[0001] Die Erfindung betrifft eine Kartusche der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Art.
[0002] Es ist bekannt, plastische Massen, die als Dichtungsmittel, Klebemittel o.dgl. verwendet
werden, in Kartuschen aus Kunststoff unterzubringen. Diese Kartuschen bestehen aus
einem zylindrischen Kartuschenkörper, in dem ein Kolben verschiebbar untergebracht
ist. Am vorderen Ende des Kartuschenkörpers befindet sich eine Austrittsöffnung,
durch die die plastische Masse beim Vorschieben des Kolbens ausgepreßt wird. Das Vorschieben
des Kolbens geschieht durch Drehen einer Spindelstange, deren Gewinde mit einer Spindelmutter
in Eingriff steht, welche sich am rückwärtigen Bereich des Kartuschenkörpers abstützt.
Zur Abstützung der Spindelmutter an der glatten Wand des Kartuschenkörpers ist eine
Klemmvorrichtung erforderlich, mit der die Spindelmutter am Kartuschenkörper festgeklemmt
wird. Eine solche Klemmvorrichtung ist relativ aufwendig und ihre Befestigung erfordert
einen separaten Montagevorgang.
[0003] Aus DE-U-76 10 820 ist eine Kartusche der im Oberbegriff des Patentanspruches 1
angegebenen Art bekannt. Bei der bekannten Kartusche weist der kappenförmige Halter,
dem das Aufnahmegewinde für die Spindel angeformt ist, einen zunächst zurückspringenden
und dann um 180° nach vorne gebogenen Rand auf, der einen Ringkanal zur Aufnahme des
Endes des Kartuschenkörpers bildet. An den beiden Seiten des Ringkanals sind krallenartige
Vorsprünge angebracht, die sich beim Aufschieben des Halters auf das rückwärtige Ende
des Kartuschenkörpers in die Wand des Kartuschenkörpers einkrallen und somit ein Abziehen
des Halters vom Kartuschenkörper und auch eine Drehung des Halters relativ zum Kartuschenkörper
verhindern. Nachteilig ist, daß der aus Kunststoff bestehende Halter eine komplizierte
Form hat, die schwierig im Spritzgußverfahren hergestellt werden kann und daß der
Halter nicht nur in axialer Richtung sondern auch radial nach außen über den Kartuschenkörper
hinaus vorsteht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kartusche der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, bei der der Halter auf einfache Weise herstellbar
und montierbar ist und bei der der Platzbedarf verringert ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Kartusche ist die Spindelmutter einstückiger Bestandteil
eines Halters, der in das rückwärtige Kartuschenende lediglich eingeschoben wird und
dort selbsttätig einrastet. Nach dem Befüllen des Kartuschenkörpers mit der plastischen
Masse wird der Kolben in das rückwärtige Ende des Kartuschenkörpers eingeschoben
und danach wird der Halter, der nach Art eines Deckels ausgebildet sein kann, in den
Kartuschenkörper eingeführt, bis er an den Ausnehmungen bzw. Einprägungen der Wand
des Kartuschenkörpers einrastet. Wird die Spindelstange gedreht, um plastische Masse
aus der Kartusche auszupressen, dann stützt sie sich über die Spindelmutter und den
Halter unmittelbar am Kartuschenkörper ab. Beim Einschieben des Halters in den Kartuschenkörper
gibt die Kartusche elastisch nach, so daß durch geringe Verformung der Kartusche der
Halter eingeführt werden kann, wenn der Halter relativ starr ausgebildet ist. Ein
Zurückweichen des Halters im Kartuschenkörper wird durch die Form der Ausnehmungen
bzw. Einprägungen verhindert. In gleicher Weise wird auch ein Drehen des Halters im
Kartuschenkörper verhindert. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, daß das aus dem
Halter und der Spindelmutter bestehende Teil ohne jegliche zusätzliche Befestigungsvorrichtungen
am Kartuschenkörper fixiert ist, wobei lediglich am rückwärtigen Ende des Kartuschenkörpers
eine spezielle Formgebung dafür sorgt, daß der Halter fixiert wird. Die Kartusche
besteht somit aus wenigen Einzelteilen, die leicht montiert werden können. Die üblichen
zylindrischen Kartuschen können durch eine einfache Nachbehandlung mit den Ausnehmungen
oder Einprägungen versehen werden, so daß keine gesonderten Spritzgußformen für den
Kartuschenkörper benötigt werden. Der Halter ist im montierten Zustand vollständig
im Kartuschenkörper enthalten. Er ragt weder am rückwärtigen Ende axial aus dem Kartuschenkörper
heraus noch steht er radial über. Der Halter stellt ein relativ einfach zu fertigendes
Kunststoffteil dar und er vergrößert nicht die Abmessungen der Kartusche, da er vollständig
im Kartuschen inneren enthalten ist.
