[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von faserigen Materialien
mit modifizierten Organopolysiloxanen und die so behandelten faserigen Materialien.
[0002] Es ist bekannt, daß die Beschichtung von faserigen Materialien, insbesondere Textilien,
mit α,ω-Dihydroxydimethylpolysiloxanen denselben einen weichen Griff verleiht. Es
ist weiterhin bekannt, daß Acrylatcopolymere mit eingebauten vernetzungsfähigen Gruppen
bei der Beschichtung der faserigen Materialien eine merkliche Wasserdichtigkeit bewirken
(DE-PS 2 616 797). Es wurde auch schon versucht, durch Kombination der Polysiloxane
mit den vernetzungsfähigen Copolymeren beide Effekte zu kombinieren. Diese Versuche
haben nur zu einem begrenzten Erfolg geführt, da dann die Wasserdichtigkeit doch
sehr zu wünschen übrig läßt und vor allem der Weißgrad der behandelten Materialien
in keiner Weise den heutigen Anforderungen entspricht.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung lag nun darin, ein System zu finden, das die
Nachteile des Standes der Technik beseitigt und den behandelten Textilien einen besonders
weichen Griff, eine gute bis sehr gute Wasserdichtigkeit bei gutem Erhalt des Weißgrades
verleiht, wobei die Effekte auch hinsichtlich Wasch- und Reinigungsbeständigkeit
erhöhte Anforderungen erfüllen sollen.
[0003] Überraschenderweise konnte diese Aufgabe dadurch gelöst werden, daß zur Behandlung
der faserigen Materialien bestimmte ausgewählte modifizierte Organopolysiloxane herangezogen
werden.
[0004] Die vorliegende Patentanmeldung betrifft somit ein Verfahren zur Behandlung von
faserigen Materialien mit modifizierten Organopolysiloxanen, wie es im Patentanspruch
1 naher beschrieben ist. In den Ansprüchen 2 bis 13 werden bestimmte Ausgestaltungen
dieses Verfahrens unter Schutz gestellt und im Patentanspruch 14 werden die mit den
modifizierten Organopolysiloxanen behandelten faserigen Materialien beansprucht.
[0005] Die Herstellung der modifizierten Organopolysiloxancopolymere erfolgt in zwei Stufen.
In der ersten Stufe werden aus üblichen cyclischen Siloxanen (A) und (Meth)acrylatsilanen,
Vinylsilanen und/oder cyclischen Vinylsiloxanen (B) Organopolysiloxancopolymere hergestellt.
[0006] Die cyclischen Siloxane (A) sind bekannt. Geeignete Verbindungen sind Hexamethyltricyclosiloxan,
Octamethyltetracyclosiloxan, Dekamethylpentacyclosiloxan, Dodekamethylhexacyclosiloxan
und Trimethyltriphenyltricyclosiloxan.
[0007] Unter die Verbindungen (B) fallen verschiedene Substanzen. Als erstes seien (Meth)acrylatsilane,
und zwar vor allem solche der Formel

genannt, wobei R1 = H oder CH₃ x = 2 bis 6, R = vorzugsweise C1-6 - alkyl - aber
auch C2-3- alkyl-C1-3 - alkoxy und n = 1, 2 oder 3, insbesondere 2 oder 3 sind, wobei
wiederum besonders diejenigen Verbindungen als Ausgangsverbindungen geeignet sind,
in denen R1 = Methyl, R = C1-6 - alkyl, x einen Wert von 3 oder 4 und n einen Wert
von 2 oder 3 aufweist. Als Beispiele für derartige Verbindungen seien genannt:
-Acryloyloxipropyldimethoximethylsilan,
-Acryloyloxipropyltrimethoxisilan,
-Methacryloyloxipropyldiethoximethylsilan,
-Methacryloyloxipropyltriethoxisilan,
-Methacryloyloxipropyldimethoximethylsilan,
-Methacryloyloxipropyltrimethoxisilan und
-Methacryloyloxipropyltris(methoxiethoxi)silan.
[0008] Die aufgeführten Verbindungen sind aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt, doch können
selbstverständlich auch andere Verbindungen der Formel (1) als Ausgangskomponenten
herangezogen werden.
[0009] Weiterhin kommen zur Umsetzung mit den cyclischen Siloxanen (A) vor allem auch Vinylsilane
in Betracht. Diese Verbindungen weisen die Formel
CH₂ = CH - Si (R)
3-n(OR)
n (2)
auf, wobei R und n die gleiche Bedeutung wie oben angegeben aufweisen, aber R zusätzlich
auch Acetoxy sein kann. Als Beispiele seien Vinyltriethoxisilan, Vinyltris(2-methoxiethoxi)silan,
und Vinyldimethoximethylsilan genannt.
[0010] Schließlich kommen als Ausgangskomponenten (B) cyclische Vinylsiloxane in Betracht.
Aus wirtschaftlichen Gründen sei als Beispiel vor allem das Tetramethyltetravinylcyclosiloxan
genannt, doch sind auch andere bekannte cyclische Vinylsiloxane erfindungsgemäß ohne
weiteres einsetzbar.
Als besonders geeignet für die Herstellung der Organopolysiloxancopolymere der ersten
Stufe haben sich Octamethyltetracyclosiloxan und Verbindungen der Formel (1)bzw.
