[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Skischuh mit einer eine Sohle aufweisenden Schale,
die hinten einen Fersenteil besitzt und sich vorne - vorzugsweise der Fußform angepaßt
- von der Spitze bis etwa in den Ristbereich erstreckt und mit einer bezüglich der
Schale verschwenkbaren Heckklappe, die mit einer gleichfalls bezüglich der Schale
verschwenkbaren, mit der Heckklappe mittels eines Verschlusses lösbar verbindbaren
Manschette bei geschlossenem Skischuh zumindest einen Teil des Schaftrohres bildet,
wobei oberhalb und seitlich des Vorderfußes unter Bildung mindestens einer nach außen
im wesentlichen abgedichteten und nach unten von der Schalenwandung begrenzten Kammer
eine im Sinne der Verschwenkbewegung der Manschette längenänderbare Zusatzwandung
z.B. in Form eines Faltenbalges vorgesehen ist.
[0002] Ein bekannter Skischuh dieser Art ist z.B. der FR-A-25 53 634 zu entnehmen. Bei diesem
Schuh ist im Ristbereich ein innerer beweglicher Andruckschild vorgesehen, der mittels
eines Seilzuges bei Verschwenken der Heckklappe nach vorne im Sinne einer Bewegung
nach hinten und unten auf den Fuß drückbar ist.
[0003] Es ist weiters bekannt geworden, die Verschwenkbewegung der Manschette, die sich
bei geschlossenem Schuh mit der Heckklappe mitbewegt, nach hinten durch einstellbare
Anschläge zu begrenzen, um eine Anpassung an die Fahrbedingungen bzw. an das Können
des Fahrers zu ermöglichen. Die Anschläge befinden sich seitlich am Schuh und relativ
nahe am Drehpunkt von Heckklappe und Manschette. Daher müssen die Anschläge verhältnismäßig
große Kräfte aufnehmen und wirken nicht exakt, was auch darin liegt, daß Skischuhe
heutzutage fast ausschließlich aus Kunststoff hergestellt werden, der eingeleitete
Kräfte elastisch aufnimmt bzw. bei größeren Kräften zu fließen beginnen kann.
[0004] Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Skischuhes, bei dem eine exakte Einstellung
der maximalen Verschwenkbarkeit der Manschette nach hinten möglich ist.
[0005] Dieses Ziel läßt sich mit einem Skischuh der eingangs genannten Art erreichen, bei
welchem erfindungsgemäß innerhalb der Kammer eine Seilverbindung von einem Befestigungspunkt
an der Manschette zu einer im vorderen Bereich der Kammer angeordneten, von außen
betätigbaren Verstelleinrichtung verläuft, mit deren Hilfe die wirksame Länge der
Seilverbindung und damit die Maximalverschwenkung der Manschette nach hinten änderbar
ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht nicht nur eine genaue Einstellung der
maximalen Rücklage, sondern bietet auch einen hervorragenden Schutz der gesamten Rückhalteeinrichtung
gegen Schnee, Wasser, Eis und Schmutz oder mechanische Beschädigungen.
[0007] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0008] Die Erfindung samt anderen Vorteilen ist im folgenden an Hand beispielsweiser Ausführungsformen
näher erläutert, die in der Zeichnung veranschaulicht sind. In dieser zeigen Fig.
1 in einer Seitenansicht und Fig. 2 in einer Explosionszeichnung den prinzipiellen
Aufbau eines Schuhes mit Heckklappe und Manschette, an dem die Realisierung der Erfindung
angedeutet ist, Fig. 3 in einer teilweise geschnittenen Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Schuhes nach der Erfindung, Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel und Fig.
5 in einer Explosionszeichnung die wesentlichen Teile der Rückhalteeinrichtung des
Schuhes nach Fig. 4.
