[0001] Die Erfindung betrifft ein Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommelwaschmaschine
mit Steuermitteln für die Drehzahleinstellung des Antriebsmotors und einer in einem
Laugenbehälter drehbar gelagerten Wäschetrommel, die in ihrem Inneren mindestens eine
Trommelrippe aufweist, wobei die Trommelrippe mit Wasserauslaßöffnungen und Wassereinlaßöffnungen
ausgebildet ist, derart, daß durch die Trommelrippe eine in beiden Drehrichtungen
der Trommel wirksame Schöpfwirkung während des Waschbetriebes entsteht und daß während
des Waschganges Zyklen höherer und niedrigerer Trommeldrehzahlen einstellbar sind.
[0002] Das vorgegebene Waschverfahren soll einerseits eine gute Durchmischung der Wäsche
im höheren Drehzahlbereich (Mechanik) und andererseits eine intensive Durchfeuchtung
bzw. Durchflutung des Wäschepostens bewirken und dabei gleichzeitig energie- und wassersparend
sein.
[0003] Es sind verschiedene Vorschläge bekannt, die darauf abzielen, bei Waschautomaten,
in denen mit niedrigen Wasserständen gearbeitet wird, die Waschwirkung zu verbessern.
Aus der DE-OS 33 24 481 ist beispielsweise bekannt, zur besseren Wäschedurchfeuchtung
zu Beginn des Waschganges mit einer niedrigeren Durchfeuchtungsdrehzahl zu arbeiten
und diese Trommeldrehzahl im Verlauf des Waschganges stufenweise zu erhöhen. Dadurch
wird erreicht, daß die Wäsche zu Beginn des Waschganges schneller und besser durchfeuchtet
wird.
[0004] Weiterhin wird in der DE-OS 37 12 118 eine Trommelwaschmaschine mit in an sich bekannter
Weise als Schöpfgefäße ausgebildeten Trommelrippen beschrieben. Diese Schöpfgefäße
bzw. Trommelrippen sollen die Durchfeuchtung der Wäsche unterstützen, indem sie bei
niedrigerer Drehzahl zu Beginn des Waschganges Waschflotte mitnehmen und von oben
auf die Wäsche rieseln lassen.
[0005] Bei beiden genannten Trommelwaschmaschinen wird jeweils nur zu Anfang des Waschvorganges
die Durchfeuchtung der Wäsche begünstigt.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Waschverfahren für eine programmgesteuerte
Trommelwaschmaschine so zu gestalten, daß während des gesamten Waschganges ein ständiger
Wechsel von höherer und niedrigerer Waschdrehzahl erfolgt, um so die Waschwirkung
sowie die Ausnutzung der Waschmittel zu verbessern und gleichzeitig energie- und wassersparend
zu wirken.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
nachfolgenden Ansprüchen.
[0007] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbesondere darin, daß zu Beginn
des Waschganges mit einer höheren Drehzahl und einer niedrigen Drehzahl im Verlauf
einer Einschaltperiode des Antriebsmotors gewaschen wird. Dadurch wird gleich zu Beginn
des Waschganges eine gute Auflösung des Waschmittels und eine optimale Wäschedurchfeuchtung
erreicht. Im weiteren Verlauf des Waschprogrammes findet durch den ständigen Wechsel
von hoher und niedrigerer Drehzahl einerseits eine gute Durchmischung der Wäsche
bei optimaler Waschwirkung und andererseits eine gute Wäschedurchflutung statt. Die
zeitweise Einstellung der niedrigeren Drehzahl im Verlauf des gesamten Waschganges
begünstigt die Schöpfwirkung der Trommelrippe und die intensive Wäschedurchflutung.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert.
[0009] Die Zeichnung zeigt ein Drehzahldiagramm mit einer Drehzahlabstufung in den Einschaltperioden
des Antriebsmotors.
[0010] Innerhalb der Einschaltperiode des Antriebsmotors erfolgt eine stufenweise Veränderung
der Trommeldrehzahl. Die Trommel wird zunächst auf die erhöhte Drehzahl n1 beschleunigt
und nach Ablauf einer Zeit von z. B. 2 bis 6 Sekunden mit der niedrigeren Drehzahl
n2 angetrieben. Dabei liegt die Drehzahl n1 vorzugsweise in einem Bereich von 50 bis
60 min⁻¹ und die Drehzahl n2 in einem Bereich von 35 bis 45 min⁻¹. Die Trommel wird
während des Waschganges im Reversierbetrieb angetrieben. Der Trommeldurchmesser
liegt in einem Bereich von 430 bis 500 mm. In dem gezeigten Beispiel wird die Trommel
in einer Einschaltperiode ca. 5 bis 6 Sekunden (t1) mit einer Drehzahl von 55 min⁻¹
und dann ca. 5 bis 6 Sekunden (t2) mit einer Drehzahl von 40 min⁻¹ angetrieben. Danach
sind 4 Sekunden Pause (t3) vorgesehen, bevor die nächste Einschaltperiode mit geänderter
Drehrichtung, aber gleichen Zeitabschnitten erfolgt. Auf die Durchflutungsdrehzahlphase
n2 = 40 min⁻¹ folgt demnach eine Pause, in der die Lauge wie in einem Einweichvorgang
auf die Wäsche einwirken kann. In der nächsten Einschaltperiode des Antriebsmotors
wird die Trommeldrehzahl wieder auf die höhere Drehzahl n1 = 55 min⁻¹ eingestellt,
um mit der Waschdrehzahl den Schmutz von der Faser des Textils zu lösen und wegzuwaschen.
