[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Schächte für die Straßenentwässerung oder Kanalrevision,
die einem starken Schwerlastverkehr ausgesetzt sind.
[0002] Der Aufbau von Straßen ist im Hinblick auf die dynamische Belastung derart elastisch
gestaltet, daß der darüber rollende Verkehr keine Schäden verursacht. Im Gegensatz
hierzu stehen die Schachtbauten, die von der Abdeckung bis zur Kanalsohle aus steifen
und starr aufeinandergesetzten Bauteilen bestehen. Die Folge davon ist, daß Schwachstellen
am Schacht, das sind vor allem der Fugenmörtel und die angrenzenden Bereiche der Schachtbauteile,
zerstört werden. Der Schacht sinkt dadurch ab, seine Standfestigkeit ist nicht mehr
gewährleistet.
[0003] Die seit vielen Jahren verwendeten dämpfenden Einlagen von Schachtdeckeln können
dieses Problem nicht beseitigen, sondern nur mildern. Die Einlagen haben nur einen
Überstand von wenigen Zehntelmillimetern, so daß es bei entsprechend hoher dynamischer
Kraftaufbringung doch zu metallischer Berührung zwischen Deckel und Rahmen kommt und
die Stöße an die darunter liegenden Schachtbauteile weitergegeben werden.
[0004] Mit der Verspannung von mehreren übereinander liegenden Auflage- und Ausgleichsringen
nach der DE-OS 2 224 479 wurde der Versuch unternommen, der Zerstörung der Schachtbauteile
und des Fugenmörtels zu begegnen. Die Verschraubung mittels Zugankern hatte jedoch
zur Folge, daß die auf die Zuganker wirkenden Prellschläge die Verspannung allmählich
zerstörten. Danach trat dieselbe Zerschlagung der Schachtbauteile ein wie bei unverspannten.
[0005] Die Aufgabe, eine Konstruktion zu finden, bei der die Schachtbauteile über eine unbegrenzte
Zeit den Verkehrsbelastungen unbeschadet standhalten, wird gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß mindestens eines der Schachtbauteile einen begrenzt dauerelastischen Aufbau
oder in Belastungsrichtung wirksamen elastischen Belag aufweist. Diese begrenzte Elastizität
führt dazu, daß Druckstöße in den Schachtbauteilen aufgefangen werden. Dabei sind
die Vertikalbewegungen durch die Nachgiebigkeit in etwa genausogroß wie in dem umgebenden
Straßenbett. Eine gegenseitige Bewegung findet nicht statt, so daß also auch keine
Ablösung zwischen Schacht und Straßenbelag eintritt. Es kann noch ein übriges getan
werden, um Ablösungen und übermäßige Beanspruchung der oberen Schachtbauteile zu vermeiden:
man kann den Auflagering, der die elastischen Beläge aufweist, nach außen derart vergrößern,
daß er sich auf dem Straßenbett abstützt. Auf diese Weise wird ein Teil der Belastung
vom Schacht ferngehalten.
[0006] Eine Möglichkeit, Schachtbauteile durch ihre Form und Gestaltung elastisch zu machen,
ist der Konus. Der Schaftkonus erhält demnach eine so starke Konizität, daß er durch
seine im oberen Abschnitt bei Belastung nach innen gerichtete Verformung dauerelastisch
ist. Diese Verformung kann durch eine auf den Verformungsweg abgestimmte Bewehrung
unterstützt werden.
[0007] Eine andere Möglichkeit zum Erzielen einer ausreichenden Nachgiebigkeit ist die Verwendung
eines elastischeren Werkstoffs für mindestens eines der Schachtbauteile als Zementbeton.
In Frage kommen hier in erster Linie kunstharzgebundene oder durch mineralische Fasern
bewehrte Betone. Dabei kann die Wandstärke z.B. des Schaftkonus oder eines Schachtrings
wegen der höheren Festigkeit dieser Betone verringert werden, was der Dauerelastizität
förderlich ist.
[0008] Um Schwachstellen zwischen Einlegrahmen, Ausgleichringen und Schaftkonus zu vermeiden,
wird vorzugsweise vorgeschlagen, den Einlegrahmen mit dem Schaftkonus einstückig auszubilden.
Wenn der Einlegrahmen eine eingebettete Guß- oder Stahlzarge hat, wird deren Innenschürze
bis an den Übergang zum Konus heruntergezogen. Die Verkehrsbelastung wird auf diese
Weise unmittelbar in den oberen Bereich des Konus eingeleitet.
[0009] Falls der Einlegerahmen getrennt vom Konus ausgebildet ist, ist es vorteilhaft, den
Innendurchmesser des Einlegrahmens kleiner zu machen als den des darunterliegenden
Schachtbauteils und die Innenschürze bis unter die Unterkante des Einlegrahmens herunterzuziehen.
Diese überstehende Kante dient als Tropfkante.
[0010] Anstelle der dauerelastischen Ausbildung eines Schachtbauteils kann ein Schachtbauteil,
insbesondere ein Ausgleich- oder Auflagering, beidseitig mit einem Elastomer beschichtet
werden. Vorzugsweise wird dieser Ring mit einer Seitenverschiebesicherung versehen,
damit die Elastomerschichten nur vertikal belastet werden. Da sich diese Sicherung
außerhalb der Auflageflächen des Rings befindet, wirkt dieser Überstand wie eine Abstützung
auf der Straßenkofferung, die die Verkehrsbelastung zum Teil vom Schacht übernimmt.
[0011] Weitere erfindungswesentliche Merkmale gehen aus der nachfolgenden Beschreibung von
in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen der Erfindung hervor. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform mit einem dauerelastischen Schaftkonus,
Fig. 2 ein mit einer dauerelastischen Schicht versehener Ausgleichring unter dem Einlegrahmen,
Fig. 3 ein einstückig mit dem Schaftkonus ausgebildeter Einlegrahmen,
Fig. 4 ein zusätzlich mit Verschiebesicherung versehener Auflagering,
Fig. 5 ein aus einer Elastomerschicht und zwei metallischen Deckschichten bestehender
Auflagering.
[0012] Bei dem Schacht 1 nach Fig. 1 hat der Schaftkonus 2 eine starke Konizität von beinahe
45°. Die Nut/Feder-Verbindung 3 ist so angeordnet, daß die radialen Schubkräfte des
unteren Rings des Schaftkonus von dem Schachtring 4 aufgenommen werden können. Der
Schaftkonus kann zur Erhöhung der Elastizität mit Drahtringen 5 bewehrt sein.
[0013] Der oben aufgesetzte Einlegrahmen 6 hat eine Gußzarge 7, deren Innenschürze 9 über
die Unterseite des Betonrahmens 9 verlängert ist. Sie dient dort als Tropfkante und
Verschiebesicherung.
[0014] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist der Einlegrahmen 6′ auf einen Ausgleichring
10 aufgesetzt, der oben mit einer Elastomerschicht 11 versehen ist. Die Innenschürze
8′ ist nach innen abgewinkelt und außen mit Rippen 12 versehen, die so lang sind,
daß sie bis über die Elastomerschicht 11 reichen und am Beton als Verschiebesicherung
dienen.
[0015] Fig. 3 zeigt einen Schaftkonus 13, dessen oberer Bereich einstückig mit dem Einlegerahmen
14 ist. Die Gußzarge 15 hat hier ebenfalls eine Innenschürze 16, die am Übergang zum
Konus endet.
[0016] Das Besondere an dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist der verschiebesichere Auflagering
17, der auf der Ober- und Unterseite eine Elastomerschicht 18, 19 aufweist. Diese
Schichten enden außen an den Nocken 20 und Rücksprüngen 21, so daß sie die oben und
unten angrenzenden Ringe nicht stören.
[0017] Zwischen dem Einlegerahmen 22 aus Gußeisen und dem Schaftkonus 23 nach Fig. 5 ist
eine Elastomerschicht 24 eingefügt, die beidseits unlösbar mit metallischen Deckschichten
25, 26 verbunden ist. Die obere Deckschicht 25 besitzt Stehbolzen 27, die die Verschraubung
mit dem unteren Flansch des Einlegrahmens 22 bildet. Die untere Deckschicht 26 ist
mittels Steckbolzen 28 und Hülsen 29 mit dem Schaftkonus 23 verbunden. Auf diese Weise
ist für eine Verschiebesicherung und eine uneingeschränkte vertikale Nachgiebigkeit
gesorgt. Ein Losrütteln ist ebenfalls nicht möglich.
[0018] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 kann der beschichtete Auflagering als Platte
nach außen vergrößert sein, die somit eine Abstützung auf der Straßenkofferung bietet.
1. Schacht für Straßenentwässerung oder Kanalrevision, enthaltend eine Schachtabdeckung
mit Deckel oder Rost und einem Einlegrahmen sowie mehreren Schachtbauteilen, wie Auflageringen,
Schaftkonen und Schachtringen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Schachtbauteile (2, 10, 17, 24) einen begrenzt dauerelastischen
Aufbau oder in Belastungsrichtung wirksamen dauerelastischen Belag (11, 18, 19) aufweist.
2. Schacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaftkonus (2) eine so starke Konizität aufweist, daß er durch seine im
oberen Abschnitt nach innen gerichtete Verformung dauerelastisch ist.
3. Schacht nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaftkonus (2) eine auf die Dauerelastizität abgestimmte Bewehrung (5) hat.
4. Schacht nach Anspruch 2 oder 3. dadurch gekennzeichnet, daß der Schaftkonus (13) einstückig mit dem Einlegrahmen (14) ist.
5. Schacht nach Anspruch 4, mit einer in dem Einlegrahmen (6, 6′) eingebetteten Guß-
oder Stahlzarge (7, 7′), dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschürze (8, 8′) der Zarge (7, 7′) bis an den Übergang zum Schaftkonus
(2) heruntergezogen ist.
6. Schacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Auflageringe (17) beidseitig mit einem Elastomer (18, 19) beschichtet
ist.
7. Schacht nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagering (17) zur Abstützung in der Kofferung außen übersteht.
8. Schacht nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagering aus einer dauerelastischen Zwischenlage (24) und zwei metallischen,
mit ihr unlösbar verbundenen Deckschichten (25, 26) besteht.
9. Schacht nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Deckschicht (26) mit dem darunter liegenden Schachtbauteil (23) durch
Steckzapfen (28) verbunden ist.
10. Schacht nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Deckschicht (25) mit dem darüber liegenden Ring, insbesondere dem
Einlegrahmen (22), verschraubt ist.
11. Schacht nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser des Einlegrahmens (6, 6′) kleiner ist als der des darunter
liegenden Schachtbauteils (2, 10) und daß die Innenschürze (8, 8′) der Zarge (7, 7′)
bis über die Unterseite des Einlegrahmens (6, 6′) nach unten verlängert ist.