Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Trägersubstrat und einem Verfahren zu seiner Herstellung
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 15.
[0002] Bei einem bekannten Trägersubstrat dieser Art für ein Linearpotentiometer (DE-OS
34 06 366) ist in das aus einem Kunstharz bestehende Profil des Substrats in Längsrichtung
ein Kohlefaserbündel eingelagert, welches im einfachsten Anwendungsfall dazu dient,
den Spannungsanschluß für die Widerstandsbahn des Linearpotentiometers vom abgewandten,
also von dem zum gemeinsamen Kontaktsteckerende entfernten Ende in den Bereich des
Kontaktsteckers zurückzuführen, so daß der Anwender nicht gezungen ist, auf entgegengesetzten
Seiten des unter Umständen extrem langen (beispielsweise 2 m oder mehr) Linearpotentiometers
Spannungsanschlüsse für dieses vorzusehen.
[0003] Dabei lagert das Kunstharzprofil, also das Trägersubstrat auf seiner Oberfläche
mindestens diese Widerstandsbahn, vorzugsweise parallel zu dieser und vorzugsweise
auf der gleichen Seite noch eine Kollektorbahn, die den abgegriffenen Spannungswert
dem dritten, d.h. dem Abgriffsanschluß im Kontaktbereich des Linearpotentiometers
zuführt.
[0004] Eine Ausgestaltung des bekannten Trägersubstrats besteht dann darin, daß zusätzlich
zu dem Rückführ-Kohlefaserbündel ein weiteres Kohlefaserbündel auf der die Kollektorbahn
tragenden Profiloberfläche angeordnet ist, welches längs dieser Oberfläche kontaktierbar
ist und der Kollektorbahnbeschichtung unterliegt, so daß sich hierdurch sozusagen
ein ständiger Kurzschluß jedes Kollektorbahnpunktes zum Anschluß- oder Kontaktbereich
ergibt und die abgegriffene Spannung ohne evtl. verfälschende, wenn auch nur geringfügige
Widerstände im Kollektorbereich erfaßt werden kann.
[0005] Problematisch kann allerdings bei der Einlagerung eines Kohlefaserbündels der Umstand
sein, daß dieses nicht hinreichend niederohmig ist und aufgrund der "Faserigkeit"
der Kohlefasern nicht unter allen Umständen sichergestellt ist, daß aus der Profiloberfläche
nicht in Querrichtung oder schräg zu dieser kleine Kohlerfaseransätze herausragen,
die im Bereich der Isolierung eines solchen Linearpotentiometers zu Schwierigkeiten
führen könnten. Um im übrigen bei der Verwendung von Kohlefasern zur Rückführung des
abgewandten Widerstandsbahn-Anschlußendes einen hinreichend niedrigen Widerstand
zu erzielen, ist es bei diesem bekannten Linearpo tentiometer erforderlich, eine
sich praktisch über den gesamten Profilquerschnitt erstreckende wannenförmige Ausnehmung
mit dem Kohlefasermaterial anzufüllen, so daß im Querschnitt gesehen das Profil des
Trägersubstrats doch erhebliche Fremdmaterialmengen,verglichen mit dem verwendeten
Kunststoff aufweist, die möglicherweise zu einem evtl. auch nur schwachen Durchbiegen
oder zu Änderungen im Verhalten des Trägersubstrats auf Temperaturveränderungen führen
können.
[0006] Der Grundaufbau eines solchen Linearpotentiometers, bei dem Widerstands- und/oder
Kollektorbahnschichten auf einem Profilträger angeordnet sind, ist ebenfalls bekannt
(US-PS 3 036 284), wobei das längliche Trägersubstrat im Gehäuse des Linearpotentiometers
in geeigneter Weise befestigt ist. Die parallelliegenden Widerstands- und Kollektorbahnen
werden beim Durchlauf des Abgriffs des Linearpotentiometers gleichzeitig von Schleiferfingern
berührt, wodurch sich das von der Widerstandsbahn abgegriffene Potential auf die
Kollektorbahn und von dieser nach außen übertragen ist.