(2), in denen R1 = CH₃, R = C1-6 - alkyl, x = 3 oder 4 und n = 2 oder 3 ist, erwiesen.
Aber auch das Tetramethyltetravinylcyclosiloxan kann vorteilhaft als Ausgangskomponente
eingesetzt werden.
[0011] Die Verbindungen (A) und (B) werden zur Herstellung der Organopolysiloxancopolymeren
in Mengen von 85 bis 99,99, insbesondere 90 bis 99,8 Gew.% zu 15 bis 0,01, insbesondere
10 bis 0,2 Gew.%, miteinander umgesetzt.
[0012] Die Umsetzung dieser 1. Stufe ist aus der DE-OS 3 617 267 grundsätzlich bekannt.
So wird diese Herstellung in aller Regel in Gegenwart eines Vernetzers vorgenommen.
Als Vernetzer können dabei Tetraalkoxisilane und/oder auch die Verbindungen (B), sofern
n = 3 ist, herangezogen werden. Aber auch trifunktionelle Vernetzer wie Methyltrimethoxisilan
oder Ethyltriethoxisilan sind geeignet. Diese Verbindungen werden dabei in Mengen
von 0,1 bis 15 Gew.%; insbesondere 0,5 bis 10 Gew.%, bezogen auf die Summe von (A)
und (B), herangezogen.
[0013] Ein weiterer Bestandteil während des Verfahrens der 1. Stufe sind die Emulgatoren
(1). Hierzu werden vor allem Alkylbenzolsulfonsäuren, wie Dodecyclbenzolsulfonsäure,
in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.%, insbesondere in Mengen von 0,5 bis 6 Gew.%, bezogen
auf die Summe der Verbindungen (A) und (B), eingesetzt. Als vorteilhaft hat es sich
dabei erwiesen, wenn als Emulgator (1) ein Gemisch aus Alkylbenzolsulfonsäuren und
einem Dispergierhilfsmittel verwendet wird. Als solche Hilfsmittel haben sich gerad-
und/oder verzweigtkettige Alkohole mit 8 bis 20, insbesondere 12 bis 18 C-Atomen erwiesen.
Dabei kann in dem Emulgator (1) die Menge des Dispergierhilfsmittels durchaus überwiegen.
[0014] Die Stufe 1 wird nun folgendermaßen durchgeführt:
[0015] Zuerst werden Wasser, vorteilhaft destilliertes bzw. doppelt destilliertes Wasser
und der Emulgator bzw. die Emulgatormischung eingewogen und durch Rühren, gegebenenfalls
unter Erwärmen, eine homogene Lösung hergestellt. Anschließend werden die Verbindungen
(A) und (B) und der Vernetzer langsam zu der vorher hergestellten wäßrigen Lösung
gegeben und unter Rühren bei leicht erhöhter Temperatur eine homogene Mischung hergestellt.
Die so hergestellte Voremulsion wird mit Hilfe einer Hochdruckemulgiervorrichtung
homogenisiert. Es wird eine beständige Dispersion des Organopolysiloxancopolymers
erhalten (Konzentration etwa 10 bis 45 %ig).
[0016] In der anschließenden 2. Stufe wird mit mindestens einem Vinylmonomeren copolymerisiert.
Als Vinylmonomere kommen dabei die bekannten Basismonomeren, wie Vinylester, z.B.
Vinylacetat, vor allem aber Methacryl- bzw. Acrylsäureester, z.B. Methacryl- bzw.
Acrylsäureester von Alkoholen mit 1 bis 6 C-Atomen, zum Einsatz. Die Alkylacrylate
mit 2 bis 6 C-Atomen im Alkylrest sind als Basismonomere besonders geeignet. Diese
Monomeren werden in 2. Stufe, bezogen auf Gesamtmonomer, in Mengen von mindestens
50 Gew.%, insbesondere 55 - 90 Gew., eingesetzt. Daneben kommen als Monomere Acryl-
und Methacrylsäurenitril, Acrylamid, Styrol, Vinylether, Methacryl- bzw. Acrylsäureester
von Alkoholen mit 8 bis 12 C-Atomen, konjugierte Diolefine, wie z.B. Butadien oder
Isopren, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Allylmethacrylat und Ethylendimethacrylat
in Betracht. Besonders geeignete Vinylmonomere sind dabei Alkylacrylate mit 2 bis
6 C-Atomen im Alkylrest, Acrylnitril und Styrol.
[0017] Daneben hat es sich gezeigt, daß es besonders vorteilhaft ist, wenn vernetzungsfähige
Vinylmonomere in die modifizierten Organopolysiloxancopolymere eingebaut werden.
Als solche Vinylmonomere kommen dabei Monomere in Frage, die N-Methylolgruppen, insbesondere
Carbonsäureamidmethylolgruppen enthalten. Auch veretherte N-Methylolgruppen, wobei
zur Veretherung Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere Methanol, verwendet werden,
sind als reaktive Gruppen geeignet. Als Monomere, durch die diese Gruppen in das modifizierte
Produkt eingeführt werden, sind insbesondere N-Additionsprodukte von Formaldehyd
an Methacrylamid bzw. Acrylamid, sowie Allyl- bzw. Methallylcarbamat, wobei vorzugsweise
die betreffenden Monomethylolverbindungen einpolymerisiert werden, zu nennen. Daneben
kommen z.B. mit Methanol verethertes N-Methylolacrylamid in Betracht. Die vernetzungsfähigen
Monomeren werden dabei in Mengen, bezogen auf das gesamte Vinylmonomer, von mindestens
0,5 Gew.%, vorzugsweise 1,0 bis 10 Gew.% einpolymerisiert.
