(19)
(11) EP 0 370 280 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.05.1990  Patentblatt  1990/22

(21) Anmeldenummer: 89120240.0

(22) Anmeldetag:  01.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04G 23/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE FR GB IT NL

(30) Priorität: 24.11.1988 DE 3839677

(71) Anmelder: ROBOTA GMBH Feuerungs- und Schornsteinbau
D-4330 Mülheim a.d. Ruhr 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Pohl, Reinhold
    D-4330 Mülheim a.d. Ruhr (DE)
  • Dresselmann, Manfred
    D-4330 Mülheim a.d. Ruhr (DE)
  • Hessmann, Hans-Wilhelm
    D-4650 Gelsenkirchen (DE)

(74) Vertreter: Honke, Manfred, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Partner, Postfach 10 02 54
D-45002 Essen
D-45002 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Abbrechen von Schornsteinen


    (57) Es handelt sich um eine Vorrichtung zum Abbrechen von Schorn­steinen, nämlich um eine in den Schornsteinschaft (1) einhäng­bare Arbeitsbühne (5) mit über den Bühnenumfang verteilten Ab­hängeeinrichtungen (6) mit vertikal geführten Absenkkolben (7) und an den oberen Kolbenenden einschwenkbar gelagerten Abhänge­armen (8), welche in ausgeschwenkter Stellung die Schornsteinwand übergreifen. Dadurch werden eine sichere Abhängung der Ar­beitsbühne (5) und ein einwandfreies Absenken der Arbeitsbühne (5) im Zuge des Abbaufortschrittes erreicht. Auf der Arbeits­bühne arbeitet ein Bagger (4) mit einem Abbruchwerkzeug (2). Der Abbruch erfolgt stets im Bereich eines eingeschwenkten Ab­hängearmes (8) und über den Schornsteinumfang nacheinander an sämtlichen Abhängearmen (8), die nach erfolgter Abbrucharbeit wieder in die Schornsteinwand übergreifender Position zu­rückgeschwenkt werden, so daß schließlich die Arbeitsbühne (5) um das Maß des Kolbenhubs der Absenkkolben (7) abgesenkt werden und ein neuer Abbruchzyklus beginnen kann. Dadurch wird maschineller Schornsteinabbruch in rationeller bzw. wirt­schaftlicher Weise möglich.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abbrechen von Schornsteinen aus Mauerwerk, Beton oder Stahlbeton, insbes. von hohen Schornsteinen, mittels eines den Schornsteinschaft von dem Schornsteinkopf bis zum Schornsteinfuß sukzessive abtragenden Abbruchwerkzeuges.

    [0002] Ein ständiges Problem bereitet der Abbruch von Schornsteinen, insbes. freistehenden Industrieschornsteinen großer Höhe. Häufig muß schon aus Sicherheitsgründen ein manueller Abbruch erfolgen, nämlich mittels manuell bedienbarer Abbruchgeräte wie Drucklufthämmer o. dgl. Man hat auch schon maschinellen Abbruch versucht. Dazu wird mit Hilfe eines zunächst am Schorn­steinkopf zu installierenden Fördergerüstes ein Bagger mit Auslegerbeinen auf den Schornsteinschaft aufgesetzt. Der Bag­gerarm ist mit einem Abbruchwerkzeug bestückt. Mit Hilfe des Abbruchwerkzeuges können Mauerwerk und Beton sukzessive ab­getragen werden, während bei Stahlbetonkonstruktionen außer­dem die Bewehrung von einem Konsolgerüst aus mittels Schneid­brenner o. dgl. zerlegt wird. Der Bagger wandert mit dem Ab­bruchfortschritt von dem Schornsteinkopf zum Schornsteinfuß. Dazu folgen die Auslegerbeine dem Abbruchfortschritt auf der Schornsteinwand. Wegen erheblicher Absturzgefahr muß der Bagger zusätzlich an einem Kran aufgehängt werden. Der Ein­satz eines solchen Krans ist kostenaufwendig. Häufig stehen Krane mit ausreichender Auslegerhöhe gar nicht zur Verfügung. Im ganzen ist diese Abbruchmethode unbefriedigend. - Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, welche das Abbrechen von Schornsteinen und ins­besondere hohen Schornsteinen auf maschinellem Wege mit opti­maler Sicherheit und in rationeller bzw. wirtschaftlicher Weise ermöglicht.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die gattungsgemäße Vorrichtung gekennzeichnet durch eine in den Schornsteinschaft an seinem Mündungsende einhängbare Arbeitsbühne mit über den Bühnen­umfang verteilten Abhängeeinrichtungen mit jeweils zumindest einem vertikal geführten sowie in verschiedenen Höhenstel­lungen arretierbaren Absenkkolben und einem am oberen Kolben­ende einschwenkbar gelagerten Abhängearm, welcher in ausge­schwenkter Stellung die Schornsteinwand übergreift. Weiter lehrt die Erfindung, daß die Arbeitsbühne über den Bühnen­umfang verteilte Abstützeinrichtungen mit gegen die Schornstein­innenwand anstellbaren Stützarmen aufweist. - Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß sich ein Bagger mit einem Abbruchwerkzeug dann mit ausreichender Bewegungsfreiheit und optimaler Sicherheit zum Abbruch von Schornsteinen einsetzen läßt, wenn für diesen Bagger eine Arbeitsbühne installiert wird, die nach Maßgabe des Abbruchfortschrittes vom Schorn­steinkopf zum Schornsteinfuß schrittweise abgesenkt werden kann. Eine solche Arbeitsbühne läßt sich in gleicher Weise wie der Bagger mittels eines zugelassenen Fördergerüstes auf das Niveau der Schornsteinmündung einheben und dort in den Schornsteinschaft einhängen. Die Arbeitsbühne wird mit Hilfe der rundum vorgesehenen Abhängeeinrichtungen an der Schorn­steinwand abgehängt. Dann sind die Absenkkolben gleichsam ausgefahren, d. h. die Arbeitsbühne hängt am unteren Ende der Absenkkolben, und die Abhängearme übergreifen die Schorn­steinwand. Im Zuge der Abbrucharbeiten werden die Abhänge­arme einzeln und nacheinander ein- bzw. zurückgeschwenkt, so daß dort Abbruch der Schornsteinwand bis kurz über das Niveau der Arbeitsbühne erfolgen kann. Anschließend wird der betreffende Absenkkolben um das Maß des Abbruchfortschrittes nach unten gefahren bzw. eingefahren und der betreffende Ab­hängearm wieder ausgeschwenkt, übergreift dann also die Schorn­steinwand an der nach unten gewanderten Abbruchstelle. Auf diese Weise wird rundum der Arbeitsbühne, die regelmäßig ei­nen polygonartigen Umfang aufweist, an jedem Abhängearm bzw. Absenkkolben verfahren, so daß schließlich sämtliche Arbeits­kolben mit ihren Abhängearmen um das Maß des Abbaufortschrit­tes eingefahren bzw. nach unten gefahren sind. Dabei ent­spricht das Maß des Abbruchfortschrittes dem maximalen Kol­benhub. Nach einem Abbruchzyklus befinden sich sämtliche Ab­senkkolben in eingefahrener Stellung, die Arbeitsbühne also im Bereich des oberen Endes der Absenkkolben. Nunmehr wird die Arbeitsbühne nach Maßgabe des Kolbenhubs abgesenkt und befindet sich in abgesenkter Position wiederum am unteren Ende der Absenkkolben, so daß ein neuer Abbruchzyklus erfol­gen und die Schornsteinwand rundum um das Maß des Kolbenhubs weiter abgebrochen werden kann undsofort. Die gegen die Schorn­steininnenwand anstellbaren Abstützeinrichtungen dienen dazu, die Arbeitsbühne in dem Schornsteinschaft zu zentrieren und gegen Ausschwenkbewegungen zu sichern. Im Zuge des Absenkens der Arbeitsbühne werden die Abstützeinrichtungen vorübergehend gelöst und folglich von der Schornsteininnenwand zurückgenom­men. Stets steht für den Bagger eine einwandfrei gesicherte Arbeitsplattform zur Verfügung, so daß die Abbrucharbeiten unter Verzicht auf eine zusätzliche Kranaufhängung in maschi­neller und rationeller Weise erfolgen können.

