[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verwirbelungsdüse zum Texturieren von Garnen,
mit einem durchgehenden Garnkanal, in welchen seitlich eine luftzufuhrbohrung mündet,
deren Achse die Achse des Garnkanals schneidet.
[0002] Bekannte Verwirbelungsdüsen dieser Art sind mit zwei Problemen behaftet. Das eine
ist der relativ grosse Druckluftverbrauch und damit Energieverbrauch. Das andere
Problem ist die Tatsache, dass in dem durch den Garnkanal laufenden Garn voneinander
getrennte Verwirbelungsstellen in unregelmässigen Abständen entstehen, wobei auch
sehr grosse Abstände, bis zu etwa 10 cm oder mehr, auftreten können, welche die Weiterverarbeitung
des Garns erschweren. Beide Probleme treten verstärkt auf, wenn dicke Garne, z.B.
Teppichgarne, texturiert werden sollen, insbesondere wenn dem Garnkanal gleichzeitig
mehrere Garne zugeführt werden, die durch das Verwirbeln miteinander verbunden werden
sollen.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die eingangs angegebene Verwirbelungsdüse
derart auszugestalten, dass sich ein geringerer Druckluftverbrauch und eine grössere
Gleichmässigkeit der Verwirbelungsstellen im Garn ergeben als bei Verwendung von bekannten
Verwirbelungsdüsen, insbesondere bei relativ dicken Garnen und Mehrfachgarnen bzw.
Verbundgarnen.
[0004] Die erfindungsgemässe Verwirbelungsdüse, mit der die Aufgabe gelöst wird, ist dadurch
gekennzeichnet, dass in der Wand des Garnkanals gegenüber der Einmündung der Luftzufuhrbohrung
in denselben eine konkave Ausnehmung ausgebildet ist, welche im Abstand vor den Enden
des Garnkanals endet.
[0005] Ueberraschenderweise hat sich gezeigt, dass mit einer solchen Ausnehmung, welche
den aus der luftzufuhrbohrung austretenden Luftstrahl aufnimmt und in den Garnkanal
zurücklenkt, der Druckluftverbrauch der Verwir belungsdüse im Vergleich zu bekannten
Verwirbelungsdüsen stark reduziert werden kann, beim Texturieren von dicken Garnen
etwa um einen Faktor 1,5 bis 3. Gleichzeitig wird auch die Gleichmässigkeit der Verwirbelungsstellenabstände
im texturierten Garn besser.
[0006] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Verwirbelungsdüse im Längsschnitt,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Düse gemäss Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht zu Fig. 1,
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform im Längsschnitt,
Fig. 5 einen Querschnitt durch die Düse gemäss Fig. 4,
Fig. 6 eine dritte Ausführungsform im Längsschnitt,
Fig. 7 eine vierte Ausführungsform im Längsschnitt,
Fig. 8 eine fünfte Ausführungsform im Längsschnitt,
Fig. 9 einen Querschnitt durch die Düse gemäss Fig. 8,
Fig. 10 eine sechste Ausführungsform im Längsschnitt,
Fig. 11 einen Querschnitt durch die Düse gemäss Fig. 10,
Fig. 12 eine siebente Ausführungsform im Querschnitt,
Fig. 13 eine achte Ausführungsform im Querschnitt,
Fig. 14 eine neunte Ausführungsform im Querschnitt und
Fig. 15 eine zehnte Ausführungsform im Querschnitt.
[0007] Alle dargestellten Verwirbelungsdüsen besitzen einen gegebenenfalls geteilten Düsenkörper
mit einem durchgehenden Garnkanal 1 (Fig. 1 - 3, Fig. 6, Fig. 7, Fig. 8, 9, Fig. 14,
Fig. 15) oder 11a, 11b (Fig. 4, 5) oder 51 (Fig. 10, 11) oder 61 (Fig. 12) oder 71
(Fig. 13). In den Garnkanal mündet seitlich eine einzige Luftzufuhrbohrung 2 (Fig.
1 bis 6 und 8 bis 15) oder 32 (Fig. 7). Die Achse C oder C′ der Luftzufuhrbohrung
schneidet die Achse A des Garnkanals (die Achsen C oder C′ und A sind nur in den Fig.
