(19)
(11) EP 0 371 360 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.06.1990  Patentblatt  1990/23

(21) Anmeldenummer: 89121373.8

(22) Anmeldetag:  18.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G03G 9/097
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI NL

(30) Priorität: 01.12.1988 DE 3840488

(71) Anmelder: BAYER AG
51368 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Harnisch, Horst, Dr.
    D-5203 Much (DE)
  • Raue, Roderich, Dr.
    D-5090 Leverkusen 1 (DE)
  • Wunderlich, Klaus, Dr.
    D-5090 Leverkusen 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrophotographische Toner


    (57) Die Erfindung betrifft positiv geladene elektrophoto­graphische Toner, die neben üblichen Harz- und Pigment­partikeln ein die kationische Ladung verstärkendes Ad­ditiv der allgemeinen Formel

    enthalten, worin
    R¹ und R² unabhängig voneinander für H, C₁-C₂₂-Alkyl, Allyl, Cyclohexyl, Phenyl-C₁-C₂-alkyl oder Phenyl stehen und
    An⁻ ein Anion bedeutet,
    worin der Ring A und die cyclischen und acyclischen Reste 1-2 nichtionogene Substituenten tragen können.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft positiv geladene elektrophoto­graphische Toner, die neben üblichen Harz- und Pigment­partikeln ein die kationische Ladung verstärkendes Ad­ditiv der allgemeinen Formel

    enthalten, worin
    R¹ und R² unabhängig voneinander für H, C₁-C₂₂-Alkyl, Allyl, Cyclohexyl, Phenyl-C₁-C₂-alkyl oder Phenyl stehen und
    An⁻ ein Anion bedeutet,
    worin der Ring A und die cyclischen und acyclischen Reste 1-2 nichtionogene Substituenten tragen können, und worin der an der Klammer stehende Wasserstoff an einem Stickstoffatom sitzt.

    [0002] Von besonderem technischen Wert sind Verbindungen der Formel (I), in denen
    R₁ und R₂ unabhängig voneinander für Wasserstoff, unsub­stituiertes C₁-C₁₈-Alkyl, Benzyl oder Cyclo­hexyl stehen und
    die nichtionogenen Substituenten C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alk­oxy, Hydroxy, Halogen wie Chlor und Brom, Cyan, einen Carbamoyl- oder Sulfamoylrest, der durch 1-2 C₁-C₄-Al­kylreste substituiert sein kann, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl oder Phenyl bedeuten.

    [0003] Bevorzugte Substituenten an Alkylresten sind Hydroxy, C₁-C₄-Alkoxy, Chlor, Cyan, Carbamoyl oder C₁-C₂-Alkoxy­carbonyl.

    [0004] Als Anionen sind übliche Anionen wie Halogenide, z.B. Chlorid, Bromid und Jodid, Tetrafluoroborate und Anio­nen von Alkyl- und Arylsulfonsäuren, -carbonsäuren, -phosphorsäuren und -phosphonsäuren geeignet. Beson­ders geeignet sind solche Anionen, die die Wasserlos­lichkeit der Verbindungen (I) erniedrigen. Die Vermin­derung der Wasserloslichkeit kann aber auch dadurch erfolgen, daß man den Alkylrest R¹ vergrößert, also etwa im Bereich von C₈-C₂₂-Alkyl wählt. In diesem Falle sind auch hydrophilere Anionen wie Halogenide bestens geeig­net.

    [0005] Die bevorzugte Wasserlöslichkeit der Verbindungen (I) bei 20°C liegt bei unter 3 Gew.%, insbesondere unter 1 Gew.%. Bevorzugte Anionen sind außer Halogeniden und Tetrafluoroboraten, insbesondere Arylsulfonate, wie ggf. durch C₁-C₁₂-Alkyl oder Chlor substituierte Benzolsul­fonate, C₅-C₁₈-Alkylsulfonate, Salze von C₅-C₁₈-Alkyl­carbonsäuren und von Kondensationsprodukten aus Form­aldehyd und Arylsulfonsäuren und/oder ggf. sulfoniertem 4,4′-Dihydroxydiphenylsulfon sowie Anionen von Hetero­polysäuren auf Basis Wolfram und/oder Molybdan mit Phos­phor oder Silicium, insbesondere Phosphorwolframmolyb­date.