[0007] Mit dem Merkmal des Anspruchs 2 wird erreicht, daß Vorsprünge des Halters passend
in entsprechend Ausnehmungen des Kartuschenkörpers eingreifen. Diese Ausnehmungen
sind vorzugsweise Durchgangslöcher, die sowohl ein axiales Verschieben des Halters
als auch eine Drehung verhindern. Es ist auch möglich, die Vorsprünge sägezahnförmig
auszubilden, so daß sie beim axialen Einschieben des Halters in den Kartuschenkörper
leicht eingeführt werden können und nach Einrasten in den Aussparungen nicht mehr
zurückweichen können.
[0008] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch 4 werden die Verdrehungssicherung
und die Sicherung gegen Herausdrücken durch getrennte Eindrückungen im Kartuschenkörper
hervorgerufen.
[0009] Die für das Einführen des Halters erforderliche Elastizität kann der Halter mit
den im Anspruch 6 angegebenen Merkmalen erhalten. Der ringförmige Rand, der nur an
einem Ende in eine Stirnwand übergeht, kann an dem anderen Ende radial nach innen
federn. Die Kraft der Spindelstange ist bestrebt, die Spindelmutter aus dem rückwärtigen
Ende des Kartuschenkörpers herauszudrücken. Dabei stellt sich die kegelstumpfförmige
Stirnwand des Halters gerade, wodurch der ringförmige Rand noch stärker nach außen
gedrückt und gegen die Wand des Kartuschenkörpers gepreßt wird.
[0010] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Kartusche, teilweise geschnitten,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der Kartusche, teilweise
geschnitten, und
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III von Fig. 2.
[0012] Die Kartusche 10 nach Fig. 1 weist einen zylindrischen Kartuschenkörper 11 aus Kunststoff
auf. Der Kartuschenkörper 11 ist mit einer einstückig angeformten Frontwand 12 versehen.
An der Frontwand 12 ist ein mit Gewinde versehener Auslaßstutzen 13 angeordnet, in
dem sich die Austrittsöffnung befindet.
[0013] In den Kartuschenkörper 11 ist der Kolben 14 eingesetzt, der im inneren des zylindrischen
Kartuschenkörpers verschiebbar ist, um die Masse aus dem Auslaßstutzen 13 auszupressen.
Die Austrittsöffnung im Auslaßstutzen 13 kann auch so ausgebildet sein, daß sie erst
vom Benutzer geöffnet wird. Der Kolben 14 weist eine zylindrische Umfangswand 15 und
eine bogenförmig gewölbte Frontwand 16 auf. An der Rückseite der Frontwand 16 befindet
sich eine ringförmige Rippe 17, die ein Lager für das vordere Ende einer Spindelstange
18 bildet. Die Spindelstange 18 besteht ebenfalls aus Kunststoff und sie ragt aus
dem rückwärtigen Ende des Kartuschenkörpers 11 heraus. Am Ende der Spindelstange
18 ist ein Dreh-Handgriff 19 vorgesehen.
[0014] Das Schraubengewinde der Spindelstange 18 steht mit der Spindelmutter 20 in Eingriff.
Diese Spindelmutter 20 ist integraler Bestandteil eines Halters 21, der am rückwärtigen
Ende im Inneren des Kartuschenkörpers 11 fixiert ist. Durch Drehen des Handgriffs
19 wird die Spindelstange 18 vorwärtsbewegt, wodurch der Kolben 14 zum Ausdrücken
der plastischen Masse im Kartuschenkörper vorgeschoben wird.
[0015] Die Spindelmutter 20 besteht aus einer mit Innengewinde versehenen Hülse, deren vorderes
Ende über eine ringförmige Stirnwand 22 in einen ringförmigen Rand 23 übergeht. Die
Stirnwand 22 ist kegelstumpfförmig ausgebildet und der ringförmige Rand 23 umschließt
die Hülse der Spindelmutter 20 koaxial. Am rückwärtigen Ende des Randes 23 befinden
sich mindestens drei nach außen gerichtete Vorsprünge 24, die umfangsmäßig verteilt
angeordnet sind. Jeder dieser Vorsprünge 24 greift in eine Ausnehmung 25 der Wand
des Kartuschenkörpers 11 ein. Diese Ausnehmungen 25 sind Durchgangslöcher, die um
den Umfang des Kartuschenkörpers verteilt angeordnet sind und somit jeweils eine
begrenzte Umfangserstreckung haben.
[0016] Beim Einführen des Halters 21 in den Kartuschenkörper 11 dehnt sich der Kartuschenkörper
elastisch, damit die Vorsprünge 24 in das rückwärtige Ende des Kartuschenkörpers
11 eingeführt werden können. Sobald die Vorsprünge 24 in den Bereich der Ausnehmungen
25 gelangen, zieht sich der Kartuschenkörper wieder zusammen, wobei die Vorsprünge
24 in den Ausnehmungen 25 einrasten.
