[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abbrechen von Schornsteinen aus Mauerwerk,
Beton oder Stahlbeton, insbes. von hohen Schornsteinen, mittels eines den Schornsteinschaft
von dem Schornsteinkopf bis zum Schornsteinfuß sukzessive abtragenden Abbruchwerkzeuges.
[0002] Ein ständiges Problem bereitet der Abbruch von Schornsteinen, insbes. freistehenden
Industrieschornsteinen großer Höhe. Häufig muß schon aus Sicherheitsgründen ein manueller
Abbruch erfolgen, nämlich mittels manuell bedienbarer Abbruchgeräte wie Drucklufthämmer
o. dgl. Man hat auch schon maschinellen Abbruch versucht. Dazu wird mit Hilfe eines
zunächst am Schornsteinkopf zu installierenden Fördergerüstes ein Bagger mit Auslegerbeinen
auf den Schornsteinschaft aufgesetzt. Der Baggerarm ist mit einem Abbruchwerkzeug
bestückt. Mit Hilfe des Abbruchwerkzeuges können Mauerwerk und Beton sukzessive abgetragen
werden, während bei Stahlbetonkonstruktionen außerdem die Bewehrung von einem Konsolgerüst
aus mittels Schneidbrenner o. dgl. zerlegt wird. Der Bagger wandert mit dem Abbruchfortschritt
von dem Schornsteinkopf zum Schornsteinfuß. Dazu folgen die Auslegerbeine dem Abbruchfortschritt
auf der Schornsteinwand. Wegen erheblicher Absturzgefahr muß der Bagger zusätzlich
an einem Kran aufgehängt werden. Der Einsatz eines solchen Krans ist kostenaufwendig.
Häufig stehen Krane mit ausreichender Auslegerhöhe gar nicht zur Verfügung. Im ganzen
ist diese Abbruchmethode unbefriedigend. - Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, welche das
Abbrechen von Schornsteinen und insbesondere hohen Schornsteinen auf maschinellem
Wege mit optimaler Sicherheit und in rationeller bzw. wirtschaftlicher Weise ermöglicht.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die gattungsgemäße Vorrichtung gekennzeichnet durch
eine in den Schornsteinschaft an seinem Mündungsende einhängbare Arbeitsbühne mit
über den Bühnenumfang verteilten Abhängeeinrichtungen mit jeweils zumindest einem
vertikal geführten sowie in verschiedenen Höhenstellungen arretierbaren Absenkkolben
und einem am oberen Kolbenende einschwenkbar gelagerten Abhängearm, welcher in ausgeschwenkter
Stellung die Schornsteinwand übergreift. Weiter lehrt die Erfindung, daß die Arbeitsbühne
über den Bühnenumfang verteilte Abstützeinrichtungen mit gegen die Schornsteininnenwand
anstellbaren Stützarmen aufweist. - Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß
sich ein Bagger mit einem Abbruchwerkzeug dann mit ausreichender Bewegungsfreiheit
und optimaler Sicherheit zum Abbruch von Schornsteinen einsetzen läßt, wenn für diesen
Bagger eine Arbeitsbühne installiert wird, die nach Maßgabe des Abbruchfortschrittes
vom Schornsteinkopf zum Schornsteinfuß schrittweise abgesenkt werden kann. Eine solche
Arbeitsbühne läßt sich in gleicher Weise wie der Bagger mittels eines zugelassenen
Fördergerüstes auf das Niveau der Schornsteinmündung einheben und dort in den Schornsteinschaft
einhängen. Die Arbeitsbühne wird mit Hilfe der rundum vorgesehenen Abhängeeinrichtungen
an der Schornsteinwand abgehängt. Dann sind die Absenkkolben gleichsam ausgefahren,
d. h. die Arbeitsbühne hängt am unteren Ende der Absenkkolben, und die Abhängearme
übergreifen die Schornsteinwand. Im Zuge der Abbrucharbeiten werden die Abhängearme
einzeln und nacheinander ein- bzw. zurückgeschwenkt, so daß dort Abbruch der Schornsteinwand
bis kurz über das Niveau der Arbeitsbühne erfolgen kann. Anschließend wird der betreffende
Absenkkolben um das Maß des Abbruchfortschrittes nach unten gefahren bzw. eingefahren
und der betreffende Abhängearm wieder ausgeschwenkt, übergreift dann also die Schornsteinwand
an der nach unten gewanderten Abbruchstelle. Auf diese Weise wird rundum der Arbeitsbühne,
die regelmäßig einen polygonartigen Umfang aufweist, an jedem Abhängearm bzw. Absenkkolben
verfahren, so daß schließlich sämtliche Arbeitskolben mit ihren Abhängearmen um das
Maß des Abbaufortschrittes eingefahren bzw. nach unten gefahren sind. Dabei entspricht
das Maß des Abbruchfortschrittes dem maximalen Kolbenhub. Nach einem Abbruchzyklus
befinden sich sämtliche Absenkkolben in eingefahrener Stellung, die Arbeitsbühne
also im Bereich des oberen Endes der Absenkkolben. Nunmehr wird die Arbeitsbühne nach
Maßgabe des Kolbenhubs abgesenkt und befindet sich in abgesenkter Position wiederum
am unteren Ende der Absenkkolben, so daß ein neuer Abbruchzyklus erfolgen und die
Schornsteinwand rundum um das Maß des Kolbenhubs weiter abgebrochen werden kann undsofort.
