(19)
(11) EP 0 372 189 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.06.1990  Patentblatt  1990/24

(21) Anmeldenummer: 89118549.8

(22) Anmeldetag:  06.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 90/06, B65D 90/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB NL

(30) Priorität: 07.12.1988 DE 8815192 U

(71) Anmelder: Umformtechnik Hausach GmbH
D-77750 Hausach (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmider, Klaus
    D-7613 Hausach/Baden (DE)

(74) Vertreter: Niemann, Uwe, Dr.-Ing. 
Ahornstrasse 41
D-45134 Essen
D-45134 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kühlcontainer oder Kühlaufbau-Container


    (57) Bei Kühlcontainern oder Kühlaufbauten, im folgenden Container, ist der Innenbereich oberhalb des Bodens (5) durch Beladewerkzeuge, wie Gabelstapler, stoßgefährdet. Oberhalb des Bodenbereichs angebrachte Rammstoßleisten (6), die durch Kleben, Nieten oder Schweißen nach der Herstellung des Containers angebracht werden, beschränken den Innenraum und führen zu Spalten zwischen der Rammstoßleiste (6) und der Containerwand, die vor allem wegen der Verformungsgefahr nicht übermäßig stabil ausgeführter Rammstoßleisten (6) nicht zuverlässig abgedeckt werden können. Durch Festhalten von Verunreinigungen sind sie eine Brutstelle für Mikroorganismen. Einen Container mit stabi­ler, stoßfester Rammstoßleiste (6) die glatt und spaltfrei an die Innenbeplankung aus Blechplatten (4) anschließt, kann man dadurch verwirklichen, daß ein unterer Bereich der Innenbeplankung als form­stabile Rammstoßleiste (6) ausgebildet ist und daß die Rammstoßlei­ste (6), die Isolierung (3) und die Außenwandplatten (2) fest mitein­ander verbunden sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Kühlcontainer oder Kühlaufbau aus einem Stahlgestell, Außenwandplatten, einer Isolierung, einer Innenbeplan­kung aus Blechplatten und einem Boden. Kühlcontainer werden als ISO-­genormte Behälter eingesetzt. Kühlaufbauten sind isolierte Behälter, die in der Regel mit den Transportfahrzeugen wie z.B. LKW, verbunden sind. Im folgenden werden zur Vereinfachung die Kühlcontainer und die Kühlaufbauten als Container bezeichnet. Bei den Containern ist vor allem der Innenbereich oberhalb des Bodens durch die Beladewerk­zeuge, wie Gabelstapler, stoßgefährdet. Man hat daher oberhalb des Bodenbereichs Rammstoßleisten vor allem an den Seitenwänden, als Kunststoff-, Blech- oder Holzleisten auf der Innenbeplankung der fer­tigen Wand durch Kleben, Nieten oder Schweißen nachträglich aufge­bracht. Abgesehen davon, daß diese Montage der Rammstoßleisten auf­wendig ist und der ohnehin knappe Innenraum des Containers durch sie weiter eingeschränkt wird, sind bei den nachträglich angebrachten Rammstoßleisten Spalte zwischen der Rammstoßleiste und der Container­wand und an den Montagestellen, die durch Festhalten von Verunreini­gungen Brutstelle für Mikroorganismen werden können, unvermeidlich. Wegen der nur durch sehr große, stabile Ausführung der Rammstoßlei­sten völlig vermeidbaren Verschiebungen gegenüber der inneren Con­tainerwand bei Belastungen durch Stöße lassen sich derartige Spalte auch nicht zuverlässig abdecken.

    [0002] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Container mit stabiler, stoßfester Rammstoßleiste zu entwickeln, die glatt und spaltfrei an die Innenbeplankung anschließt.

    [0003] Diese Aufgabe wird bei einem Kühlcontainer der eingangs genannten Gattung dadurch gelöst, daß ein unterer Bereich der Innenbeplankung der Seitenwand als formstabile Rammstoßleiste ausgebildet und daß die Rammstoßleiste, die Isolierung und die Außenwandplatten fest mit­einander verbunden sind. Dadurch, daß die Rammstoßleiste Teil der Innenbeplankung des Kühlcontainers ist, kann die Innenwand auch in diesem Bereich glatt, spaltfrei und mit der übrigen Innenwand fluch­tend, d.h. ohne Vorspringen der Rammstoßleiste, ausgestaltet sein. Außerdem bildet die Rammstoßleiste als Teil der Innenbeplankung zu­sammen mit der Isolierung und mit der Außenbeplankung bzw. den Träger­teilen eine sandwichartige stabile Wand.

