[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für ein in einer Türplatte montiertes
Zylinderschloss, dessen auf der Aussenseite der Türplatte vorstehendes Ende des Schlosszylinders
durch einen konvex gewölbten, mit einer Ausnehmung versehenen Schutzkörper abgedeckt
und dessen Stirnseite durch einen drehbaren Schutzdeckel geschützt ist, welcher mit
einem Schlitz zum Einführen eines Schlüssels versehen ist.
[0002] Ein grosser Teil der heute verwendeten Schlösser für Türen und durch eine schwenkbare
Platte verschliessbare Durchgänge bestehen aus Zylinderschlössern. Diese setzen sich
im wesentlichen aus einem ortsfesten Schlosszylinder und einem im Schlosszylinder
gelagerten drehbaren Kern zusammen, durch dessen Betätigung mit einem Schlüssel das
Schloss verriegelt und entriegelt werden kann.
[0003] Je nach der Dicke der Platte, in welcher das Zylinderschloss eingesetzt ist, steht
ein Teil des Schlosszylinders aussenseitig vor. Dieser zylindrische Teil wird von
Einbrechern zum Ansetzen eines Werkzeuges benützt, um damit das Schloss zu zerstören
und dadurch den Eintritt durch die Türe zu erzwingen.
[0004] Aus diesem Grunde ist es bekannt, dieses vorstehende, zylinderförmige Ende des Schlosslinders
durch einen Schutzkörper zu schützen, der von der Innenseite her auf die Aussenfläche
der Türplatte mittels Schrauben befestigt wird. Wesentlich ist hierbei, dass der Schutzkörper
konvex gewölbte Flächen aufweist, an denen ein Werkzeug zum Drehen des Schlosszylinders
nicht mehr angreifen kann, sondern abrutscht. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass
durch Anbohren der Stirnseite des Schlosszylinders das Schloss ebenfalls zerstört
und dadurch das Oeffnen der Türe erzwungen werden kann. Dieser Einbruchmöglichkeit
sucht man dadurch zu begegnen, dass der Durchgang im Schutzkörper, welcher den Zugang
zum drehbaren Kern des Schlosses ermöglicht, durch einen drehbaren Schutzdeckel abgedeckt
wird, in welchem zum Durchstecken des Schlüssels ein Schlitz ausgespart ist, durch
den der drehbare Kern zugänglich ist. Eine solche Ausführung zeigt die DE-Offenlegungsschrift
25 57 151. Dort wird zwar kein kreiszylinderförmiger Schlosszylinder, sondern ein
im wesentlichen ovaler Schlosszylinder verwendet. Selbstverständlich lassen sich die
Schutzkörper mit darin eingelegtem Schutzdeckel für alle Querschnittsformen von Schlosszylindern
verwenden. Solche Schutzdeckel können selbstverständlich auch bei Zylinderschlössern
verwendet werden, bei denen die Falle und der Schlosszylinder durch eine Metallplatte
abgedeckt sind. In diesem Fall erübrigt sich die Verwendung eines Schutzkörpers. Dieser
kann jedoch bei allen bestehenden und neu montierten Zylinderschlössern verwendet
werden, welche nicht in einen Metallkörper integriert sind und deshalb mit ihrem Ende
aus der Türplatte vorstehen.
[0005] Es ist bekannt, dass der im Schlosszylinder eingesetzte drehbare Kern exzentrisch
zum Schlosszylinder eingesetzt ist, damit genügend Platz für die Zuhaltungen des Schlosses
zur Verfügung steht. Bei bekannten Schlosszylindern ist jedoch diese Exzentrizität
nicht gleich gross. Dies bedeutet, dass der Schutzkörper mit dem Schutzdeckel nicht
für unterschiedliche Exzentrizitäten, sondern nur für eine einzige Exzentrizität anwendbar
ist, bei welcher die Drehachse des Schutzdeckels im wesentlichen mit der Drehachse
des Kerns des Schlosszylinders übereinstimmt. Dies bedeutet aber, dass für jedes Zylinderschloss
ein angepasster Schutzkörper hergestellt werden muss. Dies bedeutet jedoch einen zusätzlichen
Aufwand bei der Herstellung - es müssen verschiedene, kleinere Serien der einzelnen
Schutzkörper hergestellt werden - und bei der Lagerhaltung.
[0006] Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrundeliegt, eine Schutzvorrichtung
der eingangs beschriebenen Art so weiter auszugestalten, dass nur ein einziger Schutzkörper
für Schlosszylinder mit unterschiedlicher Exzentrizität des drehbaren Kerns verwendbar
ist.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass zur Anpassung der Lage
des Schutzkörpers und des drehbaren Schutzdeckels an die Schlosszylinder, deren drehbare
Kerne mit unterschiedlicher Exzentrizität zum Zentrum des Schlosszylinders angeordnet
sind, die das Zylinderende aufnehmende Ausnehmung des Schutzkörpers mit einer Hülse
ausgebüchst ist, welche eine zum Aussendurchmesser derselben angeordnete, exzentrische
Bohrung aufweist. Dadurch wird erreicht, dass bei unterschiedlichen Exzentrizitäten
des drehbaren Kernes der Schlosszylinder dieser durch entsprechende Hülsen mit dem
drehbaren Deckel zum Fluchten gebracht werden kann. Zweckmässig ist hierbei die Hülse
zu einer solchen koaxialen Ausrichtung der Kerne mindestens zweier Schlosszylinder
zum Schutzdeckel drehbar und in mindestens zwei unterschiedlichen Positionen in die
Ausnehmung des Schutzkörpers einstellbar.
[0008] Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt und nachfolgend
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt einer Schutzvorrichtung für ein Zylinderschloss,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Schutzvorrichtung nach Fig. 1 aus Richtung II,
Fig. 3 ein in grösserem Massstab dargestelltes Detail eines in den Schutzkörper einsetzbaren
Schutzdeckels und eines als Aufbohrschutz dienenden Schutzringes, der in der Ausnehmung
des Schutzkörpers befestigt wird und das Ausbohren neben dem Schutzdeckel verhindert
oder mindestens wesentlich erschwert, und
Fig. 4 die Stirnseiten zweier Schlosszylinder mit unterschiedlicher Exzentrizität,
bei welchen durch Drehen einer den Schlosszylinder umgebenden Hülse um 180o die beiden Kerne mit dem Schutzdeckel zum Fluchten gebracht werden können.
[0009] Der in Fig. 1 dargestellte Schutzkörper 1 ist in starker Vergrösserung dargestellt,
damit die mit dem Schutzkörper 1 zusammenwirkenden weiteren Teile besser sichtbar
sind. Der Schutzkörper 1 ist im wesentlichen als ovaler Körper ausgebildet, der nach
allen Seiten geneigte Flächen aufweist, damit ein daran angesetztes Werkzeug abgleitet.
Der Schutzkörper 1 weist eine ebene Stirnfläche 2 auf, in welcher ein Durchgang 3
angeordnet ist. Der Durchgang 3 ist am besten aus Fig. 2 erkennbar, in welcher der
Schutzkörper 1 ohne Innenteile dargestellt ist.
[0010] Der Schutzkörper 1 weist auf seiner Rückseite 4 eine Ausnehmung 5 auf, an deren Grund
der Durchgang 3 anschliesst. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, bildet der Grund der
Ausnehmung 5 einen Stützrand 7.
[0011] In die Ausnehmung 5 des Schutzkörpers 1 ist eine kreiszylindrische Hülse 8 eingesetzt,
deren Innenbohrung 9 exzentrisch zum Aussendurchmesser 10 der Hülse 8 angeordnet ist.
Die Hülse 8 liegt an einem Rand 12 der Ausnehmung 5 an, weist jedoch etwas Spiel auf,
so dass sie gedreht oder herausgenommen und in einer anderen Stellung in die Ausnehmung
5 eingesetzt werden kann.
[0012] In den Durchgang 3, dessen Mittenachse 13 zur Mittenachse 14 der Ausnehmung 5 versetzt
ist, wird ein Schutzdeckel 16 eingesetzt, dessen Form am besten aus Fig. 3 erkennbar
ist. Der Schutzdeckel 16 weist eine zylinderförmige Partie 17 und eine daran anschliessende
Flanschpartie 18 auf. Die Flanschpartie 18 ist angeschrägt und weist damit die Form
eines schmalen Kegelstumpfes auf. Die Flanschpartie 18 stützt sich an der Innenseite
des Stützrandes 7 ab, wobei die zylinderförmige Partie 17 an ihrer Stirnseite zweckmässig
mit der ebenen Stirnfläche 2 des Stützkörpers 1 fluchtet. In dem Schutzdeckel 2 ist
ein Schlitz 20 vorgesehen, durch welchen der Schlüssel des Zylinderschlosses einführbar
ist.
[0013] In der Ausnehmung des Schutzkörpers 1 ist ein Schutzring 21 gelegt. Dieser weist
einen kegelstumpfförmigen Durchgang 22 auf und liegt mit diesem auf dem Kegelstumpf
der Flanschpartie 18. In Fig. 3 ist der Schutzring 21 mit einem Abstand gegenüber
der Flanschpartie 18 zur besseren Uebersicht dargestellt, während in Fig. 1 der an
der Flanschpartie 18 anliegende Schutzring 21 dargestellt ist.
[0014] Der Schutzring 21 liegt mit geringem Spiel in der Ausnehmung 5, so dass die Mittenachse
seines Aussendurchmessers entsprechend der versetzten Lage des Durchganges 3 gegenüber
der Ausnehmung 5 gegenüber der Mittenachse des kegelstumpfförmigen Durchgangs 22 versetzt
ist.
[0015] Der Schutzring 21 weist an der Stelle der grössten Materialbreite eine Bohrung 24
auf, welche einen Zapfen 25 aufnimmt, der im Stützrand 7 verankert ist. Dieser Zapfen
25 wird verstemmt oder vernietet, so dass eine feste Verbindung zwischen dem Schutzring
21 und dem Stützkörper 1 entsteht, durch welche der Schutzdeckel 16 gehalten wird.
Der Schutzring 21 bildet jedoch auch gleichzeitig einen Aufbohrschutz, damit beim
Aufbohren des Stützkörpers von der ebenen Stirnfläche 2 aus das Eindringen des Bohrers
verhindert wird.
[0016] Aus Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, dass der Stützkörper 1 zwei Befestigungszapfen
26 aufweist, die mit einem Gewindesackloch 27 versehen sind. Mit den Befestigungszapfen
26 wird der Schutzkörper 1 von der Innenseite der Türplatte mittels Schrauben festgeschraubt.
[0017] Aus Fig. 4 ist ersichtlich, wie bei zwei Zylinderschlössern 28, 29, deren drehbare
Kerne 30 unterschiedliche Exzentrizitäten e₁, e₂ aufweisen, durch die Hülse 8, welche
in zwei um 180
o versetzte Stellungen in die Ausnehmung 5 eingelegt wird, in fluchtende Lage mit der
Mittenachse 13 des Durchganges 3 und damit des Schutzdeckels 16 verbracht werden können.
Beim Schlosszylinder 28 mit einer grösseren Exzentrizität e₁ ist die dünnere Wandpartie
der Hülse 8 auf der Oberseite des Schlosszylinders 28 angeordnet, während bei der
kleineren Exzentrizität e₂ des Kernes 30 bei dem Schlosszylinder 29 die grössere Wandpartie
der Hülse 8 auf der Oberseite liegt. Dies wird durch Drehen der Hülse 8 um 180
o erreicht. Damit werden die Abstände a von der Mittenachse des Kernes 30 bis zum Rand
der Hülse 8 gleichgross, so dass beide Schlosszylinder 28, 29 mit dem Schutzdeckel
16 fluchten können, ohne dass am Schutzkörper 1 eine Aenderung vorgenommen werden
muss. Grundsätzlich ist es möglich, weitere Schlosszylinder mit dem Schutzdeckel 16
zum Fluchten zu bringen, deren Exzentrizität innerhalb der beiden Exzentrizitäten
e₁ und e₂ liegt, indem die Hülse 8 um Winkel kleiner als 180
o gedreht wird.
[0018] Die beschriebene Schutzvorrichtung besteht somit aus vier Teilen, dem Schutzkörper
1, dem Schutzdeckel 16, dem als Aufbohrschutz ausgebildeten Schutzring 21 und der
Hülse 8. Hierbei kann der Schutzkörper 1 zweckmässig aus einem legierten Stahlguss
im Feinguss-Verfahren zusammen mit den Zapfen 25 abgegossen werden, Der Schutzdeckel
16 und der Schutzring 21 sind zweckmässig aus einem gehärteten Stahl hergestellt,
während die Hülse 8 aus einem normalen Baustahl hergestellt sein kann. Die Befestigungszapfen
26 werden zweckmässig zusammen mit dem Stützkörper 1 hergestellt.
1. Schutzvorrichtung für ein in einer Türplatte montiertes Zylinderschloss, dessen
auf der Aussenseite der Türplatte vorstehendes Ende des Schlosszylinders durch einen
konvex gewölbten, mit einer Ausnehmung (5) versehenen Schutzkörper (1) abgedeckt und
dessen Stirnseite durch einen drehbaren Schutzdeckel (16) geschützt ist, welcher mit
einem Schlitz (20) zum Einführen eines Schlüssels versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Anpassung der Lage des Schutzkörpers (1) und des drehbaren Schutzdeckels
(16) an die Schlosszylinder (28, 29), deren drehbare Kerne (30) mit unterschiedlicher
Exzentrizität (e₁, e₂) zum Zentrum des Schlosszylinders angeordnet sind, die das Zylinderende
aufnehmende Ausnehmung (5) des Schutzkörpers (1) mit einer Hülse (8) ausgebüchst ist,
welche eine zum Aussendurchmesser (10) derselben angeordnete exzentrische Bohrung
(9) aufweist.
2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (8) zur
koaxialen Ausrichtung der Kerne (30) mindestens zweier Schlosszylinder (28, 29) zum
Schutzdeckel (16) drehbar und in mindestens zwei unterschiedliche Positionen in der
Ausnehmung (5) des Schutzkörpers (1) einstellbar ist.
3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzdeckel
(16) als zylinderförmiger Teil (17) mit einer vorstehenden Flanschpartie (18) ausgebildet
ist.
4. Schutzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzdeckel
(16) durch die Ausnehmung (5) in einen an die Ausnehmung anschliessenden, zu derselben
exzentrischen Durchgang (3) eingelegt ist, wobei die Flanschpartie (18) des Schutzdeckels
(16) an einem den Durchgang (3) der Ausnehmung (5) bildenden Stützrand (7) abgestützt
ist.
5. Schutzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanschpartie
(18) des Schutzdeckels (16) als Kegelstumpf ausgebildet ist.
6. Schutzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzdeckel
(16) innenseitig durch einen, einen Aufbohrschutz bildenden Schutzring (21) gehalten
ist, dessen Durchgang (22) sich kegelstumpfförmig gegen den Schutzdeckel (16) erweitert
und sich auf die kegelstumpfförmige Flanschpartie (18) des Schutzdeckels (16) legt.
7. Schutzvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzring
(21) mittels einer formschlüssigen Verbindung, z. B. einer Nietverbindung (24, 25),
in dem Grund der Aussnehmung (5) befestigt ist.
8. Schutzvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Nietverbindung
sich aus einem, einen integralen Teil des Schutzkörpers (1) bildenden Zapfen (25)
und einer den Zapfen aufnehmenden Bohrung (24) in dem Schutzring (21) zusammensetzt.