[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Waschverfahren, das der Farbstoff- und Aufhellerübertragung
von farbigen bzw. aufgehellten Textilien auf weiße oder hellfarbige bzw. nicht aufgehellte
Textilien während des gemeinsamen Waschens entgegenwirkt.
[0002] Die Übertragung von Farbstoffen, zu der im folgenden auch die Aufheller gezählt werden,
bei der gemeinsamen Wäsche von farbigen und weißen bzw. hellfarbigen Textilien ist
ein seit langem bekanntes Problem, für daß es bereits einige Lösungsvorschläge gibt.
Aus der DE-B-22 32 353 ist ein Waschmittel bekannt, dessen verfärbungsinhibierender
Zusatz Polymerbestandteile auf Basis von Polyvinylpyrrolidon sind. Die DE-A-29 16
656 beschreibt Waschmittel mit einem Zusatz an kationischen Alkylpyrridiniumsalzen
zur Verhinderung der Übertragung optischer Aufheller von aufhellerhaltigen Wäschestücken
auf aufhellerfreie Wäschestücke während des Waschens. Aus der DE-B-12 24 698 ist bekannt,
daß man durch eine Behandlung von Textilien, die durch Aufhellerübertragung eine Farbtonverschiebung
erfahren haben, mit Lösungen von tertiären und quartären organischen Stickstoffbasen
oder deren Salzen eine Farbtonregenerierung bewirken kann. Gegenstand der DE-A-35
19 012 sind Waschmittel mit einem Gehalt an Polymerbestandteilen auf Basis von Polyvinylpyrrolidon
und wasserlöslichen kationischen Verbindungen. Aus der DE-A-28 14 287 ist als verfärbungsinhibierender
Wirkstoff Polyvinylimidazol und aus der DE-A-28 14 329 Polyvinyloxazolidon bekannt.
Die EP-A-0 262 897 beschreibt Waschmittel auf der Basis von anionischen oberflächenaktiven
Verbindungen, Polyvinylpyrrolidon und nichtionischen Verbindungen mit einem HLB-Wert
von nicht mehr als 10,5. Dem zuletzt genannten Dokument des Standes der Technik ist
zu entnehmen, daß die verfärbungsinhibierende Wirkung der genannten wasserlöslichen
Polymeren dann nicht von anionischen Tensiden beeinträchtigt wird, wenn man gleichzeitig
nichtionische Tenside mit einem niedrigen HLB-Wert verwendet. Bis dahin war die Fachwelt
davon ausgegangen, daß die Wirksamkeit der verfärbungsinhibierenden wasserlöslichen
Polymere an die vollständige oder weitgehende Abwesenheit von anionischen Tensiden
gebunden ist (vgl. DE-B-22 32 353). Dem Stand der Technik ist also zu entnehmen, daß
die Wirksamkeit von wasserlöslichen Polymeren als verfärbungsinhibierender Wirkstoff
entweder an die Abwesenheit von anionischen Tensiden oder, falls anionische Tenside
verwendet werden, an die Mitverwendung von nichtionischen Tensiden mit einem niedrigen
HLB-Wert gebunden ist. Nichtionische Tenside mit einem hohen HLB-wert stellen aber
interessante waschaktive Verbindungen dar.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Nutzbarmachung von nichtionischen
Tensiden mit einem hohen HLB-Wert zum Waschen von verfärbungsempfindlichen Textilien
in Gegenwart von anionischen Tensiden und Verfärbungsinhibitoren.
[0004] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man nichtionische Tenside mit einem
hohen HLB-Wert in Anwesenheit von anionischen Tensiden und wasserlöslichen Polymeren
als Verfärbungsinhibitor verwenden kann, wenn man bestimmte Mengenverhältnisse von
anionischen Tensiden und nichtionischen Tensiden mit einem hohen HLB-Wert beim Waschen
einhält. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum Waschen
von verfärbungsempfindlichen Textilien in wäßrigen Waschlaugen, die anionische Tenside,
nichtionische Tenside und wasserlösliche Polymere als Verfärbungsinhibitor enthalten.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Gewichtsverhältnis von nichtionischen
Tensiden zu anionischen Tensiden in der Waschlauge im Bereich von 1 : 0,3 bis 1 :
3 einstellt und der HLB-Wert der nichtionischen Tenside größer als 11 ist.
