(19)
(11) EP 0 369 158 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.1990  Patentblatt  1990/21

(21) Anmeldenummer: 89118665.2

(22) Anmeldetag:  07.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04F 13/12, E04F 13/08, E04D 3/30, E04B 9/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 17.11.1988 DE 8814346 U

(71) Anmelder: KM-KABELMETAL AKTIENGESELLSCHAFT
D-49074 Osnabrück (DE)

(72) Erfinder:
  • Clausing, Dieter, Dipl.-Ing.
    D-4500 Osnabrück (DE)
  • Röbbert, Fritz, Dipl.-Ing.
    D-4500 Osnabrück (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tafel- oder bandförmiges Element für Anwendungen im Baubereich


    (57) Bei der großflächigen Abdeckung von Fassaden oder Dächern mit vorprofilierten Tafeln oder Bändern aus Kupfer oder Kupferle­gierungen lassen sich leichte Unebenheiten nicht immer ganz vermeiden.
    Zur Verbesserung des optischen Aussehens von Wänden, Fassaden oder Dächern wird ein tafel- oder bandförmiges Element vorge­schlagen, daß eine Wanddicke von 0,3 bis 1 mm aufweist und dessen Oberfläche durch Prägewalzung strukturiert ist. Das erfindungsgemäße Element eignet sich sowohl für den Außenbe­reich als auch für die Verkleidung von Wänden und Decken im Innenbereich von Gebäuden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein tafel- oder bandförmiges Element aus Kupfer oder einer Kupferlegierung zur Abdeckung von Fassaden und Dächern, beziehungsweise zur Verkleidung von Wänden und Decken im Innenbereich von Gebäuden.

    [0002] Für Dachdeckungen und Außenwandverkleidungen werden üblicher­weise glatte und vorprofilierte Tafeln und Bänder aus sauer­stofffreiem, phosphordesoxidiertem Kupfer (SF-Cu) mit einer Wanddicke von etwa 0,6 bis 0,8 mm verwendet, die durch Falz­techniken oder sonstige Verbindungstechniken, wie Hartlöten und Schweißen großflächig miteinander verarbeitet werden können. Aus optischen Gründen besteht vielfach der Wunsch nach einer möglichst wellenfreien Oberfläche. Verarbeitungs­bedingt lassen sich jedoch Unebenheiten im Aufbau nicht immer ganz vermeiden. Durch die Spiegelung des blanken Kupfers kön­nen auch leichte Unebenheiten besonders auffällig sein.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Nachteil zu vermeiden und ein kostengünstiges tafel- oder bandförmiges Element für die Anwendung im Baübereich zu schaffen, mit dem sich ein opti­males ästhetisches Aussehen von Wänden, Fassaden oder Beda­chungen erzielen läßt.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wand­dicke des Elements 0,3 bis 1 mm beträgt und die Oberfläche durch Prägewalzung strukturiert (geriffelt) ist.

    [0005] Das erfindungsgemäße Element für Fassaden- und Bedachungszwecke ist durch Verwendung dünnwandigeren Ausgangsmaterials besonders kostengünstig herstellbar und kann an der Baustelle leicht ver­arbeitet werden. Das Erscheinungsbild wird durch die struktu­rierte Oberfläche gegenüber der üblichen glatten Oberfläche erheblich verbessert, da verarbeitungsbedingte Beulen, Wellen und Verwerfungen nicht mehr sichtbar sind. Im Innenbereich von Gebäuden bietet die dekorative Wirkung des erfindungsgemäßen Elements völlig neue Möglichkeiten der Wand- und Deckengestal­tung.

    [0006] Das für das tafel- oder bandförmige Element verwendete weich­geglühte Kupfermaterial wird durch ein Riffelwalzenpaar hin­durchgeführt, wobei es durch den Prägewalzvorgang eine höhere Festigkeit erhält. Die Stabilität der Elemente kann zweckmäßi­gerweise durch Abkantungen an zwei gegenüberliegenden Randbe­reichen erhöht werden. Die Abkantungen können beispielsweise in Längsrichtung rechtwinklig zur ebenen Elementfläche ausge­führt sein. Sollen zur Verbindung der Elemente miteinander be­kannte Falztechniken, wie zum Beispiel das Doppelstehfalz­system, verwendet werden, so sind mehrfache Abkantungen an zwei gegenüberliegenden Seiten erforderlich. Der übliche Doppel­stehfalz entsteht beispielsweise aus den seitlichen Abkantungen mit 45 und 35 mm Höhe, wobei die fertige Falzhöhe mindestens 23 mm beträgt. Bei 600 mm breitem Ausgangsmaterial ergibt sich bei Berücksichtigung der Falzhöhe somit eine maximale Nutz­breite von 520 mm für jedes Element.

    [0007] In Weiterführung der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, die Oberfläche mit einer Beschichtung zu versehen, um beispiels­weise das walzblanke Erscheinungsbild zu erhalten und/oder die Korrosionsbeständigkeit zu verbessern. Hierzu können zweck­mäßigerweise Klarlacke verwendet werden, insbesondere für den Fall, daß die tafel- oder bandförmigen Elemente im Innenbereich von Gebäuden verwendet werden sollen.

    [0008] Das tafel- oder bandförmige Element kann auch anderweitig be­schichtet sein, wobei eine auf der Rückseite angeordnete schall- und/oder wärmedämmende Schicht von besonderem Vorteil ist.

    [0009] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung im folgenden noch näher erläutert.

    [0010] Die Figur zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungs­gemäßen Elements, das aus einem beispielsweise 0,5 mm dickem strukturiertem Kupferband hergestellt wurde und das für Dach­deckungen und im Innenbereich gleichermaßen verwendet werden kann. Deutlich ist die durch Riffelwalzung eingeprägte Struk­turierung der Oberfläche zu erkennen, die kugelförmige Er­höhungen aufweist. An zwei gegenüberliegenden Seiten weist das erfindungsgemäße Element jeweils mehrfache mit den Bezugs­ziffern 1 und 2 versehene Abkantungen bzw. Biegungen auf, wobei die erste Abkantung senkrecht zur ebenen Elementfläche 3 verläuft. Die Verbindung mehrerer derartiger Elemente kann zum Beispiel durch Zusammenfalzen erfolgen, wobei zur unsichtbaren Befestigung der Elemente auf einer Unterkonstruktion nicht dar­gestellte eingefalzte Hafte verwendet werden können. Als Aus­gangsmaterial für die Herstellung der erfindungsgemäßen Elemente hat sich eine Kupferlegierung mit 0,05 bis 1 Gew. % Zink als besonders geeignet erwiesen, da diese sowohl gut kaltumformbar als auch ohne Schwierigkeiten schweiß- und hartlötbar ist.

    [0011] Für die Strukturierung der Oberfläche können je nach gewünsch ­tem Erscheinungsbild verschiedene Muster verwendet werden. Ne­ben der Kugelprägung hat sich beispielsweise eine kalottenförmige Prägung als besonders günstig erwiesen.


    Ansprüche

    1. Tafel- oder bandförmiges Element aus Kupfer oder einer Kupferlegierung zur Abdeckung von Fassaden und Dächern, beziehungsweise zur Verkleidung von Fassaden und Decken im Innenbereich von Gebäuden, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Wanddicke des Elements 0,3 bis 1 mm beträgt und die Oberfläche durch Prägewalzung struk­turiert ist.
     
    2. Tafel- oder bandförmiges Element nach Anspruch 1, ge­kennzeichnet durch eine Wanddicke von 0,5 bis 0,7 mm.
     
    3. Tafel- oder bandförmiges Element nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine kugelgeprägte Ober­fläche.
     
    4. Tafel- oder bandförmiges Element nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch Abkantungen, die sich an zwei gegenüberliegenden Seiten befinden und deren Falzhöhe gleich ist.
     
    5. Tafel- oder bandförmiges Element nach Anspruch 4, da ­durch gekennzeichnet, daß die Abkantungen an den beiden Seiten ein unterschiedliches Profil aufweisen.
     
    6. Tafel- oder bandförmiges Element nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkantungen mit der ebenen Elementfläche entweder einen rechten Winkel einschließen oder zu der Elementfläche pa­rallel verlaufen.
     
    7. Tafel- oder bandförmiges Element nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche behandelt oder beschichtet ist.
     
    8. Tafel- oder bandförmiges Element nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückseite mit einer schall- und/oder wärmedämmenden Schicht versehen ist.
     
    9. Tafel- oder bandförmiges Element nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Kupferlegierung mit etwa 0,05 bis 1 Gew. % Zink besteht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht