[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Selbstschalter, insbesondere einen Hauptsicherungsautomaten
zur selektiven Unterbrechung von einzeln abgesicherten Verbraucherstromkreisen,
mit einer Hauptkontaktstelle und einer hierzu parallel geschalteten Nebenkontaktstelle,
mit einem Hauptschaltwerk mit einer Verklinkungsstelle zur Betätigung der Haupt- und
der Nebenkontaktstelle.
[0002] Neuerdings setzt sich mehr und mehr durch, einzeln abgesicherte Verbrauchernetze
durch vorgeschaltete sogenannte Hauptsicherungsautomaten netzseitig abzusichern.
Dabei kommt es darauf an, daß bei Auftreten einer Störung in einem Verbraucher, die
zum Kurzschluß im zugehörigen Stromkreis führt, nicht die übrigen verbundenen Verbrauchernetze
durch Ansprechen des Hauptsicherungsautomaten vom Versorgungsnetz getrennt werden,
wie es beim Einsatz vom Schmelzsicherungen zwangsläufig der Fall ist.
[0003] Statt dessen soll der Hauptsicherungsautomat selektiv ansprechen, d. h., die Stromversorgung
soll zunächst gewährleistet bleiben, zumindest so lange bis die dem betroffenen
Verbraucher zugeordnete Sicherung den kurzschlußführenden Stromkreis vom Netz getrennt
hat, ohne daß die übrigen Verbrauchernetze betroffen sind.
[0004] Andererseits soll bei unzulässig hohen Überströmen, beispielsweise infolge eines
Kurzschlusses zwischen dem vorgeschalteten Hauptsicherungsautomaten und den nachgeschalteten,
einzeln abgesicherten Verbrauchernetzen die sichere Abschaltung gewährleistet sein.
[0005] Bei verschiedenen bekannt gewordenen Hauptsicherungsautomaten (DE-PS 28 54 616,
DE-PS 28 54 711), die zur selektiven Abschaltung von einzeln abgesicherten Verbraucherstromkreisen
bei Auftreten eines unzulässig hohen Stroms, z. B. infolge Kurzschluß dienen, sind
Umschaltvorrichtungen vorgesehen, die den Strom von einem Hauptstrompfad auf einen
Nebenstrompfad umschalten. Dieser Nebenstrompfad ist dabei hochohmig ausgelegt, so
daß nur ein verminderter Stromfluß erfolgt.
[0006] Für die selektive Abschaltung bzw. Unterbrechung des Stromflusses ist es von Bedeutung,
daß der Spannungswert nicht unter 70 % seines Nennwertes absinkt, da hierdurch sonst
in den nicht betroffenen Verbraucherstromkreisen eingesetzte selbsthaltende Schaltschütze
abfallen können. Darüberhinaus ist es auch wünschenswert, daß die selektive Unterbrechung
der Stromversorgung zeitlich befristet ist z. B. auf 1/4 oder 1/2 Periode der anliegenden
Netzfrequenz. Die Einhaltung dieser Kriterien ist bei den bekannten Sicherungsautomaten
nur mit erheblichem Aufwand gewährleistet.
[0007] Ausgehend vom vorstehend genannten Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung
einen Selbstschalter der eingangs genannten Art zu schaffen, der die bekannten Nachteile
vermeidet und unter weitgehender Verwendung von für die Fertigung einfacher Selbstschalter
üblichen Serienteilen kostengünstig herstellbar ist.
[0008] Die Lösung der Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß ein Selektivschaltwerk
vorgesehen ist, welches mit einer Verzögerungseinrichtung zusammenarbeitet, die bei
Auftreten eines Überstroms anspricht und das Selektivschaltwerk beaufschlagt, daß
das Selektivschaltwerk in Wirkverbindung mit dem Hauptschaltwerk steht, daß ein Schlaganker
vorgesehen ist, der bei Auftreten eines Überstroms die Hauptkontaktstelle aufschlägt
und daß eine Haltevorrichtung zur vorübergehenden Offenhaltung der Hauptkontaktstelle
vorgesehen ist, die mit dem Selektivschaltwerk zusammenarbeitet.