    [0005] Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden auf­geführt. So sieht die Erfindung vor, daß sich die Abstützein­richtungen in radialer Verlängerung an die Abhängeeinrich­tungen anschließen und die Abhängeeinrichtungen mit den Ab­stützeinrichtungen unter Zwischenschaltung von Kragarmen in Radialrichtung vorfahrbar bzw. vorpfändbar sind. Dadurch wird eine Anpassung an unterschiedliche Schornsteindurchmesser möglich, zumal sich der Schornsteindurchmesser regelmäßig vom Schornsteinkopf zum Schornsteinfuß vergrößert. Die Krag­arme können als Profilträger, Zahnstangentriebe oder Zylin­derkolbenanordnungen mit verschraubbaren Anschlußflanschen ausgebildet sein. Beispielsweise lassen sich sukzessive meh­rere Profilträger über ihre Anschlußflansche miteinander ver­binden und zwischen die Abhängeeinrichtungen und der Arbeits­bühne einsetzen. Ferner können auf den Kragarmen Laufstege befestigt und zwischen den Kragarmen Fangnetze aufgehängt werden, so daß eine zusätzliche Sicherheit für das Abbruch­personal erreicht wird. - Nach einem Vorschlag der Erfindung mit selbständiger Bedeutung ist vorgesehen, daß die Abhänge­einrichtungen jeweils ein unmittelbar an der Arbeitsbühne oder an einem zwischengeschalteten Kragarm in vertikaler Aus­richtung angeflanschtes Führungsrohr für den in dem Führungs­rohr höhenverstellbaren und arretierbaren Absenkkolben auf­weist, und daß das Führungsrohr und der Absenkkolben in vor­gegebenen Höhenabständen fluchtende Querbohrungen zum Ein­ stecken von Arretierungsbolzen aufweisen. Auf diese Weise läßt sich das Maß des Abbruchfortschrittes über die Höhe des Kolbenhubes variieren, so daß die Arbeitsbühne erst nach meh­reren über den Schornsteinumfang erfolgenden Abbruchschritten abgesenkt werden muß. Ferner ist eine derartige Ausbildung der Abhängeeinrichtungen in fertigungs- und bedienungstechni­scher Hinsicht besonders einfach, stabil und funktionsgerecht. Das gilt auch unter Berücksichtigung der weiteren Empfehlung der Erfindung, wonach das Führungsrohr als Rechteckrohr und der Absenkkolben als I-Profil ausgebildet sind und in dem Führungsrohr Längsführungen, z. B. Kugelführungen oder Rol­lenführungen als leiterförmige Flachkäfige oder Wälzwagen für den Absenkkolben angeordnet sind. Auf diese Weise wird Leichtgängigkeit für den bzw. die Absenkkolben in ihren Füh­rungsrohren erreicht, werden insbes. Verkantungen vermieden. Der Absenkkolben weist an seinem unteren Ende zweckmäßiger­weise eine Fußplatte als gleichsam Anschlag für das Führungs­rohr und folglich die Arbeitsbühne sowie an seinem oberen Ende Aufhängeösen auf. Aufgrund dieser Aufhängeösen, die sich auch an der Arbeitsbühne befinden, läßt sich die Arbeitsbühne an einem Fördergerüst in die Schornsteinmündung einhängen. Vorzugsweise trägt der vertikal geführte Absenkkolben an sei­nem oberen Ende zwei horizontale Lagerwangen und ist zwischen diesen Lagerwangen der Abhängearm auf einem horizontalen La­gerbolzen schwenkbar gelagert und mittels ein- oder beidsei­tig des Lagerbolzens in fluchtende Querbohrungen einsteck­baren Arretierungsbolzen in horizontaler Position feststell­bar. Die Lagerwangen und der Abhängearm können aus U-Profilen bestehen. Jeder Abhängearm kann an seinem aufliegenden Ende eine höhenjustierbare Auflagerplatte aufweisen, um eine ein­wandfreie Abstützung auf der Abbruchfläche des Schornstein­schaftes zu erreichen.

    [0006] Nach einem Vorschlag der Erfindung, dem in Kombination mit den beanspruchten Maßnahmen aber auch selbständig besondere Bedeutung zukommt, ist vorgesehen, daß die innenliegenden Enden der Abhängearme und die Führungsrohre im Bereich ihrer innenliegenden Anschlußflansche über Ketten- oder Seilzüge miteinander verbunden sind und dadurch die Arbeitsbühne mit­tels Ketten- oder Seilzuggeräten an den abgehängten Absenk­kolben absenkbar sind. Ein derartiges Absenken der Arbeits­bühne ist vor jedem Abbruchzyklus erforderlich. Die abgesenk­te Arbeitsbühne liegt dann auf den Fußplatten der Absenkkol­ben auf und ist im übrigen gegen die Schachtinnenwand abge­stützt. Erfindungsgemäß ist jedes Führungsrohr von einem Dop­pelkragen mit Anschlußflansch für die Arbeitsbühne bzw. den zwischengeschalteten Kragarm umgeben und sind zwischen beiden Kragen ein oder zwei Stützarme in horizontaler Ebene schwenk­bar gelagert und in gegen die Schornsteininnenwand angestell­ter Position fixierbar, z. B. mittels eines beide Stützarme verbindenden Kettenzuges oder Gestänges, damit die Stützarme nicht selbständig ausschwenken können und dadurch die Abstüt­zung verlorengeht. Um eine einwandfreie Abstützung bzw. An­passung an die Schornsteininnenwand zu erreichen, können die Stützarme endseitig schwenkbar oder gelenkig gelagerte Ab­stützteller aufweisen.

    [0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:

    Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Schornsteinmündung mit angedeutetem Fördergerüst nach dem Einhängen einer Arbeitsbühne,

    Fig. 2 eine schematische Aufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 1, jedoch mit horizontal geschnittenem Förderge­rüst und lediglich angedeuteter Arbeitsbühne und fort­gelassenem Bagger,

    Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 1 nach erfolgtem Abbruch der Schornsteinwand im Bereich eines wieder ausgeschwenk­ten Abhängearmes mit für die Abbrucharbeiten angedeu­teter Einschwenkstellung,

    Fig. 4 den Gegenstand nach Fig. 3 nach einem Abbruchzyklus,

    Fig. 5 den Gegenstand nach Fig. 4 nach erfolgtem Absenken der Arbeitsbühne zu Beginn eines neuen Abbruchzyklus und

    Fig. 6 eine schematische Aufsicht auf einen Schornstein mit teilweisem Horizontalschnitt in einem oberen und einem unteren Schornsteinbereich und eingesetzter Arbeits­bühne ohne die Schornsteinwand übergreifende Abhänge­arme.