Die gegen die Schornsteininnenwand anstellbaren Abstützeinrichtungen dienen dazu,
die Arbeitsbühne in dem Schornsteinschaft zu zentrieren und gegen Ausschwenkbewegungen
zu sichern. Im Zuge des Absenkens der Arbeitsbühne werden die Abstützeinrichtungen
vorübergehend gelöst und folglich von der Schornsteininnenwand zurückgenommen. Stets
steht für den Bagger eine einwandfrei gesicherte Arbeitsplattform zur Verfügung, so
daß die Abbrucharbeiten unter Verzicht auf eine zusätzliche Kranaufhängung in maschineller
und rationeller Weise erfolgen können.
[0005] Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt. So sieht die
Erfindung vor, daß sich die Abstützeinrichtungen in radialer Verlängerung an die
Abhängeeinrichtungen anschließen und die Abhängeeinrichtungen mit den Abstützeinrichtungen
unter Zwischenschaltung von Kragarmen in Radialrichtung vorfahrbar bzw. vorpfändbar
sind. Dadurch wird eine Anpassung an unterschiedliche Schornsteindurchmesser möglich,
zumal sich der Schornsteindurchmesser regelmäßig vom Schornsteinkopf zum Schornsteinfuß
vergrößert. Die Kragarme können als Profilträger, Zahnstangentriebe oder Zylinderkolbenanordnungen
mit verschraubbaren Anschlußflanschen ausgebildet sein. Beispielsweise lassen sich
sukzessive mehrere Profilträger über ihre Anschlußflansche miteinander verbinden
und zwischen die Abhängeeinrichtungen und der Arbeitsbühne einsetzen. Ferner können
auf den Kragarmen Laufstege befestigt und zwischen den Kragarmen Fangnetze aufgehängt
werden, so daß eine zusätzliche Sicherheit für das Abbruchpersonal erreicht wird.
- Nach einem Vorschlag der Erfindung mit selbständiger Bedeutung ist vorgesehen, daß
die Abhängeeinrichtungen jeweils ein unmittelbar an der Arbeitsbühne oder an einem
zwischengeschalteten Kragarm in vertikaler Ausrichtung angeflanschtes Führungsrohr
für den in dem Führungsrohr höhenverstellbaren und arretierbaren Absenkkolben aufweist,
und daß das Führungsrohr und der Absenkkolben in vorgegebenen Höhenabständen fluchtende
Querbohrungen zum Ein stecken von Arretierungsbolzen aufweisen. Auf diese Weise läßt
sich das Maß des Abbruchfortschrittes über die Höhe des Kolbenhubes variieren, so
daß die Arbeitsbühne erst nach mehreren über den Schornsteinumfang erfolgenden Abbruchschritten
abgesenkt werden muß. Ferner ist eine derartige Ausbildung der Abhängeeinrichtungen
in fertigungs- und bedienungstechnischer Hinsicht besonders einfach, stabil und funktionsgerecht.
Das gilt auch unter Berücksichtigung der weiteren Empfehlung der Erfindung, wonach
das Führungsrohr als Rechteckrohr und der Absenkkolben als I-Profil ausgebildet sind
und in dem Führungsrohr Längsführungen, z. B. Kugelführungen oder Rollenführungen
als leiterförmige Flachkäfige oder Wälzwagen für den Absenkkolben angeordnet sind.