[0018] Weiterhin sind als Vinylmonomere besonders hydrophile Vinylmonomere geeignet. Als
Beispiele seien hier vor allem 2-Acrylamido-2-methylpropannatriumsulfonat und/oder
Natriumvinylsulfonat, aber auch Allylalkohol, genannt.
[0019] Die Umsetzung in der 2. Stufe wird dabei so geführt, daß das Gewichtsverhältnis von
Organopolysiloxancopolymer zu Vinylmonomer 1:0,5 bis 1:4, insbesondere 1:1 bis 1:2,5
beträgt.
[0020] Auch die Reaktion der 2. Stufe findet in Gegenwart von Emulgatoren statt. Dabei reicht
es im allgemeinen schon aus, wenn mit dem Emulgator (1) weitergearbeitet wird. Besonders
vorteilhaft ist es aber, während der 2. Stufe zusätzlich noch weitere Emulgatoren
zuzufügen. Für diesen Zweck können die bekannten nichtionogenen Emulgatoren, nämlich
die üblichen Ethoxilierungsprodukte von höheren Fettalkoholen, Fettsäuren, Fettaminen
und Fettsäureamiden bzw. deren Salze mit flüchtigen Säuren eingesetzt werden. Als
Beispiele für besonders geeignete nichtionogene Verbindungen seien genannt: Ethoxilierter
Isotridecylalkohol mit durchschnittlich 10 bis 50 Ethylenoxid, 2,6,8-Trimethylnonyloxipolyethylenglykol
mit 10 bis 30 Ethylenoxid, ethoxiliertes N-(Stearyl)- oder (N-Hexadecyl-)trimethylendiamin
mit 10 Ethylenoxid.
[0021] Besonders bevorzugt ist es aber als Emulgator (2) eine Mischung aus den Emulgatoren
(1) und ethoxilierten, anionaktiven Emulgatoren zum Einsatz zu bringen. Als solche
Verbindungen seien sulfonierte bzw. sulfatierte ethoxilierte Fettalkohole oder Alkylphenole
genannt, z.B. Nonylphenol- 5 bis 15 Ethylenoxid -ethersulfat und sulfatierter, mit
10 bis 15 Ethylenoxid ethoxilierter Cetyl-, Stearyl- und/oder Isotridecylalkohol.
[0022] Zusatzlich zu den Emulgatoren (2) ist es angebracht, die Umsetzung in Gegenwart von
Schutzkolloiden durchzuführen. Die einsetzbaren Schutzkolloide sind dem Fachmann
bekannt. Es werden die für die Emulsionspolymerisation bekannten Verbindungen, insbesondere
Polyvinylalkohol, Polyacrylderivate und besonders bevorzugt Polyvinylpyrrolidon verwendet,
und zwar in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.%, bezogen auf die fertige Dispersion.
[0023] Die Copolymerisation wird im wesentlichen in bekannter Weise durchgeführt. Im allgemeinen
wird so verfahren, daß in ein Reaktionsgefäß die in der Verfahrensstufe (1) hergestellte
Komponente zusammen mit eventuell zusätzlichen Emulgatoren und Schutzkolloiden und
Wasser vorgelegt und auf einen schwach-sauren bis neutralen pH-Wert eingestellt wird.
In ein Zulaufgefaß werden die Monomeren bzw. das Monomerengemisch vorgelegt und langsam
in das Reaktionsgefaß eingerührt. Dabei erfolgt die Polymerisation unter langsamen
Ruhren bei Temperaturen von etwa 50 bis 75°C. Die Reaktion wird gestartet durch Zugabe
der üblichen Polymerisationsinitiatoren, vor allen Dingen Wasserstoffperoxid, hydroximethansulfinsaures
Natrium und Tertiärbutylhydroperoxid, die in ublicher Weise angewandt werden. Während
der Polymerisation ist durch Zugabe von z.B. Soda auf einen weitgehend konstanten
pH-Wert zu achten. Am Schluß wird durch nochmalige Zugabe von Katalysator die Polymerisation
zum Abschluß gebracht und dann kalt geruhrt. - Vorteilhaft können auch die Verfahrensstufen
1 und 2 unmittelbar aufeinanderfolgend durchgeführt werden (Eintopfverfahren).
[0024] In der beschriebenen Weise werden 20 bis 50%-ige, insbesondere 30 bis 45%-ige Dispersionen
der modifizierten Organopolysiloxancopolymeren erhalten. Diese Dispersionen können
unmittelbar zur Behandlung von Fasermaterialien, insbesondere durch Beschichten eingesetzt
werden, d.h. die Beschichtungspasten können im allgemeinen in einfacher Weise, vor
allem ohne Katalysatoren und Stabilisatoren, angesetzt werden.
