(19)
(11) EP 0 370 995 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.05.1990  Patentblatt  1990/22

(21) Anmeldenummer: 89890185.5

(22) Anmeldetag:  12.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B21D 5/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 21.11.1988 AT 2843/88

(71) Anmelder: Lisec, Peter
A-3363 Amstetten-Hausmening (AT)

(72) Erfinder:
  • Lisec, Peter
    A-3363 Amstetten-Hausmening (AT)

(74) Vertreter: Beer, Otto, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Otto Beer Dipl.-Ing. Manfred Beer Dipl.-Ing. Reinhard Hehenberger Lindengasse 8
1070 Wien
1070 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Profilwalzmaschine


    (57) Bei einer Profilwalzmaschine zur Herstellung von als Ab­standhalter für Isolierglas verwendbaren Hohlprofillei­sten (22, 23) aus Bandmetall (17, 18), mit als Walzen ausgebildeten, drehangetriebenen Profilierwerkzeugen (14, 15), die von einem Getriebeblock (6) mit mehreren Abtrie­ben (8) angetrieben werden, sind auf beiden Seiten des Getriebeblocks (6) je ein Satz (12, 13) von Profilier­werkzeugen (14, 15) zur Herstellung von Profilleisten (22, 23) vorgesehen. Damit die Profilierwerkzeuge (14, 15) alternativ benützt werden können, sind der Getrie­beblock (6) und die an ihn angschlossenen Sätze (12, 13) von Profilierwerkzeugen (14, 15) quer (Pfeil 4) zur För­derrichtung des Bandmaterials (17, 18) verschiebbar auf einem Tisch (1) montiert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Profilwalzmaschine zur Her­stellung von Hohlprofilleisten aus Bandmaterial, insbe­sondere von als Abstandhalter verwendbaren Hohlprofil­leisten aus Aluminium oder Stahl mit als Walzen ausge­bildeten, drehangetriebenen Profilierwerkzeugen, die von einem Getriebeblock mit mehreren Abtrieben angetrieben sind.

    [0002] Bei der Herstellung von Abstandhalterrahmen für Isolier­glas ist es bekannt, die für die Herstellung der Abstand­halterrahmen benötigten Profilleisten durch Profilwalzma­schinen herzustellen und unmittelbar Vorrichtungen zum Biegen der Hohlprofilleisten zu Abstandhalterrahmen zuzu­führen. Weiters ist es bekannt, daß bei der Herstellung von Isolierglas unterschiedliche Profilquerschnitte, ins­besondere Hohlprofilleisten mit unterschiedlicher Breite benötigt werden, wenn man Isolierglas mit unterschiedlich breiten Luftzwischenräumen (Abstand zwischen den beiden Glasscheiben einer Isolierglasscheibe) herstellen will. Bei den bekannten Profilwalzmaschinen, die mit Vorrich­tungen zum Biegen von Hohlprofilleisten zu Abstandhalter­rahmen kombiniert sind, war es bisher nötig, die Profil­walzmaschine still zu setzen, das in der Profilwalzma­schine befindliche Stück Bandmaterial abzulängen, den Satz von Profilierwerkzeugen vom Getriebeblock zu lösen, wegzuheben und durch einen Satz von anderen Profilier­werkzeugen zu ersetzen. Diese Tätigkeit erfordert nicht nur einen großen Zeitaufwand, sondern in der Regel auch ein Hebezeug, um die schweren Sätze von Profilierwerk­zeugen wegzuheben bzw. zuzuführen. Überdies ergibt sich ein nicht unbeträchtlicher Verschnitt an Bandmaterial.

    [0003] Es ist auch schon vorgeschlagen worden, auf den Wellen des Profilierwerkzeuges nebeneinander drei Profilierwal­ zen anzuordnen. Durch seitliches Verschieben konnten ver­schiedene Profilformen gewalzt werden. Auch bei dieser Ausführungsform ergaben sich die oben genannten Nachteile des Standes der Technik und eine Beschränkung auf nur drei mögliche Profilformen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen und insbesondere eine rasche Umstellung auf die Herstellung von Hohlprofilleisten mit einer anderen Form ohne Verschnitt zu erlauben.