Zur besonderen Wäscheschonung kann der Benutzer einen Schongang anwählen, in dem dann
automatisch kürzere Einschaltzeiten und längere Pausen des Antriebsmotors eingestellt
werden. Im Schongang wird z. B. während der Einschaltperiode des Antriebsmotors zunächst
die Drehzahl von 55 min⁻¹ für eine Zeit von 3 Sekunden und dann die niedrigere Drehzahl
von 40 min⁻¹ für 3 Sekunden eingestellt. Nach 9 Sekunden Pause folgt die nächste Einschaltperiode
mit geänderter Drehrichtung.
[0011] Das vorbeschriebene Waschverfahren findet in Waschprogrammen mit und ohne Vorwäsche
Anwendung.
Bei Waschprogrammen mit Vorwaschgang kann z. B. der Vorwaschgang im wesentlichen mit
der niedrigeren Trommeldrehzahl von n2 = 40 min⁻¹ im Reversierrhythmus zur besseren
Wäsachedurchfeuchtung betrieben werden. Zum Schluß des Vorwaschganges wird die Trommel
für einen kurzen Zeitabschnitt mit der abgestuften Drehzahl n1/n2 gemäß Anspruch 1
angetrieben, um den Schmutz von der Faser zu lösen. Im Hauptwaschgang wird die Trommel
nur mit abgestufter Drehzahl n1/n2 gemäß Anspruch 1 angetrieben.
Bei Waschprogrammen ohne Vorwaschgang ist es sinnvoll, die Trommel zunächst mit der
niedrigeren Trommeldrehzahl n2 = 40 min⁻¹ und erst nach Ablauf eines kurzen Zeitabschnitts
mit der abgestuften Drehzahl n1/n2 anzutreiben. So wird erreicht, daß die Wäsche zu
Beginn des Waschganges gut durchfeuchtet wird.
1. Waschfahren für eine programmgesteuerte Trommelwaschmaschine mit Steuermitteln
für die Drehzahleinstellung des Antriebsmotors und einer in einem Laugenbehälter
drehbar gelagerten Wäschetrommel, die in ihrem Inneren mindestens eine Trommelrippe
aufweist, wobei die Trommelrippe mit Wasserauslaßöffnungen und Wassereinlaßöffnungen
ausgebildet ist, derart, daß durch die Trommelrippe eine in beiden Drehrichtungen
der Trommel wirksame Schöpfwirkung während des Waschbetriebes entsteht und daß während
des Waschganges Zyklen höherer und niedrigerer Trommeldrehzahlen einstellbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trommeldrehzahl in einem Waschgang während einer Einschaltperiode des Antriebsmotors
in beiden Drehrichtungen zunächst für einen vorbestimmten Zeitabschnitt innerhalb
der Einschaltperiode auf einen hohen Drehzahlwert eingestellt wird und nach Ablauf
dieses Zeitabschnits auf eine niedrigere Drehzahl herabgestuft wird.
2. Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommelwaschmaschine nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hohe Drehzahlstufe (n1) mit einer Trommeldrehzahl von 50 - 60 min⁻¹ und die
niedrige Drehzahlstufe (n2) zwischen 35 - 45 min⁻¹ gewählt wird.
3. Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommelwaschmaschine nach Anspruch
1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Zeitraum t1 bzw. t2 eine Zeit von 2 bis 6 Sekunden einstellbar ist.
4. Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommelwaschmaschine nach einem der
Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trommel bei Waschprogrammen mit Vorwaschgang im Vorwaschgang zunächst mit
der niedrigeren Trommeldrehzahl n2 und nach Ablauf eines Zeitabschnitts mit der abgestuften
Drehzahl n1/n2 angetrieben wird.
5. Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommelwaschmaschine nach einem der
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trommel bei Waschprogrammen mit Vorwaschgang im Hauptwaschgang mit abgestufter
Drehzahl n1/n2 angetrieben wird.
6. Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommelwaschmaschine nach einem der
Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trommel bei Waschprogrammen ohne Vorwaschgang zu Beginn des Hauptwaschganges
mit der niedrigeren und erst nach Ablauf eines Zeitabschnitts mit der abgestuften
Drehzahl n1/n2 angetrieben wird.
7. Waschverfahren für eine programmgesteuerte Trommelwaschmaschinen nach einem der
Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Schongang kürzere Einschaltzeiten (t1, t2) und längere Pausen (t3) des Antriebsmotors
einstellbar sind.