    [0008] In den Figuren ist eine Vorrichtung zum Abbrechen von Schorn­steinen aus Mauerwerk, Beton oder Stahlbeton, insbes. von freistehenden Schornsteinen großer Höhe dargestellt. Das Ab­brechen erfolgt mittels eines den Schornsteinschaft 1 von dem Schornsteinkopf bis zum Schornsteinfuß sukzessive abtra­ genden Abbruchwerkzeuges 2, welches nach dem Ausführungsbei­spiel an dem Auslegerarm 3 eines Baggers 4 befestigt ist. In den Schornsteinschaft 1 ist an seinem Mündungsende eine Ar­beitsbühne 5 eingehängt, und zwar mit über den Bühnenumfang verteilten Abhängeeinrichtungen 6 mit jeweils zumindest einem vertikal geführten sowie in verschiedenen Höhenstellungen arretierbaren Absenkkolben 7 und einem am oberen Kolbenende schwenkbar gelagerten Abhängearm 8, welche in ausgeschwenkter Stellung die Schornsteinwand übergreifen. Die Arbeitsbühne 5 weist außerdem über den Bühnenumfang verteilte Abstützein­richtungen 9 mit gegen die Schornsteininnenwand anstellbaren Stützarmen 10 auf. Die Abstützeinrichtungen 9 schließen sich in radialer Verlängerung an die Abhängeeinrichtungen 6 an. Die Abhängeeinrichtungen 6 sind mit den Abstützeinrichtungen 9 unter Zwischenschaltung von Kragarmen 11 in Radialrichtung vorfahrbar bzw. vorpfändbar, um stets eine Anpassung an den sich vom Schornsteinkopf zum Schornsteinfuß hin vergrößernden Schornsteindurchmesser zu ermöglichen. Die Arbeitsbühne 5 weist im Ausführungsbeispiel einen polygonartigen Umfang auf, besteht im wesentlichen aus traversenartigen Profilträgern 12 und einer davon getragenen Plattform 13. Die Kragarme 11 sind als Profilträger mit verschraubbaren Anschlußflanschen 14 ausgebildet. Ebenso weisen die Arbeitsbühne 5 und die Ab­hängeeinrichtungen 6 derartige Anschlußflansche 14 auf. Auf den Kragarmen 11 lassen sich Laufstege 15 befestigen. Zwischen den Kragarmen 11 lassen sich Fangnetze 16 aufhängen, was lediglich angedeutet ist.

    [0009] Die Abhängeeinrichtungen 6 weisen jeweils ein unmittelbar an der Arbeitsbühne 5 oder an einem zwischengeschalteten Kragarm 11 in vertikaler Ausrichtung angeflanschtes Führungsrohr 17 für den in dem Führungsrohr höhenverstellbaren und in ver­schiedenen Höhen arretierbaren Absenkkolben 7 auf. Das Füh­rungsrohr 17 und der Absenkkolben 7 besitzen in vorgegebenen Höhenabständen fluchtende Querbohrungen 18 zum Einstecken von Arretierungsbolzen. Das Führungsrohr 17 ist als Rechteckrohr und der Absenkkolben 7 als I-Profil ausgebildet. In dem Füh­rungsrohr 17 sind Rollenführungen 19 für den Absenkkolben 7 angeordnet. Der Absenkkolben 7 weist an seinem unteren Ende eine Fußplatte 20 und an seinem oberen Ende Aufhängeösen auf. In abgesenkter Position lagert die Arbeitsbühne 5 auf den Fußplatten 20 der Absenkkolben 7 auf. Jeder der verteilten Absenkkolben 7 trägt an seinem oberen Ende zwei horizontale Lagerwangen 21. Zwischen den Lagerwangen 21 ist der Abhänge­arm 8 auf einem horizontalen Lagerbolzen 22 schwenkbar ge­lagert und mittels ein- oder beidseitig des Lagerbolzens 22 in fluchtende Querbohrungen 23 einsteckbaren Arretierungs­bolzen in horizontaler Position feststellbar, wenn nämlich der Abhängearm 8 die Schornsteinwand übergreift und die Ar­beitsbühne 5 unter Zwischenschaltung des Absenkkolbens 7 da­durch abgehängt wird. Die Lagerwangen 21 und der Abhängearm 8 bestehen aus U-Profilen. Jeder Abhängearm 8 weist an sei­nem aufliegenden Ende eine höhenjustierbare Auflagerplatte 24 zur Anpassung an die jeweilige Abbruchfläche auf.

    [0010] Die innenliegenden Enden der Abhängearme 8 und die Führungs­rohre 17 im Bereich ihrer innenliegenden Anschlußflansche 14 sind über Ketten- oder Seilzüge 25 miteinander verbunden. Da­durch ist die Arbeitsbühne 5 mittels Ketten- oder Seilzugge­räten an den abgehängten Absenkkolben 7 absenkbar. Jedes Führungsrohr 17 ist von einem Doppelkragen 26 mit Anschluß­flansch 14 umgeben. Im Doppelkragen 26 bzw. zwischen beiden Kragen sind ein oder zwei Stützarme 10 in horizontaler Ebene schwenkbar gelagert und in gegen die Schornsteininnenwand an­gestellter Position fixierbar, z. B. mittels eines beide Stützarme verbindenden Kettenzuges 27 oder Gestänges. Im Zuge des Absenkens der Arbeitsbühne 5 werden die Stützarme 10 auseinandergeschwenkt. Im übrigen weisen die Stützarme 10 schwenkbar oder gelenkig gelagerte Abstützteller 28 auf, um eine einwandfreie Abstützung gegen die Schornsteininnenwand zu erreichen.