[0025] Bei der Beschichtung werden die erhaltenen Dispersionen also direkt eingesetzt, wobei
es lediglich notwendig ist, unter Umständen übliche Verdickungs- und Entschäumungsmittel
mitzuverwenden. Als Verdickungsmittel kommen die vom Textildruck her bekannten Präparate,
z.B. Stärke und abgewandelte Stärke, Pflanzengummi und Pflanzenschleime, wie Tragant,
Alginate und Johannisbrotkernmehl, Cellulosederivate wie Carboxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose
und synthetische Verdickungsmittel, wie Polyacrylsäure, in Betracht. Mit diesen Verdickungsmitteln
wird die gewünschte Viskosität eingestellt, wozu im allgemeinen nur geringe Mengen,
nämlich 0,4 bis 6 Gew.%, bezogen auf die Beschichtungsmasse, erforderlich sind. Die
verwendeten Entschäumungsmittel sind ebenfalls bekannt. Es werden hierzu vorzugsweise
solche auf Basis von Silikonen oder ethoxilierten Verbindungen herangezogen.
[0026] Die Beschichtungsmasse wird dann in bekannter Weise durch Rakeln (z.B. mit Walzen
oder vor allem Luft- und Gummituchrakel), Streichen, Drucken und ähnliches auf das
zu behandelnde Textilgut aufgebracht. In der Praxis wird in der Regel kontinuierlich
gearbeitet, während im Labor auch diskontinuierlich die Beschichtungsmasse, z.B. aufgestrichen,
wird. Bei der kontinuierlichen Ar beitsweise läuft die Ware je nach Material mit
einer Geschwindigkeit von 5 bis 25 m/Minute und wird unmittelbar nach dem Auftragen
durch einen Wärmekanal geleitet und hier bei Temperaturen von 100 bis 190°C getrocknet
und gegebenenfalls kondensiert, wobei die Verweilzeit durchschnittlich zwischen einer
halben und 6 Minuten beträgt. Die Auflage liegt zwischen 5 bis 100 g/m². Leichtere
Materialien, die zur Freizeit- und Regenbekleidung oder Schirmstoffen verarbeitet
werden, erhalten eine Auflage von 5 bis 20 g/m². Mittelschwere Materialien, wie Planen-,
Segeltuch-, Zelt- und Markisenstoffe oder Frotteeartikel werden mit 20 bis 70 g/m²
versehen und schwerere Materialien, wie besonders technische Gewebe, erhalten eine
Auflage von bis zu 100 g/m² (Angaben bezogen auf Festsubstanz), wobei es besonders
bei höheren Auflagemengen zur Erzielung eines gleichmäßigen, zusammenhängenden Films
zweckmäßig, bzw. sogar notwendig ist, die gewünschte Auflagenmenge in zwei oder mehr
Durchgängen zu applizieren, was nach dem erfindungsgemäßen Verfahren problemlos möglich
ist. Die meisten Artikel werden nur einseitig beschichtet, doch kann in gleicher Weise
auch die andere Seite mit einer Beschichtung versehen werden.
[0027] Häufig werden die beidseitig, insbesondere aber die einseitig beschichteten Materialien
nachimprägniert. Durch diese Nachimprägnierung wird eine Optimierung der Effekte erreicht
und außerdem bei der nur einseitigen Beschichtung auch die andere Seite mit einer
insbesonderen wasserabweisenden Ausrüstung versehen. Die Nachimprägnierung erfolgt
in bekannter Weise unter Verwendung der bekannten Ausrüstungsmittel, wie metallsalzhaltige
Paraffinemulsionen und Silikonemulsionen und kann auch mit einer oleophoben, verrottungsfesten
und/oder Knitter freiausrüstung kombiniert werden, wobei ebenfalls die bekannten
Ausrüstungsmittel zum Einsatz gelangen. Die Verfahrenstechnik der Nachimprägnierung
ist allgemein bekannt. In der Regel wird foulardiert und dann durch Trocknen und Kondensieren
fertiggestellt. Die zusätzliche Imprägnierung kann auch vor der Beschichtung erfolgen.
[0028] Die Beschichtungsmassen können noch andere zur Textilbehandlung geeignete Substanzen,
wie insbesondere Appreturmittel enthalten. Genannt seien beispielsweise Aminoplastkondensate.
Auch Weichgriffmittel und Flammschutzmittel, sowie nötigenfalls die entsprechenden
Katalysatoren sind zu nennen.
[0029] Bei der Ausrüstung werden in der Regel in Abhängigkeit von der Flottenaufnahme und
dem gewünschten Effekt 4 bis 200 g/l (höhere Mengen sind aus wirtschaftlichen Gründen
nicht angebracht), insbesondere 5 bis 100 g/l der 100%-igen modifizierten Organopolysiloxancopolymeren
in Wasser eingerührt und in üblicher Weise durch Tauchen und Abquetschen (Foulardieren),
Pflatschen oder Sprühen behandelt. Danach wird getrocknet und in Abhängigkeit des
behandelten Materials einige Sekunden bis Minuten bei 120 bis 190°C kondensiert.
[0030] Die Ausrüstungsflotten können ebenfalls noch andere zur Textilbehandlung geeignete
Substanzen, wie Appreturmittel enthalten. Genannt seien beispielsweise Aminoplastkondensate.
