(19)
(11) EP 0 369 235 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.1990  Patentblatt  1990/21

(21) Anmeldenummer: 89120154.3

(22) Anmeldetag:  31.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G03C 1/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT

(30) Priorität: 12.11.1988 DE 3838493

(71) Anmelder: Agfa-Gevaert AG
D-51373 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Vetter, Hans, Dr.
    D-5000 Köln 80 (DE)
  • Öhlschläger, Hans, Dr.
    D-5060 Bergisch Gladbach 2 (DE)
  • Odenwälder, Heinrich, Dr.
    D-5090 Leverkusen 3 (DE)
  • Morcher, Bernhard, Dr.
    D-5090 Leverkusen 1 (DE)
  • Sommer, Friedhelm, Dipl.-Chem.
    D-5090 Leverkusen (DE)
  • Rosenhahn, Lothar, Dr.
    D-5000 Köln 80 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fotografisches Aufzeichnungsmaterial


    (57) Die Erfindung betrifft ein fotografisches Aufzeichnungs­material mit einem Schichtträger und mindestens einer darauf angeordneten lichtempfindlichen Silberhalogenid­emulsionsschicht, die ein Antischleiermittel der Formel (I)

    enthält, wobei A, R₁ und R₂ die in der Beschreibung angegebene Bedeutung haben.
    Die erfindungsgemäßen Antischleiermittel vermindern den Schleier ohne die Gradation wesentlich zu verändern und verbessern die Lagerstabilität des fotografischen Ma­terials.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein fotografisches Aufzeichnungs­material mit einem Schichtträger und mindestens einer darauf angeordneten lichtempfindlichen Silberhalogenid­emulsionsschicht.

    [0002] Erfindungsgemäß enthält das Material spezielle Triazole als Antischleiermittel.

    [0003] Aufzeichnungsmaterialien mit lichtempfindlichen Silber­halogenidemulsionen, insbesondere chemisch sensibili­sierte, neigen bekanntlich zur Bildung von Schleiern, hervorgerufen durch Keime, die ohne Belichtung ent­wickelbar sind.

    [0004] Es ist bekannt, fotografischen Silberhalogenidemulsionen zur Verminderung der Schleierbildung sogenannte Anti­schleiermittel oder Stabilisierungsmittel zuzusetzen, z. B. heterocyclische Verbindungen, die Schwefel, bei­spielsweise in Form einer Mercaptogruppe, enthalten.

    [0005] Beispielsweise sei hingewiesen auf die deutschen Ausle­geschriften 1 183 371 (GB 1 067 066), 1 189 380 (US 3 364 028 und 3 365 294), 1 597 503 (US 3 615 617), DE 1 979 027, auf die deutschen Offenlegungsschriften 1 522 363 (GB 1 186 441), 2 042 533 (US 3 761 278), 2 130 031 und 2 308 530.

    [0006] Desweiteren werden diese Verbindungen zur Anpassung der Empfindlichkeit der Emulsionen an die vorgegebene Norm bei Herstellungsschwankungen verwendet.

    [0007] Bei der Verwendung der oben zitierten, üblichen Anti­schleiermittel zur Senkung der Empfindlichkeit tritt als unerwünschter Nebeneffekt eine Verflachung der Grada­tionskurve der jeweiligen Silberhalogenidemulsion auf.

    [0008] Aufgabe der Erfindung war es nun, ein fotografisches Aufzeichnungsmaterial zu entwickeln, bei dem die Emp­findlichkeit der Silberhalogenidemulsionen bei Her­stellungsschwankung gemäß der vorgegebenen Norm regu­liert werden kann, ohne daß gleichzeitig eine Grada­tionsverflachung auftritt.

    [0009] Gegenstand der Erfindung ist ein fotografisches Auf­zeichnungsmaterial mit einem Schichtträger und minde­stens einer darauf angeordneten lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die wenigstens eine Silberhalogenid­emulsionsschicht ein Antischleiermittel der Formel I

    enthält, worin
    A H, Kation eines Metallatoms oder eines Nichtmetall­restes, Gruppe mit kovalenter Bindung zu dem Stick­stoffatom des Triazols, die erst bei der Verarbei­tung des Materials unter Freisetzung des Triazols gespalten wird,
    R₁ H, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₉-Alkyl, C₂-C₈-Alkenyl, C₆-C₁₀-Aryl, SR₃
    R₂ H, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₉-Alkyl, C₂-C₈-Alkenyl, C₆-C₁₀-Aryl, C₅-C₁₀-Heteroaryl, Cl, Br, -COOR₃, -COR₃, -OCOR₃,
    R₃ gegebenenfalls substituiertes C₁-C₉-Alkyl, C₂-C₈-­Alkenyl, C₆-C₁₀-Aryl, C₅-C₁₀-Heteroaryl,
    bedeuten und wobei die Summe der in den Resten R₁, R₂ und R₃ enthaltenen Kohlenstoffatome gleich oder größer 5 ist, falls R₂ eine Carbonestergruppe darstellt.

    [0010] Beispiele für Kationen eines Metallatoms gemäß Gruppe A sind Na, K, Mg2⊕ und Zn2⊕; ein Kation eines Nichtme­tallrestes stellt beispielsweise NH₄ dar.

    [0011] Geeignete Heteroarylreste sind z.B.: Thiophen, Furan, 1,2,4-Triazol und Pyridin.

    [0012] Für an das Stickstoffatom kovalent gebundene, bei der Verarbeitung des fotografischen Materials abspaltbare Gruppen, dienen folgende Beispiele:

    -CO-N(CH₃)₂, -CO-CH₃, -SO₂-N(CH₃)₂ und SO₂-CH₃.

    [0013] Geeignete Substituenten der Reste R₁, R₂ und R₃ sind auf dem Gebiet der fotografischen Antischleiermittel übliche Substituenten wie Halogen, insbesondere Chlor oder Brom, C₁-C₄-Alkoxygruppen, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl, C₆-C₁₀-Aryl­oxycarbonyl und C₁-C₄-Alkylcarbonyloxy.

    [0014] Aryl- und Heteroaryl können weiterhin mit C₁-C₈-Alkyl substituiert sein.

    [0015] Geeignete Beispiele sind die folgenden erfindungsgemäßen Verbindungen, bei denen die Gruppe A jeweils Wasserstoff darstellt.









    [0016] Die erfindungsgemäßen Antischleiermittel werden in Menge von 10⁻⁵ bis 10⁻², vorzugsweise von 1 bis 5 x 10⁻³ Mol pro Mol Silberhalogenid eingesetzt.

    [0017] Die Herstellung der Verbindungen erfolgt nach bekannten Methoden, wie sie beispielsweise in der Literatur be­schrieben werden:

    [0018] Für R₁ = Alkyl, Aryl und R₂ = Carbonsäureestergruppe in Klein et al.; J. Heterocyclic Chem. 13, 589 (1976). Der Austausch der Alkoholkomponente des Esters kann durch Umesterung unter Natriumalkoholat-Katalyse bei 60 bis 100°C vorgenommen werden.

    [0019] Für R₁ = Alkylthio und R₂ = Carbonsäureestergruppe in Nemeryuk et al., Coll. Czech. Chem. Commun. 51, 215 (1981) und Goerdeler et al., Ber. 99, 1618 (1966).

    [0020] Für R₁ =Alkylthio und R₂ = Alkanoyl oder Aroyl in R. T. Chakrasuli et al., Synthesis 1988, 453.

    [0021] Aus 5-Mercapto-1,2,3-triazol sind beispielsweise durch Alkylierung mit Alkylbromiden Alkylthio-1,2,3-triazole zugänglich. 1,2,4-Triazol-substituierte 1,2,3-Triazole sind durch Ringschlußreaktion eines 1,2,3-Triazolcarbonsäureesters mit Thiosemicarbazid auf übliche Weise herzustellen.

    [0022] Beispiele für fotografische Materialien sind schwarz­weiß-Filme Farbnegativfilme, Farbumkehrfilme, Farbposi­tivfilme, farbfotografisches Papier, farbumkehrfotogra­fisches Papier, farbempfindliche Materialien für das Farbdiffusionstransfer-Verfahren oder das Silberfarb-­Bleichverfahren.

    [0023] Bevorzugt sind farbfotografische Aufzeichnungsmateri­alien mit einem transparenten Schichtträger und mindes­tens drei darauf angeordneten lichtempfindlichen Silber­halogenidemulsionsschichten unterschiedlicher Spektral­empfindlichkeit, denen ein Gelbkuppler, ein Purpur­kuppler und ein Blaugrünkuppler jeweils spektral zuge­ordnet ist.