    [0004] Im einzelnen kann die Erfindung wie folgt vorteilhaft ausgestaltet sein.

    [0005] Dadurch, daß die Stoßleiste sich in die Isolierung erstreckende, T-­förmige Ansätze aufweist, wird die Biege- und Beulsteifigkeit der Rammstoßleiste erhöht, ohne daß dafür zusätzlicher Raumbedarf anfällt und außerdem die Verklammerung mit der Isolierung verbessert, einmal durch die zusätzliche Klebefläche, die die Ansätze gegenüber der Iso­lierung bieten und dann durch den Formschluß zwischen dem T-Balken des Ansatzes und der Isolierung. Dadurch bleibt die versteifende Sand­wichfunktion selbst bei örtlicher Belastung durch harte Stöße mit den Kanten und Ecken von Kisten oder der Gabel des Staplers sicher erhalten.

    [0006] Die Eigenstabilität der Rammstoßleiste wird besonders dadurch geför­dert, daß sich die T-förmigen Ansätze in waagerechter Richtung über die Gesamtlänge der Rammstoßleiste erstrecken.

    [0007] Für die Isolierung eignet sich Polyurethanschaum wegen seiner hohen Wärmedämmung und guten Festigkeit.

    [0008] Durch die Ausbildung der Rammstoßleiste als Teil der Innenbeplankung und die feste Verbindung mit der Isolierung wird eine so große Stabi­lität erreicht, daß eine sichere Verbindung mit dem angrenzenden Bo­denprofil und der Innenbeplankung über Schweißen, Kleben oder Nieten möglich ist. Durch die Stabilität können die Spalte und Montagestellen auch sicher versiegelt werden, z.B. durch Silikonkautschuk.

    [0009] Besonders vorteilhaft werden die Verbindungen als Nut-Spreizfeder-Ver­bindungen ausgeführt. Die Nut-Feder-Verbindung ist hinsichtlich der Spaltfreiheit schon vor der Versiegelung den obengenannten Verbindun­gen überlegen und bietet Montagevorteile.

    [0010] Die Nut-Feder-Verbindung der Rammstoßleiste mit dem Fußbodenprofil besteht vorteilhaft in einem taschenförmigen Endglied des Fußboden­profils, das nach oben offen ist und einem in diese eintauchenden Spitzende der Rammstoßleiste. Für die spaltfreie Verbindung zum Innen­raum des Containers liegen die beiden oberen Enden der Schenkel des Endglieds dem Spitzende an. Die Verriegelung und die sichere Anlage werden dadurch gefördert, daß der obere Rand des inneren Schenkels des Endglieds und der untere Rand des Spitzendes mit Verriegelungshin­terschneidungen versehen sind.

    [0011] Wenn das innenliegende, obere Ende des Endglieds mit einer durchlau­fenden Schweißnaht mit der Rammstoßleiste verbunden wird, entsteht eine geschlossene, sehr stabile Bodenwanne mit hohen Rändern.

    [0012] Das genaue Einhalten der Höhenlage der Rammstoßleiste, bezogen auf das Bodenprofil bei der Montage wird dadurch erleichtert, daß der obere Rand des äußeren Schenkels des Endglieds dem untersten T-för­migen Ansatz der Rammstoßleiste anliegt.

    [0013] Das Einführen der Rammstoßleiste in die Fußbodentasche kann dadurch erleichtert werden, daß der unterste T-förmige Ansatz der Fußleiste eine schräg nach außen unten geneigte Einführungsnase aufweist.

    [0014] Die Verbindung der Rammstoßleiste mit den Blechplatten der Innenbe­ plankung wird vorteilhaft als Tasche an der Rammstoßleiste mit einer senkrecht liegenden Öffnung an ihrem oberen Ende ausgeführt und als ein nach außen spitzwinklig abgeknicktes Ende der Blechplatten, das in die Tasche eintaucht. Die Blechplatten können dadurch leicht schräg nach außen in die Tasche eingeführt werden und legen sich beim Gerade­richten am äußeren oberen Ende der Öffnung und am Container innen­seitig gelegenen, unteren Ende der Öffnung dicht und spaltfrei an.

    [0015] Zur Abdichtung gegen das Austreten des Schaums der Isolierung beim Ausschäumen des hinsichtlich der Außen- und der Innenbeplankung fertig aufgebauten Containers ist das spitzwinklig abgeknickte Ende der Innen­beplankung in eine Isoliermasse am Boden der Tasche eingedrückt.

    [0016] Beim Ausschäumen tritt der Schaum auch in die Tasche ein und erhöht die Festigkeit der Nut-Feder-Verbindung, auch gegen örtliche Stöße nach dem Aushärten. Um den Zutritt des Schaums in den Innenraum der Tasche zu erleichtern, kann die Tasche Ausnehmungen aufweisen. Diese können in der behälteraußenseitig gerichteten Fläche der Tasche oder auch in der nach oben gerichteten Fläche angebracht werden.

    [0017] Im folgenden wird anhand einer Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert.

    [0018] Die Zeichnung zeigt die untere linke Ecke eines Containers im Quer­schnitt. Der Container besteht aus einem Gestell, von dem im Zeich­nungsausschnitt der untere, linke Längsträger 1 zu sehen ist, Außen­wandplatten 2, einer Isolierung 3, einer Innenbeplankung aus Blech­platten 4 und einem Boden 5. Ein unterer Bereich der Innenbeplankung ist als formstabile Rammstoßleiste 6 ausgebildet. Die Innenbeplankung, die Isolierung 3 und die Außenwandplatten 2 sind fest miteinander verbunden. Die Rammstoßleiste 6 hat sich in die Isolierung 3 erstrecken­de, T-förmige Ansätze 7, die sich in waagerechter Richtung über die Gesamtlänge der Rammstoßleiste 6 erstrecken. Die Rammstoßleiste 6 ist mit dem als Profilboden ausgebildeten Boden 5 und mit den Blech­platten 4 der Innenbeplankung durch Nut-Feder-Verbindungen miteinander verbunden. Dazu ist bei der unteren Verbindung das Ende des Fußboden­ profils 5 als taschenförmiges Endglied 8 ausgebildet, das nach oben offen ist und ein in dieses eintauschendes Spitzende 9 umfaßt. Die beiden oberen Teile 10 und 11 des Endglieds 8 liegen dem Spitzende 9 beidseitig an und das obere, innenliegende Ende 10 des Endglieds 8 und das untere Ende 12 des Spitzendes sind mit einanderzugekehrten Verankerungshinterschneidungen 13, 14 versehen. Das obere Ende 11 des Endglieds 8 liegt dem untersten T-förmigen Ansatz 15 an. Dieser ist mit einer nach unten außen geneigten Einführungsnase 16 versehen. Die Verbindung der Rammstoßleiste 8 mit den Blechplatten 4 der Innen­beplankung ist als Tasche 17 am oberen Ende der Rammstoßleiste mit einer senkrecht liegenden Öffnung 18 an ihrem oberen Ende ausgeführt, in die die Blechplatten 4 mit einem spitzwinklig abgekanteten Ende 19 eintauchen. Dieses ist in eine Dichtmasse 20 am Boden der Tasche 17 eingedrückt.

    [0019] Die Rammstoßleiste 6 und die Blechplatten 4 der Innenbeplankung sind fluchtend ausgerichtet, so daß für die Rammstoßleiste 6 kein zusätz­licher Platzbedarf erforderlich ist. Die Rammstoßleiste 6 ist durch die T-förmigen Ansätze 7, die sich mit der Isolierung verklammern und durch die Verbindung der Isolierung 3 mit dem Träger 1 und den Außenwandplatten 2 sehr stabil und hat insbesondere eine gute Beul­steifigkeit. Die glatten, spaltfreien Nut-Feder-Verbindungen der Ramm­stoßleiste 6 mit den Blechplatten 4 der Innenbeplankung sind mit Si­likonkautschuknähten 21 versiegelt. Die durchlaufende Schweißnaht 22 verbindet das Bodenprofil 5 mit der Rammstoßleiste 6 zu einer geschlos­senen stabilen Bodenwanne mit hohen Rändern.

    [0020] Beim Aufbau des Containers kann nach Montage des Gestells mit den Außenwandplatten 2 und dem Boden 5 die Rammstoßleiste 6 in das End­glied 8 mit ihrem Spitzende 9 eingesetzt werden, wobei die Einführungs­nase 16 am untersten T-förmigen Ansatz 15 beim Einführen unterstützend wirkt und das obere äußere Ende 11 des Endglieds 8 durch Anlage am untersten T-förmigen Ansatz 15 die exakte Lage der Rammstoßleiste 6 hinsichtlich der Höhe bewirkt. Dann kann die Blechplatte 4 in die Tasche 17 schräg eingeführt und gerade ausgerichtet werden. Dann wird der Zwischenraum ausgeschäumt.


    Ansprüche

    1. Kühlcontainer oder Kühlaufbau - Container - aus einem Stahlge­stell, Außenwandplatten, einer Isolierung, einer Innenbeplankung aus Blechplatten und einem Boden, dadurch gekennzeichnet, daß ein unterer Bereich der Innenbeplankung als formstabile Ramm­stoßleiste (6) ausgebildet ist und daß die Rammstoßleiste (6), die Isolierung (3) und die Außenwandplatten (2) fest miteinander verbunden sind.
     
    2. Container nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ramm­stoßleiste (6) sich in die Isolierung (3) erstreckende, T-för­mige Ansätze (7) aufweist.
     
    3. Container nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die T-för­migen Ansätze (7) sich in waagerechter Richtung über die Gesamt­länge der Rammstoßleiste (6) erstrecken.
     
    4. Container nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeich­net, daß die Isolierung (3) ein Polyurethanschaum ist.
     
    5. Container nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeich­net, daß die Rammstoßleiste (6) mit dem Bodenprofil (5) und mit den Blechplatten (4) der Innenbeplankung durch Schweißen mitein­ander verbunden ist.
     
    6. Container nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rammstoßleiste (6) mit dem Bodenprofil (5) und mit den Blechplatten (4) der Innenbeplankung durch Kleben verbunden ist.
     
    7. Container nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rammstoßleiste (6) mit dem Bodenprofil (5) und mit den Blechplatten (4) der Innenbeplankung durch Niete verbunden ist.
     
    8. Container nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rammstoßleiste (6) mit dem Bodenprofil (5) und mit den Blechplatten (4) der Innenbeplankung durch Nut-Feder-Verbindun­gen verbunden ist.
     
    9. Container nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als untere Nut-Feder-Verbindung der Rammstoßleiste (6) mit dem Fußbodenpro­fil (5) dieses ein taschenförmiges Endglied (8) aufweist und in dieses ein Spitzende (9) der Rammstoßleiste (6) eintaucht.
     
    10. Container nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (10,11) des Endglieds (8) dem Spitzende (9) beidseitig anliegen und das untere Ende (12) des Spitzendes und das innenliegende, obere Ende (10) des Endglieds mit einanderzugekehrten Verrie­gelungshinterschneidungen (13, 14) versehen sind.
     
    11. Container nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet, daß das innenliegende, obere Ende (10) des Endglieds mit einer durchlaufenden Schweißnaht (22) mit der Rammstoßleiste (6) ver­bunden ist.
     
    12. Container nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende (11) des Endglieds (8) dem untersten, T-förmigen Ansatz (15) der Rammstoßleiste (6) anliegt.
     
    13. Container nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der un­terste, T-förmige Ansatz (15) der Rammstoßleiste (6) eine schräg nach außen unten geneigte Einführungsnase (16) aufweist.
     
    14. Container nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeich­net, daß die Verbindung der Rammstoßleiste (8) mit den Blech­platten (4) der Innenbeplankung aus einer Tasche (17) an der Rammstoßleiste (8) mit einer einer senkrecht liegenden Öffnung (18) an ihrem oberen Ende und einem nach außen spitzwinklig ab­gekanteten Ende (19) der Blechplatten (4) besteht, das in die Tasche (17) eintaucht.
     
    15. Container nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das spitzwinklig abgekantete Ende (19) in eine Abdichtmasse (20) am Boden der Tasche (17) eingedrückt ist.
     
    16. Container nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Ta­sche (17) Ausnehmungen aufweist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht