[0001] Die Erfindung betrifft einen verstellbaren Kinngurt für Motorradschutzhelme, bei
dem jeder der beiden Gurtteile mit einem Zugband in der Mitte unter dem Kinn mit
einem selbstfeststellenden doppeltwirkenden Klemmrollenverschluss verbunden ist, welcher
aus einem Rahmen besteht, auf dem mindestens zwei Klemmrollen verschiebbar angeordnet
sind.
[0002] Aus der DE 36 29 287 C1 ist ein Kinngurt für Motorradschutzhelme bekannt geworden,
welcher beiderseits im Backenbereich des Helms befestigt ist. Die beiden Teile, aus
denen der Kinngurt besteht, sind in der Mitte etwa unter dem Kinn mit einem selbstfeststellenden
doppeltwirkenden Klemmrollenverschluss miteinander verbunden. Der Nachteil dieses
Kinngurtes besteht darin, dass für die Anpassung des Kinngurtes an die verschiedenen
Kopfgrössen die Befestigungsstelle der beiden Gurtenden am Schutzhelm verändert werden
muss. Dies ist umständlich und aufwendig und wird daher in den meisten Fällen unterlassen.
Kinngurte können aber nur optimal wirken, wenn sie den Schutzhelm fest auf dem Kopf
halten und zwar auch dann, wenn z.B. bei einem Unfall starke Kräfte auf ihn einwirken.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine einfache Möglichkeit
zu schaffen, mit der die Länge des Kinngurtes dann verändert und den Kopfgrössen angepasst
werden kann, wenn der Schutzhelm schon auf dem Kopf sitzt. Diese Verstellmöglichkeit
muss einfach sein und auch dann noch betätigt werden können, wenn der Motorradfahrer
dicke Handschuhe trägt.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, dass auf einem oder beiden quer liegenden
Teilstücken des Rahmens des Verschlusses eine Stellklappe um den Rahmenteil schwenkbar
angelenkt ist und die Ausdehnung der Stellklappe in Zugrichtung des Gurtes der gewünschten
Kopfgrössenänderung des Gurtes entspricht, wobei die Stellklappe in das Innere des
Verschlussrahmens einschwenkbar ist.
[0005] Vorteilhaft ist die Stellklappe in Benutzungsstellung arretierbar bzw.feststellbar.
[0006] Zweckmässig besitzt die Stellklappe Arretierungsanschläge, die sich in Benutzungsstellung
an den Rahmen des Verschlusses anlegen.
[0007] Der Vorteil dieser Ausbildung eines Kinngurtes mit diesem Schloss betseht vor allem
darin, dass mit diesen relativ einfach aufgebauten und auch zu bedienenden Stellklappen
der Kinngurt mindestens auf drei Kopfgrössen eingestellt werden kann. So wird der
Kinngurt für Kopfgrösse 62-64 benutzbar, wenn keine Stellklappe in Benutzung genommen
wird. Wird nur eine Stellklappe benutzt, so entspricht die Länge des Gurtes etwa der
Kopfgrösse 58-60 und werden beide Stellklappen benutzt, so entspricht das etwa einer
Kopfgrösse von 54-56. Verwendet man verschieden breite Stellklappen, so kann man eine
noch grössere Anzahl Kopfgrössen einstellen.
[0008] In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung dargestellt
und zwar zeigt :
Figur 1 eine Draufsicht auf den Verschluss im Kinngurt
Figur 2 einen Schnitt nach der Linie II - II der Figur 1.
[0009] Nach den Fig.1 und 2 besteht der Kinngurt aus zwei Gurtteilen 11 und 12, welche mit
den (nicht dargestellten) Enden im Backenbereich des Motorradschutzhelmes befestigt
sind. In der Mitte etwa unter dem Kinn, ist jeder Gurtteil 11 und 12 als Schlaufe
um eine Klemmrolle 13 und 14 eines selbstfeststellenden doppeltwirkenden Klemmrollenverschlusses
15 gelegt. Dieser Klemmrollenverschluss 15 besteht aus einem etwa rechteckigen Rahmen
16, auf dessen längeren Seitenteilen 17 die beiden Klemmrollen 13 und 14 verschiebbar
gelagert sind. Bei Zug an den Kinngurtteilen 11 und 12 verschieben sich die Klemmrollen
13 und 14 soweit nach aussen, bis die Gurtteile 11 und 12 zwischen den quer liegenden
kurzen Teilstücken 18 des Rahmens 16 des Verschlusses 15 und den Klemmrollen 13,14
ein- und fetgeklemmt sind. Damit ist der Verschluss geschlossen.
[0010] Auf den beiden kurzen quer liegenden Teilstücken 18 des Rahmens 16 des Verschlusses
15 ist je eine Stellklappe 19 und 20 verschwenkbar gelagert. Die Breite der Stellklappen
19,20 entspricht etwa der inneren Breite des Rahmens 16, sodass die Stellklappen
, wie bei 19 dargestellt, in das Innere des Rahmens 16 hineingeklappt werden kann.
Die Ausdehnung 21 der Stellklappe 19,20 in Zugrichtung des Gurtes entspricht dabei
der gewünschten Kopfgrössenänderung, die erreicht werden soll. Im allgemeinen wird
eine Ausdehnung 21 von 10 mm ausreichen, um alle gängigen Kopfgrössen darzustellen.
[0011] Zum Öffnen des Verschlusses 15 ist in bekannter Weise ein Zugband 22 vorgesehen.
[0012] Die Stellklappen 19,20 sind auf einem Beschlag 23 befestigt, dessen Querausdehnung
mindestens im Bereich der eigentlichen Klappe grösser ist als die innere Breite des
Rahmens 16, sodass die Stellklappen 19,20 nur bis in das Innere des Rahmens 16 hineingeklappt
oder hineinverschwenkt werden können und dann der Beschlag 23 eine weitere Drehung
verhindert. Damit wird erreicht, dass sich die Stellklappen 19,20 beim Einschwenken
von selbst positionieren. Es können auch Rast- oder Federelemente zwischen den Stellklappen
19,20 und dem Rahmen 16, insbesondere den langen Teilen 17 des Rahmens, vorgesehen
sein, mit denen die Stellklappen arretierbar sind.
[0013] Für die Benutzung des erfindungsgemässen Kinngurtes wird zuerst eine Stellklappe
19 für Kopfgrösse 58-60 eingeschwenkt, sodass sie die in den Figuren dargestellte
Lage im Rahmen 16 einnimmt. Dann wird nach dem Aufsetzen des Helmes der Kinngurt durch
Ziehen am Zugband 22 geweitet, sodass der Gurt über das Kinn geschoben werden kann.
Durch die Spannung im Gurt werden die beiden Teilstücke 11 und 12 im Klemmrollenverschluss
15 festgeklemmt, sodass sich die Länge des Gurtes nicht mehr verändert, und zwar auch
dann nicht wenn z.B. bei einem Unfall erheblich Kräfte auf den Helm einwirken.
Soll der Helm bei einer anderen Kopfgrösse benutzt werden, so muss entsprechend der
Kopfgrösse entweder überhaupt keine Stellklappe oder beide Stellklappen eingeschwenkt
werden.
[0014] Zum Absetzen des Helmes wird am Zugband 22 so stark gezogen, dass das in den beiden
Gurtteilen 11 und 12 enthaltene elastische Teilstück mindestens teilweise aus dem
Verschluss 15 herausgezogen ist. Durch diese Bewegung des Zugbandes 22 wird der Klemmrollenverschluss
15 geöffnet, wodurch der Kinngurt soweit verlängert, dass der Gurt über das Kinn
nach vorne abgestreift werden kann. Lässt man das Zugband 22 wieder los, so zieht
sich der gedehnte elastische Teil der Gurtteile 11 und 12 wieder zusammen, sodass
der Kinngurt wieder seine normale Länge erhält. Auch jetzt kann der Kinngurt durch
unterschiedliches Einschwenken der Stellklappen 19,20 auf die verschiedenen gewünschten
Kopfgrössen eingestellt werden.
1) Verstellbarer Kinngurt für Motorradschutzhelme, bei dem jeder der beiden Gurtteile
mit einem Zugband in der Mitte unter dem Kinn mit einem selbstfeststellenden doppeltwirkenden
Klemmrollenverschluss verbunden ist, welcher aus einem Rahmen besteht, auf dem mindestens
zwei Klemmrollen verschiebbar angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass auf einem
oder beiden kurzen quer liegenden Teilstücken (18) des Rahmens (16) des Verschlusses
(15) eine Stellklappe (19,20) um den Rahmenteil (18) schwenkbar angelenkt ist und
die Ausdehnung (21) der Stellklappe (19,20) in Zugrichtung des Gurtes der gewünschten
Kopfgrössenänderung des Gurtes entspricht, wobei die Stellklappe (19,20) in das Innere
des Verschlussrahmens (16) einschwenkbar ist.
2) Verstellbarer Kinngurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellklappe
(19,20) in Benutzungsstellung arretierbar bzw. feststellbar ist.
3) Verstellbarer Kinngurt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Stellklappe (19,20) Arretierungsanschläge (24) besitzt, die sich in Benutzungsstellung
an den Rahmen (16) des Verschlusses (15) anlegen.