1, 6 und 7 eingezeichnet). In der Wand des Garnkanals 1 bzw. 11a, 11b bzw. 51 bzw.
61 bzw. 71 ist, gegenüber der Einmündung der Luftzufuhrbohrung 2 oder 32 in den Garnkanal,
eine konkave Ausnehmung 3 (Fig. 1 - 3, Fig. 4, 5, Fig. 6, Fig. 7, Fig. 8, 9, Fig.
10, 11, Fig. 12, Fig. 13) oder 83 (Fig. 14) oder 93 (Fig. 15) ausgebildet. Die Länge
der konkaven Ausnehmung in Richtung der Achse A des Garnkanals ist begrenzt, das heisst,
die Ausnehmung endet im Abstand von den Enden des Garnkanals.
[0008] Die Wand der Ausnehmung 3 oder 83 oder 93 hat im Längsschnitt, d.h. im Schnitt durch
die Achse A des Garnkanals (genauer im Schnitt längs einer Ebene, welche die Achsen
A und C enthält), eine konkav gerundete Form, vorzugsweise Kreisform. Die grösste
Tiefe T der Ausnehmung (nur in Fig. 1 eingezeichnet) kann dabei zweckmässig etwa gleich
dem Durchmesser der Luftzufuhrbohrung 2 bzw. 32 oder auch etwas grösser sein. Die
Breite B (nur in Fig. 2) der Ausnehmung 3 - oder die grösste Breite der Ausnehmung
83 oder 93 - ist zweckmässig etwas kleiner als die Breite des Garnkanals. Die in
Richtung der Garnkanalachse A gemessene Länge L (nur in Fig. 1) der Ausnehmung ist
grösser als ihre Breite B und kann etwa das 2- bis 10-fache des Durchmessers der
Luftzufuhrbohrung 2 bzw. 32 betragen.
[0009] In der Ausführungsform gemäss den Fig. 1 bis 3, und auch in anderen der dargestellten
Ausführungsformen, hat der Garnkanal 1 einen auf seiner Länge gleichbleibenden Querschnitt,
der beispielsweise etwa die Form eines leises mit einem abgeschnittenen Segment hat.
Der Düsenkörper ist längs einer Ebene E (Fig. 2) geteilt, wobei der untere Teil 4
den Garnkanal 1 und die Luftzufuhrbohrung 2 enthält, während der obere Teil 5 die
Ausnehmung 3 enthält. Die Teilungsebene E könnte jedoch auch durch den Garnkanal 1
hindurchgehen, das heisst, in Fig. 2 etwas tiefer unten liegen. Dann würde der untere
Teil 4 nur einen Teil des Garnkanals 1 und die Luftzufuhrbohrung 2 enthalten, während
der obere Teil 5 den Rest des Querschnittes des Garnkanals 1 und die Ausnehmung 3
enthalten würde.
[0010] Insbesondere für dickere Garne kann jedoch auch ein Garnkanal verwendet werden, der
nach der Luftzu fuhrbohrung verengt ist. Eine Ausführungsform mit einem solchen Garnkanal
ist in den Fig. 4 und 5 gezeigt, gemäss welchen der Garnkanal einen weiteren Abschnitt
11a aufweist, der über einen Absatz 11c in einen engeren Abschnitt 11b übergeht. Die
Luftzufuhrbohrung 2 mündet kurz vor dem Absatz 11c in den weiteren Abschnitt 11a des
Garnkanals.
[0011] In den Fig. 1 bis 3 und auch in den Fig. 4 und 5 liegt die Mitte der Länge L der
Ausnehmung 3 etwa auf der Achse C der Luftzufuhrbohrung 2. Die Mitte der Länge L könnte
jedoch auch vor oder nach der Achse C liegen, das heisst, bezüglich dieser Achse C
in Richtung der Garnkanalachse A versetzt sein. Eine Ausführungsform mit einer in
dieser Weise in Längsrichtung versetzten Ausnehmung ist in Fig. 6 gezeigt.
