(19)
(11) EP 0 369 933 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.1990  Patentblatt  1990/21

(21) Anmeldenummer: 89710072.3

(22) Anmeldetag:  06.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D06F 35/00, D06F 23/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR IT

(30) Priorität: 14.11.1988 DE 3838548

(71) Anmelder: Miele & Cie. GmbH & Co.
D-33325 Gütersloh (DE)

(72) Erfinder:
  • Zinkann, Peter, Dr.
    D-4830 Gütersloh 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommelwaschmaschine


    (57) Bei Waschautomaten, die mit niedrigen Wasserständen arbeiten, wird zur besseren Wäschedurchflutung zu Beginn des Waschganges mit einer niedrigeren Durchfeuchtungs­drehzahl gewaschen und erst nach einer Durchfeuchtungs­phase auf eine erhöhte Waschdrehzahl umgeschaltet. Das bedeutet, daß nur zu Beginn des Waschganges die Durchfeuchtung der Wäsche begünstigt wird. Mit dem neuen Waschverfahren soll eine gute Wäschedurch­flutung und Waschwirkung im Verlauf des gesamten Wasch­ganges erreicht werden.
    Um eine gute Wäschedurchflutung sowie Waschwirkung zu erreichen, wird die Trommeldrehzahl in einem Waschgang während der Einschaltperiode des Antriebsmotors in beiden Drehrichtungen zunächst für einen vorbestimmten Zeitab­schnitt (t1) innerhalb der Einschaltperiode auf einen hohen Drehzahlwert (n1) eingestellt und nach Ablauf dieses Zeitab­schnitts auf eine niedrigere Drehzahl (n2) herabgestuft.
    Das Verfahren eignet sich für Trommelwaschmaschinen, welche Steuermittel für die Drehzahleinstellung des Antriebsmotors aufweisen und deren Trommeln mit Einrich­tungen zum Schöpfen der Waschflotte ausgestattet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommelwaschmaschine mit Steuermitteln für die Drehzahleinstellung des Antriebsmotors und einer in einem Laugenbehälter drehbar gelagerten Wäschetrommel, die in ihrem Inneren mindestens eine Trommelrippe aufweist, wobei die Trommelrippe mit Wasserauslaßöffnungen und Wassereinlaßöffnungen ausgebildet ist, derart, daß durch die Trommelrippe eine in beiden Drehrichtungen der Trommel wirksame Schöpfwirkung während des Waschbetriebes entsteht und daß während des Waschganges Zyklen höherer und niedri­gerer Trommeldrehzahlen einstellbar sind.

    [0002] Das vorgegebene Waschverfahren soll einerseits eine gute Durchmischung der Wäsche im höheren Drehzahlbereich (Mechanik) und andererseits eine intensive Durchfeuchtung bzw. Durchflutung des Wäschepostens bewirken und dabei gleichzeitig energie- und wassersparend sein.

    [0003] Es sind verschiedene Vorschläge bekannt, die darauf abzielen, bei Waschautomaten, in denen mit niedrigen Wasserständen gearbeitet wird, die Waschwirkung zu verbes­sern. Aus der DE-OS 33 24 481 ist beispielsweise bekannt, zur besseren Wäschedurchfeuchtung zu Beginn des Waschganges mit einer niedrigeren Durchfeuchtungsdrehzahl zu arbeiten und diese Trommeldrehzahl im Verlauf des Waschganges stufenweise zu erhöhen. Dadurch wird erreicht, daß die Wäsche zu Beginn des Waschganges schneller und besser durchfeuchtet wird.

    [0004] Weiterhin wird in der DE-OS 37 12 118 eine Trommelwasch­maschine mit in an sich bekannter Weise als Schöpfgefäße ausgebildeten Trommelrippen beschrieben. Diese Schöpfgefäße bzw. Trommelrippen sollen die Durchfeuchtung der Wäsche unterstützen, indem sie bei niedrigerer Drehzahl zu Beginn des Waschganges Waschflotte mitnehmen und von oben auf die Wäsche rieseln lassen.

