(19)
(11) EP 0 372 222 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.06.1990  Patentblatt  1990/24

(21) Anmeldenummer: 89120241.8

(22) Anmeldetag:  02.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 65/38, G09F 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB LI

(30) Priorität: 03.12.1988 DE 3840822

(71) Anmelder: Daimler-Benz Aerospace Airbus Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-21129 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Spiegel, Reinhard
    D-2160 Stade (DE)

(74) Vertreter: Hansmann, Dierk, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Hansmann-Klickow-Hansmann Jessenstrasse 4
22767 Hamburg
22767 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackungsfolie


    (57) Bei einer Verpackungsfolie für mit einem aushärtbaren Kunstharz imprägniertes Fasermaterial 1, besteht die Erfindung darin, daß die Folie 2,3 mindestens einen Zusatz 5 aus einem leicht wahr­nehmbaren Material aufweist, wobei Materialien wie Metalle in Form dünner Schichten, Gase in Form feiner Blasen, verschiedene Farbstoffe oder ferromagnetische Materialien in Betracht kommen.
    Hierbei ist vorteilhaft, daß nahezu alle in den äußeren Schnitt­flächen von Zuschnitten oder auszuhärtenden Werkstücken erschei­nenden Folienrückstände entdeckt werden, so daß deren Entfernung eingeleitet werden kann. Hierdurch wird das Auftreten schadhaf­ter Bauteile weitestgehend vermieden. Dabei ist weiterhin von Vorteil, daß einige der Zusatzmaterialien die Anwendung automa­tischer Detektionsverfahren ermöglichen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verpackungsfolie nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Derartige Folien dienen der gegenseitigen Trennung von mit aus­härtbarem Kunstharz imprägniertem Fasermaterial, damit dieses flächige Material nicht mit gleichartigem Material zusammen­klebt, solange dies nicht erwünscht ist. Außerdem werden diese Folien in einer etwas steiferen Ausführung als Stützfolien verwendet, um die Handhabung empfindlicherer Arten des Faserma­terials zu erleichtern. Das Fasermaterial wird im allgemeinen einseitig mit einer Verpackungsfolie versehen, so daß das Mate­rial in Stapeln oder in aufgerollter Form gelagert und transpor­tiert werden kann.

    [0003] Verpackungsfolien dieser Art bestehen entweder aus Papier oder aus Kunststoff. Um die Trennwirkung der aus Papier bestehenden Folien zu erhöhen, sind diese mit einem Trennmittel wie Paraffin oder dergleichen behandelt. Die genannten Folien sind in vielen Fällen nahezu farblos transparent. Wenn sich eine derartige Folie innerhalb eines Stapels von Zuschnitten aus Fasermaterial befindet und sich, wie üblich, bis zu den äußeren Schnittflächen des Stapels erstreckt, so ist diese wegen des geringen optischen Kontrastes nur sehr schwer wahrnehmbar. Demzufolge ist es rela­tiv leicht möglich, daß diese Folien oder Teile davon bei der Kontrolle übersehen werden und dann in die Bauteile gelangen und diese aufgrund ihrer Trennwirkung unbrauchbar machen. Um dies zu vermeiden, ist sicherzustellen, daß die besagten Rückstände lückenlos erfaßt und aus den betreffenden Stapeln entfernt werden. Dies wird bisher dadurch erreicht, daß jeder einzelne Folienabschnitt mittels handgeschriebener Listen erfaßt und die sachgerechte Entfernung der Folien durch Stichproben kontrol­liert wird. Diese Kontrolle wird durch die vorgenannten ungün­stigen Kontrastverhältnisse sehr erschwert. Ein weiterer Nach­teil der genannten Vorgehensweise besteht darin, daß die Sicht­kontrolle nicht für weitgehend automatisierte Fertigungsabläufe geeignet ist.

    [0004] Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gat­tungsgemäße Folie derart auszubilden, daß diese durch eine geeignete Kontrollmaßnahme leicht nachweisbar ist, wobei insbe­sondere automatisierbare Detektionsverfahren wünschenswert sind.

    [0005] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Verpackungsfolie durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

    [0006] Dabei ist insbesondere von Vorteil, daß nahezu alle in den äuße­ren Schnittflächen von Zuschnitten oder auszuhärtenden Werk­stücken erscheinenden Folienrückstände erkannt und somit ent­fernt werden, so daß das Auftreten schadhafter Bauteile weitest­gehend vermieden wird.

    [0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter­ansprüchen angegeben.

    [0008] So besteht ein Vorteil der Ausgestaltungen nach den Ansprüchen 2 bis 4 darin, daß diese Folie gegenüber dem Fasermaterial wesent­lich heller erscheint und damit besser zu sehen ist.

    [0009] Die Folie nach Anspruch 5 ist gegenüber ihrer Umgebung infolge ihrer leuchtenden Farbe sehr gut erkennbar.

    [0010] Ein Vorteil der Ausgestaltung nach Anspruch 6 besteht darin, daß diese Folie bei Anstrahlung durch UV-Licht ein Licht von unter­schiedlicher Wellenlänge abstrahlt, so daß ein entsprechender optischer Sensor durch das UV-Licht nicht gestört wird.

    [0011] Ein Vorteil der Ausgestaltung nach Anspruch 7 besteht darin, daß diese Folie in einfacher Weise ein akustisches Signal auslösen kann.

    [0012] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung dargestellt und in der Beispielbeschreibung näher erläutert.

    [0013] Das Bild zeigt eine Lage eines mit aushärtbarem Kunstharz imprägnierten Fasermaterials 1, die auf ihrer Unterseite mit einer Verpackungsfolie 2 versehen ist. Diese Folie ist relativ steif ausgebildet und erfüllt eine Stützfunktion. Auf der Ober­seite ist das Fasermaterial mit einer dünneren Folie 3 versehen, die vorwiegend eine Trennfunktion erfüllt. Zum Zwecke der Lage­rung oder des Transports kann das Fasermaterial aufgrund der Folien 2 und 3 gestapelt werden. Das Fasermaterial kann auch in Form von Rollen gelagert und transportiert werden. Hierzu wird das Fasermaterial zusammen mit den besagten Folien 2 und 3 zu einer Rolle aufgewickelt. In beiden Fällen wird durch die leicht lösbaren Verpackungsfolien verhindert, daß das Fasermaterial 1 der einzelnen Windungen bzw. Schichten miteinander in Kontakt kommen und dann nur noch mit großem Aufwand wieder voneinander zu trennen sind.

    [0014] Aufgrund der Erfindung ist nun vorgesehen, daß die Folien 2 und 3 einen Zusatz (5) aus einem leicht nachweisbaren Material enthalten.

    [0015] Dieser Zusatz kann aus einer dünnen Schicht eines optisch gut reflektierenden Metalls bestehen. Beispielsweise kann eine Alu­miniumschicht 4 auf die betreffende Folie 3 aufgedampft sein.

    [0016] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der betreffenden Folie 2 ein Zusatz 5 beigemengt ist, der beispiels­weise aus feinen Gasblasen besteht. Hierdurch erhält die an sich transparente Folie 2 ein weißliches Aussehen, wodurch sie sich optisch sehr gut von ihrer Umgebung abhebt.

    [0017] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht der Zu­satz 5 aus einem Farbstoff, womit die Folie 2,3 eingefärbt ist. Durch Auswahl heller Farbtöne wird die betreffende Folie 2,3 besser sichtbar.

    [0018] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß als Zusatz 5 ein sogenannter Tagesleuchtfarbstoff beigemengt ist. Hierdurch wird die Kontrastwirkung eines normalen Farbstof­fes noch übertroffen.

    [0019] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der beigemengte Farbstoff eine fluoreszierende Wirkung aufweist, die insbesondere durch UV-Strahlung hervorgerufen wird. Hierbei liegt das vom Farbstoff abgestrahlte Licht vorzugsweise im sichtbaren Spektralbereich, so daß die bei UV-Beleuchtung hell strahlenden Folienränder sehr gut durch Sichtkontrolle erkennbar sind. Diese Lösung bietet darüber hinaus den Vorteil, daß der Prüfvorgang durch Anwendung optischer Sensoren automatisierbar ist. Bei Verwendung selektiver Sensoren können diese durch das UV-Licht nicht gestört werden.

    [0020] Ferner besteht eine Ausgestaltung der Erfindung darin, daß der Zusatz 5 aus einem ferromagnetischen Material, wie Eisen, Nickel oder Ferrit besteht. In diesem Falle kann die Anwesenheit der Verpackungsfolie mittels Sonden festgestellt werden, die auf Unterschiede der magnetischen Leitfähigkeit ihrer Umgebung ansprechen. Diese Sonden können beispielsweise an den Enden von Schleppfühlern angeordnet sein, die an einem Portal hängend befestigt sind. Ein diese Meßstelle passierendes Fasergelege wird von den Sonden berührt und abgetastet. Dabei wird die Anwesenheit der Folie beispielsweise durch die Änderung eines Tones akustisch angezeigt. Aus der betreffenden Detektorschal­tung kann ein Schaltbefehl abgeleitet werden, wodurch ein als fehlerhaft festgestelltes Gelege von Faserschichten automatisch aus einer Fertigungsstraße abgezweigt und einer Reparaturstation zugeführt wird.

    [0021] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich dadurch, daß der Folie 2,3 Zusatzmaterialien unterschiedlicher Art beigemengt werden. So ist es beispielsweise sinnvoll, der Folie 2,3 einen Farbstoff und zugleich ein ferromangnetisches Material beizu­mengen. Hierdurch kann die betreffende Folie sowohl durch Sicht­kontrolle als auch durch ein automatisches Verfahren entdeckt werden.

    [0022] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Beispielausführungen beschränkt. Sie erstreckt sich vielmehr auf alle Ausgestaltungen, die im Rahmen der Ansprüche denkbar sind.


    Ansprüche

    1. Verpackungsfolie für mit einem aushärtbaren Kunstharz imprägniertes Fasermaterial, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Folie mindestens einen Zusatz (5) aus einem aufgrund seiner optischen und/oder magnetischen Eigenschaften leicht nachweisbaren Material aufweist.
     
    2. Verpackungsfolie nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet daß der Zusatz (5) aus einer dünnen Metall­schicht (4) besteht.
     
    3. Verpackungsfolie nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Zusatz (5) aus feinen Gasblasen besteht.
     
    4. Verpackungsfolie nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Zusatz (5) aus einem Farbstoff besteht.
     
    5. Verpackungsfolie nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Zusatz (5) aus einem Tagesleuchtfarb­stoff besteht.
     
    6. Verpackungsfolie nach Anspruch 2, dadurch gekenn­geichnet, daß der Zusatz (5) aus einem fluoreszierenden Farbstoff besteht.
     
    7. Verpackungsfolie nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Zusatz (5) aus einem ferromagnetischen Material, wie Eisen, Nickel oder Ferrit besteht.
     




    Zeichnung