    [0024] Geeignete Träger zur Herstellung farbfotografischer Ma­terialien sind z.B. Filme und Folien von halbsyntheti­schen und synthetischen Polymeren, wie Cellulosenitrat, Celluloseacetat, Cellulosebutyrat, Polystyrol, Poly­vinylchlorid, Polyethylenterephthalat und Polycarbonat und mit einer Barytschicht oder α-Olefinpolymerschicht (z.B. Polyethylen) laminiertes Papier. Diese Träger kon­nen mit Farbstoffen und Pigmenten, beispielsweise Titan­dioxid, gefärbt sein. Sie können auch zum Zwecke der Ab­schirmung von Licht schwarz gefärbt sein. Die Oberfläche des Trägers wird im allgemeinen einer Behandlung unter­zogen, um die Adhäsion der fotografischen Emulsions­schicht zu verbessern, beispielsweise einer Corona-Ent­ladung mit nachfolgendem Antrag einer Substratschicht.

    [0025] Die farbfotografischen Materialien enthalten üblicher­weise mindestens je eine rotempfindliche, grünempfind­liche und blauempfindliche Silberhalogenidemulsions­schicht sowie gegebenenfalls Zwischenschichten und Schutzschichten.

    [0026] Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsions­schichten sind Bindemittel, Silberhalogenidkörnchen und Farbkuppler.

    [0027] Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch andere synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vor­kommende Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatine­ersatzstoffe sind beispielsweise Polyvinylalkohol, Poly-­N-vinylpyrrolidon, Polyacrylamide, Polyacrylsäure und deren Derivate, insbesondere deren Mischpolymerisate. Natürlich vorkommende Gelatineersatzstoffe sind bei­spielsweise andere Proteine wie Albumin oder Casein, Cellulose, Stärke oder Alginate. Halbsynthetische Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifizierte Naturprodukte. Cellulosederivate wie Hydroxyalkyl­cellulose, Carboxymethylcellulose und Phthalylcellulose sowie Gelatinederivate, die durch Umsetzung mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln oder durch Aufpfropfung von polymerisierbaren Monomeren erhalten worden sind, sind Beispiele hierfür.

    [0028] Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an funktionellen Gruppen verfügen, so daß durch Umsetzung mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstands­fähige Schichten erzeugt werden können. Solche funktio­ nellen Gruppen sind insbesondere Aminogruppen, aber auch Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylen­gruppen.

    [0029] Die vorzugsweise verwendete Gelatine kann durch sauren oder alkalischen Aufschluß erhalten sein. Es kann auch oxidierte Gelatine verwendet werden. Die Herstellung solcher Gelatinen wird beispielsweise in The Science and Technology of Gelatine, herausgegeben von A.G. Ward und A. Courts, Academic Press 1977, Seite 295 ff beschrie­ben. Die jeweils eingesetzte Gelatine soll einen mög­lichst geringen Gehalt an fotografisch aktiven Verun­reinigungen enthalten (Inertgelatine). Gelatinen mit hoher Viskosität und niedriger Quellung sind besonders vorteilhaft.

    [0030] Das als lichtempfindlicher Bestandteil in dem fotogra­fischen Material befindliche Silberhalogenid kann als Halogenid Chlorid, Bromid oder Iodid bzw. Mischungen davon enthalten. Beispielsweise kann der Halogenidanteil wenigstens einer Schicht zu 0 bis 15 Mol-% aus Iodid, zu 0 bis 100 Mol-% aus Chlorid und zu 0 bis 100 Mal-% aus Bromid bestehen. Im Falle von Farbnegativ- und Farb­umkehrfilmen werden üblicherweise Silberbromidiodidemul­sionen, im Falle von Farbnegativ- und Farbumkehrpapier üblicherweise Silberchloridbromidemulsionen verwendet. Es kann sich um überwiegend kompakte Kristalle handeln, die z.B. regulär kubisch oder oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen können. Vorzugsweise können aber auch plättchenförmige Kristalle vorliegen, deren durchschnittliches Verhältnis von Durchmesser zu Dicke bevorzugt wenigstens 5:1 ist, wobei der Durchmes­ser eines Kornes definiert ist als der Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend der proji­zierten Fläche des Kornes. Die Schichten können aber auch tafelförmige Silberhalogenidkristalle aufweisen, bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke wesentlich größer als 5:1 ist, z.B. 12:1 bis 30:1.

    [0031] Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach ge­schichteten Kornaufbau aufweisen, im einfachsten Fall mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich (core/­shell), wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder sonstige Modifizierungen, wie z.B. Dotierungen der ein­zelnen Kornbereiche unterschiedlich sind. Die mittlere Korngröße der Emulsionen liegt vorzugsweise zwischen 0,2 µm und 2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl homo- als auch heterodispers sein. Homodisperse Korn­größenverteilung bedeutet, daß 95 % der Körner nicht mehr als ± 30% von der mittleren Korngröße abweichen. Die Emulsionen können neben dem Silberhalogenid auch organische Silbersalze enthalten, z.B. Silberbenztriazo­lat oder Silberbehenat.

    [0032] Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenid­emulsionen, die getrennt hergestellt werden, als Mi­schung verwendet werden.

    [0033] Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen Methoden (z.B. P. Glafkides, Chimie et Physique Photo­graphique, Paul Montel, Paris (1967), G.F. Duffin, Photographic Emulsion Chemistry, The Focal Press, London (1966), V.L. Zelikman et al, Making and Coating Photo­graphic Emulsions, The Focal Press, London (1966) aus löslichen Silbersalzen und löslichen Halogeniden herge­stellt werden.

    [0034] Die Fällung des Silberhalogenids erfolgt bevorzugt in Gegenwart des Bindemittels, z.B. der Gelatine und kann im sauren, neutralen oder alkalischen pH-Bereich durch­geführt werden, wobei vorzugsweise Silberhalogenidkom­plexbildner zusätzlich verwendet werden. Zu letzteren gehören z.B. Ammoniak, Thioether, Imidazol, Ammonium­thiocyanat oder überschüssiges Halogenid. Die Zusammen­führung der wasserlöslichen Silbersalze und der Halo­genide erfolgt wahlweise nacheinander nach dem single-­jet- oder gleichzeitig nach dem double-jet-Verfahren oder nach beliebiger Kombination beider Verfahren. Be­vorzugt wird die Dosierung mit steigenden Zuf lußraten, wobei die "kritische" Zufuhrgeschwindigkeit, bei der gerade noch keine Neukeime entstehen, nicht überschrit­ten werden sollte. Der pAg-Bereich kann während der Fällung in weiten Grenzen variieren, vorzugsweise wird das sogenannte pAg-gesteuerte Verfahren benutzt, bei dem ein bestimmter pAg-Wert konstant gehalten oder ein definiertes pAg-Profil während der Fällung durch­fahren wird. Neben der bevorzugten Fällung bei Halo­genidüberschuß ist aber auch die sogenannte inverse Fällung bei Silberionenüberschluß möglich. Außer durch Fällung können die Silberhalogenidkristalle auch durch physikalische Reifung (Ostwaldreifung), in Gegenwart von überschüssigem Halogenid und/oder Silberhalogenidkom­plexierungsmittel wachsen. Das Wachstum der Emulsions­körner kann sogar überwiegend durch Ostwaldreifung erfolgen, wobei vorzugsweise eine feinkörnige, soge­nannte Lippmann-Emulsion, mit einer schwerer löslichen Emulsion gemischt und auf letzterer umgelöst wird.

    [0035] Während der Fällung und/oder der physikalischen Reifung der Silberhalogenidkörner können auch Salze oder Kom­plexe von Metallen, wie Cd, Zn, Pb, Tl, Bi, Ir, Rh, Fe vorhanden sein.

    [0036] Ferner kann die Fällung auch in Gegenwart von Sensibili­sierungsfarbstoffen erfolgen. Komplexierungsmittel und/oder Farbstoffe lassen sich zu jedem beliebigen Zeitpunkt unwirksam machen, z.B. durch Änderung des pH-­Wertes oder durch eine oxidative Behandlung.

    [0037] Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu einem früheren Zeitpunkt werden die löslichen Salze aus der Emulsion entfernt, z.B. durch Nudeln und Waschen, durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder durch Ionenaustauscher.

    [0038] Die Silberhalogenidemulsion wird im allgemeinen einer chemischen Sensibilisierung unter definierten Bedin­gungen - pH, pAg, Temperatur, Gelatine-, Silberhaloge­nid- und Sensibilisatorkonzentration - bis zum Erreichen des Empfindlichkeits- und Schleieroptimums unterworfen. Die Verfahrensweise ist z.B. bei H. Frieser "Die Grund­lagen der Photographischen Prozesse mit Silberhalo­geniden" Seite 675-734, Akademische Verlagsgesellschaft (1968) beschrieben.

    [0039] Dabei kann die chemische Sensibilisierung unter Zusatz von Verbindungen von Schwefel, Selen, Tellur und/oder Verbindungen der Metalle der VIII. Nebengruppe des Periodensystems (z.B. Gold, Platin, Palladium, Iridium) erfolgen, weiterhin können Thiocyanatverbindungen, ober­flächenaktive Verbindungen, wie Thioether, heterocycli­sche Stickstoffverbindungen (z.B. Imidazole, Azaindene) oder auch spektrale Sensibilisatoren (beschrieben z.B. bei F. Hamer "The Cyanine Dyes and Related Compounds", 1964, bzw. Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Bd. 18, S. 431 ff. und Research Disclosure Nr. 17643, Abschnitt III) zugegeben werden. Ersatzweise oder zusätzlich kann eine Reduktionssensibilisierung unter Zugabe von Reduktionsmitteln (Zinn-II-Salze, Amine, Hydrazinderivate, Aminoborane, Silane, Formami­dinsulfinsäure) durch Wasserstoff, durch niedrigen pAg (z.B. kleiner 5) und/oder hohen pH (z.B über 8) durch­geführt werden.

    [0040] Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur Verhinderung der Schleierbildung oder zur Stabilisierung der fotografischen Funktion während der Produktion, der Lagerung oder der fotografischen Verarbeitung enthal­ten.

    [0041] Zusätzlich zu den erfindungsgemäßen Verbindungen sind Azaindene, vorzugsweise Tetra-und Pentaazaindene, ge­eignet, insbesondere solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige Verbindungen sind z.B. von Birr, Z. Wiss. Phot. 47 (1952), S. 2-58 beschrieben worden. Weiter können als Antischleiermittel Salze von Metallen wie Quecksilber oder Cadmium, aroma­tische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie Benzolsulfinsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen wie Nitrobenzimi­ dazol, Nitroindazol, gegebenenfalls substituierte Benz­triazole oder Benzthiazoliumsalze eingesetzt werden. Be­sonders geeignet sind Mercaptogruppen enthaltende Hete­rocyclen, z.B. Mercaptobenzthiazole, Mercaptobenzimi­dazole, Mercaptotetrazole, Mercaptothiadiazole, Mer­captopyrimidine, wobei diese Mercaptoazole auch eine wasserlöslichmachende Gruppe, z.B. eine Carboxylgruppe oder Sulfogruppe, enthalten können. Weitere geeignete Verbindungen sind in Research Disclosure Nr. 17643 (1978), Abschnitt VI, veröffentlicht.

    [0042] Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen vor, während oder nach deren Reifung zugesetzt werden. Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch ande­ren fotografischen Schichten, die einer Halogensilber­schicht zugeordnet sind, zusetzen.

    [0043] Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der ge­nannten Verbindungen eingesetzt werden.

    [0044] Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydro­phile Kolloidschichten des erfindungsgemäß hergestellten lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugs­hilfen, zur Verhinderung der elektrischen Aufladung, zur Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Ver­besserung der fotografischen Charakteristika (z.B. Ent­wicklungsbeschleunigung, hoher Kontrast, Sensibilisie­rung usw.). Neben natürlichen oberflächenaktiven Verbin­ dungen, z.B. Saponin, finden hauptsächlich synthetische oberflächenaktive Verbindungen (Tenside) Verwendung: nicht-ionische Tenside, z.B. Alkylenoxidverbindungen, Glycerinverbindungen oder Glycidolverbindungen, katio­nische Tenside, z.B. höhere Alkylamine, quartäre Ammo­niumsalze, Pyridinverbindungen und andere hetero­cyclische Verbindungen, Sulfoniumverbindungen oder Phos­phoniumverbindungen, anionische Tenside, enthaltend eine Säuregruppe, z.B. Carbonsäure-, Sulfonsäure-, eine Phos­phorsäure-, Schwefelsäureester- oder Phosphorsäureester­gruppe, ampholytische Tenside, z.B. Aminosäure- und Aminosulfonsäureverbindungen sowie Schwefel- oder Phos­phorsäureester eines Aminoalkohols.

    [0045] Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung von Methinfarbstoffen oder anderen Farbstoffen spektral sensibilisiert werden. Besonders geeignete Farbstoffe sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe Merocyaninfarbstoffe.

    [0046] Eine Übersicht über die als Spektralsensibilisatoren ge­eigneten Polymethinfarbstoffe, deren geeignete Kombina­tionen und supersensibilisierend wirkenden Kombinationen enthält Research Disclosure 17643/1978 in Abteilung IV.

    [0047] Insbesondere sind die folgenden Farbstoffe - geordnet nach Spektralgebieten - geeignet:

    1. als Rotsensibilisatoren



    [0048] 9-Ethylcarbocyanine mit Benzthiazol, Benzselenazol oder Naphthothiazol als basische Endgruppen, die in 5- und/oder 6-Stellung durch Halogen, Methyl, Methoxy, Carbalkoxy, Aryl substituiert sein können sowie 9-Ethyl-naphthoxathia- bzw. -selencarbo­cyanine und 9-Ethyl-naphthothiaoxa bzw. -benz­imidazocarbocyanine, vorausgesetzt, daß die Farb­stoffe mindestens eine Sulfoalkylgruppe am hetero­cyclischen Stickstoff tragen.

    2. als Grünsensibilisatoren



    [0049] 9-Ethylcarbocyanine mit Benzoxazol, Naphthoxazol oder einem Benzoxazol und einem Benzthiazol als basische Endgruppen sowie Benzimidazocarbocyanine, die ebenfalls weiter substituiert sein können und ebenfalls mindestens eine Sulfoalkylgruppe am hete­rocyclischen Stickstoff enthalten müssen.

    3. als Blausensibilisatoren



    [0050] symmetrische oder asymmetrische Benzimidazo-, Oxa-, Thia- oder Selenacyanine mit mindestens einer Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff und gegebenenfalls weiteren Substituenten am aromati­schen Kern, sowie Apomerocyanine mit einer Rhoda­ningruppe.

    [0051] Als Beispiele seien, insbesondere für Negativ- und Um­kehrfilm, die nachfolgend aufgeführen Rotsensibilisato­ren RS, Grünsensibilisatoren GS und Blausensibilisatoren BS genannt, die jeweils einzeln oder in Kombination untereinander eingesetzt werden können, z.B. RS 1 und RS 2, sowie GS 1 und GS 2.

    RS 1: R₁, R₃, R₇, R₉ = H; R₂, R₈ = Cl;
    R₄ = SO₃

    H(C₂H₅)₃; R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃;
    m, n = 3; X, Y = S;
    RS 2: R₁, R₃, R₉ = H; R₂ = Phenyl;

    R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃; R₇, R₈ = -OCH₃; m = 2;
    n = 3; X = O; Y = S;
    RS 3: R₁, R₉ = H; R₂, R₃ zusammen -CH=CH-CH=CH-;
    R₄ = SO₃Na; R₅ = C₂H₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃; R₇, R₈ = Cl;
    m, n = 3; X = S; Y = N-C₂H₅;
    RS 4: R₁ = OCH₃; R₂, R₈ = CH₃; R₃, R₄, R₇, R₉ = H;
    R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃; m = 2; n = 4; X = S;
    Y = Se;
    RS 5: R₁, R₇ = H; R₂, R₃ sowie R₈, R₉ zusammen -CH=CH-CH=CH-; R₄ = SO₃

    H(C₂H₅)₃; R₅ = C₂H₅;
    R₆ = SO₃; m = 2; n = 3; X, Y = S;
    GS 1: R₁, R₃, R₇, R₉ = H; R₂ = Phenyl;


    R₅ = C₂H₅; R₆ = SO₃;
    R₈ = Cl; m = 2; n = 3; X, Y = O;
    GS 2: R₁, R₂, R₇, R₈ = Cl; R₃, R₅, R₆, R₉ = H;
    R₄ = -

    SO₃;

    m, n = 2; X, Y = N-C₂H₅;
    GS 3: R₁, R₇ = H; R₂, R₃ sowie R₈, R₉ zusammen -CH=CH-CH=CH-; R₄ = SO₃Na; R₅ = C₂H₅;
    R₆ = SO₃; m, n = 3; X, Y = O;
    GS 4: R₁, R₃, R₄, R₇, R₈, R₉ = H; R₂ = OCH₃; R₅ = C₂H₅;
    R₆ = SO₃; m = 2; n = 4; X = O; Y = S;





    [0052] Auf Sensibilisatoren kann verzichtet werden, wenn für einen bestimmten Spektralbereich die Eigenempfindlich­keit des Silberhalogenids ausreichend ist, beispiels­weise die Blauempfindlichkeit von Silberbromiden.