    [0005] Bei beiden genannten Trommelwaschmaschinen wird jeweils nur zu Anfang des Waschvorganges die Durchfeuchtung der Wäsche begünstigt.

    [0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommelwasch­maschine so zu gestalten, daß während des gesamten Wasch­ganges ein ständiger Wechsel von höherer und niedrigerer Waschdrehzahl erfolgt, um so die Waschwirkung sowie die Ausnutzung der Waschmittel zu verbessern und gleichzeitig energie- und wassersparend zu wirken.
    Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
    Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Ansprüchen.

    [0007] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbe­sondere darin, daß zu Beginn des Waschganges mit einer höheren Drehzahl und einer niedrigen Drehzahl im Verlauf einer Einschaltperiode des Antriebsmotors gewaschen wird. Dadurch wird gleich zu Beginn des Waschganges eine gute Auflösung des Waschmittels und eine optimale Wäschedurch­feuchtung erreicht. Im weiteren Verlauf des Waschprogrammes findet durch den ständigen Wechsel von hoher und niedrige­rer Drehzahl einerseits eine gute Durchmischung der Wäsche bei optimaler Waschwirkung und andererseits eine gute Wäschedurchflutung statt. Die zeitweise Einstellung der niedrigeren Drehzahl im Verlauf des gesamten Wasch­ganges begünstigt die Schöpfwirkung der Trommelrippe und die intensive Wäschedurchflutung.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.

    [0009] Die Zeichnung zeigt ein Drehzahldiagramm mit einer Drehzahl­abstufung in den Einschaltperioden des Antriebsmotors.

    [0010] Innerhalb der Einschaltperiode des Antriebsmotors erfolgt eine stufenweise Veränderung der Trommeldrehzahl. Die Trommel wird zunächst auf die erhöhte Drehzahl n1 be­schleunigt und nach Ablauf einer Zeit von z. B. 2 bis 6 Sekunden mit der niedrigeren Drehzahl n2 angetrieben. Dabei liegt die Drehzahl n1 vorzugsweise in einem Bereich von 50 bis 60 min⁻¹ und die Drehzahl n2 in einem Bereich von 35 bis 45 min⁻¹. Die Trommel wird während des Wasch­ganges im Reversierbetrieb angetrieben. Der Trommeldurch­messer liegt in einem Bereich von 430 bis 500 mm. In dem gezeigten Beispiel wird die Trommel in einer Einschaltperiode ca. 5 bis 6 Sekunden (t1) mit einer Drehzahl von 55 min⁻¹ und dann ca. 5 bis 6 Sekunden (t2) mit einer Drehzahl von 40 min⁻¹ angetrieben. Danach sind 4 Sekunden Pause (t3) vorgesehen, bevor die nächste Einschaltperiode mit geänderter Drehrichtung, aber gleichen Zeitabschnitten erfolgt. Auf die Durchflutungsdrehzahl­phase n2 = 40 min⁻¹ folgt demnach eine Pause, in der die Lauge wie in einem Einweichvorgang auf die Wäsche einwirken kann. In der nächsten Einschaltperiode des Antriebsmotors wird die Trommeldrehzahl wieder auf die höhere Drehzahl n1 = 55 min⁻¹ eingestellt, um mit der Waschdrehzahl den Schmutz von der Faser des Textils zu lösen und wegzuwaschen. Zur besonderen Wäscheschonung kann der Benutzer einen Schongang anwählen, in dem dann automa­tisch kürzere Einschaltzeiten und längere Pausen des Antriebsmotors eingestellt werden. Im Schongang wird z. B. während der Einschaltperiode des Antriebsmotors zunächst die Drehzahl von 55 min⁻¹ für eine Zeit von 3 Sekunden und dann die niedrigere Drehzahl von 40 min⁻¹ für 3 Sekunden eingestellt. Nach 9 Sekunden Pause folgt die nächste Einschaltperiode mit geänderter Drehrichtung.

    [0011] Das vorbeschriebene Waschverfahren findet in Waschprogram­men mit und ohne Vorwäsche Anwendung.
    Bei Waschprogrammen mit Vorwaschgang kann z. B. der Vorwaschgang im wesentlichen mit der niedrigeren Trommel­drehzahl von n2 = 40 min⁻¹ im Reversierrhythmus zur besseren Wäsachedurchfeuchtung betrieben werden. Zum Schluß des Vorwaschganges wird die Trommel für einen kurzen Zeitabschnitt mit der abgestuften Drehzahl n1/n2 gemäß Anspruch 1 angetrieben, um den Schmutz von der Faser zu lösen. Im Hauptwaschgang wird die Trommel nur mit abgestufter Drehzahl n1/n2 gemäß Anspruch 1 angetrie­ben.
    Bei Waschprogrammen ohne Vorwaschgang ist es sinnvoll, die Trommel zunächst mit der niedrigeren Trommeldrehzahl n2 = 40 min⁻¹ und erst nach Ablauf eines kurzen Zeitab­schnitts mit der abgestuften Drehzahl n1/n2 anzutreiben. So wird erreicht, daß die Wäsche zu Beginn des Waschganges gut durchfeuchtet wird.


    Ansprüche

    1. Waschfahren für eine programmgesteuerte Trommel­waschmaschine mit Steuermitteln für die Drehzahleinstel­lung des Antriebsmotors und einer in einem Laugenbehälter drehbar gelagerten Wäschetrommel, die in ihrem Inneren mindestens eine Trommelrippe aufweist, wobei die Trommel­rippe mit Wasserauslaßöffnungen und Wassereinlaßöffnungen ausgebildet ist, derart, daß durch die Trommelrippe eine in beiden Drehrichtungen der Trommel wirksame Schöpf­wirkung während des Waschbetriebes entsteht und daß während des Waschganges Zyklen höherer und niedrigerer Trommeldrehzahlen einstellbar sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Trommeldrehzahl in einem Waschgang während einer Einschaltperiode des Antriebsmotors in beiden Drehrich­tungen zunächst für einen vorbestimmten Zeitabschnitt innerhalb der Einschaltperiode auf einen hohen Drehzahlwert eingestellt wird und nach Ablauf dieses Zeitabschnits auf eine niedrigere Drehzahl herabgestuft wird.
     
    2. Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommel­waschmaschine nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die hohe Drehzahlstufe (n1) mit einer Trommeldrehzahl von 50 - 60 min⁻¹ und die niedrige Drehzahlstufe (n2) zwischen 35 - 45 min⁻¹ gewählt wird.
     
    3. Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommel­waschmaschine nach Anspruch 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß als Zeitraum t1 bzw. t2 eine Zeit von 2 bis 6 Sekunden einstellbar ist.
     
    4. Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommel­waschmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Trommel bei Waschprogrammen mit Vorwaschgang im Vorwaschgang zunächst mit der niedrigeren Trommeldreh­zahl n2 und nach Ablauf eines Zeitabschnitts mit der abgestuften Drehzahl n1/n2 angetrieben wird.
     
    5. Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommel­waschmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Trommel bei Waschprogrammen mit Vorwaschgang im Hauptwaschgang mit abgestufter Drehzahl n1/n2 angetrie­ben wird.
     
    6. Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommel­waschmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Trommel bei Waschprogrammen ohne Vorwaschgang zu Beginn des Hauptwaschganges mit der niedrigeren und erst nach Ablauf eines Zeitabschnitts mit der abgestuften Drehzahl n1/n2 angetrieben wird.
     
    7. Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommel­waschmaschinen nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im Schongang kürzere Einschaltzeiten (t1, t2) und längere Pausen (t3) des Antriebsmotors einstellbar sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht