[0001] Die Erfindung betrifft eine Drehschieberpumpe gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1. Eine solche Drehschieberpumpe ist durch die DE-B-19 15 059 bekannt. Die radial
beweglich geführten Arbeitsschieber liegen bei Drehschieberpumpen unter dem Einfluß
der Fliehkraft an der Innenwand des Pumpengehäuses an, so daß durch die zwischen den
Schiebern und der Innenwand bestehende Reibung außer Reibungsverlusten auch ein entsprechender
Verschleiß an den Schiebern entsteht. Die Reibungsverluste und der Verschleiß sind
dann besonders groß, wenn zur Vermeidung von Verunreinigungen des zu fördernden Mediums
derartige Drehschieberpumpen ohne Schmiermittel betrieben werden. Um Verluste und
Verschleiß möglichst klein zu halten, werden die Drehschieberpumpen dann mit relativ
niedriger Drehzahl betrieben. Dadurch ergibt sich ein entsprechend niedriges Leistungsvermögen
bezogen auf die Baugröße der Pumpen.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drehschieberpumpe der gattungsgemäßen
Art so auszubilden, daß die die Arbeitsschieber gegen die Innenwand des Pumpengehäuses
pressende Kraft wesentlich reduziert und damit die Reibungsverluste und der Verschleiß
an den Arbeitsschiebern und dem Pumpengehäuse vermindert ist.
[0003] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1. Durch die Beaufschlagung der Arbeitsschieber mit einer der Fliehkraft
entgegenwirkenden Druckkraft wird die Anpressung der Schieber an die Innenwand stark
reduziert und damit auch die Reibungsverluste und der Verschleiß. Eine derart ausgebildete
Drehschieberpumpe kann mit wesentlich höheren Drehzahlen betrieben werden, so daß
ein größeres Leistungsvermögen ohne Vergrößerung der konstruktiven Abmessungen der
Drehschieberpumpe erreicht wird.
[0004] Zur Erzeugung der notwendigen Druckkraft kann die Druckdifferenz zwischen dem Verdichtungs-
und Ansaugdruck der Drehschieberpumpe benutzt werden. Damit erübrigt sich eine gesonderte
Druckquelle.
[0005] Die Zuführung des jeweiligen Druckes in den entsprechenden Bereich des zu einem Kolbenraum
erweiterten Schlitzes gelingt durch die konstruktive Ausbildung einer Drehschieberpumpe
entsprechend den Merkmalen der Unteransprüche 3 und 4. Eine Regelung des auf die
Schieber wirkenden Druckes ist gemäß den Merkmalen des Anspruchs 5 möglich.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen einer Drehschieberpumpe sind in den übrigen
Unteransprüchen beschrieben. Eine optimale Einstellung der auf die Arbeitsschieber
wirkenden Kräfte ist dadurch möglich, daß der radial außenliegende Bereich des Kolbenraumes
über eine Drucksteuereinrichtung von einer gesonderten Druckquelle mit Druck beaufschlagbar
ist. Mittels einer solchen gesonderten Druckquelle kann ein zu einer Minimierung der
die Arbeitsschieber an die Innenwand drückenden Differenzkraft notwendiger Druck
bereitgestellt werden.
[0007] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles wird der Anmeldungsgegenstand
nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
FIG 1 eine Drehschieberpume im Querschnitt,
FIG 2 eine Drehschieberpumpe im Schnitt entlang der Linie II-II in FIG 1,
FIG 3 eine Drehschieberpumpe im Längsschnitt, der eine gesonderte Druckquelle zur
Steuerung der auf die Arbeitsschieber wirkenden Differenzkraft zugeordnet ist.
[0008] Mit 1 ist das Gehäuse einer Drehschieberpumpe bezeichnet, in welchem ein mit seiner
Achse 2 gegenüber der Gehäuseachse 3 exzentrisch versetzter Rotor 4 angeordnet ist.
An den Stirnseiten ist das Gehäuse 1 durch Verdichterdeckel 5 verschlossen. Durch
die Exzentrizität 6 zwischen der Rotorachse 2 und der Gehäuseachse 3 wird zwischen
dem Rotor 4 und dem Gehäuse 1 ein sichelförmiger Ansaug- und Verdichtungsraum 7 und
8 gebildet.
[0009] Der Rotor 4 besteht aus einem auf einer Antriebswelle 9 angeordneten Rotorkörper
10, der mit radial beweglich angeordneten Arbeitsschiebern 11 versehen ist. An ihrem
radial inneren Ende ist an jedem Arbeitsschieber 11 eine Leiste 12 vorgesehen, die
eine kolbenartige Verbreiterung des Arbeitsschiebers 11 ergibt. Zur Führung der Arbeitsschieber
11 dienende Schlitze 13 sind über eine dem Hubweg der Arbeitsschieber 11 entsprechende
Länge entsprechende Breite der Leiste 12 erweitert, so daß ein Kolbenraum 14 gebildet
wird. Durch die infolge der Rotation des Rotors 4 auftretende Fliehkraft werden die
Arbeitsschieber 11 nach radial außen bewegt und liegen an der Innenwand 15 des Gehäuses
1 an. Hierdurch werden sowohl im Ansaug- als auch Druckraum 7 und 8 einzelne Kammerabschnitte
gebildet, deren Volumen sich infolge der Rotation des Rotors 4 auf der Ansaugseite
bis zum einen Scheitelpunkt 16 der Exzentrizität 6 stetig vergrößert, so daß über
eine Ansaugöffnung 17 ein zu verdichtendes Medium eingesaugt wird. Nach Überschreiten
des einen Scheitelpunktes 16 nimmt das Volumen der Kammerabschnitte bis zum anderen
Scheitelpunkt 18 hin stetig ab, wodurch die Verdichtung des zuvor angesaugten Mediums
erfolgt. Über einen Druckauslaß 19 wird das verdichtete Medium ausgestoßen.
[0010] Um die durch die Fliehkraft hervorgerufene hohe Anpressung der Arbeitsschieber 11
an die Innenwand 15 und die dadurch bedingten hohen Reibungsverluste zu vermindern,
werden die Kolbenräume 14 in ihrem radial außenliegenden Bereich 14a mit einem höheren
Druck beaufschlagt als in ihrem radial innenliegenden Bereich 14b. Hierdurch wirkt
über die Leiste 12 auf jeden Arbeitsschieber 11 eine der Fliehkraft entgegengerichtete
Kraft, so daß die Anpressung der Arbeitsschieber 11 an die Innenwand 15 reduziert
wird.
[0011] Vorteilhafterweise kann für eine solche Druckbeaufschlagung der Arbeitsschieber 11
der Verdichtungsdruck der Drehschieberpumpe selbst verwendet werden. Hierzu ist an
einem oder beiden Verdichterdeckeln 5 ein erster und zweiter Ringkanal 20 und 21 ausgebildet,
wobei der Durchmesser des ersten Ringkanales 20 dem Radius des außenliegenden Endbereiches
14a und der Durchmesser des zweiten Ringkanales 21 dem Radius des innenliegenden
Endbereiches 14b der Kolbenräume 14 entspricht. In jedem Ringkanal 20 und 21 mündet
eine den Verdichterdeckel bis auf die Außenseite durchsetzende Axialbohrung 22. Die
Axialbohrung 22 des ersten Ringkanales ist über eine Druckleitung 23 an den Druckauslaß
19 und die Axialbohrung 22 des Ringkanales 21 über eine Schlauchleitung 24 an die
Ansaugöffnung 17 der Drehschieberpumpe angeschlossen. Da sich die Kolbenräume 14
bis zur Stirnseite des Rotorkörpers 10 erstrecken, besteht zwischen dem radial außenliegenden
und dem radial innenliegenden Endbereich 14a und 14b jedes Kolbenraumes 14 und den
ebenfalls offen ausgebildeten Ringkanälen 20 und 21 eine Druckverbindung. Der radial
außenliegende Endbereich 14a jedes Kolbenraumes 14 wird somit durch den im ersten
Ringkanal 20 herrschenden Verdichtungsdruck und der radial innenliegende Endbereich
14b mit dem Ansaugdruck der Drehschieberpumpe beaufschlagt. Die zwischen dem Ansaug-
und Verdichtungsdruck bestehende Druckdifferenz wirkt damit der Fliehkraft entgegen.
Durch entsprechende Bemessung der Fläche der Leiste 12 kann die durch die Druckdifferenz
zur Fliehkraft erzeugte Gegenkraft vorgegeben werden.
[0012] Die Beaufschlagung der Ringkanäle 20 und 21 mit Ansaug- bzw. Verdichtungsdruck kann
auch über in der Wand der Verdichterdeckel 5 ausgebildete Verbindungsbohrungen 27
und 28 wie sie in FIG 1 gestrichelt angedeutet sind, erfolgen. Die von dem ersten
Ringkanal 20 ausgehende Verbindungsbohrung 27 mündet an der Innenseite des Verdichterdeckels
5 in den Verdichtungsraum 8 und die von dem zweiten Ringkanal 21 ausgehende Verbindungsbohrung
28 in den Ansaugraum 7. Dadurch werden gesondert zu verlegende Leitungen eingespart.
[0013] Wird der Drehschieberpumpe eine gesonderte Druckquelle 25 zugeordnet, wie dies in
FIG 3 gezeigt ist, so kann unter Zwischenschaltung eines Drucksteuergerätes 26 die
an den Arbeitsschiebern 11 wirksam werdende, zu der Fliehkraft entgegengerichtete
Kraft so gesteuert werden, daß die Anpressung der Arbeitsschieber 11 an die Innenwand
15 gerade zur Abdichtung der durch die Arbeitsschieber 11 getrennten Teilräume untereinander
ausreicht. Damit bleiben die Reibungsverluste und der Verschleiß an den Arbeitsschiebern
11 auf das unbedingt notwendige Mindestmaß beschränkt.
1. Drehschieberpumpe, deren Rotor (4) aus einem auf einer Antriebswelle (9) angeordneten
Rotorkörper (10) und Arbeitsschiebern (11) besteht, die in im Rotorkörper (10) vorgesehenen
Schlitzen (13) radial beweglich geführt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arbeitsschieber (11) mit einer kolbenartigen Verbreiterung (Leiste 12) versehen,
die Schlitze (13) zumindest über eine dem Hubweg der Arbeitsschieber (11) entsprechende
Länge zu einem der kolbenartigen Verbreiterung (Leiste 12) der Arbeitsschieber (11)
entsprechenden Kolbenraum (14) erweitert und die Arbeitsschieber (11) durch eine der
Fliehkraft entgegenwirkende Kraft beaufschlagt sind.
2. Drehschieberpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der radial außenliegende Bereich (14a) des Kolbenraumes (14) mit dem Verdichtungsdruck
und der radial innenliegende Bereich (14b) des Kolbenraumes (14) mit dem Ansaugdruck
der Drehschieberpumpe beaufschlagt ist.
3. Drehschieberpumpe nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem oder beiden den Verdichtungsraum der Drehschieberpumpe stirnseitig verschließenden
Verdichterdeckeln (5) jeweils ein erster und/oder zweiter zur benachbarten Rotorstirnseite
hin offener Ringkanal (20,21) ausgebildet ist, wobei der erste Ringkanal (20) mit
einem dem Radius des außenliegenden Endbereiches (14a) des Kolbenraumes (14) und
der zweite Ringkanal (21) mit einem dem Radius des innenliegenden Endbereiches (14b)
des Kolbenraumes (14) entsprechenden Durchmesser ausgeführt und der erste Ringkanal
(20) mit dem Verdichtungsdruck und der zweite Ringkanal (21) mit dem Ansaugdruck der
Drehschieberpumpe beaufschlagt ist.
4. Drehschieberpumpe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Ringkanal (20 und 21) mit einer den Verdichterdeckel (5) durchsetzenden
Axialbohrung (22) verbunden ist, daß an die mit dem ersten Ringkanal (20) verbundene
Axialbohrung (22) eine an den Druckauslaß (19) der Drehschieberpumpe angeschlossene
erste Zuführleitung (Druckleitung 23) und an die mit dem zweiten Ringkanal (21) verbundene
Axialbohrung (22) eine mit der Ansaugöffnung (17) der Drehschieberpumpe verbundene
zweite Zuführleitung (Schlauchleitung 24) angeschlossen ist.
5. Drehschieberpumpe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Ringkanal (20,21) mit einer den Verdichterdeckel (5) durchsetzenden Axialbohrung
(22) verbunden ist, daß mindestens an die mit dem ersten Ringkanal (20) verbundene
Axialbohrung (22) eine Druckleitung (23) angeschlossen ist, die über eine Drucksteuereinrichtung
mit dem Druckauslaß (19) der Drehschieberpumpe verbunden ist.
6. Drehschieberpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Wand mindestens einer der Verdichterdeckel (5) je eine von dem ersten bzw.
dem zweiten Ringkanal (20,21) ausgehende Verbindungsbohrung (27,28) vorgesehen ist,
wobei die von dem ersten Ringkanal (20) ausgehende Verbindungsbohrung (27) in den
Verdichtungsraum (8) und die von dem zweiten Ringkanal (21) ausgehende Verbindungsbohrung
(28) in den Ansaugraum (7) mündet.
7. Drehschieberpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der radial außenliegende Bereich (14a) des Kolbenraumes (14) über eine Drucksteuereinrichtung
(26) von einer gesonderten Druckquelle (25) mit Druck beaufschlagbar ist.
8. Drehschieberpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der radial innenliegende Bereich (14b) des Kolbenraumes (14) über eine Drucksteuereinrichtung
(26) von einer gesonderten Unterdruckquelle mit Unterdruck beaufschlagbar ist.
8. Drehschieberpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der radial innenliegende Bereich (14b) des Kolbenraumes (14) über eine Drucksteuereinrichtung
(26) von einer gesonderten Unterdruckquelle mit Unterdruck beaufschlagbar ist.