[0005] Verfärbungsempfindliche Textilien im Sinne der vorliegenden Erfindung sind solche
weißen oder hellfarbigen Textilien, die beim gemeinsamen Waschen mit gefärbten oder
aufhellerhaltigen Textilien eine Farbtonänderung erfahren.
[0006] Geeignete anionische Tenside sind wasserlösliche Alkalisalze von organischen Sulfaten
und Sulfonaten mit Alkylgruppen, die 8 bis 22 Kohlenstoffatome enthalten. Beispiele
für geeignete anionische Tenside sind Natrium- oder Kaliumsalze von Alkylsulfaten,
insbesondere von Alkylsulfaten, die sich von C₈ bis C₁₈ Alkoholen ableiten, beispielsweise
von Talgalkohol oder Kokosalkohol. Andere geeignete anionische Tenside sind die Natrium-
oder Kaliumsalze von C₉ bis C₂₀-Alkyl-Benzolsulfonaten, insbesondere von solchen Alkylbenzolsulfonaten,
deren Alkylgruppe 10 bis 15 Kohlenstoffatome enthält. Andere anionische Tenside,
die bei dem erfindungsgemäßen Waschverfahren verwendet werden können, sind Natrium-
oder Kaliumsalze von Fettsäuren mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen. Diese Seifen werden
bei der Einstellung des Verhältnisses von nichtionischen Tensiden zu anionischen
Tensiden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren rechnerisch mitberücksichtigt.
[0007] Nichtionische Tenside, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden,
haben einen HLB-Wert von mehr als 11. Der HLB-Wert gibt das Verhältnis vom hydrophilem
zu hydrophobem Molekülanteil der nichtionischen Tenside an. Vor allem für Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid an längerkettige Alkohole kann der HLB-Wert leicht ermittelt bzw.
berechnet werden. Bestimmungs- und Berechnungsmethoden sind in der Literatur bekannt,
beispielsweise aus M. J. Schick ,'Nonionic Surfactants", Dekker, New York, 1967. Längerkettige
Alkohole sind lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkohole mit wenigstens
10 Kohlenstoffatomen im Molekül oder Gemische derartiger Alkohole. Besonders geeignete
nichtionische Tenside sind Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an derartige Alkohole.
Auch Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und Propylenoxid an derartige Alkohole sind
geeignete nichtionische Tenside, sofern deren HLB-Wert größer als 11 ist. Die Alkohole
können sich von natürlichen Fetten oder Ölen, beispielsweise von Kokosöl oder Talgfett
ableiten. Sie haben dann 10 bis 22 Kohlenstoffatome im Molekül und sind überwiegend
linear. Synthetisch hergestellte Alkohole sind beispielsweise Oxoalkohole mit 12 bis
18 Kohlenstoffatomen im Molekül. Anlagerungsprodukte von Ethylen-oxid oder Ethylenoxid
und Propylenoxid an derartige Alkohole sind ebenfalls geeignete nichtionische Tenside,
wobei Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an derartige Alkohole bevorzugt werden.
Es können auch Gemische nichtionischer Tenside, von denen ein Teil einen HLB-Wert
von 11 oder weniger hat, verwendet werden; in dem Fall ist es für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens wichtig, daß das Gemisch aus nichtionischen Tensiden
so zusammengesetzt ist, daß der HLB-Wert des Gemisches größer als 11 ist.
[0008] Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es von besonderem Vorteil, wenn man das Gewichtsverhältnis
von nichtionischen Tensiden zu anionischen Tensiden in der Waschlauge im Bereich von
1:0,5 bis 1:2 einstellt. Universalwaschmittel weisen in der Regel ein derartiges
Verhältnis von anionischen Tensiden zu nichtionischen Tensiden auf. Um mit derartigen
Waschmitteln verfärbungsempfindliche Textilien ohne Verfärbungen waschen zu können,
ist es daher lediglich erforderlich den Universalwaschmitteln die genannten wasserlöslichen
Polymere als Verfärbungsinhibitor zuzusetzen. Feinwaschmittel enthalten demgegenüber
nichtionische und anionische Tenside in einem Verhältnis, das außerhalb des genannten
Bereichs liegt. Bei Verwendung derartiger Waschmittel ist es daher erforderlich, daß
man zum Waschen von verfärbungsempfindlichen Textilien nicht nur die genannten wasserlöslichen
Polymere als Verfärbungsinhibitor sondern auch zusätzlich so viel nichtionische Tenside
mit einem HLB-Wert, der größer als 11 ist, zusetzt, daß das Verhältnis von nichtionischen
Tensiden zu anionischen Tensiden in der Waschlauge in dem für das erfindungsgemäße
Verfahren angegebenen Bereich liegt.