[0007] Es ist auch bekannt, Widerstandsmaterialien für Präzisionspotentiometer auf der Basis
von leitfähigen Partikeln, vorwiegend Ruße (Kohlenstoff) herzustellen, wobei metallisierte
Rußgemische in verschiedene Harze als Matrixwerkstoffe eingelagert Werden. Ein auf
diese Weise gewonnenes elektrisch leitendes Widerstandsmaterial bildet dann elektrisch
leitende Bahnen (Leitplastikbahnen) bei Potentiometern belie biger Art (DD-PS 211
421).
[0008] Bekannt ist ferner die doppelseitige Belegung von Trägersubstraten mit Leiterbahnen
bei Einstellpotentiometern oder Einstellwiderständen (DE-OS 15 15 625), wobei die
auf einen isolierenden Grundkörper aufgedampften, aufgespritzten oder aufgedruckten
Widerstands- und Gleitschichten durch einen übergreifenden Kontaktbügel miteinander
verbunden sind.
[0009] Schließlich ist ein Grundmaterial für Potentiometerplatten bekannt (DE-OS 23 58
004), bei dem eine die Potentiometerplatte bildende, an ihrer Oberfläche entsprechend
verlaufende Widerstandsmuster aufweisende Isolierplatte aus Polyamidharz besteht,
der mit einem faserförmigen Füllstoff angereichert ist. Dieser Füllstoff besteht entweder
aus Asbestfasern oder aus Glasfasern. Die Herstellung erfolgt u.a. durch Extrusion
des mit dem Füllstoff versehenen Kunststoffs.
[0010] Speziell bei der Herstellung von Linearpotentiometern ergeben sich erhebliche Anforderungen
an die Herstellungsgenauigkeit und die noch zulässigen Toleranzen, insbesondere wenn
es sich um Präzisionssysteme mit längeren Abmessungen handelt, die beispielsweise
für die Stellungsrückmeldung an Maschinen o.dgl. eingesetzt werden. Nicht zuletzt
wegen der erheblichen Längserstreckung solcher Präzisionslinearpotentiometer müssen
auf unterschiedlichen Materialkombinationen, auf Temperatureinflüsse, auf Durchbiegung
der Trägersubstrate u.dgl. zurückgehende Pro bleme überwunden werden.
[0011] Im allgemeinen Zusammenhang ist es auch bekannt, die vorzugsweise auf dem gleichen
Trägersubstrat angeordneten Kollektorbahnschichten mit Leitsilber zu unterlegen, um
den abgegriffenen Potentialwert - dies geschieht im übrigen im wesentlichen stromfrei,
also durch Kompensation -, mit einem möglichst niedrigen Widerstandswert an den Abgriffanschluß
des Linearpotentiometers zu übertragen.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Trägersubstrat für
ein Linearpotentiometer dahingehend zu verbessern, daß eine wesentlich verbesserte
Spannungsrückführung von der abgewandten Seite des Linearpotentiometers zum Kontaktanschlußbereich
möglich ist, so daß sonst nicht vermeidbare Restspannungen praktisch zu Null eliminiert
sind und wobei ferner Vereinfachungen beim Extrudiervorgang und der Beschichtung sowie
der Verbindung mit den Leitplastikaufträgen für Kollektor- und Widerstandsbahnen
erzielbar sind.
Vorteile der Erfindung
[0013] Die Erfindung löst diese Aufgabe jeweils mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 bzw. des Anspruchs 15 und hat den Vorteil, daß sich durch die Filaments-Struktur
der eingezogenen Kupferlitze sowohl Vereinfachungen beim Herstellungsvorgang aufgrund
von deren axialer Dehnbarkeit als auch eine besondere Niederohmigkeit im elektrischen
Bereich ergibt, die darauf beruht, daß die vorzugsweise noch versilberte Kupferlitze
auch bei langen und längsten Trägersubstraten praktisch einen unmittelbaren Kurzschluß
für die hier auftretenden Spannungen bildet, so daß es gelingt, mit den verbleibenden
Restspannungen, soweit solche überhaupt noch auftreten, innerhalb der extrem niedrigen
Genauigkeitstoleranzen zu verbleiben, die solche Hochpräzisions-Linearpotentiometer
als Bewegungsmelder, als Istwertgeber für Regelungszwecke oder für sonstige Anwendungen
aufweisen müssen.