[0017] Der Halter 21 besteht aus einem einstückigen relativ starren Kunststoffteil. Die
gesamte Kartusche besteht ausschließlich aus Kunststoff und bildet einen Einmalartikel.
Lediglich die Spindelstange 18 kann nach Gebrauch in Verbindung mit einer anderen
Kartusche wie derverwendet werden.
[0018] Das Ausführungsbeispiel der Fign. 2 und 3 gleicht weitgehend dem ersten Ausführungsbeispiel,
so daß im folgenden nur die Unterschiede erläutert werden: Am Rand 23 sind keine
Vorsprünge vorhanden. Dieser Rand stützt sich vielmehr an der Innenseite des Kartuschenkörpers
11 ab. Sein rückwärtiges Ende stößt dabei gegen mindestens drei erste Eindrückungen
26, die umfangsmäßig verteilt an der Wand des Kartuschenkörpers 11 angebracht sind
und die jeweils an ihrem vorderen Ende durch einen Schlitz 27 begrenzt sind. Das nach
innen gerichtete Ende der Eindrückung 26, das die eine Kante des Schlitzes 27 bildet,
wirkt als Anschlagfläche zum Verhindern des Zurückziehens des Randes 23 des Halters
21.
[0019] Die Eindrückungen 26 ermöglichen das Einführen des kappenförmigen Halters 21 vom
rückwärtigen Ende her in den Kartuschenkörper und sie verhindern das Zurückziehen
des Halters, jedoch nicht ein Drehen des Halters. Zur Verhinderung des Drehens sind
an dem Kartuschenkörper 11 zweite Eindrückungen 28 vorgesehen, die ebenfalls durch
gerade Schlitze 29 begrenzt sind, wobei die Schlitze 29 jedoch in Längsrichtung des
Kartuschenkörpers verlaufen. Am Rand 23 des Halters 21 sind Eindrückungen 30 vorgesehen,
deren Positionen denjenigen der Eindrücke 28 des Kartuschenkörpers entsprechen. Bei
dem Versuch, den Halter 22 zu drehen, rasten die Eindrückungen 28 in den Eindrückungen
30 ein, so daß die ineinandergreifenden Eindrückungen 28,30 den Halter gegen Verdrehung
sichern.
[0020] Bei beiden Ausführungsbeispielen wird der Kartuschen körper 11 zunächst in der üblichen
Weise mit durchgehender Wand hergestellt. Die Ausnehmungen 25 und die Eindrückungen
26 bzw. 28 werden in einem nachträglichen Bearbeitungsvorgang hergestellt.
1. Kartusche für plastische Massen, mit einem zylindrischen Kartuschenkörper (11)
aus Kunststoff, der einen Kolben (14) enthält und am vorderen Ende eine Austrittsöffnung
aufweist, und mit einer am rückwärtigen Ende des Kartuschenkörpers abgestützen Spindelmutter
(20), die mit einer gegen den Kolben (14) drückenden Spindelstange (18) in Eingriff
ist, wobei die Spindelmutter (20) einstückiger Bestandteil eines Halters (21) ist,
dessen Rand (23) an der Wand des Kartuschenkörpers (11) verdrehungssicher festgehalten
und gegen Herausdrücken gesichert ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (21) vollständig in dem Kartuschenkörper (11) enthalten ist und daß
der bis zu seinem rückwärtigen Ende mit gerader Zylinderwand ausgebildete Kartuschenkörper
umfangsmäßig begrenzte Ausnehmungen (25) oder Einprägungen (26,28) aufweist, an denen
der äußerste Umfang des Randes (23) des Halters angreift.
2. Kartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (21) an seinem
Rand (23) Vorsprünge (24) aufweist, die in vorgefertigte, die Wand des Kartuschenkörpers
(11) durchdringende Ausnehmungen (25) eingreifen.
3. Kartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einprägungen (26,28)
des Kartuschenkörpers (11) durch Schlitze (27,29) begrenzte Eindrückungen sind.
4. Kartusche nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß erste Einprägungen (26)
vorgesehen sind, deren Schlitze (27) zur Verhinderung des Herausdrückens des Halters
(21) umfangsmäßig verlaufen, und zweite Eindrückungen (28), deren Schlitze (29) zur
Verhinderung des Verdrehens des Halters (21) in Längsrichtung des Kartuschenkörpers
(11) verlaufen.
5. Kartusche nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Eindrückungen
(26,28) sägezahnförmig sind.
6. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter
(21) eine zum vorderen Ende weisende Mulde aufweist, von deren Frontwand (22) sich
die Spindelmutter (20) nach hinten erstreckt.