[0009] Das erfindungsgemäße Selektivschaltwerk besitzt hierbei eine Schaltbrücke, die um
einen im Schaltergehäuse fest angeordneten Drehpunkt schwenkbar gelagert ist und dazu
dient, die von der Verzögerungseinrichtung ausgehende Beaufschlagung auf die Haltevorrichtung
sowie auf das Hauptschaltwerk zu übertragen.
[0010] In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, daß das Selektivschaltwerk
ferner eine Rastvorrichtung besitzt, die mit der Schaltbrücke zusammenarbeitet und
hinsichtlich der Betätigung des Hauptschaltwerks als Selektionsglied dient, d. h.,
dieses erst mit Verzögerung beaufschlagt, währenddessen gegebenenfalls die nachgeschaltete,
den betroffenen Verbraucherstromkreis zugeordnete Leitungssicherung die Trennung
vom Netz bewirkt hat.
[0011] Der mit dem erfindungsgemäßen Selektivschaltwerk versehene elektrische Selbstschalter
macht im übrigen Gebrauch von der in der deutschen Patentanmeldung P 38 23 976.0
vorgeschlagenen Verzögerungseinrichtung. Statt dieser kann aber auch eine andere Verzögerungseinrichtung
zum Einsatz kommen, sofern sie geeignet ist zur Betätigung der Schaltbrücke.
[0012] Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0013] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles sollen die Erfindung
sowie vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung näher erläutert
und beschrieben werden.
[0014] Es zeigen:
Figuren 1 bis 4 den prinzipiellen Aufbau des erfindungsgemäßen Selektivschaltwerks
in verschiedenen Schaltpositionen,
Figur 1 bei Auslösung des Selektivschaltwerks durch die Verzögerungseinrichtung,
Figur 2 nach erfolgter Kurzzeitauslösung des Selektivschaltwerks,
Figur 3 bei erneuter Auslösung des Selektivschalterwerks durch die Verzögerungseinrichtung,
Figur 4 Ruhelage des Selektivschaltwerks bei geschlossener Hauptkontaktstelle,
Figur 5 Teilansicht und Längsschnitt durch das schematisierte Selektivschaltwerk.
[0015] Figur 1 zeigt den schematischen Aufbau eines zu einem elektrischen Selbstschalter
gehörigen Selektivschaltwerks 10, das sowohl mit einem andeutungsweise dargestellten
Hauptschaltwerk 11 als auch mit einer Verzögerungseinrichtung 12 sowie einer eine
Hauptkontaktstelle 14 beaufschlagenden Haltevorrichtung 16 zusammenarbeitet.
[0016] Das Selektivschaltwerk 10 besteht im wesentlichen aus einer Schaltbrücke 20, die
etwa auf der halben Länge in einem Stützlager 21 schwenkbar gelagert ist. Auf diese
Weise sind zwei Hebelarme 22, 23 der Schaltbrücke 20 gebildet, die einerseits mit
der Verzögerungseinrichtung 12 sowie über einen Stellhebel 24 mit der Haltevorrichtung
16 und auf der gegenüberliegenden Seite über eine Lasche 26 und einen Rasthebel 28
mit dem Hauptschaltwerk 11 zusammenarbeiten.
[0017] Der Stellhebel 24 der in einem Drehlager 25 gelenkig an der Schaltbrücke 20 anschließt,
ist im nicht näher gezeigten Gehäuse des elektrischen Schaltgeräts axial verschieblich
geführt, so daß seine Beaufschlagungsrichtung für die Haltevorrichtung 16 stets gleichbleibend
eingehalten wird.
[0018] Die zur Beaufschlagung der Schaltbrücke 20 vorgesehene Verzögerungseinrichtung 12
besitzt einen Spulenkörper 30 mit einem zentralen Hohlraum 31, in welchem ein längsverschieblicher
Magnetanker 32 sowie ein Magnetkern 33 angeordnet sind, durch welchen ein mit dem
Magnetanker 32 verbundener Stößel 34 geführt ist, der die Bewegung des Magnetankers
32 auf die Schaltbrücke 20 überträgt. Dem Krafteinleitungspunkt des Stößels 34 an
der Schaltbrükke 20 gegenüberliegend ist eine Rückstellfeder 35 angeordnet, die sich
am Gehäuse bzw. an einem mit der Verzögerungseinrichtung 12 verbundenen Widerlager
abstützt. Hierdurch ist sichergestellt, daß die Schaltbrücke 20 stets in Wirkverbindung
mit der Verzögerungseinrichtung 12 steht.
[0019] Die Rückstellfeder 35 beaufschlagt den Magnetanker 32 über die Schaltbrücke 20 und
den Stößel 34 soweit, bis der Magnetanker 32 an einem Anschlag 36 zur Anlage kommt.
[0020] Durch das Stützlager 21 wird die Schaltbrücke 20 in etwa zwei gleichlange Hebelarme
22, 23 unterteilt. Der der Verzögerungseinrichtung 12 abgewandte Hebelarm 23 besitzt
ebenfalls ein Drehgelenk 27, das in etwa gleichem Abstand vom Stützlager 21 angeordnet
ist wie das auf dem der Verzögerungseinrichtung 12 zugewandten Hebelarm 22 befindliche
Drehgelenk 25.
[0021] Über das Drehgelenk 27 ist die Schaltbrücke 20 mit der Lasche 26 gelenkig verbunden.
[0022] Die Lasche 26 ist ein C-förmig gestalteter Übertragungshebel, der aus einem geradlinigen
Teil besteht, an dessen Enden jeweils rechtwinklig abgebogene Schenkel 37, 38 angeformt
sind. Der Schenkel 37 schließt hierbei an das Drehgelenk 27 an, während der gegenüberliegende
Schenkel 38 von einem Führungsbolzen 39 durchdrungen ist, welcher in einer Schiebeführung
40 eingreift, die in eine hier nur angedeutete, das Selektivschaltwerk 10 beidseitig
umfassende Halteplatte 42 eingelassen ist, wie aus Figur 5 ersichtlich ist.
[0023] Ebenfalls in die Schiebeführung 40 greift ein mit dem Rasthebel 28 verbundener Schwenkbolzen
29 ein, der so einerseits eine Schwenkbewegung des Rasthebels 28 ermöglicht und andererseits
dessen Verschiebung innerhalb der Längsführung 40.
[0024] Der Rasthebel 28 ist T-förmig ausgebildet und besitzt an dem dem Schwenkbolzen 29
abgewandten Ende eine angeformte Nase 44 mit einer quer zu seiner Längsachse verlaufenden
Anlagefläche 45. Das mit dem Schwenkbolzen 29 versehene Ende des Rasthebels 28 ist
mit einer hierzu quer angeordneten Traverse 46 verbunden, deren eines Ende von einer
Druckfeder 47 beaufschlagt ist und deren gegenüberliegendes anderes Ende mit der Schwenkbrücke
20 zusammenarbeitet.
[0025] Hierzu ist am freien Ende des Hebelarms 23 der Schwenkbrücke 20 ein Haltewinkel
48 angeformt, der je nach Schwenkstellung des Rasthebels 28 bzw. der Schaltbrücke
20 mit der Traverse 46 des Rasthebels 28 in Anschlag kommt oder nicht.
[0026] Um Fehlfunktionen des Rasthebels 28 zu vermeiden kann es zweckmäßig sein, die Traverse
46 mit einer Anformung 49 zu versehen, die als Führung für die angreifende Druckfeder
47 dient.
[0027] Dem oberen Schenkel 38 der Lasche 26 benachbart ist das Hauptschaltwerk 11, dessen
schwenkbarer Auslösehebel 50 mit einem ebenfalls schwenkbar angeordneten Klinkenhebel
52 eine Verklinkungsstelle 54 bildet, die durch Beaufschlagung durch den in der Längsführung
40 verschiebbaren Rasthebel 28 bzw. durch dessen Nase 44, wie in Figur 3 gezeigt,
entklinkbar ist.
[0028] Entsprechend der Wirkungsweise des Selektivschaltwerks 10 zeigt Figur 1 den Schaltzustand,
den es nach Beaufschlagung durch die Verzögerungseinrichtung 12 infolge eines in
einem nachgeschalteten Verbrauchernetz aufgetretenen Kurzschlußstromes einnimmt.