    [0006] Von besonderem technischen Wert sind solche Verbindungen der Formel (I), worin R² = R¹ ist.

    [0007] Die Erfindung betrifft außerdem neue Verbindungen der Formel

    worin
    An⁻ für ein Anion,
    Q¹ und Q² unabhängig voneinander für C₄-C₁₈-Alkyl, Cyclohexyl oder ggf. durch Methyl, Chlor, Methoxy oder Ethoxy substituiertes Benzyl stehen,
    und der Ring B durch Methyl oder Chlor substituiert sein kann.

    [0008] Die Verbindungen der Formel (I) können nach an sich be­kannten Methoden dadurch hergestellt werden, daß man Verbindungen der Formel

    oder ein Tautomeres von (III), worin
    R¹ und R² die oben angegebene Bedeutung besitzen,
    mit Verbindungen der Formel HX, worin
    X für eine ein Anion bildende Gruppe steht,
    umsetzt und anschließend ggf. das Anion austauscht.

    [0009] Die Reaktion wird zweckmäßig in einem inerten organi­schen Lösungsmittel im Temperaturbereich von 10-200°C, vorzugsweise bei 20-140°C durchgeführt.
    Das Reaktionsprodukt (I) kristallisiert in der Regel aus der Reaktionslösung aus und kann daraus durch Abfiltrie­ren isoliert werden. Man kann die Lösung aber auch im Schaufeltrockner eindampfen und (I) auf diese Weise als kristallines Pulver gewinnen.

    [0010] Die Ausgangsverbindungen mit R¹ ungleich H können da­durch hergestellt werden, daß man eine Verbindung der Formel

    worin R² die oben angegebene Bedeutung besitzt,
    mit einem primären Amin der Formel
    R¹-NH₂ (V)
    unter Abspaltung von Ammoniak kondensiert.

    [0011] Auch diese Reaktion wird zweckmäßig in einem inerten Lö­sungsmittel im Temperaturbereich von 50-150°C, vorzugs­weise bei 70-130°C durchgeführt.

    [0012] Verbindungen der Formel (IV) oder Tautomere von (IV) werden dadurch hergestellt, daß man eine Verbindung der Formel

    mit einem primären Amin der Formel
    R²-NH₂ (VII),
    worin R² die oben angegebene Bedeutung besitzt,
    unter Abspaltung von Ammoniak kondensiert.

    [0013] Diese Reaktion wird zweckmäßig unter gleichartigen oder gleichen Bedingungen durchgeführt wie die Umsetzung von (IV) und (V).

    [0014] Liegt der bevorzugte Fall vor, daß R¹ = R² ist, so kon­densiert man (VI) zweckmäßig mit 2 Äquivalenten R¹-NH₂.

    [0015] Eine bevorzugte Ausfuhrungsform des Verfahrens zur Her­stellung von (I) mit R² = R¹ besteht darin, daß man zunachst (VI) mit 2 Äquivalenten R¹-NH₂ kondensiert und die so erhaltene Verbindung (III) ohne Zwischenisolie­rung im gleichen Reaktionsmedium mit HX weiter umsetzt und anschließend gewünschtenfalls das Anion, z.B. analog DE-A 37 38 948, austauscht.

    [0016] Geeignete inerte Lösungsmittel sind beispielsweise Sul­folan, Aromaten wie Toluol, Chlorbenzol, o-Dichlorben­zol, Trichlorbenzole und Xylol, Alkanole wie Ethanol, Propanol, Isopropanol, n-Butanol, 2-Methoxyethanol, 2-­Ethoxyethanol, Alkandiole wie Ethylenglykol, Dialk­oxyalkane wie Ethylenglykoldimethylether, Nitrile wie Acetonitril, chlorierte Aliphaten wie Methylenchlorid oder Chloroform, und dipolar aprotische Lösungsmittel wie Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon oder Dimethyl­sulfoxid.

    [0017] Die Verbindungen der Formel (I) sind zumeist farblos oder nur schwach gefärbt. Verbindungen der Formel (I), in denen R¹ und R² für Phenyl stehen, haben eine gelb­liche Eigenfarbe.

    [0018] Ladungsverstärkende Additive für elektrophotographische Toner, auch Ladungskontrollsubstanzen genannt, sind be­reits bekannt. Sie werden beispielsweise in der DE-A 36 04 827 und 37 38 948, in der EP-A 2 33 544, in den US-A 3 893 935, 3 944 493, 4 007 293, 4 079 014, 4 265 990, 4 298 672, 4 338 390, 4 394 430, 4 493 883, und in der JA-A 61-156 144 beschrieben.

    [0019] Latente elektrostatische Bildaufzeichnungen werden da­durch entwickelt, daß der Toner auf dem elektrostati­schen Bild induktiv abgeschieden wird. Die Ladungskon­trollsubstanzen verstärken die kationische Ladung des Toners. Dadurch wird das Bild kräftiger und konturen­schärfer.

    [0020] Die in den Tonern enthaltenen Harze sind bekannt. Sie sind thermoplastisch und haben einen Erweichungspunkt zwischen 50 und 130°C, vorzugsweise zwischen 65 und 115°C. Beispiele für derartige Harze umfassen Polysty­rol, Copolymere von Styrol mit einem Acrylat oder Meth­acrylat, Copolymere von Styrol mit Butadien und/oder Acrylnitril, Polyacrylate und Polymethacrylate, Copoly­mere eines Acrylates oder Methacrylates mit Vinylchlorid oder Vinylacetat, Polyvinylchlorid, Copolymere von Vi­nylchlorid mit Vinylidenchlorid, Copolymere von Vinyl­chlorid mit Vinylacetat, Polyesterharze (US-PS 3 590 000), Epoxyharze, Polyamide und Polyurethane. Zusätzlich zu den Verbindungen (I) und den thermoplasti­schen Harzen enthalten die erfindungsgemäßen Toner in bekannten Mengen Färbungsmaterialien und ggf. magnetisch anziehbares Material. Das Farbungsmaterial kann aus ei­nem organischen Farbstoff wie Nigrosin, Anilinblau, 2,9-Dimethylchinacridon, C.I. Disperse Red 15 (= C.I. 60 10), C.I. Solvent Red 19 (= C.I. 26 050), C.I. Pig­ment Blue 15 (= C.I. 74 160), C.I. Pigment Blue 22 (= C.I. 69 810) und C.I. Solvent Yellow 16 ( = C.I. 12 700), oder einem anorganischen Pigment wie Ruß, Rotblei, gelbem Bleidioxid oder Chromgelb bestehen. Allgemein überschreitet die Menge des in dem Toner vorhandenen Färbungsmaterials etwa 15 Gew.% nicht.

    [0021] Das magnetisch anziehbare Material kann beispielsweise aus Eisen, Nickel, Chromoxid, Eisenoxid oder einem Fer­rit der allgemeinen Formel MFe₂O₄, worin M ein zweiwer­tiges Metall wie Eisen, Kobalt, Zink, Nickel oder Mangan darstellt, bestehen.

    [0022] Die Herstellung der die Verbindungen (I) enthaltenden Toner erfolgt nach üblichen Verfahren, z.B. durch Vermi­schen der Bestandteile in einem Kneter und anschließen­des Pulverisieren oder durch Schmelzen des thermoplasti­schen Harzes oder eines Gemisches der thermoplastischen Harze, anschließende feine Zerteilung einer oder mehre­rer Ladungskontrollsubstanzen der Formel (I), sowie der anderen Zusätze, falls verwendet, in dem geschmolzenen Harz unter Anwendung der für diesen Zweck bekannten Misch- und Knetmaschinen, anschließende Abkuhlung der Schmelze zu einer festen Masse und schließlich Vermahlen der festen Masse zu Teilchen der gewünschten Teilchen­ größe. Es ist auch möglich, das thermoplastische Harz und die Verbindung (I) in einem gemeinsamen Lösungsmit­tel zu suspendieren und die anderen Zusätze in die Sus­pension einzuverleiben. Die Suspension kann so als Flüs­sigtoner verwendet werden.

    [0023] Man kann die Flüssigkeit aber auch in an sich bekannter Weise sprühtrocknen oder die Lösungsmittel abdampfen und den festen Rückstand zu Teilchen der gewünschten Teil­chengröße vermahlen.

    [0024] Entsprechend einer Abänderung dieses Herstellungsver­fahrens wird die Ladungskontrollsubstanz der Formel (I) nicht gelöst, sondern fein in der Lösung des thermo­plastischen Harzes dispergiert.

    [0025] Die so erhaltene Tonerzübereitung wird dann, beispiels­weise analog US-PS 4 265 990, in einem xerographischen Bildaufzeichnungssystem eingesetzt.

    [0026] Die verwendeten Ladungskontrollsubstanzen müssen vielseitige Anforderungen erfüllen.

    1. Fähigkeit zur Entwicklung des latenten elektrosta­tischen Bildes zu einem farbstarken sichtbaren Bild.

    2. Leichte Verteilbarkeit in der Tonerzübereitung und gleichmäige Verteilung auf der Bildoberfläche, um ein störungsfreies, konturenscharfes, gleichförmiges Bild zu erzeugen.

    3. Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit.

    4. Hohe Thermostabilität.

    5. Beständigkeit gegenüber der heißen Mischung aus Blei dioxid und einem Vinylidenfluorid-Hexafluoropropy­len-Copolymerisat-Harz (z.B. VITONRE430 von Dupont), mit der das Bild mit Hilfe einer heißen Walze fixiert werden kann. Die Beschichtungsmasse darf sich nicht durch Zersetzungsprodukte schwarz färben.



    [0027] Die aus den oben genannten Patent- und Offenlegungs­schriften bekannten Ladungskontrollsubstanzen erfullen nicht alle diese Anforderungen.

    [0028] Überraschenderweise zeigte sich nun, daß die Substanzen der Formel (I) gegenüber den genannten, bisher bekannten kationischen Verbindungen eine weitere Verbesserung der Bildschärfe, eine noch geringere Empfindlichkeit gegen­über hoher Luftfeuchtigkeit und eine noch höhere Lebens­dauer des Toners (mehr als 70 000 Kopien) aufweisen.

    Beispiel 1



    [0029] 110 g 3-Amino-1-imino-isoindolenin 92%ig (0,7 mol) werden in 700 ml Isopropanol mit 160 g Cyclohexylamin (ca. 1,6 mol) 16 h unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, wobei Ammoniak entweicht und eine klare, leicht grün­liche Lösung entsteht. Ein Dünnschichtchromatogramm einer 5%igen methanolischen Lösung in einem Laufmittel­gemisch von 350 ml Butylacetat, 100 ml Wasser, 250 ml Eisessig und 100 ml Ameisensäure zeigt eine praktisch einheitliche Umsetzung zu der Verbindung der Formel

    C₂₀H₂₅N₃ (307,44) m/e = 307 (M⁺).
    Die Lösung wird, bei 40°C beginnend, in kleinen Portio­nen mit insgesamt 171 g p-Toluolsulfonsäure-monohydrat (0,9 mol) versetzt, kurz auf 85°C erhitzt, abgekühlt auf Raumtemperatur und 5 h bei 20°C sowie 1 h bei 5°C ver­rührt. Der farblose kristalline Niederschlag wird abge­saugt, mit eiskaltem Isopropanol gewaschen und bei 50°C im Vakuum getrocknet. Man erhält 283 g, entspr. 84 % der Theorie Verbindung der Formel

    als farbloses Kristallpulver vom Schmelzpunkt 235-237°C (aus Isopropanol).

    Beispiel 2



    [0030] Man wiederholt Beispiel 1, setzt aber anstelle von Cy­clohexylamin 1,6 mol Benzylamin ein. Man erhält 286 g (82 % der Theorie) Verbindung der Formel

    als farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 217-218°C.

    Beispiel 3



    [0031] Man verfährt wie in Beipsiel 1, setzt aber anstelle von Cyclohexylamin 1,6 mol Hexadecylamin ein. Man erhält 424 g (79 % der Theorie) Verbindung der Formel

    als farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 81-83°C.

    [0032] Analog Beispiel I werden auch folgende Verbindungen der Formel

    hergestellt.




    Beispiel 16


    a) Herstellung einer Phosphorwolframmolybdatlösung:



    [0033] 1 290 g Wasser werden vorgelegt und mit 8,5 g Na­triumhydroxid (0,2 mol) versetzt. Die Lösung wird auf 90°C erwärmt. Anschließend trägt man in der ange­gebenen Reihenfolge 416,4 g Ammoniumwolframatlösung (50 % WO₃, entspr. 230,7 g, 100%ig, entspr. 1 mol), 28,5 g Molybdän-6-oxid (ca. 0,2 mol), 35,7 g Dina­triumhydrogenphosphat-dihydrat, 27,9 g Salzsäure roh (32%ig, entspr. 0,24 mol) und 53,6 g Natriumbisul­fitlösung 40%ig (0,2 mol) ein, erwärmt die Lösung 30 min zum Sieden (ca. 102°C), kühlt sie auf 30°C ab und stellt den pH-Wert mit ca. 6,2 ml Salzsäure (ca. 32%ig) auf 4.

    b) Fällung



    [0034] 148 g 3-Amino-1-imino-isoindolenin 98%ig (1 mol) wer­den in 2 l Wasser bei 60°C gelöst. In die so herge­stellte Lösung läßt man unter Rühren bei 50-55°C innerhalb von 30-60 min 1 600 ml der unter a) herge­stellten Lösung einlaufen. Das Umsetzungsprodukt kri­stallisiert aus und der pH-Wert steigt auf >4 an. Durch Zutropfen von ca. 5,7 ml Salzsäure stellt man den pH-Wert auf 3,3 und rührt die Suspension 30 min bei 50-55°C nach. Der kristalline Niederschlag wird bei 30°C abgesaugt, in 5 Portionen mit insgesamt 1000 ml Wasser gewaschen und bei 80°C im Vakuum ge­trocknet.
    Ausbeute: 183 g Verbindung der Formel


    Beispiel 17



    [0035] 165,2 g wasserfreie p-Toluolsulfonsaure werden in 200 ml Dimethylformamid eingetragen und bei 80°C mit einer bei 70°C hergestellten Lösung von 116,0 g 3-Amino-1-imino­isoindolenin in 800 ml Dimethylformamid versetzt. Nach Verdünnen mit 400 ml Dimethylformamid wird nach 1/2 h Rühren bei 80°C auf Raumtemperatur abgekühlt. Nach wei­teren 3,5 h Rühren wird abgesaugt, mit 200 ml Dimethyl­formamid und anschließend mit Aceton gewaschen. Nach Trocknung bei 70°C werden 190,0 g der Verbindung der Formel

    erhalten.
    Elementaranalyse: C H N O S
    ber. 56,8 4,7 13,3 15,1 10,1 %
    gef. 54,3 5,0 12,4 16,4 10,9 %

    Beispiel 18



    [0036] 23,3 g Amidosulfonsäure werden in 75 ml Dimethylformamid gelöst und anschließend mit einer bei 80°C bereiteten Lösung von 29,0 g 3-Amino-1-imino-isoindolenin in 200 ml Dimethylformamid versetzt. Nach 3 h Ruhren bei 65°C wird auf Raumtemperatur abgekühlt. Es wird mit 250 ml Aceton verdunnt und nach 1/4 h Ruhren abgesaugt. Nach dem Waschen mit 100 ml Aceton und Trocknen bei 60°C werden 32,7 g der Verbindung der Formel

    erhalten.
    Elementaranalyse: C H N O S
    ber. 39,7 4,1 23,1 19,8 13,2 %
    gef. 39,4 4,0 23,1 19,9 13,2 %

    Anwendungsbeispiel A



    [0037] 100 g Styrol-n-butylmethacrylat-Copolymer (Mol: 50 000) und 5 g des in Beispiel 16 genannten Phosphorwolframmo­lybdats werden in einem Kneter gleichmäßig vermischt. Nach dem Abkühlen pulverisiert man das Harz in einer Strahlmühle auf eine mittlere Kornfeinheit von 12 µ. 5 g dieses Tonerpulvers werden mit 95 g eines Carriermate­rials aus Eisen mit Polymerbeschichtung durch Rotation aufgeladen und die Ladung nach der Blow-off-Methode be­stimmt. Sie beträgt 20,2 µC/g und ist nach 70 000 Kopien noch unverändert hoch.

    [0038] Setzt man anstelle von Verbindung des Beispiels 16 eine in den übrigen Beispielen beschriebene Verbindung ein, so erhält man ähnlich gute Aufladungseffekte.

    Anwendungsbeispiel B



    [0039] 2 Gewichtsprozent Verbindung des Beispiels 1, 6 Ge­wichtsprozent Ruß und 92 Gewichtsprozent eines Sty­rol-Butadien-Harzes, welches 89 Gewichtsprozent Styrol und 11 Gewichtsprozent Butadien enthält, werden im Ex­truder bei 100 °C verschmolzen und verknetet, dann zer­kleinert und gemahlen, bis der Partikeldurchmesser klei­ner als 5 µ ist.
    Diese Toner-Zubereitung wird in ein xerographisches Bildaufzeichnungssystem, wie es in US-A 4 265 990 be­schrieben ist, eingearbeitet. Dazu geht man in der Weise vor, daß man ein MYLARRa-Substrat mit einer bei Belich­tung ladungserzeugenden Schicht aus Polyvinylcarbazol versieht, in das trigonales Selen frei dispergiert ist, darüber eine transparente, ladungstransportierende Schicht aufbringt, die als ladungstransportierende Mole­küle N,N′-Diphenyl-N,N′-bis(3-methyl-phenyl)-1,1,-bis­phenyl-4,4′-diamin, dispergiert in einer MAKROLONR-Poly­carbonatmasse enthält.

    [0040] Man erhält gestochen scharfe Bildaufzeichnungen.


    Ansprüche

    1. Elektrophotographische Toner, die ein die kationische Ladung verstärkendes Additiv der allgemeinen Formel

    enthalten, worin
    R₁ und R₂ unabhängig voneinander für H, C₁-C₂₂-Al­kyl, Allyl, Cyclohexyl, Phenyl-C₁-C₂-al­kyl oder Phenyl stehen,
    An⁻ ein Anion bedeutet,
    worin der Ring A und die cyclischen und acyclischen Reste 1-2 nichtionogene Substituenten tragen können, und worin der an der Klammer stehende Wasserstoff an einem Stickstoffatom sitzt.
     
    2. Elektrophotographische Toner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
    R¹ und R² unabhängig voneinander für Wasserstoff, unsubstituiertes C₄-C₁₈-Alkyl, Benzyl oder Cyclohexyl stehen und
    die nichtionogenen Substituenten C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Hydroxy, Halogen Wie Chlor und Brom, Cyan, einen Carbamoyl- oder Sulfamoylrest, der durch 1-2 C₁-C₄-Alkylreste substituiert sein kann, C₁-C₄-­Alkoxycarbonyl oder Phenyl bedeuten.
     
    3. Elektrophotographische Toner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
    R¹ = R² ist.
     
    4. Verbindungen der allgemeinen Formel

    worin
    An⁻ für ein Anion,
    Q¹ und Q² unabhängig voneinander für C₄-C₁₈-Alkyl, Cyclohexyl oder ggf. durch Methyl, Chlor, Methoxy oder Ethoxy substituiertes Benzyl stehen,
    und der Ring B durch Methyl oder Chlor substituiert sein kann.
     
    5. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen nach An­spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindun­gen der Formel

    oder ein Tautomeres hiervon, worin
    R¹ und R² die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen,
    mit Verbindungen der Formel HX, worin
    X für eine ein Anion bildende Gruppe steht,
    umsetzt und anschließend ggf. das Anion austauscht.
     
    6. Elektrophotographische Toner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie außer dem die kationische La­dung verstärkenden Additiv Harz- und Pigmentpartikel enthalten.
     
    7. Verwendung von Verbindungen der Formel des Anspruchs 1 als die positive Ladung verstärkende Additive in elektrophotographischen Tonern.