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EP 0 370 215 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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30.05.1990 Patentblatt 1990/22 |
(22) |
Anmeldetag: 06.10.1989 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT SE |
(30) |
Priorität: |
23.11.1988 DE 3839452
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Anmelder: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT |
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D-70327 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Körner, Wolf-Dietrich, Prof.
D-7146 Remseck 3 (DE)
- Harr, Thomas
D-7533 Tiefenbronn (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Motorbremsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine |
(57) Die Erfindung betrifft eine Motorbremsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine und
umfaßt ein Drosselventil sowie einen im Zylinderkopf in einer Steuerbohrung angeordneten
Steuerkolben. Um auf einfache Weise eine Schmierung des Steuerkolben zu erreichen,
ist die Steuerbohrung mit einer Verbindungsöffnung zu der vom Kipphebelraum in das
Kurbelgehäuse führenden Ölrücklaufbohrung versehen.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Motorbremsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine
gemäß den weiteren im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Eine Motorbremsvorrichtung der gattungsgemäßen Bauart ist aus der DE-OS 34 28 626
bekannt. Der in der Steuerbohrung des Zylinderkopfes eingesetzte Steuerkolben wird
mittels Druckluft betätigt. Infolge der hohen Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit
des Steuerkolbens treten relativ hohe Reibwiderstände zwischen Kolben-Bohrungswand
auf und es besteht die Gefahr, daß der Steuerkolben in der Steuerbohrung verklemmt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Motorbremse derart auszubilden,
daß auf bauliche einfache Weise deren Funktion und Standfestigkeit wesentlich verbessert
ist.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Durch die Erfindung wird auf einfache Weise ohne zusätzlichen Fertigungsaufwand
eine Schmierung der Steuerkolben erzielt, in dem ein Teil des aus dem Kipphebelraum
in das Kurbelgehäuse abfließenden Schmieröles zur Steuerbohrung abgezweigt wird. Durch
die Schmierung wird ferner eine Erhöhung der Standfestigkeit erzielt, da die Reibung
zwischen Kolben und Steuerbohrung verringert und ein Festsetzen des Kolbens in der
Steuerbohrung weitgehend verhindert wird. Ferner wird durch die Schmierung ein zusätzlicher
Kühleffekt am Steuerkolben erzielt, durch den der Verschleiß eines am Steuerkolben
angeordneten Dichtringes verringert wird, was ebenfalls zu einer Verbesserung der
Standfestigkeit beiträgt. Mit der Verbindung von Ölrücklaufbohrung und Steuerbohrung
wird gleichzeitig eine Entlüftung des unter dem Steuerkolben liegenden Raumes erreicht,
so daß auf die Anbringung einer besonderen Entlüftungsbohrung verzichtet werden kann.
[0006] Weitere Ausschaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] In der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
an Hand zweier Abbildungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 von der erfindungsgemäßen Motorbremsvorrichtung das Drosselventil mit Steuerkolben
in einem Querschnitt durch den Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine und,
Figur 2 die Lage der Steuerbohrung zur Führung des Steuerkolbens am Zylinderkopf aus
Figur 1 in einer Draufsicht.
[0008] In Figur 1 ist von einer nach dem Dieselprinzip arbeitenden Brennkraftmaschine ein
Zylinderkopf 1 dargestellt, der die Öffnung eines Zylinders 2 verschließt. Neben den
nicht dargestellten Gaswechselventilen enthält der Zylinderkopf 1 für jeden Zylinder
2 ein Drosselventil 3. Das als Tellerventil ausgebildete Drosselventil 3 ist mit
seinem Ventilschaft 4 im Zylinderkopf 1 geführt und steuert mit seinem Ventilteller
5 eine im Zylinderkopfboden befindliche Drosselöffnung 7. Betätigt wird das Drosselventil
3 von einem Steuerkolben 8, der mit seiner Bodenplatte 9 auf dem Ende des Ventilschaftes
4 aufliegt und in einer abgestuften Steuerbohrung 10 des Zylinderkopfes 1 eingesetzt
ist. Der ebenfalls abgestufte Steuerkolben ist im verjüngten Teil der Steuerbohrung
10 mit einem Führungsabschnitt 11 geführt und im erweiterten Teil der Steuerbohrung
mittels eines am oberen Abschnitt 12 angeordneten Dichtringes 13 dichtend gehalten.
Die Verstellung des Steuerkolbens 8 erfolgt mittels Druckluft, die mit Beginn des
Bremsvorganges von einem Bremsschaltventil aus gesteuert die Oberseite des Steuerkolbens
8 beaufschlagt.
[0009] Das Drosselventil 3 öffnet, so daß das vom Kolben 14 im Zylinder 2 verdichtete Gas
durch die Drosselöffnung 7 in den Auslaßkanal 15 verdrängt wird.
[0010] Aus Figur 2 ist zu erkennen, daß die Steuerbohrung 8 neben einem Kipphebelraum 16
vorgesehen ist. Im Kipphebelraum 16 sind Aufnahmebohrungen 17 für die nicht dargestellten
Gaswechselventile angeordnet. Außerdem befinden sich im Kipphebelraum 16 die ebenfalls
nicht dargestellten Kipphebel zum Betätigen der Gaswechselventile. Die Kipphebel
sind dabei auf Kipphebelachsen gelagert und werden mit Schmieröl aus dem Schmierölkreislauf
geschmiert. Das aus den Lagerstellen in den Kipphebelraum 16 abtropfende Schmieröl
wird durch eine Ölrücklaufbohrung 18 in das Kurbelgehäuse abgeleitet.
[0011] Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, daß die Ölrücklaufbohrung 18 mit einer Verbindungsöffnung
19 zur Steuerbohrung 10 versehen ist. Hierdurch wird auf baulich einfache Weise der
Steuerkolben 8 in der Steuerbohrung 10 von einem Teil des aus dem Kipphebelraum 16
in das Kurbelgehäuse abgeführten Schmierols geschmiert. Um hierbei eine gezielte
Schmierung des Führungsabschnitts 11 am Steuerkolben 8 zu erreichen, ist die Verbindungsöffnung
19 in dem verjüngten Teil der Steuerbohrung 10 vorgesehen. Hierdurch wird gleichzeitig
der unter dem Steuerkolben 8 liegende Raum über die Verbindungsöffnung 19 zum Kurbelgehäuse
hin entlüftet.
[0012] Wie Figur 2 zeigt, ist die Lage der Steuerbohrung 10 so auf den Verlauf der Ölrücklaufbohrung
18 abgestimmt, daß die Ölrücklaufbohrung 18 die Steuerbohrung 8 im verjüngten Bohrungsteil
anschneidet. Die hierdurch entstehende gemeinsame Schnittlinie bildet dabei den Rand
der Verbindungsöffnung 19. Diese Verbindung zwischen den Bohrungen 10 und 18 erfolgt
auf engstem Raum und ohne einen zusätzlichen Verbindungskanal.
1. Motorbremsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine mit einem im Zylinderkopf angeordneten
Drosselventil zur Steuerung einer zwischen einem Zylinder und einem Auslaßkanal liegenden
Drosselöffnung und mit einem das Drosselventil betätigenden Steuerkolben, der in
einer Steuerbohrung im Zylinderkopf eingesetzt und während des Bremsvorganges mit
Druckluft beaufschlagt ist und ferner mit im Zylinderkopf in einem Kipphebelraum angeordneten
Kipphebeln zum Betätigen der Gaswechselventile, wobei die Lager der Kipphebel mit
Schmieröl aus dem Schmierölkreislauf der Brennkraftmaschine geschmiert werden und
wobei aus den Lagern in den Kipphebelraum abtropfendes Schmieröl durch eine Ölrücklaufbohrung
in das Kurbelgehäuse abgeleitet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ölrücklaufbohrung (18) mit einer Verbindungsöffnung (19) zur Steuerbohrung
(10) versehen ist.
2. Motorbremsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerkolben (8) abgestuft ist und einen Dicht(12) sowie Führungsabschnitt
(11) aufweist, wobei die Verbindungsöffnung (19) in der dem Führungsabschnitt (11)
benachbart liegenden Wand der Steuerbohrung (10) vorgesehen ist.
3. Motorbremsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerbohrung (10) und die Ölrücklaufbohrung (18) derart zueinander angeordnet
sind, daß die Ölrücklaufbohrung (18) die Steuerbohrung (10) anschneidet, wobei die
gemeinsame Schnittlinie den Rand der Verbindungsöffnung (19) bildet.
