(19)
(11) EP 0 369 397 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.1990  Patentblatt  1990/21

(21) Anmeldenummer: 89121061.9

(22) Anmeldetag:  14.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A61F 13/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 14.11.1988 DE 3838564

(71) Anmelder: Bauerfeind GmbH & Co.
D-47880 Kempen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hess, Heinrich, Prof. Dr. med.
    D-6630 Saarlouis (DE)
  • Krause, Wolfgang, Prof. Dr. med.
    D-3500 Kassel (DE)
  • Bauerfeind, Hans B.
    D-4152 Kempen 1 (DE)

(74) Vertreter: Bardehle, Heinz, Dipl.-Ing. et al
Patent- und Rechtsanwälte Bardehle . Pagenberg . Dost . Altenburg . Frohwitter . Geissler & Partner Postfach 86 06 20
81633 München
81633 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elastische Handgelenkbandage


    (57) Elastische Handgelenkbandage in Schlauchform mit einer Daumenöffnung (8). Eine profilierte Polsterung (5,6) spart den mittleren Bereich von Handrücken und Handfläche (7) einschließlich den anschließenden Unterarmteilen aus. Das Profil der Polsterung geht so in den Randbereich zu den Aussparungen über, daß das Bandagenmaterial sich im Bereich der Aussparungen unter nur leichtem Druck an die Weichteile anlegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine elastische Handgelenk­bandage in Schlauchform mit einer Daumenöffnung.

    [0002] Eine derartige Handgelenkbandage ist beispielsweise aus dem DE-Gbm 87 07 956 bekannt. Derartige Handgelenkbandagen werden zur Stützung des Handgelenks in großem Umfang verwendet.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Handgelenkbandage dahingehend zu verbessern, daß sie im wesentlichen ausschließlich auf ihre Stützfunktion konzen­triert wird. Erfindungsgemäß geschieht dies durch eine profilierte Polsterung, die den mittleren Bereich von Hand­rücken und Handfläche jeweils mit Übergang zum Unterarm ausspart, wobei das Profil der Polsterung so in den Rand­bereich zu den Aussparungen übergeht, daß das Bandagenma­terial sich im Bereich der Aussparungen unter nur leichtem Druck an die Weichteile anlegt.

    [0004] Eine von der Bandage auf das Handgelenk ausgehende Druck­wirkung wird auf diese Weise auf die gegenüber Druck weit­gehend unempfindlichen Bereiche neben dem Handrücken und neben der Handfläche konzentriert. Es handelt sich dabei im wesentlichen um die Schmalseiten der Hand, des Handgelenks und des anschließenden Unterarmbereichs, die aufgrund ihrer anatomischen Gestaltung wesentlich weniger druckempfindlich sind als die Bereiche von Handrücken und Handfläche. Außerdem wird durch die Polsterung der Druck auf diese Schmalseiten weitgehend vergleichmäßigt, so daß er nicht unangenehm empfunden wird.

    [0005] Durch die Aussparung des mittleren Bereichs von Handrücken und Handfläche von der Wirkung der Polsterung zur Erzeugung eines nur leichten Druckes wird unter Aufrechterhaltung der Stützfunktion der Bandage aufgrund der profilierten Pol­sterung erreicht, daß einerseits Blutgefäße und andererseits Nervenstränge praktisch druckfrei gehalten werden, so daß das Handgelenk hinsichtlich seiner Blut- und Nervenversorgung nicht nachteilig beeinflußt wird. Es liegen nämlich die durch Druck beeinflußbaren Blutgefäße weitgehend im mittleren Bereich des Handrückens und die Nervenstränge im mittleren Bereich der Handfläche. Dies ist bei den bisher bekannten Handgelenkbandagen nicht berücksichtigt worden, so daß bei ihrer Benutzung bei erzielter Stützfunktion als unerwünschte Nebenfunktion eine Blutabsperrung und eine Beeinträchtigung der Nervenfunktion entstand.

    [0006] Zweckmäßig bildet man die Polsterung aus je einem entlang jeder Gelenkschmalseite in die Bandage eingearbeiteten Streifen aus elastischem Material aus, der als Pfeiler das brückenartig den Handrücken und die Handfläche überspannende Bandagenmaterial stützt. Derartige Streifen lassen sich in günstiger Weise mit dem Bandagenmaterial verarbeiten, bei­spielsweise durch Aufkleben oder Aufschweißen. Die Streifen aus elastischem Material, z. B. Silikonkautschuk, bewirken aufgrund ihrer Materialeigenschaften einen Ausgleich des auf die Gelenkschmalseiten ausgeübten Druckes, so daß hier­durch als unangenehm empfundene Druckstellen weitgehend vermieden werden. Darüber hinaus kann dieser Effekt noch dadurch intensiviert werden, daß die Polsterung an ihrer der Körperfläche zugewandten Seite Knochenvorsprünge aus­ sparende Vertiefungen aufweist. Diese Vertiefungen werden vorzugsweise im Bereich der Griffelfortsätze von Elle und Speiche vorgesehen.