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Getriebeblock auf beiden Seiten mit Abtrieben ausge­rüstet ist, daß mit den Abtrieben auf beiden Seiten des Getriebeblocks je ein Satz von Profilierwerkzeugen zur Herstellung von Profilleisten vorgesehen ist und daß der Getriebeblock und die an ihn angeschlossenen Sätze von Profilierwerkzeugen quer zur Förderrichtung des Bandmate­rials verschiebbar gelagert sind.

    [0006] Wenn bei Verwendung der erfindungsgemäßen Profilwalzma­schine ein Wechsel der herzustellenden Hohlprofilleisten vorgenommen werden soll, genügt es, die Hohlprofilleiste an der Ausgangsseite des Satzes von Profilierwerkzeugen durch Zuschneiden, den Getriebeblock mit den beiden Sät­zen von Profilierwerkzeugen quer zur Förderrichtung des Bandmaterials bzw. der Hohlprofilleisten zu verschieben und mit dem Herstellen von Hohlprofilleisten fortzufah­ren. So ist es auf einfache Weise möglich, in kürzester Zeit beispielsweise von der Herstellung von Hohlprofil­leisten mit 18 mm Breite auf die Herstellung solcher mit 12 mm Breite umzustellen.

    [0007] Das Verschieben des Getriebeblocks mit den beiden an ihn angeschlossenen Sätzen von Profilierwerkzeugen gestaltet sich besonders einfach, wenn gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen ist, daß der Getriebeblock und die beiden an ihn angeschlossenen Sätze von Profilier­ werkzeugen auf einem verschiebbaren Tisch montiert sind. Zur Verschiebung des Getriebeblocks und der an ihn ange­schlossenen Sätze von Profilierwerkzeugen können Druck­mittelmotore, Spindelantriebe oder Zahnrad-Zahnstangenge­triebe vorgesehen sein, mit welchen der beispielsweise auf Führungsschienen geführte Tisch verschoben wird.

    [0008] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß vor den Sätzen von Profilierwerkzeugen jeweils an sich bekannte Bandeinzieh- und Richtapparate vorgesehen sind, denen das Bandmaterial von an sich bekannten, orts­fest angeordneten Vorratsspulen, unter Verwindung des Bandmaterials in dessen Längsrichtung um wenigstens 90°, zugeführt wird. Bei dieser Ausführungsform brauchen die Ablaufspulen für das Bandmaterial nicht quer beweglich sein, da die Verwindung des Bandmaterials zwischen den Ablaufspulen und den Bandeinzieh- und Richtapparaten der Profilwalzmaschine die nötige Beweglichkeit des zugeführ­ten Bandmaterials (Flexibilität) quer zur Förderrichtung gewährleistet.

    [0009] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß zwischen den Abtrieben des Getriebeblocks und den An­triebswellen für die Profilierwerkzeuge lösbare Kupplun­gen vorgesehen sind. Bei dieser Ausführungsform ist es möglich, den gerade nicht benötigten Satz von Profilier­werkzeugen während der Benützung des anderen Satzes der Profilierwerkzeuge gegen einen dritten Satz von Profi­lierwerkzeugen auszutauschen, wenn eine dritte Sorte von Hohlprofilleisten für die Herstellung von Abstandhalter­rahmen für Isolierglasscheiben benötigt wird.

    [0010] Eine räumlich besonders günstige Anordnung ergibt sich, wenn der Antriebsmotor für den Getriebeblock an dessen Oberseite oder an dessen Unterseite mit zu den Antriebs­wellen des Getriebeblocks senkrecht stehender Drehachse montiert ist.

    [0011] Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung des in der Zeich­nung schematisch wiedergegebenen Ausführungsbeispiels.

    [0012] Es zeigt:

    Fig. 1 eine Profilwalzmaschine in Draufsicht und

    Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1.