[0012] In den bisher im einzelnen beschriebenen Ausführungsformen schneidet die Achse C
der Luftzufuhrbohrung 2 die Garnkanalachse A senkrecht. Für manche Anwendungen ist
es jedoch vorteilhaft, die Luftzufuhrbohrung geneigt anzuordnen, und zwar entweder
in Richtung der Garnbewegung oder gegen diese Richtung. Eine geneigte Luftzufuhrbohrung
32 ist in Fig. 7 dargestellt. Die Achse C′ dieser Luftzufuhrbohrung 32 schneidet die
Garnkanalachse A unter einem spitzen Winkel α. Dadurch hat die Geschwindigkeit der
aus der Luftzufuhrbohrung 32 austretenden Luft eine Komponente in Richtung der Garnkanalachse
A. In dieser Ausführungsform kann die Mitte der Länge der Ausnehmung 3 bezüglich der
Achse C′ der Luftzufuhrbohrung 32 wie dargestellt in Richtung der genannten Geschwindigkeitskomponente
versetzt sein. Die Mitte der Länge der Ausnehmung 3 könnte jedoch auch auf der Achse
C′ liegen.
[0013] In den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen, in denen der Düsenkörper 4, 5
(Fig. 1, 2) wie erwähnt längs einer Ebene E geteilt ist, ist die Ausnehmung 3 direkt
in den einen Teil 5 eingearbeitet. Die Ausnehmung 3 könnte jedoch auch, wie in den
Fig. 8 und 9 gezeigt, in einem Einsatz 46 ausgebildet sein, der in dem einen Teil
45 des Düsenkörpers befestigt ist. Der Einsatz 46 könnte zusätzlich zu der Ausnehmung
3 auch noch einen Teil des Querschnittes des Garnkanals 1 enthalten.
[0014] Wenn ein die Ausnehmung 3 enthaltender Einsatz verwendet wird, braucht der Düsenkörper
nicht geteilt zu sein. Die Fig. 10 und 11 zeigen einen einteiligen Düsenkörper 54
mit einem Garnkanal 51 in Form einer kreiszylindrischen Bohrung. In dem Körper 54
ist ein Einsatz 56 befestigt, in welchem die Ausnehmung 3 ausgebildet ist.
[0015] Andere als die bisher beschriebenen Querschnittsformen der Garnkanäle 1 und 51 sind
ebenfalls möglich. Beispielsweise zeigt die Fig. 12 einen Garnkanal 61 mit einem etwa
dreieckigen oder trapezförmigen Querschnitt, und die Fig. 13 zeigt einen Garnkanal
71 mit halbkreisförmigem Querschnitt.
[0016] Aehnlich kann auch die Querschnittsform der Ausnehmung in der Wand des Garnkanals
unterschiedlich sein. Die Ausnehmung 3 gemäss den Figuren 1 bis 13 hat einen etwa
rechteckigen Querschnitt. Die Fig. 14 zeigt eine Ausnehmung 83 mit trapezförmigem
Querschnitt. Die Fig. 15 zeigt eine Ausnehmung 93 mit einem runden Querschnitt, die
Ausnehmung 93 hat also eine Form ähnlich einem Ellipsoidsegment.
[0017] Verschiedene Querschnittsformen des Garnkanals und der Ausnehmung sind natürlich
bei allen beschriebenen Ausführungsformen der Verwirbelungsdüse gemäss der Erfindung
möglich.
1. Verwirbelungsdüse zum Texturieren von Garnen, mit einem durchgehenden Garnkanal
(1; 11a, 11b; 51; 61; 71), in welchen seitlich eine Luftzufuhrbohrung (2; 32) mündet,
deren Achse (C; C′) die Achse (A) des Garnkanals schneidet, dadurch gekennzeichnet,
dass in der Wand des Garnkanals (1; 11a, 11b; 51; 61; 71) gegenüber der Einmündung
der Luftzufuhrbohrung (2; 32) in denselben eine konkave Ausnehmung (3; 83; 93) ausgebildet
ist, welche im Abstand von den Enden des Garnkanals endet.
2. Verwirbelungsdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand der Ausnehmung
(3; 83; 93) im Axialschnitt des Garnkanals (1; 11a, 11b; 51; 61; 71) eine konkav gerundete
Form hat.
3. Verwirbelungsdüse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung
(3; 83; 93) eine grösste Tiefe (T) hat, die etwa gleich dem Durchmesser der Luftzufuhrbohrung
(2; 32) ist.
4. Verwirbelungsdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die in Richtung der Garnkanalachse (A) gemessene grösste Länge (L) der Ausnehmung
(3; 83; 93) grösser ist als ihre grösste Breite (B).
5. Verwirbelungsdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die in Richtung der Garnkanalachse (A) gemessene grösste Länge (L) der Ausnehmung
(3; 83; 93) das 2- bis 10-fache des Durchmessers der Luftzufuhrbohrung (2; 32) beträgt.
6. Verwirbelungsdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Mitte der in Richtung der Garnkanalachse (A) gemessenen grössten Länge (L) der
Ausnehmung (3; 83; 93) etwa auf der Achse (c) der Luftzufuhrbohrung (2) liegt.
7. Verwirbelungsdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Mitte der in Richtung der Garnkanalachse (A) gemessenen grössten Länge (L) der
Ausnehmung (3; 83; 93) bezüglich der Achse (C; C′) der Luftzufuhrbohrung (2; 32) in
Richtung der Garnkanalachse (A) versetzt ist (Fig. 6, 7).
8. Verwirbelungsdüse nach Anspruch 7, in welcher die Achse (C′) der Luftzufuhrbohrung
(32) mit der Achse (A) des Garnkanals (1; 11a, 11b; 51; 61; 71) einen spitzen Winkel
(α) bildet, so dass die Geschwindigkeit der aus der Luftzufuhrbohrung (32) austretenden
Luft eine Komponente in Richtung der Garnkanalachse (A) hat, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mitte der grössten Länge der Ausnehmung (3; 83; 93) in Richtung der genannten
Geschwindigkeitskomponente versetzt ist.
9. Verwirbelungsdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
im Garnkanal (11a, 11b) ein Absatz (11c) vorhanden ist, so dass der Garnkanal einen
sich von einem Ende bis zum Absatz (11c) erstreckenden ersten Abschnitt (11a) mit
einem grösseren Querschnitt und einen sich vom Absatz (11c) bis zum anderen Ende
erstreckenden zweiten Abschnitt (11b) mit kleinerem Querschnitt aufweist, und dass
die Luftzufuhrbohrung (2; 32) benachbart zu dem Absatz (11c) in den ersten Abschnitt
(11a) mündet (Fig. 4, 5).
10. Verwirbelungsdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
sie einen Düsenkörper (4, 5) besitzt, der längs einer zur Garnkanalachse (A) parallelen
Ebene (E) geteilt ist.
11. Verwirbelungsdüse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der eine der
beiden Teile (4) des Düsenkörpers den Garnkanal (1; 11a, 11b; 61; 71) und die Luftzufuhrbohrung
(2; 32) enthält und der andere Teil (5; 45) die Ausnehmung (3; 83; 93) enthält.
12. Verwirbelungsdüse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte
Ebene (E) durch den Garnkanal (1; 11a, 11b; 61; 71) hindurch verläuft, so dass der
eine der beiden Teile (4) des Düsenkörpers einen Teil des Garnkanals und die Luftzufuhrbohrung
(2; 32) enthält und der andere Teil (5; 45) des Düsen körpers den Rest des Garnkanals
und die Ausnehmung (3; 83; 93) enthält.
13. Verwirbelungsdüse nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung
(3; 83; 93) in einem im genannten anderen Teil (45) des Düsenkörpers befestigten,
den Garnkanal (1; 11a, 11b; 61; 71) begrenzenden Einsatzkörper (46) ausgebildet ist
(Fig. 8, 9).
14. Verwirbelungsdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausnehmung (3; 93; 93) in einem Einsatzkörper (56) ausgebildet ist, der in einem
den Garnkanal (1; 11a, 11b; 51; 61; 71) und die Luftzufuhrbohrung (2; 32) enthaltenden
Düsenkörper (54) befestigt ist (Fig. 10, 11).