Auf diese Weise wird Leichtgängigkeit für den bzw. die Absenkkolben in ihren Führungsrohren
erreicht, werden insbes. Verkantungen vermieden. Der Absenkkolben weist an seinem
unteren Ende zweckmäßigerweise eine Fußplatte als gleichsam Anschlag für das Führungsrohr
und folglich die Arbeitsbühne sowie an seinem oberen Ende Aufhängeösen auf. Aufgrund
dieser Aufhängeösen, die sich auch an der Arbeitsbühne befinden, läßt sich die Arbeitsbühne
an einem Fördergerüst in die Schornsteinmündung einhängen. Vorzugsweise trägt der
vertikal geführte Absenkkolben an seinem oberen Ende zwei horizontale Lagerwangen
und ist zwischen diesen Lagerwangen der Abhängearm auf einem horizontalen Lagerbolzen
schwenkbar gelagert und mittels ein- oder beidseitig des Lagerbolzens in fluchtende
Querbohrungen einsteckbaren Arretierungsbolzen in horizontaler Position feststellbar.
Die Lagerwangen und der Abhängearm können aus U-Profilen bestehen. Jeder Abhängearm
kann an seinem aufliegenden Ende eine höhenjustierbare Auflagerplatte aufweisen, um
eine einwandfreie Abstützung auf der Abbruchfläche des Schornsteinschaftes zu erreichen.
[0006] Nach einem Vorschlag der Erfindung, dem in Kombination mit den beanspruchten Maßnahmen
aber auch selbständig besondere Bedeutung zukommt, ist vorgesehen, daß die innenliegenden
Enden der Abhängearme und die Führungsrohre im Bereich ihrer innenliegenden Anschlußflansche
über Ketten- oder Seilzüge miteinander verbunden sind und dadurch die Arbeitsbühne
mittels Ketten- oder Seilzuggeräten an den abgehängten Absenkkolben absenkbar sind.
Ein derartiges Absenken der Arbeitsbühne ist vor jedem Abbruchzyklus erforderlich.
Die abgesenkte Arbeitsbühne liegt dann auf den Fußplatten der Absenkkolben auf und
ist im übrigen gegen die Schachtinnenwand abgestützt. Erfindungsgemäß ist jedes Führungsrohr
von einem Doppelkragen mit Anschlußflansch für die Arbeitsbühne bzw. den zwischengeschalteten
Kragarm umgeben und sind zwischen beiden Kragen ein oder zwei Stützarme in horizontaler
Ebene schwenkbar gelagert und in gegen die Schornsteininnenwand angestellter Position
fixierbar, z. B. mittels eines beide Stützarme verbindenden Kettenzuges oder Gestänges,
damit die Stützarme nicht selbständig ausschwenken können und dadurch die Abstützung
verlorengeht. Um eine einwandfreie Abstützung bzw. Anpassung an die Schornsteininnenwand
zu erreichen, können die Stützarme endseitig schwenkbar oder gelenkig gelagerte Abstützteller
aufweisen.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Schornsteinmündung mit angedeutetem Fördergerüst
nach dem Einhängen einer Arbeitsbühne,
Fig. 2 eine schematische Aufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 1, jedoch mit horizontal
geschnittenem Fördergerüst und lediglich angedeuteter Arbeitsbühne und fortgelassenem
Bagger,
Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 1 nach erfolgtem Abbruch der Schornsteinwand im Bereich
eines wieder ausgeschwenkten Abhängearmes mit für die Abbrucharbeiten angedeuteter
Einschwenkstellung,
Fig. 4 den Gegenstand nach Fig. 3 nach einem Abbruchzyklus,
Fig. 5 den Gegenstand nach Fig. 4 nach erfolgtem Absenken der Arbeitsbühne zu Beginn
eines neuen Abbruchzyklus und
Fig. 6 eine schematische Aufsicht auf einen Schornstein mit teilweisem Horizontalschnitt
in einem oberen und einem unteren Schornsteinbereich und eingesetzter Arbeitsbühne
ohne die Schornsteinwand übergreifende Abhängearme.
[0008] In den Figuren ist eine Vorrichtung zum Abbrechen von Schornsteinen aus Mauerwerk,
Beton oder Stahlbeton, insbes. von freistehenden Schornsteinen großer Höhe dargestellt.
Das Abbrechen erfolgt mittels eines den Schornsteinschaft 1 von dem Schornsteinkopf
bis zum Schornsteinfuß sukzessive abtra genden Abbruchwerkzeuges 2, welches nach
dem Ausführungsbeispiel an dem Auslegerarm 3 eines Baggers 4 befestigt ist. In den
Schornsteinschaft 1 ist an seinem Mündungsende eine Arbeitsbühne 5 eingehängt, und
zwar mit über den Bühnenumfang verteilten Abhängeeinrichtungen 6 mit jeweils zumindest
einem vertikal geführten sowie in verschiedenen Höhenstellungen arretierbaren Absenkkolben
7 und einem am oberen Kolbenende schwenkbar gelagerten Abhängearm 8, welche in ausgeschwenkter
Stellung die Schornsteinwand übergreifen. Die Arbeitsbühne 5 weist außerdem über den
Bühnenumfang verteilte Abstützeinrichtungen 9 mit gegen die Schornsteininnenwand
anstellbaren Stützarmen 10 auf. Die Abstützeinrichtungen 9 schließen sich in radialer
Verlängerung an die Abhängeeinrichtungen 6 an. Die Abhängeeinrichtungen 6 sind mit
den Abstützeinrichtungen 9 unter Zwischenschaltung von Kragarmen 11 in Radialrichtung
vorfahrbar bzw. vorpfändbar, um stets eine Anpassung an den sich vom Schornsteinkopf
zum Schornsteinfuß hin vergrößernden Schornsteindurchmesser zu ermöglichen. Die Arbeitsbühne
5 weist im Ausführungsbeispiel einen polygonartigen Umfang auf, besteht im wesentlichen
aus traversenartigen Profilträgern 12 und einer davon getragenen Plattform 13. Die
Kragarme 11 sind als Profilträger mit verschraubbaren Anschlußflanschen 14 ausgebildet.
Ebenso weisen die Arbeitsbühne 5 und die Abhängeeinrichtungen 6 derartige Anschlußflansche
14 auf. Auf den Kragarmen 11 lassen sich Laufstege 15 befestigen. Zwischen den Kragarmen
11 lassen sich Fangnetze 16 aufhängen, was lediglich angedeutet ist.
[0009] Die Abhängeeinrichtungen 6 weisen jeweils ein unmittelbar an der Arbeitsbühne 5 oder
an einem zwischengeschalteten Kragarm 11 in vertikaler Ausrichtung angeflanschtes
Führungsrohr 17 für den in dem Führungsrohr höhenverstellbaren und in verschiedenen
Höhen arretierbaren Absenkkolben 7 auf. Das Führungsrohr 17 und der Absenkkolben
7 besitzen in vorgegebenen Höhenabständen fluchtende Querbohrungen 18 zum Einstecken
von Arretierungsbolzen. Das Führungsrohr 17 ist als Rechteckrohr und der Absenkkolben
7 als I-Profil ausgebildet. In dem Führungsrohr 17 sind Rollenführungen 19 für den
Absenkkolben 7 angeordnet. Der Absenkkolben 7 weist an seinem unteren Ende eine Fußplatte
20 und an seinem oberen Ende Aufhängeösen auf. In abgesenkter Position lagert die
Arbeitsbühne 5 auf den Fußplatten 20 der Absenkkolben 7 auf. Jeder der verteilten
Absenkkolben 7 trägt an seinem oberen Ende zwei horizontale Lagerwangen 21. Zwischen
den Lagerwangen 21 ist der Abhängearm 8 auf einem horizontalen Lagerbolzen 22 schwenkbar
gelagert und mittels ein- oder beidseitig des Lagerbolzens 22 in fluchtende Querbohrungen
23 einsteckbaren Arretierungsbolzen in horizontaler Position feststellbar, wenn nämlich
der Abhängearm 8 die Schornsteinwand übergreift und die Arbeitsbühne 5 unter Zwischenschaltung
des Absenkkolbens 7 dadurch abgehängt wird. Die Lagerwangen 21 und der Abhängearm
8 bestehen aus U-Profilen. Jeder Abhängearm 8 weist an seinem aufliegenden Ende eine
höhenjustierbare Auflagerplatte 24 zur Anpassung an die jeweilige Abbruchfläche auf.
[0010] Die innenliegenden Enden der Abhängearme 8 und die Führungsrohre 17 im Bereich ihrer
innenliegenden Anschlußflansche 14 sind über Ketten- oder Seilzüge 25 miteinander
verbunden. Dadurch ist die Arbeitsbühne 5 mittels Ketten- oder Seilzuggeräten an
den abgehängten Absenkkolben 7 absenkbar. Jedes Führungsrohr 17 ist von einem Doppelkragen
26 mit Anschlußflansch 14 umgeben. Im Doppelkragen 26 bzw. zwischen beiden Kragen
sind ein oder zwei Stützarme 10 in horizontaler Ebene schwenkbar gelagert und in gegen
die Schornsteininnenwand angestellter Position fixierbar, z. B. mittels eines beide
Stützarme verbindenden Kettenzuges 27 oder Gestänges. Im Zuge des Absenkens der Arbeitsbühne
5 werden die Stützarme 10 auseinandergeschwenkt. Im übrigen weisen die Stützarme 10
schwenkbar oder gelenkig gelagerte Abstützteller 28 auf, um eine einwandfreie Abstützung
gegen die Schornsteininnenwand zu erreichen.
[0011] Der Abbruch eines Schornsteines erfolgt wie folgt:
[0012] Nachdem die Arbeitsbühne 5 mit Hilfe eines Fördergerüstes 29 in die Schornsteinmündung
eingesetzt und auf die abgehängte Arbeitsbühne 5 ein Bagger 4 mit einem Abbruchwerkzeug
2 aufgesetzt worden ist, beginnt der Bagger 4 seine Abbrucharbeit im Bereich eines
zurück- bzw. eingeschwenkten Abhängearmes 8. Nach erfolgtem Abbruch über ein vorgegebenes
Höhenmaß, welches den maximalen Kolbenhub der Absenkkolben 7 nicht übersteigen darf,
wird der betreffende Abhängearm 8 wieder in seine die Schornsteinwand übergreifende
Ausgangsstellung zurückgeschwenkt. Der betreffende Absenkkolben 7 befindet sich dann
automatisch in eingefahrener Stellung. Anschließend erfolgt der weitere Abbruch der
Schornsteinwand im Bereich des nächsten einzuschwenkenden Abhängearmes 8 undsofort
nacheinander bei sämtlichen Abhängearmen 8,, so daß schließlich sämtliche Absenkkolben
7 eingefahren und die Abhängearme 8 wieder in die Schornsteinwand übergreifende Position
eingeschwenkt sind. Dann werden die Stützarme 10 gelöst und auseinandergeschwenkt,
so daß nunmehr die Arbeitsbühne 5 auf den Absenkkolben 7 bis auf deren Fußplatten
20 abgesenkt werden kann. Nun beginnt ein neuer Abbruchzyklus in der beschriebenen
Weise, wobei die Möglichkeit besteht, für den Abbruchfortschritt Höhenmaße zu verwirklichen,
die nicht dem maximalen Kolbenhub der Absenkkolben 7 entsprechen, sondern Bruchteile
davon, weil die in die Führungsrohre 17 einfahrenden Absenkkolben 7 in durch die Querbohrungen
18 vorgegebenen Höhenabständen verstellbar und arretierbar sind. Im Bereich des Schachtfußes
schließlich setzen die Absenkkolben 7 auf das Erdreich auf. Das gilt letztlich dann
auch für die Arbeitsbühne. Auf dem Weg von dem Schornsteinkopf zum Schornsteingrund
werden in zunehmendem Maße Kragarme 11 zwischen die Arbeitsbühne 5 und den Führungsrohren
17 für die Absenkkolben 7 mit den Stützarmen 10 eingesetzt, damit die Stützarme
10 stets einwandfrei gegen die sich im Durchmesser vergrößernde Schornsteininnenwand
angestellt werden können und für eine Zentrierung sowie bewegungsfreie Abstützung
der Arbeitsbühne 5 sorgen.
[0013] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, daß an die Kragarme 11
mit Fahrplatten 30 belegbare Unterkonstruktionen 31 anschließbar sind, um gleichsam
eine Erweiterung der Arbeitsbühne 5 bis in den Bereich der Schornsteinwand zu erreichen,
so daß also der Bagger 4 aus der Schornsteinmitte heraus vorfahren und Abbrucharbeiten
mit die Schornsteinwand übergreifendem Abbruchwerkzeug 2 von aussen durchführen kann.