[0014] Besonders vorteilhaft ist, daß dabei die Kupferlitze im Querschnitt lediglich einen
Platz von beispielsweise 1 mm² einnimmt, um hier mit numerischen Werten zu arbeiten,
die, wie es sich versteht, die Erfindung natürlich nicht einschränken. Mit anderen
Worten bedeutet dies, daß auch bei Einziehen von zwei Kupferlitzen dann auf entgegengesetzten
Seiten des Trägersubstratprofils der sich hierdurch ergebende Fremdmaterialanteil
nur sehr geringfügig ist und die Grundeigenschaften der das Profil bildenden Harzkomponente
praktisch nicht beeinträchtigt.
[0015] Dabei besteht die während des Extrudiervorgangs für das Trägersubstrat mit eingezogene
Kupferlitze mit Vorteil aus einer extrem hohen Anzahl von feinsten Kupferfäden, die
zunächst zu Bündeln von Kupferfäden geordnet sind. Diese einzelnen Bündel werden
dann nach Art eines Flechtvorgangs miteinander verbunden, also verflochten oder über-
und unter einander verlaufend in eine Längskonfiguration gebracht, die aufgrund
der Flechtstruktur, aber auch aufgrund der Eigenschaften der feinsten Kupferdrähte
eine ausgeprägte Längsnachgiebigkeit aufweist und im übrigen in beliebige Querschnittsformen
gebracht werden kann. Die Grundform der in das Trägersubstrat eingelagerten Kupferlitze
stellt eine allgemein bandförmige Struktur dar, wobei im übrigen die einzelnen Kupferfädchen
mitihren Bündeln auch parallel angeordnet sein können, soweit dies möglich und handhabbar
ist. Bevorzugt ist jedoch die geflochtene Kupferlitzenstruktur in versilberter Ausführung,
die bei der Herstellung des Trägersubstrats parallel mit durch die Extrudieröffnung
geführt und mit entsprechend hohem Druck in das Substratmaterial vorzugsweise oberflächenbündig
verbleibend, eingepreßt wird.
[0016] Die Oberflächenbündigkeit ist auf jeden Fall dann erforderlich, wenn die versilberte
Kupferlitze durch einen Kollektor-Leitplastikauftrag überlagert wird, wobei dann die
Kupferlitze für den unbeeinflußten, also vollkommen restspannungsfreien Abgriff der
Spannung von der Kollektorbahn und ihrer Zuführung zu dem Anschlußbereich sorgt.
[0017] Vorteilhaft ist dabei, daß eine solche versilberte Kupferlitze im Vergleich zu bisher
verwendeten Kohlefaserrovings oder auch Leitersilberschichten kostengünstiger ist
und bei wesentlich höherer Leitfähigkeit ebenfalls keine Quereinflüsse auf das Kunstharzmaterial
des Trägersubstrats hat, es also weder chemisch noch mechanisch, etwa bei Einwirkung
unterschiedlicher Temperaturen u. dgl., beeinflußt.
[0018] Das Herstellungsverfahren eines solchen Trägersubstrats läuft so ab, daß zunächst
für das Trägersubstrat selbst ein glasfaserverstärktes Kunstharzprofil dadurch erzeugt
wird, daß in ein entsprechendes Tränkharz Glasfaserlängen geführt und beispielsweise
nach Durchlaufen eines Vorwerkzeugs einem Hauptwerkzeug mit einer formenden Austrittsmündung
zugeführt werden, bei welchem dann auch die Zusammenführung mit der versilberten Kupferlitze
erfolgt, indem diese beispielsweise von einer Vorratsrolle abgezogen und sofort oder
erst nach Passieren eines Vorwerkzeugs und Tränken mit dem gleichen Kunstharz im
Hauptwerkzeug mit dem getränkten Glasfaserbündel zusammengeführt und eingezogen wird,
wobei der Profilstrang aus der Mündung des Hauptwerkzeugs mit zum Teil erheblichen
Kräften abgezogen wird. Es ergibt sich hierdurch eine einwandfreie, lückenlose Einbettung
der Kupferlitze in dem Profilquerschnitt des Trägersubstrats, vorzugsweise in flächenbündiger
Position, so daß sich ein einstückiges Bauteil für ein Linearpotentiometer ergibt,
welches dann sofort weiterbearbeitet, beispielsweise mit den Leitplastikschichten
für die Kollektor- und Widerstandsbahn überzogen werden kann.
[0019] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Verbesserungen
und Weiterbildungen möglich. So ist es besonders vorteilhaft, wenn die Kupferlitze
versilbert ist, wodurch sich eine zusätzliche erhebliche Reduzierung des elektrischen
Widerstandes erzielen läßt, zusammen mit einer günstigeren Beschaffung der Kupferlitzenoberfläche,
insbesondere auch zur ergänzenden Kontaktierung einer darüber angeordneten Kollektorleitplastikschicht.
Außerdem werden Oxidationsprozesse an den Leitsilberanschlüssen vermieden.
Zeichnung
[0020] Die Zeichnung zeigt in einer perspektivischen schematisierten Darstellung lediglich
einen Teilbereich eines Trägersubstrats, herausgezogen aus dem aufnehmenden, als
Aluminiumprofil dargestellten Gehäuse des Linearpotentiometers, ohne sonstige Potentiometerbestandteile,
die insoweit auch nicht Gegenstand vorliegender Erfindung sind.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0021] Der Grundgedanke besteht darin, in das Trägersubstrat bei Linearpotentiometern eine
(versilberte) Kupferlitze unmittelbar bei dessen Herstellung vorzugsweise oberflächenbündig
einzuziehen und so ein elektrisches Schaltmittel zu gewinnen, welches an dieser Stelle
für vielfältige Aufgaben eingesetzt werden kann.
[0022] In einer Ausgestaltung wird dann auf ein solches Trägersubstrat die Leitplastikschicht,
insbesondere mit identischer Harzbasis wie das Substrat des Trägers unmittelbar aufgebracht,
aufgesiebt, aufgesprüht, aufgedampft o. dgl.
[0023] In der Zeichnung ist das Trägersubstrat mit 10 bezeichnet; ein abgeschnittenes,
die Profilform des Substrats in geeigneten Führungen aufnehmendes Potentiometergehäuse
mit 11. Da es hier lediglich auf die Ausbildung des Trägersubstrats als Träger für
die Widerstands- und Kollektorbahnen ankommt, braucht auf solche Potentiometerkomponenten
nicht eingegangen zu werden, die nicht mit dem Substrat in Wirkverbindung treten,
da diese nicht Gegenstand der Erfindung sind.
[0024] Das Trägersubstrat 10 ist ein gezogenes Kunststoffprofil oder Kunstharzprofil vorzugsweise
mit eingelagerten, verstärkenden Glasfasern, Glasfaserbündeln oder Glasfaserrovings;
das Profil wird aus der sich vorzugsweise leicht konisch verengenden Austrittsmündung
eines erwärmten Hauptwerkzeugs mit erheblicher Kraft ausgezogen, wobei unmittelbar
bei dieser Herstellung mindestens eine mit 12 bezeichnete Kupferlitze (oberflächenbündig)
in das Profil des Trägersubstrats mit eingezogen wird.
[0025] Bei dieser Kupferlitze, die mindestens einmal im Trägersubstrat angeordnet ist, handelt
es sich um eine Bündelung einer extremen Vielzahl feinster Kupferfäden oder -filamente,
die jeweils zu kleineren Bündeln zusammengefaßt sind, wobei diese Bündel dann im
üblichen Fall miteinander verflochten sind, also eine Art Flechtgewebe bilden. Die
einzelnen Bündel verlaufen daher bei der bevorzugten Ausführungsform der Kupferlitze
nicht strikt parallel geradlinig und in Längsrichtung zu dem Trägersubstrat, sondern
sind zueinander verschränkt, sie weisen leichte Biegungen auf, so daß sich auch in
Querrichtung kurze Wegstrecken ergeben, wie dies bei einer Flechtstruktur üblich
ist. Dies führt dazu, daß sich bei einer solchen Kupferlitze, wie diese Struktur im
folgenden ausschließlich noch bezeichnet wird, auch eine gewisse Längselastizität
ergibt. Dabei sind entsprechend dem bevorzugten Ausführungsbeispiel die einzelnen
Kupferfädchen versilbert, so daß sich insgesamt eine versilberte Kupferlitze ergibt,
die in das Profil des beispielsweise glasfaserverstärkten Kunststoffs beim Extrudieren
oder bei dessen Herstellung mit eingezogen wird.
