[0001] Die Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere Arbeits- oder Bürostuhl, mit einem
im vorderen Bereich um eine horizontale Schwenkachse schwenkbaren und in der Neigung
veränderbaren Sitz und einer in Abhängigkeit von der Neigungsänderung des Sitzes zwangsweise
in der Neigung überproportional veränderbaren Rückenlehne, bei dem mit zunehmender
Neigung des Sitzes die Rückenlehne gegenüber dem zugekehrten Ende des Sitzes eine
zusätzliche Relativbewegung ausführt, bei dem zu beiden Seiten des Sitzes an Tragarmen
des Stuhlgestelles Schwenkhebel angelenkt sind, deren freie Enden fest und unverdrehbar
an der Rückenlehne angebracht sind und diese tragen, und bei dem der Sitz etwa in
seinem mittleren Bereich mit den Schwenkhebeln drehbar verbunden ist.
[0002] Ein derartiger Stuhl ist aus dem DE-GM 88 06 835 bekannt. Die für den gewünschten
Sitzkomfort erforderlichen Relativbewegungen zwischen der Rückenlehne und dem Sitz
werden dabei mittels einer Verstelleinrichtung aus Schwenkhebeln und Mitführhebeln
erreicht, die die Kopplung zwischen der Rückenlehne, dem Sitz und dem Stuhlgestell
übernehmen. Selbst dann, wenn die Schwenkhebel als Armlehnen oder Armstützen verwendet
werden, sind stets noch die Mitführhebel mit ihren zusätzlichen Gelenken an den Tragarmen
des Stuhlgestelles und an dem Sitz erforderlich.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Stuhl der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
bei dem allein durch die Kopplung von Rückenlehne, Sitz und Stuhlgestell die für den
gewünschten Sitzkomfort erforderlichen Relativbewegungen dieser Teile erreicht und
variiert werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Sitz im Bereich seiner
Vorderkante gegenüber der Anlenkachse der Schwenkhebel nach oben versetzt an Verlängerungen
der Tragarme unverstellbar bzw. begrenzt verstellbar drehbar gelagert ist und daß
die Drehachse zwischen den Schwenkhebeln und dem Sitz begrenzt verstellbar bzw. unverstellbar
ist.
[0005] Durch die Wahl einer ortsfesten oder in Langlöchern begrenzt verstellbaren Drehachse
zwischen dem Endabschnitt des Sitzes und den Verlängerungen der Tragarme des Stuhlgestelles,
sowie der Ausbildung und Anordnung der Langlöcher ergeben sich Sitzverstellungen mit
oder ohne Absenkung der vorderen Sitzkante bei einer Veränderung der Sitzneigung.
Auch die Relativbewegung zwischen der Rückenlehne und dem Sitz kann durch vorstehende
Fakten beeinflußt werden, wobei auch eine gegenläufige Bewegung zwischen der Rückenlehne
und dem zugekehrten Ende des Sitzes erreicht werden kann.
[0006] Ist die Ausgestaltung in der Weise, daß der Endabschnitt im Obergangsbereich zum
Sitz mittels Lagerbolzen in Langlöchern der Tragarme drehbar gelagert ist, daß die
Langlöcher unmittelbar über der Anlenkachse der Schwenkhebel an den Tragarmen liegen
und zur Sitzvorderseite hin ansteigen, daß die Drehachse zwischen dem Sitz und den
Schwenkhebeln unterhalb der Verbindungslinie zwischen der Anlenkachse der Schwenkhebel
an den Tragarmen und den festen Befestigungspunkten der Schwenkhebel an der Rückenlehne
liegt und daß die Lagerbolzen beim Absenken des Sitzes in den Langlöchern von den
der Vorderseite zugekehrten Enden zu den der Rückseite zugekehrten Enden gleiten und
die beiden Endstellungen des Sitzes festlegen, dann wird bei einer Absenkung des Sitzes
die Rückenlehne überproportional in ihrer Neigung verändert, wobei sie noch in Richtung
zum zugekehrten Ende des Sitzes verstellt wird. Außerdem wird die vordere Sitzkante
nach unten abgesenkt.
[0007] Die Endstellungen des Sitzes und der damit gekoppelten Rückenlehne werden dabei in
der Weise festgelegt, daß in der einen Endstellung die Drehachse zwischen dem Sitz
und den Schwenkhebeln in einer horizontalen Ebene mit der Drehachse des Endabschnittes
des Sitzes an den Tragarmen liegt, die sich dabei im Bereich der der Vorderseite zugekehrten
oberen Enden der Langlöcher der Tragarme befindet, und daß in der anderen Endstellung
die Drehachse zwischen dem Sitz und den Schwenkhebeln unterhalb die Drehachse des
Endabschnittes des Sitzes an den Tragarmen abgesenkt ist, die sich dann im Bereich
der der Rückseite zugekehrten unteren Enden der Langlöcher der Tragarme befindet.
[0008] Wenn gewünscht wird, daß sich die vordere Sitzkante beim Verändern der Sitzneigung
nicht absenkt, wird die Ausgestaltung so vorgenommen, daß der Sitz in einen zur Standfläche
hin geneigten Endabschnitt ausläuft, daß der Endabschnitt des Sitzes an den Tragarmen
unverstellbar drehbar gelagert ist, daß die Drehachse zwischen dem Sitz und den Schwenkhebeln
über der Verbindungslinie zwischen der Anlenkachse der Schwenkhebel an den Tragarmen
und den festen Befestigungspunkten der Schwenkhebel an der Rückenlehne liegt, daß
im gesamten Schwenkbereich der Schwenkhebel die Drehachse zwischen dem Sitz und den
Schwenkhebeln über der Drehachse des Endabschnittes des Sitzes an den Tragarmen verbleibt
und daß sich beim Absenken des Sitzes die Drehachse zwischen dem Sitz und den Schwenkhebeln
sich in Langlöchern des Sitzes oder der Schwenkhebel begrenzt von der Vorderseite
zur Rückseite hin verstellt und die beiden Endstellungen des Sitzes festlegt, oder
daß die Drehachse des Endabschnittes des Sitzes in horizontalen Langlöchern der Tragarme
begrenzt verstellbar ist und beim Absenken des Sitzes die beiden Endstellungen desselben
festlegt, daß die Drehachse zwischen dem Sitz und den Schwenkhebeln über der Verbindungslinie
zwischen der Anlenkachse der Schwenkhebel an den Tragarmen und den festen Befestigungspunkten
der Schwenkhebel an der Rückenlehne liegt und im gesamten Schwenkbereich der Schwenkhebel
über der Drehachse des Endabschnittes des Sitzes an den Tragarmen verbleibt. Bei der
letzteren Ausgestaltung ist dabei zudem vorgesehen, daß die Langlöcher in den Tragarmen
über der Anlenkachse der Schwenkhebel an den Tragarmen beginnen und sich zur Vorderseite
hin erstrecken.
[0009] Eine Art Gegenbewegung zwischen dem Sitz und der Rückenlehne bei gleichzeitiger Absenkung
der vorderen Sitzkante wird nach einer Ausgestaltung dadurch erreicht, daß die Drehachse
des Endabschnittes des Sitzes in Langlöchern der Tragarme begrenzt verstellbar ist
und beim Absenken des Sitzes die beiden Endstellungen desselben festlegt, daß die
Drehachse zwischen dem Sitz und den Schwenkhebeln über der Verbindungslinie zwischen
der Anlenkachse der Schwenkhebel an den Tragarmen und den festen Befestigungspunkten
der Schwenkhebel an der Rückenlehne liegt, daß die Langlöcher der Tragarme gegenüber
der Anlenkachse der Schwenkhebel an den Tragarmen zusätzlich zur Vorderseite hin versetzt
und ansteigend geneigt sind, daß in der einen Endstellung die Drehachse zwischen dem
Sitz und den Schwenkhebeln in einer horizontalen Ebene mit der Drehachse des Endabschnittes
des Sitzes an den Tragarmen liegt, die sich dabei im Bereich der der Vorderseite zugekehrten
oberen Enden der Langlöcher der Tragarme befindet, und daß in der anderen Endstellung
die Drehachse zwischen dem Sitz und den Schwenkhebeln unterhalb die Drehachse des
Endabschnittes des Sitzes an den Tragarmen abgesenkt ist, die sich dann im Bereich
der der Rückseite zugekehrten unteren Enden der Langlöcher der Tragarme befindet.
[0010] In vorteilhafter Weise ist nach einer Ausgestaltung die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkhebel als Armlehnen oder Armstützen ausgebildet oder mit diesen verbunden
sind.
[0011] Die Erfindung wird anhand von in den Zeichnungen in schematischen Seitenansichten
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines Stuhles, bei dem sich beim Absenken des Sitzes
die Rückenlehne überproportional in ihrer Neigung verändert und sich zusätzlich in
Richtung zum zugekehrten Ende des Sitzes bewegt, wobei auch die vordere Sitzkante
in ihrer Höhe zur Standfläche abgesenkt wird,
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Stuhles, bei dem sich beim Absenken
des Sitzes die Rückenlehne dieselben Bewegungen ausführt, der Sitz aber eine größere
Bewegungskomponente in horizontaler Richtung zur Rückenlehne ausführt, so daß die
vordere Sitzkante ihre Höhe zur Standfläche praktisch beibehält, und
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Stuhles, bei dem die der Rückenlehne
zugekehrte Oberkante des Sitzes beim Absenken desselben eine Art Gegenbewegung zur
Absenkbewegung der Rückenlehne ausführt und die vordere Sitzkante dennoch mit abgesenkt
wird.
[0012] Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 bis 3 ist vom Stuhlgestell nur das
obere Ende der Säule 10 gezeigt, an dem die Tragarme 11 abgehen. An den Tragarmen
11, die auch vereinigt sein können, sind die beiden als Armlehnen oder Armstützen
ausgebildeten Schwenkhebel 13 in der Anlenkachse 12 drehbar gelagert. Dies kann in
verschiedener Weise konstruktiv gelöst werden. Die anderen Enden der Schwenkhebel
13 sind zu beiden Seiten der Rückenlehne 15 in festen Befestigungspunkten 14 unverdrehbar
angebracht, so daß sich bei Veränderung der Neigung der Schwenkhebel 13 auch die Neigung
der mitgeführten Rückenlehne 15 zur Vertikalen verändert.
[0013] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 läuft der Sitz 16 im vorderen Bereich in
den zur Standfläche hin geneigten Endabschnitt 17 aus. Die Schwenkhebel 13 sind schwenkbar
mit dem Sitz 16 verbunden, wie die Drehachse 18 erkennen läßt, die unterhalb der Verbindungslinie
zwischen der Anlenkachse 12 der Schwenkhebel 13 an den Tragarmen 11 und den festen
Befestigungspunkten 14 der Schwenkhebel 13 an der Rückenlehne 15 liegt, wie die Lagerlaschen
19 an den Schwenkhebeln 13 erkennen lassen. Die Drehlagerung des Sitzes 16 an den
Tragarmen 11 erfolgt in der Drehachse 21′, die durch Lagerbolzen gebildet sein kann,
welche in den Langlöchern 20 der Tragarme 11 geführt und begrenzt verstellbar sind.
Die Langlöcher 20 sind in die Verlängerungen 22 der Tragarme 11 eingebracht und liegen
vertikal über der Anlenkachse 12 der Schwenkhebel 13, wobei sie zur Vorderseite hin
ansteigend sind. In der Zeichnung sind die beiden Endstellungen des Sitzes 16 und
eine Zwischenstellung desselben eingezeichnet. Dabei ist erkennbar, daß sich bei einer
Neigungsänderung des Sitzes 16 beim Absenken desselben die Neigung der Rückenlehne
15 zur Vertikalen überproportional ändert, d.h. der Neigungswinkel der Rückenlehne
15 zur Vertikalen nimmt mehr zu als die Änderung des Neigungswinkels des Sitzes 16.
Die Drehachse 21′ des Sitzes 16 an den Tragarmen 11 führt dabei in den geneigten Langlöchern
20 eine Abwärtsbewegung aus, was zur Folge hat, daß mit dem Absenken des Sitzes 16
der Abstand zwischen den festen Befestigungspunkten 14 der Schwenkhebel 13 an der
Rückenlehne 15 und dem zugekehrten Ende des Sitzes 16 verkleinert, wie die Abstände
a und b zeigen. Die vordere Sitzkante, die durch den Übergang zwischen dem Sitz 16
und dem Endabschnitt 17 gebildet wird, wird mit dem Absenken des Sitzes 16, d.h. Vergrößerung
seiner Neigung, zusätzlich in Richtung zur Standfläche abgesenkt. Die dabei erfolgende
Verschiebung der vorderen Sitzkante in Richtung zur Rückenlehne 15 fällt nicht ins
Gewicht. Die Drehachse 21′ ist an den Übergang vom Sitz 16 zum Endabschnitt 17 gelegt.
Die Länge und die Neigung der Langlöcher 20 bestimmen die Absenkbewegung der vorderen
Sitzkante und auch die beiden Endstellungen des Sitzes 16, durch Anschlag der Lagerbolzen
21 an den Endn der Langlöcher 20.
[0014] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 liegen die Langlöcher 20 in den Tragarmen
11 über der Anlenkachse 12 der Schwenkhebel 13 an den Tragarmen 11, wobei sie über
der Anlenkachse 12 beginnen und sich horizontal in Richtung Vorderseite erstrecken.
Die Drehachse 18 zwischen den Schwenkhebeln 13 und dem Sitz 16 liegt jetzt aber über
der Verbindungslinie zwischen der Anlenkachse 12 der Schwenkhebel 13 an den Tragarmen
11 und den festen Befestigungspunkten 14 der Schwenkhebel 13 an der Rückenlehne 15,
wie die Lagerlaschen 23 zeigen. Ein Abstand von etwa 30 mm hat sich dabei als vorteilhaft
erwiesen. Beim Absenken des Sitzes 16 führen die Lagerbolzen 21 eine Horizontalbewegung
in den Langlöchern 20 aus, so daß die Drehachse 21′ sich begrenzt in Richtung zur
Rückenlehne 15 verlagert. Die zusätzliche Relativbewegung zwischen der Rückenlehne
15 und dem zugekehrten Ende des Sitzes 16 bleibt dabei erhalten, wie die Abstände
a und b zwischen diesem Ende des Sitzes 16 und den festen Befestigungsstellen 14 der
Schwenkhebel 13 an der Rückenlehne 15 erkennen lassen. Die vordere Sitzkante im Übergangsbereich
zwischen dem Sitz 16 und dem Endabschnitt 17 behält ihre Höhe zur Standfläche aber
praktisch bei.
[0015] Bei diesem Ausführungsbeispiel kann die Drehachse 21′ auch in Festpunkten der Tragarme
11 erfolgen, wenn die Drehachse 18 begrenzt verstellbar gemacht wird. Dies kann am
einfachsten durch Langlöcher in dem Sitz 16 oder den Schwenkhebeln 13 realisiert werden,
die eine begrenzte horizontale Verstellung zwischen Sitz 16 und den Schwenkhebeln
13 zulassen.
[0016] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 liegt nicht nur die Drehachse 18 zwischen
den Schwenkhebeln 13 und dem Sitz 16 über der Verbindungslinie zwischen der Anlenkachse
12 der Schwenkhebel 13 an den Tragarmen 11 und den festen Befestigungsstellen 14 der
Schwenkhebel 13 an der Rückenlehne 15, auch die Drehachse 21′ des Sitzes 16 am Stuhlgestell
ist verändert. Die Drehachse 21′ liegt über dem Endabschnitt 17, wie die Lagerlaschen
24 zeigen. Die Langlöcher 20 sind außerdem zur Vorderseite hin gegenüber der Anlenkachse
12 der Schwenkhebel 13 an den Tragarmen 11 versetzt und zur Vorderseite hin ansteigend
ausgelegt. In der einen Endstellung befindet sich die Drehachse 21′ im Bereich der
der Vorderseite zugekehrten Enden der Langlöcher 20 und verstellt sich beim Absenken
des Sitzes 16 in den Bereich der der Rückseite zugekehrten Enden der Langlöcher 20,
so daß beim Absenken des Sitzes 16 die vordere Sitzkante mit abgesenkt wird. Durch
die gleichzeitig stattfindende Verstellung des Sitzes 16 in Richtung zur Rückenlehne
15 wird in Verbindung mit der Verlagerung der Drehachse 18 zwischen dem Sitz 16 und
den Schwenkhebeln 13 über die Verbindungslinie zwischen der Anlenkachse 12 und den
festen Befestigungsstellen 14 eine Art Gegenbewegung des der Rückenlehne 15 zugekehrten
Endes des Sitzes 16 erreicht. Damit wird der gleiche Schwenkwinkel der Schwenkhebel
13 schon bei kleinerer Veränderung des Neigungswinkels des Sitzes 16 erreicht, wie
leicht durch Überlagerung der Fig. 3 auf Fig. 1 oder Fig. 2 überprüft werden kann.
Dabei wird zudem der Abstand zwischen dem der Rückenlehne 15 zugekehrten Ende des
Sitzes 16 und den festen Befestigungsstellen 14 der Schwenkhebel 13 an der Rückenlehne
15 stärker verändert, wie der Abstand b zeigt.
[0017] In der oberen Endstellung des Sitzes 16 liegen die Drehachse 21′ und die Drehachse
18 etwa in einer horizontalen Ebene, während sich in der unteren Endstellung des Sitzes
16 die Drehachse 18 unter die Drehachse 21′ verschwenkt wird. Die Langlöcher 20 bestimmen
diese Endstellungen und bringen mit ihren Abmessungen und ihrer Neigung den Absenkweg
der vorderen Sitzkante.
[0018] Die Schwenkhebel 13 sind vorzugsweise als Armlehnen oder Armstützen ausgebildet oder
mit diesen versehen.
[0019] Die Ausführungsbeispiele zeigen, daß keine Mitführhebel und Mitführhebelgelenke benötigt
werden, um alle für die gewünschten Relativbewegungen zwischen Sitz, Rückenlehne und
Stuhlgestell erforderlichen Verstellmittel allein durch diese Teile selbst zu bewirken.
Dabei kommt es allein auf die Anordnung der Langlöcher 20 in den Tragarmen 11 bzw.
dem Sitz 16 oder den Schwenkhebeln 13 und deren Abmessung und Ausrichtung sowie die
Lage der Drehachse 18 zwischen dem Sitz 16 und den Schwenkhebeln 13 zur Verbindungslinie
zwischen der Anlenkachse 12 der Schwenkhebel 13 an den Tragarmen 11 und den festen
Befestigungsstellen 14 der Schwenkhebel 13 an der Rückenlehne 15 an.
1. Stuhl, insbesondere Arbeits- oder Bürostuhl, mit einem im vorderen Bereich um eine
horizontale Schwenkachse schwenkbaren und in der Neigung veränderbaren Sitz und einer
in Abhängigkeit von der Neigungsänderung des Sitzes zwangsweise in der Neigung überproportional
veränderbaren Rückenlehne, bei dem mit zunehmender Neigung des Sitzes die Rückenlehne
gegenüber dem zugekehrten Ende des Sitzes eine zusätzliche Relativbewegung ausführt,
bei dem zu beiden Seiten des Sitzes an Tragarmen des Stuhlgestelles Schwenkhebel angelenkt
sind, deren freie Enden fest und unverdrehbar an der Rückenlehne angebracht sind und
diese tragen, und bei dem der Sitz etwa in seinem mittleren Bereich mit den Schwenkhebeln
drehbar verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sitz (16) im Bereich seiner Vorderkante gegenüber der Anlenkachse (12) der
Schwenkhebel (13) nach oben versetzt an Verlängerungen (22) der Tragarme (11) unverstellbar
bzw. begrenzt verstellbar drehbar gelagert ist und
daß die Drehachse (18) zwischen den Schwenkhebeln (13) und dem Sitz (16) begrenzt
verstellbar bzw. unverstellbar ist.
2. Stuhl nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Endabschnitt (17) im Obergangsbereich zum Sitz (16) mittels Lagerbolzen (21)
in Langlöchern (20) der Tragarme (11) drehbar gelagert ist,
daß die Langlöcher (20) unmittelbar über der Anlenkachse (12) der Schwenkhebel (13)
an den Tragarmen (11) liegen und zur Sitzvorderseite hin ansteigen,
daß die Drehachse (18) zwischen dem Sitz (16) und den Schwenkhebeln (13) unterhalb
der Verbindungslinie zwischen der Anlenkachse (12) der Schwenkhebel (13) an den Tragarmen
(11) und den festen Befestigungspunkten (14) der Schwenkhebel (13) an der Rückenlehne
(15) liegt und
daß die Lagerbolzen (21) beim Absenken des Sitzes (16) in den Langlöchern (20) von
den der Vorderseite zugekehrten Enden zu den der Rückseite zugekehrten Enden gleiten
und die beiden Endstellungen des Sitzes (16) festlegen (Fig. 1).
3. Stuhl nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der einen Endstellung die Drehachse (18) zwischen dem Sitz (16) und den Schwenkhebeln
(13) in einer horizontalen Ebene mit der Drehachse (21) des Endabschnittes (17) des
Sitzes (16) an den Tragarmen (11) liegt, die sich dabei im Bereich der der Vorderseite
zugekehrten oberen Enden der Langlöcher (20) der Tragarme (11) befindet, und
daß in der anderen Endstellung die Drehachse (18) zwischen dem Sitz (16) und den Schwenkhebeln
(13) unterhalb die Drehachse (21′) des Endabschnittes (17) des Sitzes (16) an den
Tragarmen (11) abgesenkt ist, die sich dann im Bereich der der Rückseite zugekehrten
unteren Enden der Langlöcher (20) der Tragarme (11) befindet.
4. Stuhl nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sitz (16) in einen zur Standfläche hin geneigten Endabschnitt (17) ausläuft,
daß der Endabschnitt (17) des Sitzes (16) an den Tragarmen (11) unverstellbar drehbar
gelagert ist (Drehachse 21′),
daß die Drehachse (18) zwischen dem Sitz (16) und den Schwenkhebeln (13) über der
Verbindungslinie zwischen der Anlenkachse (12) der Schwenkhebel (13) an den Tragarmen
(11) und den festen Befestigungspunkten (14) der Schwenkhebel (13) an der Rückenlehne
(15) liegt,
daß im gesamten Schwenkbereich der Schwenkhebel (13) die Drehachse (18) zwischen dem
Sitz (16) und den Schwenkhebeln (13) über der Drehachse (21′) des Endabschnittes (17)
des Sitzes (16) an den Tragarmen (11) verbleibt und
daß sich beim Absenken des Sitzes (16) die Drehachse (18) zwischen dem Sitz (16) und
den Schwenkhebeln (13) sich in Langlöchern (25) des Sitzes (16) oder der Schwenkhebel
(13) begrenzt von der Vorderseite zur Rückseite hin verstellt und die beiden Endstellungen
des Sitzes (16) festlegt.
5. Stuhl nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehachse (21′) des Endabschnittes (17) des Sitzes (16) in horizontalen Langlöchern
(20) der Tragarme (11) begrenzt verstellbar ist und beim Absenken des Sitzes (16)
die beiden Endstellungen desselben festlegt,
daß die Drehachse (18) zwischen dem Sitz (16) und den Schwenkhebeln (13) über der
Verbindungslinie zwischen der Anlenkachse (12) der Schwenkhebel (13) an den Tragarmen
(11) und den festen Befestigungspunkten (14) der Schwenkhebel (13) an der Rückenlehne
(15) liegt und im gesamten Schwenkbereich der Schwenkhebel (13) über der Drehachse
(21′) des Endabschnittes (17) des Sitzes (16) an den Tragarmen (11) verbleibt (Fig.
2).
6. Stuhl nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Langlöcher (20) in den Tragarmen (11) über der Anlenkachse (12) der Schwenkhebel
(13) an den Tragarmen (11) beginnen und sich zur Vorderseite hin erstrecken.
7. Stuhl nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehachse (21′) des Endabschnittes (17) des Sitzes (16) in Langlöchern (20)
der Tragarme (11) begrenzt verstellbar ist und beim Absenken des Sitzes (16) die beiden
Endstellungen desselben festlegt,
daß die Drehachse (18) zwischen dem Sitz (16) und den Schwenkhebeln (13) über der
Verbindungslinie zwischen der Anlenkachse (12) der Schwenkhebel (13) an den Tragarmen
(11) und den festen Befestigungspunkten (14) der Schwenkhebel (13) an der Rückenlehne
(15) liegt,
daß die Langlöcher (20) der Tragarme (11) gegenüber der Anlenkachse (12) der Schwenkhebel
(13) an den Tragarmen (11) zusätzlich zur Vorderseite hin versetzt und ansteigend
geneigt sind,
daß in der einen Endstellung die Drehachse (18) zwischen dem Sitz (16) und den Schwenkhebeln
(13) in einer horizontalen Ebene mit der Drehachse (21′) des Endabschnittes (17) des
Sitzes (16) an den Tragarmen (11) liegt, die sich dabei im Bereich der der Vorderseite
zugekehrten oberen Enden der Langlöcher (20) der Tragarme (11) befindet, und daß in
der anderen Endstellung die Drehachse (18) zwischen dem Sitz (16) und den Schwenkhebeln
(13) unterhalb die Drehachse (21′) des Endabschnittes (17) des Sitzes (16) an den
Tragarmen (11) abgesenkt ist, die sich dann im Bereich der der Rückseite zugekehrten
unteren Enden der Langlöcher (20) der Tragarme (11) befindet.
8. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkhebel (13) als Armlehnen oder Armstützen ausgebildet oder mit diesen
verbunden sind.