Auch Weichgriffmittel und Flammschutzmittel sowie nötigenfalls die entsprechenden
Katalysatoren sind zu nennen.
[0031] Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Beschichtung und Ausrüstung von faserigen
Materialien aller Art, insbesondere von textilen faserigen Materialien in Form von
Geweben, Gewirken oder Vliesen geeignet. Diese können sowohl aus natürlichen Fasern,
wie Cellulose- oder Keratinfasern, als auch aus synthetischen Fasern, wie Polyacrylnitril,
Polyamid oder Polyester hergestellt sein. Selbstverständlich kommen auch Textilmaterialien
in Betracht, die aus Mischungen von natürlichen mit synthetischen Fasern bestehen.
Hervorzuheben ist, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch leicht eingestellte
Gewebe. wie Taft und/oder leicht eingestellte Popelinestoffe, behandelt werden können.
Dies ist beispielsweise für Regenschutzbekleidung, wie Anoraks oder dergleichen, von
besonderer Bedeutung.
[0032] Die erfindungsgemäß verwendeten modifizierten Organopolysiloxancopolymeren haben
den Vorteil, daß sie in einfacher Weise zu Flotten und Pasten formuliert und vor
allem die Pasten durch nur minimale Klebrigkeit und gute Haltbarkeit (Topfzeit ca.
1 Woche) gut verarbeitet werden können. Auch die Verträglichkeit mit anderen Polymeren
ist durch fehlende Katalysatoren nahezu unbegrenzt.
[0033] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden durch die Beschichtung faserige Materialien,
insbesondere Textilien, erhalten, die hervorragende wasserdichte Eigenschaften und
gleichzeitig einen angenehmen, weichen Griff aufweisen, ohne daß der Weißgrad in nennenswerter
Weise beeinträchtigt wird. Dabei ist es besonders bemerkenswert, daß die Wasserdichtigkeit
und vor allem auch deren Reinigungsbeständigkeit in einem beachtenswert hohen Maße
gegeben ist. Im übrigen bleiben bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ebenso wie bei
den bekannten Verfahren die weiteren Eigenschaften der behandelten Materialien, wie
vor allem die Füllwirkung und die verbesserte Knitterfestigkeit, erhalten. Es ist
dabei aus dem Stand der Technik in keiner Weise zu entnehmen, daß gerade die hier
verwendeten modifizierten Organopolysiloxancopolymeren den angestrebten Synergismus
hinsichtlich des Effektniveaus und der Beständigkeit der Effekte liefern würden.
Aber auch im Rahmen der üblichen Ausrüstung können hervorragende Gesamteffekte in
einfacher Weise erzielt werden.
[0034] Die Bestimmung des Weißgrades erfolgt nach einer von GANZ entwickelten Formel (vergleiche
hierzu R.G. Griesser, Textilveredlung 18 (1983), Nr. 5, Seiten 157 bis 162). Für
diese Untersuchungen hat sich das "ELREPHO 2000 Spektral-Fotometer für Remmissionsmessungen"
von DATACOLOR bewährt.
Die Wasserdichtigkeit wird nach DIN 53886 und die Beregnung nach DIN 53888 (Dauer
10 Minuten) bestimmt.
[0035] Die Erfindung wird nun anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert, wobei
Teile = Gewichtsteile und Prozente = Gew.% bedeuten.
Beispiel 1
Herstellung des modifizierten Organopolysiloxancopolymer
Verfahren der 1. Stufe:
[0036] In ein 2000 ml-Becherglas werden nacheinander 667 g doppelt destilliertes Wasser,
2,5 g Dodecylbenzolsulfonsäure und 7,5 g Cetylalkohol gegeben und unter Rühren auf
60°C erwärmt bis alle Komponenten gelöst sind. Man läßt dann zur Vervollständigung
noch 5 Minuten nachrühren.
Daneben werden in einem 400 ml-Becherglas 2,5 g Tetraethylorthosilikat, 1,95 g Methacryloyloxipropyltriethoxysilan
und 249 g Octamethyltetracyclosiloxan eingewogen und langsam in die Mischung des 2000
ml-Becherglases eingegossen. Es wird nun noch 10 Minuten bei 60°C rühren gelassen.
[0037] Die erhaltene Mischung wird danach zur Homogenisierung bei 250 bar und 55°C auf einer
Hochdruckhomogenisiermaschine homogenisiert.
[0038] Anschließend wird die erhaltene Emulsion in einen 1 Liter-Vierhalskolben, versehen
mit Kontaktthermometer, Rückflußkühler, Rührer und Stickstoffeinleitungsrohr gegeben
und während 3 Stunden bei 95°C die Polymerisation unter Stickstoff vervollständigt.
Die erhaltene Organopolysiloxancopolymerdispersion weist einen Trockensubstanzgehalt
von ca. 22% auf.
Verfahren der 2. Stufe:
[0039] In einem Polymerisationsgefäß werden 645 g der in Stufe 1 hergestellten Dispersion,
16,8 g eines ethoxilierten Nonylphenolnatriumsulfates mit durchschnittlich 8 Ethylenoxid-Einheiten
je Molekül, 38,3 g einer 10%-igen Lösung von Polyvinylpyrrolidon, 4,6 g doppelt destilliertes
Wasser, 1,1 g 2-Acrylamido-2-methylpropan-Natriumsulfonat und 5,5 g einer 10%-igen
Sodalösung im Abstand von etwa 3 Minuten eingefüllt und mit einer Geschwindigkeit
von 250 Umdrehungen pro Minute eine Stunde zusammengerührt.