[0009] Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorteilhaft, daß man
die Konzentration der anionischen Tenside in der Waschlauge im Bereich von 0,1 g/l
bis 3 g/l, vorzugsweise im Bereich von 0,5 g/l bis 1,5 g/l einstellt. Mit einer Konzentration
an anionischen Tensiden in diesem Bereich erhält man nicht nur besonders gute Waschergebnisse
sondern auch eine besonders geringe Verfärbung der verfärbungsempfindlichen Textilien.
[0010] Ein weiteres Kriterium für eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist die Konzentration der nichtionischen Tenside in der Waschlauge. In
einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Konzentration der genannten nichtionischen
Tenside mit einem HLB-Wert von mehr als 11 in der Waschlauge 0,1 g/l bis 3 g/l, vorzugsweise
0,5 g/l bis 1,5 g/l.
[0011] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens berücksichtigt
die Konzentration der als Verfärbungsinhibitor eingesetzten wasserlöslichen Polymere
in der Waschlauge. Vorzugsweise stellt man die Konzentration der wasserlöslichen Polymere
in der Waschlauge im Bereich von 0,01 g/l bis 0,5 g/l, insbesondere im Bereich von
0,02 g/l bis 0,3 g/l ein.
[0012] Die als Verfärbungsinhibitor eingesetzten wasserlöslichen Polymere sind die bereits
obengenannten Wirkstoffe Polyvinylimidazol und Polyvinyloxazolidon und Copolymere
auf Basis von N-Vinylimidazol oder N-Vinyloxazolidon mit N-Vinylpyrrolidon, bei denen
der Anteil an N-Vinylpyrrolidon wenigstens 50 Gew.-% ausmacht sowie insbesondere
Polymere auf Basis von N-Vinylpyrrolidon. Ein derartiger Polymerbestandteil kann ein
Molgewicht im Bereich von etwa 10.000 bis 1.000.000 haben. Geeignete Homopolymere
haben ein Molgewicht zwischen etwa 15.000 bis etwa 700.000. In Copolymeren, die für
das erfindungsgemäße Waschverfahren geeignet sind, beträgt der Anteil an N-Vinylpyrrolidon
wenigstens etwa 50 Gew.-% des Copolymeren. Geeignete Comonomere sind beispielsweise
Acrylnitril und Maleinsäureanhydrid. Das bevorzugte Molgewicht von geeigneten Copolymeren
liegt im Bereich von etwa 20.000 bis etwa 200.000. Besonders wirksame Homopolymere
haben beispielsweise ein Molgewicht im Bereich von 30.000 bis 600.000, insbesondere
etwa 40.000.
[0013] Von besonderem Wert für das erfindungsgemäße Verfahren sind nichtionische Tenside
mit einem HLB-Wert zwischen 11,5 und 15. Die Verwendung derartiger Tenside ist daher
bevorzugt. Vorzugsweise verwendet man als nichtionische Tenside mit einem HLB-Wert
von mehr als 11 Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an lineare oder verzweigte, gesättigte
oder ungesättigte Alkohole mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen im Molekül und insbesondere
Gemische derartiger Anlagerungsprodukte Derartige Gemische liegen bei der Herstellung
der nichtionischen Tenside aus natürlichen Fetten oder Ölen oder aus synthetisch hergestellten
Alkoholen ohnehin meist vor. Die Anzahl der Kohlenstoffatome für die Herstellung von
nichtionischen Tensiden von geeigneten Alkohol-Gemischen liegt im Bereich von 10 bis
20 Kohlenstoffatomen im Molekül. Die Menge des hieran anzulagernden Ethylenoxid oder
Ethylenoxid und Propylenoxid richtet sich nach dem Erfordernis eines HLB-Werts von
mehr als 11, d. h., nichtionische Tenside aus längerkettigen Alkoholen benötigen
zur Erreichung eines HLB-Wertes von mehr als 11 eine größere Menge angelagerten Ethylenoxids
oder Ethylenoxids und Propylenoxids als kürzerkettige Alkohole.
[0014] Die Einstellung der für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wesentlichen
Gewichtsverhältnisse und Konzentrationen kann erfolgen, indem man der Waschlauge so
viel an verfärbungsinhibierenden wasserlöslichen Polymeren sowie im Bedarfsfall an
nichtionischen Tensiden mit einem HLB-Wert von mehr als 11 zusetzt, daß man die genannten
Konzentrations- oder Mengenverhältnisse in der Waschlauge erhält. Eine weitere Möglichkeit
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Verwendung von entsprechend
zusammengesetzten Waschmitteln in einer Konzentration in der Waschlauge, die den
für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens angegebenen Konzentrationsangaben
entspricht.
[0015] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Waschmittelzusatz mit
einem Gehalt an nichtionischen Tensiden, die einen HLB-Wert von mehr als 11 haben
und, falls erforderlich mit einem Gehalt an als Verfärbungsinhibitor wirksamen wasserlöslichen
Polymeren in solchen Mengenverhältnissen, daß man mit diesem Waschmittelzusatz durch
Zufügen zu aniontensidhaltigen Waschmitteln oder Waschlaugen, bei denen die für die
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wesentlichen Konzentrations- und Mengenverhältnisse
nicht vorliegen, die geforderten Mengen- und Konzentrationsverhältnisse in der Waschlauge
einstellen kann. In vielen Fällen ist es von Vorteil, daß der genannte Waschmittelzusatz
weitere zusätzliche Waschmittelbestandteile enthält, beispielsweise Gerüststoffe,
wie Phosphate, Zeolith A, Schichtsilikate, Natriumcarbonat, Wasserglas, Komplexbildner
wie Phosphonate oder Aminopolycarbonsäuren, Trägerstoffe wie Natriumchlorid oder -sulfat,
Harnstoff, Sauerstoffträger wie Perborat oder -carbonat, Aktivatoren für Perverbindungen
wie Tetraacetylethylendiamin, Enzyme, Duftstoffe, Farbstoffe oder für flüssige Zusammensetzungen
Lösungsmittel und Hydrotrope. Darüber hinaus kann er auch Konfektionierungshilfsmittel,
also beispielsweise Füllstoffe oder Trägerstoffe enthalten, die ihrerseits Waschmittelbestandteile
sein können, aber nicht sein müssen. Der Vorteil eines derartigen Waschmittelzusatzes
besteht darin, daß man handelsübliche Waschmittel, mit denen man verfärbungsempfindliche
Textilien ohne Verfärbung in der Regel nicht waschen kann, hinsichtlich ihrer färbungsinhibierenden
Eigenschaften so weit verbessern kann, daß man damit verfärbungsempfindliche Textilien
ohne oder ohne nennenswerte Verfärbung gemeinsam mit verfärbend wirkenden Textilien
waschen kann.
[0016] Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiele
Beispiel 1
[0017] Ein handelsübliches Feinwaschmittel mit einem Verhältnis von nichtionischem Tensid
zu anionischem Tensid (HLB-Wert größer als 11) von 1 : 6,5 wurde bei 60 °C (im Ein-Laugenwaschverfahren
zum Waschen von weißen Baumwolltextilien und farbiger Füllwäsche unter Zugabe eines
mit Siriuslichtrot F4BL gefärbten Prüfgewebes, das sehr stark zur Abgabe von Farbstoff
neigt, verwendet. Das Waschmittel enthielt keinen verfärbungsinhibierenden Zusatz.
Das Ausmaß der Verfärbung der weißen Textilien wurde durch Ermittlung des "Farbabstands"
in %, bezogen auf dE max ermittelt. Diese Prüfmethode ist beschrieben in der Zeitschrift
"defazet", 31. Jahrgang (1977), Heft 8, Seiten 318 bis 324. Niedrige Werte bedeuten
starke Verfärbung , 100 % bedeuten keine Verfärbung. Das Ergebnis für dieses Waschmittel
ist in Tabelle I unter 1a aufgeführt. Setzte man pro Liter Waschlauge in einem weiteren
Versuch dem Waschlauge 0,05 g Polyvinylpyrrolidon (PVP) mit einem durchschnittlichen
Molgewicht von 40.000 zu, verbesserte sich der Farbabstand entsprechend den Angaben
in Tabelle I, Versuch 1b. Setzte man in einem weiteren Versuch pro Liter Waschlauge
außer 0,05 g PVP zusätzlich 0,5 g eines Oxoalkohol-Ethoxylats mit einem HLB-Wert
von 12 zu, so daß das Verhältnis von nichtionischem Tensid zu anionischem Tensid
(HLB-Wert größer als 11) auf 1 : 1,15 verschoben wurde, verbesserte sich der Farbabstand
auf den in Tabelle I unter 1c aufgeführten Wert. Bei einer weiteren Zugabe von nichtionischem
Tensid über die beanspruchte Untergrenze hinaus verschlechterte sich der Farbabstand
wieder.
Beispiel 2
[0018] In gleicher Weise, wie bei Beispiel 1 beschrieben, wurde ein handelsübliches Vollwaschmittel
zum Waschen benutzt. Das Waschmittel hatte ein Verhältnis von nichtionischem Tensid
(HLB-Wert über 11) zu anionischem Tensid von 1 : 5,9. Das Ergebnis für seine Verfärbungsneigung
ist in Tabelle I unter 2a aufgeführt. Durch Zusatz von 0,05 g PVP pro Liter Waschlauge
steigt der Farbabstand auf den unter 2b in Tabelle I aufgeführten Wert. Setzte man
dagegen zusätzlich 0,5 g pro Liter Waschlauge eines nichtionischen Tensids (wie in
Beispiel 1) zu, so daß das Verhältnis von nichtionischen Tensiden zu anionischen
Tensiden auf einen Wert von 1:1,4 verschoben wurde, verbesserte sich der Farbabstand
weiter auf den unter 2c aufgeführten Wert. Bei einer weiteren Zugabe von nichtionischem
Tensid über die beanspruchte Untergrenze hinaus verschlechterte sich der Farbabstand
wieder. Ähnliche Ergebnisse erhielt man bei Verwendung von Verfärbungsinhibitoren
auf Basis von Polyvinylimidazol und Polyvinyloxazolidon.
[0019] Den Beispielen kann somit entnommen werden, daß bei einem ganz bestimmten engen Verhältnis
von bestimmten nichtionischen Tensiden zu anionischen Tensiden die verfärbungsinhibierende
Wirkung von besimmten wasserlöslichen Polymeren ein Maximum erreicht.
Tabelle I
Versuch Nr. |
Farbabstand % |
1a |
26,9 |
b |
52,5 |
c |
80,9 |
2a |
27,5 |
b |
56,9 |
c |
80,9 |
1. Verfahren zum Waschen von verfärbungsempfindlichen Textilien in wäßrigen Waschlaugen,
die anionische Tenside, nichtionische Tenside und wasserlösliche Polymere als Verfärbungsinhibitor
enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gewichtsverhältnis von nichtionischen
Tensiden zu anionischen Tensiden in der Waschlauge im Bereich von 1 : 0,3 bis 1 :
3, vorzugsweise im Bereich von 1 : 0,5 bis 1 : 2, einstellt und der HLB-Wert der nichtionischen
Tenside größer als 11 ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration der
anionischen Tenside in der Waschlauge im Bereich von 0,1 g/l bis 3 g/l,vorzugsweise
im Bereich von 0,5 g/l bis 1,5 g/l, einstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration
der nichtionischen Tenside in der Waschlauge im Bereich von 0,1 g/l bis 3 g/l, vorzugsweise
im Bereich von 0,5 g/l bis 1,5 g/l, einstellt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Konzentration der wasserlöslichen Polymere in der Waschlauge im Bereich von 0,01
g/l bis 0,5 g/l, vorzugsweise im Bereich von 0,02 g/l bis 0,3 g/l, einstellt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als
wasserlösliche Polymere, Homo- oder Copolymere auf Basis von N-Vinylimidazol, N-Vinyloxazolidon
oder insbesondere N-Vinylpyrrolidon oder ein Gemisch dieser Polymeren verwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man nichtionische
Tenside mit einem HLB-Wert zwischen 11,5 und 15 verwendet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als
nichtionische Tenside Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an lineare oder verzweigte,
gesättigte oder ungesättigte Alkohole mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen im Molekül
und insbesondere Gemische derartiger Anlagerungsprodukte verwendet.
8. Waschmittelzusatz mit einem Gehalt an nichtionischen Tensiden, die einen HLB-Wert
von mehr als 11 haben, und, falls erforderlich, mit einem Gehalt an wasserlöslichen
Polymeren in solchen Mengenverhältnissen, daß man damit durch Hinzufügen zu antiontensidhaltigen
Waschmitteln oder Waschlaugen die Mengen- und Konzentrationsverhältnisse nach einem
der Ansprüche 1 bis 4 in der Waschlauge einstellen kann.
9. Waschmittelzusatz mach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß dieser zusätzlich
weitere Waschmittelbestandteile enthält.