[0001] Die Erfindung betrifft einen Seitenkanalverdichter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein solcher Seitenkanalverdichter ist durch das DE-U-87 04 066 bekannt. Bei diesem
Seitenkanalverdichter ist in dem zwischen einem den Nabenteil des Laufrades seitlich
überragenden Abschnitt des Schaufelkranzes und dem diesen Abschnitt untergreifenden
Gehäuse gebildeten radialen Dichtspaltabschnitt ein radial in diesen Dichtspalt ragender
Abstreifer angeordnet, durch den eine zu einer Blockierung des Laufrades führende
Schmutzablagerung verhindert werden soll. Es hat sich nun gezeigt, daß bei einer derartigen
Ausbildung eines Seitenkanalverdichters zwar beim Fördern von mit klebrigen oder
feuchten Schmutzteilchen beladenen Gasen eine Blockierung des Laufrades durch sich
im Dichtspalt ablagernde Schmutzteilchen verhindert wird, jedoch nicht, wenn das zu
fördernde Gas mit flusen- oder faserartigen Schmutzteilchen beladen ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Seitenkanalverdichter gemäß dem Gattungsbegriff
des Anspruches 1 so auszubilden, daß auch bei der Förderung von mit flusen- oder faserartigen
Teilchen beladenen Gasen eine Blockierung des Laufrades infolge einer Ablagerung
dieser Teilchen im Dichtspalt verhindert wird.
[0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale. Durch die schlitzartige Ausnehmungen besteht eine von Leckgas
vergleichsweise rasch durchströmte, umlaufende Verbindung zwischen dem Seitenkanal
und dem zwischen dem Nabenteil und dem Gehäuse bestehenden Hohlraum. In dem Bereich
der Auslaßöffnung des Seitenkanalver dichters strömt das Leckgas von dem Seitenkanal
in diesen Hohlraum und im Bereich der Einlaßöffnung von dem Hohlraum wieder in den
Seitenkanal. Über diese rasch durchströmte Verbindung werden die Staubteilchen abgeführt.
Sich im Dichtspalt ablagernde Schmutzteilchen werden durch die Kanten der schlitzartigen
Ausnehmung abgetragen, bevor sie zu einem vollständigen Zusetzen des Dichtspaltes
und damit zu einem Blockieren des Laufrades führen.
[0005] Bei einer zweiflutigen Ausbildung des Seitenkanalverdichters werden zu beiden Seiten
des Laufrades schlitzartige Ausnehmungen vorgesehen, die in Umfangsrichtung gegeneinander
versetzt sind, um eine unzulässige Herabsetzung der mechanischen Festigkeit des Laufrades
zu vermeiden.
[0006] Bei einem Seitenkanalverdichter, bei dem der Schaufelkranz den Nabenteil mindestens
auf einer Seite in Richtung der Drehachse seitlich überragt und das Gehäuse den den
Nabenteil seitlich überragenden Abschnitt des Schaufelkranzes unter Bildung eines
radialen Dichtspaltabschnittes zumindest teilweise untergreift, an welchen radialen
Dichtspaltabschnitt sich ein axialer Dichtspalt anschließt, wird ein Zusetzen der
beiden Dichtspaltabschnitte dadurch verhindert, daß am Grund mindestens einer durch
zwei Schaufeln begrenzten Schaufelzelle ein sich durchgehend bis zum radialen Dichtungsspaltabschnitt
erstreckender Schlitz vorgesehen ist, an den sich eine am Nabenteil parallel zum axialen
Dichtspaltabschnitt erstreckende Schlitznut anschließt.
[0007] Einem möglichen Zusetzen der schlitzartigen Ausnehmungen selbst wird dadurch entgegengewirkt,
daß am Gehäuse zumindest im Bereich des axialen Dichtspaltabschnittes mindestens eine
sich in Umfangsrichtung um ein mehrfaches der Schlitznutbreite erstreckende Einsenkung
ausgebildet ist.
[0008] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei spieles wird der Anmeldungsgegenstand
nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
FIG 1 einen vergrößerten Teilschnitt eines Seitenkanalverdichters,
FIG 2 einen Teilschnitt einer anderen Ausführungsform eines Seitenkanalverdichters,
FIG 3 ein Laufrad des in FIG 1 dargestellten Seitenkanalverdichters in Draufsicht,
FIG 4 eine Draufsicht einer Gehäusehälfte des in FIG 1 dargestellten Seitenkanalverdichters.
[0009] Mit 1 ist das aus zwei Gehäusehälften 2 und 3 bestehende Gehäuse eines Seitenkanalverdichters
bezeichnet. In dem Gehäuse 1 ist ein Laufrad 4 mittels einer Welle 5 drehbar gelagert,
die mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten Antrieb kuppelbar ist. Das Laufrad
des in FIG 1 dargestellten Seitenkanalverdichters besteht aus einem scheibenförmigen
Nabenteil 6 und einem an dessen Außenumfang angeordneten Schaufelkranz 7. Der Schaufelkranz
7 weist eine größere Breite als der Nabenteil 6 auf, so daß er diesen zu beiden Seiten
in Richtung der Drehachse des Laufrades 4 überragt. Die beiden Gehäusehälften 2 und
3 sind derart ausgebildet, daß sie die seitlich überragenden Abschnitte des Schaufelkranzes
7 untergreifen. Die Abmessungen der Gehäusehälften 2 und 3 sind in Bezug auf das Laufrad
4 so getroffen, daß zwischen dem seitlich überragenden Abschnitt 8 des Schaufelkranzes
7 und dem untergreifenden Teil 9 der Gehäusehälften 2 und 3 ein radialer Dichtspaltabschnitt
10 sowie gegenüber dem Nabenteil 6 ein axialer Dichtspaltabschnitt 11 besteht. Damit
ist ein berührungsloses Drehen des Laufrades 4 gegenüber den Gehäusehälften 2 und
3 gewährleistet.
[0010] Zwischen den einzelnen Schaufeln 12 des Schaufelkranzes 7 bestehen Schaufelzellen
13. Am Grund mehrerer solcher Schaufelzellen 13 ist ein sich durchgehend bis zu dem
radialen Dichtspaltabschnitt 10 erstreckender Schlitz 14 vorgesehen. Dieser Schlitz
setzt sich am Nabenteil 6 in einer parallel zum axialen Dichtspaltabschnitt verlaufenden
Schlitznut 15 fort. Somit ist über den Schlitz 14 und die Schlitznut 15 eine Verbindung
zwischen dem Seitenkanal 16 des Seitenkanalverdichters und dem zwischen dem Nabenteil
6 und den beiden Gehäusehälften 2 und 3 des Gehäuses 1 bestehenden Hohlraum 17 geschaffen.
Bei einem zweiflutig ausgebildeten Laufrad 4 sind zu beiden Seiten des Laufrades 4
solche Schlitze 14 und Schlitznuten 15 vorgesehen, wie dies durch die gestrichelte
Darstellung in FIG 3 angedeutet ist. Dabei sind die Schlitze 14 und Schlitznuten 15
auf beiden Seiten des Laufrades 4 gegeneinander umfangsmäßig versetzt, um eine unzulässige
Schwächung der mechanischen Festigkeit des Laufrades 4 zu vermeiden.
[0011] Wegen des zwischen dem an die Auslaßöffnung 18 angrenzenden Bereich und dem an die
Einlaßöffnung 19 angrenzenden Bereich bestehenden Druckunterschiedes ergibt sich über
die Dichtspaltabschnitte 10 und 11 eine Leckströmung, die von dem an die Auslaßöffnung
18 angrenzenden Bereich zu dem an die Einlaßöffnung 19 angrenzenden Bereich gerichtet
ist. Im Bereich der Auslaßöffnung 18 strömt somit Leckgas vom Seitenkanal 16 in den
Hohlraum 17, das im Bereich der Einlaßöffnung 19 vom Hohlraum 17 wieder in den Seitenkanal
16 einströmt.
[0012] Über die Schlitze 14 und die Schlitznut 15, die wirkungsmäßig eine Erweiterung der
Dichtspaltabschnitte 10 und 11 darstellen, kann sich ein größerer Leckstrom ausbilden.
Dies führt zu einer höheren Strömungsgeschwindigkeit des Leckgases. Hierdurch werden
in den Hohlraum 17 gelangte flusen- oder faserartige Schmutzteilchen im Bereich der
Einlaßöffnung 19 durch die Schlitznut 15 und den Schlitz 14 wieder in den Seitenkanal
16 zurückgefördert.
[0013] Sich in dem radialen und axialen Dichtspaltabschnitt 10 und 11 ablagernde Schmutzteilchen
werden durch die Kanten der Schlitze 14 und Schlitznuten 15 abgetragen und von dem
die Dichtspalt abschnitte 10 und 11 durchströmenden Leckstrom mit hinweggeführt.
Somit können derartige Ablagerungen nicht zu einem vollständigen Zusetzen der Dichtspaltabschnitte
10 und 11 und damit zu einem Blockieren des Laufrades 4 führen.
[0014] Um Schmutzablagerungen in den Schlitzen 14 und Schlitznuten 15 selbst und damit ein
Verstopfen derselben zu verhindern, sind im Bereich des axialen Dichtspaltabschnittes
11 an den Gehäusehälften 2 und 3 Einsenkungen 20 ausgebildet. In der Zeichnung sind
derartige Einsenkungen nur an der Gehäusehälfte 2 dargestellt. Diese Einsenkungen
20 erstrecken sich in radialer Richtung etwa über die radiale Länge der Schlitznuten
15 und in Umfangsrichtung um ein mehrfaches der Breite der Schlitznuten 15. Durch
die Einsenkungen 20 wird in den Schlitznuten 15 eine sich bis in die Schlitze fortsetzende
Verwirbelung der Leckströmung erreicht und dadurch eine Ablagerung von Schmutzteilchen
verhindert. Diese Verwirbelung wirkt außerdem auf die Einsenkungen 20 zurück und
verhindert damit auch eine Ablagerung von Schmutzteilchen in diesen Einsenkungen 20.
Vorteilhafterweise sind die Einsenkungen 20 rund ausgebildet, so daß sie leicht hergestellt
werden können.
[0015] Die FIG 2 zeigt eine andere Ausführungsform eines Seitenkanalverdichters, bei der
der Schaufelkranz 7 des Laufrades 4 und die Gehäusehälften 2 und 3 nicht einander
übergreifen. In dem Übergangsbereich zwischen dem Schaufelkranz 7 und dem Nabenteil
6 des Laufrades 4 besteht somit nur ein axialer Dichtspalt 21. Am Laufrad 4 ist in
diesem Übergangsbereich eine zu dem axialen Dichtspalt 21 parallel verlaufende Nut
22 vorgesehen. Diese Nut 22 erfüllt die gleichen Funktionen wie die bei dem Ausführungsbeispiel
nach FIG 1 vorgesehenen Schlitze 14 und Schlitznuten 15. Auch bei dieser anderen Ausführungsform
des Seitenkanalverdichters können über den Umfang des Laufrades 4 verteilt mehrere
Nuten 22 auf beiden Seiten des Laufrades und ebenso Einsenkungen 20 in der Wand der
Gehäusehälften 2 und 3 vorgesehen sein.
1. Seitenkanalverdichter mit einem in seinem Gehäuse drehbar gelagerten Laufrad (4),
das aus einem an einem scheibenförmigen Nabenteil (6) und einem am Außenumfang dieses
Nabenteils (6) angeordneten Schaufelkranz (7) besteht, bei welchem Verdichter im Übergangsbereich
von Schaufelkranz (7) und Nabenteil (6) ein Dichtspalt (10,11;21) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Übergangsbereich von Schaufelkranz (7) und Nabenteil (6) an dem Laufrad
(4) mindestens eine gegenüber dem Dichtspalt (10,11 bzw.21) eine Erweiterung darstellende
schlitzartige Ausnehmung (14,15 bzw.22) vorgesehen ist, die sich über die volle Wirkungslänge
des Dichtspaltes (10,11 bzw.21) erstreckt.
2. Seitenkanalverdichter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer zweiflutigen Ausbildung des Verdichters zu beiden Seiten des Laufrades
(4) schlitzartige Ausnehmungen (14,15 bzw. 21) vorgesehen sind, die in Umfangsrichtung
gegeneinander versetzt sind.
3. Seitenkanalverdichter nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Schaufelkranz (7) den
Nabenteil (6) mindestens auf einer Seite in Richtung der Drehachse seitlich überragt
und das Gehäuse (1) den den Nabenteil (6) seitlich überragenden Abschnitt (8) des
Schaufelkranzes (7) unter Bildung eines radialen Dichtspaltabschnittes (10) zumindest
teilweise untergreift, an welchem radialen Dichtspaltabschnitt (10) sich ein axialer
Dichtspaltabschnitt (11) anschließt,
dadurch gekennzeichnet, daß am Grund mindestens einer durch zwei Schaufeln (12) begrenzten Schaufelzelle
(13) ein sich durchgehend bis zum radialen Dichtspaltabschnitt (10) erstreckender
Schlitz vorgesehen ist, an den sich eine am Nabenteil (6) parallel zum axialen Dichtspaltabschnitt
(11) erstreckende Schlitznut (15) anschließt.
4. Seitenkanalverdichter nach Anspruch 1,2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (1) zumindest im Bereich des axialen Dichtspaltabschnittes (11) mindestens
eine sich in Umfangsrichtung um ein mehrfaches der Breite der Schlitznut (15) erstreckende
Einsenkung (20) ausgebildet ist.