Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Kraftstoffeinspritzpumpe nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Bei einer solchen durch die DE-OS 33 18 236 bekannten Kraftstoffeinspritzpumpe wird
der von einem Pumpenzylinder geförderte und verdichtete Kraftstoff in dem die benötigte
Einspritzmenge übersteigenden Maß einem Speicher zugeführt, der ihn bis zum Beginn
des Saughubs wieder in den Pumpenarbeitsraum zurückschieben soll. Der Speicher steht
durch die unmittelbare Aufnahme des Absteuerstoßes bis zu seiner Entleerung unter
hohem Druck; dies bedingt eine massive Dimensionierung des Speichers und ruft Abdichtprobleme
hervor. Je nach der Drehzahl der Brennkraftmaschine ergeben sich unterschiedliche
Ladungszustände des Speichers und Ungenauigkeiten in der Kompressibilität des Speichervolumens;
damit ist nicht gewährleistet, daß auch bei hohen Drehzahlen der Brennkraftmaschine
aller abgesteuerter Kraftstoff wieder in den Pumpenarbeitsraum zurückgesteuert wird.
Die Steuerung der Verbindung zwischen Speicher und Pumpenarbeitsraum erfolgt über
Steuerkanten, die durch im Pumpenkolben verkörperte Ring- und Längsnuten verwirklicht
sind. Die Ring- und Längsnuten übernehmen einen Teil der Kraftstofführung zwischen
Speicher und Pumpenarbeitsraum. Sie haben systembedingt den Nachteil, daß das in ihnen
enthaltene, nicht steuerbare Kraftstoffvolumen als Totvolumen auftritt.
[0002] Alle diese Umstände beeinträchtigen, insbesondere bei schnellen Ladungswechseln,
die exakte Zumessung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge und somit die Leistungssteigerung
der Brennkraftmaschine durch Anhebung des Drehzahlniveaus. Des weiteren erfordert
die Herstellung der Nuten im Pumpenkolben aufwendige Arbeits- und Kontrollschritte,
wobei eine Dejustierung durch Verschleiß mittelbar die Funktionserfüllung der Kraftstoffeinspritzpumpe
mindert.
Vorteile
[0003] Die erfindungsgemäße Einrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß die Steuerung der Kraftstoffversorgung des Pumpenarbeitsraums
durch eine einfache Vorrichtung dargestellt werden kann, für die die Anwendung eines
Pumpenkolbens in seiner Funktion als Steuerungs- und Verteilelement für den Kraftstoffluß
von und zu dem Pumpenarbeitsraum nicht mehr erforderlich ist. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung wird im wesentlichen gebildet durch eine einfache Förderpumpe, die nach
dem Verdrängerprinzip arbeitet und einem als Steuermittel arbeitenden elektrisch
gesteuerten Ventil. Bei der Förderpumpe handelt es sich um eine kleine Vorförderpumpe,
die in der Lage ist, den Absteuerstoß bis zu einer begrenzten Druckhöhe aufzunehmen,
wodurch der Dimensionierungsaufwand der mit der Pumpe in Wirkung stehenden Teile
sowie die Abdichtproblematik zurücktritt. Diese einfachen Komponenten sind kostengünstig
herzustellen. Die wirtschaftlichen Vorteile werden noch unterstrichen durch die Möglichkeit,
bei der Vorrichtung auf das eingebaute Ventil zu verzichten, da die Grundvorrichtung
adaptabel ist an verschiedenartige Systeme, die über ein direkt gesteuertes elektrisches
Ventil verfügen. Die Kraftstoffmengensteue rung durch ein elektrisch gesteuertes
Ventil ermöglicht eine exakte Einspritzmengenzuordnung, da der Rückfüllgrad des Pumpenarbeitsraums
von der Abhängigkeit eines variablen Speicherrückstroms entbunden ist.
[0004] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Kraftstoffeinspritzpumpe möglich.
Dabei ist das Verdrängerelement der Förderpumpe als Stufenkolben so ausgebildet,
daß es möglich ist, dem Pumpenarbeitsraum während des Füllvorgangs mehr Kraftstoff
zuzuführen, als während des vorangegangenen Bewegungsabschnitts zwischen Förderende
und dem Umkehrpunkt in der obersten Bewegungslage des Pumpenkolbens von diesem verdrängt
und zur Vorrichtung hin abgesteuert wurde, was zu einer rascheren Füllung des Pumpenarbeitsraums
führt und schnellere Betriebsdrehzahlen der Brennkraftmaschine ermöglicht.
Zeichnung
[0005] Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen partiellen Längsschnitt
durch eine Radialkolbenpume, Figur 2 ein Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung
und Figur 3 den Bewegungsplan des Pumpenkolbens.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0006] In einem Gehäuse einer Radialkolbeneinspritzpumpe der Verteilerbauart befindet sich
ein rotierender Verteiler 2, dem durch mehrere radial zu dem Verteiler 2 stehenden,
in ortsfesten Lagern geführten Pumpenkolben unter Druck gesetzter Kraftstoff zugeliefert
wird. Beispielhaft wird hier ein Pumpenkolben 3 näher beschrieben. In der Bewegungsebene
des Pumpenkolbens 3 ist auf dem Verteiler 2 eine Ringnut 4 vorgesehen. Sie steht
in Verbindung mit einem Pumpenarbeitsraum 5, dessen Volumen durch den axial bewegten
Pumpenkolben 3 periodisch verändert wird. Der Pumpenkolben 3 ist dichtend und verschiebbar
gelagert in einer radial zum Verteiler 2 verlaufenden Bohrung 6 eines ortsfesten
Kolbenträgers 7. In dem dem Pumpenarbeitsraum 5 abgewandten Bereich des Pumpenkolbens
3 greift in eine Ringnut 8 ein gekröpfter Federteller 9 ein. Auf den Boden des Federtellers
9 wirkt eine Kolbenrückholfeder 10, deren anderes Ende sich in einer Ringnut 11 des
Kolbenträgers 7 abstützt. Konzentrisch die Kolbenrückfeder 10 umgebend und mit seinem
zylindrischen Mantel ebenfalls in die Ringnut 11 eingreifend bildet ein topfförmig
ausgebildeter Rollenstößel 12 mit seiner inneren Bodenfläche die Auflagefläche für
die der Kolbenrückholfeder 10 abgewandten Seite des Bodens des Federtellers 9.
[0007] Die äußere Bodenfläche des Rollenstößels 12 steht durch die Spannung der Kolbenrückholfeder
10 im Kraftschluß mit einer Rolle 13, die sich in einem synchron mit dem Verteiler
2 angetriebenen Nockenring 14 abstützt, durch dessen einwärts gerichtete Nocken der
Pumpenkolben 3 eine, entgegen der Auslenkung der Kolbenrückholfeder gerichtete,
den Pumpenarbeitsraum 5 verkleinernde Hubbewegung ausführt.
[0008] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Kraftstoffversorgung
und die Ableitung der nicht zur Einspritzung gelangten überschüssigen Kraftstoffmenge
des Pumpenarbeitsraums 5 über einen Kraftstoffkanal 15, der in einen Speicher 16 mündet.
Dieser weist eine bewegliche Wand 17 auf, die gegen die Kraft einer Feder 18 verstellbar
ist und ab einem vorgesehenen Hub eine in Form einer Ringnut ausgebildete Entlastungsöffnung
19 aufsteuert, die mit einem, in der Kraftstoffeinspritzpumpe enthaltenen Saugraum
20 in Verbindung steht, welcher über eine nicht mehr dargestellte Vorförderpumpe
auf niedrigem Druck gehalten wird. In den Kraftstoffkanal 15 ist ein elektrisch gesteuertes
Ventil 21 eingesetzt. Die bewegliche Wand 17 des Speichers 16 verlagert bei ihrem
Hub einen im Durchmesser kleineren Teil eines Stufenkolbens 22, der gegenüber dem
Speicher 16 dichtend in einem Teil einer Stufenbohrung 51 verschiebbar gelagert ist.
Der im Durchmesser größere Teil des Stufenkolbens 22 bildet in einer Förderpumpe 23
ein Verdrängungselement 24 mit einer aus der Ringfläche zwischen großem Durchmesser
und kleinem Durchmesser des Stufenkolbens 22 gebildeten Verdrängerfläche 25, die zusammen
mit dem anderen Teil der Stufenbohrung 51 einen Verdrängungsraum 26, der als Kraftstoffvorratsraum
ausgebildet ist, begrenzt. Der Verdrängungsraum 26 weist eine in den Saugraum 20
endende Saugleitung 27 auf. In diese ist ein erstes Rückschlagventil 28 derart eingesetzt,
daß ein Rückfluß aus dem Verdrängungsraum 26 zum Saugraum 20 unterbunden wird. Vom
Verdrängungsraum 26 führt ein Kraftstoffversorgungskanal 29 ab. Dieser weist ein zweites
Rückschlagventil 30 auf, das den Kraftstofffluß vom Verdrängungsraum 26 zur Einmündungsstelle
des Kraftstoffversorgungskanals 29 in den Kraftstoffkanal 15 zwischen Speicher 16
und dem Ventil 21 freigibt. Vom Pumpenarbeitsraum 5 führt des weiteren eine an der
Mantelfläche des Verteilers 2 verlaufende Verteilernut 31 ab, durch die bei der Drehung
des Verteilers 2 nacheinander Förderleitungen 32 mit dem Pumpenarbeitsraum 5 beim
Förderhub des Pumpenkolbens 3 verbunden werden. Die Förderleitungen 32, von denen
hier nur eine gezeigt ist, sind entsprechend der Zahl der zu versorgenden Zylinder
der zugehörigen Brennkraftmaschine am Umfang der den Verteiler 2 führenden Bohrung
34 verteilt angeordnet und enthalten je ein hier nicht dargestelltes Entlastungsventil
und je ein Einspritzventil 33.
[0009] Anhand der Figuren 2 und 3 soll nun die Arbeitsweise der in Figur 1 gezeigten Kraftstoffeinspritzpumpe
erläutert werden. Figur 3 zeigt dabei die Erhebungskurve des Pumpenkolbens 3 über
dem Drehwinkel . Ausgehend von der untersten Bewegungslage des Pumpenkolbens 3 im
Punkt UT beginnt dieser nach einem Vorhub h
V und dem Schließen des Kraftstoffkanals 15 durch das Ventil 21 im Punkt FB, der den
Förderbeginn kennzeichnet, seine Hochdruckförderung, die im Punkt FE, wodurch das
Förderende beschrieben ist, nach einem Hub h
N dadurch beendet wird, daß das Ventil 21, das sich nur während der Einspritzzeit
vom Punkt FB bis Punkt FE in Schließstellung befindet und damit den Kraftstoffkanal
15 sperrt, öffnet, woduch der unter Hochdruck stehende Pumpenarbeitsraum 5 über den
Kraftstoffkanal 15 hin zu niedrigem Druckniveau entlastet wird und daduch der Druck
im Pumpenarbeitsraum 5 unter den für die Einspritzung notwendigen Offenhaltungsdruck
des Einspritzventils 33 fällt. Vom Punkt FE an wird die vom Pumpenkolben 3 bis zu
seiner Bewegungsumkehr im oberen Totpunkt OT geförderte, nicht zur Einspritzung gelangte,
unter hohem Druck stehende Kraftstoffmenge durch den Kraftstoffkanal 15 in den Speicher
16 übergeschoben, dessen Füllung schon mit dem Vorhub h
V begonnen hat und während der Schließstellung des Ventils 21 unterbrochen wurde.
Die Auslenkung der den Speicher 16 begrenzenden beweglichen Wand 17 erfolgt bis zum
Kräftegleichgewicht zwischen der auf die bewegliche Wand 17 wirkende Druckkraft und
der durch den Hub der beweglichen Wand 17 hervorgerufene Rückstellkraft der Feder
18. Überschreitet die dem Speicher 16 zugeführte Kraftstoffmenge ein gewisses Maß,
so erreicht die bewegliche Wand 17 die Entlastungsöffnung 19, die die Verbindung
aufsteuert von dem Pumpenarbeitsraum 5 zu einem in der Kraftstoffeinspritzpumpe enthaltenen
Saugraum 20, dessen Druckniveau vergleichsweise gering ist. Dadurch wird der Druckanstieg
im Speicher 16 begrenzt. Zugleich mit der Hubbewegung der beweglichen Wand 17 wird
der Stufenkolben 22 ausgelenkt. Dessen Verdrängerfläche 25 vergrößert dabei das Volumen
in dem Verdrängungsraum 26, dessen Druckniveau unter jenes im Saugraum 20 absinkt.
Diese Druckdifferenz gleicht sich aus durch Öffnen des ersten Rückschlagventils 28
und Kraftstofffluß vom von einer Vorförderungpumpe unter geringen Druck gesetzten
Speicher 20 durch das erste Rückschlagventil 28 in den Verdrängungsraum 26. Mit dem
Saughub des Pumpenkolbens 3 zwischen OT und UT und geöffnetem Ventil 21 setzt, unterstützt
durch die Rückstellkraft der Feder 18, die Umkehrbewegung der beweglichen Wand 17
ein, wodurch sie das im Speicher 16 enthaltene Kraftstoffvolumen wiederum über den
Kraftstoffkanal 15 zum Pumpenarbeitsraum 5 zu dessen Füllung für die nach OT beginnende
Verdichtungsphase verschiebt. Zugleich mit der Entleerung des Speichers 16 wird die
Kraftstoffüllung des Pumpenarbeitsraums 5 ergänzend durch die Umkehrbewegung des
Stufenkolbens 22 bewirkt, wobei dessen Verdrängungsfläche 25 zusätzlichen Kraftstoff
gegen das nun geschlossene erste Rückschlagventil 28 über das im Kraftstoffversorgungskanal
29 nun in Flußrichtung liegende geöffnete zweite Rückschlagventil 30 in den Kraftstoffkanal
15 zum Pumpenarbeitsraum 5 überführt, bis dieser komplett gefüllt ist.
[0010] Mit dieser Ausgestaltung erhält man eine rasche Kraftstoffüllung des Pumpenarbeitsraums
5 mit relativ hohem konstanten Fülldruck, wobei auch bei hohen Betriebsdrehzahlen
der Brennkraftmaschine für die Kompressionsphasen des Pumpenkolbens 3 ausreichende
Kraftstoffeinspritzmengen verfügbar sind und die Steuerung der Kraftstoffversorgung
des Pumpenarbeitsraums 5 über ein adaptables Ventil 21 erfolgt.
1. Kraftstoffeinspritzpumpe mit wenigstens einem von einem Pumpenkolben (3) in einen
Teil des Gehäuses der Kraftstoffeinspritzpumpe eingeschlossenen Pumpenarbeitsraum
(5), der über einen Kraftstoffkanal (15) mit einem Speicher (16) verbunden ist, der
eine gegen die Kraft einer Feder (18) bewegliche Wand (17) aufweist, mit einem im
Kraftstoffkanal (15) angeordneten Steuermittel, das so steuerbar ist, daß der Pumpenarbeitsraum
(5) am Ende einer Hochdruckeinspritzung beim Förderhub des Pumpenkolbens (3) mit
dem Speicher (16) verbunden ist und von diesem getrennt ist, bevor der der Einspritzung
dienende Förderhub des Pumpenkolbens (3) begonnen hat und mit einem Kraftstoffversorgungskanal
(29), der beim Füllhub des Pumpenkolbens (3) den Pumpenarbeitsraum (5) mit einem Kraftstoffvorratsraum
verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuermittel ein elektrisch gesteuertes
Ventil (21) ist, das in den Kraftstoffkanal (15) angeordnet ist, in dem zwischen
Ventil (21) und Speicher (16) der Kraftstoffversorgungskanal (29) mündet, daß die
bewegliche Wand (17) des Speichers (16) ab einem vorgegebenen Hub eine Entlastungsöffnung
(19) aufsteuert und zugleich das Verdrängungselement (24) einer Förderpumpe (23)
im Sinne eines Saughubes betätigt, von deren Verdrängungsraum (26) der Kraftstoffversorgungskanal
(29) abzweigt.
2. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche
Wand (17) die Stirnfläche eines im Durchmesser kleineren Teils eines in einer Stufenbohrung
(51) verschiebbaren Stufenkolbens (22) ist und das Verdrängungselement (24) das im
Durchmesser größere Teil des Stufenkolbens (22) ist, mit einer aus der Ringfläche
zwischen großem Durchmesser und kleinem Durchmesser des Stufenkolbens (22) gebildeten
Verdrängerfläche (25), die den Kraftstoffvorratsraum, der als Verdrängungsraum (26)
ausgebildet ist, begrenzt.
3. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugleitung
(27) der Förderpumpe (23) über ein erstes Rückschlagventil (28) mit einem in der
Kraftstoffeinspritzpumpe angeordneten Saugraum (20) von einer Vorförderpumpe mit
Kraftstoff versorgt ist und der Verdrängungsraum (26) der Förderpumpe (23) über ein
zweites Rückschlagventil (30) mit dem Kraftstoffversorgungskanal (29) verbunden ist.