    [0011] Der Abbruch eines Schornsteines erfolgt wie folgt:

    [0012] Nachdem die Arbeitsbühne 5 mit Hilfe eines Fördergerüstes 29 in die Schornsteinmündung eingesetzt und auf die abgehängte Arbeitsbühne 5 ein Bagger 4 mit einem Abbruchwerkzeug 2 auf­gesetzt worden ist, beginnt der Bagger 4 seine Abbrucharbeit im Bereich eines zurück- bzw. eingeschwenkten Abhängearmes 8. Nach erfolgtem Abbruch über ein vorgegebenes Höhenmaß, welches den maximalen Kolbenhub der Absenkkolben 7 nicht übersteigen darf, wird der betreffende Abhängearm 8 wieder in seine die Schornsteinwand übergreifende Ausgangsstellung zurückgeschwenkt. Der betreffende Absenkkolben 7 befindet sich dann automatisch in eingefahrener Stellung. Anschließend erfolgt der weitere Abbruch der Schornsteinwand im Bereich des nächsten einzuschwenkenden Abhängearmes 8 undsofort nach­einander bei sämtlichen Abhängearmen 8,, so daß schließlich sämtliche Absenkkolben 7 eingefahren und die Abhängearme 8 wieder in die Schornsteinwand übergreifende Position einge­schwenkt sind. Dann werden die Stützarme 10 gelöst und aus­einandergeschwenkt, so daß nunmehr die Arbeitsbühne 5 auf den Absenkkolben 7 bis auf deren Fußplatten 20 abgesenkt wer­den kann. Nun beginnt ein neuer Abbruchzyklus in der beschrie­benen Weise, wobei die Möglichkeit besteht, für den Abbruch­fortschritt Höhenmaße zu verwirklichen, die nicht dem maxi­malen Kolbenhub der Absenkkolben 7 entsprechen, sondern Bruch­teile davon, weil die in die Führungsrohre 17 einfahrenden Absenkkolben 7 in durch die Querbohrungen 18 vorgegebenen Höhenabständen verstellbar und arretierbar sind. Im Bereich des Schachtfußes schließlich setzen die Absenkkolben 7 auf das Erdreich auf. Das gilt letztlich dann auch für die Ar­beitsbühne. Auf dem Weg von dem Schornsteinkopf zum Schorn­steingrund werden in zunehmendem Maße Kragarme 11 zwischen die Arbeitsbühne 5 und den Führungsrohren 17 für die Absenk­kolben 7 mit den Stützarmen 10 eingesetzt, damit die Stütz­arme 10 stets einwandfrei gegen die sich im Durchmesser ver­größernde Schornsteininnenwand angestellt werden können und für eine Zentrierung sowie bewegungsfreie Abstützung der Ar­beitsbühne 5 sorgen.