    [0007] In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar­gestellt. Es zeigen:

    Figur 1 die auf eine Hand aufgezogene Handgelenkban­dage, auf die flache Seite der Hand gesehen,

    Figur 2 einen Schnitt längs der Linie von II-II aus Figur 1.



    [0008] In Figur 1 ist eine menschliche Hand 1 mit Daumen 2 und Unterarm 3 dargestellt, wobei über das Handgelenk 9 eine elastische Handgelenkbandage 4 gezogen ist, die sich über das eigentliche Handgelenk 9 bis in die Mittelhand und den an das Handgelenk anschließenden Teil des Unterarms 3 er­streckt. In der Figur 1 wird zwischen Handrücken und Hand­fläche nicht unterschieden, da es sich bei der dargestellten Hand sowohl um eine rechte als auch eine linke handeln kann. Die Handgelenkbandage 4 ist für den Durchtritt des Daumens 2 mit einer Daumenöffnung 8 versehen. Die Handgelenk­bandage 4 besteht aus einem bekannten elastischem Textil­material. An den Gelenkschmalseiten ist je eine Polsterung als Streifen 5 und 6 eingearbeitet, der sich im wesentlichen längs der gesamten Handgelenkbandage erstreckt, jedoch die mittleren Bereiche von Handfläche bzw. Handrücken 7 ausspart.

    [0009] Die Form der als profilierte Polsterung dienenden Streifen 5 und 6 geht aus der Figur 2 hervor. Diese zeigt einen Schnitt längs der Linie II-II aus Figur 1. Demgemäß um­schließen die Streifen 5 und 6 die jeweilige Gelenkschmal­seite im Querschnitt sichelförmig derart, daß die die aus­laufenden Enden des sichelförmigen Querschnitts brückenartig verbindenden Bereiche der Bandage 4 unter nur leichtem Druck an die Weichteile des Handgelenks 9 und der anschlie­ßenden Körperteile anliegen.

    [0010] Aufgrund dieser Gestaltung und Profilierung der als Pol­sterung dienenden Streifen 5 und 6 ergibt sich ein seitlicher Druck auf die beiden Gelenkschmalseiten, ohne daß ein nen­nenswerter Druck auf die mittleren Bereiche von Handrücken bzw. Handfläche 7 ausgeübt wird. Infolgedessen bleiben beim Tragen dieser Handgelenkbandage 6 die Blutzirkulation und die Nervenfunktion weitgehend unbeeinträchtigt.

    [0011] Aufgrund der Gestaltung der Streifen 5 und 6 aus elastischem Material verteilen diese gleichmäßig den Druck auf die Gelenkschmalseiten, was einerseits der Stützfunktion der Handgelenkbandage 6 zugute kommt, andererseits das Entstehen von unangenehm empfundenen Druckstellen vermeidet. Darüber hinaus sind bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 und 2 in die Streifen 5 und 6 noch die Vertiefungen 10 und 11 vor­gesehen, die Knochenvorsprünge an Elle und Speiche aufnehmen.


    Ansprüche

    1. Elastische Handgelenkbandage (4) in Schlauchform mit einer Daumenöffnung (8),
    gekennzeichnet durch
    eine profilierte Polsterung (5,6), die den mittleren Bereich von Handrücken und Handfläche (7) einschließ­lich den anschließenden Unterarmteilen ausspart, wobei das Profil der Polsterung (5,6) so in den Randbereich zu den Aussparungen übergeht, daß das Bandagenmaterial sich im Bereich der Aussparungen unter nur leichtem Druck an die Weichteile anlegt.
     
    2. Handgelenkbandage nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Polsterung aus je einem entlang jeder Gelenkschmalseite in die Bandage eingearbeiteten Streifen (5,6) aus elastischem Material besteht, der als Pfeiler das brückenartig den Handrücken und die Handfläche (7) überspannende Bandagenmaterial stützt.
     
    3. Handgelenkbandage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterung (5,6) an ihrer Innenseite Knochenvorsprünge aussparende Vertiefungen (10,11) aufweist.
     




    Zeichnung