[0026] Soweit technisch und manipulierbar beherrschbar, könnte auch eine Kupferlitze ohne
Verflechtung vorgesehen sein, bei der also die Bündel und damit auch die einzelnen
Kupferfilamente parallel zueinander liegen; auch hier ergibt sich eine gewisse Längselastizität
aufgrund der Materialeigenschaften des Kupfers selbst.
[0027] Zur Einlagerung der mindestens einen Kupferlitze in das Trägersubstrat kann dabei
entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel so vorgegangen werden, daß die versilberte
Kupferlitze in einem Vorwerkzeug mit dem gleichen Kunststoff getränkt wird, aus welchem
auch das Trägersubstrat besteht und zusammen mit den getränkten Glasfasern durch das
Hauptwerkzeug geführt wird.
[0028] Es ist aber auch möglich, die Kupferlitze trocken der Ziehmündung des Hauptwerkzeugs
zuzuführen, wobei durch die Ausziehkraft im Mündungsbereich die Kupferlitze entsprechend
flach und in die Querschnittsprofilform des Trägersubstrats eingedrückt wird, so
daß sich auf jeden Fall eine vollkommen flache Oberfläche des Trägersubstrats ergibt,
wobei an bestimmten Stellen eben die Kunstharzoberfläche durch die oberflächenbündig
eingelagerte Kupferlitze ersetzt ist.
[0029] Es versteht sich und liegt daher auch im Rahmen vorliegender Erfindung, daß bei einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel mindestens eine der Kupferlitzen auch inherhalb des
Trägersubstrats angeordnet werden kann, nämlich dann, wenn die Kupferlitze zur Rückführung
der Spannung am abgewandten Ende der Widerstandsbahn verwendet wird. Es muß dann
lediglich dafür gesorgt werden, daß im Kontaktierungsbereich die versilberte Kupferlitze
nach außen tritt und verfügbar ist.
[0030] Bevorzugt ist aber die beidseitige, oberflächenbündige Einlagerung jeweils einer
Kupferlitze, einmal für die Kontaktierung des abgewandten Endes der Widerstandsbahn
und zum anderen als Unterlegung für eine auf der ganzen nach außen freiliegenden Oberfläche
der versilberten Kupferlitze aufgebrachten Kollektorschicht. Somit können Kollektorschicht
und Widerstandsschicht parallel nebeneinander auf dem Trägersubstrat angeordnet werden,
wobei sich auf dieser Seite unterhalb der Kollektorschicht dann eine der miteingezogenen,
versilberten Kupferlitzen zur Kontaktierung jedes Kollektorbahnpunktes befindet,
während auf der Rückseite oder Unterseite des Trägersubstrats die andere Kupferlitze
vorzugsweise ebenfalls oberflächenbündig verläuft, die das abgewandte Ende der Widerstandsbahn
kontaktiert und zum gemeinsamen Anschlußkontaktbereich zurückführt.
[0031] Die Kupferlitze(n) wird (werden) also bei ihrer Herstellung so in das Trägersubstrat
mit eingezogen, daß sie oberflächenbündig abschließen. Die Kupferlitze wird, wenn
sie beispielsweise eine im Querschnitt in etwa runde Bündelform hat, durch das Formwerkzeug
im Oberflächenbereich flachgedrückt und setzt dann bandförmig im Übergang ohne Absatz
und ohne Versetzung glatt verlaufend die Oberfläche und die Profilform des Trägerlängssubstrats
fort. Die Kupferlitze ist somit hinsichtlich ihrer elektrischen Eigenschaften auch
unmittelbar kontaktierbar. Dabei wird ausschließlich auf die elektrischen Eigenschaften
der Kupferlitze abgestellt, wobei gleichzeitig ein neues Erzeugnis mit besonders zuverlässigen
Funktionseigenschaften erzielt wird.