    [0053] Den unterschiedlich sensibilisierten Emulsionsschichten werden nicht diffundierende monomere oder polymere Farb­kuppler zugeordnet, die sich in der gleichen Schicht oder in einer dazu benachbarten Schicht befinden können. Gewöhnlich werden den rotempfindlichen Schichten Blau­ grünkuppler, den grünempfindlichen Schichten Purpur­kuppler und den blauempfindlichen Schichten Gelbkuppler zugeordnet.

    [0054] Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarben­bildes sind in der Regel Kuppler vom Phenol- oder α-­Naphtholtyp; geeignete Beispiele hierfür sind

    BG 1: R₁ = H; R₂ = H;

    BG 2: R₁ = -NHCOOCH₂-CH(CH₃)₂; R₂ = H;
    R₃ = -(CH₂)₃-OC₁₂H₂₅
    BG 3: R₁ = H; R₂ = -OCH₂-CH₂-SO₂CH₃; R₃ = C₁₆H₃₃
    BG 4: R₁ = H; R₂ = -OCH₂-CONH-(CH₂)₂-OCH₃;

    BG 5: R₁ = H; R₂ = H;

    BG 6: R₁ = H; R₂ = H;

    BG 7: R₁ = H; R₂ = Cl; R₃ = -C (C₂H₅)₂-(CH₂)₂₀-CH₃
    BG 8: R₁ = H; R₂ = -O-CH₂-CH₂-S-CH(COOH)-C₁₂H₂₅
    R₃ = Cyclohexyl

    BG 9: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = -CN; R₄ = Cl
    BG 10: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂CHF₂
    BG 11: R₁ = -C₄H₉;

    R₃ = H; R₄ = -CN
    BG 12: R₁ = C₂H₅; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂CH₃
    BG 13:R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂-C₄H₉
    BG 14: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = -CN; R₄ = -CN
    BG 15: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂-CH₂-CHF₂
    BG 16: R₁ = -C₂H₅; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = -SO₂CH₂-CHF-C₃H₇
    BG 17: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ = H; R₄ = F
    BG 18: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ =H; R₄ = -SO₂CH₃
    BG 19: R₁ = -C₄H₉; R₂ = H; R₃ =H; R₄ = -CN

    BG 20: R₁ = -CH₃; R₂ = -C₂H₅; R₃, R₄ = -t-C₅H₁₁
    BG 21: R₁ = -CH₃; R₂ = H; R₃, R₄ = -t-C₅H₁₁
    BG 22: R₁ = -C₂H₅; R₂ = -C₂H₅; R₃, R₄ = -t-C₅H₁₁
    BG 23: R₁ = -C₂H₅; R₂ = -C₄H₉; R₃, R₄ = -t-C₅H₁₁
    BG 24: R₁ = -C₂H₅; R₂ = -C₄H₉; R₃, R₄ = -t-C₄H₉

    BG 25: R₁, R₂ = -t-C₅H₁₁; R₃ = -C₄H₉; R₄ = H; R₅ = -C₃F₇
    BG 26: R₁ = -NHSO₂-C₄H₉; R₂ = H; R₃ = -C₁₂H₂₅; R₄ = Cl;
    R₅ = Phenyl
    BG 27: R₁, R₂ = -t-C₅H₁₁; R₂ = Cl, R₃ = -CH(CH₃)₂;
    R₄ = Cl; R₅ = Pentafluorphenyl
    BG 28: R₁ = -t-C₅H₁₁; R₂ = Cl; R₃ = -C₆H₁₃; R₄ = Cl;
    R₅ = -2-Chlorphenyl

    [0055] Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler vom Typ des 5-Pyrazolons, des Indazolons oder der Pyrazoloazole; geeignete Beispiele hierfür sind











    [0056] Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler mit einer offenkettigen Keto­methylengruppierung, insbesondere Kuppler vom Typ des α-Acylacetamids; geeignete Beispiele hierfür sind α-­Benzoylacetanilidkuppler und α-Pivaloylacetanilidkuppler der Formeln











    [0057] Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkupp­ler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler handeln. Letztere leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten enthal­ten, der bei der Kupplung abgespalten wird. Zu den 2-­Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos sind, als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet bzw. durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt wird (Maskenkuppler), und die Weißkuppler, die bei Reak­tion mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentli­chen farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupp­lern sind ferner solche Kuppler zu rechnen, die in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in Freiheit gesetzt wird und dabei entweder direkt oder nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder mehrere weitere Gruppen abgespalten worden sind (z.B. DE-A-27 03-145, DE-A-28 55 697, DE-A-31 05 026, DE-A-­33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische Wirksamkeit entfaltet, z.B. als Entwicklungsinhibitor oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalent­kuppler sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR- bzw. FAR-Kuppler.













    [0058] DIR-Kuppler, die Entwicklungsinhibitoren vom Azoltyp, z.B. Triazole und Benzotriazole freisetzen, sind in DE-­A-24 14 006, 26 10 546, 26 59 417, 27 54 281, 27 26 180, 36 26 219, 36 30 564, 36 36 824, 36 44 416 und 28 42 063 beschrieben. Weitere Vorteile für die Farbwiedergabe, d.h., Farbtrennung und Farbreinheit, und für die Detail­wiedergabe, d.h., Schärfe und Körnigkeit, sind mit sol­chen DIR-Kupplern zu erzielen, die z.B. den Entwick­lungsinhibitor nicht unmittelbar als Folge der Kupplung mit einem oxidierten Farbentwickler abspalten, sondern erst nach einer weiteren Folgereaktion, die beispiels­weise mit einer Zeitsteuergruppe erreicht wird. Beispie­le dafür sind in DE-A-28 55 697, 32 99 671, 38 18 231, 35 18 797, in EP-A-157 146 und 204 175, in US-A-­4 146 396 und 4 438 393 sowie in GB-A-2 072 363 be­schrieben.

    [0059] DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor freisetzen, der im Entwicklerbad zu im wesentlichen fotografisch un­wirksamen Produkten zersetzt wird, sind beispielsweise in DE-A-32 09 486 und in EP-A-167 168 und 219 713 be­schrieben. Mit dieser Maßnahme wird eine störungsfreie Entwicklung und Verarbeitungskonstanz erreicht.

    [0060] Bei Einsatz von DIR-Kupplern, insbesondere von solchen, die einen gut diffundierbaren Entwicklungsinhibitor ab­spalten, lassen sich durch geeignete Maßnahmen bei der optischen Sensibilisierung Verbesserungen der Farbwie­dergabe, z.B eine differenziertere Farbwiedergabe, erzielen, wie beispielsweise in EP-A-115 304, 167 173, GB-A-2 165 058, DE-A-37 00 419 und US-A-4 707 436 be­schrieben.

    [0061] Die DIR-Kuppler können in einem mehrschichtigen fotogra­fischen Material den unterschiedlichsten Schichten zuge­setzt werden, z.B. auch lichtunempfindlichen oder Zwi­schenschichten. Vorzugsweise werden sie jedoch den lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten zugesetzt, wobei die charakteristischen Eigenschaften der Silberhalogenidemulsion, z.B. deren Iodidgehalt, die Struktur der Silberhalogenidkörner oder deren Korn­größenverteilung von Einfluß auf die erzielten fotogra­fischen Eigenschaften sind. Der Einfluß der freigesetz­ten Inhibitoren kann beispielsweise durch den Einbau einer Inhibitorfängerschicht gemäß DE-A-24 31 223 be­grenzt werden. Aus Gründen der Reaktivität oder Stabili­tät kann es vorteilhaft sein, einen DIR-Kuppler einzu­ setzen, der in der jeweiligen Schicht, in der er einge­bracht ist, eine von der in dieser Schicht zu erzeugen­den Farbe abweichende Farbe bei der Kupplung bildet.