    [0013] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, daß an die Kragarme 11 mit Fahrplatten 30 belegbare Unter­konstruktionen 31 anschließbar sind, um gleichsam eine Er­weiterung der Arbeitsbühne 5 bis in den Bereich der Schorn­steinwand zu erreichen, so daß also der Bagger 4 aus der Schornsteinmitte heraus vorfahren und Abbrucharbeiten mit die Schornsteinwand übergreifendem Abbruchwerkzeug 2 von aus­sen durchführen kann. In diesem Fall wird auf den Einsatz der Laufstege 15 und Fangnetze 16 verzichtet. Das ist ledig­lich bereichsweise in Fig. 6 angedeutet.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Abbrechen von Schornsteinen aus Mauerwerk, Beton oder Stahlbeton, insbes. von hohen Schornsteinen, mit­tels eines den Schornsteinschaft von dem Schornsteinkopf bis zum Schornsteinfuß sukzessive abtragenden Abbruchwerkzeuges, gekennzeichnet durch eine in den Schorn­steinschaft (1) an seinem Mündungsende einhängbare Arbeits­bühne (5) mit über den Bühnenumfang verteilten Abhängeeinrich­tungen (6) mit jeweils zumindest einem vertikal geführten sowie arretierbaren Absenkkolben (7) und einem am oberen Kol­ benende einschwenkbar gelagerten Abhängearm (8), welcher in ausgeschwenkter Stellung die Schornsteinwand übergreift.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsbühne (5) über den Bühnenumfang verteilte Abstütz­einrichtungen (9) mit gegen die Schornsteininnenwand anstell­baren Stützarmen (10) aufweist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Abstützeinrichtungen (9) in radialer Verlänge­rung an die Abhängeeinrichtungen (6) anschließen und die Ab­hängeeinrichtungen (6) mit den Abstützeinrichtungen (9) unter Zwischenschaltung von Kragarmen (11) in Radialrichtung vor­fahrbar sind.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Kragarme (11) als Profilträger, Zahn­stangengetriebe oder Zylinderkolbenanordnungen mit verschraub­baren Anschlußflanschen (14) ausgebildet sind.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß auf den Kragarmen (11) Laufstege (15) zu befestigen sind.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß zwischen den Kragarmen (11) Fangnetze (16) aufhängbar sind.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Abhängeeinrichtungen (6) jeweils ein unmittelbar an der Arbeitsbühne (5) oder an einem zwischenge­schalteten Kragarm (11) in vertikaler Ausrichtung ange­flanschtes Führungsrohr (17) für den in dem Führungsrohr (17) höhenverstellbaren Absenkkolben (7) aufweist, und daß das Führungsrohr (17) und der Absenkkolben (7) in vorgegebenen Höhenabständen fluchtende Querbohrungen (18) zum Einstecken von Arretierungsbolzen aufweisen.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Führungsrohr (17) als Rechteckrohr und der Absenkkolben (7) als I-Profil ausgebildet sind und daß in dem Führungsrohr (17) Längsführungen (19), z. B. Kugel­führungen oder Rollenführungen für den Absenkkolben (7) ange­ordnet sind.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Absenkkolben (7) an seinem unteren Ende eine Fußplatte (20) und an seinem oberen Ende Aufhängeösen aufweist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Absenkkolben (7) an seinem oberen Ende zwei horizontale Lagerwangen (21) trägt und zwischen diesen Lagerwangen (21) der Abhängearm (8) auf einem Lager­bolzen (22) schwenkbar gelagert und mittels ein- oder beid­seitig des Lagerbolzens (22) in fluchtende Querbohrungen (23) einsteckbaren Arretierungsbolzen in horizontaler Position feststellbar ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerwangen (21) und der Abhängearm (8) aus U-Profilen bestehen.
     
    12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Abhängearm (8) an seinem aufliegen­den Ende eine höhenjustierbare Auflagerplatte (24) aufweist.
     
    13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die innenliegenden Enden der Abhängearme (8) und die Führungsrohre (17) im Bereich ihrer innenliegen­den Anschlußflansche (14) über Ketten- oder Seilzüge (25) miteinander verbunden sind und dadurch die Arbeitsbühne (5) an den abgehängten Absenkkolben (7) absenkbar ist.
     
    14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Führungsrohr (17) von einem Doppel­kragen (26) mit Anschlußflansch (14) umgeben ist und zwischen beiden Kragen ein oder zwei Stützarme (10) in horizontaler Ebene schwenkbar gelagert und in gegen die Schornsteininnen­wand angestellter Position fixierbar sind, z. B. mittels eines beide Stützarme (10) verbindenden Kettenzuges (27) oder Ge­stänges.
     
    15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützarme (10) endseitig schwenkbare oder gelenkig gelagerte Abstützteller (28) aufweisen.
     
    16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß an die Kragarme (11) mit Fahr­platten (30) belegbare Unterkonstruktionen (31) anschließbar sind.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht