben und im Ringspalt 17 von oben nach unten gerichtete
Durchströmung einstellt, die verhindert, daß eine Sedimentation von Feststoffteilchen
in der Schmelze erfolgen kann. Die Durchströmung des Ringspaltes 17 zwischen dem Laufrad
5 und dem diesem benachbart im Pumpengehäuse 10 angeordneten Leitring 19 sorgt darüberhinaus
für eine hydrodynamische Zentrierung von Laufrad 5 und Pumpenwelle 1.
[0020] Vorteilhaft wird der Gesamtquerschnitt der Laufradbohrungen mindestens gleich groß
ausgeführt wie der Querschnitt des Ringspalts zwischen Laufrad und Pumpengehäuse,
um die Ausbildung der ringwirbelförmigen Strömung des Fördermediums in zweckmäßiger
Weise zu beeinflussen. Die Förderung von Fördermedium durch die Laufradbohrungen
hindurch kann auch dadurch beeinflußt werden, daß die Neigung der Achsen der Laufradbohrungen
gegenüber der Pumpenwellenachse relativ groß gewählt wird, so daß der Eintritt in
die Bohrungen an der Laufradunterseite und der Austritt aus den Bohrungen an der Laufradoberseite
mehr oder weniger weit auseinander liegen. Einerseits kann hierdurch die Fördermenge
durch die Bohrungen hindurch innerhalb gewisser Grenzen verändert werden, andererseits
ermöglicht dies, den Querschnitt der einzelnen Laufradbohrungen in entsprechendem
Maße zu beeinflussen, ohne dadurch die Ausbildung der gewünschten und erforderlichen
Ringwirbelströmung des Fördermediums zu beeinträchtigen.
[0021] Wie bereits erwähnt, kann anstelle der in Figur 3 gezeigten Anzahl von acht Laufradschaufeln
auch eine andere Schaufelzahl verwirklicht werden. In jedem Fall werden die Anzahl
und die Form der Laufradschaufeln unter Berücksichtigung der jeweiligen Gegebenheiten
so gewählt bzw. bestimmt, wie es sich für die Erzielung eines ausreichend kräftigen
Ringwirbels im Fördermedium als notwendig erweist.
[0022] Entsprechendes gilt auch in Bezug auf die Laufradbohrungen, d.h. von ausschlaggebender
Bedeutung ist nicht die Anzahl der Laufradbohrungen, sondern deren Gesamtquerschnitt
unter Berücksichtigung ihrer Richtung. Abweichend von der in Figur 3 gezeigten -
aus Gründen einer symetrischen Anordnung und einfacher Herstellung gewählten - Ausführungsform
mit je einer mittig zwischen benachbarten Laufradschaufeln angeordneten Laufradbohrung
könnte der gleiche Gesamtquerschnitt der Bohrungen auch durch eine andere Anzahl
von Laufradbohrungen verwirklicht werden. Beispielsweise ist es möglich, zwischen
einzelnen oder allen einander benachbarten Laufradschaufeln Laufradbohrungen in gleicher
oder auch unterschiedlicher Anzahl vorzusehen, wobei dann bei den einzelnen Laufradbohrungen
entsprechende größere, kleinere und insbesondere auch unterschiedliche Querschnitte
verwirklicht werden könnten. Im Sinne der Beeinflussung der Ausbildung der gewünschten
Ringwirbelströmung des Fördermediums ist es dabei auch möglich, die Richtung der
Laufradbohrungen gleich oder unterschiedlich auszubilden. Zweckmäßig wird jedoch in
allen Fällen vorgesehen, daß sich eine über den Gesamtumfang hinweg betrachtet symetrische
Ringwirbelströmung des Fördermediums einstellt.
[0023] Am unteren Ende des Pumpengehäuses 10 ist der Verschlußdeckel 20 angeordnet, der
zentrisch das beheizte Membran-Absperrventil 21 trägt, welches eine totale Entleerung
der Pumpe im Stillstand erlaubt, wie sie erforderlich sein kann, wenn eine längere
Unterbrechung der Förderung oder eine Produktänderung erfolgen soll.
[0024] Im Bereich des oberen Endes des Pumpentopfes 11 ist, durch diesen hindurchgeführt
und über die Öffnung 6a im Führungsrohr 6 auch mit dem die Pumpenwelle 1 umgebenden
Raum 28 verbunden, der Produktraum über den Stutzen 14 an eine nicht gezeigte Absauge-
und Abgasreinigungseinrichtung, beispielsweise einer Sprengstoff-Schmelz- und -Gießanlage,
angeschlossen. Durch den hierdurch angelegten Unterdruck wird erreicht, daß die Durchführung
der Pumpenwelle 1 durch den Ringspalt 26 ständig belüftet ist und somit keine toxischen
Gase oder Dämpfe durch den Ringspalt 26 in die Umgebung entweichen können. Dieser
Unterdruck bewirkt gleichzeitig aber auch eine sichere Abführung der in Folge der
Ausbildung der Pumpe mit Zulauf des Fördermediums zum Laufrad 5 von oben und der Ausbildung
des Laufrades 5 mit nach oben offenen Förderschaufeln 5a zwangsläufig bzw. selbsttätig
bewirkten Entgasung des Fördermediums freigesetzten Gase.
[0025] Wie aus Figur 1 ersichtlich, ist hier der Stutzen 14 durch die doppelwandige Ausbildung
in Verbindung mit dem Anschlußstutzen 24 gleichzeitig als Rücklauf für das dem Pumpentopf
11 über den Anschlußstutzen 25 an seinem unteren Ende zugeführte Heizmedium genutzt.
Selbstverständlich sind aber auch andere geeignete konstruktive Lösungen möglich.
[0026] Über den Rücklaufstutzen 15 mit Absperrvorrichtung 15a ist die Förderleitung 13a
mit dem Produktraum 28 verbunden. Dadurch ist es möglich, bei einer kurzzeitigen
Unterbrechung der Förderung zunächst die Zulaufarmatur 12a zum Pumpentopf 11 zu schließen
und dann bei Erreichen eines Minimalstandes des Fördermediums im Pumpentopf 11 die
Verbindung zwischen der Förderlei tung 13a und dem Rücklaufstutzen 15 mittels der
Absperrvorrichtung 15a zu öffnen. Hierdurch wird in der Folge der Inhalt der Förderleitung
13a in den Pumpentopf 11 bzw. den Produktraum 28 entleert und dort weiter umgewälzt,
wodurch eine Verstopfung von Leitungen ebenso wie eine Sedimentation von Feststoffteilchen
im Fördermedium sicher verhindert werden. Durch die dann leere Transportleitung wird
darüberhinaus im Ereignisfall eine Explosionsübertragung verhindert.
[0027] Abgesehen von einer willentlich herbeigeführten Unterbrechung der Förderung kann
eine solche in Verbindung mit einer nicht gezeigten Niveaukontrolle im Pumpentopf
durch ein von dieser etwa im Falle der Unterschreitung einer vorgegebenen Mindestfüllhöhe
gegebenes Signal automatisch erfolgen, indem durch dieses Signal zuerst die Schließung
der Zulaufarmatur 12a und danach die Öffnung der Rücklaufarmatur 15 bewirkt wird.
Entsprechendes kann umgekehrt auch dann erfolgen, wenn die vorgegebene Mindestfüllhöhe
im Pumpentopf 11 wieder erreicht bzw. überschritten wird. In Verbindung mit der Niveauüberwachung
im Pumpentopf 11 kann auch vorgesehen werden, daß ein Starten der Pumpe erst bei Vorliegen
einer vorgegebenen Mindestfüllhöhe erfolgen kann. Auch hier lassen sich in bekannter
Art und Weise und mit bekannten Mitteln entsprechende Signale automatisch verarbeiten.
[0028] Eine vorstehend beschriebene und in vielfacher Weise modifizierbare Kreiselpumpe
kann zwischen einzelnen, mehreren oder auch allen Verfahrensschritten bei der Herstellung
von gegossenen Ladungen, insbesondere aus Sprengstoffschmelzen vorgesehen werden.
So kann beispielsweise der Zulaufstutzen 12 mit Absperrarmatur 12a an einen nicht
gezeigten Schmelzkessel und die Förderleitung 13a an den darauffolgenden ebenfalls
nicht gezeigten Mischkessel und/oder beispielsweise an einen wiederum nicht gezeigten
Konditionierkessel und einen desgleichen nicht gezeigten darauffolgenden Kessel
für die Bereithaltung der Schmelze zum Gießen angeschlossen sein, wobei die Kreiselpumpe
bzw. Kreiselpumpen in der jeweils erforderlichen Weise betrieben werden.
1. Kreiselpumpe zum Fördern von Schmelzen mit hohem Feststoffanteil, insbesondere
Sprengstoff-Schmelzen aus Trinitrotoluol mit hohem Anteil an nicht schmelzbarem energiereichem
Festsprengstoff, wie z.B. Hexogen und Octogen, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die mit ihrem oberen Ende drehbar und axial unverschieblich gelagerte Pumpenwelle
(1) vertikal angeordnet und
b) an ihrem unteren Ende mit einem fest mit ihr verbundenen Freistromlaufrad (5) mit
nach oben offenen Schaufeln versehen ist, welches
c) mit dem seitlich umgebenden Pumpengehäuse (10) einen Ringspalt (17) und mit einem
demontierbaren Pumpengehäuseverschlußdeckel (20) einen stirnseitigen Freiraum (16)
bildet, der
d) über mehrere im Laufrad (5) ausgebildete, vorzugsweise gleichmäßig über den Umfang
verteilt angeordnete, von unten nach oben schräg auswärts gerichtete Bohrungen (18)
mit dem über dem Laufrad (5) befindlichen Förderraum (9) in Verbindung steht, der
mit einer mit einem Absperrorgan (12a) versehenen und oberhalb des Laufrades (5) angeordneten
Zuflußleitung (12) sowie mit einer Abflußleiteitung (13) versehen ist, und daß
e) der gesamte vom Fördermedium durchströmte Pumpenraum beheizt ist.
2. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtquerschnitt
der Bohrungen (18) im Laufrad (5) mindestens gleich groß ist wie, vorzugsweise größer
ist als der Querschnitt des Ringspalts (17) zwischen dem Laufrad (5) und dem Pumpengehäuse
(10).
3. Kreiselpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpengehäuseverschlußdeckel
(20) mit einem beheizten Absperrventil (21) versehen ist.
4. Kreiselpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrventil (21)
als Membranabsperrventil ausgebildet ist.
5. Kreiselpumpe nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrventil
(21) zentrisch im Pumpengehäuseverschlußdeckel (20) angeordnet ist.
6. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beheizung des Pumpenraums als Warmwasserheizung ausgebildet ist.
7. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Pumpengehäuse (10) als ein den unteren Teil der Pumpenwelle (1) mit Laufrad (5) umgebender
das Fördermedium enthaltender beheizter Pumpentopf (11) ausgebildet ist.
8. Kreiselpumpe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpentopf (11)
an seinem oberen Ende mit einer die Pumpenwelle (1) abdichtungsfrei umschließenden
Abdeckung (27) verschlossen ist.
9. Kreiselpumpe nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpentopf
(11) im Bereich seines oberen Endes mittels einer mit einer Absperrvorrichtung (15a)
versehenen Rücklaufleitung (15) mit der Abflußleitung (13a) in Verbindung steht.
10. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pumpentopf (11) im Bereich seines oberen Endes mittels einer Leitung (14) mit einer
Abgas-Absauge- und -Reinigungsvorrichtung verbunden ist.
11. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pumpentopf (11) mit einer Niveau- Meß- und Regelvorrichtung versehen ist.
12. Verwendung einer Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zum Fördern der
Sprengstoffschmelze zwischen einem oder mehreren der Verfahrensschritte des Schmelzens
des Sprengstoffs, des Mischens der Sprengstoffschmelze mit nicht schmelzbarem Festsprengstoff,
des Konditionierens der Sprengstoffmischung, der Bereitstellung der Sprengstoffmischung
zum Gießen und des Gießens von Sprengladungen für Artilleriemunition, Raketengefechtsköpfe,
Minen, Bomben oder dergleichen.