[0032] Die Verwendung einer Kupferlitze als elektrisches Übertragungs- und Leitungselement
ist auch von besonderer Kostengünstigkeit - eine Leitsilberunterschicht ist erheblich
teurer und vor allen Dingen auch hochohmiger als die versilberte Kupferlitze.
[0033] Das Trägersubstrat 10 der Zeichnung weist zwei Längsbereiche 14 und 15 auf, die
der Anordnung der Kollektorbahn und parallel zu dieser der Widerstandsbahn dienen.
[0034] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung umfaßt daher das Substrat
10, wie in der Zeichnung dargestellt, auf dessen Oberseite auf der einen, in der Zeichnung
unteren Hälfte die Leitplastikschicht der Widerstandsbahn kreuzschraffiert aufgebracht
und mit 14a bezeichnet ist. Dieser Widerstandsbahn-Leitplastikschicht 14a ist keine
Kupferlitze unterlegt.
[0035] Auf der oberen Hälfte der Substratoberseite, also im Längsbereich 15 ist dann die
Leitplastikschicht für die Kollektorbahn aufgebracht, die aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht mit eingezeichnet ist - diese Leitplastikschicht der Kollektorbahn ist durch
die versilberte Kupferlitze 12 unterlegt, wie weiter vorne schon erläutert.
[0036] In der Darstellung der Zeichnung ist auch die auf der Rückseite oder Unterseite des
Substrats 10 angeordnete zweite Kupferlitze 12a erkennbar, die dazu dient, den abgewandten
Widerstandsbahn-Potentiometeranschluß mit der zuzuführenden Spannung zu verbinden.
[0037] Es ist daher möglich, durch die Einbettung der elek trisch leitenden, besonders
niederohmigen versilberten Kupferlitzen 12, 12a das Potentiometer, jedenfalls im
Bereich der Substratanschlüsse, leitungs-0 bzw. kabelfrei auszubilden. Hierzu können
dann noch niederohmige Kontaktierflächen an den Endbereichen vorgesehen sein, z.B.
Leitsilberaufträge.
[0038] Für die Kontaktierung des anderen Endes der Leitplastik-Widerstandsbahn mit der
Rückführkupferlitze 12a kann so vorgegangen werden, daß in den entsprechenden Bereichen
Leitsilberschichten aufgebracht oder unterlegt werden und die elektrische Kontaktverbindung
dann durch einen U-förmigen, federnden Bügel, der auf den Endbereich des Substrats
so aufgesteckt wird, daß er beidseitig die jeweiligen Kontaktflächen berührt, kabel-
bzw. leitungsfrei hergestellt wird. Der Bügel umfaßt dann U-förmig den Endbereich
des Substrats nach Art einer Brücke und verbindet so die auf der Ober- bzw. Unterseite
angeordneten Kontaktflächen.
[0039] Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
1. Längliches Trägersubstrat für Linearpotentiometer in Form eines Kunstharz enthaltenden
Profils mit einer Kollektorbahn und gegebenenfalls Widerstandsbahn(en), dadurch gekennzeichnet,
daß in das Trägersubstrat mindestens eine Kupferlitze (12, 12a) in Längsrichtung eingelagert
ist.
2. Längliches Trägersubstrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupferlitze
versilbert ist.
3. Längliches Trägersubstrat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
versilberte Kupferlitze aus einer Vielzahl kleinster Kupferdrähte oder -filamente
besteht.
4. Längliches Trägersubstrat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die kleinen
Kupferdrähtchen zu Bündeln zusammengefaßt und die Bündel miteinander verflochten
sind.
5. Längliches Trägersubstrat nach Anspruch 4, da durch gekennzeichnet, daß die zu
Bündeln zusammengefaßten feinen Kupferdrähte parallel in Längsausrichtung zum Trägersubstrat
verlaufen.
6. Längliches Trägersubstrat nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Kupferlitze (12a) oberflächenbündig oder von Kunstharzmaterialien
des Substrats überdeckt auf der Substratunterseite zum abgewandten Widerstandsbahnanschluß
geführt und dort mit diesem elektrisch verbunden ist zur Zuführung der Potentiometerspannung
von einem gemeinsamen Anschlußbereich.