    [0013] Die in den Zeichnungen gezeigte Profilwalzmaschine ist auf einem Tisch 1 montiert, der über in an der Unterseite des Tisches vorgesehene Nuten eingreifende Führungsschie­nen 2 gegenüber einem Maschinengestell 3 in Richtung des Doppelpfeiles 4 in Fig. 1 hin und her verschiebbar ist. Hiezu ist in der gezeigten Ausführungsform der Tisch 1 mit einem im Maschinengestell 3 abgestützten Druckmittel­motor 5 gekuppelt.

    [0014] Auf der Oberseite des Tisches ist ein Getriebeblock 6 montiert, der einen an seiner Oberseite vorgesehenen An­triebsmotor 7 aufweist.

    [0015] Der Getriebeblock 6 ist auf beiden Seiten mit mehreren Abtrieben 8 und 9 ausgestattet, die wahlweise angetrieben werden. Hiezu ist am Getriebeblock 6 ein Schalthebel 10 vorgesehen. Es können aber auch zwei voneinander unabhän­gig arbeitende Antriebsmotoren vorgesehen sein. Die Ab­triebe 8 und 9 sind über lösbare Kupplungen 11 mit den Antriebswellen von auf beiden Seiten des Getriebeblocks 6 am Tisch 1 befestigten Sätzen 12 und 13 von Profilier­werkzeugen 14, 15 gekuppelt.

    [0016] Einlaufseitig der Sätze 12 und 13 von Profilierwerkzeugen 14, 15 sind Bandrichteinrichtungen 16 vorgesehen, die ebenfalls am Tisch 1 montiert sind. Einlaufseitig der Bandrichteinrichtungen 16 sind an beiden Flachseiten der zugeführten Metallbänder 17 und 18 angreifende Führungs­ walzenpaare 19 frei drehbar angeordnet.

    [0017] Die Metallbänder 17 und 18 werden der Profilwalzmaschine von den Vorratsspulen 20, 21 unter Verwindung um ihre Längsachse um 90 oder 180° (wie in Fig. 1 gezeigt) zuge­führt. Diese Maßnahme erlaubt es, daß die Vorratsspulen 20, 21 ortsfest montiert sein können und nicht zusammen mit dem Tisch 1 hin und her verschiebbar gelagert sein müssen.

    [0018] In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Profilwalzmaschine in einer Lage gezeigt, in der mit Hilfe des Satzes 12 von Profilierwerkzeugen 14 aus dem von der Vorratsspule 20 zugeführten Bandmaterial 17 eine Profilleiste 22 herge­stellt und beispielsweise einer Vorrichtung zum Biegen von Hohlprofilleisten zu Abstandhalterrahmen für Isolier­glas zugeführt wird. Wenn nun die Profilsorte gewechselt werden soll, d.h. der Satz 13 von Profilierwerkzeugen 15 in Betrieb genommen werden soll, dann genügt es, die Hohlprofilleiste 22 auslaufseitig des Satzes 12 von Pro­filierwerkzeugen 14 abzusägen, den Tisch 1 nach rechts in Fig. 1 zu verschieben und den Getriebeblock 6 so zu schalten, daß die Abtriebe 9 die Profilierwerkzeuge 15 des Satzes 13 antreiben, so daß ohne Verzögerung die Her­stellung einer Hohlprofilleiste 23 aus dem Bandmaterial 18, das von der Vorratsspule 21 zugeführt wird, begonnen werden kann.

    [0019] Wird nun wieder eine Hohlprofilleiste 22 benötigt, dann wird die Hohlprofilleiste 23 auslaufseitig des Satzes 13 von Profilierwerkzeugen 15 abgelängt und der Tisch wieder in die in Fig. 1 gezeigte Ausgangslage zurückbewegt, wo­rauf sofort mit dem Herstellen der Profilleiste 22 begon­nen werden kann.

    [0020] Es ist ersichtlich, daß bei der erfindungsgemäßen Profil­walzmaschine die in den Sätzen 12 bzw. 13 verbleibenden Teile des mehr oder weniger weit zur Hohlprofilleiste ge­ walzten Bandmaterials in den Sätzen 12 bzw. 13 verbleiben können.

    [0021] Lediglich, wenn eine dritte mit den Sätzen 12 oder 13 nicht herstellbare Sorte von Hohlprofilleisten benötigt wird, braucht einer der beiden Sätze 12 oder 13 von Pro­filierwerkzeugen 14, 15 gegen einen anderen Satz von Pro­filierwerkzeugen ausgetauscht werden. Dies erfolgt ohne Störung des übrigen Bearbeitungs- und Herstellungsvorgan­ges, wenn der auszutauschende Satz von Profilierwerkzeu­gen gerade nicht benötigt wird, d.h. der andere der bei­den am Getriebe 6 vorgesehenen Sätze von Profilierwerk­zeugen in Betrieb ist. Dieses Auswechseln eines Satzes von Profilierwerkzeugen gestaltet sich besonders einfach, da die Kupplungen 11 zwischen den Abtrieben des Getriebe­blocks 6 und den Antrieben der Sätze 12 und 13 von Profi­lierwerkzeugen 14, 15 als schnell lösbare Kupplungen 11 ausgebildet sind.


    Ansprüche

    1. Profilwalzmaschine zur Herstellung von Hohlprofillei­sten (22, 23) aus Bandmaterial (17, 18), insbesonde­re von als Abstandhalter für Isolierglas verwendbaren Hohlprofilleisten aus Aluminium oder Stahl, mit als Walzen ausgebildeten, drehangetriebenen Profilier­werkzeugen (14, 15), die von einem Getriebeblock (6) mit mehreren Abtrieben (8) angetrieben sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Getriebeblock (6) auf beiden Seiten mit Abtrieben (8, 9) ausgerüstet ist, daß mit den Abtrieben (8, 9) auf beiden Seiten des Getriebe­blocks (6) je ein Satz (12, 13) von Profilierwerkzeu­gen (14, 15) zur Herstellung von Profilleisten (22, 23) vorgesehen ist und daß der Getriebeblock (6) und die an ihn angeschlossenen Sätze (12, 13) von Profi­lierwerkzeugen (14, 15) quer (Pfeil 4) zur Förder­richtung des Bandmaterials (17, 18) verschiebbar ge­lagert sind.
     
    2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Getriebeblock (6) und die beiden an ihn ange­schlossenen Sätze (12, 13) von Profilierwerkzeuge (14, 15) auf einem verschiebbaren Tisch (1) montiert sind.
     
    3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß vor den Sätzen (12, 13) von Profilierwerk­zeugen (14, 15) jeweils an sich bekannte Bandeinzieh- und Richtapparate (16) vorgesehen sind, denen das Bandmaterial (17, 18) von an sich bekannten, ortsfest angeordneten Vorratsspulen (20, 21), die ortsfest an­geordnet sind, unter Verwindung des Bandmaterials (17, 18) in dessen Längsrichtung um wenigstens 90°, zugeführt wird.
     
    4. Maschine nach einem der Ansprüch 1 bis 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß zwischen den Abtrieben (8, 9) des Getriebeblocks und den Antriebswellen für die Profil­lierwerkzeuge (14, 15) lösbare Kupplungen (11) vorge­sehen sind.
     
    5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (7) für den Ge­triebeblock (6) an dessen Oberseite oder an dessen Unterseite mit zu den Abtriebswellen (8, 9) des Ge­triebeblocks (6) senkrecht stehender Drehachse mon­tiert ist.
     
    6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Getriebeblock (6) Sätze (12, 13) verschiedener Profilierwerkzeuge (14, 15) angeschlossen sind.
     
    7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Gruppe von Abtrieben (8, 9) des Getriebeblocks (6) ein eigener Antriebsmotor zu­geordnet ist.
     
    8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die eine oder die andere Gruppe von Abtrieben (8, 9) des Getriebeblocks (6) bei stillstehender, gegenüberliegender Gruppe mit dem An­triebsmotor kuppelbar (Schalthebel 10) ist.
     




    Zeichnung