[0029] Zu diesem Zweck ist die Verzögerungseinrichtung 12 elektrisch so geschaltet, daß
sie vom Kurzschlußstrom durchströmt ist ebenso wie ein die Hauptkontaktstelle 14
beaufschlagender Schlaganker 60, der mit seinem Schlagstift 61 die Hauptkontaktstelle
14 aufschlägt, so daß sich dessen bewegliches Kontaktstück 15 in der zugeordneten
Haltevorrichtung 16 verklinkt.
[0030] Infolge des Kurzschlußstromes, der die Spule 30 der Verzögerungseinrichtung 12 durchflutet,
wird der Magnetanker 32 aus seiner Ruhelage von dem Anschlag 36 axial verschoben,
so daß er mit seinem Stößel 34 den Hebelarm 22 der Schaltbrücke 20 des Selektivschaltwerks
10 gegen die Kraft der Rückstellfeder 35 derart beaufschlagt, daß die Schaltbrücke
20 um den Drehpunkt 21 schwenkt, wodurch der gegenüberliegende Hebelarm 23 sich nach
oben bewegt und hierbei die Lasche 26, die im Drehgelenk 27 an der Schaltbrücke 20
angelenkt ist, mit dem im oberen Schaltarm 38 angeordneten Führungsbolzen 39 in der
Längsführung 40 bis zum Anschlag hochgleitet. Hierdurch wird der Traverse 46 des Rasthebels
28 der Weg zunächst durch Abheben des Haltewinkels 48 freigegeben, wie im Vergleich
zu der in Figur 4 gezeigten Schaltstellung, die die Ruhelage im eingeschalteten Zustand
zeigt, zu erkennen ist.
[0031] Der Rasthebel 28, der ebenfalls gleitend in der Längsführung 40 geführt ist, bildet
gemeinsam mit der Druckfeder 47 ein träges Feder-Masse-System, dessen Beharrungsvermögen
wie folgt genutzt wird.
[0032] Nach der Freigabe der Traverse 46 des Rasthebels 28 durch das spontane Abheben des
Haltewinkels 48 entsprechend der in Figur 4 gezeigten Schaltstellung, schwenkt der
Rasthebel 28, der Federkraft der Druckfeder 47 folgend, mit leichter Verzögerung
infolge seines Behar rungsvermögens im Gegenuhrzeigersinn. Da sich gleichzeitig
mit der Freigabe der Traverse 46 auch die Lasche 26 in der Längsführung 40 nach oben
verlagert und diese Stellung trägheitsbedingt früher einnimmt, als der Rasthebel
28 schwenken kann, bildet der Führungsbolzen 39 im Haltearm 38 der Lasche 26 gleichsam
einen Anschlag für die Nase 44 des Rasthebels 28, so daß dieser nur einen geringen
Schwenkweg vollziehen kann - nicht in die für die Betätigung des Hauptschaltwerks
erforderliche senkrechte Position gelangt.
[0033] Der Magnetanker 32 der Verzögerungseinrichtung 12, deren Aufbau und Wirkungsweise
in der deutschen Patentanmeldung P 38 23 976.0 behandelt ist, gleitet innerhalb einer
definierten Zeitspanne aus der in Figur 1 gezeigten Position zurück in Richtung Anschlag
36.
[0034] Eine beim Zurückgleiten erreichte Zwischenposition ist in Figur 2 dargestellt. Dabei
hat der Magnetanker 32 etwa die Hälfte seines Verschiebungsweges zurückgelegt. Gleichzeitig
ist die Schaltbrücke 20 aufgrund der Beaufschlagung der Rückstellfeder 35 stets im
Anschlag mit dem Stößel 34 ebenfalls ein Stück zurückgeschwenkt. Hierdurch wird erreichte,
daß sich die Lasche 26 mit dem Führungsbolzen 39 in der Längsführung 40 soweit nach
unten verschiebt, daß die Nase 44 des Rasthebels 28 den Führungsbolzen 39 übergreift,
wobei sich der Rasthebel 28 mit seiner Längsseite am Führungsbolzen 39 anlegt und
die Anschlagfläche 45 der Nase 44 des Rasthebels in den Verschiebeweg des Führungsbolzens
39 gelangt.
[0035] Bei der in Figur 2 gezeigten Mittelstellung sowohl des Magnetankers 32 der Verzögerungseinrichtung
12 als auch demgemäß der Schaltbrücke 20 des Selektivschaltwerks 10 gelangt der Stellhebel
24 mit der Haltevorrichtung 16 für die Hauptkontaktstelle 14 gerade in Kontakt, ohne
jedoch die Verklinkung des beweglichen Kontaktstücks 15 der Hauptkontaktstelle 14
in der Haltevorrichtung 16 zu lösen.
[0036] Sollte zu diesem Zeitpunkt der zunächst von der Verzögerungseinrichtung 12 und dem
Schlaganker 60, entsprechend Figur 1 erfaßte Überstrom im nachgeschalteten Verbrauchernetz
noch nicht abgeschaltet sein, so ist schaltungsmäßig eine erneute Beaufschlagung
durch die Verzögerungseinrichtung 12 vorgesehen, deren kinematischer Ablauf in Figur
3 dargestellt ist.
[0037] Gemäß dem erfindungsgemäßen Selektivschaltwerk 10 beaufschlagt der Schlaganker 32
erneut die Schaltbrücke 20 so, daß der am gegenüberliegenden Hebelarm 23 angeordnete
Haltewinkel 48 die Traverse 46 freigibt und der Rasthebel 28, dessen Nase 44 sich
am Führungsbolzen 39 der Lasche 26 verhakt hat, infolge der zuvor beschriebenen Längsverschiebung
der Lasche 26 entlang der Längsführung 40 auf das Hauptschaltwerk 11 zu dessen Entklinkung
bewegbar ist. Während die Anschlagfläche 45 der Nase 44 sich am Führungsbolzen 39
der Lasche 26 abstützt, betätigt der Rasthebel 28 mit der der Anschlagfläche 45 gegenüberliegenden
Stirnfläche den Verklinkungshebel 50 des Hauptschaltwerks 11, so daß der Klinkenhebel
52, der in Pfeilrichtung P beaufschlagt ist, dieser Kraft folgend einschwenken kann
und hierdurch die dauerhafte Öffnung sowohl der Hauptkontaktstelle 14 als auch einer
nicht näher gezeigten Nebenkontaktstelle gewährleistet.
[0038] Zur Rückstellung in die in Figur 4 dargestellte Einschaltstellung ist die Betätigung
eines hier nicht näher dargestellten Handbetätigungsorgans, das auf das Hauptschaltwerk
11 wirkt, erforderlich. Wie aus den in Figur 1 bis 4 gezeigten Schaltpositionen des
Selektivschaltwerks hervorgeht, ist die ordnungsgemäße Wiedereinschaltung des elektrischen
Selbstschalters nur möglich, wenn sich der Magnetanker 32 der Verzögerungsein richtung
12 in seine Ruhelage am Anschlag 36 befindet, da nur so die Entklinkung der Haltevorrichtung
für die Hauptkontaktstelle mittels Stellehebels 24 ermöglicht ist. Dies hat zur Folge,
daß beispielsweise eine Wiedereinschaltung unmittelbar nach endgültiger Unterbrechung
des elektrischen Selbstschalters infolge der Auslösung des Hauptschaltwerks 11 erst
möglich ist, wenn die Haltevorrichtung 16 für das bewegliche Kontaktstück 15 der
Hauptkontaktstelle 14 über den Stellhebel 24 soweit beaufschlagt ist, wie in Figur
4 gezeigt ist, daß das bewegliche Kontaktstück 15 nicht in Eingriff mit seiner Haltevorrichtung
16 gelangen kann.
[0039] Zur Freigabe des in der Haltevorrichtung 16 verklinkten beweglichen Kontaktstücks
15 der Hauptkontaktstelle 14 ist es erforderlich, daß der Stellhebel 24 die Haltevorrichtung
16 aus ihrer in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Verklinkungslage bewegt, wie es in Figur
4 gezeigt ist. Hierbei nimmt die Schaltbrücke 20 zur Verschiebungsrichtung des Stellhebels
24 eine rechtwinklige Stellung ein, wodurch gleichzeitig mit Hilfe des Haltearms 48
über die Traverse 46 der Rasthebel 28 unter gleichzeitiger Spannung der Druckfeder
47 im Uhrzeigersinn verschwenkt wird, so daß er außer Eingriff mit dem Hauptschaltwerk
11 gelangt.
[0040] In Figur 5 ist der Bereich des Selektivschaltwerks 10 dargestellt, der die Lasche
26 sowie den Rasthebel 28 umfaßt, in seitlicher Darstellung wiedergegeben sowie ein
Längsschnitt der darin angegebenen Schnittlinie V-V. Mittels dieser Darstellung soll
die Lage der einzelnen genannten Hebel zueinander, z. B. Lasche 26, Rasthebel 28,
Schaltbrücke 20 mit Haltewinkel 48, verdeutlicht und näher erläutert werden.
[0041] So ist anhand dieser beispielhaft gezeigten Ausgestaltung des Selektivschaltwerks
10 deutlich zu erkennen, daß die Schaltbrücke 20 als U-förmig profilierter Längsstab
ausgebildet ist, dessen Seitenwangen von die Drehgelenke 25, 27 sowie die Schwenkachse
21 bildenden Bolzen durchgriffen ist. Die Lasche 26 ist aus zwei gleichgestalteten
Flachteilen gefertigt, die mittels eines Verbindungssteges 43 im Bereich der Drehachse
27 miteinander verbunden sind.
[0042] Von den beiden die Lasche 26 bildenden Flachteilen umschlossen ist der Rasthebel
28, der mit seiner Nase 44 am Führungsbolzen 39 anliegt. Als äußere Begrenzung des
Selektivschaltwerks 10 dient der Halterahmen 42, in welchen die Längsführung 40 eingearbeitet
ist und der unter Einhaltung der erforderlichen Toleranzen unzulässiges Spiel der
miteinander in Wirkverbindung stehenden Einzelteile verhindert.
1. Elektrischer Selbstschalter, insbesondere Hauptsicherungsautomat, zur selektiven
Unterbrechung von einzeln abgesicherten Verbrauchernetzen, mit einer Hauptkontaktstelle
und einer hierzu parallel geschalteten Nebenkontaktstelle, mit einem Hauptschaltwerk
mit einer Verklinkungsstelle zur Betätigung der Haupt- und Nebenkontaktstelle, dadurch gekennzeichnet, daß ein Selektivschaltwerk (10) vorgesehen ist, welches mit einer Verzögerungseinrichtung
(12) zusammenarbeitet, welche bei Auftreten eines Überstroms anspricht und das Selektivschaltwerk
(10) beaufschlagt, daß das Selektivschaltwerk (10) in Wirkverbindung mit dem Hauptschaltwerk
(11) steht, daß ein Schlaganker (60) vorgesehen ist, der bei Auftreten eines Überstromes
die Hauptkontaktstelle (14) aufschlägt, und daß eine Haltevorrichtung (16) zur vorübergehenden
Offenhaltung der Hauptkontaktstelle (14) mit dem Selektivschaltwerk (10) zusammenarbeitet.
2. Elektrischer Selbstschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Selektivschaltwerk
(10) eine starre, aus zwei Hebelarmen (22, 23) gebildete Schaltbrücke (20) besitzt,
die schwenkbar gelagert ist und mit dem ersten Hebelarm mit der Verzögerungseinrichtung
(12) zusammenarbeitet, während der zweite Hebelarm (23) mit dem Hauptschaltwerk (11)
in Wirkverbindung steht.
3. Elektrischer Selbstschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaltbrücke (20) des Selektivschaltwerks (10) zur Betätigung der Haltevorrichtung
(16) für die Hauptkontaktstelle (14) dient.
4. Elektrischer Selbstschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Selektivschaltwerk neben der Schaltbrücke (20) eine mit ihr gelenkig verbundene
Lasche (26) aufweist sowie einen Rasthebel (28) der an der Schaltbrücke (20) verrastbar
ist und zur Beaufschlagung des Hauptschaltwerks (11) dient.
5. Elektrischer Selbstschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rasthebel (28) eine Traverse (46) besitzt, die einerseits mit einer Druckfeder
(47) und andererseits mit einem an die Schaltbrücke angeformten Haltewinkel (48) zusammenarbeitet.
6. Elektrischer Selbstschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Betätigung der Haltevorrichtung (16) für die Hauptkontaktstelle (14) ein
Stellhebel (24) dient, der in einem Drehgelenk (25) an der Schaltbrücke (20) angelenkt
ist.