    [0062] Zur Steigerung der Empfindlichkeit, des Kontrastes und der maximalen Dichte können vor allem DAR- bzw. FAR-­Kuppler eingesetzt werden, die einen Entwicklungsbe­schleuniger oder ein Schleiermittel abspalten. Verbin­dungen dieser Art sind beispielsweise in DE-A-25 34 466, 32 09 110, 33 33 355, 34 10 616, 34 29 545, 34 41 823, in EP-A-89 834, 110 511, 118 087, 147 765 und in US-A-­4 618 572 und 4 656 123 beschrieben.

    [0063] Als Beispiel für den Einsatz von BAR-Kuppler (Bleach Accelerator Releasing Coupler) wird auf EP-A-193 389 verwiesen.

    [0064] Es kann vorteilhaft sein, die Wirkung einer aus einem Kuppler abgespaltenen fotografisch wirksamen Gruppe dadurch zu modifizieren, daß eine intermolekulare Reak­tion dieser Gruppe nach ihrer Freisetzung mit einer anderen Gruppe gemäß DE-A-35 06 805 eintritt.















    [0065] Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich die Wirksamkeit des bei der Kupplung freigesetzten Restes erwünscht ist und es weniger auf die farbbilden­den Eigenschaften dieser Kuppler ankommt, sind auch sol­che DIR-, DAR- bzw. FAR-Kuppler geeignet, die bei der Kupplung im wesentlichen farblose Produkte ergeben (DE-­A-15 47 640).

    [0066] Der abspaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so daß bei der Reaktion mit Farbentwickleroxidationspro­dukten Kupplungsprodukte erhalten werden, die diffu­sionsfähig sind oder zumindest eine schwache bzw. einge­schränkte Beweglichkeit aufweisen (US-A-4 420 556).

    [0067] Das Material kann weiterhin von Kupplern verschiedene Verbindungen enthalten, die beispielsweise einen Ent­wicklungsinhibitor, einen Entwicklungsbeschleuniger, einen Bleichbeschleuniger, einen Entwickler, ein Sil­berhalogenidlösungsmittel, ein Schleiermittel oder ein Antischleiermittel in Freiheit setzen können, beispiels­weise sogenannte DIR-Hydrochinone und andere Verbin­dungen, wie sie beispielsweise in US-A-4 636 546, 4 345 024, 4 684 604 und in DE-A-31 45 640, 25 15 213, 24 47 079 und in EP-A-198 438 beschrieben sind. Diese Verbindungen erfüllen die gleiche Funktion wie die DIR-, DAR- oder FAR-Kuppler, außer daß sie keine Kupplungs­produkte bilden.

    [0068] Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-­1 297 417, DE-A-24 07 569, DE-A-31 48 125, DE-A-­32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-­33 31 743, DE-A-33 40 376, EP-A-27 284, US-A-4 080 211 beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden in der Regel durch Polymerisation von ethylenisch unge­sättigten monomeren Farbkupplern hergestellt. Sie können aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation er­halten werden.

    [0069] Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen in Silberhalogindemulsionsschichten kann in der Weise erfolgen,daß zunächst von der betreffenden Verbindung eine Lösung, eine Dispersion oder eine Emulsion herge­stellt und dann der Gießlösung für die betreffende Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten Lösungs- oder Dispersionsmittel hängt von der jeweiligen Löslichkeit der Verbindung ab.

    [0070] Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen unlöslichen Verbindungen durch Mahlverfahren sind beispielsweise in DE-A-26 09 741 und DE-A-26 09 742 beschrieben.

    [0071] Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von hochsiedenden Lösungsmitteln, sogenannten Ölbildnern, in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende Me­thoden sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-­2 801 170, US-A-2 801 171 und EP-A-0 043 037 beschrie­ben.

    [0072] Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligo­mere oder Polymere, sogenannte polymere Ölbildner Ver­wendung finden.

    [0073] Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices in die Gießlösung eingebracht werden. Verwiesen wird beispielsweise auf DE-A-25 41 230, DE-A-25 41 274, DE-A-­28 35 856, EP-A-0 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-­0 130 115, US-A-4 291 113.

    [0074] Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlösli­cher Verbindungen (z.B. von Farbstoffen) kann auch mit Hilfe van kationischen Polymeren, sogenannten Beizen­polymeren erfolgen.

    [0075] Geeignete Ölbildner sind z.B. Phthalsäurealkylester, Phosphonsäureester, Phosphorsäureester, Citronensäure­ester, Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Trime­sinsäureester, Alkohole, Phenole, Anilinderivate und Kohlenwasserstoffe.

    [0076] Beispiele für geeignete Ölbildner sind Dibutylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Di-2-ethylhexylphthalat, Decyl­phthalat, Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, 2-Ethyl­hexyldiphenylphosphat, Tricyclohexylphosphat, Tri-2-­ethylhexylphosphat, Tridecylphosphat, Tributoxyethyl­phosphat, Trichlorpropylphosphat, Di-2-ethylhexylphe­nylphosphat, 2-Ethylhexylbenzoat, Dodecylbenzoat, 2-­Ethylhexyl-p-hydroxybenzoat, Diethyldodecanamid, N-­Tetradecylpyrrolidon, Isostearylalkohol, 2,4-Di-tert.­amylphenol, Dioctylacelat, Glycerintributyrat, Iso­stearyllactat, Trioctylcitrat, N,N-Dibutyl-2-butoxy-5-­tert.-octylanilin, Paraffin, Dodecylbenzol und Diiso­propylnaphthalin.

    [0077] Jede der unterschiedlich sensibilisierten, lichtempfind­lichen Schichten kann aus einer einzigen Schicht beste­hen oder auch zwei oder mehr Silberhalogenidemulsions­teilschichten umfassen (DE-C-1 121 470). Dabei sind rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten dem Schichtträger häufig näher angeordnet als grünempfind­liche Silberhalogenidemulsionsschichten und diese wiederum näher als blauempfindliche, wobei sich im allgemeinen zwischen grünempfindlichen Schichten und blauempfindlichen Schichten eine nicht lichtempfindliche gelbe Filterschicht befindet.

    [0078] Bei geeignet geringer Eigenempfindlichkeit der grün- bzw. rotempfindlichen Schichten kann man unter Verzicht auf die Gelbfilterschicht andere Schichtanordnungen wählen, bei denen auf den Träger z.B. die blauempfind­lichen, dann die rotempfindlichen und schließlich die grünempfindlichen Schichten folgen.

    [0079] Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit angeordneten nicht licht­empfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthal­ten, die eine unerwünschte Diffusion von Entwickler­oxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen in eine andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher spektraler Sensibilisierung verhindern.

    [0080] Geeignete Mittel, die auch Scavenger oder EOP-Fänger genannt werden, werden in Research Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel VII, 17 842/1979, Seite 94-97 und 18.716/ 1979, Seite 650 sowie in EP-A-69 070, 98 072, 124 877, 125 522 und in US-A-463 226 beschrieben.

    [0081] Beispiele für besonders geeignete Verbindungen sind:





    [0082] Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensi­bilisierung vor, so können sich diese hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge der Sil­berhalogenidkörnchen betrifft, unterscheiden. Im allge­meinen wird die Teilschicht mit höherer Empfindlichkeit von Träger entfernter angeordnet sein als die Teil­schicht mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung können zueinander benachbart oder durch andere Schichten, z.B. durch Schichten anderer spektraler Sensibilisierung getrennt sein. So können z.B. alle hochempfindlichen und alle niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem Schicht­paket zusammengefaßt sein (DE-A-19 58 709, DE-A-­25 30 645, DE-A-26 22 922).

    [0083] Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht ab­sorbierende Verbindungen, Weißtöner, Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel, Antioxidantien, DMin-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesse­rung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilisierung sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weichmacher (Latices), Biocide und anderes enthalten.

    [0084] UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits die Bildfarbstoffe vor dem Ausbleichen durch UV-reiches Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarb­stoffe das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung absorbieren und so die Farbwiedergabe eines Films ver­bessern. Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben Verbindungen unterschiedlicher Struktur eingesetzt. Bei­spiele sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen (US-A-3 533 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-­A-3 314 794 und 3 352 681), Benzophenonverbindungen (JP-­A-2784/71), Zimtsäureesterverbindungen (US-A-3 705 805 und 3 707 375), Butadienverbindungen (US-A-4 045 229) oder Benzoxazolverbindungen (US-A-3 700 455).

    [0085] Beispiele besonders geeigneter Verbindungen sind

    R, R₁ = H; R₂ = t-C₄H₉
    R = H; R₁, R₂ = t-C₄H₉
    R = H; R₁, R₂ = t-C₅H₁₁
    R = H; R₁ = s-C₄H₉; R₂ = t-C₄H₉
    R = Cl; R₁ = t-C₄H₉; R₂ = s-C₄H₉
    R = Cl; R₁, R₂ = t-C₄H₉
    R = Cl; R₁ = t-C₄H₉; R₂ = -CH₂-CH₂-COOC₈H₁₇
    R = H; R = i-C₁₂H₂₅; R₂ = CH₃
    R, R₁, R₂ = t-C₄H₉

    R₁, R₂ = n-C₆H₁₃; R₃, R₄ = CN


    R₁, R₂ = CH₂=CH-CH₂; R₃, R₄ = CN

    R₁, R₂ = H; R₃ = CN; R₄ = CO-NHC₁₂H₂₅
    R₁, R₂ = CH₃; R₃ = CN; R₄ = CO-NHC₁₂H₂₅



    [0086] Es können auch ultraviolettabsorbierende Kuppler (wie Blaugrünkuppler des α-Naphtholtyps) und ultraviolettab­sorbierende Polymere verwendet werden. Diese Ultravio­lettabsorbentien können durch Beizen in einer speziellen Schicht fixiert sein.

    [0087] Für sichtbares Licht geeignete Filterfarbstoffe umfassen Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe, Styrylfarb­stoffe, Merocyaninfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe und Azo­ farbstoffe. Von diesen Farbstoffen werden Oxonolfarb­stoffe, Hemioxonolfarbstoffe und Merocyaninfarbstoffe besonders vorteilhaft verwendet.

    [0088] Geeignete Weißtöner sind z.B in Research Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel V, in US-A-2 632 701, 3 269 840 und in GB-A-852 075 und 1 319 763 beschrieben.

    [0089] Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom Träger am weitesten entfernte Schicht, aber auch ge­legentlich Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie während der Herstellung die vom Träger am weitesten entfernte Schicht darstellen, können fotografisch inerte Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthal­ten, z.B. als Mattierungsmittel oder als Abstandshalter (DE-A-33 31 542, DE-A-34 24 893, Research Disclosure 17 643, (Dez. 1978), Kapitel XVI).

    [0090] Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter liegt insbesondere im Bereich von 0,2 bis 10 µm. Die Ab­standshalter sind wasserunlöslich und können alkaliun­löslich oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilös­lichen im allgemeinen im alkalischen Entwicklungsbad aus dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele für geeignete Polymere sind Polymethylmethacrylat, Co­polymere aus Acrylsäure und Methylmethacrylat sowie Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.

    [0091] Geeignete Formalinfänger sind z.B.



    [0092] Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilität sowie zur Verringerung des Farbschlei­ers (Research Disclosure 17 643/1978, Kapitel VII) können den folgenden chemischen Stoffklasen angehören: Hydrochinone, 6-Hydroxychromane, 5-Hydroxycumarane, Spirochromane, Spiroindane, p-Alkoxyphenole, sterische gehinderte Phenole; Gallussäurederivate, Methylendioxy­benzole, Aminophenole, sterisch gehinderte Amine, Deri­vate mit veresterten oder verätherten phenolischen Hy­droxylgruppen, Metallkomplexe.

    [0093] Verbindungen, die sowohl eine sterisch gehinderte Amin-­Partialstruktur als auch eine sterisch gehinderte Phenol-Partialstruktur in einem Molekül aufweisen (US-­A-4 268 593), sind besonders wirksam zur Verhinderung der Beeinträchtigung (Verschlechterung bzw. Abbau) von gelben Farbbildern als Folge der Entwicklung von Wärme, Feuchtigkeit und Licht. Um die Beeinträchtigung (Ver­schlechterung bzw. den Abbau) von purpurroten Farb­bildern, insbesondere ihre Beeinträchtigung (Ver­schlechterung bzw. Abbau) als Folge der Einwirkung von Licht, zu verhindern, sind Spiroindane (JP-A-159 644/81) und Chromane, die durch Hydrochinondiether oder -mono­ether substiutiert sind (JP-A-89 835/80) besonders wirksam.

    [0094] Beispiele besonders geeigneter Verbindungen sind:



    sowie die als EOP-Fänger aufgeführten Verbindungen.

    [0095] Die Schichten des fotografischen Materials können mit den üblichen Härtungsmitteln gehärtet werden. Geeignete Härtungsmittel sind z.B. Formaldehyd, Glutaraldehyd und ähnliche Aldehydverbindungen, Diacetyl, Cyclopentadion und ähnliche Ketonverbindungen, Bis-(2-chlorethylharn­stoff ), 2-Hydroxy-4,6-dichlor-1,3,5-triazin und andere Verbindungen, die reaktives Halogen enthalten (US-A-­3 288 775, US-A-2 732 303, GB-A-974 723 und GB-A-­1 167 207) Divinylsulfonverbindungen, 5-Acetyl-1,3-di­acryloylhexahydro-1,3,5-triazin und andere Verbindungen, die eine reaktive Olefinbindung enthalten (US-A-­3 635 718, US-A-3 232 763 und GB-A-994 869); N-Hydroxy­methylphthalimid und andere N-Methylolverbindungen (US-A-2 732 316 und US-A-2 586 168); Isocyanate (US-A-­3 103 437); Aziridinverbindungen (US-A-3 017 280 und US-A-2 983 611); Säurederivate (US-A-2 725 294 und US-A-­2 725 295); Verbindungen vom Carbodiimidtyp (US-A-­3 100 704); Carbamoylpyridiniumsalze (DE-A-22 25 230 und DE-A-24 39 551); Carbamoyloxypyridiniumverbindungen (DE-A-24 08 814); Verbindungen mit einer Phosphor-Halo­gen-Bindung (JP-A-113 929/83); N-Carbonyloximid-Ver­bindungen (JP-A-43353/81); N-Sulfonyloximido-Verbin­dungen (US-A-4 111 926), Dihydrochinolinverbindungen (US-A-4 013 468), 2-Sulfonyloxypyridiniumsalze (JP-A-­110 762/81), Formamidiniumsalze (EP-A-0 162 308), Ver­bindungen mit zwei oder mehr N-Acyloximino-Gruppen (US-­A-4 052 373), Epoxyverbindungen (US-A-3 091 537), Verbindungen vom Isoxazoltyp (US-A-3 321 313 und US-A-­3 543 292); Halogencarboxyaldehyde, wie Mucochlorsäure; Dioxanderivate, wie Dihydroxydioxan und Di-chlordioxan; und anorganische Härter, wie Chromalaun und Zirkon­sulfat.

    [0096] Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt wer­den, daß das Härtungsmittel der Gießlösung für die zu härtende Schicht zugesetzt wird, oder dadurch, daß die zu härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet wird, die ein diffusionsfähiges Härtungsmittel enthält.

    [0097] Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende und schnell wirkende Härtungsmittel sowie sogenannte Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter Soforthärtern werden Verbindungen verstanden, die ge­eignete Bindemittel so vernetzen, daß unmittelbar nach Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise spätestens nach 8 Stunden die Härtung so weit abge­schlossen ist, daß keine weitere durch die Vernetzungs­reaktion bedingte Änderung der Sensitometrie und der Quellung des Schichtverbandes auftritt. Unter Quellung wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trocken­schichtdicke bei der wäßrigen Verarbeitung des Films verstanden (Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275; Photogr. Sci. Eng. (1972), 449).

    [0098] Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Här­tungsmitteln handelt es sich z.B. um Carbamoylpyri­diniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine zu reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Amino­gruppen der Gelatine unter Ausbildung von Peptidbin­dungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.

    [0099] Geeignete Beispiele für Soforthärter sind z.B. Verbin­dungen der allgemeinen Formeln

    worin
    R₁ Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeutet,
    R₂ die gleiche Bedeutung wie R₁ hat oder Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Alkaralkylen bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel

    verknüpft ist, oder
    R₁ und R₂ zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Pipe­razin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome bedeuten, wobei der Ring z.B. durch C₁-­C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
    R₃ für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy, -NR₄-COR₅, (CH₂)m-NR₈R₉, -(CH₂)nC0NR₁₃R₁₄

    oder ein Brückenglied oder eine direkte Bindung an eine Polymerkette steht, wobei
    R₄, R₆, R₇, R₉, R₁₄, R₁₅, R₁₇, R₁₈, und R₁₉ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
    R₅ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder NR₆R₇,
    R₈ -COR₁₀
    R₁₀ NR₁₁R₁₂
    R₁₁ C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
    R₁₂ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbeson­dere Phenyl,
    R₁₃ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbeson­dere Phenyl,
    R₁₆ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, COR₁₈ oder CONHR₁₉,
    m eine Zahl 1 bis 3
    n eine Zahl 0 bis 3
    p eine Zahl 2 bis 3 und
    Y O oder NR₁₇ bedeuten oder
    R₁₃ und R₁₄ gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten hetero­cyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z.B durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
    Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6-­gliedrigen aromatischen heterocyclischen Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Ben­zolring, erforderlichen C-Atome und
    X ein Anion bedeuten, das entfällt, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen Molekül verknüpft ist;

    worin


    [0100] R₁, R₂, R₃ und X die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen.

    [0101] Es gibt diffusionsfähige Härtungsmittel, die auf alle Schichten innerhalb eines Schichtverbandes in gleicher Weise härtend wirken. Es gibt aber auch schichtbegrenzt wirkende, nicht diffundierende, niedermolekulare und hochmolekulare Härter. Mit ihnen kann man einzelnen Schichten, z.B. die Schutzschicht besonders stark ver­netzen. Dies ist wichtig, wenn mann die Silberhalogenid-­Schicht wegen der Silberdeckkrafterhöhung wenig härtet und mit der Schutzschicht die mechanischen Eigenschaften verbessern muß (EP-A 0 114 699).

    [0102] Farbfotografische Negativmaterialien werden üblicherwei­se durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Wässern oder durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Stabilisieren ohne nachfolgende Wässerung verarbeitet, wobei Bleichen und Fixieren zu einem Verarbeitungsschritt zusammenge­faßt sein können. Als Farbentwicklerverbindung lassen sich sämtliche Entwicklerverbindungen verwenden, die die Fähigkeit besitzen, in Form ihres Oxidationsproduktes mit Farbkupplern zu Azomethin- bzw. Indophenolfarb­stoffen zu reagieren. Geeignete Farbentwicklerverbin­dungen sind aromatische, mindestens eine primäre Amino­gruppe enthaltende Verbindungen vom p-Phenylendiamintyp, beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine wie N,N-­Diethyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-methansulfon­amidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-­hydroxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin und 1-(N-Ethyl-­N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin. Weitere brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise in J. Amer Chem. Soc. 73, 3106 (1951) und G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons, New York, Seite 545 ff. beschrieben.

    [0103] Nach der Farbentwicklung kann ein saures Stoppbad oder eine Wässerung folgen.

    [0104] Üblicherweise wird das Material unmittelbar nach der Farbentwicklung gebleicht und fixiert. Als Bleichmit­tel können zB. Fe(III)-Salze und Fe(III)-Komplexsalze wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobalt­komplexe verwendet werden. Besonders bevorzugt sind Eisen-(III)-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbe­sondere z.B. von Ethylendiamintetraessigsäure, Propylen­diamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Iminodiessigsäure, N-Hydroxy­ethyl-ethylendiamintriessigsäure, Alkyliminodicarbon­säuren und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignete als Bleichmittel sind weiterhin Persulfate und Peroxide, z.B. Wasserstoffperoxid.

    [0105] Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine Wässerung, die als Gegenstromwässerung ausgeführt ist oder aus mehreren Tanks mit eigener Wasserzufuhr be­steht.

    [0106] Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf folgenden Schlußbades, das keinen oder nur wenig Formaldehyd enthält, erhalten werden.

    [0107] Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad voll­ständig ersetzt werden, das üblicherweise im Gegenstrom geführt wird. Dieses Stabilisierbad übernimmt bei Form­aldehydzusatz auch die Funktion eines Schlußbades.

    [0108] Bei Farbumkehrmaterialien erfolgt zunächst eine Entwick­lung mit einem Schwarz-Weiß-Entwickler, dessen Oxida­tionsprodukt nicht zur Reaktion mit den Farbkupplern be­fähigt ist. Es schließt sich eine diffuse Zweitbe­lichtung und dann Entwicklung mit einem Farbentwickler, Bleichen und Fixieren an.

    Beispiel 1



    [0109] In diesem Beispiel werden die Vorteile der erfindungsge­mäßen Antischleiermittel bei Einsatz in Farbumkehrmate­rialien aufgezeigt.

    [0110] Farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien für die Um­kehrverarbeitung werden hergestellt, indem auf einen mit einer Haftschicht versehenen Schichtträger aus Cellulo­setriacetat nacheinander die im folgenden aufgeführten Schichten aufgetragen werden.

    Aufzeichnungsmaterial



    [0111] 

    1. Eine rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion, mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm, enthaltend pro kg 70 g Gelatine, 60 g Silber (davon 96 Mol-% in Form des Bromids und 4 Mol-% in Form des Iodids) und 55 g des Blaugrünkupplers BG 25.
    Der Silberauftrag pro m² beträgt 2,5 g Silberni­trat.

    2. Eine 2 gew.-%ige wäßrige Gelatinelösung mit einem Naßauftrag von 60 g/m², enthaltend pro kg 4 g des in DE-A 23 04 319 beschriebenen polymeren Weißkupplers W-2.

    3. Eine grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion, mittlerer Korndurchmesser 0,45 µm, enthaltend pro kg 70 g Gelatine, 60 g Silber (davon 96 Mol-% in Form des Bromids und 4 Mol-% in Form des Iodids) und 60 g des Purpurkupplers PP 12.
    Der Silberauftrag pro m² beträgt 2,8 g Silberni­trat.

    4. Eine gelbe Silberdispersion, enthaltend pro kg die 1,8 g Silbernitrat entsprechende Menge Silber und 12 g Gelatine. Die Farbdichte der Gelbfilter­schicht, gemessen hinter einem Blaufilter, beträgt 0,6; der Silberauftrag pro m² beträgt 0,2 g Silber­nitrat.

    5. Eine unsensibilisierte Silberhalogenidemulsion, mittlerer Korndurchmesser 0,6 µm, enthaltend pro kg 70 g Gelatine, 60 g Silber (davon 95 Mol-% in Form des Bromids und 5 Mol-% in Form des Iodids) und 140 g des Gelbkupplers GB 2.
    Der Silberauftrag pro m² beträgt 1,5 g Silberni­trat.

    6. Eine 1 gew.-%ige Gelatinelösung mit einem Naßauf­trag von 60 g pro m² .

    7. Eine 1 gew.-%ige wäßrige Lösung des Härters H-1 mit einem Naßauftrag von 60 g pro m² :



    [0112] Es wurde Proben des vorstehend beschriebenen fotografi­schen Umkehrmaterials hergestellt, wobei das Vergleichs­material Nr. 1 keine erfindungsgemäßen Antischleiermit­ tel enthält. Den silberhalogenidhaltigen Gießlösungen der fotografischen Materialien 2 bis 7 sind bestimmte Mengen der erfindungsgemäßen Verbindungen zugesetzt.

    [0113] Die auf diese Weise hergestellten Proben wurden unter einem Stufenkeil belichtet und einer Colorumkehrent­wicklung unterzogen, wie beschrieben in "Manual for Processing Kodak Ektachrome Film Using Process E 7", Eastman Kodak Company, 1977 (vergl. Kodak Publikation Nr. Z-119).

    [0114] In der nachfolgenden Tabelle 1 wurden folgende Daten für die Gelb-, Purpur- und Blaugrünschicht erfaßt.

    [0115] Die dort genannten Meßparameter sind wie folgt defi­niert:

    γ¹ Anstieg der Gradationskurve zwischen den Punkten 0,2 über Schleier und dem Punkt der Gradations­kurve, der bei 6,5 lg I · t geringerer Belichtung resultiert
    Empfindlichkeit: 1g I · t-Wert bei Dichte 1,0
    γ¹/Dmax: Normierung der Gradation bei unter­schiedlichen Maximaldichten
    Tabelle 1
          Gelbschicht Purpurschicht Blaugrünschicht  
    Probe Verbindung Nr. Konz. mg/100g Ag NO₃ FA γ¹ Empf. γ¹/Dmax FA γ¹ Empf. γ¹/Dmax FA γ¹ Empf. γ¹/Dmax  
    1 - - 2,37 2,90 2,85 0,82 1,4 2,37 2,55 0,6 1,43 2,12 2,61 0,58 Vergleich
    2 A-3 250 2,51 3,19 2,72 0,85 1,68 2,85 2,39 0,61 1,5 2,59 2,59 0,69 Erfindung
    3 A-4 150 2,44 2,98 2,68 0,82 1,64 3,52 2,38 0,77 1,48 2,31 2,60 0,62 Erfindung
    4 A-5 300 2,66 3,66 2,61 0,92 1,9 3,79 2,39 0,71 1,65 2,72 2,51 0,66 Erfindung
    5 A-21 200 2,66 3,61 2,48 0,90 1,63 3,8 2,27 0,83 1,81 3,24 2,49 0,72 Erfindung
    6 A-23 300 2,47 2,96 2,61 0,83 1,76 5,03 2,19 1,02 1,5 3,75 2,29 1,0 Erfindung
    7 A-24 1000 2,47 3,26 2,73 0,88 1,67 3,08 2,35 0,66 1,61 2,33 2,43 0,59 Erfindung


    [0116] Die Meßwerte der Versuche zeigen ganz deutlich, daß bei Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen eine deut­lich höhere Farbausbeute ohne gleichzeitige Verflachung der Gradation erreicht wird.

    Beispiel 2



    [0117] Eine hochempfindliche Silberbromidiodidemulsion mit 5 Mol-% Iodid und einem Gelatine-Silber-Gewichtsver­hältnis von 1,2 und einem Gehalt von 150 g Silbernitrat pro kg Emulsion wurde mit Schwefel- und Goldverbindungen zur optimalen Empfindlichkeit gereift.

    [0118] Der Emulsionsansatz wurde in mehrere Teile geteilt und pro kg Emulsion wurden folgende Substanzen zugesetzt:
    4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden 1 gew.-%ig, wäßrig-alkalische Lösung 1,5 g
    Saponin 10 gew.-%ig, gelöst in Wasser 3,5 g
    und die aus der folgenden Tabelle 2 ersichtlichen erfin­dungsgemäßen Substanzen (1 gew.-%ig gelöst in Methanol) in den angegebenen Mengen.

    [0119] Die Emulsionen wurden anschließend auf einem Cellulose­acetatträger vergossen und getrocknet (Auftrag 6,7 bis 7,0 g, berechnet als Silbernitrat pro m²). Auf die Emul­sionsschicht wurde jeweils eine Schutzschicht, die ein Härtungsmittel der Formel

    und ein Netzmittel enthielt, mit einer Auftragsdicke von 2 g Gelatine/m² und 340 mg Härtungsmittel/m² aufge­tragen.

    [0120] Die Proben wurden dann in einem Sensitometer hinter einem Graukeil belichtet und bei 20°C 7 Minuten lang in einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung ent­wickelt.
    p-Methylaminophenol 3,5 g
    Hydrochinon 3,5 g
    Natriumsulfit 70,0 g
    Natriumcarbonat 40,0 g
    Kaliumbromid 2,0 g
    Borax 7,0 g
    mit Wasser aufgefüllt auf 1 l.  


    [0121] Anschließend wurden die Proben in üblicher Weise in einem sauren Fixierbad fixiert und gewässert. In der folgenden Tabelle 2 sind die Ergebnisse der sensitome­trischen Prüfung zusammengestellt. Es ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen Substanzen den Schleier ver­mindern und daher als Antischleiermittel geeignet sind, auch wenn das Material bei höherer Temperatur oder Feuchtigkeit gelagert wird.


    Beispiel 3



    [0122] Zu 1 kg einer grünsensibilisierten Silberbromidiodid-­Emulsion mit einem Silber (berechnet als Silberni­trat)/Gelatinegewichtsverhältnis von 1:0,4 und einem Gehalt von 0,91 Mol Silberhalogenid pro kg Emulsion mit 5 Mol-% Iodid wurden 1,2 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-­tetraazainden in wäßrig-alkalischer Lösung zugesetzt und die so erhaltene Emulsion in mehrere gleiche Teile ge­teilt und den einzelnen Proben die aus der folgenden Tabelle 3 ersichtlichen erfindungsgemäßen Verbindungen in Methanol gelöst in den angegebenen Mengen zugesetzt. Vor dem Beguß wurden der Emulsion pro kg zugesetzt:
    75g einer 5 gew.-%igen Gelatinelösung;
    109 g einer 11,1 gew.-%igen Kupplerdispersion des Pupurkupplers PP 13
    sowie Netzmittel in wäßriger Lösung und 1.180 ml Wasser.

    [0123] Als Sensibilisator wurde der Farbstoff der Formel

    in Mengen von 2,4·10⁻⁴ Mol/Mol Ag zugesetzt.

    [0124] Die Emulsionen wurden auf die aus einer Silberdispersion bestehende Lichthofschutzschicht eines Celluloseacetat­trägers mit einem Silberauftrag entsprechend 2,2 bis 2,3 g AgNO₃/m² vergossen.

    [0125] Auf die Emulsionsschicht wurde jeweils eine Härtungs­schicht wie in Beispiel 2 aufgetragen.

    [0126] Die Proben wurden einer Frisch- und einer Heizschrank­prüfung von 3 Tagen bei 60°C und 34 % rel. Luftfeuchtig­keit und einer Tropenschrankprüfung von 3 Tagen bei 35°C und 90 % rel. Luftfeuchtigkeit unterzogen.

    [0127] Die Proben wurden dann in einem Sensitometer hinter einem Stufenkeil belichtet und in dem folgenden Entwick­ler bei 38°C 3 1/4 Minuten entwickelt.
    Entwickler
    1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure-Na₂-salz 2 g
    Ethylendiamin-N,N,N′,N′-tetraessigsäure 2 g
    Kaliumcarbonat 34,1 g
    Natriumhydrogencarbonat 1,55 g
    Natriumdisulfit 0,28 g
    Natriumsulfit 3,46 g
    Kaliumbromid 1,34 g
    Hydroxylaminsulfat 2,4 g
    4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-(β-hydroxyethyl)-anilin 4,7 g
    mit Wasser auf 1 l auffüllen.  


    [0128] Die weitere Verarbeitung umfaßt die folgenden Bäder:
    Stoppbad 1 Minute bei 38°C;
    Bleichbad 3 1/4 Minuten bei 38°C;
    Wässern 3 1/2 Minuten bei 38°C;
    Fixierbad 3 1/4 Minuten bei 38°C;
    Wässern 5 Minuten bei 38°C.

    [0129] Die verwendeten Stopp-, Bleich- und Fixierbäder entspre­chen den üblicherweise verwendeten (British Journal of Photography, 1974, Seiten 597 und 598).

    [0130] Die erhaltenen Ergebnisse sind aus Tabelle 3 ersicht­lich.

    [0131] Die erfindungsgemäßen Substanzen vermindern den hohen Schleier ohne die Empfindlichkeit und die Gradation wesentlich zu vermindern und verbessern die Lager­stabilität des fotografischen Materials.

    [0132] Im Gegensatz dazu ergeben die bekannten Triazolver­bindungen I und II (identisch mit denen aus Beispiel 2) geringere Schleierminderung.






    Ansprüche

    1. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial mit einem Schichtträger und mindestens einer darauf angeord­neten lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsions­schicht, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Silberhalogenidemulsionsschicht ein Anti­schleiermittel der Formel (I)

    enthält, worin
    A H, Kation eines Metallatoms oder eines Nichtmetallrestes, Gruppe mit kovalenter Bindung zu dem Stickstoffatom des Triazols, die erst bei der Verarbeitung des Materials unter Freisetzung des Triazols gespalten wird,
    R₁ H, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₉-Alkyl, C₂-C₈-Alkenyl, C₆-C₁₀-Aryl, SR₃
    R₂ H, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₉-Alkyl, C₂-C₈-Alkenyl, C₆-C₁₀-Aryl, C₅-C₁₀-Heteroaryl, Cl, Br, -COOR₃, -COR₃, -OCOR₃,
    R₃ gegebenenfalls substituiertes C₁-C₉-Alkyl, C₂-C₈-Alkenyl, C₆-C₁₀-Aryl, C₅-C₁₀-Hetero­aryl,
    bedeuten und wobei die Summe der in den Resten R₁, R₂ und R₃ enthaltenen Kohlenstoffatome gleich oder größer 5 ist, falls R₂ eine Carbonestergruppe darstellt.
     
    2. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial gemäß An­spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Silberhalogenidemulsionsschicht ein Anti­schleiermittel der Formel (1) in einer Menge von 10⁻⁵ bis 10⁻² Mol pro Mol Silberhalogenid enthält.
     
    3. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um ein farb­fotagrafisches Aufzeichnungsmaterial mit einem Schichtträger und mindestens drei darauf angeordne­ten lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsions­schichten unterschiedlicher Spektralempfindlich­keit, denen ein Gelbkuppler, ein Purpurkuppler und ein Blaugrünkuppler jeweils spektral zugeordnet ist, handelt.
     





    Recherchenbericht