[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Matratze mit einem in Kammern unterteilten, eine
Füllung aus natürlichen Materialen aufnehmenden Hüllsack.
[0002] Naturmatratzen, die ausschließlich aus natürlichen Materialien hergestellt sind,
führen zu einem angenehmen Schlafklima, doch ist die Matratzenfüllung, meist Stroh
od.dgl., nicht sehr elastisch, es kommt zu Kuhlenbildungen und schon nach verhältnismäßig
kurzem Gebrauch werden die Matratzen fest und unnachgiebig. Daran ändert auch nichts
eine Korkfüllung für in Kammern abgesteppte Matratzen, wie sie aus der GB-PS 119
442 hervorgehen. Da diese Korkstückchen recht gut aneinanderhaften, ergeben diese
Korkmatratzen eine ziemlich harte, unbewegliche Auflage und müssen, um eine gewisse
Bequemlichkeit zu bieten, aufwendig mit Korkstückchen bestimmter Größenunterschiede
gefüllt werden.
[0003] Matratzen mit Kautschuk- oder Schaumstoffüllungen, Federkernen u.dgl. sind wiederum
dauerelastisch und langlebig, sie sind aber wegen der künstlichen Herkunft ihrer Bestandteile
für viele mit unerwünschten chemischen und physikalischen Begleiterscheinungen verbunden.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine
Matratze der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die eine reine Naturmatratze
ist und sich dennoch durch ihre dauerelastischen Eigenschaften und den erreichbaren
Liegekomfort auszeichnet.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die kammern mit rieselfreudigem Material,
wie Spelze, Körner u.dgl., gefüllt sind. Dinkelspelzen oder andere Kornspelzen, Reiskörner
oder andere Getreidekörner eignen sich als Kammerfüllung, da sie einerseits organische,
durch ihre Kapillarwirkung hygroskopische Materialien sind, die das angestrebte Schlafklima
vermitteln, und anderseits durch ihre Rieselfreudigkeit und ihre Fassung in Kammern
den gesuchten Elastizitätseffekt entstehen lassen. Die rieselfreudige Füllung der
Kammern weicht bei Gewichtsbelastung aus und schmiegt sich der Körperform an, ein
Entlasten bringt sie aber wieder in die ursprüngliche Lage zurück, so daß bequeme
Liegeeigenschaften erzielt werden und es keine Gefahr einer Kuhlenbilding od.dgl.
gibt. Die Matratzeneigenschaften bleiben auch langfristig erhalten, wobei jederzeit
durch ein Schütteln der Matratze eine volle Zustandserneuerung möglich ist.
[0006] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Hüllsack
in an sich bekannter Weise längsverlaufende Kammern auf, die im Querschnitt eine
maximale Breite von etwa 20 bis 30 cm und eine maximale Höhe von etwa 3 bis 10 cm
besitzen. Versuche haben gezeigt, daß Längskammern dieser Dimensionierung zu bestem
Liegekomfort führen, da diese Kammern ideale Voraussetzungen für die Körnerbewegungen
beim Ausweichen und Rückgehen mit sich bringen und die Reibungsverhältnisse an den
Wandflächen eine Kuhlenbildung verhindern.
[0007] Sind erfindungsgemäß der gefüllte Hüllsack als Kern und eine Vliesschicht aus Leinen-Kämmlingen
als Kernabdeckung in einen Bezug aus einem Leinengewebe od. dgl. eingearbeitet, wobei
zur gegenseitigen Halterung vorgesehene Steppnähte, Abknüpfungen u. dgl. durch die
Trennähte der Sackkammern verlaufen, ergibt sich eine Naturmatratze optimaler Liegeeigenschaften,
die den ruhenden Körper weich, nachgiebig und doch elastisch abstützen. Aus reinen
Naturprodukten entsteht eine Kernmatratze mit dauerhaftem Aufbau, wozu die Steppnähte
od. dgl. beitragen können, ohne wegen ihres Verlaufes durch die Kammer-Trennähte die
Körnerbewegung in den Kammern zu beeinträchtigen.
[0008] In der Zeichnung ist eine erfindungsgemäße Matratze an Hand eines teilgeschnittenen
Schaubildes näher veranschaulicht.
[0009] Als Kern einer Matratze 1 gibt es einen Hüllsack 2, der Längskammern 2a bildet und
kammerweise mit Spelze, Körnern u. dgl. rieselfreudigem natürlichem Material 3 gefüllt
ist. Die Längskammern 2a besitzen einen im wesentlichen ovalen Querschnitt mit einer
größten Breite von etwa 25 cm und einer größten Höhe von etwa 10 cm. Als Kernabdeckung
dient eine Vliesschicht 4 aus Leinen-Kämmlingen und Hüllsack 2 und Vliesschicht 4
sind zusammen in einen Bezug 5 aus Leinengewebe eingearbeitet. Abknüpfungen 6 verlaufen
durch die Trennähte 7 der Längskammern 2a und sichern den Matratzenaufbau, ohne die
Längskammern 2a zu durchqueren.
[0010] Es entsteht eine reine Naturmatratze mit besten Liegeeigenschaften, da das rieselfreudige
Material 3 in den Kammern 2a bei Belastung nachgibt, bei Entlastung aber wieder in
die Ausgangslage zurückgeht, so daß eine dauerelastische Matratze 1 mit einer weichen,
anpassungsfähigen Stützwirkung zustandekommt.
1. Matratze mit einem in Kammern unterteilten, eine Füllung aus natürlichen Materialien
aufnehmenden Hüllsack, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (2a) mit rieselfreudigem
Material (3), wie Spelze, Körner u.dgl., gefüllt sind.
2. Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hüllsack (2) in an sich
bekannter Weise längsverlaufende Kammern (2a) aufweist, die im Querschnitt eine maximale
Breite von etwa 20 bis 30 cm und eine maximale Höhe von etwa 3 bis 10 cm besitzen,.
3. Matratze nach Anspruch 1 oder 2, mit Kern, Abdeckung und Bezug, dadurch gekennzeichnet,
daß der gefüllte Hüllsack (2) als Kern und eine Vliesschicht (4) aus Leinen-Kämmlingen
als Kernabdeckung in einen Bezug (5) aus einem Leinengewebe od.dgl. eingearbeitet
sind, wobei zur gegenseitigen Halterung vorgesehene Steppnähte, Abknüpfungen (6)
u.dgl. durch die Trennähte (7) der Sackkammern (2a) verlaufen.