[0040] Daneben werden in einem Zulaufbehälter 211,3 g Butylacrylat stabilisiert, 1,7 g ethoxilierter
Isotridecylalkohol mit 40 Ethylenoxid je Mol auf 40°C erwärmt bis eine klare Lösung
erhalten wird und dann 51,5 g Acrylnitril unter Kühlen auf 25°C und 16,6 g N-Butoximethylmethacrylamid
zugegeben (pH-Wert ca. 5).
[0041] Zur Polymerisation wird die in dem Zulaufgefäß befindliche Mischung während 15 Minuten
in das Polymerisationsgefäß gepumpt (Rührergeschwindigkeit 200 Umdrehungen pro Minute),
die Temperatur auf 64°C eingestellt und wie folgt polymerisiert:
[0042] Zuerst werden 4 ml 30%-iges Wasserstoffperoxid zugegeben, 2 Minuten gerührt und mit
dem Zusatz von 8680 Mikroliter einer 10%-igen Lösung von hydroximethansulfinsaurem
Natrium begonnen (Dosiergeschwindigkeit 104 Mikroliter pro Minute) und dabei die Temperatur
zwischen 63 und 67°C konstant gehalten. Nach 60 Minuten werden 0,5 ml 10%-ige Sodalösung
eingefüllt und nach 135 Minuten ist die Hauptreaktion beendet. Es werden nun 0,5
ml t-Butylhydroperoxid 85%-ig,nach 150 Minuten nochmals 2 ml der 10%-igen Lösung von
hydroximethansulfinsaurem Natrium zugegeben, ohne Heizung 15 Minuten weitergerührt
und dann auf 25°C abgekühlt. Die erhaltene Dispersion weist einen Trockensubstanzgehalt
von 42,3% und einen pH-Wert von 4 bis 5 auf.
[0043] Zur Beschichtung wird ein weißer Polyamidtaft (ca. 70 g/m²) wie folgt behandelt:
[0044] 1000 g der wie oben beschrieben hergestellten Dispersion des modifizierten Organopolysiloxancopolymeren
werden mit 30 g eines handelsublichen Verdickers auf Basis Polyacrylsäure (verdunnt
1:1 mit destilliertem Wasser) und 3 ml eines handelsüblichen nichtionogenen Entschäumers
vermischt und unter Rühren langsam 1 ml 25%-iger Ammoniak zugetropft. Die Beschichtungsmasse
wird so auf eine Viskosität von 13000 mPa.s eingestellt (erfindungsgemäßes Produkt
A).
[0045] Zum Vergleich gegenüber dem Stand der Technik wird ein Produkt B wie folgt bereitet:
[0046] 1000 g der im Beispiel 1 der DE-PS 2 616 797 angegebenen Copolymerisatdispersion
werden mit 10 g einer Verbindung mit der Formel H₂N(CH₂)₂NH(CH₂)₃Si(OC₂H₅)₃ 20 g Dibutylzinndilaurat
und 20 g 60%-iger Essigsäure zu einer Beschichtungsmasse vermischt.
[0047] Zum weiteren Vergleich nach dem Stand der Technik wird ein Produkt C wie folgt bereitet:
[0048] 600 g der im Beispiel 1 der DE-PS 2 616 797 angegebenen Copolymerisationsdispersion
und 400 g einer handelsüblichen ca. 60%-igen Dispersion eines α,ω -Dihydroxidimethylpolysiloxans
(Viskosität des Silikons ca. 80000 mPa.s bei 20°C) werden mit den unter Produkt B
genannten Komponenten zu einer Beschichtungsmasse vermischt.
[0049] Mit den so hergestellten Produkten A bis C wird der Polyamidtaft in einem Strich
mit 8 g/m² (bezogen auf Festsubstanz) beschichtet, abschließend getrocknet, mit einer
waßrigen Flotte aus 60 g/l® Scotchgard FC 270 (3M Company) und 10 g/l eines handelsüblichen
ca. 60%-igen Extenders auf Basis fettmodifiziertes Kunstharz nachimprägniert, nochmals
kurz getrocknet und bei ca. 150°C 2-3 Minuten kondensiert.
Die Ergebnisse der erhaltenen Ausrüstung sind - nach Ausliegen im Normalklima - in
der folgenden Tabelle zusammengefaßt:
Produkt |
Weißgrad nach GANZ |
Wasserdichtigkeit |
Griff |
|
|
|
(Wassersäule in mm) |
|
|
Weißgradabfall |
Weißgrad |
Orig. |
5X40°C Masch. |
3XChem. Reinigung |
|
A (entspr. d. Erfindung) |
+ 3 |
24 |
üb.1000 |
210 |
350 |
Weich, angenehm fließend |
B (entspr. d. Stand der Technik) |
-20 |
1 |
üb.1000 |
190 |
235 |
Leicht klebrig, wenig weich |
C (entspr. d. Stand der Technik) |
-50 |
-29 |
220 |
120 |
180 |
Weich, papierig |
unbehandelt |
- |
21 |
- |
- |
- |
|

Beispiel 2
[0050] Das Beispiel 1 wird in der beschriebenen Weise wiederholt mit der Ausnahme, daß anstelle
des dort angegebenen Methacryloyloxipropyltriethoxisilans 7,45 g Vinyltributoxisilan
und anstelle des Cetylalkohols die gleiche Menge Laurylalkohol in der 1. Stufe zur
Umsetzung verwendet werden.