In diesem Fall wird auf den Einsatz der Laufstege 15 und Fangnetze 16 verzichtet.
Das ist lediglich bereichsweise in Fig. 6 angedeutet.
1. Vorrichtung zum Abbrechen von Schornsteinen aus Mauerwerk, Beton oder Stahlbeton,
insbes. von hohen Schornsteinen, mittels eines den Schornsteinschaft von dem Schornsteinkopf
bis zum Schornsteinfuß sukzessive abtragenden Abbruchwerkzeuges, gekennzeichnet durch eine in den Schornsteinschaft (1) an seinem Mündungsende einhängbare Arbeitsbühne
(5) mit über den Bühnenumfang verteilten Abhängeeinrichtungen (6) mit jeweils zumindest
einem vertikal geführten sowie arretierbaren Absenkkolben (7) und einem am oberen
Kol benende einschwenkbar gelagerten Abhängearm (8), welcher in ausgeschwenkter Stellung
die Schornsteinwand übergreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsbühne (5) über
den Bühnenumfang verteilte Abstützeinrichtungen (9) mit gegen die Schornsteininnenwand
anstellbaren Stützarmen (10) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Abstützeinrichtungen
(9) in radialer Verlängerung an die Abhängeeinrichtungen (6) anschließen und die
Abhängeeinrichtungen (6) mit den Abstützeinrichtungen (9) unter Zwischenschaltung
von Kragarmen (11) in Radialrichtung vorfahrbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kragarme (11) als Profilträger, Zahnstangengetriebe oder Zylinderkolbenanordnungen
mit verschraubbaren Anschlußflanschen (14) ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf
den Kragarmen (11) Laufstege (15) zu befestigen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Kragarmen (11) Fangnetze (16) aufhängbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abhängeeinrichtungen (6) jeweils ein unmittelbar an der Arbeitsbühne (5) oder an einem
zwischengeschalteten Kragarm (11) in vertikaler Ausrichtung angeflanschtes Führungsrohr
(17) für den in dem Führungsrohr (17) höhenverstellbaren Absenkkolben (7) aufweist,
und daß das Führungsrohr (17) und der Absenkkolben (7) in vorgegebenen Höhenabständen
fluchtende Querbohrungen (18) zum Einstecken von Arretierungsbolzen aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Führungsrohr (17) als Rechteckrohr und der Absenkkolben (7) als I-Profil ausgebildet
sind und daß in dem Führungsrohr (17) Längsführungen (19), z. B. Kugelführungen oder
Rollenführungen für den Absenkkolben (7) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Absenkkolben (7) an seinem unteren Ende eine Fußplatte (20) und an seinem oberen Ende
Aufhängeösen aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Absenkkolben (7) an seinem oberen Ende zwei horizontale Lagerwangen (21) trägt und
zwischen diesen Lagerwangen (21) der Abhängearm (8) auf einem Lagerbolzen (22) schwenkbar
gelagert und mittels ein- oder beidseitig des Lagerbolzens (22) in fluchtende Querbohrungen
(23) einsteckbaren Arretierungsbolzen in horizontaler Position feststellbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerwangen (21) und der Abhängearm (8) aus U-Profilen bestehen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Abhängearm (8) an seinem aufliegenden Ende eine höhenjustierbare Auflagerplatte (24)
aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
innenliegenden Enden der Abhängearme (8) und die Führungsrohre (17) im Bereich ihrer
innenliegenden Anschlußflansche (14) über Ketten- oder Seilzüge (25) miteinander
verbunden sind und dadurch die Arbeitsbühne (5) an den abgehängten Absenkkolben (7)
absenkbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Führungsrohr (17) von einem Doppelkragen (26) mit Anschlußflansch (14) umgeben ist
und zwischen beiden Kragen ein oder zwei Stützarme (10) in horizontaler Ebene schwenkbar
gelagert und in gegen die Schornsteininnenwand angestellter Position fixierbar sind,
z. B. mittels eines beide Stützarme (10) verbindenden Kettenzuges (27) oder Gestänges.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützarme (10) endseitig schwenkbare oder gelenkig gelagerte Abstützteller (28) aufweisen.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Kragarme (11) mit Fahrplatten (30) belegbare Unterkonstruktionen (31)
anschließbar sind.