[0009] Gemäß Fig. 1 und 2 weist ein Skischuh nach der Erfindung eine Schale 1 auf, weiters
eine Heckklappe 2, die in beidseitigen Schwenklagern 3 an der Schale 1 angelenkt und
bezüglich derselben nach vorne und hinten verschwenkbar ist. Ferner ist eine Manschette
4 vorgesehen, die ebenfalls bezüglich der Schale verschwenkbar ist und zu diesem Zweck
mit seitlichen heruntergezogenen Lappen in beidseitigen Schwenklagern 5 an der Schale
angelenkt ist. Die Heckklappe 2 kann mit der Manschette 4 mittels eines Verschlusses
6, der in bekannter Weise z.B. als Riemen mit Schnalle ausgebildet sein kann, lösbar
verbunden werden, wobei ein Teil der Heckklappe 2 und der Manschette 4 zumindest einen
Teil des Schaftrohres bildet, welches das Bein des Skiläufers aufnimmt. In bekannter
Weise kann die Heckklappe 2 weit nach hinten verschwenkt werden, um einen bequemen
Einstieg in den Schuh zu ermöglichen. Weiters ist noch ein nicht dargestellter Innenschuh
aus weichem flexiblen Material vorgesehen, der zwischen dem Fuß des Skiläufers und
Schale 1, Heckklappe 2 und Manschette 4 liegt.
[0010] Oberhalb und seitlich des Vorderfußes ist unter Bildung einer nach außen im wesentlichen
abgedichteten Kammer 7, eine Zusatzwandung 8 vorgesehen, die im Sinne der Verschwenkbarkeit
der Manschette 4 längenänderbar ist, sodaß eine gewisse Bewegung der Manschette 4
zusammen mit der Heckklappe 2 nach vorne bzw. nach hinten möglich ist. Wie in Fig.
1 und Fig. 2 gezeigt, besteht die Zusatzwandung 8 beispielsweise aus einem im Zehenbereich
mit der Schale 1 verbundenen, im vorliegenden Fall einstückigen vorderen Wandteil
9, einem mit der Manschette 4 verbundenen, hier einstückigen hinteren Wandteil 10
und einem längenänderbaren Zwischenteil 11. Bei dem Ausführungsbeispiel besteht der
Zwischenteil 11 seinerseits aus einem längenänderbaren Einsatz 12 und aus einem Haltebügel
13, der mit Seitenlappen seitlich an der Schale, vorzugsweise zusammen mit der Manschette
4 angelenkt ist und der vorne und seitlich einen Randbereich des längenänderbaren
Einsatzes 12, der hier nach Art eines Faltenbalges ausgebildet ist, umfaßt. Ein Skischuh
dieser Art ist in der österreichischen Patentanmeldung 175/88 der Anmelderin beschrieben.
[0011] Gemäß der Erfindung ist innerhalb der Kammer 7 eine Seilverbindung 14, im einfachsten
Fall z.B. ein einziges Litzenkabel od.dgl. vorgesehen, die von einem Befestigungspunkt
15 an der Manschette 4 zu einer im vorderen Bereich der Kammer 7 angeordneten, von
außen betätigbaren Verstelleinrichtung 16 verläuft, mit deren Hilfe die wirksame
Länge der Seilverbindung 14 geändert werden kann. Zwei Ausführungsbeispiele einer
Verstelleinrichtung und anderer Details der Erfindung sind weiter unten näher beschrieben.
[0012] Es ist ersichtlich, daß je nach wirksamer Länge der Seilverbindung 14 die Verschwenkbewegung
der Manschette 4 und somit auch der mit der Manschette 4 über den Verschluß 6 verbundenen
Heckklappe 2 nach hinten mehr oder weniger begrenzt wird. Mit anderen Worten bildet
die Seilverbindung 14 zusammen mit der Verstelleinrichtung 16 einen einstellbaren
Anschlag für die Manschette 4 bei deren Verschwenkung nach hinten. Ein Verschwenken
der Manschette 4 nach vorne ist durch die Seilverbindung 14 natürlich nicht begrenzt,
sondern beispielsweise durch die maximale Zusammendrückbarkeit des Faltenbalges.
[0013] Gemäß Fig. 3 kann die Verstelleinrichtung 16 eine Aufwickelwelle 17 besitzen, die
quer zu dem Schuh verläuft und an der Schale 1 in hier nicht gezeigter Weise drehbar
gelagert ist. An einem Ende ist in der Welle 17 ein Innensechskant 18 ausgebildet,
in den von außen ein Innensechskantschlüssel 19 eingesteckt werden kann, um ein Verdrehen
der Welle 17 herbeizuführen.
[0014] Ein doppelter Seilzug 20 besteht aus einem Seil 20a, das um einen in die Manschette
4 eingesetzten, in Zusammenhang mit Fig. 5 im Detail beschriebenen Seilanker 21 gelegt
ist und dessen Enden an der Welle 17 befestigt sind, sodaß das Seil 20a in der gezeigten
Weise auf die Welle 17 aufgewickelt oder von dieser abgewickelt werden kann.
[0015] Auf der Aufwickelwelle 17 sitzt ein Zahnrad 22, dem eine federnde Sperrklinke 23
zugeordnet ist. Diese Sperrklinke 23 sperrt die Drehbewegung der Welle zumindest gegen
ein Abwickeln des Seils 20a. Die Klinke 23 kann mittels eines von außen betätigbaren
Druckknopfes 24 vorübergehend außer Eingriff mit dem Zahnrad 22 gebracht werden.
[0016] Bei der in Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform weist die Verstelleinrichtung
16 eine Gewindespindel 25 auf, die in Lagerbuchsen 26, 27 beidseitig gelagert ist.
Die Lagerbuchsen 26, 27 sitzen in der Wandung der Schuhschale 1, wobei eine Buchse
26 beidseitig offen ist, sodaß ein Innensechskant 18 in einem Ende der Spindel 25
von außen zugänglich ist. Somit ist die Spindel 25 in gleicher Weise wie die Welle
17 nach Fig. 3 von außen verdrehbar.
[0017] Die Welle 17 ist mit zwei gegenläufigen Gewindegängen 28, 29 versehen, auf welchen
je eine Mutter 30, 31 sitzt. Jede Mutter 30, 31 weist eine Verlängerung 30a, 31a auf,
in der eine parallel zu der Spindel 25 verlaufende Bohrung 30b, 31b ausgebildet
ist. Auf diese Weise kann in der dargestellten Weise eine Seilschlaufe 32 durch die
Bohrungen 30b, 31b und um einen Anker 21, der in der Manschette 4 sitzt, geführt werden.
[0018] Dieser Anker 21 besitzt zwei durch einen Schlitz 33 getrennte, federnde Zungen 34,
die an ihrem der Verstelleinrichtung 16 zugewandten Ende je mit einem Hakenteil 35
versehen sind. An dem anderen Ende besitzt der Seilanker 21 einen Kopfteil 36 mit
einer Rille 37 zur Aufnahme eines Abschnittes der Seilschlaufe 32. In der Manschette
4 ist eine rechteckförmige Öffnung 38 ausgebildet, durch die beim Zusammenbau von
der Fußseite her die Zungen 34 des Ankers 21 gesteckt werden können, bis sie einschnappen,
d.h. die Kopfteile 35 sich mit ihren geraden Hinterflächen an der Außenseite der
Manschette 4 abstützen. Der Kopfteil 36 hingegen, der größer als die Öffnung 38 ist,
sitzt an der Innenseite der Manschette 4. In jenem Bereich, in dem die Seilschlaufe
32 um den Anker 21 gelegt ist, kann das Seil bzw. die Drahtlitze mit einem Verbindungsbeschlag
39 versehen sein, der das Seil zu der Schlaufe 32 schließt. Hiezu kann beispielsweise
ein Metallröhrchen Verwendung finden. Zur Sicherung der Welle 17 (Fig. 3) bzw. der
Spindel 25 (Fig. 5) kann beispielsweise eine aus Fig. 5 ersichtliche Sicherungsscheibe
40 herangezogen werden, die in eine Umfangsrille 41 in der Spindel 25 bzw. in der
Welle 17 (nicht gezeigt) einrastet.
[0019] Es ist ersichtlich, daß ein Verdrehen der Spindel 25 je nach Drehsinn dazu führt,
daß sich die Muttern 30, 31 gegeneinander oder voneinander bewegen, wodurch die wirksame
Länge der Seilschlaufe 32 geändert wird. Hiedurch ergibt sich die gleiche Wirkung
wie bei der Ausführung nach Fig. 3, d.h. man erreicht eine einstellbare Begrenzung
der Verschwenkbewegung der Manschette 4 nach hinten. Die Steigung der Gewindegänge
28,29 ist zweckmäßigerweise so gewählt, daß sich eine Selbsthemmung der Spindel 25
ergibt.
1. Skischuh mit einer eine Sohle aufweisenden Schale, die hinten einen Fersenteil
besitzt und sich vorne - vorzugsweise der Fußform angepaßt - von der Spitze bis etwa
in den Ristbereich erstreckt und mit einer bezüglich der Schale verschwenkbaren Heckklappe,
die mit einer gleichfalls bezüglich der Schale verschwenkbaren, mit der Heckklappe
mittels eines Verschlusses lösbar verbindbaren Manschette bei geschlossenem Skischuh
zumindest einen Teil des Schaftrohres bildet, wobei oberhalb und seitlich des Vorderfußes
unter Bildung mindestens einer nach außen im wesentlichen abgedichteten und nach
unten von der Schalenwandung begrenzten Kammer eine im Sinne der Verschwenkbewegung
der Manschette längenänderbare Zusatzwandung z.B. in Form eines Faltenbalges vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Kammer (7) eine Seilverbindung (14,20,32)
von einem Befestigungspunkt (15,21) an der Manschette (4) zu einer im vorderen Bereich
der Kammer (7) angeordneten, von außen betätigbaren Verstelleinrichtung (16) verläuft,
mit deren Hilfe die wirksame Länge der Seilverbindung und damit die Maximal verschwenkung
der Manschette (4) nach hinten änderbar ist.
2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilverbindung als doppelter
Seilzug (20) ausgebildet ist.
3. Skischuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung
(16) eine quer zum Schuh liegende Aufwickelwelle (17) mit einer lösbaren Blockiereinrichtung
(22,23) besitzt.
4. Skischuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Blockiereinrichtung ein
auf der Aufwickelwelle (17) sitzendes Zahnrad (22) ist, dem eine von außen betätigbare
Sperrklinke (23) zugeordnet ist.
5. Skischuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (16)
eine quer zum Schuh liegende doppelte Gewindespindel (25) aufweist, auf welcher zwei
Muttern (30,31) sitzen, die bei Verdrehung der Spindel (25) gegenläufig bewegbar sind,
wobei der doppelte Seilzug je mit den Muttern (30,31) verbunden ist.
6. Skischuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der doppelte Seilzug als
durchgehende geschlossene Seilschlaufe (32) ausgebildet ist, die an der Verstelleinrichtung
(16) durch in den Muttern (30,31) ausgebildete Bohrungen (30b,31b) geführt ist.
7. Skischuh nach einem der Ansprüche 2 bis 5 und Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seilschlaufe (32) an der Manschette (4) um einen in diese einsetzbaren Seilanker
(21) geführt ist.
8. Skischuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilanker (21) in eine
Öffnung der Manschette (4) einrastbar ist und zwei federnde, mit Hakenteilen (35)
versehene Zungen (34) aufweist.
9. Skischuh nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilanker (21) einen
innerhalb der Manschette (4) liegenden Kopfteil (36) mit einer Rille (37) zur Aufnahme
eines Abschnittes der Seilschlaufe (32) besitzt.
10. Skischuh nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Lagerung der Aufwickelwelle (17) bzw. der Gewindespindel (25) in der Wandung der Schuhschale
(1) beidseitig Lagerbuchsen (26,27) vorgesehen sind.
11. Skischuh nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwickelwelle
(17) bzw. die Gewindespindel (25) an einem Ende mit einem Innensechskant (18) versehen
ist.
12. Skischuh nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lagerbuchse
(26) beidseitig offen ausgebildet und der Innensechskant (18) von der Schuhaußenseite
zugänglich ist.