[0051] Wird mit dem so erhaltenen Produkt in gleicher Weise das gleiche Material beschichtet,
so werden ähnliche Ausrüstungsresultate erhalten.
Beispiel 3
[0052] In der im Beispiel 1 angegebenen Weise werden aufbauend auf dem Organopolysiloxancopolymer
der Stufe 1 des Beispiels 1 in der im Beispiel 1, Stufe 2 beschriebenen Weise folgende
Monomeren copolymerisiert:
147 g Butylacrylat,
98 g Vinylacetat,
17 g Styrol und
12 g N-Methoximethylacrylamid.
[0053] Wird mit der so hergestellten, auf ca. 45 Gew.% Trockensubstanz eingestellten Dispersion
ein Polyester/Baumwollpopeline (67:33, ca. 110 g/m²) bzw. ein reiner Baumwollpopeline
(120 g/m²) in einem Strich beschichtet (Auflage 10 bzw. 12 g/m²) und wie im Beispiel
1 angegeben, nachimprägniert und fertiggestellt, so wird ein guter Weißgrad, eine
gute wasch- und reinigungsbeständige Wasserdichtigkeit und vor allem ein angenehm
weicher Softhand-Griff erhalten.
Beispiel 4
[0054] In der im Beispiel 1 angegebenen Weise wird aufbauend auf dem Organopolysiloxancopolymer
der Stufe 1 des Beispiels 1 die Stufe 2 wie folgt durchgeführt:
[0055] In dem Polymerisationsgefaß werden
645 g der in Stufe 1 hergestellten Dispersion,
11,2 g des dort genannten ethoxilierten Nonylphenolnatriumsulfats,
2,55 g der 10 %igen Losung von Polyvinylpyrrolidon,
169 g doppelt destilliertes Wasser,
0,55 g 2-Acrylamido-2-methylpropannatriumsulfonat und
5,9 g einer 10 %igen Sodalösung
im Abstand von etwa 3 Minuten eingefüllt und mit einer Geschwindigkeit von 250 Umdrehungen
/ Minute 1 Stunde zusammengerührt.
[0056] Daneben werden in einem Zulaufbehalter
105,4 g stabilisiertes Butylacrylat,
1,1 g des genannten ethoxilierten Isotridecylalkohols
auf 40°C erwärmt, bis eine klare Lösung erhalten wird und dann werden 25,7 g Acrylnitril
unter Kühlen auf 25°C und 8,3 g N-Butoximethylmethacrylamid zugegeben (pH-Wert ca.
5,2).
[0057] Die Polymerisation wird wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. Es wird eine
stabile Dispersion von 30 Gew.% erhalten.
[0058] Mit der so hergestellten Dispersion wird ein Baumwollpopeline (ca. 120 g/m²) wie
folgt ausgerüstet:
[0059] Es wird eine Flotte aus
30 g/l einer 70 %igen wässrigen Lösung eines Cellulosevernetzers (Mischung aus Dimethyloldihydroxiethylenharnstoff
und mit Methanol verethertem Pentamethylolmelamin 6:1 mit ca. 4 % Neutralsalz),
9 g/l einer ca. 35 %igen, schwach sauren Zinknitratlösung,
2 ml/l 60 %ige Essigsäure
300 g/l der wie oben hergestellten 30 %igen Dispersion und
5 g/l Ethylenharnstoff
hergestellt, der Baumwollpopeline mit dieser Flotte foulardiert (Flottenaufnahme
ca. 92 %), 10 Minuten bei 110°C getrocknet, anschließend bei 140°C kalandert und danach
5 Minuten bei 150°C nachkondensiert.
[0060] Das auf diese Weise ausgerüstete Gewebe weist eine sehr gute, beständige Wasserabweisung
und einen angenehm weichen, fülligen Silikongriff auf, ohne daß der Weißgrad nennenswert
in Mitleidenschaft gezogen wird.
Beispiel 5
[0061] In der im Beispiel 1 beschriebenen Weise werden aufbauend auf dem Organopolysiloxancopolymer
der Stufe 1 dieses Beispiels in der dort unter Stufe 2 beschriebenen Art folgende
Monomeren copolymerisiert:
182 g Butylacrylat
99,3 g Ethylacrylat
5,1 g Acrylamid
1,6 g 2-Acrylamido-2-methylpropannatriumsulfonat und
24,3 g N-Butoximethylmethacrylamid.
[0062] Wird mit der so hergestellten, auf ca. 43,5 Gew.% Trockensubstanz eingestellten
Dispersion eine Beschichtung auf dem in Beispiel 1 angegebenen Polyamidtaft vorgenommen,
so werden ähnlich gute Resultate wie dort angegeben, erzielt.