7. Längliches Trägersubstrat nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine weitere versilberte Kupferlitze (12) oberflächenbündig im Bereich des Kollektorbahnbereichs
angeordnet und die Kollektorbahn-Leitplastikschicht an jedem Punkt elektrisch kontaktierend
dieser Schicht unterlegt ist.
8. Längliches Trägersubstrat nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet,
daß auf das Trägersubstrat unmittelbar (eine) Leitplastikschicht(en) zur Beschichtung
der Kollektorbahn und gegebenenfalls zur Bildung von mindestens einer Widerstandsbahn
mit Schichtstärken insbesondere > 50 µ aufgetragen sind.
9. Längliches Trägersubstrat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunstharz
in den Leitplastikschichten identisch ist mit dem Kunstharz des Trägersubstrats.
10. Längliches Trägersubstrat nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verstärkung des Trägersubstrats in dieses eingelagerte Glasfaserbündel mit
dem gleichen Kunstharz wie die Kupferlitze (12, 12a) getränkt sind.
11. Längliches Trägersubstrat nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Leitplastikschicht auf der Basis des im Trägersubstrat enthaltenen
Kunstharzes lediglich zur Bildung der Widerstandsbahn (14a) in einem ersten Längsbereich
(14) aufgebracht ist und die Kollektorbahn mit unterlegter versilberter Kupferlitze
(12) in einem zweiten parallelen Längsbereich (15) angeordnet ist.
12. Längliches Trägersubstrat nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die im
zweiten Längsbereich (15) angeordnete Kupferlitze (12) die leitende Unterlage für
die über ihr aufgebrachte Kollektor-Leitplastikschicht bildet.
13. Längliches Trägersubstrat nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet,
daß an mindestens einem Endbereich des Trägersubstrats elektrisch leitende, dem Abgriff
von Spannungen oder der Zu- und Abführung von Strömen dienende zusätzliche Kontaktflächen
gebildet sind, die mit der/den Kupferlitze(n) (12, 12a) und gegebenenfalls angrenzenden
Leitplastikschichten elektrisch leitend verbunden sind.
14. Längliches Trägersubstrat nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktflächen
gebildet sind von mindestens teilweise mit der/den Kupferlitze(n) (12, 12a) und gegebenenfalls
die Leitplastikschichten überlappend, insbesondere darüberliegend oder darunterliegend
angeordneten, hochleitfähigen Schichten, insbesondere Leitsilberschichten.
15. Verfahren zur Herstellung eines Trägersubstrats mit Kollektorbahn und Widerstandsbahn
in Form eines länglichen Kunstharzprofils als Bestandteil eines Linearpotentiometers
gemäß einem der Ansprüche 1-14 durch Ausziehen des das Trägersubstrat bildenden Profils
aus einer Werkzeug-Formöffnung, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit dem
Ausziehen des Trägersubstrats mindestens eine Kupferlitze aus der Werkzeug-Formöffnung
mit ausgezogen wird, so daß sich im glatten Übergang ein von der Kupferlitze eingenommener,
in Längsrichtung durchlaufender, längs der Oberfläche des Trägersubstrats kontaktierbarer
Raum im Trägersubstrat ergibt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit der ersten
Kupferlitze mindestens eine weitere Kupferlitze miteingezogen wird, wobei die eine
Kupferlitze auf der Substratoberseite und die zweite auf der Substratunterseite verläuft.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens
eine miteingezogene Kupferlitze oberflächenbündig angeordnet ist derart, daß sie
längs ihrer Oberfläche von der darüberliegenden Kollektorbahn an jedem Punkt elektrisch
kontaktiert ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15-17, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupferlitze
vor dem Ausziehen aus der Werkzeug-Formöffnung versilbert wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15-18, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens
eine Kupferlitze trocken unter Verzicht auf eine vorherige Tränkung der Werkzeug-Formöffnung
zugeführt und in das Profil des Trägersubstrats eingezogen wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 15-18, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupferlitze
in einem ersten Werkzeug mit dem Kunstharz des Trägerprofils getränkt und anschließend
der Werkzeug-Formöffnung zum Einziehen in das Profil zugeführt wird.