Beispiel 6
[0063] Ein handelsübliches Release-Papier wird mit folgender Zusammensetzung beschichtet:
200 g des in Beispiel 1 genannten erfindungsgemäßen Produktes A,
2 g eines handelsublichen Verdickers auf Basis Polyacrylsäure (verdunnt 1:1 mit destilliertem
Wasser),
0,5 g eines handelsublichen Entschäumers (®RESPUMIT SI der Firma Bayer) und
5 ml/l eines 10%-igen Ammoniaks.
[0064] Die Auflage beträgt (bezogen auf Trockensubstanz) 5 g/m². Danach wird das beschichtete
Papier bei 90°C 10 Minuten getrocknet und bei 120°C 15 Minuten kondensiert. Das auf
diese Weise mit einem weichen, wasserabweisenden und wasserdichten Film versehene
Papier ist in hervorragender Weise als Trennpapier geeignet.
1. Verfahren zur Behandlung von faserigen Materialien mit modifizierten Organopolysiloxanen,
dadurch gekennzeichnet, daß in wäßrigem Medium ein Organopolysiloxancopolymer, hergestellt
in einer 1. Stufe aus üblichen cyclischen Siloxanen (A) und (Meth)acrylatsilanen,
Vinylsilanen und/oder cyclischen Vinylsiloxanen (B) in Gegenwart eines Vernetzers
und Emulgators (1), in einer 2. Stufe mit mindestens einem Vinylmonomeren in Gegenwart
von Emulgatoren (2) copolymerisiert und die entstandene Dispersion des modifizierten
Organopolysiloxancopolymers in üblicher Weise auf das Material aufgebracht, getrocknet
und kondensiert wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch (1), dadurch gekennzeichnet, daß das Organopolysiloxancopolymer
durch Umsetzung von 90 bis 99,8 Gew.% Verbindung (A) mit 10 bis 0,2 Gew.% Verbindung
(B) hergestellt worden ist, wobei als Verbindung (B) ein Tetramethylvinylcyclosiloxan
und/oder eine Verbindung der Formel

Formel
und/oder der CH₂ = CH - Si(R)
3-n(OR)
n,
eingesetzt worden sind, worin R1 = H oder CH₃, x = 2-6, R = C2-3-alkyl - C1-3-alkoxy,
oder C1-6-alkyl und n = 1, 2 oder 3 sind.
3. Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den genannten Formeln
R1 = CH₃, R = C1-6-alkyl, x = 3 oder 4 und n = 2 oder 3 bedeuten.
4. Verfahren nach mindestens einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Herstellung des Organopolysiloxancopolymers in Gegenwart von 0,1 bis 15, insbesondere
in Gegenwart von 0,5 bis 10 Gew.% Vernetzer erfolgt ist.
5. Verfahren nach mindestens einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung (B) gleichzeitig als Vernetzer eingesetzt worden ist.
6. Verfahren nach mindestens einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Emulgator (1) eine Mischung aus einer anionischen Sulfonsäure und einem Dispergierhilfsmittel
verwendet worden ist.
7. Verfahren nach mindestens einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Dispergierhilfsmittel ein gerad- und/oder verzweigtkettiger Alkohol mit 8
bis 20°C-Atomen verwendet worden ist.
8. Verfahren nach mindestens einem der Patentansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß als Verbindung (A) Octamethyltetracyclosiloxan verwendet worden ist.
9. Verfahren nach mindestens einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß in der 2. Stufe mindestens 1 Vinylmonomeres in solchen Mengen copolymerisiert
worden ist, daß das Gewichtsverhältnis von Organopolysiloxancopolymer zu Vinylmonomer
1:0,5 bis 1:4, insbesondere 1:1 bis 1:2,5 beträgt.
10. Verfahren nach mindestens einem der Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß in der 2. Stufe als Vinylmonomere Alkylacrylate mit 2 bis 6 C-Atomen im Alkylrest
als Basismonomere, weiterhin Acrylnitril, Styrol und/oder ein vernetzungsfähiges Monomeres
copolymerisiert worden sind.
11. Verfahren nach mindestens einem der Patentansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß in der 2. Stufe zusätzlich ein hydrophiles Vinylmonomeres, vor allem 2-Acrylamido-2-methylpropan-Natrumsulfonat
und/oder Natriumvinylsulfonat copolymerisiert worden ist.
12. Verfahren nach mindestens einem der Patentansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Emulgierung während der 2. Stufe zusätzlich zum Emulgator (1) noch nichtionische
Emulgatoren und/oder ethoxylierte, anionaktive Emulgatoren (=Emulgatoren (2)) und
Schutzkolloide verwendet worden sind und die Copolymerisation bei einem schwachsauren
bis neutralen pH-Wert durchgeführt worden ist.
13. Verfahren nach mindestens einem der Patentansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Herstellung des Organopolysiloxancopolymers und die anschließende Copolymerisation
des/der Vinylmonomeren im Eintopfverfahren durchgeführt worden ist.
14. Verfahren nach mindestens einem der Patentansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das modifizierte Organopolysiloxancopolymer in Mengen von mindestens 5, insbesondere
5 bis 70 g/m², bevorzugt 5 bis 20 g/m², auf die faserigen Materialien durch Beschichten
in üblicher Weise aufgebracht wird.
15. Nach mindestens einem der Patentansprüche 1 bis 14 behandelte faserige Materialien,
insbesondere Textilien.